Pabst Benedikt XVI. spendet erstmals den Segen Urbi et Orbi |
Papst Benedikt XVI. hat in Rom den traditionellen Segen Urbi et
Orbi - der Stadt und dem Erdkreis - gespendet. Vor Zehntausenden
Glaeubigen auf dem Petersplatz zelebrierte das Kirchenoberhaupt aus
Deutschland die weihnachtliche Botschaft zum ersten Mal in seiner
Amtszeit. Der Papst setzte die Tradition seines polnischen
Amtsvorgaengers Johannes Paul II. fort und richtete seine
Weihnachtsgruesse in zahlreichen Sprachen an die Weltgemeinschaft,
auch auf Deutsch. In seiner Weihnachtsansprache rief der Papst zum
kritischen Umgang mit den vermeintlichen Errungenschaften der
Menschheit auf. Benedikt erinnerte an die beschaemende Armut von
Millionen von Menschen und daran, dass Hochruestung und
Umweltverschmutzung die Zukunft des Planenten bedrohten.
Bei seiner ersten Christmette als Papst hat Benedikt
XVI. im ueberfuellten Petersdom dazu aufgerufen, Hass, Unfrieden
und Gewalt zu beenden. Insbesondere mahnte er Frieden im Heiligen
Land an und rief zum Gebet fuer die Menschen in Bethlehem auf. |
Kirchen rufen zu mehr Menschlichkeit auf |
Die Kirchen in Deutschland haben zu mehr Mitmenschlichkeit und
Solidaritaet aufgerufen. Weihnachten weite den Blick auf Arme und
Kinder, sagte der Vorsitzende der Katholischen Deutschen
Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, bei einem Pontifikalamt im
Mainzer Dom. Viele Menschen litten unter Gewalt und Hunger. Der
Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Huber,
sagte in Berlin, Manager sollten sich nicht nur von der Oekonomie,
sondern auch von der Menschlichkeit bestimmen lassen. Er hoffe auf
Solidaritaet mit jenen Menschen, von deren Arbeitsplaetzen es
gerade heisse, sie stuenden der Rendite im Wege. Der Praeses der
Evangelischen Kirche im Rheinland, Schneider, sprach sich in
Duesseldorf gegen Folter beim Kampf gegen den Terror aus. Den
Rueckfall in die Barbarei duerfe man nicht akzeptieren. Der Koelner
Erzbischof, Kardinal Meisner, rief zur Achtung der Menschenwuerde
in der Medizin auf. Dabei wandte er sich vor allem gegen die
Embryonenforschung. |
Kritik an den Rentenplaenen der Bundesregierung |
Der Deutsche Gewerkschaftsbund und mehrere Sozialverbaende haben
die Bundesregierung aufgefordert, ihre Rentenplaene zu ueberdenken.
Die Umsetzung der Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag wuerde
die ausgewogene Lastenverteilung zwischen Beitragszahlern, Rentnern
und oeffentlicher Hand nachhaltig gefaehrden, heisst es in einem
Schreiben an Bundesarbeitsminister Muentefering. Kritisiert wird
darin unter anderem die vorgesehene Reduzierung der von der
Bundesagentur fuer Arbeit fuer Langzeitarbeitslose gezahlten
Beitraege zur Rentenversicherung. DGB und Verbaende kritisieren,
dies wuerde zu Mindereinnahmen der Rentenkassen von gut zwei
Milliarden Euro fuehren und eine Anhebung des Beitragssatzes von
derzeit 19,5 auf 20 Prozent erfordern. |
Saarland strebt Pflichtuntersuchung fuer alle Kinder an |
Saarbruecken. Das Saarland will die Misshandlung und die
Vernachlaessigung von Kindern frueher aufdecken und strebt deshalb
regelmaessige Pflichtuntersuchungen fuer alle Kinder an. Die
Landesregierung in Saarbruecken bereitet laut Bild am Sonntag einen
entsprechenden Gesetzentwurf fuer den Bundesrat vor. Der
saarlaendische Gesundheitsminister Hecken von der CDU wird mit den
Worten zitiert: Wir wollen die Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U10
zur Pflicht machen. Auch die Bundesregierung sieht Handlungsbedarf. |
Schmoldt wirbt fuer Kompromiss beim Atomausstieg |
Berlin. Im Streit um den Atomausstieg wirbt der Vorsitzende der
Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Schmoldt, fuer einen
Kompromiss. In einem Interview riet Schmoldt den Koalitionsparteien
dazu, zwar die vereinbarte Gesamtlaufzeit beizubehalten. Innerhalb
dieses Rahmens sollte aber fuer die Unternehmen mehr Flexibilitaet
ermoeglicht werden. Schmoldt forderte mit Blick auf die hohen
Preise fuer Oel und Gas eine Energieagenda 2020. Dabei sind nach
seinen Worten Steinkohle und Braunkohle unerlaesslich. Deutschland
duerfe seine heimischen Energiereserven nicht leichtfertig aufs
Spiel setzen, so der Gewerkschaftschef. |
Toedlicher Verkehrsunfall in Tunnel bei Friedrichshafen |
In einem Tunnel auf der Bundesstrasse 31 bei Friedrichshafen sind am
Sonntagmorgen bei einem Verkehrsunfall fuenf Menschen getoetet worden.
