GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 27.03.1997



* Kinkel beendet Tuerkeibesuch und besucht Bulgarien
* Neuer Stahlkonzern soll bereits am 1. April an den Start gehen
* Engelen-Kefer fordert Nachbesseungen des Maastricht-Vertrages
* Berliner Polizei verhaftet brutale Skinhead-Bande
* Schadstoffabhaengige KFZ-Steuer nicht fuer Oldtimer
* Schokolade kann in Deutschland genveraenderte Zutaten enthalten
* Boerse



Kinkel beendet Tuerkeibesuch und besucht Bulgarien

Bundesaussenminister Kinkel hat Bulgarien angesichts der schweren Wirtschaftskrise des Landes weitere finanzielle Unterstuetzung zugesagt. Bei seinem Kurzbesuch in Suedbulgarien forderte er die neue Regierung zugleich auf, den eingeschlagenen Reformkurs beizubehalten. Zum Abschluss seines zweitaegigen Aufenthalts in der Tuerkei hatte sich Kinkel zuvor ueber die Lage der Menschenrechte informiert. Nach einem Treffen mit Vertretern von Menschenrechtsorganisationen bezeichnete er die Lage als unveraendert bedrueckend. Ueberschattet wurde Kinkels Reise durch angebliche negative Aeusserungen von Regierungschef Erbakan ueber die Deutschen und andere Westeuropaeer.


Neuer Stahlkonzern soll bereits am 1. April an den Start gehen

Thyssen und Krupp-Hoesch haben heute Einzelheiten zu ihrer gestern getroffenen Fusionsvereinbarung bekannt gegeben. Das neue Unternehmen, der groesste Stahlkonzern Europas, wird nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden von Thyssen, Vogel, bereits am 1. April an den Start gehen. Thyssen haelt 60% der Anteile und uebernimmt die industrielle Fuehrung. Das neue Unternehmen wird den Namen Thyssen-Krupp Stahl tragen und aus dem Stand heraus zum groessten Stahlhersteller in Europa werden. Vogel bekraeftigte, dass es keine betriebsbedingten Kuendigungen geben werde. Allerdings muessten bis zum Jahr 2001 insgesamt 6600 Stellen im Stahlbereich gestrichen werden. Beguenstigt wird auf jeden Fall der Standort Duisburg, wo die Stahlarbeiter auch zugesagt haben, die Arbeit wieder aufzunehmen. Sie verlangen von Vogel und Kromme allerdings, dass sie die Zusagen, die jetzt gemacht wurden, auch in schriftlicher und rechtsverbindlicher Form abgeben, ansonsten wird der Arbeitskampf mit harten Massnahmen weitergefuehrt werden. Der nordrhein-westfaelische IG-Metall-Vorsitzende Schartau rechnet nach Unterzeichnung der Grundsatzvereinbarung mit anhaltenden Protesten der Stahlarbeiter. Der Thyssen-Aufsichtsrat stimmte der Stahlfusion mit Krupp-Hoesch heute zu.


Engelen-Kefer fordert Nachbesseungen des Maastricht-Vertrages

Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Engelen-Kefer hat eine Nachbesserung des Maastricht-Vertrages gefordert. Er solle um beschaeftigungspolitische Vereinbarungen ergaenzt werden, sagte sie dem in Duesseldorf herausgegebenen Handelsblatt. Auf die punktgenaue Einhaltung des Defizit-Kriteriums komme es nicht an, meinte Engelen-Kefer. Hingegen muessten Grenzen fuer Erwerbslosigkeit gezogen werden, oberhalb derer die Staaten verpflichtet waeren, besondere beschaeftigungspolitische Massnahmen zu ergreifen. Am Termin fuer die Waehrungsunion solle in jedem Falle festgehalten werden, verlangte die stellvertretende DGB-Chefin.


Berliner Polizei verhaftet brutale Skinhead-Bande

Die Polizei in Berlin hat sieben Skinheads festgenommen, die besonders brutal Menschen verpruegelt haben sollen. Einen sechzehnjaehrigen sollen die Verdaechtigen in einer Strassenbahn zusammengeschlagen und getreten haben, er liegt mit gebrochenem Nasenbein, Gehirnerschuetterung und anderen Verletzungen im Krankenhaus. In einem Bus verpruegelten die Jugendlichen einen 53jaehrigen, den die Taeter fuer einen Auslaender hielten. Wenig spaeter schlugen sie einen 15jaehrigen zusammen, der eine Jacke mit linken Symbolen trug. Nach Angaben der Polizei haben die Skinheads inzwischen auch einen Raubueberfall gestanden, wegen weiterer Taten werde noch ermittelt.


Schadstoffabhaengige KFZ-Steuer nicht fuer Oldtimer

Oldtimer werden von der schadstoffabhaengigen KFZ-Steuer ausgenommen. Sie sollen kuenftig mit einer Pauschalabgabe belegt werden und besondere Kennzeichen erhalten.


Schokolade kann in Deutschland genveraenderte Zutaten enthalten

In Deutschland angebotene Schokoladenostereier koennen gentechnisch veraenderte Zutaten enthalten. Der Verband der Suesswarenindustrie wies in Bonn darauf hin, dass zur Herstellung der Schokolade Lecitin verwendet werden koenne, das aus genveraendertem Soja gewonnen werde. Dies sei jedoch gesundheitlich unbedenklich.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,6778
Kanada(1 $)  1,2215
ECU-Wert(1 ECU)  1,9520
England(1 Pfund)  2,7315
Irland(1 Pfund)  2,6400
Schweiz(100 sfr)  115,567
Frankreich(100 FF)  29,6710
Italien(1000 Lit)  1,0018
Oesterreich(100 oeS)  14,2090
Spanien(100 Ptas)  1,1793
Japan(100 Yen)  1,3593
Schweden(100 skr)  22,1370
 
Einige Indizes:
DAX:3429,05
Dowjones-Index:6753,42 ( Stand 21:00 MEZ )  
6880,70 ( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:18210,42
 
(alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MEZ    21:00 MEZ
SWF3    18:00 MEZ
SDR3    7:30 MEZ