Praeziser Bildungsauftrag fuer Kindertagesstaetten gefordert |
Mainz/Muenchen. Die rheinland-pfaelzische Bildungsministerin Doris
Ahnen (SPD) will sich als Vorsitzende der Kultusministerkonferenz fuer
eine Reform der Vorschulpaedagogik einsetzen. Ahnen sagte dem Magazin
"Focus", die Kindertagesstaetten braeuchten einen genauen
Bildungsauftrag. Jungen und Maedchen koennten sich nicht mehr so gut
sprachlich ausdruecken wie frueher. In den Kitas muessten sie lernen,
zuzuhoeren, Texte zu verstehen und eigene Positionen zu vertreten.
Auch naturwissenschaftliche Experimente gehoerten auf einen Lehrplan
fuer Kitas. Kindertagesstaetten und Grundschulen muessten ausserdem
besser zusammenarbeiten. Der Uebergang zur Schule muesse flexibel
sein. Es gebe Kinder, die "deutlich frueher als mit sechs Jahren
eingeschult werden koennten". |
Nach der Entlassung von Florian Gerster |
Nuernberg. Auch nach der Abberufung des Vorstandsvorsitzenden Gerster
bleibt die Bundesagentur fuer Arbeit in der Diskussion. So kritisierte
der rheinland-pfaelzische Ministerpraesident Beck, SPD, die Umstaende
der Entlassung. Es stelle sich die Frage, so Beck, ob wichtige
oeffentliche Positionen durch Kampagnen und Raenkespiele mehr
beeinflusst wuerden als durch die Qualitaet der Arbeit. Beck sprach
Gerster Anerkennung fuer seine Reformen aus. Dagegen sieht der
niedersaechsische Regierungschef Wulff, CDU, die Bundesagentur immer
noch als - so woertlich - "Mammutbehoerde mit zentraler, verkrusteter
Struktur". Wulff forderte, die Aufgaben der Bundesagentur auf kleinere
Einheiten zu verteilen. Die "Welt am Sonntag" berichtet, der Kandidat
fuer die Nachfolge Gersters werde bis zum 6. Februar benannt. An
diesem Tag trifft sich der Verwaltungsrat der Behoerde zu seiner
naechsten Sitzung. Auch Bundeswirtschaftsminister Clement sieht den
entlassenen Vorstandschef der Bundesagentur fuer Arbeit, Gerster, als
Opfer einer Kampagne. Opposition, Medien, die Justiz und Mitarbeiter
der Bundesagentur haetten auf Gersters Sturz hingearbeitet, betonte
Clement. Im ZDF sagte Clement gestern abend, so habe etwa die Union
mit einem Untersuchungsausschuss gedroht. Aber auch die Medien haetten
mit ihren staendigen Fragen nach Gersters Abloesung ihren Teil an der
nun getroffenen Entscheidung. Kritik uebte Clement ausserdem an der
Nuernberger Staatsanwaltschaft, die in einem Interview erklaert hatte,
seit Dezember laufe gegen Gerster ein Ermittlungsverfahren wegen
Verdachts auf Untreue. Gegenueber dem Bayerischen Rundfunk hatte die
Staatsanwaltschaft allerdings gestern klar gestellt, dass in dem
Verfahren gegen Gerster keine klaren Verdachtsmomente vorliegen. 25
Privatpersonen hatten Anzeige erstattet.Die Reformen am Arbeitsmarkt
werden nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Clement auch nach
der Entlassung des Chefs der Bundesagentur fuer Arbeit, Gerster,
fortgesetzt. Der Umbau der Bundesagentur, so Clement, werde
unveraendert und ohne Verzug vorangetrieben. Zur Nachfolgefrage
betonte der Minister, alle bisher ins Gespraech gebrachte Kandidaten
kaemen nicht in Frage. Ausserdem habe der Verwaltungsrat vier Wochen
Zeit, einen neuen Vorsitzenden vorzuschlagen. Clement sagte dazu, er
wuerde einen Vertreter der Wirtschaft bevorzugen.
Der FDP-Arbeitsexperte Dirk Niebel hat den Mannheimer
Wirtschaftswissenschaftler Wolfgang Franz als neuen Vorsitzenden der
Nuernberger Bundesagentur fuer Arbeit (BA) vorgeschlagen. Gleichzeitig
sprach er sich fuer eine Entpolitisierung des BA-Vorstandes aus.
