GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 01. 11. 2004



* Kanzler staerkt Stolpe den Ruecken
* Allerheiligen: Gedenken an die Toten
* Daimler Chrysler prueft eigene Produktion in Russland
* Tarifverhandlungen bei Volkswagen
* GM noch unentschieden ueber Standort der neuen Mittelklasse-Produktion
* Tarifverhandlungen bei der Bahn
* AKW Obrigheim wieder am Netz
* Grossuebung im Engelbergtunnel verlaeuft reibungslos
* Berti Vogts als schottischen Nationaltrainer zurueckgetreten
* Boerse



Kanzler staerkt Stolpe den Ruecken

In der Affaere um Korruptionsverdacht im Verkehrsministerium hat Ressortchef Manfred Stolpe Rueckendeckung von Bundeskanzler Gerhard Schroeder erhalten. Regierungssprecher Bela Anda sagte, der Kanzler habe begruesst, dass das Ministerium selbst zur Aufklaerung beigetragen habe. Und er fuegte hinzu: "Insoweit ist dem Bundesverkehrsminister ueberhaupt kein persoenlicher Vorwurf zu machen. Im Bundesverkehrsministerium wird derzeit 10 Korruptionsfaellen nachgegangen. Wie ein Sprecher in Berlin mitteilte, wurden bereits 21 solcher Pruefverfahren abgeschlossen. Im prominentesten Fall sei der Vize-Praesident des Bundesamtes fuer Gueterverkehr, Kreienhop, vom Dienst suspendiert worden. Er soll unzulaessigerweise fuer ein Speditionsunternehmen als Berater taetig gewesen sein. Bundesverkehrsminister Stolpe hat eine rueckhaltlose Aufklaerung der Korruptionsverdachtsfaelle in seinem Ressort zugesichert. Stolpe hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die Korruptionsverdachtsfaelle in seinem Ministerium keine grossen Verluste verursacht haben. "Von sehr grossen Schaeden kann ich bisher nichts erkennen", sagte Stolpe im "Deutschlandfunk".


Allerheiligen: Gedenken an die Toten

Die Katholiken feiern das Fest Allerheiligen. An diesem Tag werden die Graeber der Angehoerigen geschmueckt und Kerzen entzuendet. Der Festtag gilt nicht allein den von der Kirche offiziell Heiliggesprochenen. Er drueckt auch die Zuversicht der Kirche aus, dass viele Menschen nach ihrem Tod in der Gemeinschaft mit Gott sind und heilig genannt werden koennen. Allerheiligen wird seit dem 9. Jahrhundert am 1. November begangen - urspruenglich der Gedaechtnistag fuer Maertyrer. Eng mit Allerheiligen verbunden ist das Allerseelenfest am 2. November, das Abt Odilo des Reformklosters Cluny (Burgund) im Jahre 998 einfuehrte. An diesem Tag gedenken katholische Christen aller Verstorbenen, legen Fuerbitte fuer sie ein und schmuecken - wie schon Allerheiligen - die Graeber. In katholischen Regionen ist Allerheiligen gesetzlicher Feiertag.


Daimler Chrysler prueft eigene Produktion in Russland

Stuttgart. Der Autokonzern Daimler Chrysler prueft eine eigene Produktion in Russland. Ein Unternehmenssprecher bestaetigte entsprechende Pressemeldungen, machte aber deutlich, dass noch keine Entscheidung gefallen ist. Das Handelsblatt hatte berichtet, dass Daimler darueber nachdenkt PKW-Bausaetze in Russland zusammenfuegen zu lassen. Der Autobauer Ford baut bereits eine Produktion nahe Sankt Petersburg auf. VW plant ebenfalls eine Fertigung in Russland und sucht derzeit nach einem Standort.


Tarifverhandlungen bei Volkswagen

Hannover. Die VW-Tarifverhandlungen gehen heute in die sechste Runde. Die IG Metall hat in vier Werken des Autobauers zu Warnstreiks aufgerufen. Am Wochenende hatten Arbeitnehmer und Management allerdings versoehnliche Toene angeschlagen. Gesamtbetriebsratschef Volkert mahnte zu Besonnenheit und Kompromissbereitschaft. VW-Personalvorstand Hartz rief die Gewerkschaft zu einer Verhandlungsloesung auf, drohte aber auch mit Personalabbau, falls es laengere Streiks geben sollte. VW will die Arbeitskosten bis 2011 um 30 Prozent oder 2 Milliarden Euro senken.


GM noch unentschieden ueber Standort der neuen Mittelklasse-Produktion

Frankfurt/Ruesselsheim. Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) hat noch nicht ueber einen Standort fuer seine Mittelklasse-Produktion entschieden. "Das ist absolut laecherlich", sagte ein GM-Sprecher am Montag zu Berichten, der weltgroesste Autobauer habe zwischen dem schwedischen Werk in Trollhaettan und dem Betrieb in Ruesselsheim entschieden. Beide Standorte wuerden heute ihre Gebote einreichen, erklaerte der Sprecher. Mit einer Entscheidung sei aber nach wie vor erst Anfang 2005 zu rechnen. Auch Opel-Gesamtbetriebsratchef Klaus Franz sagte: "Die Meldungen sind total falsch." Zum Jahresende koenne mit einer klaren Entscheidung gerechnet werden. Verschiedene Medien hatten berichtet, bei GM sei eine Entscheidung zu Gunsten des Opel-Stammsitzes in Ruesselsheim gefallen. Fuer Ruesselsheim spreche die zentrale Lage in Europa sowie die Groesse des deutschen Automarktes. Der US-Konzern will die naechste Generation der Mittelklassewagen Opel Vectra und den Saab 9-3 seiner schwedischen Tochter ab 2008 in nur noch einem europaeischen Werk bauen lassen und prueft dazu die Tauglichkeit der Standorte Ruesselsheim und Trollhaettan.


