Mindestens 63 Tote bei Campingplatzkatastrophe |
Bei der Ueberschwemmung eines Campingplatzes in den spanischen Pyrenaeen
sind mindestens 63 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 180 wurden
verletzt. Unter den Opfern sollen auch Deutsche sein. Die Polizei konnte
bisher noch keinen von den Toten identifizieren, da die meisten keine
Papiere bei sich hatten. Heftige Regenfaelle hatten gestern eine Lawine aus
Wasser, Geroell und Schlamm ausgeloest, die ueber den vollbesetzten
Campingplatz hinweggerollt war. Sie riss Menschen, Zelte und Autos mit
sich. Von den 700 Touristen, die sich auf dem Campingplatz aufhielten,
werden noch viele vermisst.
Das Auswaertige Amt versucht naehere Informationen ueber den Verbleib
deutscher Urlauber ueber das deutsche Konsulat in Barcelona einzuholen.
Die Widrigkeiten vor Ort wuerden die Nachforschungen sehr erschweren,
hiess es heute morgen aus dem Auswaertigen Amt. Vermutlich befaenden
sich keine deutschen Urlauber unter den Opfern. Die Grundlage fuer diese
Einschaetzungen beruhe aber auf noch ungesicherten Aussagen der spanischen
Polizei, die vor Ort ermittle, so eine Sprecherin des Aussenministeriums.
Danach befanden sich unter den Toten, die bisher identifiziert werden
konnten, keine Urlauber aus Deutschland. Endgueltige Gewissheit wird
es aber erst spaeter geben. Wegen des allgemeine Chaos vor Ort sind die
Namen vieler Opfer noch nicht bekannt, eine genaue Todesliste konnte
noch nicht erstellt werden.
Fuer besorgte Angehoerige haben die spanischen Behoerden ein Nottelefon
eingerichtet. Die Nummer lautet 0034-76-281-234. |
Tarifstreit im Einzelhandel geht weiter |
Im bislang laengsten Tarifstreit des deutschen Einzelhandels zeichnet
sich noch immer kein Ende ab. Der Abschluss in Rheinland-Pfalz hatte
entgegen den Erwartungen kein nachahmenswertes Vorbild fuer die anderen
Tarifbezirke sein koennen. Nach der abgebrochenen neunten Verhandlungsrunde
in Bayern kuendigten die Gewerkschaften eine neue Streikwelle an.
Eine Zeitlang oeffneten in Bayern zumindestens die Geschaefte puenktlich.
Die Gewerkschaften wollten die anstehende neunte Tarifrunde nicht belasten.
Doch als sie anders als erwartet wiederum zu keinem Ergebnis gefuehrt hat,
tun HBV und DAG das, was sie in solch einem Fall meist tun: sie rufen
zu einem Streik auf. Zehn Kaufhaeuser sollten heute von den Aktionen in
Bayern betroffen sein.
Auch die Arbeitgeber hatten gestern auf die, wie sie es von ihrer Seite am
Verhandlungstisch aus sehen, Blockadehaltung der Gewerkschaften bei den
Tarifgespraechen reagiert. Der Landesverband des bayerischen Einzelhandles
hat seinen Mitgliedern geraten, doch einfach schon einmal rueckwirkend zum
1. Mai 1.85 Prozent mehr Gehalt auf die Konten der Beschaeftigten zu
ueberweisen. 1.85 Prozent, so hoch war das letzte Angebot gewesen, mit dem
sich die Gewerkschaften wohl zufrieden gegeben haetten, waere da nicht das
Problem mit dem Ladenschluss. Hauptknackpunkt: DAG und HBV wollen hier
Zuschlaege an Werktagen ab 18:30 und Samstag ab 14:00 Uhr, den Arbeitgebern
ist dies in Punkto Samstag aber schlichtweg undenkbar. Ein naechster
Verhandlungstermin steht noch nicht fest, aber, so die Gewerkschaften,
der weitere Streikplan. |
SPD: Diskussion um Erhoehung der Mehrwertsteuer ist Ablenkungsmanoever |
Der finanzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Voss, hat die
Diskussion um die Erhoehung der Mehrwertsteuer als Ablenkungsmanoever
bezeichnet. Zunaechst muesse es jetzt darum geht, die bereits 1995 mit der
Koalition getroffenen Vereinbarungen umzusetzen, betonte Voss heute frueh
im Deutschlandfunk. Dazu gehoerten insbesondere die Erhoehung des
Kindergeldes, sowie die Forderung des Bundesverfassungsgerichts nach
steuerliche Freistellung des Existenzminimums von Familien mit Kindern.
