GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 15. 08. 2005



* Merkel spricht sich gegen Militaeroption im Iran aus
* Regierung will ALG II in Ostdeutschland anheben
* Nur 'Zeitungsduell' zwischen Stoiber und Lafontaine
* Schroeder und Merkel starten Wahlkampf im Osten
* Offenlegung von Betriebsratsgehaeltern abgelehnt
* Warnung vor Nachwuchswerbung der Rechten
* Katholische Jugend reist nach Koeln
* Boerse



Merkel spricht sich gegen Militaeroption im Iran aus

Nach Kanzler Schroeder hat sich auch seine Herausforderin Merkel gegen eine militaerische Option im Atom-Streit mit Iran ausgesprochen. Es muesse weiterhin darum gehen, eine diplomatische Loesung zu finden, sagte Merkel bei einer Wahlkampfveranstaltung in Sachsen-Anhalt. Schroeder hatte die USA am Wochenende vor einem militaerischen Eingreifen im Iran gewarnt. Der Aussenexperte der CDU, Schaeuble, hatte ihn deswegen scharf kritisiert.


Regierung will ALG II in Ostdeutschland anheben

In Ostdeutschland soll das Arbeitslosengeld Zwei nach Plaenen der Bundesregierung kuenftig auf Westniveau liegen. Noch in diesem Monat werde das Kabinett eine Angleichung beschliessen, teilte Wirtschaftsminister Clement in Berlin mit. Die Kosten bezifferte er auf rund 260 Millionen Euro. Nach den Worten von Regierungssprecher Steg soll das Geld im laufenden Haushalt erwirtschaftet werden. Die CDU-Fuehrung hat dagegen abermals eine pauschale Angleichung des Arbeitslosengeldes Zwei in den neuen Laendern an das Westniveau abgelehnt. Das Problem der Erwerbslosigkeit werde nicht durch eine Diskussion ueber die Sozialleistungen geloest, sagte Generalsekretaer Kauder.

Nach dem Willen von Unionskanzlerkandidatin Merkel sollen die Langzeitarbeitslosen in den neuen Bundeslaendern nicht mehr Geld bekommen. Es gebe genuegend Beispiele, wo Berufsanfaenger weniger Lohn erhielten als die Empfaenger von Arbeitslosengeld II (ALG II), sagte Merkel der Chemnitzer "Freien Presse". Ausserdem sehe sie keinen "Spielraum" fuer die knapp 300 Mio. Euro, die eine Angleichung kosten wuerde.


Nur 'Zeitungsduell' zwischen Stoiber und Lafontaine

Der CSU-Vorsitzende Stoiber und der Spitzenkandidat der Linkspartei, Lafontaine, werden nun doch nicht in einem TV-Duell aufeinander treffen. Wie ein Sprecher der CSU in Muenchen mitteilte, steht Stoiber vielmehr zu einem Zeitungs-Streitgespraech zur Verfuegung. Dabei koennten auch die Argumente wesentlich besser verglichen werden. Allerdings stehe noch nicht fest, wo, wann und in welcher Form das Gespraech stattfinden solle. Der CSU-Sprecher betonte, Stoiber habe Lafontaine keineswegs ein Fernsehduell angeboten, sondern lediglich von einem Schlagabtausch gesprochen.


Schroeder und Merkel starten Wahlkampf im Osten

Dresden/Wittenberg. Bundeskanzler Schroeder und die Kanzlerkandidatin der Union, Merkel, beginnen heute ihren Wahlkampf in Ostdeutschland. Schroeder wird in Dresden und Jena eine Rede halten. Merkel besucht Wittenberg und Chemnitz. Die CDU-Chefin verwahrte sich inzwischen gegen Vorwuerfe, sie habe nicht energisch genug auf die Aeusserungen ihres CSU-Kollegen Stoiber ueber Ostdeutsche reagiert. Sie habe klare Worte gesagt, so Merkel in einem Interview. CSU-Landesgruppenchef Glos verteidigte Stoibers Aeusserungen als Strategie zur Mobilisierung von Waehlern in Bayern. Wenn es 2002 die alte Bundesrepublik noch gegeben haette, was niemand wolle, so Glos, dann saehe die Regierung jetzt anders aus.


