G7-Chefs verlangen Ruecktritt von Karadzic |
Das Treffen der G7-Chefs und Russland ist mit der Absichtserklaerung einer
weiteren engen Zusammenarbeit zuende gegangen. Gleichzeitig bekraeftigten die
Staatsmaenner in Lyon ihren Fuehrungswillen. Zum Abschluss des Gipfels
erklaerten die Acht, sie wollten den Uebergang ins naechste Jahrtausend
gemeinsam meistern und dabei Sicherheit und Stabilitaet in der Welt schaffen.
Ausserdem verlangten sie, dass der bosnische Serbenfuehrer Karadzic von allen
poltischen Aemtern zuruecktritt.
Wenn man vernuenftige Erwartungen an ein solches Treffen stellt, dann kann
Lyon als besonders gelungener Versuch gelten, nicht nur offen alle Probleme
anzusprechen, sondern auch ein Stueck Abhilfe zu schaffen. So Bundeskanzler
Helmut Kohl am spaeten Mittag zum Ergebnis des G7-Treffens. Kohl hatte die
Courtoisie, nicht nur wie ueblich dem Gastgeber zu danken, sondern die
besondere Gastlichkeit der Menschen von Lyon zu wuerdigen, die in der Tat
den Gipfel zum Anlass eines grossartigen Festes machten. Politisch setzte Kohl
an erste Stelle, dass faktisch aus G7 nun G8 geworden sei, was die
Einbeziehung Russlands in die Verantwortung meint. Sie drueckte sich unter
anderem darin aus, dass Russland - nahezu sensationell - die Forderung nach
Absetzung Radovan Karadzics unterstuetzte. Der Kanzler hob auch die
Antiterrordeklaration hervor, der juengste Anschlag von Osnabrueck zeige auch
in Deutschland, dass dieses Thema immer mehr Gewicht bekomme. Was die
nukleare Sicherheit angehe ist man nach Kohls Worten auf gutem Wege,
Verbesserungen zu erreichen, doch die Situation in der Ukraine nannte er
beunruhigend. Schliesslich hob Kohl zur Nahostpolitik hervor, der
Friedensprozess muesse fortgesetzt werden, er sei der einzige Weg. Die
Situation sei schwieriger geworden, aber man muesse der neuen israelischen
Regierung eine faire Chance einraeumen. Zum Thema UNO stellte Aussenminister
Klaus Kinkel fest, die Europaer hattet Butros Butros Ghali nichts
vorzuwerfen. |
IRA verantwortlich fuer Anschlag auf Kaserne in Osnabrueck |
Die IRA steht vermutlich hinter dem Anschlag auf die britische Kaserne in
Osnabrueck. Die Ermittler gehen davon aus, dass die gestern abgefeuerten
Moersergranaten von Mitgliedern der nordirischen Untergrundorganisation
gebaut wurden. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft erklaerte, die Behoerde
ermittle jetzt gegen unbekannte Angehoerige der IRA.
Keine Gefahr mehr durch die selbstgebastelten Granaten, die vermutlich
Terroristen der irisch republikanischen Armee abgefeuert hatten. Niemand
wurde verletzt. Und das, obwohl eine Granate in der Naehe einer Tanksaeule
einschlug. Erheblicher Sachschaden entstand durch die Druckwelle nicht nur
an den umliegenden Wohnhaeusern, sondern auch an der katholischen Kapelle auf
dem Kasernengelaende. Inzwischen sind die evakuierten Osnabruecker in ihre
Wohnungen zurueckgekehrt. Auf dem Kasernengelaende erinnert ein drei Meter
breiter, flacher Krater an den heimtueckischen Anschlag in der Nacht. Zur
Stunde befragen Beamte der Bundesanwaltschaft die Anwohner. Der weisse Ford
Transit, von dem aus die Terroristen gefeuert hatten, wird kriminaltechnisch
untersucht. Der rechtsgesteuerte Wagen mit gefaelschtem britischen
Kennzeichen sollte vermutlich nach dem Anschlag gesprengt werden. Schon 1989
hatte die IRA einen Anschlag auf die britische Kaserne in Osnabrueck
versucht. An dem groessten Garnisonsstandort ausserhalb des Koenigreiches
leben rund 5.000 britische Soldaten mit ihren Familien. |
Merkel und Wissmann fuer besseren Schutz der Nordsee |
Bonn. Bundesumweltministerin Merkel und Verkehrsminister Wissmann wollen sich
fuer die Einfuehrung besserer Nordseeschutzvorschriften einsetzen. Nach einem
Bericht der "Bild am Sonntag" wollen die beiden CDU-Politiker an den
Umweltausschuss der internationalen Schiffahrtsorganisation appellieren, die
Nordsee als Sondergebiet einzustufen. In Sondergebieten duerfen keine
Schiffstanks ausgespuelt oder Oelreste ins Meer gekippt werden. Vergangene
Woche waren auf mehren Nordseeinseln Oelklumpen angeschwemmt worden, die von
