Flugzeugabsturz: Suche nach Opfern geht weiter |
Johannesburg. Die Suche nach weiteren Opfern des Flugzeugabsturzes vor der
Kueste Namibias geht weiter. Die deutsche Tupolew war am Samstag vermutlich
mit einer amerkanischen Militaermaschine zusammengestossen und ins Meer
gestuerzt.
Nach wie vor weiss man nur wenig ueber die Ursache der Kollision der beiden
Flugzeuge. Bis gestern Abend wurden immer neue Truemmerteile aus dem Wasser
geborgen und zwar von beiden Maschinen. Sicher ist damit, dass das
US-Flugzeug im selben Gebiet in den Atlantik gestuerzt ist wie die deutsche
Tupolew. Wichtigstes Indiz ist eine Tuer, die amerikanische Markierungen
aufweist.
Weitere Tote oder gar Ueberlebende sind in der Nacht nicht mehr gefunden
worden. Das einzig bisher geborgene Opfer, die Ehefrau eines deutschen
Besatzungsmitglieds, sollte gestern Abend in Windhoek obduziert werden.
Ein US-Flugzeug vom Typ Herkules hat das Absturzgebiet die ganze Nacht
ueberflogen.
Dichter Nebel behindert allerdings weiterhin die Bergungsarbeiten vor der
Kueste Namibias. Derzeit sind sechs Flugzeuge im Einsatz, die staendig ueber
der Absturzstelle der beiden Militaermaschinen aus Deutschland und den USA
kreisen. Die Bundeswehr hat ein Spezialflugzeug fuer die naechtliche Suche
entsandt, das im laufe des Tages in der Region eintraf.
Bei dem Unglueck am vergangenen Samstag kamen wahrscheinlich alle 33
Menschen ums Leben. Das Bundeskabinett hat am Vormittag in einer
Schweigeminute der Opfer gedacht. |
Ruehe will moeglichst viel bergen lassen |
Bonn. Bundesverteidigungsminister Ruehe will moeglichst alle Opfer und
Wrackteile der im Suedatlantik abgestuerzten Tupolew der deutschen Luftwaffe
bergen lassen. Gegenwaertig werde geprueft, ob die amerikanische oder
franzoesische Marine entsprechende Geraete zur Verfuegung stellen kann,
dies teilte ein Sprecher der Harthoehe mit. Wichtig sei vor allem die
Bergung der beiden Flugdatenschreiber der Tupolew. |
Massnahmen fuer umweltvertraeglicheren Luftverkehr |
Bonn. Die Ressort Verkehr und Umwelt haben die Massnahmen fuer einen
umweltvertraeglicheren Luftverkehr vorgeschlagen, ueber die jetzt das
Bundeskabinett beraet. Dazu zaehlt immerhin auch, Flugbezin zu besteuern
und laute Flugzeuge bei den Landegebuehren schlechter zu stellen, wenn
andere Laender mitziehen. |
Ausgelaufenes Insektengift verletzt 170 Menschen |
Erfurt. In einem Kindergarten ist eine Flasche eines hochgiftigen
Insektengifts ausgelaufen. 170 Menschen wurden verletzt, sieben Kinder und
eine Betreuerin sind noch im Krankenhaus.
Nach Angaben der diensthabenden Aerztin geht es ihnen jetzt aber wieder den
Umstaenden entsprechend gut. Kein Kind schwebe in Lebensgefahr.
Die Polizei war informiert worden, nachdem mehrere Kinder ueber
Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen und Uebelkeit klagten.
Danach begann ein Grosseinsatz fuer die Rettungsdienste. Ueber 170 Menschen
mussten zum Teil ueber das Einwohnermeldeamt ausfindig gemacht, zu Hause
informiert und zur medizinischen Untersuchung gebracht werden.
Wie das Gift auf das Kindergartengelaende kam, ist bisher unklar. Die
Polizei vermutet, dass bisher unbekannte Taeter die Flasche aus einer
angrenzenden Gartenanlage in den Kindergarten geworfen haben.
Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen die Ermittlungen aufgenommen. |
Waigel stellt deutsche Muenzseite des Euros vor |
Bonn. Das Kabinett hat sich in seiner Sitzung auch mit dem Aussehen der acht
Euro-Muenzen beschaeftigt. Die Ministerrunde billigte dabei einstimmig die
vorgelegten Entwuerfe fuer die Muenzseite, die Deutschland wie jedes andere
Land selbst gestaltet.
Danach soll auf der Einer- und Zweier-Euromuenze auf einer Seite der Adler
abgebildet sein. Auf der anderen Seite befindet sich die Wertangabe und eine
stilisierte Europakarte. Der Adler war von einem belgischen Kuenstler im
Rahmen eines Wettbewerbs entworfen worden.
Vom Inhalt her entschied sich die Jury fuer Symbole, die jeweils auf
spezifische Art als typisch deutsch, sowohl von der eigenen Bevoelkerung als
auch international erkannt und verstanden werden. Fuer die beiden Muenzwerte
Ein und Zwei Euro ist der Adler als traditionelles deutsches Hoheitssymbol
ausgewaehlt worden.
Insgesamt muessen bis zur Einfuehrung der Einheitswaehrung in den
naechsten drei Jahren zwoelf Milliarden Muenzen gepraegt werden. |
Juedischer Friedhof in Berlin geschaendet |
Berlin. Die unbekannten Taeter stiessen insgesamt 28 Grabsteine um. Tatort
war der Friedhof am Brenzlauer Berg, wo rund 22.500 juedische Buerger
begraben sind. Dort ruhen auch Persoenlichkeiten wie der Maler Max
Liebermann und der Gruender des Uhlsteinverlags Leopold Uhlstein. |
Deutscher Diplomat stirbt bei Absturz eines Hubschraubers |
Sarajevo. Beim Absturz eines UN-Hubschraubers in Bosnien sind offenbar elf
Menschen getoetet worden. Vier weitere Personen sind wahrscheinlich
verletzt. Einer der Toten ist vermutlich der deutsche Diplomat Gerd Wagner.
Wagner ist Stellvertreter des internationalen Bosnienbeauftragten Karlos
Westendorp (sp?).
Der Absturz ereignete sich in der Naehe von Folnica (sp?), das auf halbem
Weg zwischen Sarajevo und Bugojno liegt. Ein Polizist in Folnica
berichtete, der Hubschrauber sei gegen einen Berg geprallt und in Flammen
aufgegangen. Rettungsmannschaften haetten Leichen aus dem brennenden Wrack
gezogen, Verletzte seien nach Folnica und Sarajevo gebracht worden. Im
Koschovo-Krankenhaus in Sarajevo sind zwei ukrainische Soldaten, die das
Unglueck ueberlebt haben behandelt und inzwischen sogar wieder entlassen
worden. |
Saarlaendischer CDU-Vorsitzender fordert Waigels Abloesung |
Saarbruecken. Der saarlaendische CDU-Vorsitzende Mueller hat der
Unionsfuehrung nahegelegt, CSU-Chef Waigel als Finanzminister abzuloesen.
Die Union werde die Wahl verlieren, wenn sie nicht auch personell
wirtschafts- und finanzpolitische Kompetenz zurueckerobere. |
SPD sieht schlechte Einigungschancen im Steuerstreit |
Bonn. Einen Tag vor Beginn des zweiten Vermittlungsverfahrens zur
Steuerreform bezeichnet die SPD die Einigungschancen als schlecht. Der
niedersaechsische Ministerpraesident warf der Regierung vor, sie habe keinen
durchgerechnetes Konzept vorgelegt. |
Mehrwertsteuer fuer "Candle in the Wind" |
Bonn. Das Bundesfinanzministerium will nicht auf Steuereinnahmen durch den
Verkauf der Elton John-CD "Candle in the Wind" verzichten. Der britische
Pop-Star hatte den Song zu Ehren der verstorbenen Prinzessin Diana neu
produziert. Abgeordnete von Union und SPD hatten dagegen einen
Steuerverzicht verlangt.
