GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 01.03.1999



* Finanzausschuss billigt Novelle zur Einkommenssteuerreform
* Lafontaine relativiert Aeusserungen zur PDS
* Gespraeche ueber Agrarreform vertagt
* Zahl der Drogentoten und der Erstkonsumenten gestiegen
* 2 Millionen Menschen unterschreiben gegen doppelte Staatsbuergerschaft
* Mueller eroeffnet Auslandsmesse TechnoGerma in Indonesien
* 3,1% mehr Lohn und Gehalt fuer Beschaeftigte der Post
* Fussball: Ergebis vom Sonntag
* Boerse



Finanzausschuss billigt Novelle zur Einkommenssteuerreform

Der Bundesfinanzausschuss hat den Gesetzentwurf des Kabinetts zur Einkommenssteuerreform gegen die Stimmen der Opposition gebilligt. Damit kann das Parlament am Donnerstag ueber die Novelle abstimmen. Der Bundesrat entscheidet dann am 19. Maerz ueber den Gesetzentwurf. Der finanzpolitische Sprecher der Fraktion der Buendnis-Gruenen, Mueller, erklaerte in Bonn, die Nettoentlastung der Steuerzahler erhoehe sich im Jahr 2002 in der 3. Stufe auf 20,5 Milliarden DM. Dies seien 5,2 Milliarden DM mehr als bislang geplant.


Lafontaine relativiert Aeusserungen zur PDS

SPD-Parteichef Lafontaine hat die juengsten Aeusserungen zur Zusammenarbeit mit der PDS relativiert. Er sagte heute nach einer SPD-Praesidiumssitzung, diese Aeusserungen enthielten nichts wirklich neues. "Das Thema werden wir immer lutschen, wenn es kein anderes wichtigeres gibt, auch in den naechsten 10 Jahren", sagte Lafontaine heute. Es bleibe bei der SPD-Position, dass die ostdeutschen Landesverbaende selbst entscheiden koennten, ob sie mit der PDS zusammenarbeiten wollen. Weil es so etwas schon gebe, habe die Wirklichkeit die Dresdner Erklaerung der SPD von 1994 ueberholt. Darin war eine Zusammenarbeit mit der PDS noch ausgeschlossen worden.


Gespraeche ueber Agrarreform vertagt

Die zweite Gespraechsrunde ueber die Agrarreform der Europaeischen Union in Bruessel ist auf Donnerstag verschoben worden. Dies teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium in Bonn mit. Es entsprach damit einem Wunsch der franzoesischen Regierung. Paris hatte erklaert, man wolle Zeit fuer die Suche nach einem Kompromiss im Streit um die Agrarreform gewinnen. Am vergangenen Freitag war eine Erstgespraechsrunde wegen Differenzen insbesondere zwischen Frankreich und Deutschland ueber die Finanzierung des EU-Agrarhaushaltes ergebnislos abgebrochen worden. Bundeskanzler Schroeder appellierte erneut an die europaeischen Regierungschefs, Hindernisse fuer die EU-Reformen rasch aus dem Weg zu raeumen. Die sogenannte Agenda 2000 muesse noch in diesem Jahr verabschiedet werden, verlangte Schroeder auf dem Kongress der Sozialdemokratischen Partei Europas in Mailand.


Zahl der Drogentoten und der Erstkonsumenten gestiegen

In Deutschland hat es vergangenes Jahr 11 1/2% mehr Drogentote gegeben als 1997. Die Zahl stieg damit auf rund 1600. "Ein beunruhigender Trend", meinte Christa Nickels, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung angesichts der aktuellen Zahlen. Bedauerlich ist auch der Anstieg der sogenannten Erstkonsumenten harter Drogen. Ihre Zahl stieg 1998 auf fast 21.000, genau 1,7% mehr als im Vorjahr. Waehrend Erwachsene aber nicht haeufiger als frueher zu Drogen griffen, hat sich die Zahl der betroffenen Jugendlichen erhoeht. Droge Nummer 1 bleibt aber laut Christa Nickels der Tabak, dicht gefolgt vom Alkohol.


2 Millionen Menschen unterschreiben gegen doppelte Staatsbuergerschaft

Bei der Aktion gegen die doppelte Staatsbuergerschaft haben bis jetzt 2 Millionen Menschen unterschrieben. Das teilte CDU-Generalsekretaerin Merkel heute mit. Sie sagte, die Aktion werde so lange fortgesetzt, bis die Bundesregierunge Aenderungsvorschlaege zum geplanten Gesetz vorlege.


Mueller eroeffnet Auslandsmesse TechnoGerma in Indonesien

Im Beisein von von Praesident Habibi hat Bundeswirtschaftsminister Mueller in der indonesischen Hauptstadt Jakarta die Auslandsmesse TechnoGerma eroeffnet. Auf der Leistungsschau praesentieren 200 Firmen Investitionsgueter aus Deutschland. Knapp die Haelfte der Aussteller kommt aus dem Maschinen- und Anlagenbau. Indonesien sei kein klassisches Billiglohnland, sagte Mueller. Es koenne deshalb nur ueber eine Modernisierung der Wirtschaft und eine auf fortschrittliche Technologie gestuetzte Produktivitaetssteigerung seinen Weg auf die Weltmaerkte finden.


3,1% mehr Lohn und Gehalt fuer Beschaeftigte der Post

Die Beschaeftigten der Post bekommen ab dem 1. April 3,1% mehr Geld. Fuer Januar bis Maerz gibt es eine Einmalzahlung von 500 DM. Darauf haben sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer geeinigt. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 15 Monaten. Die Postgewerkschaft hatte urspruenglich Lohnerhoehungen von 5,5% gefordert. Eine Annaeherung gibt es offenbar bei den Tarifgespraechen fuer die 470.000 Beschaeftigten des privaten Bankgewerbes. Sprecher der Gewerkschaften DAG und HBV erklaerten am Verhandlungsort Frankfurt am Main, derzeit werde an einem Tarifpaket gerechnet.


Fussball: Ergebis vom Sonntag

Im Sonntagsspiel der 1. Fussball-Bundesliga trennten Schalke 04 und Herta BSC Berlin 0:0.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,7801 DM= 0.9101 Euro
Kanada(1 $)  1,1798 DM= 0.6032 Euro
England(1 Pfund)  2,8615 DM= 1.4630 Euro
Schweiz(100 sfr)  122,7919 DM= 62.782 Euro
Japan(100 Yen)  1,4945 DM= 0.7641 Euro
Schweden(100 skr)  21,7025 DM= 11.096 Euro
 
Einige Indizes:
DAX:4784,31( aktuell )  
Dow-Jones-Index:9337,82( Stand 17:00 MEZ )  
9306,58( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:14221,75
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MEZ    21:00 MEZ
Radio7    17:00 MEZ
SWR3    7:30 MEZ