Offenlegung von Betriebsratsgehaeltern abgelehnt

Berlin. Der Deutsche Gewerkschaftsbund wehrt sich gegen Forderungen, die Gehaelter fuehrender Betriebsraete offen zu legen. DGB-Vorstandsmitglied Hexel sagte, eine "unangemessen hohe Bezahlung" werde schon dadurch verhindert, dass die jeweiligen Gehaelter den uebrigen Betriebsraeten bekannt seien. Durch diese Transparenz werde verhindert, dass Konzerne die Kooperationsbereitschaft von Betriebsratschefs kaufen koennten. CSU-Chef Stoiber und die FDP hatten eine gesetzlich verankerte Pflicht zur Offenlegung der Gehaelter von hochrangigen Arbeitnehmervertretern bei grossen Unternehmen verlangt.


Warnung vor Nachwuchswerbung der Rechten

Der rheinland-pfaelzische Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) hat davor gewarnt, dass Rechtsextreme verstaerkt Nachwuchs unter Jugendlichen anwerben. Der Verfassungsschutz verzeichne schon seit laengerem eine Verjuengung der Anhaengerschaft in der rechten Szene. So sei ein Grossteil der Anhaenger in der gewalttaetige rechte Skinheadszene mittlerweile zwischen 15 und 20 Jahre alt. Dabei handele es sich ueberwiegend um junge Maenner, deren Einstiegsalter in einzelnen Faellen auch unter 15 Jahren liege. Bereits auf den Schulhoefen wuerden potenzielle Anhaenger angesprochen - beispielsweise durch das Verteilen von CDs mit rechtsextremistischem Inhalt. Die inzwischen verbotene "Schulhof-CD" wurde bislang unter anderem in Brandenburg und Thueringen sichergestellt. In Rheinland-Pfalz sei sie noch nicht aufgetaucht, hiess es. Der Innenminister rief die Bevoelkerung auf, sich an die Polizei zu wenden, falls jemandem die CD in die Haende falle. Erfolg beim Kampf gegen Rechtsextremisten verspricht sich Bruch unter anderem von dem Aussteigerprogramm "(R)auswege" mit der kostenlosen Telefon-Hotline: 0800-4546000.


Katholische Jugend reist nach Koeln

Zum katholischen Weltjugendtag treffen heute rund 400.000 Jugendliche aus 193 Laendern in Koeln und Umgebung ein. Sie werden im gesamten Rheinland in Schulen, Turnhallen und Privat-Quartieren untergebracht. Offiziell wird der Weltjugendtag morgen eroeffnet. Hoehepunkte sind die Veranstaltungen mit Papst Benedikt dem Sechzehnten, der am Donnerstag nach Koeln kommt und am Sonntag die Abschlussmesse zelebriert. Dazu werden rund 800.000 Gaeste aus aller Welt erwartet.

Flugpassagiere, die ueber Koeln/Bonn reisen, muessen in der Zeit waehrend des Papstbesuchs auf dem Weltjugendtag mit Verspaetungen rechnen. Der Flughafen werde am 18. und 21. August jeweils fuer 45 Minuten gesperrt, teilte die deutsche Flugsicherung mit.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.8086 Euro
Kanada (1 $) 0.6761 Euro
England (1 Pfund) 1.4624 Euro
Schweiz (100 sfr) 64.474 Euro
Japan (100 Yen) 0.7378 Euro
Schweden (100 skr) 10.741 Euro
Suedafrika (100 R) 12.570 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 4922.34 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 10599.35 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 12256.55
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