Schweres Zugunglueck in Nordhessen |
Sechs Tote und mehrer Schwerverletzte - das ist die traurige Bilanz eines
Zugungluecks in Nordhessen. Die Opfer konnten inzwischen identifiziert
werden. Kurz vor neun Uhr hatte sich aus bislang noch ungeklaerter Ursache
die aus Stahlrohren bestehende Ladung eines Gueterzuges geloest. Dabei hat
sich eine der 15 Meter langen, ein Meter dicken und sechs Tonnen schweren
Roehren in den entgegenkommenden, mit 350 Reisenden besetzten Regionalexpress
Frankfurt-Kassel gebohrt und den letzten der sechs Doppelstockwagen in voller
Laenge aufgeschlitzt. Eine 50jaehrige Schwedin, ein 32jaehriger und ein
16jaehriger aus dem Kreis Giessen, zwei 21 und 18 Jahre alte Maenner aus
Berlin und eine 32jaehrige Asylantin aus Ghana, die im Rheingau wohnte kamen
dabei ums Leben. Zwei schwerverletzte 5 und 11 Jahre alte Kinder sind derzeit
ausser Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen. |
Bund der Steuerzahler warnt vor Verschiebung der Steuerreform |
Der Bund der Steuerzahler hat eine Ververschiebung der Steuerreform bis nach
der Bundestagswahl im kommenden Jahr abgelehnt. Solange koenne man nicht
warten, sagte der stellvertretende Praesident der Organisation Lau der
Oldenburger Nordwestzeitung. Er reagierte damit auf entsprechende
Aeusserungen des niedersaechsischen Ministerpraesidenten Schroeder. Lau
betonte, Anlass fuer die Steuerreform sei die hohe Abgabenbelastung gewesen,
die deutlich gesenkt werden muesse. Er forderte die Bundesregierung auf, das
Vorhaben gegen alle Widerstaende duchzusetzen. |
Hintze: Europapolitik und Waehrungsunion Themen des Bundestagswahlkampfes |
CDU-Generalsekretaer Hintze hat die Europapolitik und die Waehrungsunion als
Schluesselpolitik des Bundestagswahlkampfes im naechsten Jahr bezeichnet.
Zudem wolle die CDU den Wahlkampf zu einer Richtungsentscheidung zwischen der
Koaltion auf der einen Seite und dem, so woertlich, Linksblock aus der SPD,
Gruenen und PDS auf der anderen Seite machen, sagte Hintze der "Neuen
Osnabruecker Zeitung". Man werde den Diskussionsdruck erhoehen, damit die
grossen Reformen nicht laenger von den Sozialdemokraten blockiert werden
koennen. |
Vogel fordert Ende der Diskussion ueber Einfuehrung des Euro |
Der thueringische Ministerpraesident Vogel hat die politisch Verantwortlichen
aufgefordert, die Diskussion ueber die Einfuehrung der gemeinsamen
europaeischen Waehrung zu beenden. Es komme jetzt darauf an, sich ernsthaft
auf den Euro einzurichten und vor allem die Wirtschaft darauf vorzubereiten,
sagte der Politiker der Leipziger Volkszeitung. Zugleich bezeichnet er eine
Aufweichung der Stabilitaetskriterien als politisch und oekonomisch
schaedlich.
Unterdessen hat die stellvertretende DGB-Vorsitzende Engelen-Kefer damit
gedroht, dass Gewerkschaften und SPD dem Euro bei weiteren Sozialkuerzungen
die Zustimmung verweigern wuerden. Die Bundesregierung verhalte sich bei der
geplanten Waehrungsunion unserioes, kritisierte sie in der Koelner
Tageszeitung "Express". Weil sich Bonn auf ein Defizitkriterium von 3.0
Prozent festgelegt habe muessten die Bilanzen nun mit weiteren
Taschenspielertricks frisiert werden. |
Merkel fuer Einigung bei der Atommuellentsorgung |
Bonn. Bundesumweltministerin Merkel draengt auf eine rasche Einigung mit der
SPD bei der Atommuellentsorgung. Zur Begruendung verwies die Ministerin in
einem Zeitungsinterview darauf, dass der naechste Castor-Transport vom
baden-wuerttembergischen Kernkraftwerk Neckarwestheim bereits in den
naechsten Monaten stattfinden solle. |
Bundeswehr wird mit dem Eurofighter ausgeruestet |
Die Bundeswehr wird mit dem Kampfflugzeug "Eurofighter" ausgeruestet.
Finanzminister Waigel sagte in Augsburg, das europaeische Jagdflugzeug sei im
Haushalt 1998 und in der mittelfristischen Finanzplanung enthalten. Die
Entscheidung sei aus nationalen und internationalen Gruenden notwendig
gewesen. Bis zum Jahr 2014 ist die Anschaffung von 180 Maschinen geplant, die
insgesamt 23 Milliarden DM kosten sollen. Bundesfinanzminister Waigel
bestaetigte unterdessen, dass die Neuverschuldung im laufenden Haushalt auf
etwa 70 Milliarden steigen, und somit die Investitionen um etwa 10 Milliarden
DM uebersteigen wird. Im Etat fuer 1998 soll sie dann leicht unter den
vorgesehenen Investitionen von 58 Milliarden DM liegen. |
Perspektivenparteitag der bayerischen Gruenen |
Die bayerischen Gruenen beschaeftigen sich seit gestern mit Perspektiven. Auf
dem Landeskongress in Bayreuth wollen die Delegierten das Konzept abrunden
und den kuenftigen Kurs festlegen. Es geht vor allem um die Wirtschafts-, die
Sozial- und die Bildungspolitik. Mit ihrem Perspektivenkongress wollen die
bayerischen Gruenen frischen Wind in ihr Programm bringen, wollen sich
oeffnen fuer neue Konzepte und Ideen. Nicht nur Politiker und Interessierte
sondern auch Kritiker und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und
Verbaenden sollen offen miteinander diskutieren. Konkrete Beschluesse soll es
nicht geben, vielmehr wollen die Gruenen Schwachstellen abklopfen und nach
neuen Strategien suchen - auch im Hinblick auf das Wahljahr 1998.
