GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 10. 07. 2006



* Bundeswehr beginnt Kongo-Einsatz
* Aerzte an kommunalen Kliniken setzen Streiks fort
* DaimlerChrysler denkt ueber Verlagerung der Verwaltung nach
* Krankenstand faellt 2006 auf Rekordtief
* Bilanz der Verfahren zu mutmasslichem Bafoeg-Betrug
* Koelner Dom behaelt Status als UNESCO-Weltkulturerbe
* Rudi Carrell ist tot
* Merkel bedankt sich fuer WM
* Boerse



Bundeswehr beginnt Kongo-Einsatz

Die Bundeswehr hat mit der Verlegung ihres Hauptkontingents fuer den Einsatz im Kongo begonnen. 130 Mann sind bereits als Vorauskommando in Kinshasa. Die Bundeswehr stellt Sanitaeter, Heeresflieger und Fallschirmjaeger zur Verfuegung. 280 Soldaten werden in der Hauptstadt Kinshasa stationiert, 500 sollen im Nachbarland Gabun in Bereitschaft stehen. Der Einsatz ist auf vier Monate begrenzt. Am Mittag besuchten Bundespraesident Koehler und UNO-Generalsekretaer Annan die Kommandozentrale der europaeischen Truppen fuer den Kongo-Einsatz bei Potsdam. Mit der Entsendung von bis zu 2.000 Soldaten zur Absicherung der Wahlen ist die EU einer Bitte der Vereinten Nationen nachgekommen. UN-Generalsekretaer Annan dankte den europaeischen Laendern fuer ihre Bereitschaft, die ersten freien Wahlen im Kongo militaerisch abzusichern. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der EU-Einsatz zur Stabilisierung des zentralafrikanischen Landes beitragen werde.


Aerzte an kommunalen Kliniken setzen Streiks fort

Begleitet von Streiks sind die Tarifverhandlungen fuer die Aerzte an den 700 kommunalen Krankenhaeusern in eine neue Runde gegangen. Die Arbeitgeber praesentierten ein Angebot, nannten aber keine Einzelheiten. Die Aerztevertretung Marburger Bund fordert fuer die rund 70.000 Mediziner an staedtischen Kliniken und Kreiskrankenhaeusern mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen und einen eigenen Tarifvertrag. Vorbild fuer den Tarifvertrag soll der Abschluss fuer die Uni-Aerzte sein.


DaimlerChrysler denkt ueber Verlagerung der Verwaltung nach

Der Stuttgarter Automobikonzern DaimlerChrysler erwaegt Teile seiner Buchhaltung aus Kostengruenden in Billiglohnlaender wie etwa Tschechien oder Indien auszulagern. Dies berichtet die "Stuttgarter Zeitung" in ihrer Montagsausgabe. Betriebsratschef Erich Klemm bestaetigte, dass es dazu "offizielle Ueberlegungen der Unternehmensseite" gebe. Der Betriebsrat lehnt eine Auslagerung strikt ab und hat heftigen Widerstand angekuendigt. "Wenn das Unternehmen eine neue Organisation schafft, die zu Personalueberhaengen fuehrt, darf man diese nicht dadurch verschaerfen, dass Arbeiten nach aussen vergeben werden", sagte Klemm weiter. Es sei eine zentrale Frage, dass "Outsourcing" im Interessenausgleich ausgeschlossen werde, sagte er weiter.


Krankenstand faellt 2006 auf Rekordtief

Der Krankenstand in den deutschen Unternehmen hat sich deutlich verringert. Unter Berufung auf eine Statistik des Bundesgesundheitsministeriums meldet die Zeitung DIE WELT, dass die Fehlzeiten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwoelf Prozent zurueckgingen. Im Durchschnitt fehlte jeder Arbeitnehmer krankheitsbedingt nur 3,4 Arbeitstage. - Grund ist nach Einschaetzung von Experten die Furcht, durch haeufige Krankmeldungen in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit die Stelle zu verlieren.


