Drei Tote bei Unfall der Wuppertaler Schwebebahn |
Wuppertal. Beim Absturz eines Zuges der Wuppertaler Schwebebahn sind
am fruehen Morgen nach drei Menschen getoetet und 59 zum Teil schwer
verletzt worden. Die Polizei korrigierte am Nachmittag vorangegangene
Aussagen ueber vier Todesopfer. Der Zug war im Stadtteil Elberfeld aus
neun Metern Hoehe in die an dieser Stelle nur etwa 60cm tiefe Wupper
gestuerzt. Einer der beiden Waggons brach ueber einer Fernwaermebruecke
auseinander. Als Ungluecksursache gilt nach bisherigen Erkenntnissen
der Staatsanwaltschaft eine Metallkralle auf der Fuehrungsschiene, die
offenbar nach Bauarbeiten am Wochenende nicht entfernt wurde. |
SPD-Sonderparteitag waehlt Schroeder zum Vorsitzenden |
Bonn. Der Sonderparteitag der SPD hat Bundeskanzler Schroeder
erwartungsgemaess zum neuen Vorsitzenden gewaehlt. Auf Schroeder, der
die Nachfolge des im Maerz zurueckgetretenen Oskar Lafontaine antritt,
entfielen knapp 76 Prozent der gueltigen Delegiertenstimmen, 21 Prozent
sprachen sich gegen ihn aus. Zuvor hatte der SPD-Sonderparteitag nach
einer teilweise emotional gefuehrten Debatte mit grosser Mehrheit dem
Kurs der Bundesregierung im Kosovo-Konflikt zugestimmt. Bundeskanzler
Schroeder sagte, nie wieder duerften Deportationen und Mord politisch
zugelassen werden. Die parteiinternen Kritiker warnte Schroeder davor,
das Vertrauen in die Berechenbarkeit und Verlaesslichkeit Deutschlands aufs
Spiel zu setzen. Die Delegierten billigten einen Antrag der Parteifuehrung,
in dem eine friedliche Loesung als Ziel festgeschrieben, das Ende der
NATO-Angriffe auf Jugoslawien aber vom Einlenken der Belgrader Fuehrung
abhaengig gemacht wird. Ein Antrag der Parteilinken fuer eine sofortige
Einstellung der Luftschlaege fand keine Mehrheit. |
Herzog ernennt Eichel zum neuen Finanzminister |
Bonn. Bundespraesident Herzog hat heute den frueheren hessischen
Ministerpraesidenten Hans Eichel zum neuen Bundesfinanzminister ernannt.
Eichel wird morgen die Amtsgeschaefte aufnehmen. Seine Vereidigung ist fuer
Donnerstag vorgesehen. Das Finanzministerium war seit dem Ruecktritt von
Oskar Lafontaine im Maerz von Wirtschaftsminister Mueller kommissarisch
geleitet worden. |
Spionageprozess gegen evangelischen Theologen |
Berlin. Ein prominenter Vertreter der evangelischen Kirche und seine
Ehefrau muessen sich ab heute wegen jahrzehntelanger Spionage fuer die
DDR vor Gericht verantworten. Der heute 76jaehrige fruehere Studienleiter
der Evangelischen Akademie Berlin Heylmann (sp?) soll zusammen mit seiner
Frau im Auftrag der Stasi die SPD, die FDP, die Sender RIAS und SFB sowie
zahlreiche prominente Persoenlichkeiten ausgeforscht haben. Der Anklage
zufolge begannen sie ihre Agententaetigkeit in den 50er Jahren. Sie
seien von Ostberlin bis kurz vor der Wende mit Verdienstmedaillen und
grosszuegigen Zahlungen belohnt worden. |
Buendnisgruene fordern NATO zur teilweisen Aussetzung der Angriffe auf |
Bonn. Buendnis 90/Die Gruenen haben die NATO aufgefordert, Luftangriffe
ausserhalb des Kosovo befristet einseitig einzustellen. Das geht aus
einem Beschluss des Bundesvorstandes der Gruenen hervor. Die Parteispitze
unterstuetzt gleichzeitig den Vorstoss von Bundesaussenminister Fischer
fuer eine Kosovo-Friedensloesung, die sich auf die UNO stuetzt. |
Berliner Geschaeftsstelle der Buendnisgruenen besetzt |
Berlin. Gegner des NATO-Einsatzes im Kosovo haben die Berliner
Geschaeftsstelle der Buendnisgruenen besetzt. Wie ein Sprecher der etwa 100
Aktivisten mitteilte, wollen sie gegen die ihrer Meinung nach einseitige
Kriegsberichterstattung protestieren. Die Aktion soll mehrere Tage dauern. |
Geiselnahme in Aalen endet unblutig |
Aalen. Die Geiselnahme eines 17jaehrigen Jugendlichen ist nach gut acht
Stunden unblutig zu Ende gegangen. Die drei Taeter gaben auf und stellten
sich der Polizei. Das Opfer, der Sohn eines Aalener Geschaeftsmanns, blieb
unverletzt. Die Geiselnehmer waren am Morgen in das Wohnhaus der Familie
eingedrungen und hatten den 17jaehrigen in ihre Gewalt gebracht. Die Mutter
konnte fliehen und die Polizei alarmieren. Die Polizei riegelte das Haus ab
und verhandelte telefonisch mit den Taetern. Die Geiselnehmer hatten ein
Loesegeld von 350.000 Mark und ein Auto sowie spaeter einen Hubschrauber
zur Flucht verlangt. Bei den Taetern handelt es sich nach Polizeiangaben
um drei Maenner tuerkischer Abstammung, die aus dem Raum Hamburg kamen. |
In Ostdeutschland fehlen mehrere tausend Lehrstellen |
Berlin. In Ostdeutschland fehlen zum Ende dieses Schuljahres mehrere
tausend Ausbildungsplaetze. Nach Einschaetzung der Bundesanstalt fuer
Arbeit werden fuer die insgesamt knapp 200.000 Schulabgaenger etwa 7.000
bis 10.000 Lehrstellen zuwenig zur Verfuegung stehen. Hinzu kommen noch
rund 55.000 Jugendliche, die in Ostdeutschland schon seit Jahren vergeblich
auf einen Ausbildungsplatz warten. |
Boerse |
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Quellen |
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