GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 07. 07. 2005



* Malta stimmt der europaeischen Verfassung zu
* G8 einig ueber Klimaschutz-Dokument
* Verstaerkte Kontrollen nach Londoner Anschlaegen
* Oesterreich muss Unis fuer Auslaender staerker oeffnen
* Resolution zur Erweiterung des Weltsicherheitsrats im UN-Plenum
* VISA-Ausschuss: Schily-Aussage verschoben
* Mehrwertsteuer: Unions-Streit auf hoechster Ebene
* Arbeiten fuers eigene Portemonnaie
* Bosch-Mitarbeiter demonstrieren gegen Schichtmodell
* Mehr Steuereinnahmen im ersten Halbjahr
* Oelpreis und London-Explosionen setzen Boersen unter Druck
* Sparsame Autos: Mineraloelsteuer-Einnahmen gesunken
* WEB.DE-Aktionaere billigen Verkauf an United Internet
* Zahl der Empfaenger von Meister-Bafoeg erneut gestiegen
* Zeppelin vom Bodensee geht auf Diamantensuche
* Tuerkin hat Anspruch auf deutsches Bafoeg fuer Studium in der Tuerkei
* Ex-Chefin von Kinderhilfsverein gesteht Betrug
* Bauarbeiter zerstoeren antike Fundstuecke
* Der Duden hat Geburtstag
* Schwaebische Alb und Loerrach stark erdbebengefaehrdet
* Boerse



Malta stimmt der europaeischen Verfassung zu

La Valletta. Der Inselstaat Malta im Mittelmeer hat der europaeischen Verfassung zugestimmt. Die Entscheidung im Parlament von Valletta erfolgte gestern Abend einstimmig - auch die oppositionelle Labourpartei hatte fuer die Annahme plaediert. Damit hat erstmals ein nationales Parlament einstimmig fuer die Verfassung votiert. Malta ist seit 2004 EU-Mitglied und das 13. Land, das die Verfassung bestaetigt. Mit Spannung wird am kommenden Sonntag die Volksabstimmung ueber das EU-Grundgesetz in Luxemburg erwartet. Der Ausgang gilt als unsicher. Frankreich und die Niederlande hatten kuerzlich die Verfassung in Referenden abgelehnt und damit eine schwere Krise in der Gemeinschaft ausgeloest.


G8 einig ueber Klimaschutz-Dokument

Der G-8-Gipfel hat beim umstrittenen Thema Klimaschutz eine Einigung ueber ein Abschlussdokument erzielt. Aenderungen werde es nicht mehr geben, sagte der Beauftragte von Bundesregierung Pfaffenbach im schottischen Gleneagles. Laut Pfaffenbach stimmte auch US-Praesident Bush einem Text zu, in dem die Emission von Treibhausgasen als schaedlich fuer das Weltklima bezeichnet wird. Konkrete Vepflichtungen zur Reduktion von CO2-Emissionen oder andere Zahlen wuerden in dem Dokument aber nicht erwaehnt, sagte Pfaffenbach weiter. US-Praesident Bush hat sich fuer den Abbau der Agrarbeihilfen ausgesprochen. Allerdings muesse sich auch die Europaeische Union dazu bereit erklaeren, sagte Bush beim G8-Gipfel im schottischen Gleneagles. Er hoffe, dass dieses Ziel im Rahmen der Welthandelsgespraeche 2010 erreicht werde. Ein Sprecher der EU-Kommission bekraeftigte zwar die Bereitschaft, Exportbeihilfen zwischen 2010 und 2015 auslaufen zu lassen. Zugleich verteidigte er die allgemeinen Agrarzuschuesse. Das Treffen der G8, also der USA, Deutschlands, Japans, Grossbritanniens, Frankreichs, Kanadas, Italiens und Russlands hatte gestern Abend mit einem Bankett im Tagungshotel begonnen, zu dem die britische Koenigin Elizabeth II. eingeladen hatte.


