GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 25.01.2000



* Liechtensteins Justizminister hilft bei Aufklaerung verdeckter Konten
* Finanzminister Schleusser raeumt Begleitung bei Dienstfluegen ein
* Hessischer Landtag lehnt Selbstaufloesung wegen CDU-Finanzaffaire ab
* CDU in Mecklenburg-Vorpommern hat im Wahlkampf 1994 Gelder nicht verbucht
* Deutsche Staatsanwaelte ermitteln nicht in Sachen Elf Aquitaine
* Gewerkschaften eroeffnen Tarifrunde 2000
* Unwort des Jahres 1999 ist "Kollateralschaden"
* Bundesgrenzschutz nimmt internationale Schleuserbande fest
* Bosch muss fruehere Zwangsarbeiter wegen Verjaehrung nicht entschaedigen
* Deutsche Atomkraftwerke fuer maximal 30 Jahre am Netz
* Innenexperte Penner zum kuenftigen Wehrbeauftragten des Bundestages ernannt
* Suedbadischer Arzt eines Herzzentrums wurde ermordet
* Daimler-Chrysler will wegen CDU-Finanzskandal keine Spenden mehr zahlen
* T-Online geht Mitte April an die Boerse
* Boerse



Liechtensteins Justizminister hilft bei Aufklaerung verdeckter Konten

Berlin. Liechtensteins Justizminister Frommelt hat Deutschland bei der Aufklaerung verdeckter Konten der CDU Hilfe zugesagt. Die hessische CDU Stiftung Zaunkoenig ist in Liechtenstein angesiedelt. Frommelt hat sich heute mit Bundesjustizministerin Hertha Daeubler-Gmelin getroffen. Es ging um einen Bericht des Bundesnachrichtendienstes, darin wird Liechtenstein als grosse Geldwaschanlage fuer kolumbianische Drogengelder bezeichnet. Nicht nur der Bundesnachrichtendienst bleibe fuer seine Pauschalvorwuerfe jeden Beweis schuldig beklagt Justizminister Frommelt, auch der fuer den BND zustaendige Kanzleramtskoordinator Urlau verweigere dem Fuerstentum jede weitere Information und bislang liege aus Deutschland nichteinmal ein Rechtshilfeersuchen vor. Um so mehr sei er seiner deutschen Amtskollegin Daeubler-Gmelin dankbar, dass wenigstens sie mit ihm gesprochen habe, sagte Frommelt. Sie habe sich in bestimmten Fragen zwar fuer nicht zustaendig erklaert, zugleich aber zugesichert, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die laenderuebergreifende Zusammenarbeit gegen die organisierte Kriminalitaet zu verbessern. Liechtenstein jedenfalls, so der Justizminister, wolle dafuer sorgen dass es fuer Geldwaescher jedweder Art keinen attraktiven Platz darstelle.


Finanzminister Schleusser raeumt Begleitung bei Dienstfluegen ein

Duesseldorf. Nordrheinwestfalens Finanzminister Schleusser hat eingeraeumt, dass er auf zwei Jugoslawienreisen von einer Frau begleitet wurde. Beide Male war er mit Chartermaschinen der Westdeutschen Landesbank (WestLB) unterwegs. Ministerpraesident Clement haelt trotzdem an Schleusser fest. Als Luege will Ministerpraesident Clement das Eingestaendnis von Finanzminister Heinz Schleusser nicht einordnen, in der Flugaffaire nicht die Wahrheit gesagt zu haben. Deshalb, so Clement heute in Duesseldorf, muss Heinz Schleusser als Finanzminister auch nicht zuruecktreten.


Hessischer Landtag lehnt Selbstaufloesung wegen CDU-Finanzaffaire ab

Wiesbaden. Der hessische Landtag stimmt am Nachmittag ueber seine Aufloesung ab. SPD und Gruene hatten dies beantragt, weil sie der CDU Wahlbetrug vorwerfen. CDU und FDP haben im Wiesbadener Landtag eine Mehrheit von 2 Sitzen. Im Zusammenhang mit der hessischen Finanzaffaire hat der fruehere Innenminister Kanther sein Bundestagsmandat formell niedergelegt. Bei der Bundestagsverwaltung ging ein entsprechender Brief Kanthers ein. Am Nachmittag beschloss der hessische Landtag, dass er sich wegen der CDU-Finanzaffaire nicht selbst aufloesen werde. Mit ihrer Mehrheit von 56 zu 54 Stimmen lehnte die Koalition von CDU und FDP einen entsprechenden Antrag von SPD und den Gruenen ab.


CDU in Mecklenburg-Vorpommern hat im Wahlkampf 1994 Gelder nicht verbucht

In Mecklenburg-Vorpommern hat die CDU 1994 Wahlkampfkosten mit Geld unbekannter Herkunft bezahlt. Die Wirtschaftspruefer der Bundes-CDU haben herausgefunden, dass knapp 150.000,- DM nicht korrekt verbucht worden sind.


