Braunschweig wertet Blackbox aus |
Braunschweig. Die Bundesstelle fuer Flugunfalluntersuchung hat neue
Erkenntnisse ueber das Flugzeugunglueck vom Bodensee. Das sagte der
Direktor der Behoerde, Schlegel. Danach gab es zwischen den
abgestuerzten Maschinen und den Fluglotsen erst 44 Sekunden vor dem
Zusammenprall Funkkontakt wegen eines Ausweichmanoevers. Nach den
Vorschriften der Schweizer Flugsicherung haette jedoch schon 90
Sekunden vor der Kollision mit dem Sinkflug begonnen werden muessen.
Die spaete Warnung allein reiche aber nicht als Unfallursache aus.
Schlegel bestritt ausserdem russische Berichte, wonach die Piloten
der Tupolew die Fluglotsen mit einem Funkspruch vor einem moeglichen
Zusammenstoss gewarnt haben. Davon sei nichts bekannt. Am Bodensee
ist die Bergung der Opfer inzwischen fast abgeschlossen. Der
baden-wuerttembergische Innenminister Schaeuble sagte, 68 der 71
Opfer seien geborgen worden, und es sei fraglich, ob man alle Leichen
finde. Die Eltern der ums Leben gekommenen Kinder haben heute in
einer Trauerfeier am Bodensee Abschied von den Toten genommen. |
Schlagabtausch im Bundestag |
Berlin. Der Abschlussbericht des Spendenuntersuchungsausschusses hat
zu einem heftigen Schlagabtausch im Bundestag gefuehrt. Der
Ausschuss-Vorsitzende Neumann von der SPD nannte die Affaere der CDU
ein dunkles Kapitel in der Parteiengeschichte. Mit Helmut Kohl habe ein
Regierungschef ueber lange Jahre Rechtsbruch betrieben. Die Union
hingegen warf der SPD vor, sie habe das Gremium zu parteipolitischen
Zwecken missbraucht. Fuer lautstarken Streit im Parlament sorgte eine
Aeusserung von Kanzlerkandidat Stoiber. Er war der Debatte ueber die
wirtschaftliche Lage ferngeblieben und sagte auf einer Veranstaltung, die
Bedeutung des Bundestags werde ueberbewertet. Die SPD warf der Union
daraufhin ein uebles Demokratie-Verstaendnis vor. Bei der Debatte im
Bundestag zur Wirtschafts- und Arbeitsmarkt-Politik warfen sich
Spitzenpolitiker der Parteien gegenseitig vor, versagt zu haben.
Bundeskanzler Schroeder hatte in einer Regierungs-Erklaerung die
Erfolge seiner Politik betont. |
Kardinal Meisner kritisiert Stoiber |
Koeln. Kardinal Meisner kritisiert die Berufung der CDU-Politikerin
Reiche ins Wahlkampfteam von Unionskanzlerkandidat Stoiber. Reiche
ist ledig und erwartet ihr zweites Kind. Nach Meisners Auffassung ist
das fuer eine Partei, die beansprucht, christlich zu sein, nicht in
Ordnung. Mit der Entscheidung, Reiche in sein Wahlkampfteam zu holen,
habe Stoiber die Ehe ohne Trauschein als neues Familienideal der Union
definiert. Stoibers Verhalten in diesem Fall sei skandaloes, sagte
Meisner. |
EU nimmt Pestizide vom Markt |
Bruessel. Die EU-Kommission zieht 320 Pestizide aus dem Verkehr. Nach
Angaben einer Kommissionssprecherin duerfen die betreffenden Wirkstoffe
vom Juli 2003 an nicht mehr in Pflanzenschutzmitteln enthalten sein. Der
Hintergrund: Die Hersteller geben aus wirtschaftlichen Gruenden keine
Unbedenklichkeits-Erklaerung ab. Damit ist nicht sichergestellt, dass die
Stoffe ohne Gefahr fuer Umwelt und Gesundheit eingesetzt werden koennen.
Solche Zertifikate stehen fuer weitere 150 Stoffe noch aus. Die
EU-Kommission will mittelfristig schaedliche durch unbedenkliche Stoffe
ersetzen; parallel dazu sollen Anbaumethoden gefoerdert werden, die mit
wenig Chemie auskommen. |
Bau-Tarifkonflikt beendet |
Frankfurt. Der Tarifkonflikt im Baugewerbe ist endgueltig beigelegt.
Nach der Gewerkschaft IG Bau stimmten heute auch die Arbeitgeber dem
am 25. Juni ausgehandelten Kompromiss zu. Gewerkschaft und Arbeitgeber
hatten sich darauf geeinigt, die Einkommen stufenweise um 3,2 Prozent
und 2,4 Prozent anzugeben. Die Baubeschaeftigten im Osten bekommen in
der ersten Stufe rund 1,9 Prozent mehr Geld. Ausserdem wird ein
Mindestlohn fuer Facharbeiter eingefuehrt. |
"Tod eines Kritikers" wird auf Anhieb Bestseller |
Frankfurt am Main. Martin Walsers neuer Roman "Tod eines Kritikers" hat
auf Anhieb Platz eins in der Bestseller-Liste erobert. Der Roman war schon
vor seinem Erscheinen heftig umstritten, weil darin ein juedischer
Literaturkritiker ums Leben kommt - und das ist eine Anspielung auf Marcel
Reich-Ranicki. |
Unterricht mit Kopftuch nicht zulaessig |
Berlin. Moslemische Lehrerinnen duerfen in Deutschland an staatlichen
Schulen nicht mit Kopftuch unterrichten. Das Bundesverwaltungsgericht
wies die Klage einer Lehrerin, die aus Afghanistan stammt, zurueck.
Der Rechtsstreit dauert schon seit 1998. Damals hatte es das
Oberschulamt Stuttgart abgelehnt, die Lehrerin wegen ihres Kopftuchs
als Beamtin auf Probe einzustellen. Zur Begruendung hiess es, in den
Schulen gelte das Gebot der Neutralitaet. |
Boerse |
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Quellen |
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