GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 23. 12. 2003



* Regierung verteidigt Dosenpfand vor EU
* Regierung und Union fuer grundlegende Steuerreformen
* Keine Loesung im Maut-Streit in Sicht
* Nur noch geringe Chancen fuer die Ausbildungsplatzabgabe
* Krankenkassen lehnen Druck der Regierung ab
* Beratervertrag der Bundeswehr soll ausgeschrieben worden sein
* Baden-Wuerttemberg will US-Standorte halten
* Stoiber zeigt Verstaendnis fuer Proteste gegen bayerischen Sparkurs
* Bilanz der Weihnachtsmaerkte durchwachsen
* Mehr Lehrstellen in Baden-Wuerttemberg durch das Handwerk
* Prozess um DaimlerChrysler-Fusion bis Januar ausgesetzt
* Mobilcom gibt UMTS-Lizenz an Regulierungsbehoerde zurueck
* Mieterbund kritisiert Urteil zum Mieter-Kuendigungsrecht
* Trauerfeier fuer Opfer des Busungluecks in Belgien
* Kein Haftbefehl gegen Mzoudi
* Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz und Baden-Wuerttemberg
* Kabelbrand legt Zugverkehr in Stuttgart lahm
* 85. Geburtstag von Altkanzler Schmidt
* Verkehrschaos nach Wintereinbruch und Aussicht auf weisse Weihnachten
* Boerse



Regierung verteidigt Dosenpfand vor EU

Die Bundesregierung haelt die Bedenken der EU-Kommission gegen das Dosenpfand fuer unbegruendet. Die Regelung verstosse nicht gegen europaeisches Recht, heisst es in einem Schreiben von Umweltminister Trittin an die Kommission. Der Marktzugang habe sich auch fuer auslaendische Hersteller durch das Pfand nicht veraendert. Bruessel hatte bei dem Pfand vor allem die so genannten "Inselloesungen" bemaengelt: Danach ist es zulaessig, dass Laeden Getraenkeverpackungen besonderer Art verkaufen und auch nur diese zuruecknehmen. Dies benachteilige auslaendische Anbieter, argumentiert die EU.


Regierung und Union fuer grundlegende Steuerreformen

Berlin. Nach der Einigung auf den Reformkompromiss streben Bundesregierung und Union jetzt grundlegende Reformen im Steuersystem an. Dabei sind sich beide Seiten darin einig, dass dafuer ein Abbau der Subventionen notwendig ist. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Merz, sprach sich noch einmal fuer eine radikale Vereinfachung des Steuerrechts aus. Weitere Entlastungen seien aber bei einem gleichzeitigen Ausbau der Subventionen nicht moeglich. Wirtschaftminister Clement macht eine Steuerreform von einem drastischen Subventionsabbau abhaengig. Clement bezweifelte in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk allerdings, dass die Union dazu bereit ist.


Keine Loesung im Maut-Streit in Sicht

Im Streit um die LKW-Maut ist offenbar noch keine Loesung in Sicht. Ohne Annaeherung, so berichtet das Verkehrsministerium, sei heute eine Telefonkonferenz mit dem Betreiberkonsortium zu Ende gegangen.

Verkehrsminister Stolpe glaubt offenbar immer noch an eine Verhandlungsloesung im Streit mit dem Firmenkonsortium Toll Collect um die Einfuehrung der Lkw-Maut. Ungeachtet eigener Drohungen mit einer Strafanzeige wegen Betrugs bot der Verkehrsminister an, auch an den Feiertagen zu verhandeln. Ein Ministeriumssprecher sagte, eine solche Anzeige sei lediglich geprueft worden. Der Minister selbst nannte - fuer den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen - die Moeglichkeit mit einem neuen Partner, ein Mautsystem einzufuehren, oder zur Lkw-Vignette zurueckzukehren.


