Soldat der Bundeswehr stribt bei Anschlag auf ISAF-Fahrzeug in Kabul |
Bei einem Anschlag in Kabul ist ein deutscher Soldat der
Afghanistan-Schutztruppe ISAF getoetet worden. Zwei seiner Kameraden
wurden verletzt. Dies bestaetigte der scheidende Verteidigungsminister
Struck am Rande des SPD-Parteitags in Karlsruhe. Ein Auto mit
Sprengstoff war gegen einen Bundeswehr-Transporter gerammt worden.
Wenig spaeter ereignete sich auf der selben Strasse ein weiterer
Selbstmordanschlag. Insgesamt wurden neben dem deutschen Soldaten auch
vier Zivilisten getoetet, darunter ein Kind. Zu den Attentaten
bekannte sich die radikalislamischen Taliban. Der Fraktionsvorsitzende
der Linkspartei im Bundestag, Lafontaine, forderte, die deutsche
Praesenz in Afghanistan muesse ueberdacht werden. Militaereinsaetze
seien kein angemessener Beitrag zur Bekaempfung des internationalen
Terrorismus, erklaerte Lafontaine in Berlin. |
Grosse Koalition durch Parteitage abgesegnet |
Knapp zwei Monate nach der Bundestagswahl sind die Weichen fuer eine
grosse Koalition in Deutschland gestellt. Die Delegierten von CDU, CSU
und SPD billigten am Nachmittag jeweils mit grosser Mehrheit den
Koalitionsvertrag. Damit ist die letzte Voraussetzung fuer die Wahl
von CDU-Chefin Merkel zur Bundeskanzlerin am 22. November geschaffen.
Merkel bezeichnete die grosse Koalition angesichts des Ergebnisses der
Bundestagswahl als die "einzig verantwortbare Option". Am Ende werde
sich ihre Regierung daran messen lassen muessen, ob die Menschen mehr
zukunftsfaehige und sichere Arbeitsplaetze haetten, sagte sie vor den
Delegierten ihrer Partei in Berlin. Die SPD entschied sich auf einem
Parteitag in Karlsruhe ebenfalls mit grosser Mehrheit fuer die
Koalitionsvereinbarung. Es sei fuer die SPD besser mitzuregieren, als
ohne Einfluss in der Opposition zu sein, hob der scheidende
Vorsitzende Muentefering hervor. Bundeskanzler Schroeder warb in
seiner letzten Rede als Regierungschef auf einem Parteitag ebenfalls
fuer die Zusammenarbeit mit der Union. Morgen wird in Karlsruhe der
Nachfolger Muenteferings als Parteivorsitzender gewaehlt. Nominiert
ist der brandenburgische Ministerpraesident Platzeck. Die
Personalvorschlaege fuer die Ministeraemter der SPD im neuen Kabinett
wurden vom Parteivorstand angenommen. Das Votum fuer Muenteferings
Eintritt in die Regierung fiel dabei einstimmig aus. Ebenfalls ohne
Gegenstimme votierten die CSU-Delegierten fuer den Koalitionsvertrag.
In Muenchen bezeichnete Parteichef Stoiber das Papier als gute
Grundlage fuer den notwendigen < |
Koehler: Grosse Koalition hat eine Chance verdient |
Die grosse Koalition aus Union und SPD hat nach Ansicht von
Bundespraesident Koehler eine Chance verdient. Koehler sagte im
MDR-Fernsehen, die Koalitionsparteien haetten einen grossen Vorrat an
gemeinsamen Zielen. Man solle nun nicht alles von vornherein
zerreden, sondern der neuen Koalition Kredit geben. Koehler
bescheinigte den Spitzen von Union und SPD, sie haetten zuletzt ein
hohes Verantwortungsbewusstsein unter Beweis gestellt. |
Kritik an Koalitionsvertrag zurueckgewiesen |
Die Spitzenvertreter des kuenftigen Regierungslagers nutzten die
Parteitage auch, um Kritik an der Koalitionsvereinbarung
zurueckzuweisen. Man duerfe nicht die Zuversicht kaputt und alles mies
machen, betonte die CDU-Vorsitzende Merkel. Diejenigen, die die
Sparanstrengungen fuer nicht ausreichend hielten, mahnte sie zu mehr
Redlichkeit. Die Alternative zu einer hoeheren Mehrwertsteuer waeren
schliesslich Kuerzungen bei Renten und Familienleistungen gewesen.
