Arbeitsniederlegungen bei Krupp-Hoesch |
Dortmund. Mit Beginn der Fruehschicht haben die ersten von 6.000
Mitarbeitern der Krupp-Hoesch Stahl AG in Dortmund die Arbeit niedergelegt.
Von Mittag an ruhte anlaesslich eines Aktionstages der komplette Betrieb.
Der Betriebsrat sagte, die Belegschaft fuerchte, dass die Stahlehe zwischen
Krupp-Hoesch und Thyssen tausende Arbeitsplaetze kosten werde. |
Demonstration in Frankfurt |
Frankfurt. Vor ueber 20.000 Demonstranten hat IG-Metall-Chef Zwickel in
Frankfurt eine Beschraenkung der Macht der Banken gefordert. "Der
Casino-Kapitalismus ist eine Gefahr fuer die Allgemeinheit geworden", sagte
Zwickel. Vor allem der Deutschen und der Dresdner Bank warf Zwickel vor, mit
Geheimanalysen hinter dem Ruecken der Betroffenen eine feindliche Uebernahme
von Thyssen durch den Krupp-Konzern geplant zu haben. Die Macht der Banken
und ihr Missbrauch muesse jetzt zu einem grossen Thema in der Bundesrepublik
gemacht werden. Fuer Zwickel bleibt die Sorge um die Arbeitsplaetze, auch
nachdem Krupp nicht mehr die Uebernahme von Thyssen anstrebt. Unterdessen
machen die Verhandlungen ueber eine gemeinsame Stahlgesellschaft beider
Konzerne Fortschritte. Thyssen soll die unternehmerische Fuehrung bei der
fusionierten Gesellschaft uebernehmen. |
Arbeitgeberpraesident fuer geringere Einstiegsloehne |
Bonn. Arbeitgeberpraesident Hundt hat im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit
niedrigere Einstiegsloehne gefordert. Ausserdem muessten ehemalige
Arbeitslose auch unter dem Tariflohn beschaeftigt werden koennen. Um die
Arbeitslosigkeit bis zum Jahr 2000 zu halbieren sollten ferner die Beitraege
zu den Sozialversicherungen sinken. Hundt schlug vor, die Beitraege von
derzeit knapp 42 Prozent auf unter 38 Prozent zurueckzufuehren. Schliesslich
plaedierte der Arbeitgeberpraesident dafuer, in die Tarifvertraege
Oeffnungsklauseln fuer die einzelnen Firmen aufzunehmen.
Die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbaende fordert darueber hinaus eine
gemaessigte Lohnpolitik und die Einfuehrung niedrigerer Lohngruppen. |
Schaeuble rechnet mit baldigem Steuerkompromiss |
Bonn. Unionsfraktionschef Schaeuble rechnet damit, dass es zu einem baldigen
Steuerkompromiss mit der SPD kommt. Derzeit scheine alles auf ein
Vermittlungsverfahren zwischen der Koalitionsmehrheit im Bundestag und dem
Bundesrat hinauszulaufen, sagte Schaeuble der Wochenzeitung "Die Zeit".
