Sieben Verletzte bei Zugzusammenstoss |
Berlin. Beim Zusammenstoss zweier Regionalzuege 20 Kilometer noerdlich
von Berlin sind heute morgen sieben Menschen verletzt worden, zwei
davon schwer. Eine Bahn-Sprecherin sagte, gegen fuenf Uhr seien zwischen
Bastorf und Gross-Schoenebeck (sp?) eine Regionalbahn und ein leerer Zug
aufeinandergeprallt. Beide Lokfuehrer seien verletzt. Die Ursache und
der genaue Hergang des Unfalls sind noch unklar. |
Telefonstreit: Postminister Boetsch soll vermitteln |
Bonn. Im Streit um die Freigabe des Telefonmarktes soll nun Postminister
Boetsch vermitteln. Die privaten Konkurrenten der Telekom haben Boetsch
aufgerufen, eine solche Rolle zu uebernehmen. Der Minister sagte, er
werde sich die Sache ueberlegen. Nach Auffassung der Telekom-Konkurrenz
ist der puenktliche Start des Wettbewerbs zum Jahreswechsel gefaehrdet.
Am 1.Januar faellt das Telefonmonopol der Telekom. Bei den Verhandlungen
zwischen dem ehemaligen Staatsunternehmen und den neuen Anbietern sind
technische Fragen, vor allem aber die Preise strittig, zu denen die
Konkurrenten das Netz der Telekom nutzen duerfen. |
Weiter Streit um Kabinettsbesetzung |
Bonn. Auch nach dem gestrigen "Nein" von Bundeskanzler Kohl zu einer
Kabinettsumbildung geht die Debatte ueber das Thema weiter. Sprecher der
CSU betonten, sie hielten an der Forderung nach einer Kabinettsreform vor
der Bundestagswahl im kommenden Jahr fest. CSU-Generalsekretaer Protzner
betonte, seine Partei habe eine Personal- und Sachdebatte angestossen. Auf
beiden Feldern muesse die Koalition vorankommen. Der niedersaechsische
CDU-Vorsitzende Wulff sagte, die Diskussion koenne nicht durch ein Machtwort
Kohls beendet werden. Es sei besser, jetzt eine schwierige Debatte zu
fuehren, als spaeter zu bereuen, das Problem nicht angepackt zu haben.
Die FDP kritisierte erneut die Diskussion in den Unionsparteien. Kohl
und Waigel werden angeblich morgen ueber die Personaldebatte sprechen;
eine offizielle Bestaetigung darueber gibt es nicht.
Kohl bekraeftigte unterdessen seine ablehnende Haltung: "Ich habe ueberhaupt
nicht die Absicht, noch etwas zu dieser Diskussion zu sagen", so Kohl
woertlich. Als Bundeskanzler habe er bestimmte Entscheidungen zu treffen.
Dies habe er getan und nun muesse er sie nicht am naechsten Tag kommentieren.
Unterdessen will die "Sueddeutsche Zeitung" erfahren haben, dass
Bundeskanzler Kohl durchaus eine Kabinettsumbildung im Sinn gehabt
habe. Als Nachfolger von Agrarminister Borchert sei der Vorsitzende der
bayerischen CSU-Landtagsfraktion Glueck fest im Gespraech gewesen. Diesen
Ueberraschungscoup des Kanzlers, so die SZ, habe Finanzminister Waigel
jedoch mit seinen unabgesprochenen Aeusserungen und Interviews zunichte
gemacht. Kohl habe sich nicht unter Druck setzen lassen wollen und zunaechst
alles abgeblasen. In seiner morgigen Ausgabe berichtet das Blatt, dass
fuehrende CSU-Politiker Waigel deshalb schwere Vorwuerfe machten. Waigel
habe sich und der CSU schwer geschadet. CSU-Vertreter bezeichneten diesen
Bericht gegenueber dem Bayerischen Rundfunk als reine Erfindung. |
Konjunkturforscher warnen vor Gebuehren- und Steuererhoehungen |
Bonn. Vor dem Hintergrund zunehmender Preissteigerungen haben
Konjunkturfachleute vor einer Anhebung von Gebuehren sowie der Mehrwert-
und der Mineraloelsteuer gewarnt. Der Praesident des Kieler Instituts
fuer Weltwirtschaft Sievert befuerchtet neue Stabilitaetsrisiken und damit
verbunden kuenftige Zinserhoehungen der Bundesbank. Der Deutsche Industrie-
und Handelstag aeusserte die Hoffnung auf eine Inflationsrate unter zwei
Prozent und forderte die Bundesregierung auf, sich bei Gebuehren und
Beitraegen zur Sozialversicherung zurueckzuhalten.
