Zahl der ICE-Opfer steigt weiter |
Eschede. Die Zahl der Todesopfer der ICE-Kathastrophe ist auf 102 gestiegen.
Wie die Einsatzleitstelle in Celle mitteilte, wurden am Morgen drei weitere
Leichen geborgen. Danach begannen Experten, kriminaltechnische Untersuchungen
an der Ungluecksstelle durchzufuehren. Geprueft werden soll, ob, wie
vermutet, der Bruch eines Radreifens den ICE zum Entgleisen gebracht hatte.
Die deutsche Bahn AG erwaegt in diesem Zusammenhang neue Sicherheitssysteme
beim ICE. Dabei geht es vor allem um ein Warnsystem fuer gebrochene oder
entgleiste Raeder. Bahnchef Ludewig sagte in einem Zeitungsinterview, wenn
die Unfallursache klar sei, muesse moeglicherweise ueber eine entsprechende
elektronische Rueckmeldung im ICE-System nachgedacht werden.
Am Mittag wurde die Suche nach Opfern des Zugungluecks wieder aufgenommen.
Zuvor hatten die Rettungsmannschaften ueberraschend einen weiteren Toten
unter den Truemmern gefunden. Mit der Wiederaufnahme der Bergungsarbeiten
unterbrach die Sonderkommission, die die Ursache des Ungluecks ermitteln soll
bis auf Weiteres ihre Arbeit. |
Deutsche Wirtschaft daempft Hoffnungen auf ein Buendis fuer Arbeit |
Bonn. Die Spitzenverbaende der deutschen Wirtschaft haben die Hoffnungen auf
ein Buendnis fuer Arbeit nach der Bundestagswahl gedaempft.
Arbeitgeberpraesident Hundt sagte, Buendniss gehoerten in die Betriebe. Wer
wie die SPD Reformen bei Rente, Arbeitsrecht und Lohnfortzahlung rueckgaengig
machen wolle, gefaehrde Arbeitsplaetze. BDI-Praesident Henkel betonte, ein
Buendnis fuer Arbeit duerfe den Staat nicht zu weiteren Eingriffen in das
Marktgeschehen legitimieren. |
Erste Fluechtlinge aus Eritrea in Frankfurt eingetroffen |
Frankfurt/Asmara. Auf dem Frankfurter Flughafen sind die ersten
auslaendischen Buerger eingetroffen, die Eritrea wegen der Kaempfe mit
Aethiopien verlassen haben. An Bord waren Briten, Amerikaner und Kanadier.
Auch die Bundesluftwaffe kuendigte an, ein Passagierflugzeug in die
eritreische Hauptstadt Asmara zu schicken, um rund 70 Deutsche und weiter 130
EU-Buerger sowie Schweizer auszufliegen. Die Luftwaffen Eritreas und
Aethiopiens hatten gestern wechselseitig Staedte des Nachbarlandes
bombardiert. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote. Der Weltsicherheitsrat rief
Eritrea und Aethiopien dazu auf, die Kaempfe sofort einzustellen. |
Jagoda fordert mehr Teilzeitarbeitsplaetze |
Nuernberg. Der Praesident der Bundesanstalt fuer Arbeit, Jagoda, hat die
Schaffung von mehr Teilzeitarbeitsplaetzen gefordert. Jagoda sagte in einem
Zeitungsinterview, dies koenne die Zahl der Arbeitslosen um bis zu 2
Millionen verringern. Waehrenddessen lobte die stellvertretende
DGB-Vorsitzende Engelen-Kefer die juengsten arbeitspolitischen Anstrengungen
der Bundesregierung. Bonn habe in diesem Jahr die Mittel fuer die
Arbeitsmarktpolitik erheblich aufgestockt. Dies sei sehr hilfreich. |
SPD in Mecklenburg-Vorpommern schliesst Zusammenarbeit mit PDS nicht aus |
Torgelo. Die SPD in Mecklenburg-Vorpommern will die CDU aus der
Regierungsverantwortung abloesen und schliesst zum Erreichen dieses Ziels
eine begrenzte Zusammenarbeit mit der PDS nicht aus. Der auf einem
Landesparteitag in Torgelo mit 95 Prozent der Stimmen als Spitzenkandidat
bestaetigte SPD-Landesvorsitzende Ringstorf sprach sich gleichzeitig gegen
die Fortsetzung der grossen Koalition in Schwerin nach der Landtagswahl am
27. September aus. Heftig kritisierte Ringstorf Ministerpraesident Seite, der
die Interessen Mecklenburg-Vorpommerns in Bonn ungenuegend vertrete. |
Kohl will Russlanddeutschen das Tor nach Deutschland offenhalten |
Stuttgart. Bundeskanzler Kohl will auch in Zukunft fuer die Russlanddeutschen
das Tor nach Deutschland offenhalten. Auf dem Bundestreffen der
Landsmannschaft der Deutschen aus Russland sagte Kohl in Stuttgart, die
Bundesregierung stehe ohne Wenn und Aber an der Seite der Spaetaussiedler.
