GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 10.03.1996



* Arbeitgeber stellen Forderungen zum Buendnis fuer Arbeit
* Kanther fuer Buendnis fuer Arbeit im oeffentlichen Dienst
* Weiterer Zuwachs der Zahl kindlicher Sozialhilfempfaenger
* Kommunalwahlen in Bayern
* Brand einer Druckerei bei Pirmasens



Arbeitgeber stellen Forderungen zum Buendnis fuer Arbeit

Hamburg. Die Arbeitgeber wollen den Sonderurlaub fuer Hochzeit und Umzug abschaffen. Arbeitgeberpraesident Murmann sagte der Zeitung Bild am Sonntag, so koennten Lohnnebenkosten gespart werden. Auf der kuenftige Praesident der Metallarbeitgeber, Stumpfe, nennt die freien Tage fuer Familienfeste ueberholt. Er sagte der Bild am Sonntag, wer feiern wolle der koenne ja Urlaub nehmen. Arbeitgeberpraesident Murmann will auch am Weihnachts- und am Urlaubsgeld sparen. Ausserdem schlaegt er vor, dass in Zukunft bei gleichem Lohn eine Stunde laenger gearbeitet wird. Dadurch soll eine Minderung der Lohnnebenkosten um 20% als Voraussetzung fuer das Buendnis fuer Arbeit erreicht werden. Der DGB-Vorsitzende Schulte warnte die Arbeitgeber, sie sollten nicht mit dem Feuer spielen. Mit dem dicken Rotstift allein seien keine Arbeitsplaetze zu schaffen, sagte Schulte der Berliner Morgenpost.


Kanther fuer Buendnis fuer Arbeit im oeffentlichen Dienst

Frankfurt. Auch im oeffentlichen Dienst sollte es nach Ansicht von Bundesinnenminister Kanther ein Buendnis fuer Arbeit geben. Kanther erklaerte sich bereit, in einigen Bereichen Beitraege dazu zu leisten. Im hessischen Rundfunk nannte der CDU-Politiker folgende Punkte: Erstens, die Zahl der Lehrstellen koennte ueber den Bedarf hinaus erhoeht werden. Zweitens: bei der Teilzeit, oder der Altersteilzeit koennte der oeffentliche Dienst noch mehr Angebote machen. Drittens, Ueberstunden sollten in Freizeit umgewandelt werden.


Weiterer Zuwachs der Zahl kindlicher Sozialhilfempfaenger

Bonn. Unter den Sozialhilfeempfaengern steigt die Zahl der Kinder weiter an. Der Kinderschutzbund geht mittlerweile von rund 1 Million Kinder aus, die auf Sozialhilfe angewiesen sind. Vor zwei Jahren seien es noch rund 200000 weniger gewesen, sagte der Bundesgeschaeftsfuehrer des Kinderschutzbundes Wilken der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.


Kommunalwahlen in Bayern

Muenchen. In Bayern finden heute Kommunalwahlen statt. Fast neun Millionen Menschen sind aufgerufen, neue Gemeinde- und Kreisparlamente zu waehlen, in vielen Orten auch neue Buergermeister und Landraete. Um 36000 Mandate bewerben sich 150000 Kandidaten, fast ein Drittel davon sind Frauen. Erstmals haben in Bayern auch Angehoerige aus Staaten der Europaeischen Union das Recht zu waehlen und gewaehlt zu werden.

Bei der Kommunalwahl hat die SPD in Regenburg und Nuernberg offenbar Einbussen erlitten. Nach dem bisherigen Stand der Auszaehlungen erreichte die Oberbuergermeisterin von Regensburg, Christa Meier, rund 40% der Stimmen. CSU-Herausforderer Scheidinger erhielt 50,5%. In Nuernberg ist offenbar eine Stichwahl notwendig. SPD-Amtsinhaber Schoenlein erreichte 47%, CSU-Herausforderer Scholz 42%. Auch in Augsburg sieht es nach einer Stichwahl aus. Amtsinhaber Maennerk, CSU, liegt bei 48% der Stimmen. Ergebnisse zu den Kommunalparlamenten sind wegen der komplizierten Wahlmoeglichkeiten erst am Mittwoch zu erwarten. Die Trendmeldung aus Muenchen besagt, dass das rot-gruene Buendnis Chancen hat, weiterzuregieren. Der Muenchner Oberbuergermeister Ude steht erst 1999 wieder zur Wahl.


Brand einer Druckerei bei Pirmasens

Pirmasens. In Hauenstein im Kreis Pirmasens steht eine Druckerei in Flammen. Der Betrieb liegt mitten in einem Wohngebiet. Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Tueren geschlossen zu halten und in ihren Haeusern zu bleiben. Ein Mann kam im Feuer ums Leben; der Sachschaden wird auf rund 200000 DM geschaetzt. Die Druckerei brannte bis auf die Grundmauern nieder; giftige Daempfe wurden dank der schnellen Reaktion der Feuerwehr, die das Chemikalienlager ausraeumen konnte, bevor es von den Flammen erfasst wurde, nicht freigesetzt. Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen. Die Gemeinde stellte der Firma leerstehende Fabrikgebaeude zur Verfuegung, so dass die rund 100 Beschaeftigten weiterarbeiten koennen.


Quellen

SWF3    9:00 MEZ    12:00 MEZ    15:00 MEZ    18:00 MEZ    20:00 MEZ