Schily reist nach Tunesien |
Berlin. Bundesinnenminister Schily reist in den naechsten Tagen nach
Tunesien. Er will sich ueber den Stand der Ermittlungen nach der
Explosion auf der Insel Djerba informieren. Die bisherigen Erkenntnisse
deuten nach seinen Worten eher auf einen Anschlag hin. Gewissheit gebe
es aber noch nicht. Das Bundeskriminalamt hat fuenf zusaetzliche Beamte
nach Tunesien geschickt. Bei der Explosion eines Tanklastwagens vor
einer Synagoge sind 15 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen zehn
deutsche Touristen. Angeblich gibt es eine Erklaerung der
Terrororganisation Al-Kaida, in der sie sich zu dem Anschlag bekennt.
Der Fahrer des LKW wird von den tunesischen Behoerden als verdaechtig
eingestuft. Er soll mit seiner Familie im franzoesischen Lyon gelebt
haben. Kurz vor der Explosion hat er mit einem Deutschen in Duisburg
telefoniert, der inzwischen festgenommen wurde. |
BKA nimmt Kontaktmann des mutmasslichen Djerba-Attentaeters fest |
Karlsruhe. Beamte des Bundeskriminalamts haben im Raum Duisburg die
angebliche Kontaktperson des mutmasslichen Attentaeters von Djerba
festgenommen. Dies bestaetigte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe
am Dienstag. Generalbundesanwalt Kay Nehm hatte am Montag die
Ermittlungen zu dem mutmasslichen Anschlag auf der Ferieninsel
Djerba an sich gezogen. Von den deutschen Opfern, die in verschiedenen
Kliniken in Deutschland liegen, war am Montag bei mindestens acht
Verletzten der Zustand noch kritisch. |
Prozess gegen mutmassliche Terroristen beginnt in Frankfurt |
Frankfurt. Das Oberlandesgericht hat am ersten Tag des Prozesses gegen
fuenf mutmassliche islamische Terroristen einen Angeklagten vom
Verfahren ausgeschlossen. Der Algerier hat Richter und Pflichtverteidiger
beschimpft und den Prozess ununterbrochen gestoert. Die Staatsanwaltschaft
wirft den Angeklagten vor, einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in
Strassburg geplant zu haben. Die Angeklagten sollen in Lagern der
Terrorgruppe Al-Kaida in Afghanistan ausgebildet worden sein. In
Deutschland und in Frankreich haben sie nach Ansicht der Staatsanwaelte
eigenstaendig gehandelt. Einer der Angeklagten kritisierte, man habe
sie oeffentlich bereits vorverurteilt. Er bezeichnete die
Sicherheitsauflagen als voellig ueberzogen, da niemand die Angeklagten
befreien wolle. Mit den Verbrechen des 11. Septembers, so woertlich,
haetten sie nichts zu tun. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt. |
Keine Einigung im Metall-Tarifkonflikt |
Muenchen. Auch in der fuenften Tarifverhandlungsrunde haben sich
IG Metall und Arbeitgeber in Bayern nicht geeinigt. Der Bayerische
IG-Metall-Chef Neugebauer kuendigte nach den Verhandlungen weitere
Warnstreiks an. |
Einzelhandel vor Pleitewelle ? |
Stuttgart. Der baden-wuerttembergische Einzelhandel fuerchtet nach
dramatischen Umsatzeinbruechen eine Pleitewelle. Womoeglich muessten
bis zu 1.800 Betriebe im Laufe des Jahres aufgeben, sagte Hans-Juergen
Vietz, der Praesident des Einzelhandelsverbandes Baden-Wuerttemberg,
am Dienstag in Stuttgart. Er sprach von einer Verunsicherung der
Verbraucher. Flaechendeckende Preisaufschlaege im Zuge der
Euro-Umstellung habe es im Handel allerdings nicht gegeben. Der Verband
sprach lediglich von einigen schwarzen Schafen. Einige Branchen wie
Textil, Bekleidung, Schuhe, Moebel und Unterhaltungselektronik mussten
im ersten Quartal Umsatzverluste von bis zu 20 Prozent hinnehmen. "Die
Betriebe bangen um ihre Existenz", sagte Vietz. Insgesamt haette der
Handel in den ersten drei Monaten durchschnittlich drei Prozent
weniger umgesetzt. Der drittgroesste Wirtschaftszweig im Suedwesten
mit 250.000 Beschaeftigten werde in diesem Jahr rote Zahlen schreiben,
nachdem es im Vorjahr noch ein leichtes Plus von 1,3 Prozent gegeben
hatte. |
"Stiftung Zuhoeren" gegruendet |
Giessen. Der bayerische und der hessische Rundfunk haben zusammen mit
den Landesmedienanstalten der beiden Bundeslaender die "Stiftung Zuhoeren"
aus der Taufe gehoben. Zur Gruendung hiess es in Giessen, das Zuhoeren
sei eine Schluesselqualifikation in Bildung, Medien, Alltag, Kunst und
Kultur. Nur durch Zuhoeren seien Verstaendnis und Auseinandersetzung
moeglich, eine Voraussetzung fuer jede Art von Kommunikation. Doch
werde das Zuhoeren im Gegensatz zum Lesen und Schreiben in der Schule
nicht gelehrt. Ein wichtiges Projekt der Stiftung ist deshalb die
Gruendung von sogenannten Hoerclubs an den Grundschulen. |
Schulen sollen mehr Grundlagenwissen vermitteln |
Stuttgart. In den Schulen im Suedwesten soll kuenftig mehr Grundlagen-
statt Spezialwissen auf dem Lehrplan stehen. Das kuendigte
Baden-Wuerttembergs Kultusministerin Annette Schavan in Stuttgart an.
Zudem seien neue Bildungsstandards erarbeitet worden, die von 2004 an
fuer die Schulen im Land verbindlich seien. Die Standards seien jedoch
nicht starr, sondern koennten laufend weiterentwickelt werden. Die
Ministerin sagte, die Leitlinien wuerden auch auf dem Bildungskongress
Ende April in Ulm zur Sprache kommen. Unter anderem soll es fuer die
Schulen Kernlehrplaene geben, deren Inhalt zu zwei Dritteln festgelegt
ist. Die Gestaltung des restlichen Drittels sei freigegeben fuer
regionale Interessen und aktuelle Ereignisse, so Schavan. |
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Quellen |
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