GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 15. 11. 2004



* EU begruesst Einlenken Irans
* Anhoerung der neuen Kandidaten fuer die EU-Kommission
* Bundeswehr beginnt Ausbildungsmission
* Konzept der Union zur Gesundheitsreform stoesst auf Kritik
* Bistum Limburg verschaerft Sparkurs
* Heftiger Widerspruch nach Milbradt-Aeusserungen ueber Rechtsextreme
* Erste baden-wuerttembergische CDU-Regionalkonferenz
* Celesio erhoeht Gewinnerwartung
* MVV will an die Spitze der Energieversorger
* 14 Verletzte bei Busunfall
* Freiburg plant 26 Millionen Euro fuer Messeausbau
* 419 verletzte US-Soldaten in Lanstuhl in Behandlung
* Boerse



EU begruesst Einlenken Irans

Bruessel. Die Europaeische Union hat das Einlenken Irans im Konflikt um die geplante Uran-Anreicherung begruesst. Ein EU-Diplomat in Bruessel erklaerte, dies sei eine gute Nachricht. Nun spreche vieles dafuer, dass man einen Weg aus der Sackgasse finde. Die Regierung in Teheran hatte sich zuvor bereit erklaert, auf die umstrittene Uran-Anreicherung zu verzichten. Sie kam damit einer Forderung der Internationalen Atom-Energie-Behoerde nach. In dem Konflikt hatten Deutschland, Frankreich und Grossbritannien seit Monaten vermittelt. Angereichertes Uran kann nicht nur zur Energie-Erzeugung, sondern auch fuer den Bomben-Bau genutzt werden.


Anhoerung der neuen Kandidaten fuer die EU-Kommission

Nach der vom Europaparlament erzwungenen Umbildung der EU-Kommission stellen sich die drei neuen Kandidaten in Strassburg den Fragen der Abgeordneten. Zunaechst muss der designierte EU-Justiz- und Innenkommissar Frattini, derzeit italienischer Aussenminister, Rede und Antwort stehen. Auch der designierte lettische Energiekommissar Piebalgs wird heute angehoert. Am Dienstag muss sich der Ungar Kovacs, der jetzt fuer Steuerfragen und Zollunion zustaendig sein soll, dem Ausschuss stellen. Ihm war das Energieressort nach Protesten entzogen worden.


Bundeswehr beginnt Ausbildungsmission

Frankfurt am Main. Die Bundeswehr verlegt heute ein 35-Mann-starkes Ausbildungskommando nach Abu Dhabi in die Vereinigten Arabischen Emirate. Damit beginnt offiziell die fuer Mitte November zugesagte deutsche Hilfe bei der Ausbildung irakischer Soldaten am Golf. Der Einsatz der kleinen Truppe wird aber nur kurz sein, denn noch vor Weihnachten werden die Bundeswehrsoldaten wieder nach Hause zurueckkehren.


Konzept der Union zur Gesundheitsreform stoesst auf Kritik

Berlin. CDU und CSU haben nach monatelangem Streit ihren Kompromiss zur Reform des Gesundheitswesens vorgestellt. Kernpunkt des Konzepts ist eine monatliche Praemie von 109 Euro, die jeder Versicherte an seine Kasse zahlen soll. 60 Euro kommen zudem von den Arbeitgebern, ihr Anteil wird auf 6,5 Prozent des Brutto-Lohns begrenzt.

Die Union ist mit ihrem Gesundheitsmodell bei praktisch allen Parteien auf Kritik gestossen. Eine Umsetzung wuerde zu "massiven Steuererhoehungen fuehren", sagte SPD-Fraktionsvize Poss. Vor allem Verheiratete, Selbststaendige, Beamte und Rentner wuerden hoeher belastet. In der Gruenen-Fraktion war von einem politischen "Fabelwesen" die Rede. Es gehe anscheinend nicht um Inhalte, sondern darum, einen internen Streit zu schlichten. Ablehnend aeusserte sich auch die FDP. Mit diesem "faulen Kompromiss" gefaehrde die Union ihre Regierungsfaehigkeit.


