GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 15. 09. 2006



* Weiter Kritik an geplanter Gesundheitsreform
* Empoerung in der islamischen Welt ueber den Papst
* DaimlerChrysler eroeffnet erstes Werk in China
* DaimlerChrysler gibt Gewinnwarnung heraus
* Chemieunfall in Heilbronner Industriegebiet
* Koehler eroeffnet Aktionswoche des buergerschaftlichen Engagement
* Koehler wuerdigt 50 Jahre Telefonseelsorge
* Explosion in Wohnhaus in Achern
* Steuerfahnder durchsucht Wuerth-Konzernzentrale
* Gruenes Gewoelbe nun auch fuer das Publikum geoeffnet
* Deutschland Dritter bei Fussball-WM der Menschen mit Behinderung
* Boerse



Weiter Kritik an geplanter Gesundheitsreform

Die Kritik in den Laendern an der geplanten Gesundheitsreform haelt an. Die bayerische Ministerin fuer Arbeit und Soziales, Stewens, warf Bundesministerin Schmidt vor, sich ueber die Koalitionsbeschluesse zur Gesundheitsreform hinwegzusetzen. Der Gesetzentwurf enthalte viele nicht vereinbarte Elemente, sagte die CSU- Politikerin im Deutschlandfunk. Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Ferner forderte Bundeskanzlerin Merkel auf, die Unions-Ministerpraesidenten auf Kurs zu bringen. Sie wandte sich insbesondere gegen deren Kritik an den geplanten Ausgleichszahlungen zwischen den Kassen im Rahmen des Gesundheitsfonds. - Ungeachtet dessen aeusserten die Gesundheitspolitiker von Union und SPD, Zoeller und Ferner, die Erwartung, dass zentrale Streitpunkte der Reform bis naechsten Donnerstag geklaert werden koennten.


Empoerung in der islamischen Welt ueber den Papst

Ankara/Rom. In der islamischen Welt schlagen die Wellen hoch ueber Aeusserungen von Papst Benedikt dem XVI. hinsichtlich des Verhaeltnisses von Islam und Gewalt. Bei den traditionellen Freitagsgebeten wurde vielfach eine persoenliche Entschuldigung des Papstes gefordert. Das Parlament in Pakistan verabschiedete eine Resolution, in der dem Papst vorgeworfen wird, die Gefuehle der Muslime verletzt und gegen die UN-Menschenrechtskonvention verstossen zu haben. Besonders heftige Kritik kommt aus der Tuerkei, die der Papst Ende November besuchen will. Ein fuehrendes Mitglied der Regierungspartei AKP nannte Benedikt XVI. in einem Atemzug mit Hitler und Mussolini. Der oberste islamische Geistliche der Tuerkei hielt dem Papst eine Kreuzfahrer-Mentalitaet vor. Er rueckte inzwischen aber von der Forderung nach einer Entschuldigung des Papstes ab und erklaerte den Streit fuer beendet.

Benedikt XVI. hatte in der Universitaet Regensburg aus dem Streitgespraech eines byzantinischen Kaisers mit einem Perser zitiert, in dem es unter anderem heisst: "Zeig mir doch was Mohammed Neues gebracht hat und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben durch das Schwert zu verbreiten." Der Papst hatte dies eine erstaunlich schroffe Art und Weise genannt, die Frage nach dem Verhaeltnis von Religion und Gewalt zu stellen. Benedikt XVI. leitete daraus seine Forderung nach unbedingtem Gewaltverzicht ab. Der Vatikan bemueht sich, die Wogen zu glaetten. Vatikansprecher Lombardi betonte, dem Papst sei es um eine klare und radikale Zurueckweisung religioes motivierter Gewalt gegangen. Keineswegs habe er die Empfindungen glaeubiger Muslime verletzen wollen, sondern sei vielmehr fuer Respekt und Dialog eingetreten.


DaimlerChrysler eroeffnet erstes Werk in China

Der Autobauer DaimlerChrysler hat seine erste Fabrik in China in Betrieb genommen. Die Produktionsanlage in einem Vorort von Peking ist Teil eines 1,5-Milliarden-Euro schweren Investitionsprogramms, das das Unternehmen in China taetigen will. In der Fabrik mit einer Produktionsflaeche von 210.000 Quadratmetern sollten jaehrlich 25.000 Mercedes der E-Klasse sowie 80.000 Fahrzeuge fuer Chrysler und Mitsubishi hergestellt werden. DaimlerChrysler ist ein Nachzuegler auf dem aufstrebenden Automarkt. Bereits 2010, schaetzt die Vereinigung der Automobilproduzenten, duerfte China nach den USA auf dem zweiten Rang stehen. "Wir wollen an dem Wachstum partizipieren", sagte DaimlerChrysler-Vorstandschef Dieter Zetsche dazu in Peking. Volkswagen, Toyota und General Motors produzieren bereits in China.


DaimlerChrysler gibt Gewinnwarnung heraus

Der Autokonzern DaimlerChrysler hat wegen hoher Verluste seiner US-Tochter eine Gewinnwarnung herausgegeben. Das Betriebsergebnis werde in diesem Jahr voraussichtlich um eine Milliarde Euro geringer ausfallen als erwartet, teilte der Konzern mit. Bisher hatte das Unternehmen mit sechs Milliarden Euro Gewinn gerechnet.