Bilanz der Verfahren zu mutmasslichem Bafoeg-Betrug

Die Staatsanwaltschaften in Koblenz, Mainz, Bad Kreuznach und Trier haben rund 930 Ermittlungsverfahren gegen mutmassliche Bafoeg-Betrueger gegen Zahlung von Geldauflagen eingestellt. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz mitteilte, wurde allerdings in mehr als 300 Faellen, bei denen es um hoehere Summen ging, vor Gericht ein Strafbefehl beantragt oder Anklage erhoben. Seit Anfang 2004 waren insgesamt 1.920 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Davon seien bislang rund 1.770 erledigt. 180 Verfahren stellten die Staatsanwaltschaften ein, weil sie die Taten nicht nachweisen konnten. Die Schwerpunkte der Ermittlungen lagen in den Universitaetsstaedten Trier und Mainz. Durch den Missbrauch von Bafoeg-Geldern war nach frueheren Angaben des Wissenschaftsministeriums ein Schaden in Millionenhoehe entstanden. Studenten hatten bei ihrem Bafoeg-Antrag falsche Angaben zu ihrem Vermoegen gemacht. Die Ueberpruefungen waren 2003 vom Bundesamt fuer Finanzen eingeleitet worden.


Koelner Dom behaelt Status als UNESCO-Weltkulturerbe

Vilnius. Der Koelner Dom behaelt seinen Status als UNESCO-Weltkulturerbe. Wie das zustaendige Komitee der UN-Organisation bei einem Treffen in Litauen entschied, wird der Dom von der Roten Liste der bedrohten Welterbe-Staetten gestrichen. Die UNESCO hatte die gotische Kathedrale wegen mehrerer geplanter Hochhaeuser in der Sichtachse zum Dom als gefaehrdet eingestuft. Hintergrund ist die Entscheidung der Stadt Koeln, kuenftig in der Naehe des Doms nur noch Neubauten mit einer Hoehe von maximal 60 Metern zuzulassen.


Rudi Carrell ist tot

Showmaster Rudi Carrell ist nach langer Krankheit im Alter von 71 Jahren gestorben. Der 1934 in Alkmaar geborene Entertainer wurde Mitte der 60er Jahre mit der 'Rudi Carrell Show' auch in Deutschland populaer. Zu seinen grossen Fernseh-Erfolgen zaehlten "Am laufenden Band" und "Rudis Tagesshow". Zuletzt arbeitete er als Produzent von "7 Tage, 7 Koepfe". Im Februar dieses Jahres erhielt Rudi Carrell die 'Goldene Kamera' fuer sein Lebenswerk. Die Intendanten von Radio Bremen und vom WDR, Glaessgen und Pleitgen wuerdigten Carrell heute als "unnachahmlichen Gestalter der deutschen Fernsehunterhaltung".

Bundespraesident Koehler hat den verstorbenen Rudi Carrell als grossen Showmaster gewuerdigt. In einem Schreiben des Bundespraesidenten heisst es, Carrell habe die Fernsehunterhaltung in Deutschland gepraegt mit seinem Witz, seinem charmanten Akzent, seiner Naehe zum Publikum, aber auch seinem Mut, immer wieder Neues zu wagen.


Merkel bedankt sich fuer WM

Kanzlerin Merkel hat sich bei den WM-Organisatoren, Bundestrainer Klinsmann und der Nationalelf fuer "wunderbare" Wochen bedankt. Die Buerger lobte sie in einem in der "Bild"-Zeitung veroeffentlichten Brief fuer ihre "unglaubliche Begeisterung und Gastfreundschaft". Bundespraesident Koehler sagte: "Wir sind zwar nicht Weltmeister geworden, aber wir haben viel gewonnen bei dieser WM." UN-Generalsekretaer Annan lobte die WM als eine der besten, "die es je gegeben hat". Ein freundschaftlicher Geist sei spuerbar gewesen, sagte er in der ARD. Bayerns Ministerpraesident Stoiber hat eine positive Bilanz der Fussball-Welmeisterschaft gezogen. Stoiber sagte nach einer Kabinettssitzung, es sei eine WM der Superlative gewesen, die das Image Deutschlands und Bayerns positiv veraendert habe. Innenminister Beckstein fuegte hinzu, dass das bayerische Sicherheitskonzept zu hundert Prozent erfolgreich gewesen sei.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7832 Euro
Kanada (1 $) 0.6973 Euro
England (1 Pfund) 1.4440 Euro
Schweiz (100 sfr) 63.836 Euro
Japan (100 Yen) 0.6882 Euro
Schweden (100 skr) 10.928 Euro
Suedafrika (100 R) 10.989 Euro
China (1 Yuan) 0.0982 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 5706.32 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 11146.54 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 15552.81
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