IFO-Institut prophezeit Probleme fuer japanische Wirtschaft |
Muenchen. Das IFO-Institut fuer Wirtschaftsforschung prophezeit fuer die
japanische Wirtschaft grosse Probleme wegen der anhaltenden Yenstaerke.
Die Staerke des Yen insbesondere gegenueber dem Dollar werde mittelfristig
nicht nachlassen. In einer heute veroeffentlichten Studie sagt das Institut
deshalb einen Wachstumsverlust von 0,5 % fuer die japanische Wirtschaft
voraus. Die japanische Industrie werde immer groessere Teile der Produktion
in die benachbarten asiatischen Niedriglohnlaender auslagern. Als Konsequenz
drohe ein Anstieg der Arbeitslosigkeit, die derzeit in Japan bei etwa 5 %
liegt.
Gleichzeitig warnte das IFO-Institut deutsche Unternehmen davor, in eine
"Japanapathie bei gleichzeitiger Chinaeuphorie" zu verfallen. |
Urteile im Siemens-Bestechungsprozess |
Muenchen. Im sogenannten "Schmiergeld-Prozess" sind heute fuenf
Siemens-Manager zu Haftstrafen zwischen einem Jahr auf Bewaehrung und drei
Jahren, zehn Monaten ohne Bewaehrung verurteilt worden. Das Landgericht
Muenchen I sah es als erwiesen an, dass die fuenf Manager dem Siemens-Konzern
Auftraege bei Klaerwerksbauten durch Bestechung von Amtstraegern verschafft
haben.
Der Prozess dauerte insgesamt 10 Monate. |
Scharping auf Gegenkurs zur Bonner Steuerpolitik |
Bonn. Der SPD-Vorsitzende Scharping ist ueberzeugt, dass seine Partei die
Regierungskoalition in Bonn in den kommenden Monaten mit ihren Steuerplaenen
so woertlich "in die Knie zwingen werde". Die Koalition habe damit keinerlei
Chance. Es stehe fuer ihn ausser Frage, dass es der SPD gelingen werde, sich
in dem absehbaren Vermittlungsverfahren zum Jahressteuergesetz mit ihrem
Konzept weitestgehend durchzusetzen. |
Kanther: Organisierte Kriminalitaet nimmt zu |
Bonn. Die Organisierte Kriminalitaet in Deutschland nimmt nach
Bundesinnenminister Kanther staendig zu. 1994 habe es 789
Ermittlungsverfahren gegeben, 13 mehr als 1993. Der Gesamtschaden habe sich
mit 3,5 Mrd. DM verdoppelt. 79 % der Straftaten seien Vermoegensdelikte
gewesen. Bei jedem dritten Verfahren sei es auch um Rauschgifthandel
gegangen. Ueber die Haelfte, naemlich 58,7 % der Tatverdaechtigen, seien
Auslaender. |
Rau warnt vor Verdraengungen bei Streit um Kriegsende |
In dem Streit um die Bewertung des 8. Mai hat Bundesratspraesident Rau davor
gewarnt, die Vorgeschichte der deutschen Niederlage und ihre Folgen zu
verdraengen. Im Deutschlandfunk mahnte der nordrhein-westfaelische
Regierungschef heute zugleich, Ursache und Wirkung nicht zu verwechseln.
Vertreibung, Kriegsgefangenschaft und die kommunistische Diktatur im Osten
Deutschlands muessten im Zusammenhang mit dem Ueberfall auf Polen 1939
und der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 gesehen werden.
Bedrueckt zeigte sich Rau darueber, dass in dem umstrittenen "Aufruf gegen
das Vergessen" die Trennlinie zwischen der geistig-historischen Wuerdigung
des 08. Mai als Tag der Befreiung und der persoenlichen Erinnerung an das
Kriegsende verwischt werde. Offenbar wollten die Verfasser hinter die Basis
zurueckgehen, die vor zehn Jahren der fruehere Bundespraesident von
Weizsaecker in seiner Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes gelegt habe.
CSU-Landesgruppenchef Glos sprach sich gegenueber der Nachrichtenagentur
ddp/adn fuer eine differenzierte Diskussion aus. Neben der Freude ueber das
Ende des Zweiten Weltkrieges duerfe die Trauer ueber die Opfer der
Greueltaten Hitlerdeutschlands ebensowenig vergessen werden wie das Gedenken
an die Kriegsopfer. Glos fuegte hinzu, Gefuehle liessen sich nicht
vorschreiben. Dies stoere ihn an der aktuellen Debatte. |
CDA gegen Diskussion um Feiertagsstreichung |
Bonn. Die CDU-Sozialausschuesse haben die Diskussion um die Streichung
weiterer Feiertage als so woertlich "hirnrissig" kritisiert. Der
CDA-Sozialexperte Vogt sprach sich zwar generell dafuer aus, dass die
Lohnnebenkosten begrenzt werden, machte jedoch deutlich, dass dies nicht auf
dem Ruecken der Arbeitnehmer geschehen duerfe. Aeusserungen aus der FDP und
der eigenen Partei, Feiertage abzuschaffen oder die Lohnfortzahlung im
Krankheitsfall einzuschraenken, bezeichnete er als unausgegoren. Die
Lohnnebenkosten sollten gesenkt werden, indem die Sozialkassen schrittweise
von versicherungsfremden Leistungen entlastet wuerden. Beispielsweise sollte
die Fortbildung durch die Arbeitsaemter ueber die Steuer und nicht ueber die
Arbeitslosenversicherung finanziert werden. |
Kinkel bei Atomsperrvertrags-Konferenz |
New York. Bundesaussenminister Kinkel hat heute vor der Konferenz der 178
Unterzeichner des Atomwaffensperrvertrags die Haltung der Bundesrepublik in
der Frage der Verlaengerung des Vertrages verdeutlicht. Er wiederholte die
Forderung, der 1995 nach 25 Jahren auslaufende Vertrag muesse unbefristet und
bedingungslos verlaengert werden. Kinkel sagte, die Welt habe jetzt die
Chance, das Verbot ueber die Verbreitung von Kernwaffen als bindendes
Voelkerrecht zu verankern. Woertlich sagte Kinkel: "Nach dem Ende des Ost-
West-Konfliktes ist der Atomwaffensperrvertrag unentbehrlicher denn je."