Was die Sozialdemokraten im Moment beim Thema Steuerreform auffuehrten, sei
kaum noch laecherlich. Schaeuble fuegte hinzu, die Union stehe auch waehrend
der Osterpause fuer Gespraeche mit der SPD zur Verfuegung. |
Wohlfahrtsverband: Sozialhilfeempfaenger sollen mehr Geld erhalten |
Bonn. Sozialhilfeempfaenger sollen nach Plaenen des Wohlfahrtsverbandes
deutlich mehr Geld erhalten. Zudem sollte fuer jeden Beduerftigen nur noch
eine Anlaufstelle zustaendig sein. Finanzminister Waigel hatte zuvor
angekuendigt, die Sozialhilfe notfalls noch weiter zu kuerzen, um die
Stabilitaetskriterien fuer den Euro einhalten zu koennen. Die
Wohlfahrtsverbaende werfen Waigel einen Verlust an sozialer Sensibilitat vor
und warnen davor, das Netz der sozialen Sicherung auf dem europaeischen
Altar zu opfern. Statt dessen wollen sie einen Umbau des Systems und
begruenden den Reformvorstoss - die urspruenglich fuer individuelle Notlagen
angelegte Sozialhilfe sei ueberfordert. Seit 1980 habe sich die Zahl der
Bezieher von Lebensunterhalt nahezu verdreifacht. Ende 1995 bezogen gut 2.5
Millionen Menschen Hilfe zum Lebensunterhalt. Da die Sozialhilfe derzeit
nicht mehr das Bedarfsminimum abdecke will der Verband eine
bedarfsorientierte Grundsicherung mit deutlichen Anhebungen verbinden -bis
zu 37 Prozent mehr. Der finanzielle Mehraufwand von jaehrlich 15 Milliarden
DM soll ueber eine Begrenzung des Ehegattensplittings gedeckt werden |
Tarifverhandlungen im Baugewerbe fortgesetzt |
Frankfurt am Main. Die Tarifparteien im Baugewerbe haben heute die
Tarifverhandlungen fuer die rund 1.3 Millionen Beschaeftigten des
Bauhauptgewerbes fortgesetzt. Es ist die dritte Verhandlungsrunde.
Die Gewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt IG Bau und der Zentralverband des
deutschen Baugewerbes zeigten sich vor den auf zwei Tagen angesetzten
Gespraechen allerdings wenig optimistisch. Zentraler Verhandlungspunkt war
bisher eine Nachfolgeregelung fuer das Schlechtwettergeld. Beide Seiten
haben dazu unterschiedliche Vorschlaege gemacht. In den eigentlichen Lohn-
und Gehaltsverhandlungen verlangt die IG Bau die Sicherung der Realloehne.
Ausserdem wird ueber das 13. Monatseinkommen verhandelt, das die Arbeitgeber
auf 50 Prozent kuerzen wollen. |
Muenchen: Ueber 50 bosnische Fluechtlinge abgeschoben |
Muenchen. Etwa 50 bosnische Fluechtlinge sind vom Flughafen Muenchen aus
nach Sarajewo abgeschoben worden. Dies teilte der Flughafensozialdienst mit.
Die Sammelabschiebung wurde von Protesten vor allem der Gruenen begleitet.
Bis zum Jahresende will Bayern insgesamt 20.000 Bosnier in ihre Heimat
zurueckschicken. Der Bayerische Innenminister Beckstein verteidigte sein
Vorgehen mit der Bemerkung, die zwangsweise Abschiebung unterstuetze nur die
freiwillige Rueckkehr. |
Biblis A bleibt voerst am Netz |
Kassel. Das Atomkraftwerk Biblis A kann vorerst am Netz bleiben. Der
hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel wies die Klagen von mehreren
Buergern, Landkreisen und der Stadt Darmstadt ab. Sie hatten gefordert, dass
der Reaktor stillgelegt wird. Aus Sicht der Klaeger ist das Kernkraftwerk
nicht ausreichend gegen Braende und Kernkraftwerke gesichert. |
Ford macht 1995 ueber eine halbe Millarde DM Verlust |
Koeln/Muenchen. Der Automobilhersteller Ford hat trotz gestiegener Umsaetze
im letzten Jahr einen Verlust von mehr als einer halben Milliarde DM
gemacht. 1995 verbuchte Ford noch einen Gewinn von 270 Millionen DM. Als
Gruende fuer die Verluste nennt das Unternehmen unter anderem Veraenderungen
in der Modellpalette sowie gestiegene Produktionskosten. Ein Stellenabbau
sei in diesem Jahr nicht vorgesehen.
Waehrenddessen will BMW angesichts seines Wachstums in Deutschland neue
Arbeitsplaetze schaffen. In den ersten Monaten dieses Jahres verzeichnete
BMW ein Umsatzplus von 22 Prozent. |
Albanien kann mit Hilfe der EU rechnen |
Rom/Bonn. Albanien kann mit der humanitaeren Hilfe der Europaeischen Union
rechnen. Das haben die EU-Aussenminister nach einem Gespraech mit dem
albanischen Ministerpraesidenten Fino in Rom bekanntgegeben. Ein
militaerisches Eingreifen in Albanien bleibe nach wie vor ausgeschlossen.
