GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 25. 01. 2006



* Bemuehungen um deutsche Irak-Geiseln
* Bundesregierung legt Jahreswirtschaftsbericht vor
* Gruppenantrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschuesses
* Gesetz zum EU-Haftbefehl auf dem Weg
* Merkel eroeffnet Weltwirtschaftsforum in Davos
* Einigung bei Alstom
* IFO-Geschaeftsklima-Index auf Fuenf-Jahres-Hoch
* Brandstiftung aus Frust und Langeweile
* Deutscher Medienpreis fuer Bono
* 162 deutsche Athleten fuer Winterspiele in Turin nominiert
* Boerse



Bemuehungen um deutsche Irak-Geiseln

Im Auswaertigen Amt in Berlin hat der Krisenstab erneut mit Staatssekretaer Scharioth ueber die Entfuehrung der beiden deutschen Ingenieure beraten. Ueber die Umstaende der Geiselnahme im Irak liegen offenbar noch keine neuen Erkenntnisse vor. Der Vorsitzende des Auswaertigen Ausschusses, Polenz, bat in der "Saechsischen Zeitung" um Verstaendnis fuer die zurueckhaltende Informationspolitik des Krisenstabs. Andernfalls wuerde das Repertoire staatlicher Reaktionsmoeglichkeiten auf derartige Entfuehrungsfaelle fuer die Kidnapper berechenbarer. Nach Einschaetzung des frueheren Geheimdienstkoordinators Schmidbauer war die Aktion nicht langfristig geplant. Diesmal sei die Geiselnahme wohl eher zufaellig gewesen, sagte der CDU-Politiker im ARD-Fernsehen. Parallelen zum Fall Osthoff sehe er nicht.


Bundesregierung legt Jahreswirtschaftsbericht vor

Berlin. Das Bundeskabinett hat den Jahreswirtschaftsbericht gebilligt. Er sieht fuer dieses Jahr ein Wachstum von 1,4 Prozent voraus. Im vergangenen Jahr betrug es 0,9 Prozent. Die Prognose der Bundesregierung liegt unter den Voraussagen von Wirtschaftsverbaenden, Oekonomen und Banken. Die Zahl der Arbeitslosen wird nach Einschaetzung der Regierung 2006 im Durchschnitt um etwa 350.000 zurueckgehen. Regierungssprecher Steg betonte nach der Kabinettssitzung, an der Erhoehung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent werde festgehalten. Dagegen verlangte Arbeitgeberpraesident Hundt, die Plaene zu ueberpruefen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund wies darauf hin, dass sich das vorhergesagte Wachstum im laufenden Jahr fast ausschliesslich auf den Export stuetzt.


Gruppenantrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschuesses

Die FDP-Bundestagsfraktion hat den Gruppenantrag der Linkspartei auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zur BND-Irak-Affaere geschlossen unterzeichnet. Das teilte Fraktionschef Gerhardt in Berlin mit. Die Frist fuer die Unterzeichnung laeuft heute um 18 Uhr ab. Linkspartei und Freie Demokraten hoffen, dass auch Abgeordnete der Gruenen und der Regierungskoalition unterschreiben. Damit der Antrag wirksam wird, muessen mindestens 154 Parlamentarier dafuer votieren. FDP und Linkspartei haben zusammen 115 Mandate.


Gesetz zum EU-Haftbefehl auf dem Weg

Die Auslieferung mutmasslicher deutscher Straftaeter an EU-Laender wird kuenftig an strengere rechtliche Voraussetzungen geknuepft. Das Kabinett billigte heute in Berlin einen Gesetzentwurf zum Europaeischen Haftbefehl, den Justizministerin Zypries auf Anordnung des Bundesverfassungsgerichts nachbessern musste. Demnach muessen Entscheidungen ueber eine Auslieferung gerichtlich ueberpruefbar sein und auch unter Beruecksichtigung aussenpolitischer Erwaegungen getroffen werden. Das Gesetz tritt zum August in Kraft.


Merkel eroeffnet Weltwirtschaftsforum in Davos

Bundeskanzlerin Merkel eroeffnet heute das diesjaehrige Weltwirtschaftsforum im Schweizer Ski-Ort Davos. Dort werden bis zum Sonntag mehr als 2300 Manager und Spitzenpolitiker erwartet. Schwerpunktthema bei dem Treffen ist der rasante Aufstieg Chinas und Indiens zu Wirtschaftsmaechten. Auch die Risiken der weltweiten Oel- und Gasversorgung stehen im Fokus. Zur Sprache kommen duerften auch der Atomstreit mit Iran und die festgefahrenen Gespraeche der WTO.


Einigung bei Alstom

Im zaehen Ringen um den Abbau von 2.000 Stellen bei Alstom in Mannheim ist eine Einigung erzielt worden. Die Verhandlungspartner haetten sich auf eine Vereinbarung zur Standortsicherung geeinigt. Das erklaerte Unternehmenssprecher Immo von Fallois. Ueber die genauen Inhalte der Einigung sei jedoch Stillschweigen vereinbart worden, da die zustaendigen Gremien der Vereinbarung noch zustimmen muessten. Die Ergebnisse sollen am kommenden Montag (30.1.) auf einer Betriebsversammlung bekannt gegeben werden. Der franzoesische Industriekonzern hatte angekuendigt, in Mannheim bis zu 900 der 2.000 Arbeitsplaetze abzubauen. Dagegen hatte sich die Belegschaft seit Monaten mit Protestaktionen gewehrt. Grund fuer die Einigung sind offenbar neue Auftraege fuer Alstom. Aus dem Unternehmens hiess es, dem Konzern gehe es inzwischen besser.


