Lebenshaltungskosten in Deutschland sind stark gestiegen |
Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind im Mai so stark gestiegen,
wie seit Dezember 1993 nicht mehr. Das Statistische Bundesamt in
Wiesbaden berichtete, die Inflationsrate liege nach ersten Berechnungen
aus sechs Bundeslaendern bei 3,5 Prozent. Benzin, Energie fuer den
Haushalt und die Preise fuer Nahrungsmittel haben die Inflation angeheizt.
Die endgueltigen Ergebnisse fuer Mai werden etwa Mitte naechsten Monats
vorliegen. Sinkende Investitionen und ein schwacher Verbrauch haben
gleichzeitig das deutsche Wirtschaftswachstum im ersten Quartal gebremst.
Das Bruttoinlandsprodukt, die Summe aller Gueter und Dienstleistungen,
stieg im ersten Quartal 2001 um 1,6 Prozent. Das war das niedrigste
vierteljaehrliche Wachstum seit dem dritten Quartal 1999. |
Beginn von Entschaedigungszahlungen |
Der bevorstehende Beginn von Entschaedigungszahlungen an ehemalige
NS-Zwangsarbeiter ist bei Politik und Opferverbaenden positiv aufgenommen
worden. Der Praesident des juedischen Weltkongresses Singer sagte,
es waere ein Unglueck gewesen, wenn es noch zwei Jahre laenger gedauert
haette. Das Geld muesse jetzt schnell ausgezahlt werden. SPD-Fraktionschef
Struck unterstrich, wenn der Bundestag am naechsten Mittwoch die
Rechtssicherheit fuer deutsche Unternehmen formell feststelle, gehe
ein langer und schwieriger Prozess zu Ende. Zwischen Ende Juni und
Mitte Juli koenne mit der Auszahlung an Ueberlebende begonnen werden.
Ehemalige KZ-Haeftlinge koennen mit Summen bis 15.000 DM rechnen, andere
mit bis zu 5000 DM. Der Sprecher des Bundesverbandes Information und
Beratung fuer NS-Verfolgte Evers forderte, dass auch saemtliche
angefallenen Zinsen an die Zwangsarbeiter ausgezahlt werden. Auch der
Muenchner Opferanwalt Witti betonte, die Zinsen stuenden in jedem Fall den
Zwangsarbeitern zu. |
Regierung foerdert die Erforschung von Rinderwahnsinn |
Mit 27 Millionen Mark pro Jahr foerdert die Regierung kuenftig die
Erforschung von Rinderwahnsinn, Scrapie beim Schaf und der
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen. Forschungsministerin Bulmahn
sagte nach einer Kabinettssitzung, massive Foerderung und Koordination
sollten der Forschung neue Impulse geben. Als Schwerpunkte der
wissenschaftlichen Arbeit nannte sie unter anderem die Entwicklung von
Therapien und neuen Testmethoden, die auch am lebenden Tier und am
Menschen einsetzbar seien. Bisher sind laut Bulmahn in Europa 103 Faelle
der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit aufgetreten, davon
keiner in Deutschland. |
Tarifkonflikt der Lufthansa |
Der fruehere Bundesaussenminister Genscher soll den Tarifkonflikt bei
der Lufthansa schlichten. Darauf haben sich die Fluggesellschaft und
die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit verstaendigt. Genscher
erklaerte, dass er dem Wunsch beider Seiten nachkomme und begruendete
dies mit der Bedeutung des Unternehmens und dem Interesse der Kunden.
Genscher gilt als erfahren in schwierigen Verhandlungen. Die
Schlichtungsgespraeche sollen unverzueglich an einem geheimen Ort
aufgenommen werden. Waehrend des Verfahrens darf nicht gestreikt werden.
Die Tarifverhandlungen zwischen der Lufthansa und der Pilotengewerkschaft
waren gestern in der siebten Runde gescheitert. Die Piloten fordern
fuer dieses Jahr 24 Prozent mehr Gehalt. Das Unternehmen bietet 13,6
Prozent bei einer Laufzeit von vier Jahren. |
Berliner Bankenkrise |
Die Berliner Bankenkrise spitzt sich immer mehr zu. Die Bankgesellschaft
Berlin steht vor dem Zusammenbruch, wenn der Senat nicht mit einem
Milliardenbetrag aushilft. Ein Sprecher des Finanzsenators Kurth musste
heute dementieren, dass das Land Berlin zahlungsunfaehig sei. Der
regierende Buergermeister Eberhard Diepgen kann nicht mehr ausschliessen,
dass Berlin aufgrund des Finanzlochs bei der Bankgesellschaft in Hoehe
von mindestens vier Milliarden Mark neue Kredite aufnehmen muss und sich
dadurch die Verschuldung dramatisch erhoehen wird. Mittlerweile wird
bereits ueber einen Kapitalbedarf von sechs bis acht Milliarden Mark
spekuliert. Genaue Zahlen ueber das Finanzdesaster duerften erst im Juni
vorliegen, wenn die genaue Pruefung der Buecher der zehntgroessten Bank
der Bundesrepublik erfolgt ist. Der Landesrechnungshof sieht die
Hauptstadt kurz vor der Pleite und verlangt eine Trennung der
oeffentlich-rechtlichen Landesbank von der Bankgesellschaft AG. |
Deutscher Aerztetag gegen Forschung mit embryonalen Stammzellen |
Der Deutsche Aerztetag hat sich gegen die Oeffnung des
Embryonen-Schutzgesetzes und damit gegen die Forschung mit embryonalen
Stammzellen ausgesprochen. Bei ihrem viertaegigen Kongress in
Ludwigshafen wandten sich die 250 Delegierten auch gegen den Import
embryonaler Stammzellen aus dem Ausland. Dies sei ethisch nicht
akzeptabel, heisst es in einer mit grosser Mehrheit verabschiedeten
Entschliessung. |
Verbot von Chemikalien |
Zwoelf der giftigsten Chemikalien der Welt sollen verboten oder zumindest
in ihrem Einsatz beschraenkt werden. Dies ist Teil eines Vertrages,
den die Umweltminister aus mehr als 120 Staaten heute Vormittag in
Stockholm unterschrieben haben. Er tritt in Kraft, wenn ihn fuenfzig
Laender offiziell gebilligt haben. Bei den kuenftig verbotenen Giften
handelt es sich zum Beispiel um das Pflanzenschutzmittel DDT und um PCB.
Hier gibt es allerdings auch Ausnahmen, da DDT in vielen Laendern fuer den
Kampf gegen Malaria-Muecken gebraucht wird und PCB in elektrischen
Transformatoren Verwendung findet. |
Weitere Atommuelltransporte |
Das Bundesamt fuer Strahlenschutz hat weitere 24 Atommuelltransporte
genehmigt. 22 davon gehen in die franzoesiche Anlage in La Hague und
zwei ins britische Sellafield. Alle Transporte sollen bis Jahresende
durchgefuehrt werden. |
Boerse |
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Quellen |
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