Schon 300 Hinweise auf Reetsma-Entfuehrer |
Hamburg. Die Suche nach den Entfuehrern Millionaers Reetsma laufen
auf Hochtouren. Bis zum mittag gingen bei der Hamburger Polizei 300
Hinweise aus der Bevoelkerung ein. Die meisten Hinweise beziehen
sich auf die Stimme des Kidnappers. Eine heisse Spur sei jedoch nicht
dabei, so ein Polizeisprecher. Gestern hatten die Hamburger Behoerden
eine Belohnung von 100 000 DM ausgesetzt, die zur Ergreifung der
Kidnapper fuehren. Gestern hatten die Ermittler ein verdaechtiges
Auto gestoppt, der Fahrer wurde kurzfristig festgenommen. Er hatte
allerdings mit der Entfuehrung nichts zu tun und wurde kurze Zeit
spaeter wieder freigelassen. Der 43-jaehrige Reetsma war am Samstag
nach fuenfwoechiger Entfuehrung freigelassen worden. Die Entfuehrer
sind mit der Rekordloesesumme von 30 Millionen Mark auf der Flucht. |
Anschlaege auf Gleisanlagen von Kernkraftgegnern |
Hannover. Unbekannte haben in der Nacht mehrere Anschlaege auf
Bahngleise in Niedersachsen veruebt. Nach Angaben der Polizei wurden
entlang zweier Gleisstrecken bei Hannover und Goettingen mehrere
Kabelstraenge zerhackt. Diese seien unter anderem fuer Signalanlagen
notwendig, so dass die Strecken zunaechst nicht befahrbar seien. In
den vergangen Tagen waren schon zwei Anschlaege auf Niedersaechsische
Bahnstrecken veruebt worden, zu denen sich Atomkraftgegner bekannt
hatten. |
Prozess gegen Flugzeugentfuehrer beginnt |
Hamburg. 19 Jahren nach der Entfuehrung der Lufthansa-Maschine
Landshut beginnt heute der Prozess gegen die einzige Ueberlebende
der palaestinensischen Kidnapper. Die 41-jaehrige Andrawes muss sich
vor dem Oberlandesgericht Hamburg unter anderem wegen erpresserischen
Menschenraub, Mordes und Mordversuchs verantworten. Sie gehoerte zu
den Terroristen, die 1977 die Lufthansa Boeing 87 Menschen in ihre
Gewalt brachten. Der Kapitaen des Flugzeuges wurde dabei erschossen.
Der Prozess begann mit einer persoenlichen Erklaerung der
Angeklagten. Sie fuehle sich zu Unrecht angeklagt, weil sie wegen der
Entfuehrung bereits in Somalia verurteilt worden sei. Zugleich
raeumte sie eine Mitschuld an dem Tod des Flugzeugkapitaens ein. |
Wirtschaft wird nur schwach wachsen |
Bonn. Die sechs fuehrenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute
erwarten fuer dieses Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,75
Prozent. Das geht aus ihrem Fruehjahrsgutachten hervor. 1995 war die
deutsche Wirtschaft noch um 1,9 Prozent gewachsen. Im Laufe dieses
Jahres wird die deutsche Wirtschaft aber wieder an Fahrt aufnehmen,
heisst es. 1997 sei dann ein Wachstum von 2,5 Prozent erreichbar.
Schlecht sieht es auf dem Arbeitsmarkt aus. Hier befuerchten die
Konjunkturforscher ein Plus von rund 300 000 Arbeitslosen. Zumindest
fuer FDP-Parteichef Wolfgang Gerhardt ist dies jedoch kein
Grund den Kopf in den Sand zu stecken. "Ich glaube, dass die
Konjunktur bald wieder anzieht.", so Gerhardt heute morgen in Bonn.
Und dazu dienten auch die von der Regierung in Bonn beschlossenen
Milliardeneinsparungen. Das das Sparpaket im Bundestag am Widerstand
einiger Abgeordneten aus den Reihen von Union und FDP scheitert
glaubt Gerhardt uebrigens nicht. Die Koalition verfuegt im Bundestag
nur ueber eine knappe Mehrheit. Die Institute warnten, mit einer zu
harten Sparpolitik das Wirtschaftswachstum zu gefaehrden. |
Weiteres Gutachten des Wirtschafts-Sachverstaendigenrates |
Bonn. Der Wirtschafts-Sachverstaendigenrat rechnet fuer dieses Jahr
nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent. Die
sogenannten fuenf Weisen nennen diese Zahlen in einem Sondergutachten,
dass das Wirtschaftsministerium heute in Bonn veroeffentlicht hat.
