SPD-Vorstand gegen gemeinsame europaeische Waehrung "um jeden Preis" |
Im Streit um die Waehrungsunion hat der SPD-Vorstand dem Parteitag Mitte
November in Mannheim einstimmig eine Empfehlung gegeben. Darin heisst es,
dass die Sozialdemokraten die europaeische Wirtschafts- und Waehrungsunion
aus wirtschaftlichen und politischen Gruenden fuer sinnvoll halten. Sie
wehren sich aber gegen die Einfuehrung einer gemeinsammen Waehrung um
jeden Preis. Der Bundesregierung wirft die SPD vor, sie habe bisher keine
Antworten auf die Fragen der Buerger nach den praktischen Auswirkungen der
Waehrungsunion auf Loehne, Renten oder Spareinlagen.
SPD-Chef Scharping hatte die Diskussion ausgeloest, weil er sich skeptisch
ueber die gemeinsame Waehrung geaeussert hatte. |
Matthaeus-Maier spricht sich fuer EU-Waehrungsunion aus |
Die Finanzexpertin der SPD, Matthaeus-Maier, hat sich in der Diskussion um
die EU-Waehrungsunion fuer deren Einfuehrung ausgesprochen. In Hamburg
sagte Matthaeus-Maier, die europaeische Waehrung werde vor allem auch fuer
Deutschland vorteilhaft sein. Ausserdem werde es sich um eine harte
Waehrung handeln, weil alle beitrittswilligen Laender die festgelegten
Kriterien erfuellen muessten. Die SPD-Politikerin forderte darueber
hinaus, die Eurowaehrung wie vereinbart 1999 einzufuehren. |
Berliner SPD entscheidet frueher als geplant ueber Koalitionsplaene |
Die Berliner Sozialdemokraten wollen nun doch frueher als geplant darueber
beschliessen, ob sie offizielle Koalitionsverhandlungen mit der CDU
aufnehmen. Der SPD-Landesausschuss sprach sich gestern abend dafuer aus,
dass ein Sonderparteitag Mitte Dezember ueber diese Frage entscheiden
soll. Der Vorstand hatte dafuer plaediert, sich nach
Sondierungsgespraechen erst im Januar festzulegen. |
AEG will sich von einem Drittel seiner Aktivitaeten trennen |
Der angeschlagene AEG-Konzern will sich von einem Drittel seiner
Aktivitaeten trennen. Vorstandschef Stoeckel bestaetigte heute vor
Journalisten in Frankfurt am Main, dass als weitere Teilbereiche der
Daimler-Benz-Tochter die Industrieautomatisierung und Energietechnik
verkauft werden. Derzeit werden Gespraeche mit mehreren Interessenten
gefuehrt. Wegen des verschaerften Wettbewerbs seien Investitionen von
insgesamt 750 Millionen DM notwendig, die nicht den strategischen
Prioritaeten des Mutterkonzerns entspraechen. Stoeckel erklaerte, eine
Abtrennung dieser Bereiche sei auch im Sinne der Arbeitsplatzsicherung.
Von dieser Massnahme sind etwa 20.000 Beschaeftigte betroffen. Der
AEG-Vorstandschef betonte, dieser Schritt habe auch Auswirkungen auf die
Zentrale des Konzerns.
Scharfe Kritik an der Unternehmensfuehrung uebte der Betriebsrat. Er warf
Stoeckel vor, der Informationspflicht gegenueber der Belegschaft nicht
nachgekommen zu sein. Erst vor 3 Wochen hatte AEG den Bereich
Niederspannungstechnik an einen amerikanischen Konzern verkauft. |
IG-Metall-Vorstand bestaetigt |
Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Metall, Zwickel, ist in diesem
Amt bestaetigt worden. Er erhielt heute auf dem 18. Gewerkschaftstag
seiner Organisation in Berlin als einziger Bewerber 593 von 642
abgegebenen Stimmen. 6 Deligierte enthielten sich, 43 stimmten mit nein.
Ebenfalls wiedergewaehlt wurde der stellvertretende Gewerkschaftschef
Riester, fuer den 510 Deligierte votierten. Im Amt bleibt auch der durch
den Vorwurf der Mittelverschwendung in die Kritik geratene Hauptkassierer
Schreiber. Er erreichte allerdings nur eine Zustimmung von gut 48%. Der
Vorstand der IG Metall wurde durch Beschluss der Deligierten von 11 auf 9
Mitglieder verkleinert. Am Nachmittag hatte der Gewerkschaftsvorsitzende
Zwickel Forderungen nach Einfuehrung der 30-Stunden-Woche zurueckgewiesen.