"Professor Franz waere als renommierter Arbeitsmarktexperte und
Wirtschaftsweiser ausserordentlich geeignet, den dringend
erforderlichen Umbau der Behoerde anzugehen", betonte der
FDP-Bundestagsabgeordnete gegenueber dem "Mannheimer Morgen"
(Montagsausgabe).Franz ist Leiter des Zentrums fuer Europaeische
Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim und zugleich einer der fuenf
Sachverstaendigen, die die Bundesregierung in Sachen wirtschaftliche
Entwicklung beraten. |
Krankenkassen wollen Hausarzt-Modell einfuehren |
Berlin. Eine Reihe von gesetzlichen Krankenkassen will jetzt offenbar
auf eigene Faust das so genannte Hausarzt-Modell einfuehren. Damit
koennten die Versicherten die pauschale Praxisgebuehr von 10 Euro im
Quartal ganz oder teilweise erstattet bekommen, wenn sie sich
verpflichten, im Krankheitsfall immer erst zum Hausarzt und nicht
gleich zum Facharzt zu gehen. Gesundheitsministerin Schmidt begruesste
dieses Modell, weil es den Zielen der Gesundheitsreform entspreche.
Dagegen bezeichnete der Chef der Deutschen Angestellten Krankenkasse
DAK, Rebscher, die Diskussion als unsinnig. Es sei unklar, ob es
genuegend qualifizierte Aerzte fuer das Hausarztmodell gebe. |
Baden-Wuerttemberg strebt leistungsabhaengige Bezahlung von Beamten an |
Baden-Wuerttemberg will bei der Reform der Beamtenbesoldung mit gutem
Beispiel vorangehen und Anreize fuer oekonomisches Arbeiten schaffen.
Im Nachrichtenmagazin "Focus" kuendigt Finanzminister Gerhard
Stratthaus (CDU) ausserdem eine leistungsabhaengige Bezahlung von
Staatsdienern an. "Wenn eine Abteilung im Finanzamt ihr Budget
unterschreitet, kann ein kleiner Teil der Effizienzrendite als
Leistungsanreiz den Beamten belassen werden", so Stratthaus. In einem
Pilotprojekt werden den Aemtern nicht mehr Stellen, sondern ein
Personalbudget zugeteilt, ueber das sie selbst verfuegen koennen.
Generell plane er, seine Mitarbeiter kuenftig "wesentlich staerker
nach individueller Leistung und Marktsituation" zu bezahlen. In den
unteren Gehaltsklassen haelt er zehn Prozent der Beamtenbesoldung fuer
variabel, in den oberen will er bis zu einem Viertel des Gehalts von
Leistung und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt abhaengig machen. Ueber
die leistungsabhaengigen Bestandteile des Gehalts soll laut Stratthaus
der direkte Vorgesetzte entscheiden. |
Treffen von Merkel und Stoiber zur Steuerpolitik |
Berlin. Die Vorsitzenden von CDU und CSU, Merkel und Stoiber wollen
noch heute Abend ueber das zwischen beiden Parteien umstrittene
Vorgehen in der Steuerpolitik beraten. Die Unionsparteien diskutieren
seit Wochen ueber ein gemeinsames Steuerkonzept. Noch vor dem
Spitzentreffen forderte der Hamburger Regierungschef von Beust die CSU
auf, in diesem Streit einzulenken. Der CDU-Politiker erklaerte, die
Schwesterpartei werde letztlich einsehen muessen, dass man nicht
laenger an kaputten Systemen herumdoktern duerfe. Notwendig sei
vielmehr ein Systemwechsel. Waehrend die CDU bisher einen Stufentarif
mit deutlichen Steuersenkungen bevorzugt, will die CSU an dem System
der nach Einkommen steigenden Steuersaetze bei weniger Entlastungen
festhalten. |
IG Metall plant Warnstreiks |
Frankfurt/Main. Die Industriegewerkschaft Metall plant nach
Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" schon fuer
den kommenden Donnerstag erste massive Warnstreiks zur Durchsetzung
ihrer Lohnforderungen. Dem Blatt zufolge erklaerte ein
Gewerkschaftssprecher, unmittelbar nach Ablauf der Friedenspflicht am
Mittwoch um 24.00 Uhr werde es Arbeitsniederlegungen geben. Geplant
seien Aktionen auf breiter Front mit mehreren tausend Teilnehmern.
