GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 18. 12. 2005



* Haltung zu Terrorabwehr bekraeftigt
* Merkel plant Reise nach Israel
* Stoiber fordert mehr Integrationsbereitschaft von Auslaendern
* Kritik an der IG Metall
* Gas soll 2006 noch teurer werden
* Hessen stoppt Strompreiserhoehung
* IG-Metall-Chef fordert Wechsel in der Ausbildungspolitik
* Krankenstand in Deutschland sinkt
* Deutscher Vierfachsieg beim Biathlon-Weltcup
* Fehlerteufel



Haltung zu Terrorabwehr bekraeftigt

In der Diskussion um die Vernehmung von im Ausland inhaftierten Terror-Verdaechtigen durch deutsche Behoerden hat Bundesinnenminister Schaeuble seine Haltung verteidigt. Zur Gefahrenabwehr muesse auch mit solchen Laendern zusammengearbeitet werden, die sich moeglicherweise nicht in allen Fragen den in Deutschland geltenden gesetzlichen Beschraenkungen unterwerfen wuerden, sagte Schaeuble im Deutschlandfunk. Im Uebrigen gebe es fuer Folterungen im US-Gefangenenlager Guantanamo keinerlei serioese Hinweise. Deshalb sollten die deutschen Sicherheitsdienste auch Informationen von dort inhaftierten Personen beziehen duerfen. Sonst wuerde der Staat die grosse Verantwortung auf sich laden, nicht alles Erdenkliche zur Abwehr von Terroranschlaegen getan zu haben.


Merkel plant Reise nach Israel

Berlin. Bundeskanzlerin Merkel wird Ende Januar Israel besuchen. Das Auswaertige Amt bestaetigte die Reiseplaene der Kanzlerin. Es hiess, angesichts des besonderen Verhaeltnisses zwischen Deutschland und Israel handle es sich um einen wichtigen Besuch. Merkel wolle damit auch ein Zeichen gegen die israelfeindlichen Aeusserungen des iranischen Praesidenten Ahmadinedschad setzen. Der iranische Praesident hatte den Holocaust als einen Mythos bezeichnet und das Existenzrecht Israels bezweifelt.


Stoiber fordert mehr Integrationsbereitschaft von Auslaendern

Der CSU-Vorsitzende Stoiber will von Auslaendern mehr Anstrengungen zur Integration verlangen. Wer diese Pflicht nicht erfuelle, muesse mit Sanktionen rechnen, sagte Stoiber der "Bild"-Zeitung. Der bayerische Ministerpraesident will nach eigenen Angaben in der Grossen Koalition auf eine Verschaerfung des Auslaenderrechts dringen. Dazu gehoerten ein Verfassungseid als Bedingung fuer die Einbuergerung und ein Verbot von Zwangsheiraten. Ausserdem solle Auslaendern die Aufenthaltserlaubnis entzogen werden, wenn sie Integrationskurse nicht erfolgreich absolvieren.


Kritik an der IG Metall

Muenchen. Im Zusammenhang mit den Protesten bei AEG in Nuernberg wirft die Arbeitgeberseite der IG Metall illegale Aktionen vor. Ein Sprecher des Verbandes der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie sagte in einem Interview, die Gewerkschaft habe die Streiks angezettelt. Mit solchen Aktionen lasse sich aber die Schliessung des Nuernberger AEG-Werkes nicht verhindern. Zudem seien die Tarifforderungen der IG Metall rechtlich unzulaessig. Vor einer Woche war das Aus fuer den Standort bekannt gegeben worden. Seitdem trat die Belegschaft mehrmals in einen wilden Streik. Auch morgen und uebermorgen soll die Arbeit wieder ruhen.


Gas soll 2006 noch teurer werden

Die Gaspreise werden nach Angaben des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft auch im Jahr 2006 steigen. Geschaeftsfuehrer Weyand sagte dem "Tagesspiegel", weitere Erhoehungen seien nicht zu vermeiden. Nach seinen Angaben ist der Preis fuer den Gasimport seit Januar 2004 um 60 Prozent gestiegen. Diese Kosten muessten an die Verbraucher weitergegeben werden. - Viele Energieversorger erhoehten zuletzt im Oktober die Preise fuer Gas.


Hessen stoppt Strompreiserhoehung

Wiesbaden. Hessen wehrt sich als erstes Bundesland gegen eine geplante Erhoehung der Strompreise. Das Wirtschaftsministerium lehnte die entsprechenden Antraege der Energieversorger komplett ab. In Hessen wollten die 50 Stromunternehmen die Tarife zum ersten Januar im Schnitt um rund sechs Prozent erhoehen. Der Wirtschaftsminister des Landes, Thiel, sagte, die Firmen haetten nicht den Nachweis erbracht, dass die Preissteigerungen notwendig sind. - Andere Bundeslaender wollen Hessen folgen und gegen eine Erhoehung der Strompreise vorgehen. Bayern kuendigte eine genaue Pruefung der Antraege an. Schleswig-Holstein will Preissteigerungen moeglicherweise ebenfalls ablehnen.


IG-Metall-Chef fordert Wechsel in der Ausbildungspolitik

IG-Metall-Chef Peters hat einen Wechsel in der Ausbildungspolitik gefordert. Der Ausbildungspakt sei gescheitert, sagte er der "Bild am Sonntag". Vergangene Woche hatte die Bundesregierung einraeumen muessen, dass 2005 etwa 23.000 Lehrvertraege weniger als im Vorjahr abgeschlossen wurden, obgleich sich die Wirtschaft in dem Pakt verpflichtet, drei Jahre lang jaehrlich 30.000 neue Lehrstellen anzubieten. Peters erneuerte die Forderung der IG Metall nach einer Ausbildungsumlage, die mit dem Pakt abgewendet worden war.


Krankenstand in Deutschland sinkt

Berlin. In deutschen Betrieben melden sich immer weniger Beschaeftigte krank. Der Krankenstand ist im zu Ende gehenden Jahr nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" auf das niedrigste Niveau seit der Wiedervereinigung gesunken. Demnach fehlten die Arbeitnehmer im Durchschnitt an 7,3 Tagen. Vor zehn Jahren waren es noch etwa zehn Tage. Gruende fuer das Rekordtief sind dem Bericht zufolge die schwache Konjunktur und die Angst der Arbeitnehmer, ihren Job zu verlieren.


Deutscher Vierfachsieg beim Biathlon-Weltcup

Osrblie. Sven Fischer, Alexander Wolf, Michael Roesch und Michael Greis haben zum Abschluss des Biathlon-Weltcups in Osrblie in der Slowakei fuer einen deutschen Vierfach-Triumph gesorgt. Im Jagdrennen ueber 12,5 Kilometer feierte Fischer in 33 Minuten und 46 Sekunden seinen zweiten Saisonsieg. Im Gesamtweltcup uebernahm Alexander Wolf zum ersten Mal in seiner Karriere das Gelbe Trikot. Er fuehrt jetzt mit 220 Punkten vor dem Franzosen Raphael Poiree und seinem Teamkollegen Sven Fischer.


Fehlerteufel

In die gestrige Ausgabe hat sich ein Fipptehler eingeschlichen. Das korrekte Ergebnis der Bundesligabegegnung zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern Muenchen lautet 1:2.


Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