Nur noch geringe Chancen fuer die Ausbildungsplatzabgabe

Die Bundesregierung sieht nur noch geringe Chancen fuer die Einfuehrung einer Ausbildungsplatzabgabe. Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf ein neues Gutachten des Bundesministeriums fuer Bildung und Forschung (BMBF), das im Auftrag der SPD-Fraktion erstellt worden sei.In ihm betone das Ministerium, die Zustimmungspflicht des Bundesrates sei im Fall der Ausbildungsplatzabgabe nur schwer zu umgehen, weil "Laendereinrichtungen" bei der Durchfuehrung der Abgabe nicht ohne Weiteres ausgenommen werden koennten. Nach Informationen des Blattes zweifelt auch das Bundeskanzleramt an der Zustimmungsfreiheit der Ausbildungsplatzabgabe, weil der oeffentliche Dienst davon nicht ausgenommen werde koennte. Dies wuerde laut Kanzleramt dem Gleichheitsgrundsatz widersprechen. Der Hintergrund sei, dass die Herausnahme des oeffentlichen Dienstes zwingende Voraussetzung fuer die Zustimmungsfreiheit sei, weil andernfalls Laenderinteressen betroffen waeren. Sollte die Ausbildungsplatzabgabe zustimmungspflichtig sein, wuerde sie scheitern. Die Union ist gegen die Abgabe und sie dominiert den Bundesrat.Das Gutachten warnt bei der Ausbildungsplatzabgabe auch vor einer Prozesslawine, schreibt das Blatt. Es sei "mit einer gewaltigen Welle von Widerspruechen und verwaltungsgerichtlichen Verfahren zu rechnen", heisse es in dem Gutachten. Zudem weise das Ministerium auf hohe Buerokratiekosten hin. Es betont, "dass ein erheblicher Anteil des Aufkommens der Ausbildungsplatzabgabe fuer den Verwaltungsaufwand verwendet werden muss."Die SPD-Fraktion hatte sich zusammen mit den Gewerkschaften und den Gruenen vehement fuer eine gesetzliche Ausbildungsabgabe eingesetzt.


Krankenkassen lehnen Druck der Regierung ab

Die gesetzlichen Krankenkassen wollen sich von der Bundesregierung nicht zu Beitragssenkungen zwingen lassen. Keine Aufsichtsbehoerde koenne Krankenkassen zwingen, den Beitragssatz zu senken, wenn sie anschliessend deswegen neue Schulden machen muessten, sagte der AOK-Vorstandsvorsitzende Hans-Juergen Ahrens der "Neuen Osnabruecker Zeitung". Schmidt koenne aber davon ausgehen, dass allein schon wegen des Wettbewerbs jede Krankenkasse den Beitragssatz verringere, sobald das verantwortbar sei. Auch deshalb sei die Drohung der Ministerin ueberfluessig und werde ohne Konsequenzen bleiben.Man streite nicht ueber die Hoehe der Einsparungen von neun Milliarden Euro durch das Gesundheitsmodernisierungsgesetz, betonte Ahrens. Aber jede Kasse muesse von ihrer Ersparnis zumindest eine Teilentschuldung, Kreditkosten und die durch die Reform nicht beseitigten strukturellen Kostensteigerungen abziehen. Heute koenne man nur sagen, dass die Gesundheitsreform auf jeden Fall sonst unvermeidbare Beitragssatzsteigerungen im kommenden Jahr verhindere. Ob und in welchem Umfang Beitraege sinken koennten, muesse jede einzelne Kasse pruefen, sagte der AOK-Chef. Fuer die Ortskrankenkassen bedeute dies, dass zwei Kassen im ersten Quartal ihre Beitragssaetze reduzieren koennten. Die uebrigen wuerden zur Jahresmitte entscheiden, ob die finanzielle Entwicklung auch ihnen Beitragssatzsenkungen ermoegliche. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hatte gestern angekuendigt, dass die Bundesregierung darauf draengen wolle, dass die Mehrzahl der gesetzlichen Krankenkassen bis spaetestens Mitte 2004 ihre Beitraege senkt. In der "Bild"-Zeitung kuendigte sie an, dass Ministerium und Aufsichtsbehoerden bei Bund und Laendern entsprechenden Druck ausueben wollten.


