GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 23. 07. 2004



* Fischer beendet Asienreise
* Hartz-IV-Formulare werden geaendert
* Revision der Staatsanwaltschaft nach Mannesmann-Urteil
* Einigung bei DaimlerChrysler
* Goll soll neuer Justizminister in Baden-Wuerttemberg werden
* Hohlmeier gibt Vorsitz der Muencher CSU mit sofortiger Wirkung ab
* Caritas Traegergesellschaft Trier vorerst gerettet
* Bahnstrecke Mainz-Koblenz in beiden Richtungen voll gesperrt
* Brand in Karlsruher Mineraloelraffinerie
* Razzia gegen kriminelle Islamisten
* Fernsehjournalist Bodo H. Hauser gestorben
* Boerse



Fischer beendet Asienreise

Bundesaussenminister Fischer hat seine zehntaegige Asienreise mit Wirtschaftsgespraechen im pakistanischen Lahore beendet. Zuvor hatte Fischer in Islamabad mit Praesident Musharraf ueber die Lage in Afghanistan und den Kampf gegen den internationalen Terrorismus gesprochen.


Hartz-IV-Formulare werden geaendert

Die Bundesagentur fuer Arbeit (BA) hat auf die Kritik an den Antragsformularen fuer das Arbeitslosengeld II reagiert. Antragsteller koennen sich das Formular fuer die Verdienstbescheinigung nun separat unter www.arbeitsagentur.de herunterladen oder in den Agenturen abholen, so BA-Vorstand Alt. In der naechsten Auflage trenne man die beiden Blaetter. Der Datenschutzbeauftragte des Bundes, Schaar, hatte kritisiert, dass die Verdienstbescheinigung von Angehoerigen auf dem BA-Formular erfolgen sollte. Damit erhielte der Arbeitgeber Kenntnis von geschuetzten Daten des Antragstellers.


Revision der Staatsanwaltschaft nach Mannesmann-Urteil

Nach den Freispruechen fuer die sechs Angeklagten im Mannesmann-Prozess hat die Staatsanwaltschaft Duesseldorf Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt. Die Anklaeger hatten den Angeklagten vorgeworfen, die rund 180 Mrd.Euro schwere Uebernahme von Mannesmann durch Vodafone dazu genutzt zu haben, Managern Millionen-Praemien und -Abfindungen zuzuschieben. Sie hatten teils Haftstrafen ohne Bewaehrung gefordert. Die FDP forderte unterdessen eine Aenderung des Straf- und Aktienrechts. So sollten die "schwammigen Kriterien der Untreue" klarer definiert werden.


Einigung bei DaimlerChrysler

Der DaimlerChrysler-Vorstand, Gesamtbetriebsrat und IG Metall haben ihren Streit um das Sparpaket beigelegt. Der Vorstand setzte Sparmassnahmen in Hoehe von 500 Millionen Euro durch. Sie sollen durch laengere Arbeitszeiten und Lohnverzicht zustande kommen. Im Gegenzug wurde mit dem Betriebsrat eine Beschaeftigungsssicherung fuer die rund 160.000 Mitarbeiter in Deutschland bis zum Jahr 2012 vereinbart. Die hoeheren Schichtzulagen bleiben bestehen. Der gesamte Vorstand will auf zehn Prozent seines Gehalts verzichten, auch die rund 3000 leitenden Angestellten wollen sich mit weniger Geld zufrieden geben. Der erzielte Kompromiss ueber das geplante Sparpaket ist allgemein begruesst worden. Politik und Tarifparteien sprachen uebereinstimmend von einer zukunftsweisenden Vereinbarung fuer den Wirtschaftsstandort Deutschland, Kanzler Schroeder bezeichnete die Einigung als "Sieg der Vernunft".


Goll soll neuer Justizminister in Baden-Wuerttemberg werden

Die baden-wuerttembergische FDP hat sich nach Informationen des SWR bereits auf einen Kandidaten fuer das Amt des Landesjustizministers geeinigt. Ulrich Goll, sechs Jahre lang Justizminister in Baden-Wuerttemberg, soll der Nachfolger seiner Nachfolgerin werden. Nach SWR-Informationen duerfte der 54 Jahre alte Liberale heute Abend von den FDP-Gremien zum Nachfolger der zurueckgetretenen Justizministerin Corinna Werwigk-Hertneck gewaehlt werden.


Hohlmeier gibt Vorsitz der Muencher CSU mit sofortiger Wirkung ab

Nach den Vorwuerfen wegen angeblicher Drohungen gegenueber Parteifreunden hat Bayerns Kultusministerin Hohlmeier den Vorsitz der Muenchner CSU mit sofortiger Wirkung abgegeben. Die Strauss-Tochter hatte zwar bereits am Dienstag ihren Verzicht auf das Amt angekuendigt, wollte aber erst im Herbst zuruecktreten. Ihr wird vorgeworfen, innerparteilichen Gegnern mit pikanten Veroeffentlichungen gedroht zu haben. Der CSU-Bezirksvorstand beschloss zudem ein Parteiausschlussverfahren gegen den mutmasslichen Drahtzieher der Affaere um Mitgliederkauf, Haedke.