Landesvorsitzende Ruth Paulig zu den Zielen des Kongresses: "Wir wollen
aufzeigen, dass die Gruenen die Konzepte zur Loesung der Zukunftsprobleme
haben. Wir wollen Oekonomie und Oekologie verknuepfen, wir wollen unsere
sozialen Grundsicherungssystem verifizieren und wir wollen eine Offensive in
der Bildungspolitik starten, denn die kuenftige Arbeitswelt, das kuenftige
weltweite miteinander Leben braucht andere Formen der Bildung und Ausbildung
und da wollen wir uns dafuer stark machen." In verschiedenen Foren sollen
diese Themen genau eroertert werden. Konkret soll es unter anderem um die
Hochschul- und Verkehrspolitik, um neue Energien und lokale Umweltprojekte
gehen. Den Abschluss des Kongresses bildet am Sonntag eine Podiumsdiskussion
zu dem Thema "Buendniss fuer ein zukunftsfaehiges Bayern". |
Zahl der jugendlichen Straftaeter steigt weiter an |
Die Zahl der jugendlichen Straftaeter in der Bundesrepublik steigt weiter an.
Das hat auch die vor knapp drei Wochen vorgelegte Kriminalstatistik fuer das
Jahr 1996 deutlich gemacht. Angesichts dieser Tatsache plaediert nun
Bundesjustizminister Edzard Schmidt-Jortzig dafuer, die existierenden
staatlichen Zwangsmassnahmen zu erweitern. Die Mittel der Kinder- und
Jugendhilfe werden nach Ansicht des Ministers im Kampf gegen die
Jugendkriminalitaet bislang zu wenig genutzt. Notfalls sollten auffaellig
gewordene Jugendliche zwangsweise in geschlossene Erziehungsanstalten
eingewiesen werden koennen, vor allem dann, wenn die Eltern ihrer Kinder
nicht mehr Herr wuerden. Zwar sieht das Gesetz eine solche Unterbringung vor,
wenn es das Wohl der Kinder erfordere. Allerdings muessen dies die Eltern
veranlassen. Schmidt-Jortzig kritisiert, dass dies jedoch in der Praxis kaum
funktioniere. Zitat: "Wenn Kinder straffaellig werden ziehen sich die
Eltern oft aus der Verantwortung, weil ihnen die Kinder ueber den Kopf
gewachsen sind, sie der Sache hilflos gegenueber stehen, sie damit nichts zu
tun haben koennen oder wollen." In Zukunft solle auch viel oefter die
Moeglichkeit genutzt werden, in solchen Faellen den Eltern das Sorgerecht zu
entziehen und auf einen Vormund oder Pfleger zu uebertragen, der dann
wiederum das straffaellig gewordene Kind in einem geschlossenen Heim
unterbringen koenne. Erst vor drei Wochen hat Innenminister Manfred Kanther
die Kriminalstatistik fuer das vergangene Jahr vorgelegt. Danach ist die Zahl
der tatverdaechtigen Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren um rund 9
Prozent, die der tatverdaechtigen Kinder gar um ueber 12 Prozent gegenueber
dem Vorjahr 1995 angestiegen. |
Michael Stich im Halbfinale von Wimbledon ausgeschieden |
Beim Tennisturnier in Wimbledon ist Michael Stich im Halbfinale ausgeschieden.
Er unterlag dem Franzosen Cedrik Piolin in fuenf Saetzen. Zuvor hatte der
Amerikaner Pete Sampras durch einen Sieg uber den Australier Todd Woodbridge
das Finale erreicht.
Michael Stich hat mit dem Ausscheiden in Wimbledon seine Tenniskarriere
vorzeitig abgeschlossen. Stich erklaerte nach seiner Niederlage im Halbfinale
seine Laufbahn fuer beendet. Der 28jaehrige Elmshorner zog damit seinen
bereits fuer Herbst angekuendigten Ruecktritt um einige Monate vor. Er
schloss allerdings die Moeglichkeit nicht aus, in diesem Jahr noch einmal
fuer Deutschland im Daviscup anzutreten. |
Ehemaliger Verwaltungsdirektor des SDR gestorben |
Stuttgart. Der fruehere Verwaltungsdirektor und stellvertretende Intendant
des Sueddeutschen Rundfunks, Friedrich Mueller, ist im Alter von 91 Jahren
gestorben. Das teilte seine Familie mit. Der Name Muellers ist vor allem
verbunden mit dem Bau des Stuttgarter Fernsehturms. |
Das Wetter |
Die eingestroemte feuchte Meeresluft steht zunaechst unter geringen
Luftdruckgegensaetzen. Ab morgen stroemt am Rande eines zu den britischen
Inseln wandernden Hochs von Nordwesten trockenere Luft ein, die sich im
weiteren Verlauf erwaermen kann.
Die Vorhersage: wechselnde, zweitweise starke Bewoelkung und wiederholt
Schauer oder Gewitter, nur im Nordseekuestenbereich meist trocken.
Hoechstwerte 17 bis 22 Grad. Die weiteren Aussichten: Morgen im Norden heiter
bis trocken, in der Suedhaelfte wolkig bis stark bewoelkt und anfangs noch
vereinzelt Regen. Am Montag zunehmend sonnig und waermer. |
Quellen |
|