Neue Zahlen vom Arbeitsmarkt |
Nuernberg. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich im September nur leicht
entspannt. Wie die Bundesanstalt fuer Arbeit mitteilte, ist die Zahl der
Erwerbslosen um rund 57.000 auf etwas mehr als 3,5 Millionen zurueckgegangen.
Die Arbeitslosenquote sank von 9,3% im August auf 9,2%. Im Westen betraegt
die Quote jetzt 8,1%, das entspricht ca. 2,5 Millionen Menschen, in den
neuen Bundeslaendern 13,8%, das entspricht etwas mehr als einer Million
Menschen ohne Arbeit. Bernhard Jagoda, der Praesident der Bundesanstalt fuer
Arbeit, sagte, die wirtschaftliche Entwicklung sei zur Zeit nicht kraeftig
genug, um den Arbeitsmarkt zu beleben. Der uebliche Herbstaufschwung habe
von der Konjunktur keine Unterstuetzung erhalten. Erstmals seit einem Jahr
liege die Arbeitslosigkeit wieder ueber dem Niveau vom Vorjahr.
Stuttgart. In Baden-Wuerttemberg ist die Zahl der Arbeitslosen um 3,5% auf 321.000 gesunken. Die Quote betrug 6,5%, das ist weniger als im August und genausoviel wie vor einem Jahr. Mainz. In Rheinland-Pfalz waren knapp 130.000 Menschen arbeitslos, die Quote betrug 7,3%, das ist etwas geringer als im August, vor einem Jahr betrug die Quote noch 7,0%. Muenchen. In Bayern ging die Zahl der Arbeitsuchenden um 10.500 zurueck, und liegt nun bei knapp 331.000.
Die Schlangen in den Arbeitsaemtern sind zwar im September kuerzer geworden,
aber die Arbeitslosenzahlen sind nicht so weit zurueckgegangen wie erwartet,
erklaerte Jagoda. Grund: Das Wirtschaftswachstum sei nicht kraeftig genug,
um sich auch auf dem Arbeitsmarkt auszuwirken. Auch Regierungssprecher Peter
Haussmann zeigte sich enttaeuscht ueber die neuen Zahlen. Zwar seien
sie im Vergleich zum August leicht zurueckgegangen, aber im Vergleichsmonat
des vergangenen Jahres hatten mehr Menschen Arbeit. Es bleibe zentrale
Aufgabe der Bundesregierung, Arbeitsplaetze zu schaffen und zu erhalten.
Haussmann versicherte, die Bundesregierung werde ihre Politik,
wettbewerbsfaehige Betriebe zu unterstuetzen, fortsetzen und so den
Strukturwandel foerdern. Der Deutsche Gewerkschaftsbund sieht im Rueckgang
der Arbeitslosenzahlen im September keinen Grund zur Erleichterung. Die
stellvertretende DGB-Vorsitzende Engelen-Kefer sagte, auch im vergangenen
Monat sei das Wirtschaftswachstum in Ost und West am Arbeitsmarkt
vorbeigegangen. Sie warf der Bundesregierung vor, fuer die Entwicklung am
Arbeitsmarkt mitverantwortlich zu sein, weil sie die arbeitsmarktpolitischen
Instrumente zurueckgefahren habe. |
Urteil ueber mutmassliche Brandstifter |
Potsdam. Im neuaufgerollten Prozess um den Brandanschlag auf die
KZ-Gedenkstaette Sachsenhausen ist heute das Urteil ergangen. Die beiden
Angeklagten sollen im September 1992 die juedischen Baracken der
Gedenkstaette angezuendet haben. Die Staatsanwaltschaft forderte
mehrjaehrige Haftstrafen, die Verteidigung plaediert erneut auf Freispruch.
