Bischoefe wenden sich gegen Konsumdenken und Egoismus |
Koeln. Die Bischoefe der beiden grossen Konfessionen in Deutschland haben
sich in ihren Weihnachtspredigten gegen Konsumdenken und Egoismus gewandt.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Kock mahnte, vor
den wachsenden sozialen Problemen in Deutschland nicht die Augen zu
verschliessen. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz
Lehmann rief dazu auf, der Massenarbeitslosigkeit nicht gleichgueltig zu
begegnen. |
Prozess gegen Deutschen in Israel |
Tel Avif. Vor einem israelischen Gericht hat heute der Prozess gegen einen
Deutschen begonnen, der im Auftrag der Untergrundorganisation Hisbollah einen
Selbstmordanschlag geplant haben soll. Der 26jaehrige Braunschweiger muss
sich wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Verschwoerung
zum Nutzen der Feinde Israels und absichtlicher Gefaehrdung der israelischen
Sicherheit verantworten. Nach Angaben der Polizei wurde der zum Islam
konvertierte Mann vor vier Wochen auf dem Ben-Gurion-Flughafen festgenommen.
Weiter hiess es, der Mann sei im Libanon im Umgang mit Sprengstoff und
leichten Waffen ausgebildet worden. Er habe den Auftrag erhalten, geeignete
Orte fuer ein Attentat auszukundschaften. Anschliessend habe er sich mit
einem Kontaktmann in der Tuerkei treffen sollen, um die Vorbereitungen fuer
einen Anschlag abzuschliessen.
Der Angeklagte ist wegen Drogen- und Raubdelikten in Deutschland vorbestraft
und hat ein weitgehendes Gestaendnis abgelegt. Nach Aufassung seines Anwalts
kam dies aber auf Druck der Polizei zustande. Die Hisbollah dementierte
unterdessen jede Verbindung zu dem Mann und warf dem israelischen
Geheimdienst vor, die ganze Sache erfunden zu haben. Die Verhandlung soll am
4. Januar fortgesetzt werden. |
Berliner FDP-Chef: Bundespartei blass und konzeptlos |
Berlin. Der Berliner FDP-Vorsitzende Matz hat die Bundestagsfraktion seiner
Partei als blass und konzeptionslos bezeichnet. In einem Interview sagte
Matz, er sehe schwarz fuer die Bundestagswahl 1998, wenn die Bonner FDP so
weitermache. Bereits seit einigen Jahren seien ganze Politikfelder aufgegeben
worden. Vor allem im Sozialbereich muessten die Liberalen ihr Profil
schaerfen, forderte Matz. |
Kinkel lobt Spendenbereitschaft der Deutschen |
Bonn. Bundesaussenminister Kinkel hat den Deutschen fuer ihre
Spendenbereitschaft im zu Ende gehenden Jahr gedankt. Rund vier Mrd. DM
kaemen jedes Jahr fuer die Linderung von Hunger, Elend und Not in aller Welt
zusammen, sagte Kinkel in Bonn. Die Hilfsbereitschaft der Bundesbuerger trage
wesentlich zu einem positiven Bild Deutschlands im Ausland bei. Kinkel
erinnerte an das Oderhochwasser im Sommer und betonte, Naturkatastrophen
koennten jeden treffen. In solchen Notlagen braeuchten die Menschen die
Solidaritaet anderer. |
Jagoda fordert Reformen noch 1998 |
Nuernberg. Der Praesident der Bundesanstalt fuer Arbeit Jagoda hat eine
Entscheidung ueber die anstehenden Reformen noch vor der Bundestagswahl im
naechsten Herbst verlangt. Die Parteien muessten die Kraft zu sinnvollen
Kompromissen aufbringen, forderte Jagoda in einem Zeitungsinterview. Wenn bis
zur Wahl nichts mehr geschehe, wuerden sich Erfolge fruehestens Ende 1999
zeigen. Das koenne Deutschland sich nicht leisten. Jagoda meinte, das Problem
Massenarbeitslosigkeit werde immer noch nicht genuegend ernstgenommen. |
Hildebrandt: Unterschiede zwischen Ost und West bleiben laenger bestehen |
Potsdam. Die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland werden nach
Einschaetzung der brandenburgischen Sozialministerin Hildebrandt auch in
absehbarer Zeit nicht aufgehoben werden. Vor allem bei der Angleichung der
Loehne gebe es kaum Fortschritte, kritisierte die SPD-Politikerin in einem
Gespraech mit der Deutschen Presseagentur. Auch die Solidaritaet stosse
offenbar an ihre Grenzen. Das werde bei der Diskussion um den
Risikostrukturausgleich der Krankenkassen deutlich. Urspruenglich haette es
einen gesamtdeutschen Ausgleich geben sollen, sobald die Ostdeutschen bei 90
Prozent der Westeinkommen angelangt seien. Da der Aufholprozess stagniere,
fehle auch eine Gesamtloesung, sagte Frau Hildebrandt. |
Quellen |
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