Hochwasserkatastrophe |
Stand 22.12.93 4:00 MEZ:
Die Hochwasserlage an der Mosel hat sich etwas entspannt. Das Lagezentrum
in Mainz geht davon aus, dass die Moselgemeinden Kluesserath, Sennheim, Entsch
und Stadtteile von Trier in dieser Nacht noch nicht evakuiert werden muessen.
Fuer die Gemeinden und Staedte am Rhein wird fuer heute frueh eine Hochwasser-
welle vorausgesagt. Auch in andern Bundeslaendern bleibt die Hochwasserlage
gespannt. In Bayern, Baden-Wuerttemberg sind die Feuerwehren, das Technische
Hilfswerk und weitere Helfer weiter im Einsatz um die Daemme zu verstaerken
und die Schutzmauern mit Sandsaecken zu erhoehen. Eine Kaltfront hat in den
hoeheren Lagen zu Schneeglaette auf den Strassen gefuehrt.
Stand 22.12.93 17:00 MEZ:
Das katastophale Hochwasser hat inzwischen den Mittelrhein erreicht und
bedroht die Innenstaedte von Koeln und Bonn. In Koeln wird fuer den Abend
ein Wasserstand von 10 m erwartet und damit die Ueberflutung der Altstadt.
Zahlreiche Helfer versuchen, die gefaehrdeten Gebiete mit Sandsaecken vor
den Wassermassen zu schuetzen. Die Arbeiten werden durch viele Schaulustige
behindert, die dabei sein wollen, wenn der Rhein die letzte Schutzvorkehrungen
uebersteigt. Auch in Koblenz steigt das Moselhochwasser weiter. In Saar-
bruecken hat die Saar den hoechsten Stand seit 1942 erreicht. Dort herrschen
katastrophale Zustaende in der Innenstadt. Etwas entspannt hat sich die
Lage am Neckar. Auch das Hochwasser in den Nebenfluessen des Mains geht
zurueck. Der Scheitelpunkt des Donauhochwassers wird am Abend erwartet.
Auch im Landkreis Regensburg herrscht Kathastrophenalarm. |
Versicherungsschutz bei Wasserschaeden nicht gewaehrleistet |
Hochwassergeschaedigte koennen ausser in Baden-Wuerttemberg nicht mit
Schadensersatz durch Versicherungen rechnen. Ueberschwemmungsschaeden sind
durch die Hausrats- und Wohngebaeudeversicherungen nicht gedeckt.
Rheinland-Pfalz will in besonderen Notfaellen Einzelhilfen bis zu DM 3.000
gewaehren. Das Saarland hat 10 Millionen DM Soforthilfe bereitgestellt.
In Bayern will die Staatsregierung noch vor Weihnachten entscheiden, wie
den Betroffenen geholfen werden kann. |
Rechtsradikalismus soll staerker verfolgt werden |
Die Innenminister von Bund und Laendern wollen die Rechtsradikalen in
der Bundesrepublik staerker verfolgen. In einem Programm "Innere Sicherheit
1994" vereinbarten sie, den Informationsaustausch zwischen Polizei und
Verfassungsschutz zu verbessern, mehr verdeckte Ermittlungen gegen rechts-
radikale Straftaten einzuleiten und die Razzien und Kontrollen gegen
rechtsradikale Einrichtungen zu verstaerken. |
DAG und IBM Deutschland einigen sich auf einen neuen Tarifvertrag |
Die Deutsche Angestelltengewerkschaft und die IBM Deutschland haben sich in
Stuttgart auf einen neuen Haustarifvertrag geeinigt. Die Mitarbeiter des
Dienstleistungsunternehmens werden kuenftig bei gleichem Gehalt 38 statt 36
Stunden pro Woche arbeiten. |
Tarifverhandlungen fuer den Postdienst festgefahren |
Die Tarifverhandlungen fuer den Postdienst haben sich doch festgefahren.
Sie wurden am fruehen Morgen unterbrochen und wurden um 9:00 fortgesetzt.