Es muesse zwar zu einer Umverteilung der Arbeit kommen, doch, so Zwickel
weiter, Vorrang haetten die Flexibilisierung der Arbeitszeit und der Abbau
von Ueberstunden. |
Preussag kuendigt Kurzarbeit an |
Die Preussag Stahl AG hat fuer November Kurzarbeit angekuendigt. Eine
Konzernsprecherin begruendete heute die Entscheidung mit einer
nachlassenden Auftragslage. Ueber die Dauer der geplanten Kurzarbeit
konnte sie allerdings ebenso wenig sagen wie zu der Frage, ob nur ein Teil
der Belegschaft oder alle 10.230 Beschaeftigten bei der Preussag davon
betroffen sein werden. |
Wissenschaftlicher Beirat sieht bedrohliche Umweltentwicklungen voraus |
Der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung zu globalen
Umweltveraenderungen hat sein drittes Jahresgutachten vorgelegt. Darin
steht, die Menschheit duerfe nicht weiterwirtschaften wie bisher, sonst
werde sich die Erde schon in 30 Jahren unertraeglich aufgeheizt haben. Die
Wissenschaftler fordern, dass der Kohlendioxydausstoss weltweit um
jaehrlich 1% gesenkt werden muesse. Die Bundesregierung muesse ihr
Versprechen wahr machen und bei der CO2-Eindaemmung weltweit eine
Vorreiterrolle einnehmen. Als besorgniserregend bezeichnet der
wissenschaftliche Beirat die Geschwindigkeit, mit der die biologische
Vielfalt abnimmt. Als Hauptursache fuehren die Forscher die Zerstoerung
natuerlicher Lebensraeume durch die Verstaedterung an. |
Experten der Koalition beraten ueber 3. Stufe der Gesundheitsreform |
In Bad Neuenahr beraten Experten der Bonner Regierungskoalition erneut
ueber die dritte Stufe der Gesundheitsreform. Fuer die Verhandlungsrunde
sind drei Tage angesetzt. Zunaechst soll das Thema Krankenhaeuser
behandelt werden. Gesundheitsminister Seehofer sprach von einem sachlichen
und guten Klima. Auch von Seiten der FDP wurde Optimismus signalisiert.
Bei ersten Gespraechen Anfang Oktober musste die Klausurtagung nach
wenigen Stunden angesichts der Gegensaetze der Koalitionsparteien
abgebrochen werden. |
Haushaltsentwurf fuer Rheinland-Pfalz vorgelegt |
Die rheinland-pfaelzische Landesregierung will im kommenden Jahr rund 20,5
Milliarden DM ausgeben. Das sieht der Haushaltsentwurf fuer 1996 vor, der
von Finanzminister Mittler im Landtag vorgestellt wurde. Die Steigerung
der Ausgaben gegenueber dem laufenden Jahr liegt bei knapp 4%. Die Mainzer
Landesregierung hofft, im kommenden Jahr weniger Schulden machen zu
muessen. |
Nolte bezeichnet Fernsehkonsum der Kinder als erschreckend |
Familienministerin Nolte, CDU, hat den Fernsehkonsum der Kinder als
erschreckend bezeichnet. Vielfach uebersteige bei Kindern die Fernsehzeit
die woechentliche Schulzeit. Jedes dritte der 6-8jaehrigen Kinder
verbringe bis zu 30 Stunden woechentlich vor dem Fernsehgeraet. Als Grund
fuer das haeufig suchtaehnliche Fernsehverhalten machen neueste
Untersuchungen die Verkehrssituation verantwortlich. Da Kinder besonders
in Grossstaedten die Strasse nicht als Spielplatz waehlen koennen, muessen
sie in den Wohnungen bleiben. Kinder im Vorschulalter halten sich taeglich
nur etwa 2 Stunden im Freien auf. |
Explosion in Stuttgarter Autohaus |
Einen Verletzten und etwa 130.000 DM Schaden hat am Nachmittag ein Brand
in einem Stuttgarter Autohaus gefordert. Ein 31jaehriger Angestellter des
Autohauses wollte an einem leeren Fass, in dem offenbar Kuehlfluessigkeit
gelagert war, Rollen anschweissen. Durch die Hitzeentwicklung kam es zu
einer Explosion und zu dem Brand. |
Bundeswehrsoldat bei Uebungsschiessen getoetet |
Beim Uebungsschiessen auf dem bayerischen Truppenuebungsplatz Oberfichtach
ist ein 20jaehriger Soldat getoetet worden. Der Panzerfahrer war beim
Inspizieren seines Fahrzeugs, als sich aus einem nachfolgenden Panzer ein
Schuss loeste. |
Bundesverdienstkreuz fuer Fritz Walter |
Fussball-Idol Fritz Walter hat zu seinem 75. Geburtstag das
Bundesverdienstkreuz mit Stern erhalten. Fritz Walter wurde die
Auszeichnung vom rheinland-pfaelzischen Ministerpraesidenten Beck bei
einem Festakt ueberreicht. Der Ehrenspielfuehrer der deutschen
Fussball-Nationalmannschaft nahm die Auszeichnung sichtlich geruehrt
entgegen. |
Fussball: Meldungen vom UEFA-Cup und vom DFB-Pokal |
Im UEFA-Cup hat Werder Bremen das Achtelfinale erreicht. Die Bremer
unterlagen zwar am fruehen Abend bei Dynamo Minsk mit 1:2, hatten aber das
Hinspiel deutlich mit 5:0 Toren fuer sich entschieden.
Im Viertelfinale des DFB-Pokals gewann Bundesligist Bayer Leverkusen beim
Regionalligisten Altmark Stendal mit 5:4 im Elfmeterschiessen. In der
regulaeren Spielzeit und in der Verlaengerung hatte es keine Tore gegeben. |
Boerse |
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Quellen |
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