Benedikt XVI. empfaengt Politiker / Pilger stroemen zum Marienfeld |
Koeln. Papst Benedikt XVI. hat am Vormittag mehrere Spitzenpolitiker
zu einer Privataudienz empfangen. Im erzbischoeflichen Haus des
Bistums Koeln gab es kurze Gespraeche mit Bundeskanzler Schroeder,
Bundestagspraesident Thierse und der CDU-Vorsitzenden Merkel.
Schroeder sagte anschliessend, die Religiositaet in Deutschland trage
zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Am Nachmittag traf das
Oberhaupt der katholischen Kirche mit Vertretern mehrerer muslimischer
Organisationen zusammen. Vor einer geplanten Abend-Andacht mit dem
Papst haben sich auf dem Marienfeld bei Koeln bereits etwa eine halbe
Million Menschen versammelt. Zur Befoerderung der Pilger hat die Bahn
rund 400 Sonderzuege eingesetzt; ein Abschnitt der Autobahn A 1 wird
gesperrt, damit dort Busse parken koennen. - Wie vorab bekannt wurde,
soll der naechste Weltjugendtag der katholischen Kirche im Jahr 2008
im australischen Sydney stattfinden. Die Einladung dazu will Papst
Benedikt morgen beim Abschluss-Gottesdienst aussprechen, zu dem
800.000 Menschen erwartet werden. |
Forum zwischen Deutschen und Afrikanern soll eingerichtet werden |
Duesseldorf. Bundespraesident Koehler will ein Dialogforum zwischen
Deutschen und Afrikanern einrichten. Bei einem Treffen mit Pfadfindern
sagte Koehler, zwischen reichen und armen Laendern muesse eine
gleichberechtigte Partnerschaft aufgebaut werden. Er forderte unter
anderem die Aufhebung von Handelsbeschraenkungen fuer verarbeitete
Produkte aus armen Laendern und mehr Entwicklungshilfe. Das Schicksal
der Humanitaet auf diesem Planeten wird nach Koehlers Worten vom
Schicksal der Menschen in Afrika entschieden. Die Europaeer sollten
versuchen, ihre Ideen der sozialen Gleichheit zu exportieren und
gleichzeitig selbst lernen, mit niedrigeren Wachstumsraten zufrieden
zu sein. |
BA will an Ich-AGs festhalten |
Berlin. Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur fuer Arbeit, Weise,
will an den so genannten Ich-AGs festhalten. Weise sagte in einem
Interview, das Ziel, Arbeitslosen den Weg in die Selbstaendigkeit zu
ebnen, sei richtig. Ueber die Genehmigung von Ich-AGs sollten die
Arbeitsagenturen entscheiden. Weise forderte ausserdem mehr Freiraum
fuer die Agenturen, um arbeitsmarktpolitische Instrumente ausprobieren
und vergleichen zu koennen. |
Fischer erteilt Linkspartei eine Absage |
Aussenminister Joschka Fischer (Gruene) hat beim Wahlkampfauftakt der
baden-wuerttembergischen Gruenen in Karlsruhe einer Koalition von SPD
und Gruenen mit der Linkspartei eine Absage erteilt. Deren
Spitzenkandidaten Oskar Lafontaine und Gregor Gysi seien keine
wirkliche linke Alternative. In der Geburtsstadt der Gruenen sagte
Fischer, Gysis und Lafontaines Versprechungen seien unverantwortlich.
Die linke Alternative werde hoechstens zu rechten Mehrheiten fuehren.
B |
Kauder: Kirchhof-Plaene nicht umsetzbar |
Der Steuerexperte in der Wahlkampfmannschaft von Kanzler-Kandidatin
Merkel, Kirchhof, stoesst mit seinen Reformvorstellungen in der Union
auf Skepsis. CDU-Generalsekretaer Kauder erklaerte, ein
Einkommenssteuersatz von 25 Prozent sei mit dem Regierungsprogramm
nicht vereinbar. Kirchhof werde nur den Freiraum haben, der in
Koalitionsverhandlungen beschlossen werde. Der baden-wuerttembergische
Ministerpraesident Oettinger meinte, es sei legitim, dass Kirchhof in
einigen Punkten fuer eine moeglichst grosse Loesung werbe. Allerdings
muesse sich dieser mit den Wuenschen der Bundeslaender
auseinandersetzen, betonte der CDU-Politiker. So wuerde die voellige
Streichung der Pendlerpauschale auf einen Schlag Arbeitnehmer im
laendlichen Raum ueber Gebuehr belasten. Auch Unions-Fraktions-Vize
Schaeuble sprach sich fuer Uebergangsfristen aus. |
Schavan will Bildungsministerium neu ausrichten |
Baden-Wuerttembergs Kultusministerin Annette Schavan (CDU) hat
angekuendigt, als Bundesbildungsministerin das Milliardenprogramm zum
Ausbau von Ganztagesschulen fortzufuehren und das
Bundesbildungsministerium in ein Forschungsministerium umzuwandeln.
