GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 14.10.1999



* DASA und Aerospacial fusionieren
* Zusammenschluss stoesst auf positives Echo
* Rentenversicherungstraeger zufrieden mit Rentenkompromiss
* Momper kuendigt Rueckzug an
* Schweizer Bankkonto von gesuchtem Ex-DDR-Richter gesperrt
* Kompromiss ueber Buchpreisbindung in Aussicht
* Grass schlaegt Versoehnungsangebot Lafontaines aus
* Optiker sammeln Brillen fuer Afrika
* Fussball: Frauen-Nationalmannschaft siegt bei EM-Qualifikationsspiel
* Boerse



DASA und Aerospacial fusionieren

Die DaimlerChrysler-Tochter DASA und die franzoesiche Aerospacial Matra schliessen sich zum fuehrenden Luft- und Raumfahrtkonzern Europas zusammen. Das teilte heute DaimlerChrysler in Stuttgart mit. Das neue Unternehmen heisst EADS (European Aeronautic Defense Space Companz). Es soll mit 89.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 21 Milliarden Euro erzielen. Daimler-Chef Schremp sprach von einem bahnbrechenden industriellen Beitrag zum Zusammenwachsen Europas. Die Fusion gilt als der entscheidende Schritt zur Neuordnung des Airbus-Konsortiums, an dem DASA und Aerospacial die groessten Eigner sind. Die EADS soll ihren Sitz in den Niederlanden habenund im ersten Halbjahr 2000 die Arbeit aufnehmen, nachdem die zustaendigen Behoerden der Fusion zugestimmt haben.


Zusammenschluss stoesst auf positives Echo

Der Zusammenschluss von DASA und Aerospacial hat ein ueberwiegend positives Echo gefunden. Frankreichs Regierungschef Jospin sagte, angesichts des allgemeinen Konzentrationsprozesses sei es notwendig gewesen, die Kraefte neu zu ordnen. Bundeskanzler Schroeder nannte die Fusion "gut fuer Frankreich, gut fuer Deutschland und gut fuer Europa". Auch das Airbus-Konsortium begruesst den Zusammenschluss und erhofft sich davon neue Chancen fuer einen kompakten Airbus-Konzern.


Rentenversicherungstraeger zufrieden mit Rentenkompromiss

Der Verband deutscher Rentenversicherungstraeger ist zufrieden mit dem von Bundesregierung und IG Metall gefundenen Kompromiss fuer eine Rente mit 60. Das Rentensystem werde nicht durch Vorfinanzierungskosten belastet, meinte Direktor Ruland gestern abend in der ARD. Es sei aber schwierig vorauszusagen, wieviele Arbeitsplaetze wieder neu besetzt wuerden. Hier seien die Tarifvertragsparteien gefordert. Bundesarbeitsminister Riester und IG-Metall-Chef Zwickel hatten sich zuvor auf ein Modell versataendigt. Voraussetzung ist, dass der Betreffende 35 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt hat. Zur Finanzierung soll der Rentenbeitragssatz nicht steigen, sondern Tariffonds von Arbeitnehmern und Unternehmen gebildet werden. Darueber will Zwickel im Buendnis fuer Arbeit sprechen. Die Unternehmer lehnten den Vorstoss bereits ab. Von der Rente mit 60 koennten insgesamt 850.000 Beschaeftigte profitieren. Diese Einschaetzung gab die Bundesversicherungsanstalt fuer Angestellte ab. In Frage kaemen Frauen und Maenner, die zwischen 1937 und 1944 geboren wurden.


Momper kuendigt Rueckzug an

Nach der Wahlschlappe der Berliner SPD vom Sonntag hat der gescheiterte Spitzenkandidat Walter Momper seinen Rueckzug aus der ersten Reihe der Partei angekuendigt. In einem Brief an den SPD-Landesvorsitzenden uebernahm Momper die Verantwortung fuer seinen Anteil am schlechten Wahlausgang.