IFO-Geschaeftsklima-Index auf Fuenf-Jahres-Hoch

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich deutlich verbessert. Nach Angaben des Muenchener ifo-Instituts stieg der Geschaeftsklima-Index im Januar von 99,7 auf 102 Punkte. Das ist der hoechste Wert seit mehr als fuenf Jahren. Die befragten 7.000 Unternehmen beurteilten sowohl ihre derzeitige Geschaeftslage als auch die Aussichten positiver als zuvor. Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose von 1,2 auf 1,4 Prozent angehoben. Bei der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts meinte Minister Glos, die Konjunkturerholung werde sich auch auf den Arbeitsmarkt auswirken.


Brandstiftung aus Frust und Langeweile

Nach dem Brand im historischen Bauernhof Reinertonishof in Schoenwald (Schwarzwald-Baar-Kreis) ist gegen zwei mutmassliche Brandstifter Haftbefehl erlassen worden. Die beiden 17 und 20 Jahre alten Maenner aus dem Raum Triberg sitzen nach Angaben eines Polizeisprechers in Untersuchungshaft. Die beiden Maenner haetten bei ihrer Vernehmung angegeben, das Feuer aus Frust und Langeweile gelegt zu haben, hiess es weiter. Zeugenaussagen und eine bei Baumfaellarbeiten zurueck gelassene Motorsaege fuehrten auf die Spur der beiden Tatverdaechtigen. Wie ein Polizeisprecher gegenueber dem SWR erklaerte, haben die beiden Tatverdaechtigen auch zugegeben, Baeume auf den Zufahrtswegen zu dem Bauernhof umgesaegt zu haben, um die Loescharbeiten zu behindern. Bei dem Brand am fruehen Samstagmorgen war das 400 Jahre alte Kulturdenkmal innerhalb von zwei Stunden bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Verletzt wurde niemand. Der Schaden betraegt mehrere Millionen Euro.


Deutscher Medienpreis fuer Bono

Der Saenger der Rockband U2, Bono, hat gestern Abend in Baden-Baden den Deutschen Medienpreis erhalten. Der 45-Jaehrige wurde damit fuer sein humanitaeres Engagement insbesondere in Afrika ausgezeichnet. Der Preis helfe, so Bono vor der Preisverleihung, unter anderem auch als Tueroeffner in die Welt der internationalen Politik. Wenn er beispielsweise die neue Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in den kommenden Tagen treffe, wisse die CDU-Politikerin, dass er ausgezeichnet worden sei. "Und ich werde den Preis nutzen, um ein bisschen laenger in ihrem Buero zu bleiben, als ihr das vielleicht lieb sein mag", erklaerte Bono. Zum ersten Mal in seiner Geschichte ist der Medienpreis in diesem Jahr mit 100.000 Dollar (81.000 Euro) dotiert. Bono will das Geld fuer humanitaere Zwecke einsetzen. Die Laudatio fuer den gebuertigen Iren hielt Ex-Bundesaussenminister Joschka Fischer (Gruene). Bono habe die Lenker der maechtigsten Industriestaaten jenseits oder gar gegen deren Interessen vom Handeln ueberzeugt, so Fischer. Zu Bono gewandt, fuegte er hinzu: "Bitte hoeren Sie nie, geben Sie nie auf, die Welt braucht Menschen wie Sie."


162 deutsche Athleten fuer Winterspiele in Turin nominiert

Muenchen. Mit 162 Athleten hat das Nationale Olympische Komitee ein deutsches Rekordaufgebot fuer die 20. Winterspiele in Turin nominiert. An der Spitze deutsche Teams stehen die Eisschnelllaeuferin und Deutschlands erfolgreichste Olympionikin Claudia Pechstein sowie die dreimaligen Olympiasieger, der Biathlet Ricco Gross und der Rodler Georg Hackl. Als moeglich erscheint, dass das Aufgebot noch um weitere zwei Plaetze groesser wird, wenn die beiden alpinen Skifahrer Isabelle Huber und Andreas Ertl bei den Weltcup-Rennen am kommenden Wochenende in Cortina und Garmisch-Partenkirchen die Norm erfuellen.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.8126 Euro
Kanada (1 $) 0.7077 Euro
England (1 Pfund) 1.4556 Euro
Schweiz (100 sfr) 64.528 Euro
Japan (100 Yen) 0.7082 Euro
Schweden (100 skr) 10.781 Euro
Suedafrika (100 R) 13.531 Euro
China (1 Yuan) 0.1010 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: Derzeit nicht verfuegbar. ( aktuell )
Dow-Jones-Index: Derzeit nicht verfuegbar. ( Stand 17:00 MEZ )
Nikkei-Index: Derzeit nicht verfuegbar.
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