Tarifeinigung im bayrischen Einzelhandel |
Oberschleissheim. In Bayern haben sich die Arbeitgeber und Arbeitnehmer im
Einzelhandel auf einen Abschluss geeinigt, der nach Gewerkschaftsangaben
Pilotcharakter haben koennte. Ab November gibt es demnach fuer Verkaeufer ab
18.30 Uhr, sowie Samstag ab 14 Uhr, einen Zuschlag von zwanzig Prozent. Ein
Samstag im Monat und die Samstage vor Weihnachten bleiben jedoch
zuschlagsfrei. In der Regel duerfen die Beschaeftigten nur an drei Abenden in
der Woche und drei Samstagen im Monat laenger im Geschaeft bedienen. Wer
Kinder unter zwoelf Jahren oder Pflegebeduerftige betreuen muss oder wer
abends nicht mehr mit oeffentlichen Verkehrsmitteln nach hause kommt, ist vom
Spaetdienst ausgenommen. Ferner erhalten die Beschaeftigten rueckwirkend zum
1. Mai 1,85 Prozent - mindestens jedoch fuenf Mark - mehr im Monat. Das
Weihnachtsgeld wird fuer alle Verkaeufer um 2,5 Prozent erhoeht. Das macht
fuer die meisten Verkaeufer rund 80 Mark im Jahr aus. Die Arbeitgeber legten
finanziell also noch etwas drauf, aber ein direkter Ausgleich fuer den einen
zuschlagsfreien Samstag, wie die Gewerkschaften es gefordert hatten, gibt es
nicht. |
Streik im Berliner Einzelhandel |
Berlin. Durch den Streit im Einzelhandel wird es heute zum ersten grossen
Streiktag in Berlin kommen. Die Gewerkschaften DAG und HBV riefen die
Beschaeftigten in Filialen mehrerer Kaufhaeuser zu Arbeitsniederlegungen auf.
Damit soll der Druck auf die Arbeitgeber verstaerkt werden den bayrischen
Abschluss zu uebernehmen. |
Serben sollen in ihre Heimat zurueckgefuehrt werden |
Stuttgart. Die Bundesregierung will nach den Worten von Innenminister Kanther
in der kommenden Woche ein Rueckfuehrungsabkommen mit Serbien unterzeichnen.
Auf dieser Grundlage sollen, so der Minister, 120.000 Serben innerhalb von
zwei bis drei Jahren in ihre Heimat zurueckkehren. Kanther aeusserte sich
ausserdem zuversichtlich, dass es auf der Innenministerkonferenz in zwei
Wochen eine Einigung auf den 1. Oktober als Beginn der Rueckfuehrung
bosnischer Fluechtlinge geben werde. Der baden-wuerttembergische
Innenminister Schaeuble hat eine erhebliche Verschaerfung der
Abschiebepolitik angekuendigt. Dies soll notfalls im Alleingang geschehen. |
Steffi Graf eine Runde weiter |
New York. Bei den US-Open hat Steffi Graf das Viertelfinale erreicht. Sie
siegte gegen die Russin Anakurnikowa (sp?) mit 6:2 und 6:1. |
Neue Vorwuerfe gegen Vater von Steffi Graf |
Mannheim. Zwei Tage vor Prozessbeginn gegen Peter Graf wegen
Steuerhinterziehung sind heute neue Vorwuerfe gegen den Vater von Steffi Graf
aufgetaucht. Im Mittelpunkt der neuen Graf-Geschichte steht ein 36-jaehriger
Mithaeftling, der wegen Anstiftung zur Untreue, Hehlerei und Verstosses gegen
das Waffengesetz einsitzt. Ihn soll seinen Angaben nach Peter Graf gebeten
haben, sich an einen Kumpel zu wenden, der in Karlsruhe, gemeinsam mit Jochen
Eckert, dem grafschen Steuerberater, im Gefaengnis sitzt. Der Karlsruher
Haeftling moege doch Jochen Eckert nachdruecklich an die acht bis zehn
Millionen Mark erinnern, die Peter Graf aus seinem Vermoegen noch
vermisst - notfalls mit einem Baseballschlaeger. Tatsaechlich gibt es auch
bei offiziellen Stellen Vermutungen, dass vom grafschen Geld etwas
abgeschoepft worden sei. Es fehlt zumindest. Der angeblich von Peter Graf
angesprochene Haeftling hat sich aber nicht an das Beschaffen von
Baseballschlaegern gemacht, sondern an die Behoerden gewandt. Moeglicherweise
um bei seiner eigenen Verhandlung, die unmittelbar bevorsteht, einen Bonus zu
bekommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall bereits seit Monaten
ohne sagen zu koennen, wann mit einem Abschluss zu rechnen ist. Der von Peter
Graf angeblich angesprochene Haeftling ist uebrigens aus Sicherheitsgruenden
in eine andere Vollzugsanstalt verlegt worden. |
EU-Behoerden pruefen eigenes Vorgehen bei der BSE-Seuche |
Bruessel. Das Europaeische Parlament ueberprueft von heute an das Verhalten