Beratervertrag der Bundeswehr soll ausgeschrieben worden sein

Der fruehere Verteidigungsminister Scharping hat Vorwuerfe zurueckgewiesen, wonach die Bundeswehr waehrend seiner Amtszeit im Jahr 2001 ohne Ausschreibung Auftraege an die Beratungsfirma Berger vergeben haben soll. Das Ministerium habe vier Gesellschaften zur Praesentation eingeladen, sagte Scharping der Agentur Reuters. Drei haetten ein Angebot abgegeben. Preis und Leistung haetten fuer Berger gesprochen. Das Verteidigungsministerium steht wegen der Vertraege in der Kritik. Umstritten ist jetzt, ob die Anhoerung von vier Firmen als oeffentliche Ausschreibung gewertet werden kann.


Baden-Wuerttemberg will US-Standorte halten

Stuttgart/Heidelberg. Noch ist die Zukunft der US-Militaerstandorte in Baden-Wuerttemberg ungewiss, trotzdem hat die Landesregierung Berichte begruesst, nach denen die USA den Grossteil der in Deutschland stationierten US-Soldaten nicht abziehen wird. Zwar koenne nicht von gesicherten Beschluessen ausgegangen werden, aber die Landesregierung bemuehe sich intensiv um den Erhalt der Standorte im Land. Das sagte ein Regierungssprecher am Dienstag in Stuttgart. Sprecher der US-Armee in Heidelberg und des militaerischen Hauptquartiers (EUCOM) in Stuttgart erklaerten, es werde auf die Entscheidung aus Washington gewartet.Wie die "Sueddeutsche Zeitung" berichtet, hat es ein erstes Gespraech zwischen Washington und der Bundesregierung gegeben: Demnach soll das Europaeische Hauptquartier in Stuttgart "auf unbegrenzte Zeit" erhalten bleiben. Die Ueberlegungen des Pentagons, die Truppen zum Grossteil abzuziehen, seien vom Tisch. Denn es waere zu teuer, funktionierende Standorte aufzugeben und andernorts neu zu bauen.


Stoiber zeigt Verstaendnis fuer Proteste gegen bayerischen Sparkurs

Muenchen. Angesichts anhaltender Proteste hat der bayerische Ministerpraesident Stoiber angekuendigt, seine Reformplaene mit - so woertlich - Augenmass in die Tat umzusetzen. Stoiber sagte nach der letzten Kabinettssitzung in diesem Jahr, er verstehe die Einwaende und werde sie eingehend pruefen. Zugleich machte er deutlich, dass er zu den angekuendigten Kuerzungen und Veraenderungen keine Alternative sieht. Er wiederholte sein Ziel, im kommenden Jahr 2,5 Milliarden Euro einzusparen. Die Gruenen warfen Stoiber daraufhin Beschwichtigungsrhetorik vor. Fraktionschefin Bause forderte ihn auf, von dem ihrer Meinung nach voellig ueberzogenen Sparziel abzuruecken. Aehnlich aeusserte sich SPD-Fraktionschef Maget.


Bilanz der Weihnachtsmaerkte durchwachsen

Trier/Mainz/Koblenz. Die Weihnachtsmarkt-Bilanz in Rheinland-Pfalz ist durchwachsen. Trotz leichter Umsatzrueckgaenge aeusserten sich Sprecher der Maerkte in Koblenz, Mainz und Trier aber ueberwiegend zufrieden. Der Trierer Weihnachtsmarkt sei schon recht ordentlich gelaufen, obwohl man deutlich merke, dass die Leute weniger Geld haetten, hiess es. Das Besucheraufkommen sei stabil gewesen. "Wir haben etwa 2.500 Busse gezaehlt, davon viele aus Frankreich, Holland und England", sagte ein Sprecher der Tourist-Information. Durch die Bank haetten die Staende etwa 15 Prozent weniger Umsatz als 2002 gemacht, wurde in Koblenz berichtet. Insgesamt haetten die Kunden auch staerker als in den Vorjahren um Rabatte gefeilscht. Die Kunden kauften preisbewusster und sparsam. Das habe sich auch an den Gluehweinbuden gezeigt. "Frueher tranken die Leute drei oder vier, heute sind es nur zwei Gluehweine", so der fuer den Koblenzer Weihnachtsmarkt zustaendige Organisator Detlef Koenitz. In Mainz hiess es, im Vergleich zu 2002 sei der Markt besser gelaufen. Besonders zufrieden zeigte sich Alexander Eil, der in den vergangenen Wochen Christstollen verkaufte. Am Montag waren die Vorraete so gut wie ausverkauft.