Deutsche Staatsanwaelte ermitteln nicht in Sachen Elf Aquitaine

Bonn. Deutsche Staatsanwaelte wollen nicht wegen angeblicher Schmiergelder von Elf Aquitaine an CDU-Politiker ermitteln, weil die Faelle ohnehin verjaehrt waeren. Die franzoesische Justiz hat keine Hinweise darauf, dass der ehemalige Staatskonzern in schwarze Kassen der CDU eingezahlt hat.


Gewerkschaften eroeffnen Tarifrunde 2000

Frankfurt. Die IG Bauen, Agrar, Umwelt will in der naechsten Tarifrunde Einkommensverbesserungen sowie eine tarifliche Zusatzrente im Gesamtvolumen von 4,8 Prozent durchsetzen. Unterdessen hat die IG Metall im Suedwesten beschlossen, mit Forderungen in einem Gesamtvolumen von 5,5 Prozent in die Tarifrunde 2000 zu gehen.


Unwort des Jahres 1999 ist "Kollateralschaden"

Frankfurt. Der Begriff "Kollateralschaden" ist zum Unwort des Jahres 1999 erklaert worden. Das war die NATO-Bezeichnung fuer zivile Opfer im Kosovo-Krieg. Fuer die Jury aus Sprachwissenschaftlern und Journalisten vernebelt der Begriff die Tatsache, dass viele Unschuldige durch NATO-Eingriffe getoetet wurden. Das Unwort des 20sten Jahrhunderts lautet "Menschenmaterial".


Bundesgrenzschutz nimmt internationale Schleuserbande fest

Stuttgart. Der Bundesgrenzschutz hat in Baden-Wuerttemberg eine internationale Schleuserbande zerschlagen. Im Raum Stuttgart wurden 11 Schleuser festgenommen. Sie sollen Auslaender aus Sri Lanka, der Ukraine, Russland und Tschechien nach Deutschland eingeschleust haben.


Bosch muss fruehere Zwangsarbeiter wegen Verjaehrung nicht entschaedigen

Stuttgart. Der Elektro-Konzern Bosch muss zwei fruehere Zwangsarbeiter nicht fuer deren Arbeit waehrend des zweiten Weltkrieges entschaedigen. Das Landgericht Stuttgart hat eine entsprechende Klage von zwei Daenen wegen Verjaehrung abgelehnt.


Deutsche Atomkraftwerke fuer maximal 30 Jahre am Netz

Berlin. Deutsche Atomkraftwerke sollen hoechstens 30 Jahre am Netz bleiben. Das hat nach den Gruenen jetzt auch die SPD Bundestagsfraktion beschlossen. Die Reaktoren in Stade und Obrigheim, die schon laenger als 30 Jahre in Betrieb sind, sollen eine Uebergangszeit von 3 Jahren bekommen.


Innenexperte Penner zum kuenftigen Wehrbeauftragten des Bundestages ernannt

Berlin. Die SPD Fraktion hat ihren Innenexperten Wilfried Penner zum kuenftigen Wehrbeauftragen des Bundestages ernannt. Er loesst Claire Marienfeld ab, die sich im April nicht mehr zur Wahl stellt.


Suedbadischer Arzt eines Herzzentrums wurde ermordet

Lahr. In der suedbadischen Stadt ist ein Arzt vom Herzzentrum ermordet worden. Zunaechst ging die Polizei von einem natuerlichen Tod aus, die Obduktion ergab aber, dass der Arzt umgebracht wurde.


Daimler-Chrysler will wegen CDU-Finanzskandal keine Spenden mehr zahlen

Berlin. Daimler-Chrysler will wegen des CDU-Finanzskandals vorerst keine Spenden mehr an Parteien zahlen. Nach Informationen der Welt pruefen auch andere Grossunternehmen, ob sie ihre Zahlungen stoppen bis die Parteispendenaffaire geklaert ist.


T-Online geht Mitte April an die Boerse

Bonn. T-Online, der groesste Online-Dienst Europas, geht Mitte April an die Boerse. Das bestaetigte die Deutsche Telekom, die eine Mehrheitsbeteiligung an dem Internet-Anbieter behalten will.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,9533 DM= 0.9987 Euro
Kanada(1 $)  1,3547 DM= 0.6926 Euro
England(1 Pfund)  3,2142 DM= 1.6433 Euro
Schweiz(100 sfr)  121,2918 DM= 62.015 Euro
Japan(100 Yen)  1,8469 DM= 0.9442 Euro
Schweden(100 skr)  22,9746 DM= 11.746 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:6961,89( aktuell )  
Dow-Jones-Index:11233,72( Stand 17:00 MEZ )  
11251,71( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:19056,71
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR3    12:00 MEZ    14:00 MEZ    19:00 MEZ