Im August verzeichnete das Statistische Bundesamt eine Preissteigerungsrate
von zwei Prozent, die vor allem auf hoehere Mineraloelpreise und die
gestiegenen Rezeptgebuehren zurueckzufuehren sind. |
1996 "Blueten" im Nennwert von 40 Mio. DM sichergestellt |
Bonn. Falsche DM-Banknoten im Nennwert von fast 40 Mio. DM sind weltweit im
vergangenen Jahr sichergestellt worden. Das berichtet heute die BILD-Zeitung
unter Berufung auf ein vertrauliches Papier des Bundeskriminalamtes. In
Deutschland wurden danach gefaelschte Banknoten im Nennwert von 29 Mio. DM
entdeckt, im europaeischen Ausland im Nennwert von neun Mio. DM. Fast 70
Prozent der in Europa sichergestellten falschen Geldscheine seien in
Grossbritannien aufgetaucht. |
Krenz legt Revision ein |
Berlin. Der ehemalige DDR-Staats- und Parteichef Krenz hat Revision gegen
seine gestrige Verurteilung eingelegt. Sein Anwalt begruendete dies mit der
Beschraenkung seiner Verteidigung. Das Berliner Landgericht hatte Krenz
gestern wegen seiner Mitverantwortung an den Todesschuessen auf
DDR-Fluechtlinge zu sechseinhalb Jahren Gefaengnis verurteilt. |
Beckstein fordert schaerferes Vorgehen gegen Organisierte Kriminalitaet |
Muenchen/Bonn. Der bayerische Innenminister Beckstein hat ein schaerferes
Vorgehen gegen die Organisierte Kriminalitaet gefordert. Der Kampf gegen das
internationale Verbrechen sei eine Schicksalsfrage der Demokratie, sagte
Beckstein. Deshalb sollten Wohnungen per Video ueberwacht werden koennen,
wenn eine Telefonueberwachung nicht ausreiche. Der Verfassungsschutz soll
kuenftig im gesamten Bundesgebiet bei der Verbrechengsbekaempfung eingesetzt
werden. Weiter muesse die Geldwaesche staerker bekaempft werden. Groessere
Geldsummen sollten kuenftig nicht mehr ohne eine zollrechtliche Erklaerung
ueber die Grenzen gebracht werden duerfen.
Die FDP warnte dagegen vor Gesetzesverschaerfungen. Zwei Tage vor den
voraussichtlich entscheidenden Verhandlungen ueber den Grossen Lauschangriff
sei es nicht sinnvoll, neue Gesetze zu fordern, bevor andere beschlossen
seien. |
Lotto-Show: Zuschlag fuer die ARD |
Berlin. Das ARD-Fernsehen bekommt die neue grosse Lotto-Show. Die Mehrheit
der 21 Geschaeftsfuehrer der Gesellschaften im Deutschen Lottoblock gab auf
einer gemeinsamen Sitzung dem Ersten Deutschen Fernsehen den Zuschlag. In der
Sendung sollen die nicht abgeholten Lottogewinne von jaehrlich etwa 30 Mio.
DM ausgespielt werden. Hoechstgewinn ist eine Mio. DM. |
Verfassungsklage gegen Rechtschreibreform erhoben |
Luebeck. Mit der Rechtschreibreform muss sich das Bundesverfassungsgericht
auseinandersetzen. Ein Ehepaar aus Luebeck legte Verfassungsbeschwerde
gegen die Reform ein. Die Eheleute sehen durch die neuen Regeln ihr
allgemeines Persoenlichkeitsrecht und das Erziehungsrecht gegenueber
ihren Kindern verletzt. Ausserdem sei die Rechtschreibreform von so
weitreichender Bedeutung, dass sie nicht ohne gesetzliche Grundlage
eingefuehrt werden koennte. Die Klaeger waren zuvor vor dem
Oberverwaltungsgericht Schleswig unterlegen. |
Schweizer Bankgesellschaft uebernimmt Frankfurter Privatbank |
Frankfurt. Die Konzentration im europaeischen Finanzgewerbe geht weiter. Die
Schweizerische Bankgesellschaft uebernimmt die traditionsreiche Frankfurter
Privatbank Schroeder, Muenchmayer, Hengst & Co. Als Kaufpreis wurden
umgerechnet 350 Mio. DM vereinbart. Der Uebernahme muessen noch die
Aufsichtsbehoerden zustimmen. Schroeder, Muenchmayer, Hengst & Co. hat etwa
400 Mitarbeiter und gilt als eine der fuehrenden deutschen Privat- und
Investmentbanken. |
Boerse |
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Quellen |
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