Chemieunfall in Heilbronner Industriegebiet

In einer Chemiefirma im Heilbronner Industriegebiet ist am Morgen ein Gas ausgetreten und hat einen Grosseinsatz ausgeloest. Inzwischen wurde Entwarnung gegeben. Zwei Personen liessen sich vorsorglich im Krankenhaus untersuchen. Der Einsatzleiter der Feuerwehr geht davon aus, dass sie nicht ernsthaft verletzt seien. Inzwischen steht fest, dass es sich bei dem Gas um Acrylat handelt, ein chlorhaltiges Kunststoff-Vorprodukt fuer eine Mischung, die in der Textilindustrie verwendet wird. Waehrend die Konzentration im Fabrikgebaeude ueber dem Grenzwert gelegen habe, sei sie ausserhalb darunter geblieben, hiess es. Messungen durch die Feuerwehr haetten ergeben, dass die ausgetretene Menge nicht gesundheitsgefaehrdend sei. Fuer die Bevoelkerung habe keine Gefahr bestanden.


Koehler eroeffnet Aktionswoche des buergerschaftlichen Engagement

Berlin. Bundespraesident Koehler hat als Schirmherr die Aktionswoche des buergerschaftlichen Engagements eroeffnet. Unter dem Motto "Groesse zeigen" wollen sich mehr als 400 Projekte und Initiativen daran beteiligen. Bundesweit engagieren sich 23 Millionen Menschen ehrenamtlich.


Koehler wuerdigt 50 Jahre Telefonseelsorge

Berlin. Bundespraesident Koehler hat die Telefonseelsorge zu ihrem 50-jaehrigen Bestehen als wichtige gesellschaftliche Einrichtung gewuerdigt. Gleichzeitig dankte er den vielen tausend ehrenamtlichen Helfern, ohne deren Einsatz eine Erreichbarkeit rund um die Uhr gar nicht moeglich waere.


Explosion in Wohnhaus in Achern

Bei einer Explosion in einem dreistoeckigen Gebaeude in Achern sind am Morgen zwei Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Der Sachschaden liegt nach ersten Schaetzungen bei knapp 250.000 Euro. Nach Angaben der Polizei wurde das Gebaeude bei der Verpuffung im Keller des Hauses so schwer beschaedigt, dass es einzustuerzen drohte. Bei den kriminaltechnischen Untersuchungen seien in der Naehe der Verpuffungsstelle ein Tuch und eine Jacke gefunden worden, die jeweils mit Brandbeschleuniger getraenkt waren. Damit hat sich fuer die Ermittlungsbehoerden der Verdacht auf eine vorsaetzliche Tat bestaetigt. Im August hatte es bereits im Dachgeschoss des Hauses gebrannt. Nach Polizeiangaben wurde das Feuer damals durch eine Brandstiftung mit Benzin ausgeloest.


Steuerfahnder durchsucht Wuerth-Konzernzentrale

Die Steuerfahndung hat die Konzernzentrale der Wuerth-Gruppe durchsucht. Laut Stuttgarter Staatsanwaltschaft laeuft ein Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche des weltweit fuehrende Handelsunternehmen fuer Befestigungs- und Montagetechnik wegen des Verdachts einer Straftat. Die gross angelegte Durchsuchung, bei der zahlreiche Unterlagen sicher gestellt wurden, hatte gestern stattgefunden. Die 90 Beamten haetten bei ihrer Aktion weitergehende Einsicht in Steuerakten verlangt, erklaerte Wuerth.


Gruenes Gewoelbe nun auch fuer das Publikum geoeffnet

Dresden. Zwei Wochen nach der offiziellen Wiedereroeffnung oeffnet das restaurierte Historische Gruene Gewoelbe in Dresden am Vormittag fuer das Publikum. Die Staatlichen Kunstsammlungen rechnen daher mit Andrang. Das von Kurfuerst August dem Starken geschaffene barocke Schatzkammermuseum war 61 Jahre nach der Zerstoerung des Dresdner Schlosses im Zweiten Weltkrieg an seinen Ursprungsort zurueckgekehrt.


Deutschland Dritter bei Fussball-WM der Menschen mit Behinderung

Die deutsche Fussball-Nationalmannschaft der Menschen mit Behinderungen hat es der Klinsmann-Elf nachgemacht und bei der Weltmeisterschaft den dritten Platz erreicht. Im kleinen Finale in Essen bezwang das Team von Trainer Breuer Suedafrika mit 4:0. Morgen spielen die Niederlande und Saudi-Arabien um den Titel.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7883 Euro
Kanada (1 $) 0.7042 Euro
England (1 Pfund) 1.4836 Euro
Schweiz (100 sfr) 62.695 Euro
Japan (100 Yen) 0.6708 Euro
Schweden (100 skr) 10.845 Euro
Suedafrika (100 R) 10.649 Euro
China (1 Yuan) 0.0995 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 5937.87 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 11567.41 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 15866.93
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