GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 21.12.2001



* 1200 deutsche Soldaten nach Afghanistan
* Landgericht Hamburg spricht Schill frei
* Gotthardttunnel wieder offen
* Strassenverhaeltnisse behindert
* Rau: Thema "Einwanderung" sensibel behandeln im Wahlkampf
* Teuerungsrate bei 2,5%
* Boerse



1200 deutsche Soldaten nach Afghanistan

Die Bundesregierung will bis zu 1.200 deutsche Soldaten fuer die internationale Afghanistan-Schutztruppe bereit stellen. Einen entsprechenden Antrag legte das Kabinett dem Bundestag in Berlin vor, der morgen in einer Sondersitzung darueber entscheiden will. Bis auf die PDS signalisierten alle Parlaments-Fraktionen Zustimmung. Der Zeitpunkt der Truppen-Entsendung und die genaue Staerke des deutschen Kontingents sind noch offen. Nach den Worten von Verteidigungsminister Scharping werden vor allem Infanterie-Einheiten sowie Mannschaften zur Minensuche entsandt. Die Finanzierung des Einsatzes sei gesichert. Grundlage ist ein UNO-Mandat, das die Stationierung der bis zu 5.000 Soldaten umfassenden Schutztruppe fuer zunaechst sechs Monate vorsieht. Bundeskanzler Schroeder sagte der "Sueddeutschen Zeitung", es gebe keinerlei Planungen fuer militaerische Aktionen in anderen Laendern.


Landgericht Hamburg spricht Schill frei

Das Hamburger Landgericht hat den frueheren Amtsrichter und heutigen Innensenator Schill vom Vorwurf der Rechtsbeugung und Freiheitsberaubung freigesprochen. Die Anklagebehoerde hatte Schill vorgehalten, bei einem Prozess im Mai 1999 zwei Zuschauer in Ordnungshaft genommen, ihre Haftbeschwerde aber erst drei Tage spaeter weitergeleitet zu haben. Deswegen war er im Oktober vergangenen Jahres ebenfalls vom Landgericht Hamburg zu zwoelftausend Mark Geldstrafe verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hob spaeter die Entscheidung auf und verwies den Fall an das Landgericht zurueck.


Gotthardttunnel wieder offen

Rund zwei Monate nach der Brandkatastrophe ist der Schweizer Gotthardtunnel wieder fuer Personenwagen freigegeben worden. Ab morgen kann der Schwerverkehr unter Einschraenkungen die knapp 17 Kilometer lange Strecke nutzen. Fuer LKW gilt aus Sicherheitsgruenden ein Mindestabstand von 150 Metern. Au=DFerdem werden die Fahrzeuge einspurig von der Polizei durch den Tunnel geleitet. Im Oktober waren elf Menschen bei dem Brand ums Leben gekommen.


Strassenverhaeltnisse behindert

Ergiebige Schneefaelle und glatte Stra=DFen haben in vielen Regionen Deutschlands den vorweihnachtlichen Reiseverkehr erheblich behindert. Auf zahlreichen Autobahnen und Bundesstra=DFen kam es durch den Wintereinbruch zu schweren Beeintraechtigungen und langen Staus. Der Flughafen in Frankfurt am Main meldete starke Verzoegerungen und einige Ausfaelle von Fluegen. Wegen heftiger Stuerme mu=DFte der Faehrverkehr zwischen der Ostsee-Insel Ruegen und dem Festland zeitweise unterbrochen werden.


Rau: Thema "Einwanderung" sensibel behandeln im Wahlkampf

Bundpraesident Rau hat zu einem sensiblen Umgang mit dem Thema Einwanderung im Bundestags-Wahlkampf aufgerufen. Rau sagte im Deutschland-Radio Berlin, vor allem sollten die Bereiche Zuwanderung und Asyl in der Debatte nicht vermischt werden. Er aeu=DFerte zudem die Hoffnung, dass sich Regierung und Opposition noch bis zur Wahl auf ein Gesetz verstaendigen. Er waere bekuemmert, wenn nur ein Kompromiss zustande kaeme. Mit Blick auf den Ruf nach einem intensiveren Dialog zwischen Islam und Christentum warnte Rau davor, Tolereanz und Beliebigkeit zu verwechseln. In allen gro=DFen Religionen, also auch im Islam, gebe es aber Gruppen und Denkweisen, denen man mit der Bereitschaft zum Konflikt begegnen muesse. Dies gelte fuer die Stellung der Frau in der Gesellschaft und fuer die Frage der Gewalt. Der Bundespraesident unterstrich zugleich die Bedeutung einer gemeinsamen europaeischen Au=DFen- und Sicherheitspolitik. Er hob dabei Fortschritte im Kampf gegen den Terrorismus hervor.


Teuerungsrate bei 2,5%

Die Verschuldung der oeffentlichen Haushalte hat sich in diesem Jahr erneut erhoeht.=20 Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden fehlten in den Kassen von Bund, Laendern und Gemeinden bis September fast 50 Milliarden Euro. Das sind rund zehn Milliarden Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Insbesondere habe sich die Finanzsituation der Laender verschlechtert, hie=DF es weiter. Ihr Defizit habe sich im Jahresvergleich verdreifacht. Die Verbraucherpreise sind in diesem Jahr so stark gestiegen wie seit sieben Jahren nicht mehr. Die Teuerungsrate betrage 2,5 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt nach vorlaeufigen Berechnungen mit. Die endgueltigen Zahlen fuer die deutsche Lebenshaltung sollen im Januar vorgelegt werden.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,1894 DM =3D1.1194 Euro
Kanada(1 $)  1,3856 DM =3D0.7084 Euro
England(1 Pfund)  3,1694 DM =3D1.6204 Euro
Schweiz(100 sfr)  133,6406 DM =3D 68.329 Euro
Japan(100 Yen)  1,6875 DM =3D0.8628 Euro
Schweden(100 skr)  20,5877 DM =3D 10.526 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5011,59( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10044,75( Stand 17:00 MEZ )  
9985,18( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:10335,45
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    20:00 MEZ    16:00 MEZ
Mdr    16:00 MEZ