GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 18.09.2000



* Regierung noch uneinig ueber Entlastung fuer hohe Spritkosten
* Unionsparteien sehen Ueberlegungen der Regierung als ihr Verdienst an
* Einigung in den Tarifverhandlungen fuer die VW-Beschaeftigten
* Proteste gegen Riesters Erwaegung der Rente ab 67
* Kritik an Reaktionen der europaeischen Regierungen auf Oelpreis
* Boerse



Regierung noch uneinig ueber Entlastung fuer hohe Spritkosten

In der Regierungskoaltion gibt es noch keine einheitliche Haltung zu einem Ausgleich fuer die gestiegenen Energiepreise. Nach einem Gespraech im Kanzleramt sagte der Vorsitzende der Buendnis-Gruenen, Kuhn, es sei ueber verschiedene Entlastungsmodelle gesprochen worden. Als Beispiel nannte er die Umwandlung der bisherigen Kilometerpauschale in eine verkehrsmittelunabhaengige Entfernungspauschale. Dies wuerde auch den Nutzern anderer Verkehrsmittel zugute kommen. Bundeskanzler Schroeder kuendigte in Berlin eine rasche Entscheidung an. Der SPD-Parteirat gab Schroeder Rueckendeckung fuer seine Haltung, sich in der Debatte ueber die Oeko-Steuer nicht, wie es hiess, unter den Druck der Strasse setzen zu lassen.


Unionsparteien sehen Ueberlegungen der Regierung als ihr Verdienst an

Die Vorsitzenden der CDU und CSU, Merkel und Stoiber, erklaerten nach einem Strategietreffen der Unionsspitzen in Muenchen, es sei ein erster Erfolg der Union, dass die Bundesregierung darueber nachdenke, die Buerger fuer die hoehen Treibstoffkosten zu entlasten. CDU-Chefin Merkel hat, so woertlich, weitere Angriffe auf die rot-gruene Koalition angekuendigt. Die Union gehe kaempferisch in die Zukunft. Der Bundesregierung war sie eine sozial ungerechte Politik vor, das zeige sich zum Beispiel bei der Steuerreform.


Einigung in den Tarifverhandlungen fuer die VW-Beschaeftigten

Die Beschaeftigten der inlaendischen VW-Werke erhalten vom 1. Januar an 3% mehr Lohn und Gehalt. Im Jahr 2002 gibt es von Februar bis Ende September 2,1% mehr. Darauf einigten sich in Langenhagen bei Hannover IG Metall und VW-Fuehrung in der zweiten Tarifverhandlungsrunde. Fuer das vierte Quartal diesen Jahres ist eine Einmalzahlung von 850 DM vorgesehen. Zunaechst hatte die Gewerkschaftsseite Einkommensverbesserungen von 5,5% verlangt und dies mit den zu erwartenden guten Betriebsergebnissen begruendet.


Proteste gegen Riesters Erwaegung der Rente ab 67

Die Gewerkschaften protestieren gegen Ueberlegungen von Arbeitsminister Riester, das Rentenalter langfristig auf 67 Jahre zu erhoehen. Nach Ansicht des IG-Metall-Vorsitzenden Zwickel belastet Riester dadurch die aktuelle Rentendiskussion. Der Vorsitzende der IG Medien, Hentsche, sprach von einer abwegigen Debatte. Auch aus SPD und Union kommt Kritik. Der fruehere Gesundheitsminister Seehofer nannte die Erwaegungen "Quark". Das Arbeitsministerium versicherte, Riesters Ueberlegungen haetten nichts mit der anstehenden Rentenreform zu tun. In einem Zeitungsinterview hatte Riester gesagt, ueber die Forderung der Arbeitgeber nach der Rente ab 67 koenne man in 10 Jahren sprechen.


Kritik an Reaktionen der europaeischen Regierungen auf Oelpreis

Die Europaeische Zentralbank hat den bisher niedrigsten Referenzkurs fuer den Euro festgelegt. Bundesbankpraesident Welteke kritisierte in diesem Zusammenhang die Reaktionen der europaeischen Regierungen auf den hohen Oelpreis. Die nicht aufeinander abgestimmten Steuererleichterungen schadeten dem Image der Gemeinschaftswaehrung.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,2907 DM= 1.1712 Euro
Kanada(1 $)  1,5406 DM= 0.7877 Euro
England(1 Pfund)  3,2042 DM= 1.6382 Euro
Schweiz(100 sfr)  128,3437 DM= 65.621 Euro
Japan(100 Yen)  2,1438 DM= 1.0961 Euro
Schweden(100 skr)  23,3087 DM= 11.917 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:6933,21( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10867,72( Stand 17:00 MESZ )  
10927,00( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:16061,16
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

Radio7    19:00 MESZ
SWR3    20:00 MESZ