Von der Geiselnahme in Koeln |
Koeln. Auch einen Tag nach dem blutigen Ende der Geiselnahme von Koeln ist
das Motiv fuer die Entfuehrung noch offen. Die Polizei teilte bisher
lediglich mit, dass es sich bei dem Taeter um einen 31jaehrigen Mann
handelte, einem 1993 nach Israel eingewanderten Russen.
Er soll Israel vor einigen Monaten wieder verlassen haben.
Der Mann hatte gestern morgen einen Bus auf einer Stadtrundfahrt in seine
Gewalt gebracht und erst den Busfahrer und dann eine Frau getoetet.
Einen 53jaehrigen Oesterreicher schoss er an, als dieser versuchte, die
Flucht eines Jungen zu sichern. Der Elfjaehrige konnte aus dem Fenster des
Reisebusses springen.
Die Geiselnahme war gestern am fruehen Abend von der Polizei gewaltsam
beendet worden. Bei der Erstuermung des Busses war der Geiselnehmer
erschossen worden. Der Taeter hatte davor den Busfahrer und eine Frau
getoetet und einen Polizisten und eine weitere Geisel lebensgefaehrlich
verletzt. Nordrheinwestfalens Ministerpraesident Rau hat den Familien der
Getoeteten sein tiefes Mitgefuehl ausgesprochen. Der Polizei dankte Rau
fuer ihren mutigen und umsichtigen Einsatz.
Nach Ansicht der Polizei hat der Taeter aus purer Lust am Toeten zwei
seiner Geiseln erschossen. Polizei und Staatsanwaltschaft nannten der
31jaehrigen Lion Borr (sp?) einen Sadisten. Er hatte seine Opfer mit einem
Kopfschuss getoetet. Moeglicherweise (?) sei er psychisch gestoert gewesen. |
Erneute Brandanschlaege auf tuerkische Einrichtungen |
Duesseldorf. Nach dem Brandanschlag auf ein tuerkisches Reisebuero hat die
Polizei einen 37jaehrigen Kurden festgenommen. Der Mann steht in
dringendem Verdacht, den Brandsatz in das Reisebuero geworfen zu haben.
Er soll noch heute dem Haftrichter vorgefuehrt werden. Auch in anderen
Staedten sind in der Nacht tuerkische Einrichtungen Ziel von Anschlaegen
gewesen. Betroffen sind ein tuerkischer Kulturverein in Stuttgart, ein
tuerkisches Lokal in Achern und ein tuerkisches Reisebuero in
Waldshut-Tiemen. In Ludwigshafen schleuderte ein unbekannter Taeter
einen Molotow-Cocktail in eine tuerkische Gaststaette. Den Gaesten
gelang es, den Brand selbst zu loeschen. Auch in Frankfurt konnten
verdaechtige Kurden festgenommen werden. |
Scharping will Entscheidung im Machtkampf im November |
Bonn. Der SPD-Vorsitzende Scharping will den Machtkampf mit dem
niedersaechsischen Ministerpraesidenten Schroeder auf dem Mannheimer
Parteitag im November entschieden wissen. Scharping forderte Schroeder
auf, Ansprueche offen anzumelden. Die Delegierten sollten dann klaeren, ob
er oder ein anderer der bessere Vorsitzende und Kanzlerkandidat sei, sagte
Scharping der Bildzeitung. Indessen haben sich zahlreiche SPD-Politiker
fuer eine Kanzlerkandidatur Schroeders ausgesprochen. |
Bonn stellt Geld fuer Bosnienfluechtlinge zur Verfuegung |
Bonn. Die Bundesregierung hat 4,3 Mio DM fuer Bosnienfluechtlinge zur
Verfuegung gestellt. Wie das Auswaertige Amt mitteilte, sind die Mittel
als Soforthilfe fuer die Vertriebenen aus den ehemaligen UNO-Schutzzonen
Srebrenica und Cepa (sp?) bestimmt. Das Rote Kreuz hilft mit
Nahrungsmitteln und Decken sowie Hygieneartikeln. Im Nordwesten Bosniens
dauern die Kaempfe um die Enklave Bihac an. Nach den bosnischen Serben
haben auch die kroatischen Serben den Kriegszustand ausgerufen. Die Vereinten
Nationen befuerchten, dass auch Kroatien in den Konflikt wieder mit
hineingezogen wird.
Nach Bundesinnenminister Kanther, CDU, ist nun auch der bayrische
Innenminister Beckstein, CSU, gegen die weitere Aufnahme von
Kriegsfluechtlingen aus Bosnien. Allein Bayern hatte bereits mehr als
60000 bosnische Fluechtlinge aufgenommen, Frankreich dagegen nur etwa
16000, sagte Beckstein der Bild am Sonntag. Er forderte die uebrigens
Staaten Europas auf, mehr Fluechtlinge aus Bosnien aufzunehmen. |
Gewerkschaft der Polizei fordert leichte Schutzwesten |
Bonn. Die Gewerkschaft der Polizei hat leichte kugelsichere Westen fuer
alle Streifenpolizisten gefordert. Der Vorsitzende der
Polizeigewerkschaft, Lutz, sagte in der Bildzeitung, Polizeibeamte wuerden
von den Innenministern schutzlos in den Dienst geschickt. Deshalb seien
leichte Schutzwesten notwendig, die man unter der Kleidung tragen kann.
Anlass fuer die Forderung ist das Geiseldrama von Koeln; dabei hatte der
Geiselnehmer einen Polizisten durch einen Bauchschuss schwer verletzt.
Das nordrhein-westfaelische Innenministerium hat die Vorwuerfe
zurueckgewiesen. In allen Streifenwagen seien Schutzwesten vorhanden, so
ein Ministeriumssprecher. Allerdings gebe es keine Westen, die so leicht
seien, dass man sie eine ganze Schicht lang tragen koenne. |
DLRG der Ergaunerung von staatlichen Zuschuessen verdaechtig |
Stuttgart. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 30 Funktionaere der
Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, DLRG, wegen Untreue und Betrugs. Wie
das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet, hat die Polizei Bueros der
DLRG, Wohnungen von Funktionaeren und Haeuser von Lieferanten durchsucht
und Akten beschlagnahmt. Der DLRG wird vorgeworfen, beim Kauf von Geraeten
Rechnungen gefaelscht und sich dadurch hoehere Zuschuesse aus
Steuergeldern verschafft zu haben. Der Praesident der
baden-wuerttembergischen DLRG, Wiedmaier, hat die Ermittlungen bestaetigt,
und betont, die Betroffenen haetten sich nicht persoenlich bereichert. |
Formel 1: Startfolge des Grossen Preises von Deutschland |
Der Englaender Damon Hill startet beim neunten Lauf der Weltmeisterschaft
der Formel 1 aus der Pool Position. Beim Abschlusstraining zum Grossen
Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring fuhr er die Bestzeit und
verwiess Weltmeister Michael Schuhmacher auf Platz 2. |
Quellen |
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