Sie wolle im Falle eines Union-Wahlsieges den Schwerpunkt des
Bundesbildungsministeriums auf die Forschung verlagern, damit das Haus
mehr Innovationen in Deutschland freisetzen kann. Nur so sei eine
"Wertschoepfungskette von der Grundlagenforschung bis zur
industriellen Anwendung" moeglich, sagte Schavan woertlich. An dem
vier Milliarden Euro umfassenden Investitionsprogramm "Zukunft Bildung
und Betreuung" (IZBB), mit dem der Bund bis 2007/ 2008 Baumassnahmen
von Schulen, die zur Ganztagesschule werden wollen, foerdert, wird
Schavan nach eigenen Aussagen in jedem Fall festhalten. Sie
bezeichnete die Bildung im Gespraech mit dem "Spiegel" als Herzstueck
der Landespolitik. |
Schroeder attackiert Union |
Bundeskanzler Schroeder wirft der Union Plaene fuer einen massiven
Abbau von Arbeitnehmerrechten vor. Seine Regierung stehe fuer eine
Verteidigung des sozialen Zusammenhalts, sagte Schroeder im
Deutschlandfunk. Der Reformkurs muesse in den politischen
Institutionen ausgetragen werden und nicht auf der Strasse. Bei der
Union sehe er gefaehrliche Tendenzen, was den inneren Frieden angehe.
Dies koennte bei einem Wahlsieg der Opposition zu Gegenwehr fuehren
und zu Unruhe in den Betrieben. Die Konzepte von CDU und CSU liefen
nicht nur auf eine neue soziale Schieflage hinaus, meinte Schroeder,
sondern auch auf eine Schwaechung der Binnenkonjunktur, etwa durch
eine Mehrwertsteuererhoehung. Auch Gruenen-Chefin Roth uebte Kritik.
Sollte die Union die Arbeitnehmerrechte untergraben, wuerde dies den
sozialen Zusammenhalt in Deutschland gefaehrden, sagte sie der
Nachrichten-Agentur AFP in Berlin. |
Streitgespraech Stoiber geen Lafontaine im Spiegel geplant |
CSU-Chef Stoiber und Linkspartei-Spitzenkandidat Lafontaine werden
fuer den "Spiegel" ein Streitgespraech fuehren. Das Gespraech soll am
Freitag in Berlin stattfinden und in der am 29. August erscheinenden
Ausgabe publiziert werden, teilte der "Spiegel" mit. Die Aussagen
wuerden vor der Veroeffentlichung von beiden Politikern autorisiert.
Unterdessen bemuehte sich Stoiber, seine Kritik am Wahlverhalten der
Ostdeutschen zu entschaerfen. "Zugegeben, ich habe sehr pointiert
formuliert", sagte er dem Magazin "Focus". |
Demos gegen Neonazis |
In Nuernberg, Berlin und Wunsiedel haben sich mehrere tausend Menschen
an Demonstrationen gegen Aufmaersche von NPD und Rechtsexremen
beteiligt. In Nuernberg nahmen rund 1500 Menschen Veranstaltung teil.
Rund 500 NPD-Anhaenger hatten sich dort versammelt, nachdem ein
Gericht ihnen dies erlaubt hatte. Es bestehe kein Zusammenhang mit
einer verbotenen Kundgebung fuer HitlerStellvertreter Hess, so die
Richter. In Wunsiedel, wo Hess begraben liegt, demonstrierten 2000
Menschen gegen Rechts. |
Iglinsky gewinnt Sprint in Singen |
Der Radprofi Maxim Iglinski hat die sechste Etappe der Deutschlandtour
gewonnen. Als bester Deutscher nach dem Kasachen belegte der Berliner
Bjoern Schroeder Rang zehn. Das heutige Teilstueck fuehrte ueber 171,3
Kilometer von Friedrichshafen nach Singen. |
Quellen |
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