CSU-Chef Stoiber griff Wirtschaftsfuehrer an. Die Chefs von
Volkswagen, Mercedes oder Porsche entliessen tausende von
Mitarbeitern, und lueden die Probleme dann bei der Politik ab. An die
Adresse der Wirtschaftsforschungsinstitute und des
Sachverstaendigenrats sagte der bayerische Ministerpraesident, fuer
deren radikalere Forderungen gebe es schlicht keine Mehrheit in der
Bevoelkerung. Auch der scheidende SPD-Vorsitzende Muentefering
verteidigte die Kompromisse. Man habe einiges hingenommen, dafuer aber
marktradikale Vorstellungen verhindert. |
Erstes Lob aus der Wirtschaft zum Koalitionsvertrag |
Nach viel Kritik am Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD kommen
jetzt auch lobende Worte aus der Wirtschaft. So sagte BDI-Chef Thumann
der "FAZ", der Vertrag sei zwar "kein grosser Wurf zur Entfesselung
der Wirtschaft". Es sei aber mehr herausgekommen, als man habe
erwarten koennen. Der Praesident des Deutschen Instituts fuer
Wirtschaftsforschung (DIW), Zimmermann,sprach von einem "guten Beginn
eines langen Weges". Ifo-Praesident Sinn sagte der "Bild", er rechne
nicht mit einem Konjunkturaufschwung durch das Regierungsprogramm. |
dba will 40 Boeing-Maschinen bestellen |
Deutschlands zweitgroesste Fluggesellschaft "dba" will 40
Boeing-Maschinen vom Typ 737 bestellen. Das Auftragsvolumen betrage
rund 2,1 Milliarden Dollar, teilte das Unternehmen in Muenchen mit.
Man habe sowohl mit Airbus als auch mit Boeing verhandelt. Wegen der
guten Erfahrungen mit der 737 sei die Entscheidung schliesslich
zugunsten von Boeing gefallen. |
Fortsetzung der Tarifverhandlungen fuer Uniklinik-Aerzte |
Die Tarifverhandlungen fuer die rund 22.000 Aerzte an den deutschen
Universitaetskliniken werden heute in Nordrhein-Westfalen fortgesetzt.
Der "Marburger Bund" fordert unter anderem eine Erhoehung der
Gehaelter um 30 Prozent. Der Aerzteverband und die Tarifgemeinschaft
deutscher Laender sind sich einig, dass die Aerzte an den Unikliniken
deutlich mehr arbeiten als vorgeschrieben. . |
Vierte Tarifrunde im Einzelhandel vertagt |
Die vierte Tarifrunde fuer die rund 220.000 Beschaeftigten im
baden-wuerttembergischen Einzelhandel hat keine Annaeherung ergeben.
Da die Arbeitgeber wieder kein Angebot vorgelegt haetten, werden die
Verhandlungen auf den 6. Dezember vertagt, teilte ein ver.di-Sprecher
mit. |
Weiter Besucheransturm auf Dresdner Frauenkirche |
Dresden. Der Besucheransturm auf die Dresdner Frauenkirche laesst
nicht nach. Zwei Wochen nach der Einweihung hat die Stiftung
Frauenkirche gestern im Abendgottesdienst den 100.000 Besucher
gezaehlt. Jeden Tag bilden sich vor dem barocken Kuppelbau lange
Warteschlangen. Auch bei den Gottesdiensten, Andachten und Konzerten
herrscht grosser Andrang. Die Frauenkirche war bei einem Angriff der
Alliierten kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges fast voellig
zerstoert worden. Der Wiederaufbau, der 1994 begann, stiess auf
riesige Spendenbereitschaft. Fast die Haelfte der 180 Millionen Euro
Baukosten konnte so finanziert werden. |
Bodensee: Giftanschlag auf Wasserversorgung |
Konstanz. Der Giftanschlag auf den Bodensee ist vermutlich von einem
Landwirt aus dem Kreis Ravensburg veruebt worden. Der zustaendige
Oberstaatsanwalt sagte, das Motiv koennte Rache fuer eine juristische
Niederlage sein. Der Tatverdacht werde aber noch weiter geprueft. Der
Landwirt wurde bisher nicht festgenommen. Im Bodensee waren nach
Drohanrufen bereits am 9. November zwei geoeffnete 5-Liter-Kanister
mit Atrazin, einem verbotenen Pflanzenschutzmittel, gefunden worden.
Laut Landesgesundheitsamt hat zu keiner Zeit eine Gefahr fuer die
Bevoelkerung bestanden, deren Wasserversorgung aus dem Bodensee
stammt. Der Bodensee wurde mit Unterwasserkameras nach moeglichen
weiteren Kanistern mit giftigen Pflanzenschutzmitteln abgesucht.
Bislang gebe es jedoch keine Hinweise auf weitere Kanister. |
Liebesverbot am Arbeitsplatz grundgesetzwidrig |
Firmen duerfen ihren Beschaeftigten persoenliche Beziehungen
untereinander nicht verbieten. Das Landesarbeitsgericht Duessseldorf
erklaerte eine Regelung des Supermarktkonzerns Walmart fuer
grundgesetzwidrig, die Mitarbeitern Liebesbeziehungen und Flirts
verbot. |
Deutschland gewinnt Teamwettbewerb beim Eisschnelllauf-Weltcup |
Calgary. Beim Eisschnelllauf-Weltcup haben Anni Friesinger, Claudia
Pechstein und Daniela Anschuetz den Teamwettbewerb gewonnen. Mit 2
Minuten und 56 Sekunden stellten die drei Sportlerinnen gestern Abend
einen neuen Weltrekord auf. Das chinesische Team kam auf Platz zwei.
Rang drei belegte ueberraschend das zweite deutsche Team. |
Boerse |
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Quellen |
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