Spendenaufkommen der Welthungerhilfe sinkt |
Bonn. Das Spendenaufkommen der Welthungerhilfe ist im vergangenen Jahr
um rund 15% zurueckgegangen. Trotzdem seien die Spenden in Hoehe von
fast 44 Mio. DM das zweithoechste Ergebnis in der Geschichte der
Organisation, sagte die Vorstandsvorsitzende Henselder-Barzel bei
der Vorstellung des Jahresberichts. Der Rueckgang sei auch mit dem
Rueckgang der aktuellen Rezession zu erklaeren. Zugleich warnte sie
davor, Entwicklungshilfe als Auslaufmodell zu sehen und statt dessen
Katastrophenhilfe als Zukunftsmodell anzupreisen. Nothilfe koenne sich
auf Dauer laehmend auf den Selbsthilfewillen der Empfaenger auswirken.
Zugleich kritisierte sie die EU, die den Ankauf von Nahrungsmitteln vor
Ort zugunsten des Exports der eigenen Ueberschussproduktion erschwere. |
Engere Zusammenarbeit in der Ruestungspolitik zwischen D und F |
Muehlhausen. Deutschland und Frankreich wollen in der Ruestungspolitik
enger zusammenarbeiten um Kosten zu senken. Die beiden Verteidigungs-
minister sprachen sich bei ihren Beratungen fuer den gemeinsamen Bau
eines militaerischen Transportflugzeuges aus. Dabei soll auf die Er-
fahrungen des zivilen Flugzeugherstellers Airbus-Industrie zurueck-
gegriffen werden. Nach Auskunft eines franzoesischen Regierungssprechers
wollen Bundeskanzler Kohl und Premierminister Baladur ausserdem darauf
dringen, dass die beiden noch in Betrieb befindlichen Reaktoren des
ukrainischen Atomkraftwerks Tschernobyl abgestellt werden. Eine
Expertengruppe soll bis zum Gipfeltreffen der G7 im Juli konkrete
Vorschlaege erarbeiten. |
Jugendliche Schlaeger wieder auf freiem Fuss |
Leipzig-Magdeburg. Die Jugendlichen, die am Wochenende im saechsichen
Trebsen bei einem Stadtfest vier Portugiesen zusammengeschlagen haben
sind wieder auf freiem Fuss. Nach Angaben der Leipziger Staatsanwalt-
schaft lehnte der Haftrichter in zwei Faellen den Antrag auf Erlass
eines Haftbefehls ab. Es bestehe keine Fluchtgefahr. Wird auch der
dritte Antrag verworfen, will die Staatsanwaltschaft Beschwerde ein-
legen. Mindestens zehn deutsche Jugendliche hatten bei dem Stadtfest
die Portugiesen geschlagen, getreten und quer durch den Ort verfolgt.
Die Magedeburger Staatsanwaltschaft erhob nach den auslaenderfeindlichen
Krawallen vom Himmelsfahrtstag jetzt gegen sechs Personen Anklage wegen
Landfriedensbruch erhoben. |
Austritt aus der Partei der Republikaner |
Bonn. Innerhalb kurzer Zeit hat jetzt ein zweites Fuehrungsmitglied
die Partei der Republikaner verlassen. Der hauptamtliche Organisations-
leiter der Republikaner Boesch schrieb in seiner Austrittserklaerung
Parteichef Schoenhuber grenze sich nicht genuegend gegen rechtsradikale
Tendenzen ab. Die Republikaner haetten den Schritt zu einer demokratischen
Programmpartei nicht vollzogen. Es gehe Schoenhuber parteiintern nur um
die Festigung seiner eigenen Macht. |
Graf im Halbfinale von Paris |
Paris. Titelverteidigerin Steffi Graf steht zum achten Mal im Halbfinale
der French Open. Die deutsche Tennisspielerin bezwang die Argentinierin
Ines Gorotcategi mit 6:4 und 6:1. |
Tarifkonflikt der Druckindustrie |
Wiesbaden. Im Tarifkonflikt der Druckindustrie ist keine Entspannung in
Sicht. Die Arbeitgeber halten weitere Gespraeche mit der IG Medien der-
zeit fuer sinnlos. Die Gewerkschaft sei nach wie vor auf Blockadekurs.
Ihr Angebot eines Arbeitszeitkorridors von 37 Wochenstunden bedeute nichts
anderes als einen gleitenden Uebergang in die 35 Stunden-Woche, so der
Bundesverband Druck. Ferner waere eine laenger Arbeitszeit in der Branche
nur moeglich, wenn Gruende der Beschaeftigungssicherung dies erforderlich
machten. Dagegen sollten Auftragslage und Gruende des Marktes nicht be-
ruecksichtigt werden, kritisierten die Arbeitgeber die IG Medien. |
Verwirrung um Honeckers Urne |
Santiago. Die Urne des in Chile eingeaescherten frueheren Staats- und
Parteichefs Honecker ist vor Schliessung des Friedhofs nicht abgeholt
worden. Nach Auskunft der Behoerden war bei der Einaescherung kein
Mitglied der Familie anwesend. Die Friedhofsverwaltung aeusserte die
Vermutung, dass die Urne erst heute uebergeben wird. Moeglicherweise
wollte die Familie Honeckers der Presse aus dem Weg gehen, die vor dem
Krematorium in Santiago de Chile wartete. Unklar ist weiter, ob und wann
die Urne nach Deutschland gebracht wird. |
Quellen |
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