GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 15.01.1999



* Bundesregierung will Ausgaben erhoehen
* Atomausstieg sorgt fuer Streit
* Atompolitik loest auch im Ausland Unruhe aus
* "100.000 Jobs fuer Jugendliche" laeuft erfolgreich an
* Metall-Tarifverhandlungen ohne Ergebnis vertagt
* CDU startet Unterschriftenaktion
* Kompromiss beim Holocaust-Denkmal in Sicht
* Bayerischer Filmpreis vergeben
* Boerse



Bundesregierung will Ausgaben erhoehen

Die Bundesregierung will die Ausgaben des Bundes erhoehen. Nach Angaben der Sueddeutschen Zeitung sollen sie im laufenden Jahr gegenueber 1998 um etwa 1.7 Prozent steigen. Die Zeitung beruft sich bei ihrem Bericht auf Koalitionskreise. Bei den Haushaltsgespraechen zwischen Finanzminister Lafontaine und den anderen Ressortchefs wurde demnach eine Neuverschuldung von knapp 60 Milliarden DM vereinbart. Mit dem neuen Haushalt will die Regierung, wie es hiess, die Weichen zur Sanierung der Staatsfinanzen stellen. Das zweistellige Milliardendefizit soll nach dem Willen Lafontaines Schritt fuer Schritt abgebaut werden.


Atomausstieg sorgt fuer Streit

Bonn. Der geplante Atomausstieg der Bundesregierung sorgt fuer Streit. So sehen die Stromkonzerne in der Aenderung des Atomrechts eine schwere Belastung fuer die Ende Januar geplanten Konsensgespraeche. Der Energieversorger Preussen-Elektra drohte der Bundesregierung mit einer Klage gegen das Verbot der Wiederaufbereitung verbrauchter Brennelemente vom kommenden Jahr an. Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden Haarig sprechen technische, wirtschaftliche und rechtliche Gruende gegen ein Ende der Wiederaufbereitung schon in einem Jahr. Zugleich warnte er vor einer Flut von Atomtransporten aus Frankreich und Grossbritannien zurueck nach Deutschland.


Atompolitik loest auch im Ausland Unruhe aus

Paris. Auch im Ausland loest die Atompolitik der Bundesregierung Unruhe aus. Bei einer vorzeitigen Aufkuendigung der Wiederaufbereitungsvertraege drohen den deutschen Stromversorgung von franzoesischer und britischer Seite Schadensersatzforderungen in Milliardenhoehe. Bundesumweltminister Trittin sah jedoch auch nach Gespraechen mit der Regierung in Paris dafuer keine juristische Grundlage. Zugleich versicherte Trittin, Deutschland werde den Atommuell zuruecknehmen, der bei der Wiederaufbereitung in La Hague angefallen seien.


"100.000 Jobs fuer Jugendliche" laeuft erfolgreich an

Berlin. Das Sofortprogramm "100.000 Jobs fuer Jugendliche" ist nach Einschaetzung der Bundesregierung erfolgreich angelaufen. Zusammen mit dem Praesidenten der Bundesanstalt fuer Arbeit, Jagoda, erklaerte Bundesarbeitsminister Riester, die ersten jungen Menschen profitierten schon von dem Programm. Das dafuer vorgesehene Budget von zwei Milliarden DM will Riester vor allem nutzen, um schwer vermittelbaren Jugendlichen, wie beispielsweise Berufsabbrechern, zu helfen. Vierzig Prozent der Mittel sind fuer die neuen Bundeslaender eingeplant.


Metall-Tarifverhandlungen ohne Ergebnis vertagt

Stuttgart. Die Tarifverhandlungen fuer die rund 840.000 Metallbeschaeftigten im Suedwesten sind ohne Ergebnis vertagt worden. In der zweiten Runde legten die Arbeitgeber kein Angebot vor. Deshalb protestierten rund 40.000 Metaller. Sie legten kurzzeitig die Arbeit nieder. Als neuer Gespraechstermin wurde der 28. Januar vereinbart. An diesem Tag endet zugleich die Friedenspflicht in der Branche. Die IG Metall fordert in Ost- und Westdeutschland 6.5 Prozent mehr Lohn.


CDU startet Unterschriftenaktion

Bonn. Trotz massiver Kritik hat die CDU die Unterschriftensammlung gegen die doppelte Staatsbuergerschaft gestartet. Die Partei spricht sich dagegen aus, dass Auslaender ihren alten Pass behalten duerfen, wenn sie die deutsche Staatsbuergerschaft bekommen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund erneuerte seinen Vorwurf, die Union schuere die Fremdenfeindlichkeit. Nach Einschaetzung des deutschen Staedtetags koennten rund zwei Millionen Auslaender vom neuen Einbuergerungsrecht Gebrauch machen.


Kompromiss beim Holocaust-Denkmal in Sicht

Berlin. Nach fast zehn Jahren Streit um das Holocaust-Denkmal in der Stadt zeichnet sich nun ein Kompromiss ab. Der Kulturbeauftragte der Bundesregierung Naumann und der New Yorker Architekt Eisenman einigten sich nach den Worten von SPD-Fraktionschef Struck auf einen neuen Entwurf. Details sind noch nicht bekannt. Nach den Worten Eisenmans bleibt das Gelaende allerdings in seiner urspruenglichen Groesse erhalten.


Bayerischer Filmpreis vergeben

Muenchen. Der bayerische Filmpreis ist an die Produzenten der Filme "Lola rennt" und "Meschugge" verliehen worden. Der mit einer halben Million DM dotierte Preis ging an Stefan Arndt, Wolfgang Becker, Dani Levi und Tom Tikwa, weil sie es nach Ansicht der Jury schafften, sowohl Kritiker als auch mehr als zwei Millionen Zuschauer zu begeistern. Den Regiepreis erhielt Max Faerberboeck fuer sein Spielfilmdebut "Emmi und Jaguar".


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,6797 DM= 0.8588 Euro
Kanada(1 $)  1,0994 DM= 0.5621 Euro
England(1 Pfund)  2,783 DM= 1.4228 Euro
Schweiz(100 sfr)  122,939 DM= 62.857 Euro
Japan(100 Yen)  1,4914 DM= 0.7625 Euro
Schweden(100 skr)  21,411 DM= 10.946 Euro
 
Einige Indizes:
DAX:4960,22( aktuell )  
Dow-Jones-Index:9249,40( Stand 17:00 MEZ )  
9120,93( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:13738,86
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

B3    22:00 MEZ    23:00 MEZ