Schweizer Bankkonto von gesuchtem Ex-DDR-Richter gesperrt

Auf einem schweizer Bankkonto wurde jetzt ein Millionenbetrag gesperrt, der von einem frueheren DDR-Richter eingezahlt worden war. Das schweizer Nachrichtenmagazin "Facts" berichtet, das Konto gehoere dem seit Jahren gesuchten frueheren Verteidiger von Stasi-Chef Mielke. Der Jurist Wetzenstein-Ollenschlaeger wird seit 1992 mit internationalem Haftbefehl gesucht. Er entzog sich damals seiner Verhaftung durch Flucht is Ausland. Er soll unter anderem 17 Millionen DM aus dem Vermoegen des von Schalck-Golodkowski geleiteten DDR-Staatsunternehmens "Kommerzielle Koordinierung" veruntreut haben.


Kompromiss ueber Buchpreisbindung in Aussicht

Die EU-Kommission hab beim Streit ueber die Buchpreisbindung einen Kompromiss in Aussicht gestellt. Kulturkommissarin Reding sagte der Zeitung "Die Welt", Europa muesse nicht aus Harmonisierungswut bewaehrte Strukturen zerstoeren. Man werde das Problem nicht mit der Brechstange loesen. Auch Bundeskulturstaatsminister Naumann erwartet, dass der neue Wettbewerbskommissar Monti bei der Buchpreisbindung nachgibt. Der fruehere Wettbewerbskommissar van Mirt (sp?) wollte wollte die festgelegten Buchpreise im Handel zwischen Oesterreich und Deutschland abschaffen. Buchhaendler und Verleger fuerchteten, dass damit auch die Buchpreisbindung in Deutschland faellt.


Grass schlaegt Versoehnungsangebot Lafontaines aus

Der Literaturnobelpreistraeger Grass stand heute im Mittelpunkt der Frankfurter Buchmesse. Vor Journalisten lehnte Grass das juengste Versoehnungsangebot des ehemaligen SPD-Vorsitzenden Lafontaine ab. Bei der Vorstellung seines Buches "Das Herz schlaegt links" hatte Lafontaine gestern ein Friedensangebot gemacht. Grass hatte Lafontaine nach dessen oeffentlicher Abrechnung mit der SPD mit den Worten "Halt's Maul, trink deinen Rotwein" die Freundschaft aufgekuendigt. Er meinte heute dazu, an seiner Einstellung habe sich nichts geaendert.


Optiker sammeln Brillen fuer Afrika

800 Augenoptiker im ganzen Bundesgebiet sammeln gebrauchte Kinderbrillen fuer Afrika. Ziel der Aktion ist es, mindestens 10.000 Kinderbrillen zusammenzubekommen, die sehgeschaedigten Kindern in Afrika helfen sollen. Dort brauchen nach Ansicht von Experten rund 3 Millionen Kinder dringend eine Sehhilfe. Die gebrauchten Brillen koennen bei den Augenoptikern abgegeben werden.


Fussball: Frauen-Nationalmannschaft siegt bei EM-Qualifikationsspiel

Die deutsche Frauen-Fussballnationalmannschaft hat auf dem Weg zur Europameisterschaft einen grossen Schritt nach vorne getan. Sie beseigte im zweiten EM-Qualifikationsspiel die Mannschaft Islands klar mit 5:0 und uebernahm in der Gruppe 3 die Tabellenfuehrung.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,819 DM= 0.9300 Euro
Kanada(1 $)  1,2278 DM= 0.6277 Euro
England(1 Pfund)  3,0104 DM= 1.5391 Euro
Schweiz(100 sfr)  122,9386 DM= 62.857 Euro
Japan(100 Yen)  1,701 DM= 0.8697 Euro
Schweden(100 skr)  22,3677 DM= 11.436 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5233,48( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10206,51( Stand 17:00 MESZ )  
10232,16( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:17780,26
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MESZ
Radio7    18:00 MESZ
SWR1    20:00 MESZ