Mehr Lehrstellen in Baden-Wuerttemberg durch das Handwerk

Entgegen den Befuerchtungen ist die Zahl der besetzten Lehrstellen in Baden-Wuerttemberg im abgelaufenen Jahr leicht angestiegen. "Die Lehrstellenkatastrophe ist ausgeblieben", gab jetzt ein erleichterter Wirtschaftsminister Walter Doering (FDP) bekannt. Die Zahl der neuen Ausbildungsvertraege im Land belaeuft sich auf genau 73.278. Das sind knapp 700 mehr als im Vorjahr. Baden-Wuerttemberg hebt sich damit vom allgemeinen Trend ab: Bundesweit sei die Zahl der neuen Ausbildungsvertraege dagegen um 2,1 Prozent gesunken, sagte der Minister. Doering nannte das Handwerk als wichtigsten Impulsgeber fuer die positive Lehrstellenbilanz im Land. Hier stieg die Zahl der neuen Vertraege fuer Lehrlinge um knapp 2.000, was einem Plus von 9,5 Prozent entspricht.


Prozess um DaimlerChrysler-Fusion bis Januar ausgesetzt

Im Schadenersatzprozess um die Fusion von Daimler-Benz und Chrysler sind die Verhandlungen bis Januar ausgesetzt worden. Bis dahin will der Richter pruefen, wie mit Beweismaterial umzugehen ist, dass der deutsch-amerikanische Autokonzern zuletzt praesentiert hatte. Laut DaimlerChrysler-Anwalt Michael Schell gibt es noch keinen genauen Termin, wann der Prozess fortgesetzt wird. Urspruenglich sollten die Verhandlungen vergangene Woche abgeschlossen werden.Welchen Stellenwert das neue Beweismaterial bekommt, blieb zunaechst offen. Die Anwaelte von DaimlerChrysler hatten in der vergangenen Woche ueberraschend 61 Seiten handgeschriebener Notizen von Ex-Chrysler-Finanzchef Gary Valade vorgelegt. Er hatte fuer Chrysler die Verhandlungen ueber den Zusammenschluss gefuehrt. Ein Sonderbevollmaechtigter des Bezirksgerichts in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware pruefte die Notizen am Montag. Es ging hauptsaechlich darum, warum die Verteidigung diese Unterlagen erst so spaet vorgelegt hatte. Der fruehere Chrysler-Grossaktionaer Kirk Kerkorian verlangt von DaimlerChrysler Schadenersatz in Hoehe von 1,2 Milliarden Dollar (knapp eine Milliarde Euro). Kerkorians Aktien hatten nach der Fusion von Daimler und Chrysler vor fuenf Jahren drastisch an Wert verloren. Der US-Milliardaer stuetzt seine Klage im Wesentlichen darauf, dass der heutige DaimlerChrysler-Chef Juergen Schrempp den Deal offiziell als "Fusion unter Gleichen" dargestellt hatte. Aus Sicht von Kerkorian hatte Daimler-Benz dagegen von Anfang an die Uebernahme von Chrysler betrieben.


Mobilcom gibt UMTS-Lizenz an Regulierungsbehoerde zurueck

Buedelsdorf. Der Telefonanbieter Mobilcom gibt seine UMTS-Lizenz zur schnelleren Uebertragung von Daten per Telefon zurueck. Die Firma hatte die Lizenz von der Regulierungsbehoerde fuer Telekommunikation fuer 8,4 Milliarden Euro erworben. Der Beschluss gilt als Formsache. Zum Jahresende laeuft die mit der Lizenz verbundene Frist aus, wonach Mobilcom wie die anderen fuenf Kaeufer ein UMTS-Sendenetz haette aufbauen muessen. Schon im Sommer hatte sich Mobilcom von dem Projekt verabschiedet und seine Anlagen weit unter Preis an den Konkurrenten e-plus verkauft. Das UMTS-Projekt haette Mobilcom fast in den finanziellen Ruin getrieben. Die Verluste sind weitgehend beim Grossaktionaer France Telecom haengengeblieben. Mit UMTS kann man ueber das Handy wesentlich mehr Daten in grosser Geschwindigkeit uebertragen als bisher.