Mit dieser Prognose ist der Sachverstaendigenrat noch pessimistischer
als die Wirtschaftsforschungsinstitute, die zuvor in ihren
Fruehjahrsgutachten ein Wachstum von 0,75 Prozent prognostiziert
hatten. Was den Arbeitsmarkt angeht stimmen die beiden Gutachten
ueberein. Die Zahl der Arbeitslosen werde diese Jahre im Durchschnitt
ueber 3,9 Millionen. |
Bundesregierung sieht sich bestaetigt |
Bonn. Die Bundesregierung sieht ihren Sparkurs durch die Prognosen
der Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrer Politik bestaetigt.
Auch die Einschaetzung, dass die Konjunktur nicht in eine Rezession
abgleite, sondern sich bald wieder belebe, werde gestuetzt. Das
meinten die Minister Waigel und Rexrodt. Ebenfalls bestaetigt
fuehlen sich die Arbeitgeber. Der Bundesverband der deutschen
Industrie fordert entschlossenes und in einer Gesamtstrategie
eingebettes Handeln in der Finanzpolitik. Nur so koenne das Vertrauen
von Unternehmern und privaten Haushalten gesichert werden. Die
Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbaende appellierte gleichzeitig
an die Opposition im Parlament, dass von der Regierung vorgeschlagene
Sparpaket nicht zu blockieren, denn nur doch solche Massnahmen, wie
die in der letzten Woche vorgeschlagenen, koennte die Finanz- und
Wirtschaftsstagnation ueberwunden werden. Fuer die SPD forderte
der Wirtschaftspolitische Sprecher Ernst Schwanhold (sp?), die
Bundesregierung muesse einen neuen Jahresirtschaftsbericht vorlegen,
denn das heute vorgestellt Gutachten bestaetige, dass der alte
Bericht von Ende Januar heute Makulatur sei. Die Bundesregierung
muesse angesichts dieser Konjunkturdaten einen neuen Anlauf fuer ein
Beschaeftigungsbuendnis nehmen und die unsozialen Kuerzungen
zuruecknehmen. Buendnis 90/ Die Gruenen sehen in den Gutachten
Hinweise dafuer, dass Deutschland eine neue Konjunkturpolitik
brauche und in der Steuerpolitik eine Tarifreform ueberfaellig sei. |
Einigung ueber neues Auslaender- und Asylrecht |
Bonn. Die Koalition hat sich nach mehr als einjaehrigen Verhandlungen
darauf geeinigt, wie das Auslaender- und das Asylrecht geaendert
werden sollen. Gewalttaetige oder kriminelle Auslaender sollen demnach
schneller ausgewiesen werden. Die Rechtsstellung von Fremden, die
legal in Deutschland leben, wird verbessert. CSU und FDP wollen ihren
Gesetzentwurf im Juni in den Bundestag einbringen. Die Aenderungen
koennten dann noch vor der Sommerpause verabschiedet werden. |
Erneut EU-Verhandlungen ueber BSE |
In Luxemburg kamen heute erneut die EU-Agrarminister zusammen, um
ueber die Rinderseuche BSE zu diskutieren. England draengte bei dem
Treffen weiter auf eine schrittweise Lockerung des weltweiten
Exportverbots fuer britische Rinder. Das Exportverbot gilt seit Ende
Maerz. |
Kohl und Major trafen in London zusammen |
London. Bundeskanzler Kohl und der englische Premierminister Major
haben in London ueber die Rinderseuche BSE gesprochen. Weitere Themen
des eintaegigen Treffens waren der europaeische Einigungsprozess,
sowie die internationalen Krisenherde Bosnien und der Nahe Osten. |
Noch Eintrittskarten fuer Bayernspiel erhaeltlich |
Muenchen. Das erste Finale um den UEFA-Pokal zwischen dem deutschen
Fussball-Rekordmeister Bayern Muenchen und Chiron Bordeaux (sp?) ist
noch nicht ganz ausverkauft. 3500 Eintrittskarten sind heute wieder
in den freien Verkauf geraten, da Dauerkartenbesitzer des FC Bayern
Muenchen von ihrem Vorkaufsrecht keinen Gebrauch gemacht hatten. |
Boerse |
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Quellen |
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