Verstaerkte Kontrollen nach Londoner Anschlaegen

Nach den Londoner Anschlaegen hat Innenminister Schily verstaerkte Sicherheitsmassnahmen in Deutschland angeordnet. Die Polizeikontrollen an Bahnhoefen und Flughaefen seien verschaerft worden, sagte Schily in Berlin. Konkrete Hinweise auf bevorstehende Attentate in der Bundesrepublik gebe es aber nicht. Die Bevoelkerung rief er zu erhoehter Wachsamkeit auf. Die fuer morgen geplante Aussage Schilys vor dem Visa-Untersuchungsausschuss des Bundestages wurde wegen der Attentate in Grossbritannien auf den 15. Juli verschoben. Die Terroranschlaege von London sind weltweit mit Entsetzen aufgenommen worden. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen kommt noch heute zu einer Sondersitzung zusammen, um eine neue Resolution gegen den Terrorismus zu verabschieden. Auf dem G-8-Gipfel in Schottland verurteilten alle anwesenden Staats-und Regierungschefs die Anschlaege und sicherten Grossbritannien ihre Solidaritaet zu. Papst Benedikt der Sechzehnte sprach von barbarischen Akten gegen die Menschlichkeit und drueckte den betroffenen sein Mitgefuehl aus. Auch in Deutschland reagierten Politiker mit Bestuerzung. Bundespraesident Koehler und fuehrende Politiker von Regierung und Opposition verurteilten die Anschlaege und bekraeftigten zugleich ihre Entschlossenheit, den Kampf gegen den Terrorismus fortzusetzen.


Oesterreich muss Unis fuer Auslaender staerker oeffnen

Der Europaeische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg hat Oesterreich angewiesen, Studenten aus anderen EU-Laendern kuenftig zu den gleichen Bedingungen zum Hochschulstudium zuzulassen wie einheimische. Die EU-Kommission hatte geklagt, weil Abiturienten aus anderen EU-Staaten in Oesterreich nur dann studieren duerfen, wenn sie auch in ihrem Heimatland die Voraussetzung zu einem solchen Studium erfuellen wuerden. Fuer diese Regelung gebe es keine Rechtfertigung, so der EuGH. Oesterreichs Unis fuerchten nun einen Ansturm von Studenten aus Deutschland. Es koennte eine einmalige Chance sein fuer deutsche Abiturientinnen und Abiturienten, die ein Numerus Clausus-Fach studieren wollen - also zum Beispiel Jura, Psychologie oder Medizin - und in Deutschland keinen Studienplatz bekommen haben. In Oesterreich gibt es keinen Numerus Clausus, bisher mussten deutsche Bewerber aber einen Studienplatz in Deutschland nachweisen, um sich an einer oesterreichischen Universitaet einzuschreiben. Das ist eine Ungleichbehandlung, eine Diskriminierung, die innerhalb der Europaeischen Union nicht erlaubt ist - so uteilte jetzt der europaeische Gerichtshof. Der Vorteil fuer die Deutschen: Oesterreichische Studienbewerber sind das Wettrennen um die Plaetze nicht gewoehnt, viele Schulabgaenger entscheiden sich erst spaet. Das wird sich nun aendern, befuerchtet Judith Boehm von der Studierendenvertretung der Medizin-Uni Wien: "Aus der Sicht der oesterreichischen Studierenden ist das EuGH-Urteil sicher nicht positiv. Bis jetzt hat es in Oesterreich fuer das Medizin-Studium eigentlich keine Platzbeschraenkung gegeben. Und natuerlich wird es Zukunft eine sehr begrenzte Zahl von Plaetzen geben und um die werden sich natuerlich sehr viele Studierenden bewerben. Da wird leider immer mehr der Leistungsdruck zu Tragen kommen."


Resolution zur Erweiterung des Weltsicherheitsrats im UN-Plenum

New York. Deutschland und drei weitere Staaten haben die Resolution fuer eine Erweiterung des Weltsicherheitsrats auf den Weg gebracht. Der Text wurde dem UN-Sekretariat zur Uebersetzung uebergeben - die Debatte im Plenum kann nun am Montag beginnen. Mit einer Abstimmung wird fruehestens fuer Mittwoch kommender Woche gerechnet. Vom Ausgang der Aussprache wird es massgeblich abhaengen, ob Deutschland, Japan, Brasilien und Indien mit einem staendigen Sitz im Weltsicherheitsrat rechnen koennen. Angesichts starker Vorbehalte bieten die Kandidaten an, mindestens 15 Jahre auf die Ausuebung des Vetorechts zu verzichten.