Statt dessen betreibe die Bundesregierung eine Finanzpolitik, die darauf
hinauslaufe, den Steuersatz fuer Spitzenverdiener zu senken. Von einer
Abgabenreform sollten jedoch alle Bevoelkerungsschichten profitieren. |
Hinze erinnert Wirtschaft an Lehrstellenzusage |
Baden-Baden. CDU-Generalsekretaer Hinze hat die Wirtschaft an ihre
Lehrstellenzusage vom Maerz 1995 erinnert. Im Suedwestfunk sagte er,
die Wirtschaft sei zumindest moralisch verpflichtet und muesste ihre
Zusagen einloesen. Hinze woertlich: "wir schaden unserer eigenen
wirtschaftlichen Grundlage, wenn wir unser Ausbildungssystem nicht
weiterfuehren." Er bezeichnete es als Irrtum, dass die Errichtung von
Lehrstellen fuer den jeweiligen Betrieb wirtschaftlich nicht von Nutzen
sei. Die Arbeitgeberverbaende haetten oft genug vorgerechnet, dass ein
Auszubildender sich fuer die allermeisten Betriebe rechne, dass er
netto gar kein Geld koste. In der Haltung der Wirtschaft kommt in
Hinzes Augen eine zu starke Skepsis an der wirtschaftlichen Entwicklung
Deutschlands zutage. |
FDP bereitet Verfassungsklage vor |
Bonn. Die FDP-Bundestagsfraktion bereitet eine Verfassungsklage gegen
die bayerischen Sondergesetze zur Abtreibung vor. Die fruehere
Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger sagte, mit den Stimmen von
einem Drittel der Abgeordneten solle eine Normenkontrollklage erhoben
werden. Nach bayrischem Recht muessen Frauen, die abtreiben wollen, ihre
Gruende angeben. Dies widerspricht dem vom Bundestag beschlossenen
Gesetz. |
Hinze: Verhaeltnis zwischen SPD und PDS wird Wahlkampfthema 1998 |
CDU-Generalsekretaer Hinze will das Verhaeltnis von SPD und PDS 1998 zum
Wahlkampfthema machen. Dafuer werde die Frage einer PDS-Beteiligung an
einem Linksbuendnis mit Sozialdemokraten und Gruenen thematisiert werden,
sagte Hinze der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" in Essen. Er denke im
Prinzip an eine Neuauflage der "Roten-Socken-Kampagne", sei aber fuer ein
anderes Symbol. Der CDU-Generalsekretaer zeigte sich davon ueberzeugt, dass
SPD-Chef Lafontaine bereits ein Linksbuendnis plane. |
Apotheker duerfen mehr werben |
Karlsruhe. Das Bundesverfassungsgericht hat mehr Werbung fuer Apotheker
erlaubt. Sie koennen demnaechst auf Flugblaettern und Sportlertrikots
Reklame machen. Damit hatten die Beschwerden dreier Apotheker aus
Baden-Wuerttemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern Erfolg. |
UNICEF fordert psychologische Betreuung minderjaehriger Fluechtlinge |
Bonn. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, hat gefordert,
dass unbegleitete minderjaehrige Fluechtlinge in Asylverfahren von
Kinderpsychologen betreut werden. In eine Studie heisst es, die Praxis
des Asylrechts werde den seelischen Belastungen von Fluechtlingskindern
nicht gerecht. Kinder erlitten waehrend Krieg, Flucht und Verfolgung
oft schwere Traumata. In der Regel seien die Behoerden nicht auf den
Umgang mit diesen Kindern vorbereitet. Laut UNICEF sind die Haelfte aller
54 Millionen Buergerkriegsfluechtlinge auf der Welt Kinder und Jugendliche. |
Ermittlungen gegen Hetzel wegen Konkursverschleppung |
Stuttgart. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt bei der Pleite
des Familienunternehmens Hetzel-Reisen wegen Konkursverschleppung. Es
gebe inzwischen einen konkreten Anfangsverdacht, bestaetigte ein Sprecher
der Staatsanwaltschaft gegenueber dem SDR. Die Ermittlungen richten sich
gegen die Mitbegruenderin Else Hetzel sowie die fruehere
Geschaeftsfuehrerin Elke Hetzel-Maute. Das Unternehmen hatte vor acht
Tagen Konkurs anmelden muessen, nachdem der neue Eigentuemer, Sat Germania,
von einer Sanierung Abstand genommen hatte. Von der Pleite sind rund
300 Mitarbeiter betroffen. |
Immer mehr Menschen werden nach Deutschland eingeschleust |
Bonn. Immer mehr Auslaender kommen mit Hilfe von professionellen
Schleuserbanden illegal nach Deutschland. Das teilte das
Bundesinnenministerium mit. Die Zahl der so Eingereisten sei im ersten
Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ueber 13 Prozent gestiegen.
