GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 30.03.2003



* Bislang mehr als 60 Ermittlugnsverfahren gegen Terror-Verdaechtige
* Flugverkehr nimmt seit Kriegsbeginn ab
* Struck spricht sich fuer Entsendegesetz aus
* Struck haelt Schaeden in internationalen Beziehungen fuer reparierbar
* Spaetere Differenzierung im Schulsystem angeregt
* genauso verhaelt es sich im Gymnasium. Bulmahns Schlussfolgerung:
* Gruene stellen Krankenversicherung fuer Familienangehoerige in Frage
* Schmidt will Rezeptgebuehr bei Hausarztbesuch senken
* Dementi: Keine Nullrunde fuer Rentner
* Boehr fuer energische Reform des Foederalismus
* Hopp startet Anzeigenkampagne gegen Ermittlungen
* Ein Drittel der Krebsfaelle durch Vorsorge-Untersuchungen vermeidbar
* Schiffsunfall auf der Donau
* Rheinland-Pfalz-Ausstellung endet mit Besucherplus
* Lange Museumsnacht ein Erfolg
* EM-Qualifikation: Deutschland - Litauen 1:1



Bislang mehr als 60 Ermittlugnsverfahren gegen Terror-Verdaechtige

Die Bundesanwaltschaft hat im Kampf gegen den Terrorismus mehr als 60 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das sagte Bundesinnenminister Schily der "Bild am Sonntag". Terrorismus ist Schily zufolge mehr als eine abstrakte Gefahr, auch wenn es derzeit keine konkreten Hinweise fuer geplante Terrorakte gebe. Die Generalbundesanwaltschaft hatte in den vergangenen Tagen mehrere Wohnungen und Gebaeude von mutmasslichen islamistischen Terroristen durchsuchen lassen. In Berlin nahm die Polizei sechs Verdaechtige fest, gegen einen von ihnen wurde Haftbefehl erlassen. In Gelsenkirchen wurde Beweismaterial gefunden.


Flugverkehr nimmt seit Kriegsbeginn ab

Berlin. Bei den internationalen Fluggesellschaften ist seit Beginn des Irakkrieges die Nachfrage zurueckgegangen. Die europaeischen Fluglinien verzeichnen nach Angaben ihres Verbandes 12 Prozent weniger Passagier-Kilometer. Am staerksten sei der Rueckgang im innereuropaeischen Flugverkehr, sagte der Generalsekretaer des Verbandes, Schulte-Strathaus, der Berliner Zeitung "Tagesspiegel am Sonntag". Er forderte staatliche Hilfe fuer die Fluggesellschaften.


Struck spricht sich fuer Entsendegesetz aus

Verteidigungsminister Struck hat sich fuer ein Entsendegesetz ausgesprochen, das unbefristete Parlaments-Mandate fuer Auslandseinsaetze der Bundeswehr ermoeglicht. Dann muesse nicht ueber jede Verlaengerung einer Mission neu entschieden werden, sagte der SPD-Politiker.


Struck haelt Schaeden in internationalen Beziehungen fuer reparierbar

Bundesverteidigungsminister Struck hat die durch die Meinungsverschiedenheiten im Irak-Konflikt entstandenen Schaeden in den internationalen Beziehungen als reparabel bezeichnet. Die Reaktionen in aller Welt haetten bereits zu einem Nachdenken in den USA und Grossbritannien gefuehrt, sagte Struck. Kuenftig muessten die Vereinten Nationen die entscheidende Rolle spielen und eine groessere politische Verantwortung uebernehmen.


Spaetere Differenzierung im Schulsystem angeregt

Berlin. Bundesbildungsministerin Bulmahn hat angeregt, das deutsche Schulsystem spaeter zu differenzieren. In einem Interview schlug die SPD-Politikerin eine acht- bis neunjaehrige Regelschule fuer alle Kinder vor. Ihr Argument: Studien haben gezeigt, dass viele Hauptschueler eigentlich nichts in der Hauptschule zu suchen haetten


genauso verhaelt es sich im Gymnasium. Bulmahns Schlussfolgerung:

Durch eine spaetere Differenzierung koennten die jungen Leute viel besser als bisher Schulen zugewiesen werden, die ihrem Leistungsvermoegen entsprechen.


