Kanzler wirbt um Solidaritaet |
Dresden. Bundeskanzler Schroeder hat noch einmal die Banken aufgefordert,
die hochwassergeschaedigten Unternehmen zu entschulden. Der Bundesverband
deutscher Banken hat das zunaechst abgelehnt. Der Hauptgeschaeftsfuehrer
des Verbandes, Weber, sagte, ein Schuldenunterlass sei nicht Sache der
Kreditwirtschaft, sondern Sache des Staates. Die Bundesregierung will
fuer die betroffenen Unternehmen Ausnahmeregelungen im Insolvenzrecht
schaffen. Die Betriebe in den Hochwassergebieten sollen bis zum
Jahresende weiterwirtschaften koennen, ohne Insolvenz anzumelden.
Normalerweise muss ein Unternehmen drei Wochen nach der Zahlungsunfaehigkeit
Insolvenz anmelden. Das Kabinett wird morgen darueber beraten. |
Entschuldigung von Kohl gefordert |
Mainz. Bundeskanzler Schroeder erwartet von seinem Amtsvorgaenger Kohl
eine Entschuldigung wegen dessen angeblichen Goering-Vergleichs. Nach
einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" soll Kohl ueber
den Bundestagspraesidenten Thierse in kleiner Runde gesagt haben,
"das ist der schlimmste Praesident seit Hermann Goering". Schroeder
sagte auf einer SPD-Veranstaltung in Mainz: "Der Vergleich war
unanstaendig und unhistorisch". Es muesse auch in zugespitzten
Wahlkampfzeiten Grenzen geben. |
Scharfe Kritik an USA und OPEC |
Johannesburg: Zwischen Deutschland auf der einen Seite und den USA
und den Erdoel exportierenden Staaten auf der anderen Seite ist ein
heftiger Streit entbrannt. Entwicklungshilfeministerin Wieczorek-Zeul
warf den Laendern verheerende Kurzsichtigkeit vor. Sie sprach von
Dinosaurier-Denken, das nicht zukunftsfaehig sei. Die Bundesregierung
konnte gestern eine ihrer wichtigsten Umweltforderungen auf dem
Weltgipfel in Johannesburg nicht durchsetzen. Sie verlangte den
Ausbau erneuerbarer Energien auf 15 Prozent bis zum Jahr 2010. Wegen
der Blockade der USA und der OPEC-Staaten hat sich der Gipfel
lediglich auf unverbindliche Aussagen hierzu geeinigt. Der Weltgipfel
hat allerdings dem Kyoto-Protokoll zum Abbau des CO2-Ausstosses neuen
Schwung verliehen. So kuendigte Russland eine baldige Ratifizierung
dieses Klimaschutzabkommens an. China hat den Vertrag bereits
ratifiziert. So geraten die USA mit ihrer Blockade immer mehr ins
Abseits. |
Nordkoreaner fluechten in deutsche Botschaft |
Peking. Im Fall der 15 nord-koreanischen Fluechtlinge bemueht sich die
deutsche Botschaft in der chinesischen Hauptstadt um eine humanitaere
Loesung. Die Nord-Koreaner waren auf das Gelaende der Botschaftsschule
gefluechtet und werden dort versorgt. Ziel der Verhandlungen mit den
chinesischen Behoerden ist es, die Nord-Koreaner ueber Drittlaender
nach Sued-Korea ausreisen zu lassen. |
Bilderspenden fuer Dresdner Gemaeldegalerie |
Berlin. Renommierte Kuenstler spenden Bilder fuer die vom Hochwasser
beschaedigte Dresdner Gemaeldegalerie. So werden unter anderem Gerhard
Richter, Georg Baselitz, Joerg Immendorff und Rebecca Horn ihre
Arbeiten versteigern lassen, um mit dem Erloes der Gemaeldegalerie
zu helfen. Bundeskanzler Schroeder ist Initiator und Schirmherr der
Aktion. Er hofft nach eigenen Angaben, dass dabei eineinhalb bis zwei
Millionen Euro zusammenkommen. |
Aachener Friedenspreis vergeben |
Aachen. Die amerikanische Kongressabgeordnete Barbara Lee und der
Siegener Paedagoge Bernhard Nolz sind mit dem Aachener Friedenspreis
2002 ausgezeichnet worden. Zur Begruendung hiess es aus den Reihen
des Preiskomitees, Lee sei wegen ihrer Ablehnung des Irak-Kriegs
im US-Kongress mit Morddrohungen und wuesten Beschimpfungen verfolgt
worden. Nolz habe wegen einer Rede vor Schuelern gegen den Krieg und
blinde Solidaritaet mit den USA seine Stelle als Lehrer in Siegen
verloren. Beide Preistraeger hatten nach den Anschlaegen des
11. September vor Einschraenkungen von Buerger- und Freiheitsrechten
gewarnt. |
Boerse |
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Quellen |
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