VISA-Ausschuss: Schily-Aussage verschoben

Nach den Terroranschlaegen in London hat Bundesinnenminister Schily seinen fuer morgen geplanten Auftritt vor dem Visa-Untersuchungsausschuss abgesagt. Der Ausschussvorsitzende Uhl hatte Schily die Verschiebung angeboten. Die Aussage werde aber "hoechstwahrscheinlich" am Freitag naechster Woche nachgeholt, so Uhl gegenueber der ddp. Ueber die Notwendigkeit der Verschiebung bestehe unter allen Obleuten Konsens. Falls es wie geplant im September zu Neuwahlen kommt, wird Schily als letzter Zeuge vor dem Ausschuss gehoert.


Mehrwertsteuer: Unions-Streit auf hoechster Ebene

Das CSU-Praesidium hat bei seinen Beratungen in Muenchen ueber das Wahlprogramm der Union keine Festlegung auf eine Erhoehung der Mehrwertsteuer getroffen. CSU-Generalsekretaer Markus Soeder betonte nach der Sitzung, diese Frage solle gemeinsam von der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel und CSU-Chef Edmund Stoiber entschieden werden. Es habe im Praesidium eine grosse Uebereinstimmung mit den Vorstellungen Stoibers gegeben. Es sei ein Verhandlungsmandat an den CSU-Chef ergangen, bei den anstehenden Gespraechen mit Merkel weitreichende Entscheidungen zu treffen. Soeder kuendigte an, das Wahlprogramm der Union werde ein klarer Gegenentwurf zu dem "Luegenmanifest" der SPD sein. Wichtig seien praezise Aussagen darueber, wie CDU und CSU das Land wieder nach vorne bringen wollten. Beim Steuerrecht stehe eine Vereinfachung "im Vordergrund - vor einer Entlastung". Insbesondere die Frage, wie die erhofften Mehreinnahmen aus einer moeglichen Mehrwertsteuer-Erhoehung auf 18 Prozent verwendet werden sollen, sorgte in den vergangenen Tagen fuer Spannungen zwischen CDU und CSU. Merkel favorisiert im Gegensatz zu Stoiber, die Mehreinnahmen in erster Linie zum Senken der Lohnnebenkosten einsetzen zu wollen, um damit Anreize fuer mehr Beschaeftigung zu schaffen. Merkel zeigte sich in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" ueberzeugt, dass die Buerger eine Anhebung der Mehrwertsteuer akzeptierten. Der potenzielle Koalitionspartner FDP hatte zuvor die anhaltende Diskussion im Unionslager kritisiert. Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Bruederle sprach im Fernsehsender n-tv von "Rumgegackere", das nicht nachvollziehbar sei. Fuer die FDP sei entscheidend, "dass wir per Saldo eine Steuerentlastung fuer die Buerger erreichen". Auch aus der SPD kam Kritik. Nach Ansicht von Fraktionsvize Joachim Poss wuerden durch eine Erhoehung der Mehrwertsteuer in jedem Fall kinderreiche Familien, die ihren Konsum nicht einschraenken koennten, staerker belastet werden.


Arbeiten fuers eigene Portemonnaie

Ab heute Abend arbeiten die Deutschen nach einer Rechnung des Bundes der Steuerzahler wieder fuer den eigenen Geldbeutel und nicht mehr fuer die Staatskasse. Der Bund erklaerte den heutigen Tag zum "Steuerzahler-Gedenktag". Grundlage fuer die Berechnungen ist die so genannte Einkommensbelastungsquote. Sie zeigt an, wie viel vom Einkommen der Buerger und Betriebe ueber Steuern und Sozialabgaben zunaechst einbehalten wird. Fuer 2005 veranschlagt der Steuerzahlerbund diese Quote auf 51,45 %.


