GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Sa, 29. 04. 2006



* Gespraeche ueber Atomkonflikt mit Iran im Mai
* Diskussion um Elterngeld
* CDU-Arbeitnehmer fordern hoehere Steuern fuer Konzerne
* Merkel gegen Reichensteuer zu Lasten der Wirtschaft
* Parteitage der Linkspartei und der WASG
* Annaeherung im Tarifkonflikt mit Klinikaerzten
* Sommer erwartet weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit
* Kirchen eroeffnen 'Woche fuer das Leben'
* Weisse Flotte eroeffnet Schifffahrtssaison mit Sternfahrt
* Bierhoff bleibt bis 2010 Teammanager
* Deutschland im Halbfinale bei der Tischtennis-WM



Gespraeche ueber Atomkonflikt mit Iran im Mai

Washington. Die Aussenminister der fuenf Veto-Maechte im UN-Sicherheitsrat sowie Deutschlands wollen am 9. Mai wieder zu Beratungen ueber das iranische Atomprogramm zusammenkommen. Das wurde am Abend bekannt. Gestern hatte der Iran eine 30-Tage-Frist des Sicherheitsrats verstreichen lassen, ohne seine Atomforschungen wie verlangt zu stoppen. Mehrere Staaten forderten als Reaktion staerkeren diplomatischen Druck. Sanktionen gegen den Iran lehnen aber vor allem Russland und China ab.


Diskussion um Elterngeld

Berlin. Bundesfamilienministerin von der Leyen geht offenbar davon aus, dass sich die grosse Koalition auf ein Elterngeld von zwoelf Monaten plus der Moeglichkeit von zwei so genannten Vaetermonaten verstaendigt. Nach Angaben der ARD sagt von der Leyen in der Aufzeichnung der Sendung "Sabine Christiansen", die Zahl der Monate sei unerheblich, was das Grundprinzip angehe. Dagegen schloss der designierte SPD-Vorsitzende Beck zusaetzliche Gelder ueber die Grenze von vier Milliarden Euro pro Jahr aus. Beck sieht eigenen Worten zufolge nicht, wie das Modell "zwoelf plus zwei" finanziert werden koennte.


CDU-Arbeitnehmer fordern hoehere Steuern fuer Konzerne

Berlin. Der Arbeitnehmerfluegel der CDU hat eine staerkere steuerliche Belastung von Grossunternehmen gefordert. Wie der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, Laumann, sagte, muessen Grosskonzerne wieder staerker zur Finanzierung unseres Landes beitragen. Dies muesse in der geplanten Unternehmenssteuerreform der Bundesregierung geregelt werden. Laumann kritisierte, die Steuerpolitik des frueheren Bundeskanzlers Schroeder habe zu zerruettete Staatsfinanzen gefuehrt. Vor allem die Aenderungen der rot-gruenen Regierung bei der Koerperschaftsteuer seien ein grosser Fehler gewesen. Eine Belastung mittelstaendischer Unternehmen durch die von der Bundesregierung geplante Reichensteuer lehnte der CDU-Politiker ab.


Merkel gegen Reichensteuer zu Lasten der Wirtschaft

Bundeskanzlerin Merkel geht bei der Reichensteuer weiter auf Distanz zum Koalitionspartner SPD. Eine Ausweitung auf gewerbliche Einkuenfte werde es mit der CDU nicht geben, sagte sie in Koenigswinter auf einer Tagung der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinung der Union. Wenn es um Einnahme-Verbesserungen gehe, dann eher mit indirekten als mit direkten Steuern. Die SPD hatte bei den Koalitionsverhandlungen mit der Union die Reichensteuer als Gegengewicht fuer eine Mehrwertsteuererhoehung durchgesetzt.


Parteitage der Linkspartei und der WASG

Halle/Ludwigshafen. Auf parallel laufenden Parteitagen wollen die Linkspartei und die Wahlalternative soziale Gerechtigkeit am Wochenende ihre geplante Vereinigung vorantreiben. Mit Spannung erwartet wird vor allem das Votum der WASG-Delegierten. Ihrem Bundesvorstand liegen zahlreiche Aenderungsantraege zu dem Fusionsentwurf vor - bis hin zu einem Verzicht auf den Zusammenschluss. Die Landesverbaende der WASG in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern wollen bei den naechsten Wahlen in Konkurrenz zur Linkspartei auftreten. Deshalb soll auf dem Bundesparteitag nach dem Willen des Vorstands beschlossen werden, dass ein solches konkurrierendes Auftreten bei Landtagswahlen ausgeschlossen wird. Die Linkspartei bereitet sich nach einem Bericht der "Mitteldeutschen Zeitung" auch auf ein Scheitern der Fusion mit der WASG vor.