Am haeufigsten operierten die Schleuserbanden an der deutsch-tschechischen
Grenze. Insgesamt ging die Zahl der Auslaender, die bei einem illegalen
Grenzuebertritt gestellt wurden im Berechnungszeitraum um 14.5 Prozent
zurueck. Laut Bundesinnenministerium wurden in den ersten sechs Monaten
des Jahres rund 11.800 Personen aufgegriffen - vor allem an den Grenzen
zu Polen und Tschechien. |
Generalsekretaer des Instituts fuer Auslandsbeziehungen tritt zurueck |
Stuttgart. Der Generalsekretaer des Instituts fuer Auslandsbeziehungen
Dawecke (sp?) gibt sein Amt am 31. August ab. Das teilte der Vorstand
heute in Stuttgart mit. Er bleibe jedoch in anderer Funktion im
Institut. Der Vorstand wies die gegen den umstrittenen Generalsekretaer
erhobenen Vorwuerfe als unbegruendet zurueck. Mitarbeiter hatten Dawecke
Guenstlingswirtschaft, Veruntreuung von Steuergeldern und sexuelle
Belaestigung vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, der
Bundesrechnungshof ueberprueft die Finanzen des Instituts. |
Ermittlung gegen fuehrende Daimler-Benz-Mitarbeiter abgeschlossen |
Stuttgart. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlung gegen fuehrende
Daimler-Benz-Mitarbeiter wegen moeglicher Verstoesse gegen das Aktienrecht
abgeschlossen. Jetzt hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft die
Daimler Benz AG Gelegenheit zu einer Stellungnahme. Ob das Verfahren
gegen Konzernchef Schremp und Finanzvorstand Jens eingestellt werde,
entscheide sich in drei bis vier Wochen. Die Ermittlungen, die sich auch
gegen den frueheren Daimler-Benz-Chef Reuter und den Aufsichtsratvorsitzenden
Koppe richten wurden durch die Anzeige eines Kleinaktionaers ausgeloest.
Er warf der Daimler-Benz-Spitze vor, bei der Hauptversammlung 1995 die
Gewinnsituation bewusst verschleiert zu haben. |
Thyssen-Manager verhaftet |
Berlin. Fuenf Manager des Thyssen-Konzerns und der frueheren DDR-Firma
Metallurgiehandel sind wegen des Verdachts der Untreue verhaftet worden.