Mieterbund kritisiert Urteil zum Mieter-Kuendigungsrecht

Der Deutsche Mieterbund (DMB) hat das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zum Verzicht auf das Kuendigungsrecht kritisiert. Die Mietrechtsreform habe zum Ziel gehabt, die Mobilitaet und Flexibilitaet des Mieters zu erhoehen, sagte DMB-Sprecher Ulrich Ropertz dem "Tagesspiegel".Daher koenne der Mieter bei Vertraegen, die nach Inkrafttreten der Reform geschlossen worden seien, immer mit einer Frist von drei Monaten kuendigen, waehrend der Vermieter - je nach Mietdauer - laengere Fristen beachten muesse. Diese Regelung werde durch das neue BGH-Urteil ausgehebelt, sagte Ropertz. "Der Mieter wird jetzt doch gebunden". Der BGH hatte am Montag entschieden, dass Vertraege zulaessig sind, in denen Mieter auf ihr gesetzliches Kuendigungsrecht einseitig und langfristig verzichten.


Trauerfeier fuer Opfer des Busungluecks in Belgien

Angehoerige und Freunde haben mit einer Trauerfeier in Belgien Abschied von den elf Opfern des schweren Busungluecks vom Wochenende genommen. An der privaten Zeremonie in Boussu nahe der Ungluecksstelle nahm auch Verkehrsminister Stolpe teil. Es sei schwer, eine solche Tragoedie zu verarbeiten, sagte er. Die Saerge der zehn Deutschen und einer Bosnierin waren mit weissen Blumen geschmueckt in der Kapelle eines Beerdigungsinstituts aufgebahrt. Die Ermittler gehen bisher davon aus, dass der Bus verunglueckte, weil er zu schnell fuhr und weil der Fahrer zudem uebermuedet war.

Der Besitzer des Ungluecksbusses von Belgien will sich mit der Erklaerung der belgischen Staatsanwaltschaft nicht abfinden. "Wir haben erhebliche Bedenken, ob die Deutung richtig ist, dass der Fahrer eingeschlafen ist", sagte der Anwalt des Busunternehmers und kuendigte ein eigenes Gutachten an.


Kein Haftbefehl gegen Mzoudi

Der Angeklagte im zweiten Prozess um die Terroranschlaege vom 11. September, Mzoudi, bleibt zunaechst auf freiem Fuss. Das Oberlandesgericht Hamburg hat den Antrag der Bundesanwaltschaft auf einen neuen Haftbefehl abgelehnt. Zur Begruendung hiess es, die entlastenden Informationen von dem mutmasslichen Chefplaner der Anschlaege, Binalshibh, wuerden nicht als unglaubhafte Schutzbehauptungen angesehen. Das Gericht lehnte auch den Antrag ab, Binalshibh, als Zeugen zu vernehmen. Dieses haetten die US-Behoerden erst Anfang Dezember abgelehnt, und es sei bei ihnen kein Sinneswandel erkennbar.


Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz und Baden-Wuerttemberg

Mainz. Der rheinland-pfaelzische Verfassungsschutz hat im Gegensatz zu den Behoerden in Stuttgart keine Anzeichen fuer eine Zunahme der Zahl gewaltbereiter Rechtsextremisten in diesem Jahr. "Wir haben eine konstant grosse Gruppe", sagte Verfassungsschutzleiter Rainer Kuhn der dpa in Mainz. Anzeichen fuer eine Abnahme gebe es zur Zeit aber auch nicht. Endgueltige Zahlen laegen erst 2004 vor.

Stuttgart. Die Zahl gewaltbereiter Rechtsextremisten und Neonazis in Baden-Wuerttemberg ist im Jahr 2003 wieder angestiegen. Das meldet der Landesverfassungsschutz. Insbesondere Skinhead-Musikgruppen mit sechs Neugruendungen und neonazistische Kameradschaften seien wieder auf dem Vormarsch, sagte der Vizepraesident des Landesamtes fuer Verfassungsschutz, Hans-Juergen Doll in Stuttgart. Gleichzeitig warnte er auch vor einem zunehmenden Anti-Amerikanismus politisch motivierter Extremisten.


