GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 11. 09. 2006



* Gedenken an den 11. September
* Anfrage aus dem Libanon zu Marineeinsatz in Berlin eingetroffen
* Gesundheitsreform soll ohne Aenderungen durchgesetzt werden
* Bahnschlichter legen Vorschlag vor
* IG Metall spricht sich fuer Gespraeche mit VW aus
* Warnstreiks in westdeutscher Stahlindustrie fortgesetzt
* Altoetting: Papst feiert Messe vor 60.000 Glaeubigen
* Boerse



Gedenken an den 11. September

Mit Schweigeminuten, Gedenkveranstaltungen und Gottesdiensten ist weltweit an die Anschlaege vom 11. September und ihre Opfer erinnert worden. Dabei wur den auch unterschiedliche Positionen zur Bekaempfung des Terrorismus deutlich. Australiens Ministerpraesident Howard stellte sich vorbehaltlos hinter die Afghanistan- und Irak-Militaereinsaetze. UN-Generalsekretaer Annan erklaerte dagegen, die Welt sei dadurch nicht sicherer geworden. BND-Chef Uhrlau sagte, die Terrorgefahr habe sich durch die Irak-Politik der USA noch erhoeht.

Im Kampf gegen den internationalen Terrorismus darf nach den Worten von Bundeskanzlerin Merkel nicht allein auf militaerische Gewalt gesetzt werden. Zum fuenften Jahrestag der Anschlaege vom 11. September sagte die CDU-Vorsitzende, die Staatengemeinschaft werde nur erfolgreich sein, wenn auch die demokratische und wirtschaftliche Entwicklung in den Krisenregionen gestaerkt werde. Die Achtung des Voelkerrechts und der Respekt vor anderen Kulturen sollten neben internationaler Geschlossenheit die Maxime des Handelns sein. Bundesinnenminister Schaeuble hatte zuvor davor gewarnt, bei der Terrorismusbekaempfung Grundrechte zu missachten. Mit Blick auf die US-Geheimgefaengnisse sagte Schaeuble, wenn man die fundamentalen Rechtsprinzipien ausser Kraft setzt, dann wird nichts besser, sondern es wird alles nur schwierig. Gleichzeitig verteidigte er die Massnahmen, die in Deutschland zur Terrorbekaempfung eingeleitet wurden und warnte davor, die Gefahr bei uns zu unterschaetzen.


Anfrage aus dem Libanon zu Marineeinsatz in Berlin eingetroffen

Berlin. Die Bundesregierung hat nun offiziell eine Anfrage zur Entsendung von Marineeinheiten vor die libanesische Kueste erhalten. Ein entsprechendes Schreiben der Vereinten Nationen mit der Anfrage aus Beirut ging am Wochenende in Berlin ein. Details des Einsatzes werden noch ausgehandelt.


Gesundheitsreform soll ohne Aenderungen durchgesetzt werden

Die Bundesregierung will die geplante Gesundheitsreform ohne jegliche Aenderungen durchsetzen. "Es gibt eine gemeinsam vereinbarte Marschroute, und bei dieser Marschroute bleibt es", sagte Regierungssprecher Wilhelm. Alle Spitzen der Koalition seien sich darin einig, so Wilhelm. Auch am Gesundheitsfonds hielte die Regierung fest. Dessen dreimonatige Verschiebung sei nach Analyse der Lage beschlossen worden - und nicht auf Druck von CSU-Chef Stoiber hin, wie es in Presseberichten geheissen hatte.

SPD-Fraktionschef Struck hat die Union ermahnt, die Gesundheitsreform nicht weiter in Frage zu stellen. Struck sagte vor einer Sitzung des SPD-Praesidiums in Berlin, es bleibe bei den Eckpunkten. Die CDU sollte dies akzeptieren. Der Fraktionschef raeumte ein, dass es auch in seiner Partei Widerstand gegen den geplanten Gesundheitsfonds gebe. Es handle sich dabei aber nur um einige Einzelmeinungen, die nicht relevant seien.


Bahnschlichter legen Vorschlag vor

Altbundeskanzler Schroeder und der fruehere saechsische Ministerpraesident Biedenkopf haben einen Schlichtungsvorschlag im Streit um die Beschaeftigungssicherung bei der Bahn vorgelegt. Demnach kann der bestehende Tarifvertrag zur Beschaeftigungssicherung nur unter der Bedingung bestehen bleiben, dass die Struktur des Konzerns anlaesslich des geplanten Boersengangs nicht tiefgreifend veraendert wird. Dazu gehoere, dass die Bahn weiter im Besitz des Schienennetzes bleibe. Der Vorschlag bildet nun die Grundlage fuer neue Gespraeche zwischen Deutscher Bahn und Gewerkschaften. Unternehmenschef Mehdorn kuendigte bereits fuer Morgen die naechste Verhandlungsrunde an.


IG Metall spricht sich fuer Gespraeche mit VW aus

Die IG Metall hat sich einstimmig fuer die Aufnahme von Tarifgespraechen mit Volkswagen ausgesprochen. Damit ist der Weg frei fuer Verhandlungen zur Sanierung der angeschlagenen sechs westdeutschen VW-Werke. VW verlangt eine Verlaengerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich von jetzt 28,8 auf 35 Wochenstunden. Im Gegenzug hatte VW bei einem letzten Sondierungsgespraech die Bereitschaft erklaert, "verbindliche und nachhaltige Produkt und Investitionszusagen" fuer die sechs westdeutschen Standorte zu geben.


Warnstreiks in westdeutscher Stahlindustrie fortgesetzt

In der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie sind die Warnstreiks fortgesetzt worden. Heute frueh legten zunaechst Beschaeftigte in Witten und Bochum ihre Arbeit nieder. Auch fuer Duesseldorf sind Protestaktionen geplant. Die IG-Metall verlangt sieben Prozent mehr Lohn fuer die 85.000 Mitarbeiter der Branche in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen. Die Arbeitgeber haben bisher drei Prozent sowie eine Einmalzahlung von 500 Euro angeboten. Die Tarifverhandlungen werden am Donnerstag in Essen fortgesetzt.


Altoetting: Papst feiert Messe vor 60.000 Glaeubigen

Altoetting. Im Wallfahrtsort hat Papst Benedikt XVI. heute die Katholiken aufgefordert, sich staerker der Gottesmutter Maria zuzuwenden. Zugleich beklagte er den weltweiten Mangel an Priestern. Benedikt besuchte am Mittag das Kapuzinerkloster St. Magdalena, anschliessend die Konradkirche und dann die Basilika St. Anna, die groesste Kirche des Wallfahrtsortes. Dort feierte er mit Ordensleuten und Priesterseminaristen eine Vesper. Auch heute saeumten wieder zehntausende die Strassen, um dem Papst einen begeisterten Empfang zu bereiten. Auf dem Programm stand anschliessend ein Besuch Benedikts des XVI. in seinem Geburtsort Marktl; spaeter am Abend wird der Papst in Regensburg erwartet.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7866 Euro
Kanada (1 $) 0.7032 Euro
England (1 Pfund) 1.4675 Euro
Schweiz (100 sfr) 63.327 Euro
Japan (100 Yen) 0.6704 Euro
Schweden (100 skr) 10.787 Euro
Suedafrika (100 R) 10.587 Euro
China (1 Yuan) 0.0990 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 5798.46 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 11374.10 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 15794.38
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