Nach Informationen der Zeitung werden auch die DaimlerChrysler-Werke
in Untertuerkheim und Sindelfingen von den Warnstreiks betroffen sein.
Das Blatt zitiert den Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrats, Erich
Klemm, mit den Worten: "Wir werden den Konflikt in die Betriebe
tragen." |
CMT zieht mehr als 190.000 Besucher an |
Stuttgart. Mehr als 190.000 Besucher hat die Tourismus- und
Freizeitmesse CMT in diesem Jahr nach Stuttgart gelockt. Nach der
neuntaegigen Schau am Killesberg zog Messechef Ulrich Kromer eine
positive Bilanz. Die erste grosse Tourismus-Schau im Jahr habe der
Branche den Optimismus vermittelt, den sie nach den beiden vergangenen
schwierigen Jahren brauche, sagte Kromer. Die Dresdner Bank hatte auf
der Ausstellung Caravan Motor Touristik (CMT) ihre Reisestudie
veroeffentlicht. Danach wollen die Deutschen in diesem Jahr fuenf
Prozent mehr fuer Auslandsreisen ausgeben.Die Aussteller hatten sich
auf der CMT ueberwiegend zufrieden gezeigt. Fast ein Viertel der
Besucher hatten nach Kromers Angaben gleich eine Reise gebucht.
Besonders Fahrradreisen, Wellness-Angebote und Kreuzfahrten, aber auch
Golf-Reisen seien sehr gefragt gewesen.Als Partnerlaender hatten sich
Cuba und die zehn EU-Beitrittslaender auf dem Killesberg praesentiert.
Die naechste CMT findet vom 15.-23. Januar 2005 statt. |
Grosser Narrensprung in Singen |
Rund 14.000 Haes- und Maskentraeger aus Baden-Wuerttemberg und der
Schweiz haben beim "Grossen Narrensprung" in Singen/Hohentwiel
mitgemacht. Stundenlang zogen die Narren in einem farbenfrohen Umzug
durch die Innenstadt. Vor rund 50.000 Zuschauern fuehrten 69 Zuenfte
jahrhundertealte Braeuche und Traditionen vor. Der Umzug war der
Hoehepunkt des Grossen Treffens der Vereinigung
Schwaebisch-Alemannischer Narrenzuenfte (VSAN), das nur alle vier
Jahre an wechselnden Orten stattfindet. Angefuehrt wurde der
farbenfrohe Zug von den Fahnenschwingern der Konstanzer Narrenzunft
Niederburg und der gastgebenden Singener Poppele-Zunft. Die Besucher,
von denen sich viele ebenfalls verkleidet und geschminkt hatten,
draengten sich in mehreren Reihen an der 2,3 Kilometer langen Strecke.
Die Haes- und Maskentraeger unterhielten das Publikum mit allerhand
Schabernack, Bockspruengen, Menschenpyramiden und anderen
akrobatischen Einlagen. Ausgelassene Stimmung herrschte auch bei den
"Grosskopfeten" auf der Ehrentribuene. Unter ihnen sass Innenminister
Thomas Schaeuble als Vertreter der Landesregierung. "Wir wollen einmal
alle vier Jahre komplett die Verschiedenartigkeit und die tollen
Braeuche der Traditionsfastnacht zeigen", hatte VSAN-Geschaeftsfuehrer
Roland Wehrle versprochen. Hansele, Hexen, Teufel, Daemonen,
Fledermaeuse, Vogel- und Blumenfiguren, Schelle-Weible, Reb- und
Eierwieber, Esels- und Katzengestalten sowie Fabelwesen aller Art oder
behelmte Fastnachts-Krieger waren im Zug zu sehen. Viele der
froehlichen oder Furcht erregenden Masken werden kunstvoll aus Holz
geschnitzt und die fantasievollen Narrenkleider mit zahllosen Details
bestickt.Die Organisatoren des naerrischen Treibens waren nach
monatelanger, harter Vorbereitungszeit ausserordentlich zufrieden mit
den drei Festtagen. Zahlreiche Schaulustige waren auch am Samstag beim
Marsch zum Rathaus dabei, wo die Stockacher Zimmergilde den Narrenbaum
errichtete. Die naerrischen Gestalten waren bereits am Freitag zum
Auftakt des "Grossen Narrentreffens" in die Stadt eingefallen. Reger
Besucherandrang herrschte bis in die Morgenstunden in den 14 grossen
und kleinen Festzelten und den zu Besenwirtschaften umgestalteten
Tiefgaragen. |
Polizei klaert Mord an Unternehmer |
Offenburg/Hornberg. Ein Streit um die Bezahlung von Schulden war nach
Polizeiangaben das Motiv fuer die Ermordung eines 39 Jahre alten
Unternehmers aus Hornberg. Ein 46 Jahre alter Versicherungsmakler hat
die Tat vom Mittwoch gestanden. Er schuldete dem Unternehmer rund
5.000 Euro. Das Geld hatte der 46-Jaehrige von dem Saegewerkbesitzer
vor drei Jahren bekommen, um dafuer Waffen zu kaufen. Das Geschaeft
kam aber nicht zu Stande und der Hornberger wollte sein Geld zurueck.