Tarifverhandlungen bei der Bahn

Die Verhandlungen ueber ein neues Beschaeftigungsbuendnis bei der Deutschen Bahn in Frankfurt sind vertagt worden. Bei den Gespraechen habe es eine leichte Annaeherung gegeben, berichteten beide Seiten. Demnach ist die Bahn bereit, das neue Beschaeftigungsbuendnis fuer die 150.000 Beschaeftigten bis 2010 fortzusetzen. Bisher wollte das Management nur bis 2008 auf betriebsbedingte Kuendigungen verzichten. Der Vorstand besteht aber weiter auf einer Senkung der Arbeitskosten um zehn Prozent. Die Gespraeche sollen am 24. November fortgesetzt werden.


AKW Obrigheim wieder am Netz

Obrigheim. Nach seiner letzten Jahresrevision hat das Atomkraftwerk Obrigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) den Leistungsbetrieb wieder aufgenommen. Das teilte der Betreiber am Montag mit. In den vergangenen drei Wochen waren mehr als 2.000 Pruefungen und Wartungsarbeiten vorgenommen worden. Mehr als 200 Monteure, Techniker und Ingenieure von Hersteller- und Servicefirmen hatten die Mitarbeiter der Kernkraftwerk Obrigheim GmbH (KWO) bei ihrer Arbeit unterstuetzt. In den Reaktor kam kein neuer Brennstoff mehr, die Brennelemente wurden zur besseren Ausnutzung lediglich umgesetzt. Bei ungestoertem Betrieb wird das aelteste Kraftwerk von Deutschland voraussichtlich Ende April/Anfang Mai vom Netz gehen. Nach dem von der rot-gruenen Bundesregierung ausgehandelten Atomausstieg duerfen dort nur noch 1,4 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert werden.Der Atommeiler erzeugte seit seiner Inbetriebnahme im Oktober 1968 mehr als 89,5 Milliarden Kilowattstunden Strom. Damit deckt Obrigheim etwa fuenf Prozent des heutigen Strom-Tagesbedarfs von Baden-Wuerttemberg ab.


Grossuebung im Engelbergtunnel verlaeuft reibungslos

Leonberg. Eine Grossuebung im Engelbergtunnel der Autobahn 81 bei Leonberg ist in der vergangenen Nacht reibungslos verlaufen. Bei der Uebung wurde eine Massenkarambolage von Personen- und Lastwagen sowie einem Reisebus simuliert. Durch einen Kurzschluss in der Notstrombatterie fiel im Tunnel zusaetzlich die Beleuchtung aus. An der Aktion, die unter der Federfuehrung des Regierungspraesidiums Stuttgart stand, waren 560 Einsatzkraefte von Feuerwehr, Polizei und Rotem Kreuz sowie 200 Statisten beteiligt. Ziel war es, den Notfallplan des Tunnels zu ueberpruefen. Obwohl der Engelbergtunnel bei Leonberg zu den sichersten in Deutschland gehoert, werden solche Uebungen alle zwei Jahre durchgefuehrt. Es habe sich bestaetigt, dass der neue Alarmplan voll und ganz gegriffen habe, sagte die Einsatzleitung nach Abschluss der Uebung.Wie die Polizei mitteilte, hat es waehrend der rund fuenfstuendigen Sperrung des Tunnels keine groesseren Verkehrsbehinderungen gegeben.


Berti Vogts als schottischen Nationaltrainer zurueckgetreten

Berti Vogts ist nach zweieinhalbjaehriger Amtszeit als Trainer der schottischen Fussball-Nationalmannschaft zurueckgetreten. Das berichtete der Fernsehsender BBC. Der 57-Jaehrige zog damit die Konsequenzen aus dem schlechten Start in die WM- Qualifikation: Schottland hatte aus den ersten drei WM-Spielen nur zwei Punkte geholt. Ein Teil der Fans hatte nach dem 1:1 in Moldawien die Entlassung des Weltmeisters von 1974 gefordert. In seinem Ruecktrittsangebot verwies Vogts auf die "wuerdelosen Beschimpfungen", die er zuletzt habe ertragen muessen. Favoriten auf seine Nachfolge sind laut BBC nun der fruehere Everton-Trainer Water Smith und der ehemalige Southhampton-Trainer Gordon Strachan.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7840 Euro
Kanada (1 $) 0.6408 Euro
England (1 Pfund) 1.4384 Euro
Schweiz (100 sfr) 65.316 Euro
Japan (100 Yen) 0.7367 Euro
Schweden (100 skr) 11.037 Euro
Suedafrika (100 R) 12.836 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 4012.64 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 10052.03 ( Stand 17:00 MEZ )
Nikkei-Index: 10734.71
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