Gruene stellen Krankenversicherung fuer Familienangehoerige in Frage

Berlin. Offenbar wollen jetzt auch die Gruenen die kostenlose Krankenversicherung fuer Familienangehoerige in Frage stellen. Nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" hat dazu die Gruenen-Bundestagsfraktion ein entsprechendes Papier vorgelegt. Es traegt den Titel "Begrenzung der beitragsfreien Mitversicherung von Ehe- und Lebenspartnern". Ehefrauen, die nicht berufstaetig sind und keine Kinder haben, oder Hausmaenner sollen nach Vorstellung der Gruenen kuenftig einen Extra-Beitrag zahlen. Auch Rentner mit Nebeneinkommen sollen zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung herangezogen werden. Vergangene Woche hatte CDU-Chefin Merkel vorgeschlagen, Kinderlosen entweder die Rente um die Haelfte zu kuerzen oder von ihnen die doppelten Rentenbeitraege zu verlangen.


Schmidt will Rezeptgebuehr bei Hausarztbesuch senken

Berlin. Bundesgesundheitsministerin Schmidt will die Rezeptgebuehr allgemein auf einen Euro senken, wenn Versicherte bei Beschwerden immer zuerst den Hausarzt aufsuchen. Wie die Tageszeitung "Welt" in ihrer morgigen Ausgabe schreibt, soll es dann aber auch keine Haertefallregelung mehr geben. Gegenwaertig sind ohnehin nur 40 Prozent der Versicherten zuzahlungspflichtig. Alle anderen - wie chronisch Kranke, Arbeitslosenhilfeempfaenger oder Geringverdiener - zahlen gar keine Rezeptgebuehren.


Dementi: Keine Nullrunde fuer Rentner

Berlin. Die Bundesregierung hat Berichte dementiert, wonach fuer die Rentner eine Nullrunde geplant sei. Eine Sprecherin des Bundessozialministeriums sagte, solche Ueberlegungen gebe es nicht. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte berichtet, es sei eine Nullrunde bei den Renten vorgesehen, um einen weiteren Anstieg der Rentenbeitraege zu vermeiden.


Boehr fuer energische Reform des Foederalismus

Mainz. Der rheinland-pfaelzische CDU-Vorsitzende Christoph Boehr hat sich vor dem Laenderkonvent am Montag in Luebeck fuer eine energische Reform des Foederalismus ausgesprochen. Die bundesstaatliche Verfassung Deutschlands muesse jetzt erneuert werden, um den Staat wieder handlungsfaehiger, buergernaher und durchschaubarer zu machen, betonte Boehr am Sonntag in Mainz. Die vier Fraktionen im rheinland-pfaelzischen Landtag hatten am Mittwoch einen gemeinsamen Beschluss fuer mehr Mitwirkungsrechte der Bundeslaender verabschiedet. In Luebeck kommen am Montag Vertreter aller Laender zusammen, um mehr Kompetenzen in der Gesetzgebung zu fordern.


Hopp startet Anzeigenkampagne gegen Ermittlungen

Heidelberg. Der Mitbegruender des Walldorfer Softwarekonzerns SAP, Dietmar Hopp, hat in ganzseitigen Zeitungsanzeigen die Staatsanwaltschaft Mannheim angegriffen. Er warf ihr im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts der Untreue eine "unangemessene Vorgehensweise" vor. Er kuendigte an, sich "mit allen Mitteln, die der Rechtsstaat bietet", zu wehren und auf "eine unverzuegliche Einstellung des Verfahrens" zu dringen. In einer Anzeige bekunden mehr als 50 Prominente ihre Solidaritaet mit Dietmar Hopp. Die grossformatigen Anzeigen waren am Samstag in der "Rhein-Neckar-Zeitung" Heidelberg und im "Mannheimer Morgen" erschienen. Die Mannheimer Staatsanwaltschaft hatte am 3. Maerz gegen Hopp ein Ermittlungsverfahren eingeleitet: Hopp, der im Aufsichtsrat des Finanzdienstleisters MLP sitzt, soll mit Geld seiner eigenen gemeinnuetzigen Stiftung fuer den MLP-Vorstandsvorsitzenden Bernhard Termuehlen gebuergt haben. Der baden-wuerttembergische Beamtenbund kritisierte die Aktion von Hopp als "skandaloes". Den Politikern im Rhein-Neckar-Raum warf er vor, dem groessten Steuerzahler und Arbeitgeber mit oeffentlicher Unterstuetzung "zu huldigen".