Die Manager werden nach Auskunft der Berliner Staatsanwaltschaft
beschuldigt, bei der Abwicklung des ehemaligen DDR-Unternehmens
Metallurgiehandel GmbH durch die Thyssen Handelsunion AG Duesseldorf
insgesamt 73 Millionen DM veruntreut zu haben. Sie sollen dem Unternehmen
bzw. der Treuhandanstalt 37.8 Millionen DM dadurch entzogen haben, dass
sie Kosten in dieser Hoehe fuer die Schulung betriebsfremden Personals
zu Unrecht geltend gemacht haetten. Ein Schaden von weiteren 35.2 Millionen
DM sei durch Manipulation an der Bilanz der Metallurgiehandel GmbH
verursacht worden. Gegen die fuenf Manager sind Haftbefehle erlassen worden,
wobei in vier Faellen die Vollstreckung der Untersuchungshaft gegen
Sicherheitsleistungen von 300.000 bis 2.5 Millionen DM ausgesetzt wurde. |
Kinder klagen gegen Luftverschmutzung |
Bremen. Sechs Kinder klagen vor dem Bremer Verwaltungsgericht gegen zu hohe
Luftverschmutzung. Nach ihrer Ansicht wird die Luft in einem Bremer
Stadtteil durch den Strassenverkehr besonders stark verschmutzt. Die Kinder
werden durch ihre Eltern vertreten und von der Umweltorganisation Robin
Wood unterstuetzt. Die Organisation misst der Klage bundesweite Bedeutung
zu. |
Zahl der Rauschgifttoten in Baden-Wuerttemberg ruecklaeufig |
Stuttgart. Die Zahl der Rauschgifttoten ist in Baden-Wuerttemberg leicht
zurueckgegangen. Nach Angaben des Landeskriminalamts starben im ersten
Halbjahr dieses Jahres 117 Maenner und Frauen an ihrer Sucht. Im vergangenen
Jahr waren in diesem Zeitraum 121 Drogentote registriert worden. Bundesweit
ist die Zahl der Drogentoten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres zum
ersten Mal seit fuenf Jahren wieder gestiegen. Von Januar bis Juli wurden
753 Drogentote registriert, 71 mehr als im Vorjahreszeitraum. |
Mutmasslicher Muenchner Doppelmoerder gefasst |
Der mutmassliche Doppelmoerder von Muenchen-Trudering ist gefasst.
Festgenommen wurde er in Paris. Der 18jaehrige wird dringend verdaechtigt,
Ende Juni in Trudering einen Schulfreund und dessen Mutter erschossen
zu haben. Die franzoesische Polizei hatte den Mann bereits am Freitag,
den 26. Juli in Paris festgenommen. Er war einer Streife aufgefallen,
wobei sich herausstellte, dass er mit internationalem Haftbefehl wegen
Doppelmordes gesucht wurde. Er leistete bei der Festnahme keinen
Widerstand. Der Zeitpunkt, zu dem er nach Deutschland ausgeliefert wird
steht noch nicht fest. |
Flugzeugabsturz in Baden-Wuerttemberg |
Bei einem Flugzeugabsturz in Baden-Wuerttemberg sind heute Vormittag alle
vier Insassen ums Leben gekommen. Der Flieger gehoerte dem Burda-Verlag
und war auf dem Weg von Muenchen nach Offenburg. Unter den Opfern befinden
sich zwei Top-Manager des Muenchner Verlags Burda. |
Junge Union startet Protest gegen neuesten Tom Cruise Film |
Die Junge Union hat heute ihren Protest gegen den neuesten Tom Cruise
Film "Mission Impossible" gestartet. Grund fuer den Appell, den Streifen
nicht anzusehen, ist die Mitgliedschaft von Hauptdarsteller Tom Cruise
in der Scientology Sekte. |
Erneut Vietnamese in Berlin getoetet |
In Berlin ist erneut ein Vietnamese ermordert worden. Wie die Polizei heute
mitteilte wurde die Leiche des Mannes im Bezirk Marzahn aufgefunden. Es sei
noch nicht geklaert, ob es sich um einen weiteren Mord der Zigarettenmafia
handle. |
Das Wetter |
In Mitteleuropa setzt sich der Einfluss eines Keils des Azorenhochs durch.
Erst am Samstag greift ein Gewittertief von Suedwesten her auf Deutschland
ueber. Die Vorhersage: heiter bis wolkig, meist trocken. Hoechsttemperaturen
22 bis 27 Grad, Tiefstwerte bei vielfach klarer Nacht 16 bis 10 Grad.
Die weiteren Aussichten: morgen sonnig, heiss und meist trocken. Am Samstag
vor allem im Suedwesten Deutschlands Gewitter. |
Quellen |
|