GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 16. 04. 2006



* Kritik aus der Wirtschaft an Becks Steuerdiskussion
* Kritik an Kauders Gesundheitsplaenen von vielen Seiten
* Familienministerin will Eltern bei Erziehung mehr in die Pflicht nehmen
* Glos fordert Vorschlaege zum Buerokratieabbau von der Wirtschaft
* Benedikt XVI. spricht erstmals den Ostersegen
* Deutsche Bischoefe prangern in ihren Osterpredigten Missstaende an
* EKD-Ratsvorsitzender hofft auf Fortschritte in der Oekumene
* IG Metall in Baden-Wuerttemberg bereit fuer Pilotabschluss
* Neue Tarif-Gespraeche fuer Unikliniken denkbar
* Maget kritisiert Annaeherung der Gruenen an CSU
* ICE-Unfall durch Auto auf den Schienen
* Fussball: Aachen steht als erster Aufsteiger in die Bundesliga fest



Kritik aus der Wirtschaft an Becks Steuerdiskussion

Berlin. Mit seiner Forderung nach hoeheren Steuern stoesst der amtierende SPD-Vorsitzende Beck auf Kritik aus der Wirtschaft: Arbeitgeberpraesident Hundt sagte in einem Zeitungsinterview, weitere Steuererhoehungen seien "Gift fuer die Konjunktur" und wuerden Wachstum und Beschaeftigung schaden. Hundt verwies darauf, dass es mit dem Aufschlag bei der Mehrwertsteuer im kommenden Jahr ohnehin die bisher groesste Steuererhoehung geben werde. Beck hatte in einem Interview erklaert, das reiche angesichts wachsender Erwartungen an den Staat voraussichtlich nicht aus.


Kritik an Kauders Gesundheitsplaenen von vielen Seiten

Der Vorschlag von Unions-Fraktionschef Kauder, einen Gesundheitsfonds einzurichten und die Kosten fuer Kinder ueber neue Steuern zu finanzieren, stoesst bei Arbeitgebern, SPD und in den eigenen Reihen gleichermassen auf Kritik. DIHK-Praesident Braun bemaengelte, dass die Kosten der Gesundheit nicht von den Arbeitskosten abgekoppelt wuerden. Thueringens Ministerpraesident Althaus (CDU) und der FDP-Gesundheitsexperte Bahr kritisierten, fuer neue Steuererhoehungen sei kein Raum. Auch SPD-Parteichef Beck hatte die Plaene abgelehnt.


Familienministerin will Eltern bei Erziehung mehr in die Pflicht nehmen

Berlin. Bundesfamilienministerin von der Leyen will im Kampf gegen Gewalt an Schulen Eltern und Lehrer staerker in die Pflicht nehmen. Sie sind nach den Worten der Ministerin jetzt aufgerufen, Kinder konsequent zu erziehen. Von der Leyen betonte, auch religioese Werte wie Respekt vor den anderen, Aufrichtigkeit und Verantwortung fuer Schwache seien wichtig. In der kommenden Woche will sie ein Buendnis fuer Erziehung ins Leben rufen. Die beiden christlichen Kirchen sollen sich daran beteiligen, aber auch andere Gruppen und Religionsgemeinschaften sind eingeladen.


Glos fordert Vorschlaege zum Buerokratieabbau von der Wirtschaft

Berlin. Bundeswirtschaftsminister Glos hat die deutschen Unternehmen aufgefordert, Vorschlaege zum Buerokratieabbau zu machen. Glos erklaerte, oft sei es schwer, Probleme zu beseitigen, weil es ausgerechnet aus der Wirtschaft Widerstand gebe. Deshalb seien nun die Unternehmen gefragt, die ihre Erwartungen klar formulieren muessten. Erst dann koenne die Politik handeln, meinte Glos. Der Praesident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Braun, hatte zuvor den Minister aufgefordert, mehr zum Buerokratieabbau zu unternehmen.


Benedikt XVI. spricht erstmals den Ostersegen

Papst Benedikt der Sechzehnte hat in seiner ersten Osterbotschaft dazu aufgerufen, internationale Konflikte friedlich beizulegen. Im Atomkonflikt mit dem Iran mahnte er auf dem Petersplatz in Rom vor rund 100-tausend Menschen eine fuer alle Seiten akzeptable Loesung an. Gleichzeitig sprach er sich fuer die Gruendung eines eigenstaendigen Palaestinenserstaates aus - bei Beachtung des Existenzrechts Israels. Frieden wuenschte das Oberhaupt der roemisch-katholischen Kirche auch dem Irak und den Voelkern Afrikas. - Vor dem traditionellen Segen "Urbi et orbi"- der Stadt und dem Erdkreis richtete der Papst Osterwuensche in 62 Sprachen an die Glaeubigen in aller Welt.


Deutsche Bischoefe prangern in ihren Osterpredigten Missstaende an

Die deutschen Bischoefe haben in ihren Osterbotschaften zu mehr sozialer Gerechtigkeit aufgerufen und Missstaende in der Gesellschaft angeprangert. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, forderte neue Konzepte und Rahmenbedingungen fuer die Integration von Migranten. Es gehe vor allem darum, Vertrauen zu schaffen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Huber, kritisierte die hohe Zahl von Abtreibungen. Alle muessten daran mitwirken, dass jedes Kind willkommen sei.