Waehrend Kohl die Beherrschung der deutschen Sprache als unerlaesslich fuer
die Integration der Russlanddeutschen bezeichnete, vertrat der Vorsitzende
der Landsmannschaft Reis die Auffassung, in einer multikulturellen
Gesellschaft spiele Sprache nicht die wesentliche Rolle. |
Straffaellige Kinder sollen in Erziehungsheime eingewiesen werden koennen |
Bonn. Bundesjustizminister Schmitz-Jortzig fordert angesichts der hohen
Kinder- und Jugendkriminalitaet die Moeglichkeit, straffaellig gewordene
Jugendliche in Erziehungsheime einzuweisen. Wichtig sei vor allem eine rasche
und ueberzeugende Reaktion bei Kindern, die schwer kriminalitaetsgefaehrdet
seien. Er halte nichts davon, die Strafmuendigkeitsgrenze auf 12 Jahre
herabzusetzen. Reagiert werden muesse immer im Sinne der Erziehung. Sonst
wuerden Kinder dafuer bestraft, dass sich niemand um sie gekuemmert habe, so
Schmitz-Jortzig. |
Beginn der Bauarbeiten fuer die Ostseeautobahn |
Luebeck. Mit einem ersten Spatenstich haben heute in der Naehe von Luebeck
symbolisch die Bauarbeiten fuer das erste Teilstueck der Ostseeautobahn in
Schleswig-Holstein begonnen. Ministerpraesidentin Simonis und
Bundesverkehrsminister Wissmann sprachen von einem bedeutenden
Verkehrsprojekt zur Anbindung Schleswig-Holsteins an den Ostseeraum. |
Flugzeugabsturz bei Eichstaedt |
Eichstaedt. Bei einem Flugzeugabsturz in Oberbayern sind heute bei Eichstaedt
drei Menschen ums Leben gekommen. Das aus Laupheim bei Ulm kommende Flugzeug
war in Eichstaedt zwischengelandet und hatte am Flugplatz noch weitere
Passagiere aufgenommen. Das mit vier Personen besetzte Flugzeug stuertze dann
kurz nach dem Start in ein angrenzendes Waldstueck und ging in Flammen auf.
Bei den Toten handelt es sich um eine 35 Jahre alten Mann aus Ulm, der die
Ungluecksmaschine flog und seine aus Magdeburg stammenden Schwiegereltern.
Auch der schwerverletzt geborgene 34jaehrige Co-Pilot stammt aus Ulm. Er
wurde mit dem Rettungshubschrauber in das Klinikum Muenchen-Bogenhause
geflogen. Das seit gestern Nachmittag in Eichstaedt stattfindende
Fliegerfest, zu dem jeden Sommer mehrere hundert Besucher kommen, ist
anlaesslich dieser Tragoedie abgesagt worden. |
Quellen |
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