Das teilten die Ermittler in Offenburg mit. Der Unternehmer war in der
Nacht zum vergangenen Mittwoch auf einem Parkplatz mit mehreren
Kopfschuessen in seinem Auto getoetet worden. Nach bisherigen
Ermittlungen hatten sich die beiden Maenner dort zu einer Aussprache
getroffen.Der Versicherungsmakler sitzt bereits seit Donnerstag in
Untersuchungshaft. In den Vernehmungen hatte er zunaechst ein Alibi
vorweisen koennnen. Wie sich inzwischen herausstellte, hatte ihm das
ein 50-jaehriger Kroate gegen Geld verschafft. Der Mann hatte ihm auch
die Tatwaffe in seiner Heimat besorgt. Nach Angaben der Polizei kamen
die Ermittler dem Taeter mit kriminalistischer Kleinarbeit auf die
Spur. So setzten die Fahnder Papierschnitzel, die in der Wohnung des
mutmasslichen Taeters gefunden wurden, zusammen. Der Beleg fuehrte sie
zu einer Tankstelle auf der A 5 bei Bruchsal. Auf deren
Ueberwachungskameras entdeckten die Ermittler den Kroaten, der an
Stelle des Taeters dort dessen Wagen betankte. Dieser hatte die
Tankstelle naemlich als Alibi-Ort fuer die Tatzeit angegeben. An den
vielen kleinen Papierstueckchen aus dem Auto des Opfers fanden die
Ermittler Schmauchspuren. Sie gaben Aufschluss ueber den Tathergang:
Der Versicherungsmakler hatte die Waffe in einer Tuete versteckt und
durch das Papier auf den Unternehmer geschossen. Taucher entdeckten
die Waffe in der Kinzig. |
Zubin Mehta wird erster Ehrendirigent der Muenchner Philharmoniker |
Muenchen. Zubin Mehta ist zum ersten Ehrendirigenten der Muenchner
Philharmoniker ernannt worden. Dieser neu geschaffene Titel wurde dem
Generalmusikdirektor der bayerischen Staatsoper heute offiziell
verliehen. Mehta nahm die Ernennung zum Anlass, die Staatsregierung
zur Ruecknahme der Sparmassnahmen im Kulturbereich aufzurufen.
Muenchen sei in aller Welt fuer seine drei Orchester beruehmt, und er
hoffe, dass es auch so bleibe. |
Erfolgreiche Rodler und Biathleten |
Igls/Antholz. Rodel-Olympiasieger Georg Hackl hat in Igls seinen 33.
Weltcup-Erfolg gefeiert. Damit stellt Hackl die Rekord-Serie des
Oesterreichers Markus Prock ein. Bei den Damen siegte Sylke Otto, die
damit ihre Fuehrung in der Gesamtwertung weiter ausbaute. Auch die
deutschen Biathleten waren erfolgreich: Ricco Gross erkaempfte sich
beim Massenstartrennen von Antholz ueber 15 Kilometer den dritten
Platz. |
Strassenbahn-Verkehr in Muenchen wegen Schneefalls eingestellt |
Muenchen. Nach starkem Schneefall ist heute frueh der
Strassenbahn-Verkehr in Muenchen vorerst einstellt worden. Eine
Trambahn war aus den Gleisen gesprungen und gegen ein Auto geprallt.
Auch im Busverkehr gibt es erhebliche Verspaetungen. Der
S-Bahn-Betrieb laeuft nach Auskunft der Bahn dagegen ohne Probleme. |
Quellen |
|