Bistum Limburg verschaerft Sparkurs

Limburg. Nach einem weiteren Einbruch der Kirchensteuer muss das Bistum Limburg seinen Sparkurs verschaerfen. Auch betriebsbedingte Kuendigungen werden in der neuen Sparrunde nicht ausgeschlossen. Zusaetzlich zu den bereits beschlossenen Einsparungen von 18 Millionen Euro sollen die Ausgaben von 2007 an um weitere 14 Millionen reduziert werden, kuendigte die Dioezese an. Der Kirchensteuerrat forderte Bischof Franz Kamphaus auf, bis Mitte Mai 2005 konkrete Vorschlaege zu erarbeiten, um ab 2007 einen "nachhaltig ausgeglichenen Haushalt" vorzulegen. Mit einem Notprogramm sollen die Ausgaben in diesem Jahr noch um sechs Millionen Euro, vor allem im Bauetat, gedrueckt werden.Erst Anfang November hatte die Dioezese bekannt gegeben, dass die Beschaeftigten in den naechsten beiden Jahren zur Rettung von ueber 60 Arbeitsplaetzen auf Urlaubsgeld, Fahrtkostenzuschuesse und 60 Prozent ihres Weihnachtsgeldes verzichten. Im Gegenzug spricht das Bistum bis Ende 2006 keine betriebsbedingten Kuendigungen aus. Der Kirchensteuerrat waehlte bei der konstituierenden Sitzung am Wochenende erneut Tony Alt aus Montabaur zum Vorsitzenden.


Heftiger Widerspruch nach Milbradt-Aeusserungen ueber Rechtsextreme

Berlin. Die Aeusserungen des saechsischen Ministerpraesidenten Milbradt ueber die Zurueckgewinnung rechtsextremer NPD-Waehler hat heftigen Widerspruch ausgeloest. SPD-Generalsekretaer Benneter warf Milbradt vor, sich auf einen voellig falschen Weg zu begeben. Benneter sagte, Rechtsextremismus lasse sich nicht eindaemmen, indem man dessen Wortfuehrern nach dem Mund rede und sie damit salonfaehig mache. Der Gruenen-Vorsitzende Buetikofer sagte, Milbradt biete mit seinem Angebot den Rechtsextremen ein willkommenes Forum. Der saechsische Ministerpraesident hatte ausserdem gefordert, die Union muesse sich staerker mit den Themen Heimat und Einwanderung befassen. Die Zuwanderungsdebatte sei bisher viel zu intellektuell gefuehrt worden.


Erste baden-wuerttembergische CDU-Regionalkonferenz

Heute begann in Schwaebisch Gmuend die erste von insgesamt sechs Regionalkonferenzen, bei denen sich die beiden Anwaerter auf das Amt des Ministerpraesidenten, Kultusministerin Annette Schavan und Landesfraktions-Chef Guenther Oettinger, der Parteibasis stellen. Im Schwaebisch Gmuender Congress-Zentrum Stadtgarten werden heute mehr als 1.000 Parteimitglieder erwartet. Den beiden Kandidaten bleibt jeweils eine halbe Stunde Zeit, um sich vorzustellen. Anschliessend muessen sie in einer Diskussion Rede und Antwort stehen. Ihren Abschluss findet die Konferenzserie am 24. November in St. Leon-Rot (Rhein-Neckar-Kreis). Weitere Stationen fuer Bezirkskonferenzen sind Heilbronn, Rust, Tuttlingen und Bad Saulgau. Parallel dazu beginnt heute die Befragung aller rund 80.000 CDU-Mitglieder zwischen Main und Bodensee, die darueber abstimmen sollen, welchen der beiden Bewerber sie bevorzugen. Fuer die Abstimmung haben sie eine Woche lang Zeit. Am 2. Dezember gibt die Partei dann die Ergebnisse der Befragung offiziell bekannt.


Celesio erhoeht Gewinnerwartung

Stuttgart. Europas groesster Pharmahaendler Celesio hat seine Gewinnerwartung fuer das Gesamtjahr 2004 erneut erhoeht. Wie das Unternehmen mitteilte, werde es das Ergebnis vor Steuern bis Jahresende um mehr als 20 Prozent steigern. Fuer die ersten neun Monate dieses Jahres gebe es ein Ergebniswachstum vor Steuern von 26,1 Prozent auf 329,4 Millionen Euro, sagte der Vorstandsvorsitzende der Celesio AG, Fritz Oesterle, bei der Vorlage der Zahlen fuer das dritte Quartal. Der Umsatz sei im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro gestiegen. "Das seit fast 18 Jahren ununterbrochene Wachstum macht deutlich, dass wir in einem attraktiven Markt taetig sind", zog Oesterle Bilanz. Das Unternehmen arbeite darueber hinaus am Ausbau seiner Dienstleistungen fuer Pharmahersteller. Celesio baue damit als erstes Unternehmen ein eigenes europaweites Netzwerk auf, das den Pharmaherstellern Logistik- und Marketingloesungen fuer ganz Europa anbiete.