Vor fast zwei Jahren waren Thomas und Ingo freigesprochen worden, aus Mangel
an Beweisen. Nachdem der Bundesgerichtshof in Karlsruhe das Strafmass nicht
akzeptiert, und sich In- und Ausland ebenfalls darueber empoert hatten, war
es als wahrscheinlich angesehen worden, dass die mutmasslichen Brandstifter
so diesmal nicht davonkommen wuerden, auch wenn die Verteidigung
festgestellt hatte, nach dieser Neuauflage des Prozesses gebe es eher noch
mehr Zweifel daran, ob die beiden es waren oder nicht. Der Antrag, die
genaue Brandursache nochmals ueberpruefen zu lassen wurde vom Gericht
zurueckgewiesen. Und Richter Ulrich Suchern sagte waehrend der Verhandlung
zu den Maennern auf der Anklagebank, "sie geben mir Raetsel auf, noch und
noecher". Am Nachmittag erging schliesslich das Urteil: Die beiden Maenner
muessen fuer mehrere Jahre ohne Bewaehrung hinter Gitter. Das Gericht sah es
als erwiesen an, dass die beiden gemeinsam mit anderen Skinheads den Brand
in der Gedenkstaette gelegt hatten. Der 22jaehrige Angeklagte wurde zu 30
Monaten Jugendstrafe, der 25jaehrige Angeklagte zu einer Haftstrafe von 3
Jahren verurteilt. |
Strategietreffen der CDU/CSU |
Bonn. In Bonn sind heute die Spitzen von CDU und CSU zu einem sogenannten
Strategietreffen zusammengekommen. Aus Parteikreisen in Bonn verlautete,
dass neben dem traditionellen Bericht des Bundeskanzlers und einer
Besprechung der Lage in Bonn das weitere Vorgehen zur Senkung der Steuer-
und Abgabenlast, sowie die Einbringung einer oekologischen Komponente zur
Debatte steht. Zentrales Thema dabei duerfte die Einfuehrung einer
emissionsabhaengigen Kraftfahrzeugsteuer sein. Obwohl die CSU dieser
Novellierung des Steuerrechts eher skeptisch gegenuebersteht, erwarten
Beobachter, dass es bei den fuenfstuendigen Beratungen nicht zu einem Streit
ueber dieses Thema kommen wird. CDU-Generalsekretaer Peter Hintze
bekraeftigte vor dem Treffen die Forderung nach einem Konzept fuer eine
oekologische uns soziale Marktwirtschaft. Der Unionsgipfel steht unter
Leitung der Parteichefs Kanzler Kohl und Finanzminister Waigel. |
Frau Koeppe (ehemals MdB) lehnt Bundesverdienstorden ab |
Bonn. Die ehemalige Bundestagsabgeordnete von Buendnis90/Die Gruenen, Koeppe,
hat den Bundesverdienstorden abgelehnt. In einem Brief an Bundespraesident
Herzog wunderte sich die fruehere DDR-Buergerrechtlerin ueber die Ehrung,
weil zur Zeit gegen sie ermittelt werde. Sie wird verdaechtigt, geheime
Informationen veroeffentlicht zu haben. Koeppe wiederum erhebt Vorwuerfe
gegen den Bundesnachrichtendienst und den Verfassungsschutz. Beide wollten
Informationen ueber die Stasi geheimhalten, um die damaligen Kontakte
bundesdeutscher Behoerden zur Stasi zu vertuschen, sagte Koeppe. |
Allianzgruppe will ueber 1.200 Stellen abbauen |
Muenchen. Die Allianzgruppe will in den kommenden drei Jahren ueber 1.200
Stellen streichen. Dies kuendigte Vorstandschef Schulte-Noelle (Sp?) an.
Eingespart werden sollen bei der Deutschen Versicherung in Ostdeutschland
rund 600 Arbeitsplaetze, weitere 650 fallen bei der Sachversicherungsgruppe
Inland weg. Die Allianzgruppe beschaeftigt derzeit in Deutschland ueber
24.000 Mitarbeiter. |
Pfarrer vermutlich doch der Vater des erstickten Saeuglings |
Almendingen. Der katholische Pfarrer von Almendingen ist vermutlich doch der
Vater des erstickten Saeuglings. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, der
Pfarrer habe ein sexuelles Verhaeltnis mit seiner Haushaelterin zugegeben und
gehe selbst davon aus, dass er der Vater des Kindes ist. Von der
Schwangerschaft und der anschliessenden Geburt des Kindes habe er jedoch
nichts bemerkt. Die Haushaelterin unterstuetzt diese Aussage des Pfarrers.
Sie sagte, sie habe ihm nichts von der Schwangerschaft erzaehlt. Die Frau
bleibt aber nach wie vor dabei, sie habe ein totes Kind zur Welt gebracht.
Die Obduktion des Saeuglings hatte ergeben, dass das nicht stimmen kann. |
Badische Markgrafensammlung unter dem Hammer |
Baden-Baden. Die sogenannte Jahrhundertauktion der badischen
Markgrafensammlung hat heute mit reger Nachfrage und unter grossem
Publikumsinteresse begonnen. Rund 25.000 Objekte von der Ritterruestung bis
zur Barockkommode kommen bis zum 21. Oktober im Neuen Schloss unter den
Hammer. Es wird ein Rekorderloes von weit ueber 30 Millionen Mark erwartet.
Zum Auftakt wurden schon alle Erwartungen uebertroffen. Am Vormittag wurden
Moebel, Tapisserien und Uhren im Wert von 8,68 Millionen Mark zugeschlagen.
Das ist mehr als doppelt soviel wie angesetzt. Max von Baden will mit der
Auktion einen Teil seines Schuldenberges von ueber 100 Millionen Mark
abtragen. Die erste Million war bereits nach der ersten Stunde in der
Auktionskasse. Alleine das Objekt Nummer eins, eine gotische Holztruhe,
brachte mit 95.000 Mark das vierfache des Schaetzpreises. "Das laeuft ja,
wie geschmiert", kommentierte Sothebies-Chef Christian Graf Douglas (Sp?)
den Auftakt dieser mit 25.000 Einzelobjekten groessten Auktion weltweit.