Von jeder gekauften CD in Deutschland fliessen 15% Mehrwertsteuer in die
Staatskasse. Im Fall der Diana-CD soll das nach dem Willen von
Finanzminister Waigel nicht anders sein. Der SPD-Bundestagsabgeordnete
Lennerts (sp?) ist empoert. Er fordert eine Steuerbefreiung, schliesslich
sollen alle Erloese wohltaetigen Zwecken zugute kommen. Lennerts
Begruendung, Waigels britischer Kollege Brown hatte fuer diesen einmaligen
Fall auf Steuern verzichtet. Es sei eine schoene Geste, wenn Deutschland da
ebenfalls mitmacht.
Auch der CSU-Abgeordnete Jobst verlangt einen solchen Schritt von seinem
Parteifreund Waigel. Doch im Finanzministerium winkt man ab. Solch ein
Verfahren zu umstaendlich und im uebrigen: Die Mehrwertsteuer stuende Bund
und Laender gleichermassen zu. |
Italien gegen Deutschland als staendiges Mitglied im Weltsicherheitsrat |
New York. Italien ist dagegen, dass Deutschland staendiges Mitglied im
Weltsicherheitsrat wird. Den Vorschlag der USA, Deutschland aufzunehmen,
haben die Italiener zum Auftakt der UNO-Vollversammlung abgelehnt. |
Verdacht auf BSE-Fall in Bayern |
Muenchen/Stuttgart. In Bayern gibt es moeglicherweise einen ersten BSE-Fall.
Das Rind gehoerte zu den damals vorsorglich getoeteten Tieren aus britischer
und schweizer Herkunft. Endgueltige Gewissheit soll eine Untersuchung in der
Bundesanstalt fuer Viruserkrankungen in Tuebingen bringen.
In Baden-Wuerttemberg hat sich dagegen bisher kein Verdachtsfall auf den
Rinderwahnsinn BSE ergeben. Dies teilte das Landwirtschaftsministerium in
Stuttgart mit. |
Atommuelltransport verschoben |
Muenchen/Grafenrheinfeld. Der fuer heute geplante Atommuelltransport aus dem
unterfraenkischen Atomkraftwerk Grafenrheinfeld in die franzoesische
Wiederaufbereitungsanlage La Hague wird verschoben. Ein Sprecher des
Bayernwerks begruendete die Entscheidung mit einem Streik bei der
franzoesischen Eisenbahn.
Vor dem Atomkraftwerk nahm die Polizei drei Demonstranten der
Umweltorganisation Greenpeace fest. Sie hatten einen Castor-Wagon besetzt. |
Warnstreiks im Suedwesten |
Stuttgart. Im Suedwesten gehen die Warnstreiks in der Metallindustrie
weiter. die IG-Metall will einen verbindlichen Flaechentarifvertrag fuer die
Altersteilzeit durchsetzen. |
Santer gegen Euro-Hysterie |
Der Praesident der EU-Kommission ist gegen eine starre Auslegung der
Drei-Prozent-Defizitgrenze zur Einfuehrun der Gemeinschaftswaehrung Euro.
Er bezeichnete das Gerede in Deutschland ueber die allzu strenge Auslegung
des Neuverschuldungskriteriums als Fehler. Es muesse genuegen, wenn sich
das Defizit um die drei Prozent-Marke bewege. Und weiter: Es gebe keinen
Grund anzunehmen, dass der Euro bei einer Defizitmarke um die drei Prozent
weniger stabil sein wird. |
Wachstumsprognose des IWF |
Der Internationale Waehrungsfond rechnet damit, dass die Konjunktur in
Deutschland weiter anzieht. Nach 2,3% in diesem Jahr werde das
Bruttoinlandsprodukt im naechsten Jahr um 2,8% wachsen. Im Vergleich dazu
soll das Wachstum der Weltwirtschaft im laufenden Jahr 4,2% betragen, im
naechsten 4,3%. |
Fussball - UEFA-Pokal |
Jazz Pori 0-1 1860 Muenchen (16.09.1997, 16:00h) Trabzonspor 2-1 VfL Bochum (16.09.1997, 18:00h) Karlsruhe 2-1 A. Famagusta (16.09.1997, 18:30h) Schalke 2-0 H. Split (16.09.1997, 20:30h) |
Boerse |
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Quellen |
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