Ein Drittel der Krebsfaelle durch Vorsorge-Untersuchungen vermeidbar

Wuerzburg. Experten zufolge koennte ein Drittel der Krebs-Neuerkrankungen vermieden werden - und zwar durch Vorsorge-Untersuchungen und einen gesuenderen Lebensstil. Wie der Praesident der Deutschen Krebsgesellschaft, Klaus Hoeffken, auf einem Fachkongress sagte, sind genetische Faktoren, Infektionen und Umweltfaktoren seltener Ursache fuer Krebs als falsche Ernaehrung und Rauchen. Den Kampf gegen das Rauchen bezeichnete Hoeffken als einen Kampf gegen Windmuehlenfluegel, weil die Zahl jugendlicher Raucher staendig zunehme. In Deutschland sterben jedes Jahr etwa 220.000 Menschen an Krebs.


Schiffsunfall auf der Donau

Passau. Auf der Donau bei Passau ist es am Mittag zu einem Schiffsunfall gekommen. Zwei Kreuzfahrtschiffe rissen sich los und prallten nach etwa 50 Metern gegen eine Haengebruecke. Ausloeser war ein Tank-Motorschiff, das flussabwaerts fuhr und einen erheblichen Wellengang verursachte. Bei dem Unglueck wurde niemand verletzt. Der Sachschaden belaeuft sich nach ersten Schaetzungen auf 50- bis 80-tausend Euro.


Rheinland-Pfalz-Ausstellung endet mit Besucherplus

Mainz. Zum Abschluss der neuntaegigen Rheinland-Pfalz-Ausstellung am Sonntag haben die Organisatoren eine positive Bilanz gezogen. Die RAM Regio Ausstellungs GmbH rechnet nach vorlaeufigen Zahlen mit rund 90.000 Besuchern. Das sind knapp 9.000 mehr als im Vorjahr. Auch die ueber 700 Aussteller haetten ein positives Fazit gezogen, hiess es weiter. Drei Viertel der Teilnehmer seien mit dem Besuch an ihrem Stand zufrieden gewesen und 73 Prozent mit dem wirtschaftlichen Erfolg. 83 Prozent wollen den Angaben zufolge auch an der naechsten Rheinland-Pfalz-Ausstellung teilnehmen. Die groesste Verbrauchermesse im Land und im Rhein-Main-Gebiet hatte ihre Pforten im Mainzer Volkspark am Samstag vor einer Woche zum 32. Mal geoeffnet.


Lange Museumsnacht ein Erfolg

An der "Langen Nacht der Museen" in Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen haben nach Angaben der Veranstalter rund 55.000 Menschen teilgenommen. In Stuttgart wurden mehr als 23.000 Besucher gezaehlt. In den vier Staedten waren mehr als 120 Museen, Galerien und andere Kultur-Einrichtungen bis drei Uhr nachts geoeffnet. Besondere Anziehungspunkte waren die Kunsthalle in Mannheim, das Jugendstil-Hallenbad in Heidelberg und das Haus der Geschichte in Stuttgart. Die Kunst-Freunde konnten mit einem Ticket alle Kultur-Veranstaltungen besuchen und die Pendelbusse benutzen. Im Rhein-Neckar-Dreieck feierten mehr als 70 Museen und Galerien die "lange Nacht der Museen". In Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen warteten mehr als 300 Ausstellungen, Konzerte, Tanzauffuehrungen und Video-Installationen auf die Besucher. Die Mannheimer Kunsthalle stellte ihre neuen Raeume vor. Besucher konnten neben verschiedenen Konzerten und Ausstellungen in Kirchen auch die Moschee besichtigen. In Heidelberg konnten Interessierte an einem Tafelzeremoniell des kurfuerstlichen Hofes teilnehmen. Verpackungen aus 100 Jahren zeigte das Deutsche Verpackungsmuseum, kombiniert mit einer Travestie-Show.


EM-Qualifikation: Deutschland - Litauen 1:1

Nuernberg. In der Qualifikation zur Fussball-Europameisterschaft hat die deutsche Mannschaft gestern Abend einen herben Rueckschlag erlitten. Im Nuernberger Frankenstadion gab es gegen Aussenseiter Litauen nur ein blamables 1:1. In der Tabelle der Gruppe fuenf fiel Deutschland hinter Schottland auf Platz zwei zurueck. Die Schotten gewannen ihr Spiel gegen Island mit 2:1.


Quellen

DLF    12:00    18:00
SWR3    12:00    18:00
BR5    06:00    12:00    18:00