GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Sa, 29.07.2000



* Reemtsma-Entführer Drach an Deutschland ausgeliefert
* Suche nach den Attentaetern von Duesseldorf geht weiter
* Verschaerfter Kampf gegen Rechtsextremismus gefordert
* Renten koennen zur Nettolohnanpassung zurueckkehren
* Treffen in Marseille: EU fuer mehr Sicherheit im Internet
* Keine Atom-Transporte nach Gorleben fuer 2000 geplant



Reemtsma-Entführer Drach an Deutschland ausgeliefert

Der mutmassliche Reemtsma-Entfuehrer Drach ist von Argentinien an Deutschland ausgeliefert worden. Er kam am fruehen Nachmittag nach einer Zwischenlandung in Frankfurt in Hamburg an. Ein Hubschrauber flog ihn in die Justizvollzugsanstalt Fuhlsbuettel. Drach war in Begleitung deutscher Kripobeamter am Freitag in Buenos Aires gestartet. Zuvor hatte er erfolglos versucht, die Auslieferung mit einer Verfassungsklage zu verhindern. Die Entfuehrer um Drach hatten den Hamburger Multimillionaer Reemtsma 1996 nach 33 Tagen gegen 30 Mio. DM Loesegeld freigelassen.


Suche nach den Attentaetern von Duesseldorf geht weiter

Nach dem Sprengstoffattentat von Duesseldorf, bei dem neun Menschen zum Teil schwer verletzt wurden, fahndet die Polizei weiter intensiv nach den Taetern. Fuer sachdienliche Hinweise wurde eine Belohnung von 10.000 DM ausgesetzt. Bei dem Sprengsatz handelt es sich vermutlich um eine selbst gebastelte Rohrbombe. Die Taeter haetten einen Metallbehaelter mit zwei runden Halsstuecken an beiden Seiten sowie einen Metallstopfen mit Gewinde benutzt, so ein Sprecher der Duesseldorfer Staatsanwaltschaft. Die Zahl der Verletzten hat sich auf zehn erhoeht. Eine weitere Frau meldete sich mit Splitterwunden am Bein.


Verschaerfter Kampf gegen Rechtsextremismus gefordert

Nach dem Bombenattentat von Duesseldorf haben mehrere Politiker dazu aufgerufen, dem Kampf gegen den Rechtsextremismus zu verschaerfen. Bundesaussenminister Fischer forderte, "mit der ganzen Haerte des Gesetzes gegen die Taeter vorzugehen". Die Staatssekretaerin im Innenministerium, Wolgast, sagte, gegen rechtsradikale Websites muesse wirkungsvoller vorgegangen werden. SPD-Fraktionschef Struck forderte die Laenderbehoerden auf, die Szene genauer zu beobachten. Bundesinnenminister Schily sagte, "Gesetzesaktionismus" helfe jedoch nicht weiter.


Renten koennen zur Nettolohnanpassung zurueckkehren

Nach Angaben der SPD-Vizefraktionschefin Schmidt koennen die Renten, falls die Union der Reform zustimmt, schon im naechsten Jahr wieder an die Entwicklung der Nettoloehne angepasst werden. Das sagte Schmidt der Zeitung "Bild am Sonntag". Bislang sah der Plan von Bundesarbeitsminister Riester vor, die Renten auch 2001 nur in Hoehe der Inflationsrate steigen zu lassen. Eine Abkehr von diesem Vorhaben ist eine zentrale Forderung der Union. CDU und CSU hatten an den letzten Rentenkonsensgespraechen nicht teilgenommen. Nach Berechnungen der "Bild am Sonntag" wuerden die Renten somit 2001 um 2 Prozent steigen.


Treffen in Marseille: EU fuer mehr Sicherheit im Internet

Die Europaeische Union will kuenftig haerter gegen Kriminalitaet im Internet vorgehen. Das vereinbarten de EU-Justiz und Innenminister bei einem Treffen im suedfranzoesischen Marseille. Als groesstes Problem wurde der grenzueberschreitende Charakter der Straftaten genannt. Bundesinnenminister Schily schlug ein europaeisches Amt fuer Sicherheits- und Informationstechnik vor.


Keine Atom-Transporte nach Gorleben fuer 2000 geplant

In diesem jah wird es keine Atommuelltransporte mehr nach Gorleben geben. Das Bundesamt fuer Strahlenschutz bestaetigte einen entsprechenden NDR-Bericht. Die bisher genutzte Strecke ins Zwischenlager im Wendland sei durch eine reperaturfaellige Bruecke gesperrt, hiess es.


Quellen

DLF    18:00 MESZ
B5    21:00 MESZ