Albanien und Italien haben sich darauf verstaendigt, den anhaltenden
Fluechtlingsstrom nach Italien gemeinsam einzudaemmen. Der albanische
Ministerpraesident Fino sagte, er habe auch einer Seeblockade seines Landes
zugestimmt. Die italienische Kuestenwache, die Marine und die
Hafenkommandaturen der Kuestenstaedte an der Adria und der Strasse von
Otranto haben Anweisung, alle Schiffe mit Fluechtlingen zurueckzuschicken.
Notfalls sollten Boote nach Albanien zurueckgeschickt werden. Die
Europaeische Union will rund zwei Dutzend zivile und militaerische Experten
nach Albanien schicken, die dem Land beim Wiederaufbau helfen sollen. |
Fuer die meisten Belgier ist die EU ein Fehlschlag |
Bruessel. Fuer eine Mehrheit der Belgier hat sich die europaeische Einigung
als Fehlschlag erwiesen. Die belgische Zeitung "Le Soir" veroeffentlicht
eine Umfrage, wonach die Europaeische Union fuer 57 Prozent der Belgier ein
Misserfolg ist. Drei Viertel der Befragten waren der Ansicht, dass der
Einigungsprozess auf der Stelle trete oder sich gar zurueckentwickele.
Anlass fuer die Umfrage war der 40. Jahrestag der Unterzeichung der
roemischen Vertraege. Die 15 Aussenminister der Europaeischen Union
feierten heute in Rom dieses Gruendungsdokument der Union. Hauptthema des
Treffens der Aussenminister war allerdings die Reform der Union. Ihre
Institutionen und Entscheidungsverfahren sollen so gestrafft werden, dass
die Gemeinschaft kuenftig auch mit 20 oder 25 Mitgliedsstaaten noch
handlungsfaehig ist. |
Hubschrauberabsturz in Hessel |
Kassel. Beim einem Hubschrauberabsturz in der Naehe von Gudensberg in Hessen
sind moeglicherweise mehrere Menschen ums Leben gekommen. Der Helikopter
stuerzte in einen Steinbruch. Weitere Einzelheiten sowie die Absturzursache
sind zur Stunde nicht bekannt. |
Zwei Oscars fuer deutsche Filmschaffende |
Los Angeles. "Der englische Patient" ist mit neun Preisen der grosse
Gewinner der diesjaehrigen Oscar-Verleihung. Die Jury wertete den Streifen
ueber Liebe, Leid und Leidenschaft als besten Film des Jahres. Zugleich
bekam der Brite Anthony Minghella den Oscar fuer die beste Regie. Beste
weibliche Nebendarstellerin wurde ueberraschend Juliette Binoche. Weitere
Preise bekam "Der englische Patient" in den Kategorien "beste Kamera",
"beste Ausstattung", "beste Kostueme", "bester Schnitt", "bester Ton" und
"beste Filmmusik".
Bester Hauptdarsteller wurden Frances McDormand fuer ihre Rolle in dem Film
"Fargo" und Geoffrey Rush fuer seine Leistung in "Shine". "You must love me"
aus Evita wurde der beste Filmsong des Jahres.
Gleich zwei Oscars gehen nach Deutschland. Volker Engel wurde in der
Kategorie "Beste visuelle Effekte" mit seinem Team fuer die Mitarbeit an
dem Science-Fiction Kassenhit "Independence Day" ausgezeichnet. Einen
weitern Oscar erhielt der Trickfilm "Quest" von Thomas Stellmach aus
Straubing und Tyron Montgomery. |
Boerse |
|
Das Wetter |
Nachmittags allmaehlich abklingender Regen, nachts Bewoelkungsrueckgang.
Morgen frueh stellenweise Nebel, am Tage dann heiter bis wolkig und trocken.
Tiefswerte umd 2 Grad, Hoechstwerte morgen um 14, im Bergland bei 9 Grad.
Die weiteren Aussichten: Im Laufe des Donnerstags Bewoelkungszunahme, meist
trocken und mild. Am Freitag allgemein unbestaendig und etwas kuehler. |
Quellen |
|