Bosch-Mitarbeiter demonstrieren gegen Schichtmodell

Stuttgart. Etwa 1.500 Bosch-Mitarbeiter haben gegen die geplante Einfuehrung neuer Arbeitszeitmodelle demonstriert. Nach Angaben der IG Metall wurde fuer eine Stunde in Stuttgart-Feuerbach die Produktion lahm gelegt. Der Autozulieferer macht die Produktion neuer Diesel-Einspritzpumpen in Stuttgart von der Einfuehrung flexiblerer Arbeitszeiten und weniger Ueberstunden abhaengig. Es gehe aber nicht um die Kuerzung von Loehnen, erklaerte ein Sprecher des Unternehmens. Insgesamt sollen durch die Einfuehrung neuer Schichtmodelle etwa zwoelf Millionen Euro einspart werden. Das Schichtmodell sieht nach Angaben des Betriebsrates zwischen neun und 19 Arbeitsschichten vor. Wuerden die 19 Schichten ausgeschoepft, muesste der Betrieb auch Sonntags laufen. Die Sonntagsarbeit koennte dann von der Werksleitung auch ohne Zustimmung des Betriebsrates angeordnet werden. In Stuttgart-Feuerbach arbeiten die Mitarbeiter bisher an fuenf Tagen mit 15 Schichten. Nach Angaben des Betriebsrats geht es derzeit bei den Diesel- Einspritzpumpen um 210 Arbeitsplaetze. Da in Feuerbach in den naechsten drei Jahren aeltere Generationen von Einspritzpumpen auslaufen, seien in diesem Bereich 600 bis 800 Mitarbeiter zu viel an Bord, sagte der Feuerbacher Betriebsratschef Werner Neuffer.Bei einigen Fertigungslinien sei es infolge des Streiks zu kurzen Standzeiten gekommen, die aber wohl nicht zu Lieferengpaesse fuehren werden. Weitere Gespraeche zwischen Arbeitnehmervertretern und Arbeitgebern sollten noch im Juli folgen. Der Betriebsrat sei zu Gespraechen bereit. Insgesamt arbeiten am Hauptsitz in Stuttgart-Feuerbach nach Firmenangaben rund 12.000 Beschaeftigte.


Mehr Steuereinnahmen im ersten Halbjahr

Mainz/Landtag. Rheinland-Pfalz hat im ersten Halbjahr 2005 mehr Steuern eingenommen als erwartet. Finanzminister Gernot Mittler (SPD) bezifferte im Landtag das Plus auf 113,5 Millionen Euro, drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dies sei eine "durchaus positive Entwicklung", sagte Mittler. Urspruenglich hatte die Landesregierung in diesem Jahr ein Minus bei den Steuereinnahmen von 1,2 Prozent einkalkuliert. Die Gesamteinnahmen von Januar bis Juni lagen laut Ministerium bei 3,92 Milliarden Euro. In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hatte der Mainzer Landtag zuvor ueber die Position von Rheinland-Pfalz im Vergleich der Bundeslaender diskutiert. Die Landesregierung verwies auf eine Studie, in der das Land auf Platz fuenf rangiert.Nach der Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung lag Rheinland-Pfalz hinter Hamburg, Bayern, Baden-Wuerttemberg und Hessen. Vergleichsmassstaebe waren die Arbeitslosen- und Erwerbstaetigenquote, Einkommen sowie soziale und innere Sicherheit. Das zeige, dass das Land "deutlich vorankomme", so Ministerpraesident Beck in der Debatte. Kritik kam von CDU und Gruenen. Der CDU-Abgeordnete Georg Goelter sagte, Autoren der Studie haetten angemerkt, der "entscheidende Schub" sei Ende der 80er Jahre - in CDU-Regierungszeiten - entstanden. Die Fraktionschefin der Gruenen, Ise Thomas, beklagte den hohen Schuldenstand des Landes.


Oelpreis und London-Explosionen setzen Boersen unter Druck

London/Frankfurt am Main. Die Ereignisse in der britischen Hauptstadt und die Entwicklung an den Oelmaerkten der Welt haben auch die Aktienmaerkte staerker unter Druck gesetzt. An der Londoner Boerse fiel der Leitindex innerhalb kurzer Zeit um fast ein Prozent, in Frankfurt lag der DAX gegen Mittag mit 4.456 Punkten fast vier Prozent im Minus. Erste Ausloeser der juengsten Entwicklung waren die Preise auf dem Weltoelmarkt, die an der Rohstoff-Boerse in New York fuer ein Barrel Oel erstmals ueber der Marke von 61 Dollar lagen. Getrieben wurden die Preise von der Furcht, die derzeitigen Tropenstuerme koennten im Golf von Mexiko die Produktion auf den Oelbohrinseln beeintraechtigen.