der EU-Behoerden im Zusammenhang mit der Rinderseuche BSE. Ziel einer
oeffentlichen Anhoerung ist es zu klaeren, ob bei den Massnahmen der EU zur
Bekaempfung der Seuche der Verbraucherschutz den Marktinteressen
untergeordnet wurde. |
Helmut Kohl zu Besuch in der Ukraine |
Kiew. Bundeskanzler Kohl ist heute morgen zum Auftakt seines Besuchs in der
Ukraine mit Praesident Kutschmar zusammengetroffen. In dem Gespraech
sollte es vor allem um Wirtschaftsfragen gehen. Gleichzeitig begann ein
runder Tisch deutscher und ukrainischer Unternehmen. 176 Millionen Mark haben
deutsche Firmen in der Ukraine angelegt. Deutschland liegt damit hinter den
USA auf dem zweiten Platz. Kohl haelt sich drei Tage in der Ukraine auf. Im
Rahmen des Besuchs wollen Deutschland und Ukraine ein Abkommen ueber die
Rechte der deutschstaemmigen Ukrainer abschliessen. Der Kanzler hat heute
einen Kranz auf dem ersten deutschen Soldatenfriedhof in der Ukraine
niedergelegt. Auf dem neu angelegten Gelaende am Stadtrand von Kiew sind fast
4500 Gefallene des 2. Weltkriegs beigesetzt. Deutschland und die Ukraine
hatten nach langen Verhandlungen im Mai ein Kriegsgraeberabkommen
unterzeichnet. |
Rauschgift beschlagnahmt |
Rottweil. Bei einer ueberregionalen Aktion gegen Rauschgift sind in den
Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar insgesamt zwanzig
Personen vorlaeufig festgenommen worden. Bei Hausdurchsuchungen wurden unter
anderem Kokain, Marihuana, Haschisch und die Kunstdroge Ecstasy
beschlagnahmt. Gegen vier Personen erging Haftbefehl. Schon in den
vergangenen Wochen waren im Raum Tuttlingen und Rottweil mehrere
Tatverdaechtige festgenommen worden. |
Steuerfander durchsuchten wieder Banken |
Duesseldorf. In dreizehn deutschen Staedten sind heute Filialen der
Westdeutschen Landesbank und mehrerer Sparkassen durchsucht worden. Es geht
um die Verschiebung versteuerter Gelder ins Ausland. Beschaeftigte der WestLB
und von vier Stadtsparkassen stehen im Verdacht durch Transfers von
Millionenbetraegen nach Luxemburg und die Schweiz Kunden bei der
Hinterziehung von Steuern geholfen zu haben. |
IG Metall kuendigt weitere Aktionen gegen Sparpaket an |
Frankfurt/Main. Die IG Metall hat weitere Aktionen gegen das Bonner Sparpaket
angekuendigt. Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Zwickel teilte mit,
bereits am kommenden Samstag wuerden Kundgebungen in sechs Staedten
stattfinden. Zwickel warf der Bundesregierung erneut vor, mit den
Sparmassnahmen einen Sozialabbau zu betreiben. |
Jeder 12. Arbeitnehmer in Deutschland ist Auslaender |
Wiesbaden. Jeder zwoelfte Erwerbstaetige in Deutschland ist Auslaender. Nach
Angaben des Statistischen Bundesamtes waren Ende April rund 3 Millionen
anderer Staatsangehoerigkeit in der Bundesrepublik beschaeftigt. Die meisten
von ihnen arbeiten im Bergbau und in der Industrie. Die groesste Gruppe unter
den Auslaendern stellen nach wie vor die tuerkischen Staatsangehoerigen. |
Baden-Wuerttemberg moechte Scientology ueberwachen lassen |
Stuttgart. Baden-Wuerttemberg will als erstes Bundesland die
Scientology-Organisation vom Verfassungsschutz ueberwachen lassen.
Innenminister Schaeuble kuendigte fuer Oktober eine entsprechende
Gesetzesvorlage an. |
Italienurlauber sollten sich impfen lassen |
Urlauber die nach Sueditalien reisen wollen, sollen sich gegen Gelbsucht
impfen lassen. Das hat das Robert-Koch-Institut in Berlin empfohlen. In
Sueditalien seien dieses Jahr bereits mehr als 1500 Faelle von Hepatitis A
aufgetreten. Ausserdem rieten die Mediziner davon ab, rohe Meerestiere oder
Leitungswasser zu trinken. |
Wetter |
Es bleibt teils heiter und teils wolkig und allgemein trocken. Die
Temperaturen klettern auf Hoechstwerte zwischen 18 und 23 Grad. Im Bergland
werden bis zu 15 Grad erreicht. Am Mittwoch und Donnerstag bleibt es
ueberwiegend freundlich. Dabei wird es etwas waermer. |
Quellen |
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