EKD-Ratsvorsitzender hofft auf Fortschritte in der Oekumene

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Huber, hofft im zweiten Jahr des Pontifikats von Papst Benedikt dem Sechzehnten auf Fortschritte in der Oekumene. Mit seiner ersten Enzyklika habe der Papst viel zu einer Atmosphaere beigetragen, in der sich auch das oekumenische Miteinander gut entwickeln koenne, sagte Huber der Nachrichtenagentur ap. Schmerzlich sei allerdings, dass es noch keine Fortschritte in der wechselseitigen Anerkennung und dem wechselseitigen Respekt der Kirchen fuereinander gebe. Roemische Aussagen ueber die evangelische Kirche als kirchliche Gemeinschaft seien weiter zwiespaeltig, bedauerte der EKD-Ratsvorsitzende.


IG Metall in Baden-Wuerttemberg bereit fuer Pilotabschluss

Die IG Metall in Baden-Wuerttemberg ist bereit fuer den Pilotabschluss in der aktuellen Metalltarifrunde. Das sagte Bezirksleiter Joerg Hofmann gegenueber der dpa. Die Gewerkschaft trete an, um fuer die Beschaeftigten herauszuholen, was moeglich sei.

Vieles spreche dafuer, die gute Branchenstruktur des Suedens zu nutzen. Ausserdem koenne kein anderer Bezirk fuer den Suedwesten den Konflikt ueber den Erhalt der Steinkuehlerpause regeln. "Wir hatten die mit Abstand beste Warnstreikbeteiligung" hob der Gewerkschafter hervor. Entscheidend sei, wo bei einem moeglichen Arbeitskampf genuegend Druck aufgebaut werden koenne, um die Arbeitgeber zu einer Einigung zu bringen.


Neue Tarif-Gespraeche fuer Unikliniken denkbar

Der Geschaeftsfuehrer der Aerztegewerkschaft Marburger Bund in Baden-Wuerttemberg, Bernhard Resemann, sieht gute Chancen fuer die Wiederaufnahme der Verhandlungen in den bisher verhaerteten Fronten des Tarifstreits der Aerzte an den Uni-Kliniken. "Ich gehe davon aus, dass nach Ostern der Verhandlungsfaden wieder aufgenommen werden kann", sagte Resemann in einem dpa-Gespraech. Dafuer gebe es inoffiziell Hinweise. Die Aerzte seien aber bereit, den Streik notfalls weiter zuzuspitzen.

Der Ausstand der Mediziner in Ulm, Tuebingen, Freiburg und Heidelberg geht am Dienstag und Mittwoch weiter. Sie streiken seit knapp fuenf Wochen fuer bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld. Man sei in allen Bereichen diskussionsfaehig, sagte Resemann. Allerdings warteten die Aerzte auf ein neues Angebot der Laender. "Wir wollen aber nicht die gleichen Inhalte, nur anders verpackt." Aerzte muessten ordentlich bezahlt werden.


Maget kritisiert Annaeherung der Gruenen an CSU

Muenchen. Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im bayerischen Landtag, Maget, warnt die Gruenen vor einer Annaeherung an die CSU. Maget sagte, Ziel der Oppositionsarbeit duerfe es nicht sein, Juniorpartner Stoibers zu werden und sich bei der CSU "anzuwanzen". Vielmehr gehe es darum, gemeinsam einen Regierungswechsel in Bayern anzustreben. Fuehrende Vertreter der Gruenen in Bayern hatten in der vergangenen Woche eine schwarz-gruene Koalition nicht mehr ausgeschlossen.


ICE-Unfall durch Auto auf den Schienen

Mannheim. Auf der Bahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt am Main ist ein ICE in ein leeres Auto gerast, das auf den Schienen stand. Dabei wurde niemand verletzt, nach Angaben der Polizei entstand jedoch ein Sachschaden von etwa zwei Millionen Euro. Der angetrunkene Autofahrer hatte sein Fahrzeug kurz vor dem Aufprall verlassen. Er lief weg, konnte aber inzwischen gefasst werden. Die Bahnstrecke war wegen der Bergungsarbeiten fuer mehrere Stunden gesperrt.

Die 46 Passagiere des Zuges sowie der Zugfuehrer kamen bei dem Zusammenstoss mit einem Schrecken davon und wurden evakuiert. Der Fahrer des Autos hatte laut Polizei die Absperrung zu einem stillgelegten Bahnuebergang durchbrochen. Das Auto war nach dem Unfall auf den Gleisen liegen geblieben. Anwohner halfen dem Fahrer aus seinem Wagen. Er fluechtete zunaechst, konnte aber spaeter gefasst werden. Der 52-Jaehrige war betrunken. Gegen ihn wird nun wegen Fahrerflucht, gefaehrlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und Alkohol am Steuer ermittelt.


Fussball: Aachen steht als erster Aufsteiger in die Bundesliga fest

Alemannia Aachen steht als erster Aufsteiger in die Fussball- Bundesliga fest. Nach dem 30. Spieltag der zweiten Liga kann der Verein nicht mehr von einem Aufstiegsplatz verdraengt werden.


Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