Sparsame Autos: Mineraloelsteuer-Einnahmen gesunken

Die Einnahmen aus allen umweltbezogen Steuern sind gesunken. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, betrugen die Einnahmen im vergangenen Jahr rund 56 Milliarden Euro. Das waren 937 Millionen Euro oder 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit sanken die Einnahmen erstmals seit 1997.Zu den so genannten Umweltsteuern zaehlen die Statistiker nicht nur die Oekosteuer, sondern die gesamte Mineraloelsteuer sowie Strom- und Kraftfahrzeugsteuern. Von den drei Steuerarten entwickelte sich nur die Mineraloelsteuer ruecklaeufig. Sie spuelte dem Fiskus im vergangenen Jahr 41,8 Milliarden Euro in die Kassen. 7,7 Milliarden Euro fielen auf die Kraftfahrzeugsteuer und 6,6 Milliarden Euro auf die Stromsteuer.Die Statistiker fuehren den Rueckgang unter anderem auf den verstaerkten Tanktourismus aufgrund der hohen Spritpreise und den Umstieg auf sparsamere Dieselfahrzeuge zurueck. Die Menge des versteuerten Heizoels verringerte sich unter anderem witterungsbedingt sogar um zehn Prozent. Der Anteil der umweltbezogenen Steuern an den Gesamteinnahmen des Fiskus verringerte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 11,7 Prozent.


WEB.DE-Aktionaere billigen Verkauf an United Internet

Karlsruher/Montabaur. Die Aktionaere des Internetportals WEB.DE haben dem Verkauf des Internetportals an United Internet (GMX, 1&1) in Montabaur zugestimmt. Web.de heisst kuenftig Combots AG und setzt auf eine bislang einzigartige Vernetzung aller Telekommunikationselemente. Laut Unternehmensfuehrung gab es eine klare Mehrheit fuer das Projekt. Nach Abschluss des Geschaefts soll die WEB.DE AG in Combots AG umbenannt werden. Combots will in einem selbst entwickelten und bislang konkurrenzlosen rechnergestuetzten System, Telefon, Handy, Fax und E-Mail ueber einen Internetabschluss miteinander vernetzen. Wie das System genau funktionieren soll, gab das Unternehmen auf der Aktionaersversammlung jedoch nicht bekannt. Auch das Bundeskartellamt hatte den ueber 330 Millionen Euro teuren Verkauf an United Internet bereits genehmigt. Da es unter den Aktionaeren einen grossen Diskussionsbedarf gab, musste die am Mittwoch begonnene Hauptversammlung heute fortgesetzt werden. Dabei aeusserten einige der ueber 200 anwesenden Aktionaere die Sorge, dass das erfolgreiche Portal zwar ordentlich "versilbert" werde, die vom Vorstand angepriesene Alternative einer Web-Telekommunikation aber Verluste bescheren koennte. Mit einem Vorgaengerprodukt von Combots hatte Web.de seit drei Jahren bei minimalen Umsaetzen Millionenverluste erwirtschaftet.


Zahl der Empfaenger von Meister-Bafoeg erneut gestiegen

Im vergangenen Jahr haben deutlich mehr Personen Meister-Bafoeg erhalten als 2003. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, betrug die Zunahme neun Prozent. Insgesamt wurden 133-tausend Personen gefoerdert. Fuer die Unterstuetzung stellte der Bund knapp 380 Millionen Euro bereit.