Tankwaschungen eines noch unbekannten Tankers stammten. |
Homosexuelle feiern in Berlin |
Berlin. Mehr als zehntausend Homosexuelle aus ganz Deutschland zogen seit dem
Vormittag zum traditionellen Christopher-Street-Day mit buntgeschmueckten
Wagen durch die Berliner Innenstadt. Mit der Strassenparade erinneren die
Homosexuellen alljaehrlich an einen Aufstand in New York bei dem sich die
Besucher eine Schwulenbar im Juni 1969 erstmals gegen eine Razzia der Polizei
zur Wehr gesetzt hatten. Die Aktion war ein Signal zur Gruendung
homosexueller Emanzipationsbewegungen in vielen Laendern der Erde. |
Bisher schwerster Fall von Telefonkartenbetrug |
Hamburg. Ein Deutscher und zwei Amerikaner sind nach einem Bericht des
Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" in den bisher schwersten Fall von
Telefonkartenbetrug verwickelt. Die drei haetten Anfang dieses Jahres
Grossabnehmern im kriminellen Milieu gefaelschte 50 DM-Telekomdarten
angeboten, die sich immer wieder aufladen liessen. Hergestellt wurden die
Karten laut Spiegel in England und Thailand. Der deutsche Tatverdaechtige sei
mittlerweile verhaftet worden, die anderen beiden Maenner haetten sich in die
USA abgesetzt. |
Zwei Deutsche sterben bei Busunglueck auf Mallorca |
Bei einem Busunfall auf Mallorca sind zwei deutsche Touristen ums Leben
gekommen. Sie waren unterwegs zum internationalen Flughafen der Ferieninsel,
nach Palma von wo aus sie heimfliegen wollten. Der Bus kam von der Fahrbahn
ab. Die beiden Maenner waren 60 und 53 Jahre alt. Aus welcher Gegend in
Deutschland sie stammen ist nicht bekannt. Beim Unfall wurden ausserdem 21
Menschen verletzt, zum Teil schwer. Unter den Verletzten sollen auch Kinder
sein. Die Unfallopfer wurden in drei verschiedenen Krankenhaeusern in Palma
untergebracht. |
Vogts nominiert nur einen Spieler nach |
Fuer das EM-Finale morgen gegen Tschechien hat Bundestrainer Berti Vogts nur
einen Spieler nachnominiert. Dabei hatte die europaeische Fussballunion UEFA
gestern sogar die Sondererlaubnis dafuer gegeben, die personalgeschwaechte
DFB-Auswahl um insgesamt zwei Feldspieler anzureichern. Der nachnominierte
ist Jens Todd (sp?), neuerdings bei Werder Bremen unter Vertrag.
Einen Tag vor dem Finale hat Bundestrainer Vogts noch einmal geprueft, ob er
neben dem Bremer Todd noch einen zweiten Spieler nachnominieren solle. Nach
einer Ruecksprache mit der medizinischen Abteilung im DFB-Tross hat Vogts
allerdings darauf verzichtet. Das deutet darauf hin, dass die angeschlagenen
Stefan Kuntz, Christian Ziege, Marco Bode und Thomas Helmer sicher spielen
koennen. Definitiv nicht einsatzfaehig ist Steffen Freund, bei dem eine
Baenderverletzung im Knie festgestellt wurde. Offenbar gebessert haben sich
hingegen auch die Aussichten fuer Juergen Klinsmann auf einen Finaleinsatz.
Allerdings duerfte der Mannschaftskapitaen kaum von Anfang an aufgeboten
werden. |
Anke Huber in Wimbledon ausgeschieden |
Anke Huber ist beim Rasentennisturnier in Wimbledon in der dritten Runde
ausgeschieden. Sie unterlag ueberraschen der Japanerin Ai Sugijama (sp?)
mit 6:7 und 1:6. Steffi Graf, Michael Stich und Alexander Radoulescou haben
dagegen das Achtelfinale erreicht. Graf benoetigte nur rund 50 Minuten fuer
ihr 6:2 und 6:1 gegen die US-Amerikanerin Nicole Arent. Michael Stich setzte
sich in vier Saetzen gegen den Australier Stolly durch und Alxander
Radoulescou zog durch einen Fuenfsatzerfolg gegen David Wheaton aus den USA
in die Runde der letzten sechzehn ein. |
Deutscher Doppelsieg in Assen |
Mit einem deutschen Doppelsieg endete der Weltmeisterschaftslauf fuer
Motorraeder im hollaendischen Assen in der Klasse bis 250 ccm. Ralf Waldmann
gewann vor Juergen Fuchs. |
Schumacher startet in Frankreich von der Pole Position |
Weltmeister Michael Schumacher wird morgen beim Grossen Preis von Frankreich,
dem 9. Lauf zur Formel-I-Weltmeisterschaft von der Position eins ins Rennen
gehen. Er war heute im Abschlusstraining Schnellster vor dem in der
Weltmeisterschaft fuehrenden Briten Damon Hill. Heinz-Harald Frentzen aus
Moenchengladbach startet aus der siebten Reihe. |
Quellen |
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