Weiter NATO-Angriffe gegen Jugoslawien |
Pristina. In der Kosovo-Provinzhauptstadt hat es am Mittag wieder Luftalarm
gegeben. Zuvor waren in Grossbritannien Kampfbomber zu einem neuen Einsatz
gegen Jugoslawien gestartet. Die riesigen Flugzeuge mit je acht Turbinen sind
mit Marschflugkoerpern vom Typ Tomahawk beladen. Zunaechst nahmen die
Maschinen Kurs in Richtung Atlantik. Es wird vermutet, dass sie dann in einer
grossen Schleife in einen Bereitstellungsraum ueber dem Mittelmeer einbiegen.
Die B52 koennen bis zu 20 Stunden in der Luft bleiben und werden waehrend des
Fluges betankt. Auch vorgestern waren die FLugzeuge in Fairford schon
waehrend des Vormittages gestartet, der Angriff erfolgte dann am Abend.
Hauptziele der Angriffe der vergangenen Nacht waren die Flughaefen von
Belgrad, Podgorica und Nicz. Detonationen gab es auch in Kraljevo. Die
serbische Armee spricht erstmals auch von Opfern. Der jugoslawische
Generalstab meldet inzwischen etwa 40 angegriffene Ziele, bei denen es sich
aber nicht nur um militaerische Einrichtungen gehandelt habe. Offensichtlich,
so der Vorwurf, habe die NATO durch das Bombardieren von Wohngebieten soviele
Zivilisten wie moeglich toeten wollen. Im Kosovo soll eine Polizeiwache von
zwei Cruise Missiles dem Erdboden gleichgemacht worden sein. Nach Auskunft
der Nachrichtenagentur Tanjug schlugen ausserdem zwei Raketen in einer
Kaserne ein. Menschen seien aber nicht zu Schaden gekommen, es habe nur
materielle Schaeden gegeben. Grosse Explosionen waren auch in der
jugoslawischen Hauptstadt Belgrad zu hoeren. Im Radio hiess es, es seien auch
zivile Gebaeude getroffen worden. Die Strassen sind inzwischen menschenleer,
das oeffentliche Leben ist so gut wie zum Erliegen gekommen.
Der amerikanische Praesident Clinton hat sich in der Nacht an das serbische
Volk gewandt. Er verteidigte den NATO-Luftangriff und gab Milosevic die
Schuld. Die Ansprache wurde ueber den Fernsehsender CNN uebertragen, der in
Jugoslawien ueber Satellit empfangen werden kann. |
Reaktionen auf Kompromiss bei der Agenda 2000 |
Bonn. Der deutsche Bauernverband ist mit dem Kompromiss bei der Finanz-
und Agrarreform Agenda 2000 zufrieden. Aehnlich hat sich auch der
Deutsche Industrie- und Handelstag geaeussert, die Belastungen fuer deutsche
Landwirte seien kleiner als befuerchtet. Der Kompromiss sieht vor, dass
Preissenkungen bei Milch und Getreide zeitlich gestreckt werden. Im Gegenzug
fallen EU-Direktzahlungen an die deutschen Landwirte geringer aus.
EU-Ratspraesident Schroeder sagte am Vormittag: "Ich habe nicht den Eindruck,
dass wir vergebens nach Berlin gekommen sind. Wir haben Europas
Handlungsfaehigkeit neu nachweisen koennen, neu gefestigt, haben sicher
einen Beitrag dazu leisten koennen, dass Europa im Bewusstsein der Menschen
in Europa, in den Mitgliedslaendern ein Stueck positiver aufgefasst wird,
als das vielleicht in den letzten Wochen ueblich war. In dem Sinne, es hat
gelohnt."
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Bundestag hat das Gipfelergebnis von Berlin
als unbefriedigend kritisiert. CDU-Chef Schaeuble sagte, das Ergebnis der
Reform bleibe vor allem in der Argrarpolitik hinter den Erwartungen zurueck.
Er sagte, grundlegende Probleme seien nicht geloest. Trotz nach wie vor hoher
Ausgaben muessten die deutschen Bauern Belastungen hinnehmen, die keiner
anderen Bevoelkerungsgruppe zugemutet wuerden. |
Warnstreiks bei den Banken |
Stuttgart. In einigen deutschen Grossstaedten, darunter Stuttgart und
Karlsruhe blieben heute viele Banken geschlossen. Mehr als 10.000
Bankangestellte beteiligen sich im Norden und Suedwesten Deutschlands an
Warnstreiks. Die Gewerkschaften fordern 6 bis 6.5 Prozent mehr Geld.
In vielen Staedten standen die Kunden bereits am Morgen vor verschlossenen
Tueren. |
Infotelefon zu 630-DM-Jobs bleibt eine Woche laenger geschaltet |
Wegen des grossen Andrangs in der ersten Woche bleibt das Infotelefon zu den
neuen 630-DM-Jobs auch in der kommenden Woche geschaltet. Ab 29. Maerz
koennen sich die Buerger bis einschliesslich Donnerstag, 1. April unter der
Nummer 0130-6281 gebuehrenfrei informieren. In der ersten Woche wurden rund
18.000 Anrufe registriert. |
Sozialgericht fuehrt Leukaemiefall auf Arbeit im KKW zurueck |
Neuruppin. Ein Sozialgericht hat der Witwe eines Kernkraftwerkmitarbeiters
eine Hinterbliebenenrente zugesprochen. Der Mann war an Leukaemie gestorben,
die Richter fuehrten die Krankheit auf die Arbeit im Kraftwerk zurueck. |
Mutmassliche Erpresser verhaftet |
Tuebingen. Die Polizei hat einen Deutschen und einen Tuerken wegen versuchter
Erpressung verhaftet. Die beiden Maenner haben gestanden, dass sie die
Deutsche Bank zwingen wollten, rund 7 Millionen DM zu zahlen. Die
mutmasslichen Erpresser drohten Ende letzten Jahres damit, Kontolisten der
luxemburger Filiale der Deutschen Bank zu veroeffentlichen. |
Zugverkehr in Frankfurt lahmgelegt |
Frankfurt. Zwischen dem Rhein-Main-Flughafen und der Innenstadt standen am
Morgen fuer eine halbe Stunde alle Zuege still. Signale und Weichen konnten
wegen einer Stoerung nicht gestellt werden. Etwa 4.000 Bahnreisende waren
von der Panne betroffen. |
Quellen |
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