Zeppelin vom Bodensee geht auf Diamantensuche

Friedrichshafen. Ein Zeppelin NT (Neue Technologie) wird zwei Jahre lang im Suedlichen Afrika auf Diamantensuche gehen. Der Zeppelin soll bereits in den naechsten Wochen mit einem Frachtschiff nach Suedafrika gebracht werden. Dort wird er mit Messinstrumenten ausgeruestet, mit deren Hilfe Experten die geologischen Formationen in Suedafrika, Namibia und Botswana untersuchen, um so Rueckschluesse auf moegliche Diamantenvorkommen zu erhalten. Die Zeppelin Luftschifftechnik GmbH und der weltgroesste Diamantenschuerfer und -haendler De Beers haben ein entsprechendes Kooperationsabkommen unterzeichnet. Bislang werden in Suedafrika Flugzeuge und Hubschrauber fuer das Aufspueren von Diamanten eingesetzt. Mit dem Einsatz soll geprueft werden, ob Luftschiffe tatsaechlich fuer solche Erkundungsaufgaben taugen. Eine weitere Kooperation ist die Zeppelin Luftschifftechnik mit der franzoesischen Vertriebsfirma fuer Luftfahrtelektronik, Sofema, eingegangen. Sofema soll den Zeppelin zunaechst fuer ein Jahr fuer hoheitliche Ueberwachungsaufgaben in verschiedenen Laendern der Welt anbieten.


Tuerkin hat Anspruch auf deutsches Bafoeg fuer Studium in der Tuerkei

Eine in Deutschland lebende Tuerkin hat Anspruch auf Bafoeg fuer ein Studienjahr an einer tuerkischen Universitaet. Das entschied der Europaeische Gerichtshof in Luxemburg. Er war vom Verwaltungsgericht Sigmaringen angerufen worden, nachdem zuvor die zustaendige Behoerde einen Bafoeg-Antrag abgelehnt hatte und deshalb verklagt worden war. Das hoechste EU-Gericht weist in seinem Urteil auf das Assoziations-Abkommen zwischen der Europaeischen Union und der Tuerkei hin. Danach muessen tuerkische Kinder, die in einem Mitgliedstaat bei ihren Eltern leben, gleichberechtigten Bildungszugang haben.


Ex-Chefin von Kinderhilfsverein gesteht Betrug

Mannheim. Die ehemalige Chefin des Ueberlinger Vereins Kinderhilfsmission hat vor dem Mannheimer Landgericht die gegen sie erhobenen Vorwuerfe weitgehend eingeraeumt. Der 47-Jaehrigen wird Untreue, Betrug und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Die Anklage wirft der Frau vor, mit Teilen des Vereinsvermoegens ihren aufwaendigen Lebensstil finanziert zu haben. So soll sie in den Jahren 1994 bis 1996 hohe fuenf- und sechsstellige Summen satzungswidrig unter anderem fuer Vereinsfeste, Kosten fuer die Bewirtung, die Beschaeftigung privater Haushaltshilfen sowie Software ausgegeben haben. Die von der 47-Jaehrigen gefuehrte Hilfsorganisation "Children Mission Fund" hatte nach ihrer Gruendung 1991 Spenden fuer Strassenkinder-Projekte in Suedamerika gesammelt. Bereits fuenf Jahre spaeter war der Organisation die Gemeinnuetzigkeit entzogen worden. Das Regierungspraesidium Tuebingen verbot dem Verein dann 1998 weiter Spenden zu sammeln. Das wurde vom Mannheimer Verwaltungsgerichtshof (VGH) ein Jahr spaeter bestaetigt. Spenden seien zweckentfremdet worden, begruendeten die Richter das Verbot. Am naechsten Donnerstag (14. Juli) sollen die Plaedoyers gesprochen und einen Tag spaeter (15. Juli) das Urteil verkuendet werden.


Bauarbeiter zerstoeren antike Fundstuecke

Koblenz. In Koblenz haben Bauarbeiter offenbar zwei wertvolle Graeber aus der Roemerzeit zerstoert, moeglicherweise vorsaetzlich. Nach Informationen der "Rheinzeitung" ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen das Bauunternehmen. Die Landesdenkmalpfleger werfen dem Unternehmen vor, den Fund nicht gemeldet zu haben, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Bei Tiefbauarbeiten waren die beiden Sarkophage aus dem zweiten Jahrhundert unwiederbringlich zerstoert worden. Nach Angaben des Konservators Axel von Berg vom Landesamt fuer Denkmalpflege befanden sich in den Saergen wertvolle Urnen und Luxusgeschirr. Die roemische Grabstaette sei die reichste gewesen, die bislang im Koblenzer Stadtgebiet entdeckt worden war, so der Experte. Das Bauunternehmen habe gewusst, dass es auf dem Gelaende archaeologische Funde geben koennte. Dennoch sei die Behoerde nicht informiert worden.In der Grabstaette waren Menschen bestattet worden, die zur Oberschicht gehoerten. Aehnliche Funde gibt es in Mainz sowie in Koeln. Nach der Zerstoerung der Funde wollen Archaeologen in der kommenden Woche in dem betroffenen Baugebiet graben. Die Mitarbeiter der Landesdenkmalpflege hoffen, weitere Graeber entdecken zu koennen.