Die Arbeitgeberseite hat der Gewerkschaft einen befristeten Kuendigungs-
schutz bis Mitte 1995 angeboten. Zuvor hatte die Gewerkschaft den Arbeit-
gebern ihren Verhandlungskatalog unterbreitet. Die Gewerkschaft fuerchtet
den Abbau von 60.000 Arbeitsplaetzen durch Rationalisierungen in den
kommenden Jahren. Die Warnstreiks im Postdienst wurden ausgeweitet. Nur
der bayerische Landesverband der Postgewerkschaft wollte die Warnstreiks
voruebergehend aussetzen. Die Tarifverhandlungen wurden schliesslich auf
den 13.Januar 1994 vertagt. Die Postgewerkschaft betrachtet die Verhandlungen
als vorerst gescheitert hat aber zugesichert, die Warnstreiks zunaechst
einmal auszusetzen. Die Kunden sollten im Weihnachtsgeschaeft nicht in
Mitleidenschaft gezogen werden sagte ein Gewerkschaftssprecher. Die Post-
Arbeitgeber bezeichneten den Abbruch der Tarifverhandlungen als voellig
unverstaendlich. Einen generellen Verzicht auf betriebsbedingte Kuendigungen
bis in naechste Jahrtausend koenne es nicht geben. |
Siemens will Personal abbauen und verstaerkt im Ausland produzieren |
Der Siemens-Konzern will auch in den kommenden Jahren Personal abbauen und
verstaerkt im Ausland produzieren. Dies kuendigte der Vorstandschef von Piera
an. Piera (sp?) nannte keine Zahlen, sagte aber, betriebsbedingte Kuendigungen
sollten die Ausnahme bleiben. Im vergangengen Jahr hat Siemens 22.000 Stellen
abgebaut. Im September waren noch 391.000 Menschen bei Siemens beschaeftigt. |
Siemens baut Forschungszentrum in Dresden |
Siemens baut in Dresden ein Produktions- und Forschungszentrum fuer
Mikroelektronik. Siemens will in den naechsten 10 Jahren 2.4 Milliarden DM
investieren und 1.200 neue Arbeitsplaezte schaffen. In dem neuen Werk wird
voraussichtlich der 64 Mbit Chip hergestellt. |
Bangemann faellt bei Wahl in Bruessel durch |
Bei der Wahl der Vizepraesidenten der Europaeischen Kommission in Bruessel
ist Martin Bangemann durchgefallen. In geheimer Abstimmung waehlten die 17
Mitglieder der EU-Komission den Daenen Kristoffersen und den Spanier Marin zu
Stellvertretern von Komissionspraesident de Lors. Im Vertrag von Maastricht
war vereinbart worden, statt der bisher sechs nur noch zwei Stellvertreter
zu waehlen. |
Schirinowski sagt TV-Auftritt ab |
Der russische Nationalistenfuehrer Schirinowski hat einen fuer heute
Abend geplanten live-Auftritt in der RTL-Sendung Stern-tv abgesagt. Ein
Sprecher des Fernsehmagazins sagte, Schirinowski habe wohl erfahren, dass
er in der Sendung mit dem renommierten Russlandexperten Leonhard sowie mit
Aussagen des frueheren Praesidenten Gorbatschov ueber ihn konfrontiert
werden sollte. |
Polizei deckt umfangreichen Kreditkartendiebstahl auf |
Der Polizei in Duesseldorf ist es gelungen, einen umfangreichen Kredit-
kartendiebstahl aufzudecken. Wie die Sonderermittlungskomission "Blanko"
mitteilte, wurden ein Postmitarbeiter und ein Komplize verhaftet. Seit
Jahresbeginn waren etwa 120 Kreditkarten auf dem Postweg zum Kunden ver-
schwunden. Mit den gestohlenen Kreditkarten wurde auf Kosten der ahnungs-
losen Empfaenger eingekauft. Der Schaden wird auf mindestens 1.2 Millionen DM
geschaetzt. |
Quellen |
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