Weitere vier Personen sind mit Verletzungen davon gekommen. Der Unfall
ereignete sich gegen 7.30 Uhr im Mauernried-Tunnel bei Eriskirch im
Bodenseekreis. Ein mit fuenf Personen besetzter Fiat prallte zunaechst
gegen eine Tunnelwand und dann gegen ein entgegenkommendes Fahrzeug.
Vier der fuenf Insassen aus dem Auto des Unfallverursachers waren auf
der Stelle tot, die fuenfte Person starb wenig spaeter. Ueber die
Identitaet der fuenf Todesopfer machte die Polizei keine Angaben, da
zunaechst die Angehoerigen verstaendigt werden muessten. Es soll sich
aber um junge Leute im Alter zwischen 18 und 23 Jahren aus dem Raum
Friedrichshafen handeln, die auf dem Heimweg aus Richtung Lindau
waren. In dem entgegenkommenden Wagen wurden vier Menschen verletzt.
Es handle sich um Skitouristen im Alter zwischen 20 und 27 Jahren, die
auf dem Weg nach Oesterreich waren. Nach Auskunft der Polizei kommen
sie aus dem Raum Rottweil. Sie wurden in Krankenhaeusern versorgt,
konnten diese aber bereits wieder verlassen. |
Nikotinforscher fordern Offenlegung der Lobbyarbeit der Tabakindustrie |
Erfurt. Die deutsche Gesellschaft fuer Nikotinforschung fordert
eine Aufklaerung der Oeffentlichkeit ueber die Lobbyarbeit der
Tabakindustrie. Hintergrund ist das Ergebnis einer internationalen
Studie, wonach die Tabakindustrie ueber Jahre hinweg auch etwa 60
deutsche Wissenschaftler finanziert haben soll, um die Gefahren des
Rauchens zu verschleiern. Die Gesellschaft fuer Nikotinforschung
fordert, die Namen dieser Wissenschaftler publik zu machen und
ausserdem zu pruefen, in welchem Umfang Politiker Beziehungen zur
Tabakindustrie unterhalten. Der Verband der Zigarettenindustrie hat
die Vorwuerfe zurueckgewiesen. |
Kritik an Verkauf von teuren Zusatzleistungen durch Aerzte |
Der Vorsitzende der AOK Baden-Wuerttemberg, Rolf Hoberg, hat den
wachsenden Verkauf von Zusatzleistungen mit fragwuerdigem Nutzen
kritisiert. Das Vertrauensverhaeltnis zwischen Arzt und Patient sei
durch solle Zusatzgeschaefte gefaehrdet. Der Chef der AOK
Baden-Wuerttemberg monierte, dass Aerzte sogar gezielt geschult
wuerden, um die Unsicherheit der Patienten auszuloten. "Die Aerzte
erhalten ein Verkaufstraining wie Handelsvertreter", stellt Hoberg
fest. Fuer individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) gaeben die
Deutschen jaehrlich ueber eine Milliarde Euro aus. Die aerztlichen
Honorare aller gesetzlichen Krankenkassen betragen Hobergs Angaben
zufolge rund 20 Milliarden Euro pro Jahr. Daran sehe man, welche
Bedeutung die Zusatzleistungen inzwischen haetten. |
Viel Arbeit fuer Polizei und Feuerwehr an Heiligabend |
Fuer die Feuerwehren und Polizeikraefte im Land gab es an Heiligabend
eine Menge zu tun. Dabei hielten besonders etliche Wohnungsbraende die
Einsatzkraefte auf Trapp. Verletzt wurden gluecklicherweise nur ganz
wenige Menschen.
Eine ganze Heerschar an Schutzengeln hatte ein Vater, der am spaeten Samstagabend im betrunkenen Zustand mit seinen zwei Kindern in Mannheim unterwegs war. Der Mann war zu schnell gefahren und frontal auf einen Baum gerast, wodurch dieser entwurzelt wurde und umstuerzte. Der Wagen schleuderte gegen einen weiteren Baum und dann zurueck auf die Strasse. Waehrend der Fahrer mit Rippenbruechen ins Krankenhaus gebracht werden musste, blieben seine vier und zwei Jahre alten Kinder unverletzt.
Einen seit Wochen gesuchten mutmasslichen Serieneinbrecher konnte die
Polizei am Samstagmorgen in Emmendingen festnehmen. Die Beamten
entdeckten den Heroinabhaengigen auf einem Hausdach. Nachdem der Mann
zunaechst ueber die angrenzenden Daecher fluechtete, konnten ihn die
Polizisten mit einer Hundestaffel kurze Zeit spaeter stellen. |
Muschg ruft Akademie der Kuenste zu Rueckbesinnung auf |
Der zurueckgetretene Praesident der Berliner Akademie der Kuenste,
Muschg, hat die Organisation dazu aufgerufen, sich auf ihren
historischen Auftrag zu besinnen. Die Akademie muesse wieder ihre
Warnfunktion fuer gesellschaftliche Entwicklungen wahrnehmen, sagte
Muschg im Deutschlandfunk. Dabei sollte sie sich vor allem mit
Fragen des Zusammenlebens unterschiedlicher Voelker und Staaten in
Europa befassen. Der Schweizer Schriftsteller plaedierte fuer eine
staerkere Praesenz der Kultur im oeffentlichen Leben. Angesichts
von Krisen und Gewalt in der Welt muesse Kunst wieder staerker als
elementares Lebensmittel begriffen werden, da die Stuetzen von Wert
und Glauben in der Gesellschaft verloren gegangen seien, betonte
Muschg. |
Quellen |
|