Der Duden hat Geburtstag

Heute wird das wohl bekannteste Woerterbuch der deutschen Sprache, der Duden, 125 Jahre alt. Der Gymnasiallehrer Konrad Duden begruendete mit seinem "Vollstaendigen orthographischen Woerterbuch der deutschen Sprache" 1880 die deutsche Einheitsrechtschreibung. Vor 125 Jahren reichten Konrad Duden noch 27.000 Stichwoerter und 188 Seiten, heute haben es seine Mannheimer Nachfahren in seinem Namen auf 125.000 Worteintragungen und 1152 Seiten in der 23. Auflage von 2004 gebracht - dank vieler Neuschoepfungen, Eindeutschungen oder Fremdwortuebernahmen. Der Rechtschreibeduden wird regelmaessig ueberarbeitet und an die aktuelle Entwicklung der deutschen Sprache angepasst. Im Durchschnitt erscheint alle vier bis fuenf Jahre ein neuer Duden. Besonders viele Aenderungen hatte die Dudenredaktion einzuarbeiten, als die Rechtschreibung vor neun Jahren reformiert wurde: Seit 1996 musste nach den Entscheidungen der Kultusministerkonferenz erneut geaendert, verfeinert, ergaenzt werden - fuer die Auflagen der Jahre 2000 und 2004.Der letzte Reformduden bescherte der Mannheimer Dudenverlagsgruppe Brockhaus im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 15 Millionen Euro.


Schwaebische Alb und Loerrach stark erdbebengefaehrdet

Die Gefahr von Erdbeben in Baden-Wuerttemberg steigt. Nach Angaben des Innenministeriums muessen Bauherren nun auf 59 Prozent der Landesflaeche besondere Anforderungen an die Statik der Haeuser erfuellen. Bislang galt dies nur fuer 44 Prozent der Landesflaeche. Als besonders gefaehrdet werden vom Innenmisterium sechs Prozent der Flaeche (frueher fuenf Prozent) eingestuft. Mittlere Gefahren werden auf 18 (frueher neun) und geringe Gefahren auf 35 Prozent (vormals 30 Prozent) der Flaeche gesehen. Am staerksten ist die geologische Aktivitaet auf der Schwaebischen Alb und im Raum Loerrach. Zuletzt hatte die Erde in Baden-Wuerttemberg im Mai dieses Jahres gebebt. Das Epizentrum lag damals in Waldkirch (Landkreis Emmendingen) im Suedschwarzwald. Das Zentrum des Bebens lag 11 Kilometer unter der Oberflaeche. Das Beben war Geologen zufolge im Umkreis von etwa 20 Kilometern um das Epizentrum zu spueren. Es handelte sich um ein etwas verspaetetes Nachbeben des letzten groesseren Erdbebens in Baden-Wuerttemberg vom 5. Dezember 2004 in Suedbaden. Damals riss ein Beben der Staerke 5,4 auf der Richterskala Tausende von Menschen aus dem Schlaf. Das Epizentrum hatte auch damals schon bei Waldkirch gelegen. Die Erdstoesse waren bis zu 250 Kilometer weit spuerbar gewesen.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.8339 Euro
Kanada (1 $) 0.6761 Euro
England (1 Pfund) 1.4562 Euro
Schweiz (100 sfr) 64.662 Euro
Japan (100 Yen) 0.7474 Euro
Schweden (100 skr) 10.604 Euro
Suedafrika (100 R) 12.210 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 4530.18 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 10256.33 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 11616.70
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