Kabelbrand legt Zugverkehr in Stuttgart lahm

Stuttgart. Ein Brand in der Hauptkabeltrasse der Deutschen Bahn bei Stuttgart hat von Montagabend bis Dienstagnachmittag fuer erhebliche Behinderungen im Bahnverkehr gesorgt. Am staerksten betroffen war die Region um Ludwigsburg und Kornwestheim. Mittlerweile hat sich die Lage entspannt. Tausende Fahrgaeste mussten Ausfaelle, Umleitungen und erhebliche Verspaetungen im Regional- und Fernverkehr in Kauf nehmen. Zu ihrem Aerger kamen Schnee und Kaelte, die Wartezeiten zu wahren Geduldsproben werden liessen. Zahlreiche Berufspendler kamen abends verspaetet nach Hause und morgens zu spaet zur Arbeit. Die Deutsche Bahn AG (DB) erklaerte am Dienstagnachmittag, die Lage habe sich entspannt. Allerdings werden die Reperaturarbeiten voraussichtlich noch bis kommenden Dienstag (30. Dezember) dauern. Bis dahin muss mit Behinderungen gerechnet werden.


85. Geburtstag von Altkanzler Schmidt

Hamburg/Berlin. Politiker quer durch alle Parteien haben Altbundeskanzler Helmut Schmidt zu seinem 85. Geburtstag gratuliert. Bundeskanzler Schroeder schrieb, Schmidt geniesse eine hohe Reputation, die sich auf seine grossen internationalen Verdienste gruende. Bundespraesident Rau erinnerte unter Hinweis auf die Anschlaege der linksextremen Rote Armee Fraktion daran, dass Schmidt Deutschland als Bundeskanzler durch eine schwierige Zeit gefuehrt habe. Die CDU-Vorsitzende Merkel bezeichnete Schmidt als "Persoenlichkeit, die auch heute noch zu den populaersten Politikern unseres Landes gehoert". Der Altkanzler selbst feierte seinen Geburtstag im kleinen Rahmen in seinem Haus in Hamburg-Langenhorn.


Verkehrschaos nach Wintereinbruch und Aussicht auf weisse Weihnachten

Puenktlich zum Winteranfang hat der Schnee auch die tieferen Lagen Deutschlands erreicht. Heftige Schneefaelle und ploetzliches Glatteis haben in weiten Teilen des Landes zu Verkehrschaos gefuehrt. Bei hunderten Unfaellen im gesamten Bundesgebiet wurden mehrere Menschen verletzt. In Hessen starben ein siebenjaehriger Junge, ein 19-jaehriger Mann und eine 32-jaehrige Frau bei Unfaellen auf spiegelglatten Strassen. Betroffen waren ferner Regionen in Baden-Wuerttemberg, Bayern, Thueringen und Sachsen. In Baden-Wuerttemberg wurden insgesamt acht Menschen bei Unfaellen schwer verletzt. Zudem registrierte die Polizei eine Reihe von kleineren Karambolagen mit Blechschaeden. 55 Menschen erlitten dabei leichte Verletzungen. Insgesamt krachte es in der Nacht rund 700 Mal, allein im Grossraum Stuttgart gab es 106 Unfaelle. Der Sachschaden geht nach Polizeiangaben in die Millionenhoehe. Wegen der Weihnachtsferien sei der Berufsverkehr jedoch gering gewesen, so dass ein Verkehrschaos ausgeblieben sei, meldete das Lagezentrum.

Waehrend es in der Nacht im Nordwesten bereits frostfrei sein soll, wird der Schnee vor allem im Sueden Deutschlands liegen bleiben. Ab Donnerstag soll es milder werden.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.8055 Euro
Kanada (1 $) 0.6090 Euro
England (1 Pfund) 1.4226 Euro
Schweiz (100 sfr) 64.061 Euro
Japan (100 Yen) 0.7502 Euro
Schweden (100 skr) 11.026 Euro
Suedafrika (100 R) 11.728 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 3903 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 10344 ( Stand 17:00 MEZ )
Nikkei-Index: 10372
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