MVV will an die Spitze der Energieversorger

Mannheim. Der Mannheimer Energieversorger MVV will bis zum Jahr 2009 einer der drei groessten Energiedienstleister Deutschlands werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sei die 350 Mitarbeiter zaehlende Sparte in eine eigene Gesellschaft ausgegruendet worden, sagte MVV-Vorstandsmitglied Werner Dub. Die MVV erwartete auf dem Markt fuer Energiedienstleistungen zweistellige Zuwaechse, so Dub. "An diesem Wachstumsmarkt wollen wir nachhaltig teilhaben", sagte das MVV-Vorstandsmitglied. Seiner Ansicht nach koenne eine ausgegruendete Gesellschaft den Markt und die Projekte effizienter bearbeiten. Der Umsatz indiesem Segment soll sich nach den Plaenen der MVV bis 2009 vervierfachen und jaehrlich 400 Millionen Euro betragen. In der ausgelagerten MVV Energiedienstleistungen GmbH koenne zudem schneller auf die Kundenanforderungen reagiert werden, heiss es. Die Ausgruendung der Energiedienstleistungen ist Bestandteil der MVV-Konzern-Umbaus.


14 Verletzte bei Busunfall

Nuernberg. In der Naehe von Nuernberg ist in der Nacht ein Reisebus aus Belgien verunglueckt. Dabei wurden eine Person schwer und 13 Insassen leicht verletzt. Den Angaben zufolge war der Bus in einer Kurve am Autobahnkreuz Nuernberg-Ost von der Strasse abgekommen und umgestuerzt. Warum - ist derzeit aber noch nicht bekannt.


Freiburg plant 26 Millionen Euro fuer Messeausbau

Freiburg. Die Erweiterung der kommunalen Messe wird die Stadt Freiburg in den kommenden zwei Jahren rund 26 Millionen Euro kosten. Geplant ist nach Angaben von Oberbuergermeister Dieter Salomon (Gruene) eine Multifunktionshalle fuer Grossveranstaltungen. Fernsehshows, Kongresse und Konzerte koennten dort stattfinden, sagte Salomon zum Beginn der Bauarbeiten. Damit reagiere Freiburg auf die steigende Nachfrage von Grossveranstaltern.Der Ausbau der vor vier Jahren eroeffneten Messe sei die Voraussetzung fuer die Sicherung des Messestandortes Freiburg. Ohne die Erweiterung bestehe die Gefahr, dass Aussteller und Veranstalter der badischen Universitaetsstadt den Ruecken kehrten, so Salomon weiter. Freiburg ist nach eigenen Angaben nach Stuttgart, Friedrichshafen und Karlsruhe der viertgroesste Messestandort in Baden-Wuerttemberg.


419 verletzte US-Soldaten in Lanstuhl in Behandlung

Landstuhl. Im US-Militaerkrankenhaus im pfaelzischen Landstuhl werden zurzeit 419 im Irak verwundete US-Soldaten behandelt. Wie der stellvertretende Kommandeur Todd Hess weiter mitteilte, wurden 223 davon bei Gefechten verletzt. 196 der Verwundeten sollten in die USA verlegt werden, die uebrigen blieben vorerst in Landstuhl, sagte Hess. Vier der verwundeten Soldaten berichteten von schweren Kaempfen in Falludscha. Sie seien in verschiedenen Einheiten im Einsatz gewesen. Verletzt wurden sie eigenen Angaben zufolge durch Gewehrkugeln beziehungsweise durch Sprenggeschosse mit Kugelfuellung. Das Hospital in Landstuhl ist das groesste medizinische Zentrum der US-Streitkraefte in Europa. Es hat rund 150 Betten, deren Zahl verdoppelt werden kann. Die Leistungsfaehigkeit des Krankenhauses entspricht nahezu der einer grossen deutschen Universitaetsklinik. In unmittelbarer Naehe von Landstuhl liegt die Airbase Ramstein. Sie ist Luftdrehkreuz fuer US-Einsaetze im Nahen Osten und in Afrika.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7723 Euro
Kanada (1 $) 0.6662 Euro
England (1 Pfund) 1.4310 Euro
Schweiz (100 sfr) 65.625 Euro
Japan (100 Yen) 0.7326 Euro
Schweden (100 skr) 11.166 Euro
Suedafrika (100 R) 12.820 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 4134.34 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 10538.42 ( Stand 17:00 MEZ )
Nikkei-Index: 11227.57
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