Und ein Geruecht haelt sich hartnaeckig im Neuen Schloss zu Baden-Baden:
Koenigin Silvia von Schweden soll ein Auge auf ein silbernes Teetischchen
geworfen haben. Geschaetzter Wert: 300.000 Mark. Fuer den Agenten der
Koenigin, wenn er denn im Auktionszelt sitzt, sicherlich nicht mehr als ein
Pappenstil. |
Demonstration gegen Arbeitsplatzabbau bei Ueberkinger |
Waiblingen, Rems-Murr-Kreis. Rund 300 Gewerkschafter und Arbeitnehmer haben
heute in Waiblingen-Beinstein vor der Niederlassung der Mineralbrunnen
Ueberkinger gegen den geplanten Abbau von Arbeitsplaetzen demonstriert. In
Beinstein will das Unternehmen im naechsten Jahr von den bestehenden 134
Arbeitsplaetzen 100 streichen. |
Voss: In Baden-Wuerttemberg ist Platz fuer zwei Medienzentren |
Baden-Baden. Die Rheinschiene zwischen Karlsruhe und Baden-Baden sollte nach
Ansicht von Suedwestfunkintendant Voss zu einem zweiten Medienzentrum in
Baden-Wuerttemberg ausgebaut werden. Der Deutschen Presseagentur sagte Voss,
es mache keinen Sinn einen Standortkrieg zu fuehren. In Ba-Wue sei Platz fuer
mindestens zwei Medienzentren. Voss verwies auf das Beispiel
Nordrhein-Westfalen, dort existierten nebeneinander das politische Zentrum in
Duesseldorf, die Medienstadt Koeln und das private Medienzentrum
Ostwestfalen. Die Region Karlsruhe/Baden-Baden biete ideale Voraussetzungen
fuer ein Medienzentrum. Mit dem Suedwestfunk gebe es hier den groessten
Sender im Suedwesten. Karlsruhe verfuege mit seinen Forschungsstaetten und
dem Zentrum fuer Kunst und Medientechnologie ueber jede Menge innovatives
Potential. Die Region koennte nach Vorstellung des SWF-Chefs zum Beispiel
Schrittmacher bei der Entwicklung der Digitalisierung sein. |
Boerse |
1 US_$ = 1,4357 DM (- 0,0025 DM) DAX = 2209 Punkte (- 9 Punkte) (Stand ca. 16:00 MEZ : 2206 Punkte) Umlaufrendite: 6,10% |
Nachrichten der letzten site |
* Der Regierungs- und Parlamentsumzug kostet bereits jetzt vier mal soviel wie veranschlagt. Regierungssprecher geben Fehler zu, weisen personelle Konsequenzen aber von sich. Hauptverschwendungspunkte sind loechrige Vertraege mit Umzugsunternehmen. Bevor ich's vergesse: Es geht um den Umzug der Erftkreisverwaltung von Huerth nach Bergheim. Kosten bis jetzt: DM 600.000, bewilligt waren demnach DM 150.000. * In Nuerburgringnaehe waren Polizisten fuer die ordentliche Auto-Aufreihung im Nachrenn-Stau verantwortlich. Ploetzlich schert ein Auto aus, der Fahrer (hebt den Daumen und) fragt den Polizisten: `Koennen Sie fuer meine Frau Corinna und mich nicht einen Weg freimachen?' Der herbeigerufene Dienstleiter bittet Michael Schumacher erstmal um ein Autogramm, organisiert eine Polizeikolonne, laesst die uebrigen Autos den Stau huebsch selber gestalten und fuehrt blaulichtsetzend die Kolonne durch die im Weg liegenden Eifeldoerfer zur Freiheit auf die A4 an. Der Weltmeister kam so mindestens 10 Minuten frueher im heimatlichen Kerpen an. (Zugegeben ich habe masslos uebertrieben: Das Blaulicht wurde nur letzten 300 Meter benutzt.) * Nach einer internationalen Studie kann Salz den Blutdruck von Schimpansen beeinflussen. Wenn die Tiere soviel Salz zu sich nehmen wie Menschen, steigt ihr Blutdruck in zwei Jahren, wenn die Salzzufuhr gestoppt wird, sinkt er. * In Bruessel werden alle Koffer aus dem Gepaeckraum eines auf dem Rollfeld stehenden Flugzeuges gestohlen. * Durch eine Indeskretion wird offenbart, dass Steffi Graf die Anwaltskosten, die ihrem Vater bei der Klage gegen das Nackt-Modell Nicole Meissner entstanden sind --- immerhin eine Millionen Mark --- als `besondere Betriebskosten' bei der Steuererklaerung abgesetzt haben soll. |
Quellen |
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