GERMAN NEWS DEUTSCHE AUSGABE Sa, 04.12.1999 * CSU-Vorstandsklausur * Parteispendenaffaere der CDU * Trennung von Amt und Mandat * Arbeitsplatzabbau bei Opel * Schwerer Sturm ueber Deutschland * Fussball |
CSU-Vorstandsklausur |
Die CSU will eine Steuerreform nur bei einer Nettoentlastung von ueber
40 Milliarden Mark mittragen. Parteichef Stoiber unterstrich diesen
Standpunkt seiner Partei zum Abschluss der zweitaegigen
CSU-Vorstandsklausur in Wildbad Kreuth. Ziel der CSU bleibe eine mindestens
25-prozentige Entlastung von Unternehmen und Arbeitnehmern, so Stoiber.
Zugleich raeumte er Bedenken der Schwesterpartei CDU bei einer so
weitreichenden Nettoentlastung ein. Der CSU nach soll jeder einzelne in
den Bereichen Gesundheit und Rente mehr fuer sich selbst sorgen. Im
Gegenzug schlagen die Christsozialen geringere Rentenbeitraege und
steuerliche Entlastungen fuer Familien mit Kindern vor. |
Parteispendenaffaere der CDU |
In der Parteispendenaffaere der CDU hat der ehemalige Vorsitzende Kohl
seinem Nachfolger Schaeuble wichtige Unterlagen offenbar vorenthalten.
Schaeuble forderte Kohl der Welt am Sonntag zufolge telefonisch auf,
die Schriftstuecke herauszugeben. Wie die Zeitung schreibt, geht es dabei
um das Protokoll der Vernehmung des CDU-Steuerberaters Weyrauch durch
die Augsburger Staatsanwaltschaft. Der CDU-Verwaltungsleiter und
Kohl-Vertraute Terlinden hatte die Unterlagen nicht an Schaeuble sondern
an Kohl weitergegeben. Laut Welt am Sonntag wurde Schaeuble zufaellig
darauf aufmerksam. Mittlerweile hat die CDU das Protokoll nach Angaben
einer Sprecherin in den Haenden. Terlinden wurde bereits mit sofortiger
Wirkung vom Dienst suspendiert. Auf ihrem kleinen Parteitag am 13. Dezember
will die CDU einen Zwischenbericht zur Spendenaffaere vorlegen.
Nach den Worten des frueheren CDU-Generalsekretaers Geissler muss
sich die Fuehrung der CDU von ihrem langjaehrigen Parteivorsitzenden
Kohl abnabeln. Die Zeiten muessen ein fuer alle mal zu Ende sein, dass
sich die CDU mit einer einzigen Person identifiziere, sagte Geisler
der Berliner Zeitung BZ am Sonntag. |
Trennung von Amt und Mandat |
Die hessischen Gruenen haben als erster Landesverband die Trennung von
Amt und Mandat aufgehoben. Auf dem Parteitag in Fulda gab es 164 Ja- und
66 Nein-Stimmen. Das bedeutet zum Beispiel, dass Vorstandssprecher oder
Geschaeftsfuehrer jetzt auch Posten in der Regierung uebernehmen koennen,
bisher war das bei den Gruenen nicht moeglich. |
Arbeitsplatzabbau bei Opel |
Ueber den Arbeitsplatzabbau bei Opel berichtet der Spiegel in seiner
neuesten Ausgabe. Dem Magazin zufolge sollen bis zum Jahr 2004 rund
8000 Stellen bei Opel in Deutschland wegfallen. Besonders betroffen sind
die Werke in Bochum und in Ruesselsheim. Dort soll eine voellig neue
Fabrik entstehen. |
Schwerer Sturm ueber Deutschland |
Der Orkan Anatol hat in Nord- und Osteuropa mindestens 20 Menschen das
Leben gekostet und Sachschaeden in Millionenhoehe angerichtet. In
Daenemark starben drei Frauen, darunter eine Deutsche, sowie zwei Maenner
bei sturmbedingten Autounfaellen. In Deutschland forderte der Orkan
zwei Todesopfer. In Norddeutschland sorgte das Sturmtief fuer Windboen von
bis zu 190 Stundenkilometer. Baeume und Strommasten knickten um,
Strassenschilder wurden abgerissen und in vielen Haushalten fiel der
Strom aus. Strassen und Eisenbahnlinien waren teilweise stundenlang
unterbrochen, Faehren blieben in den Haefen. Die Menschen wurden ueber
den Rundfunk aufgefordert, unnoetige Autofahrten zu unterlassen und zu
Hause zu bleiben. Die Polizei zaehlte allein in Schleswig-Holstein bis
Mitternacht 1400 Einsaetze. Der Sachschaden geht in die Millionen. In
Hamburg richtete man sich fruehzeitig auf eine schwere Sturmflut ein und
sperrte weite Teile des Hafens. Erreicht wurde schliesslich ein
Wasserstand von 5,86, hoeher als bei der unvergessenen Flutkatastrophe
von 1962, damals ertranken 300 Menschen. Mittlerweile sind die Deiche
jedoch hoeher und sie hielten den Wassermassen stand - ueberall in
Norddeutschland. Vor Sylt geriet ein Frachter in Seenot und trieb auf die
Insel zu. Einem Hochseeschlepper gelang es jedoch, eine Schleppverbindung
herzustellen. Jetzt wird der Frachter nach einer polizeilichen Verfuegung
nach Cuxhafen geschleppt. Einig waren sich die Meteorologen bei der
Bewertung des Sturms - es war einer der schwersten seit Jahren gewesen. |
Fussball |
Herta BSC - SSV Ulm 3:0 VFB Stuttgart - TSV 1860 Muenchen 1:3 Schalke 04 - SC Freiburg 2:2 Bayer Leverkusen - Werder Bremen 3:2 |
Quellen |
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