GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 18.06.2001



* Deutschland und Polen uneinig ueber Freizuegigkeit von Arbeitnehmern
* Trittin fordert Bundesrat auf, dem Dosenpfand zuzustimmen
* Berliner SPD koaliert nur bei Scheitern anderer Buendnisse mit PDS
* Stiftungsinitiative will weitere Unternehmen werben
* 9 verletzte Polizisten bei Randalen in Dresden
* Tarifstreit im Einzelhandel verschaerft sich
* Fussball: SSV Ulm erhaelt keine Lizenz fuer kommende Saison
* Boerse



Deutschland und Polen uneinig ueber Freizuegigkeit von Arbeitnehmern

Der Streit um die Freizuegigkeit der Arbeitnehmer nach der Erweiterung der Europaeischen Union belastet das Verhaeltnis zwischen Deutschland und Polen. Das hat sich bei den 4. deutsch-polnischen Regierungskonsultationen in Frankfurt an der Oder gezeigt. Bundeskanzler Schroeder verteidigte die geplante Uebergangsfrist von 7 Jahren. In dieser Zeit sollen die Arbeitnehmer aus den neuen Mitgliedslaendern keinen unbeschraenkten Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Diese Frist hat die EU vor allem auf deutschen Wunsch hin festgelegt. Polens Ministaerpraesident Busek verlangte, dass darueber noch verhandelt wird. In der polnischen Bevoelkerung koennten sonst Verletzungen entstehen, die nur schwer wieder vernarbten. Schroeder sicherte Polen die deutsche Unterstuetzung bei einer schnellen Aufnahme in die Europaeische Union zu. Vorher bestehe in der polnischen Wirtschaft allerdings noch erheblicher Reformbedarf, fuegte Schroeder hinzu.


Trittin fordert Bundesrat auf, dem Dosenpfand zuzustimmen

Bundesumweltminister Trittin hat die Bundeslaender davor gewarnt, die neue Verpackungsordnung im Bundesrat abzulehnen. Das Zwangspfand werde auch dann kommen, wenn der Bundesrat der Novelle nicht zustimmt, sagte Trittin. Nach geltendem Recht tritt das Zwangspfand auf Dosenbier und -Mineralwasser automatisch in Kraft, wenn die Mehrwegquote unter 72% sinkt. Die Zustimmung des Bundesrate fuer die rot-gruene Gesetzesnovelle gilt als unsicher. Das Gremium befasst sich am Freitag mit dem Dosenpfand.


Berliner SPD koaliert nur bei Scheitern anderer Buendnisse mit PDS

Die Sozialdemokraten wollen in Berlin nur dann ein Buendnis mit der PDS bilden, falls Koalitionen mit den Gruenen oder der FDP nicht zustande kommen. Dies kuendigte SPD-Generalsekretaer Muentefering an. Er gab sich ueberzeugt, dass es dem PDS-Politiker Gysi nicht gelingen werde, Regierender Buergermeister von Berlin zu werden. Nach Informationen der Wirtschaftszeitung Handelsblatt steht die neue Berliner Regierung vor einer Haushaltsnotlage. Nach einer Studie des Deutschen Instituts fuer Wirtschaftsforschung sei die Finanzkrise der Stadt dramatischer als bisher angenommen. Einzelheiten der Studie sollen in Kuerze veroeffentlicht werden, schreibt das Blatt.


Stiftungsinitiative will weitere Unternehmen werben

Die Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft hat einen neuen Anlauf unternommen, um weitere Unternehmen an der Zwangsarbeiterentschaedigung zu beteiligen. Eine jetzt gestartete Briefaktion richte sich auch an in der Bundesrepublik taetige Tochterfirmen von US-Konzernen, sagte der Sprecher der Organisation, Gibowski, der Berliner Zeitung. Auf diesem Wege koennten mehrere Hundert Millionen DM zusammenkommen. Die deutsche Wirtschaft hat bislang knapp 4 der zugesagten 5 Milliarden DM auf das Konto der Bundesstiftung ueberwiesen.


9 verletzte Polizisten bei Randalen in Dresden

Bei Ausschreitungen in Dresden sind in der vergangenen Nacht 9 Polizisten verletzt worden. 23 Randalierer wurden festgenommen, weitere 30 kamen vorsorglich in Gewahrsam. Insgesamt hatten sich rund 300 Demonstranten an den Krawallen beteiligt. Sie errichteten in den Strassen der Dresdner Neustadt Barrikaden und bewarfen die Polizisten mit Steinen und Brandsaetzen. Mehr als 600 Beamte waren im Einsatz. Bereits einen Tag zuvor hatte es in Dresden aehnliche Ausschreitungen gegeben, an denen linke Autonome beteiligt waren.


Tarifstreit im Einzelhandel verschaerft sich

Der bundesweite Tarifstreit im Einzelhandel verschaerft sich. In Baden-Wuerttemberg lehnte die Gewerkschaft ver.di das neue Angebot der Arbeitgeber ab. Sie fordert Einkommenserhoehungen von 5,5%. Die Arbeitgeber hatten den 220.000 Beschaeftigten im Suedwesten 2,2% mehr Lohn bei einem Jahr Laufzeit rueckwirkend ab April geboten. Die Verhandlungen wurden auf den 28. Juni vertagt. In Bayern und Niedersachsen legten heute mehrere Hundert Beschaeftigte erneut ihre Arbeit nieder. Im saarlaendischen Einzelhandel lief die Streik-Urabstimmung an. In Hessen drohen Warnstreiks.


Fussball: SSV Ulm erhaelt keine Lizenz fuer kommende Saison

Der Fussball-Regionalligist SSV Ulm erhaelt keine Lizenz fuer die kommende Saison. Das teilte der Deutsche Fussballbund nach einer weiteren Pruefung der Finanzlage des Vereins mit. Der DFB hatte dem SSV Ulm und weiteren Vereinen eine Frist bis zum 12. Juni gesetzt, um die Bedingungen zu erfuellen. Eine Berufung gegen die Entscheidung ist nach Auskunft des Fussballbundes nicht mehr moeglich.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,2787 DM= 1.1650 Euro
Kanada(1 $)  1,4924 DM= 0.7630 Euro
England(1 Pfund)  3,1942 DM= 1.6331 Euro
Schweiz(100 sfr)  127,8905 DM= 65.389 Euro
Japan(100 Yen)  1,8483 DM= 0.9450 Euro
Schweden(100 skr)  21,4667 DM= 10.975 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5897,92( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10693,49( Stand 17:00 MESZ )  
10623,64( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:12697,79
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MESZ
SWR3    20:00 MESZ