Annaeherung im Tarifkonflikt mit Klinikaerzten

In den Tarifstreit ueber Gehaelter und Arbeitszeiten von Klinikaerzten ist Bewegung gekommen. Bei Sondierungsgespraechen am Freitagabend konnten sich die Tarifparteien nach Angaben des Sprechers der Aerztegewerkschaft Marburger Bund, Athanasios Drougias, in den einzelnen Punkten annaehern. Man ziehe sich jetzt in die Gremien zurueck und werde sich am 5. Mai erneut in Muenchen treffen. Dann soll entschieden werden, ob die Gewerkschaft und die Tarifgemeinschaft der Laender (TdL) Tarifverhandlungen aufnehmen.


Sommer erwartet weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit

Der DGB-Vorsitzende, Sommer, erwartet trotz des hoeheren Wirtschaftswachstums einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im Deutschlandradio Kultur sagte der Gewerkschaftschef, in kleineren Betrieben werde es wahrscheinlich neue Stellen geben. Durch einen weiteren Abbau bei Grosskonzernen werde die Bilanz aber negativ ausfallen. Politiker sollten von den Unternehmen Taten verlangen, bevor sie ueber neue Steuererleichterungen nachdaechten. Sommer appelierte an die Bundesregierung, Plaene zur Lockerung des Kuendigungsschutzes noch einmal zu ueberden- ken. Saemtliche bisherigen Aenderungen am Kuendigungsschutz haet- ten nicht zu mehr Beschaeftigung gefuehrt.


Kirchen eroeffnen 'Woche fuer das Leben'

Stuttgart. Mit einem oekumenischen Gottesdienst in Stuttgart haben die grossen Kirchen die "Woche fuer das Leben" eroeffnet. Unter dem Motto ""Von Anfang an uns anvertraut" werben die Kirchen fuer eine kinderfreundliche Gesellschaft. Der Vorsitzende des Rats der Evangelischen Kirche, Bischof Huber, beklagte, dass die Bereitschaft Kinder aufzuziehen, bei Maennern mittlerweile weniger ausgepraegt sei als bei Frauen. Huber woertlich: "Die Verantwortung der Maenner muss neu zum Thema werden." Kinder seien ein Geschenk Gottes, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Lehmann. Die Gesellschaft muesse Kinder willkommen heissen, forderte Lehmann.


Weisse Flotte eroeffnet Schifffahrtssaison mit Sternfahrt

Mit der traditionellen Sternfahrt hat die "Weisse Flotte" auf dem Bodensee in Lindau offiziell die Schifffahrtssaison eroeffnet. Die Kurs- und Ausflugsschiffe hatten ihr Winterquartier bereits am 9. April verlassen. Der offizielle Beginn der Schifffahrtssaison auf dem Bodensee wird wegen der besseren Chancen auf waermeres Wetter stets etwas spaeter gefeiert. Neun grosse und kleine Schiffe trafen sich vor dem bayerischen Bodensee-Ufer auf dem Wasser, um zwei Sterne zu bilden. Als Neuerung gilt in diesem Jahr erstmals Rauchverbot in den Raeumen unter Deck. Auf den Aussendecks der Schiffe sind jedoch Raucherecken eingerichtet. Die internationale Flottensternfahrt fand bereits zum 35. Mal statt. Im vergangenen Jahr wurden auf den Schiffen der Vereinigten Schifffahrtsunternehmen fuer den Bodensee und Rhein (VSU) 4,2 Millionen Passagiere gezaehlt. Dem Dachverband gehoeren fuenf Reedereien aus Deutschland, Oesterreich und der Schweiz mit zusammen 31 Kurs- und Ausflugsschiffen sowie drei Faehren an. Die diesjaehrige Saison endet am 22. Oktober.


Bierhoff bleibt bis 2010 Teammanager

Oliver Bierhoff bleibt bis Mitte 2010 Teammanager der Fussball-Nationalelf. Sein Vertrag wurde um vier Jahre verlaengert. Der geschaeftsfuehrende Praesident des Deutschen Fussballbundes, Zwanziger, betonte, der DFB wolle auch mit Bundestrainer Juergen Klinsmann weiterarbeiten. Vor diesem Hintergrund sei es sehr wichtig gewesen, Bierhoff fuer die Zeit nach der WM zu gewinnen.


Deutschland im Halbfinale bei der Tischtennis-WM

Die deutschen Tischtennis-Herren stehen im Halbfinale der Mannschafts-Weltmeisterschaft in Bremen. Timo Boll, Christian Suess und Bastian Steger besiegten Russland im Viertelfinale vor 10.000 Zuschauern mit drei zu null. Im Halbfinale treffen die Deutschen morgen auf Titelverteidiger China.


Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