GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 23.04.1999



* Fuenfzig Jahre Nordatlantisches Buendnis
* Vollmer: EU-Oel-Embargo hat wenig Aussicht auf Erfolg
* Deutschland nimmt vorerst keine weiteren Kosovo-Fluechtlinge auf
* Gewerkschaften drohen im Tarifkonflikt Bankgewerbe mit Warnstreiks
* 25. BuGa in Magdeburg eroeffnet
* Boerse



Fuenfzig Jahre Nordatlantisches Buendnis

Die NATO will den militaerischen und wirtschaftlichen Druck auf Jugoslawien erhoehen, um die Regierung in Belgrad im Kosovo-Konflikt zum Einlenken zu zwingen. Das geht aus einer gemeinsamen Erklaerung der 19 NATO-Staaten hervor, die beim Washingtoner Gipfeltreffen unterzeichnet wurde. Darin heisst es weiter, bei den Bedingungen fuer ein Ende der Luftangriffe akzeptiere man keine Kompromisse. Zugleich erklaerte sich die Allianz bereit, bei einer Zustimmung Jugoslawiens zu den fuenf bekannten Bedingungen sowie dem Beginn eines Truppenabzugs aus dem Kosovo, die Angriffe auszusetzen. In der 17 Punkte bekannte sich die NATO zum Ziel eines demokratischen, friedlichen und multi-ethnischen Kosovo. Die NATO forderte erneut die Einstellung aller Gewalt im Kosovo, den Abzug der jugoslawischen Streitkraefte, eine internationale Militaerpraesenz im Kosovo, die Rueckkehr aller Fluechtlinge, sowie die glaubwuerdige Zusicherung der jugoslawischen Fuehrung zu Verhandlungen ueber eine politische Loesung des Kosovo-Konflikts.


Vollmer: EU-Oel-Embargo hat wenig Aussicht auf Erfolg

Bundestagsvizepraesidentin Vollmer glaubt nicht, dass das EU-Oel-Embargo gegen Jugoslawien voll umgesetzt wird. Das sagte die Politikerin der Buendnisgruenen bei einer europapolitischen Veranstaltung des Deutschlandfunks in Koeln. Sie gehe davon aus, dass sich nicht alle EU-Mitgliedslaender konsequent an diese Massnahme hielten. Die Europaeische Union hatte das Oel-Embargo zuvor formell beschlossen. Es soll Mitte kommender Woche in Kraft treten. Auf derselben Veranstaltung meinte der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag, Pflueger, der Kosovo-Konflikt zeige, wie wichtig die Erweiterung der EU nach Osten sei. Wo EU und NATO seien, herrsche Stabilitaet und Frieden; wo nicht, herrsche Krieg, sagte der CDU-Politiker. Der Staatsminister im Auswaertigen Amt, Verheugen, vertrat dagegen die Ansicht, die Jugoslawienkriege haetten zwar durch die EU-Mitgliedschaft der betroffenen Laender nicht vermieden werden koennen, sie koennten aber durch eine europaeische Perspektive ueberwunden werden.


Deutschland nimmt vorerst keine weiteren Kosovo-Fluechtlinge auf

Deutschland wird ueber die bisher vereinbarte Quote von 10'000 vorerst keine weiteren Kosovo-Fluechtlinge aufnehmen. Das haetten Bund und Laender vereinbart, teilte ein Sprecher der Bundesinnenministeriums in Bonn mit. Es sei darauf verwiesen worden, dass nun die uebrigen EU-Laender ihren jeweiligen Verpflichtungen zur Aufnahme von Vertriebenen nachkommen muessten. Nach Angaben von Innenminister Schily wurden bisher nur 12'000 Kosovo-Albaner in Staaten ausserhalb Deutschlands untergebracht. Frankreich will dem Aussenministerium zufolge nun auch bis zu 10'000 Fluechtlinge aufzunehmen. Die Schweiz erklaerte sich bereit, nun weitere 2'500 Fluechtlinge aus dem Kosovo ins Land zu lassen. Die Organisation fuer Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) stellte unterdessen einen Bericht ueber die Menschenrechtsverletzungen in der serbischen Provinz zusammen. Darin seien Vergewaltigungen, Folter, Verstuemmelung und Hinrichtungen aufgezeichnet, sagte ein OSZE-Sprecher in Mazedonien.


Gewerkschaften drohen im Tarifkonflikt Bankgewerbe mit Warnstreiks

Im Tarifkonflikt des Bankgewerbes haben die Gewerkschaften die Arbeitgeber ultimativ zur Rueckkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert. In einem entsprechenden Schreiben von DAG und HBV heisst es, falls in diesem Monat kein Abschluss zustandekomme, werde man fuer Anfang Mai zu einem bundesweiten Grossstreik aufrufen. Beide Gewerkschaften lehnten erneut die Forderung der Bankarbeitgeber ab, den Samstag als Regelarbeitstag ohne Zuschlaege einzufuehren. Im Einzelfall deuteten sie jedoch Kompromissbereitschaft an. Die Beschaeftigten des Bankgewerbes setzten ihre Proteste auch heute fort. Nach Gewerkschaftsangaben legten rund 8000 Mitarbeiter die Arbeit nieder.


25. BuGa in Magdeburg eroeffnet

Bundespraesident Herzog hat heute die 25. Bundesgartenschau in Magdeburg eroeffnet. Zu der weltweit anerkannten Leistungsschau des Deutschen Gartenbaus werden bis zum 17. Oktober rund 2 Mio. Besucher erwartet. In nur zwei Jahren verwandelten Bauarbeiter, Landschaftsplaner und Architekten ein rund 100 Hektar grosses frueheres Militaergelaende an der Elbe in eine abwechslungsreiche Parklandschaft. Fuer die Besucher sind ueber 2000 Veranstaltungen geplant, darunter Konzerte, Festivals und Fernsehshows.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,8389 DM= 0.9402 Euro
Kanada(1 $)  1,2442 DM= 0.6361 Euro
England(1 Pfund)  2,9697 DM= 1.5183 Euro
Schweiz(100 sfr)  122,0563 DM= 62.406 Euro
Japan(100 Yen)  1,5358 DM= 0.7852 Euro
Schweden(100 skr)  21,9929 DM= 11.244 Euro
 
Einige Indizes:
DAX:5195,42( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10674,21( Stand 17:00 MESZ )  
10727,18( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:16923,25
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    20:00 MESZ    22:00 MESZ
B5    21:00 MESZ