Vor seiner Abreise hatte Kinkel im Deutschlandradio Berlin eine
atomwaffenfreie Welt als Ziel bezeichnet. Langfristig muessten auch die
Kernenergie und die friedliche Nutzung von Plutonium in den
Atomwaffensperrvertrag einbezogen werden. |
Monatsbericht der Bundesbank: Aufruf an die Laender zur Sparsamkeit |
Frankfurt/Main. Die Bundesbank hat die Bundeslaender zu aeusserster
Sparsamkeit ermahnt. In ihrem juengsten Monatsbericht schreiben die
Waehrungshueter, schon jetzt liege die Verschuldung im Westen mit rund 400
Mrd. DM um ein Drittel ueber dem Stand von 1989. Allein die Zinslasten
drohten die Handlungsfaehigkeit der Laender stark einzuengen. Die
ostdeutschen Laender haetten es in der kurzen Zeit ihres Bestehens geschafft,
ihre Pro-Kopf-Verschuldung auf zwei Drittel des Westniveaus von 5.600 DM zu
schrauben. Die Bundesbank schlug vor, mehr Personal abzubauen und die
Fruehpensionierungen einzuschraenken, um die Landeshaushalte zu
konsolidieren. Ausserdem sollten mehr staatliche Unternehmen privatisiert
werden. |
Aus der Tuerkei ausgewiesene Menschenrechtler wieder zurueck |
Frankfurt. Die aus der Tuerkei ausgewiesenen deutschen
Menschenrechtsaktivisten sind am spaeten Nachmittag nach Deutschland
zurueckgekehrt. Zehn der elf Mitglieder von Gruppen aus Darmstadt und
Muenchen landeten aus Istanbul kommend auf dem Frankfurter Flughafen. Eine
Frau war bereits zuvor nach Wien gereist. Bei ihrer Ankunft forderten die
zehn Deutschen die Freilassung der Kurden, die mit ihnen gemeinsam im
Suedosten der Tuerkei festgenommen worden waren. Nach Angaben eines
Mitglieds der deutschen Gruppe hatte die tuerkische Polizei ihnen mit Folter
gedroht. Nach Bemuehungen der deutschen Botschaft beim tuerkischen
Aussenministerium sowie bei den oertlichen Behoerden waren sie gestern wieder
freigekommen. |
Weniger Lehrstellen in Baden-Wuerttemberg |
Stuttgart. In Baden-Wuerttemberg gibt es rund 15.000 Lehrstellen weniger als
noch vor einem Jahr. Wie das Landesarbeitsamt mitteilte, ging die Zahl der
Lehrstellen gegenueber dem Vorjahr damit um 16 % zurueck. Die Zahl der
Bewerber stieg um 2.700 beziehungsweise um 4 %. Insgesamt gibt es aber noch
mehr Ausbildungsplaetze als Bewerber. Das Verhaeltnis betraegt rechnerisch
1,2 Ausbildungsplaetze pro Bewerber. Allerdings ist das Angebot sowohl in den
Regionen als auch in den einzelnen Branchen unterschiedlich. |
Immer weniger Zusammenleben mit Kindern |
Wiesbaden. Immer weniger Bundesbuerger leben mit Kindern zusammen. In
Westdeutschland wohnten 1992 57 % der Menschen in einem Haushalt mit Kindern,
acht Prozentpunkte weniger als 1972. Nach Angaben des Statistischen
Bundesamtes wurden in gut neun Mio. Familien in Deutschland Kinder
aufgezogen. Zwei Drittel dieser Kinder wuchsen mit Geschwistern auf. Die
meisten Paare mit Kindern waren verheiratet, in Ostdeutschland war der Anteil
der nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern allerdings deutlich
hoeher. In 12 % der Faelle wurden die Kinder von nur einem Elternteil
erzogen. |
Boerse: Dollar auf Rekordtief |
Der US-$ hat heute gegenueber der DM ein neues historisches Tief erreicht. Als Grund gilt, dass das Paket Japans zur Bekaempfung der Yen-Staerke als nicht ausreichend angesehen wird. Infolgedessen war das Aktiengeschaeft lustlos bei geringen Umsaetzen. Der DAX tendierte schwach. 1 US-$ 1,3643 DM Umlaufr. 6,78 % (- 0,03 %) DAX 1.966 (- 20 ) |
Quellen |
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