Caritas Traegergesellschaft Trier vorerst gerettet

Trier. Die hoch verschuldete Caritas Traegergesellschaft Trier (ctt) ist vorerst gerettet. Glaeubigerbanken, ctt-Vorstand und Kooperationspartner haben sich auf ein Sanierungskonzept geeinigt und damit die drohende Insolvenz abgewendet. Wie die an den Verhandlungen beteiligte Marienhaus GmbH (Waldbreitbach) mitteilte, besitzt das Sanierungskonzept verschiedene Eckpfeiler, insbesondere Umschuldung und Entschuldung. Dazu kaemen strukturelle Veraenderungen. So verzichteten unter anderem die Glaeubigerbanken auf einen "zweistelligen Millionen-Euro-Betrag". Die Beschaeftigten des Gesundheitskonzerns haetten schon im vergangenen November auf eine Gehaltserhoehung und Teile des Urlaubsgeldes verzichtet, hiess es weiter. Damit haetten sie einen Beitrag von rund 15 Millionen Euro erbracht. Die Verschuldung der ctt betraegt den Angaben zufolge zirka 130 Millionen Euro. Informationen der Tageszeitung "Trierischer Volksfreund", die in ihrer Samstagsausgabe berichtet, die Glaeubiger wollten auf etwa 50 Millionen Euro verzichten, wurden nicht bestaetigt.In finanzielle Schwierigkeiten war die ctt mit seinen derzeit rund 5.000 Beschaeftigten nach der Untreue-Affaere seines frueheren Chefs Hans-Joachim Doerfert Ende der 90er Jahre geraten.


Bahnstrecke Mainz-Koblenz in beiden Richtungen voll gesperrt

Mainz. Die linksrheinische Bahnstrecke zwischen Mainz und Koblenz ist voruebergehend in beiden Richtungen voll gesperrt. Ein mit einem Kran beladener Lkw hatte in Uhlerborn bei Mainz die Oberleitung beschaedigt. Der Lkw-Fahrer hatte sich beim Ueberqueren eines Bahnuebergangs offenbar in der Hoehe verschaetzt und riss mit seiner Ladung die Oberleitung ab. Nach Angaben der Bahn wird die Sperrung noch bis etwa 22.00 Uhr dauern. Die Fernzuege werden rechtsrheinisch umgeleitet. Reisende muessen laut Bahn Verspaetungen von 20 bis 30 Minten einkalkulieren. Im Nahverkehr werden Busse eingesetzt. Hier muesse sogar mit Wartezeiten von bis zu zwei Stunden gerechnet werden, hiess es.


Brand in Karlsruher Mineraloelraffinerie

Bei einem Brand in der Karlsruher Mineraloelraffinerie Oberrhein (MiRO) ist ein 180 Meter hoher Kamin eingebrochen. Dabei entstand ein Sachschaden in Millionenhoehe. Die Feuerwehr war mit rund 70 Einsatzkraeften vor Ort und hatte den Brand schnell unter Kontrolle. Nach Angaben der Polizei wurde niemand verletzt. Ein zunaechst vermisster Mitarbeiter war kurze Zeit spaeter unverletzt entdeckt worden. 300 Mitarbeiter hatten sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Die grosse Rauchsaeule, die der Brand verursachte, loeste sich innerhalb von rund einer Stunde auf. Anwohner wurden wegen der Rauchwolken zunaechst aufgefordert, Fenster und Tueren geschlossen zu halten. Die Rauchwolke soll aber keine giftigen Substanzen enthalten haben.


Razzia gegen kriminelle Islamisten

Stuttgart. Laut Innenministerium wurden in Baden-Wuerttemberg 18 Vereinsraeume und Moscheen durchsucht. 400 Polizeibeamten kamen zum Einsatz. Durchsucht wurden Raeumlichkeiten in insgesamt 15 Staedten, darunter Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Freiburg, Tuebingen und Ulm. Das Innenministerium geht davon aus, dass gefaehrliche Islamisten und Terroristen unter dem Dach von Moscheen und moslimischen Vereinen Anschlaege planen und vorbereiten koennten. Auch von deutschem Boden aus. Ueber die Aufdeckung kleinerer Straftaten wie Urkunden- und Passfaelschung, Eigentumsdelikte oder Verstoesse gegen das Auslaendergesetz hoffen die Behoerden, Netzwerken des Terrors auf die Schliche zu kommen. Der Fahndungsdruck, so das Innenministerium, muesse konstant hochgehalten werden.Die Ergebnisse der Landes-Razzia sollen am Montag veroeffentlicht werden.


Fernsehjournalist Bodo H. Hauser gestorben

Der Fernsehjournalist Bodo H. Hauser ist tot. Er verstarb in der Nacht zum Freitag im Alter von 58 Jahren an einer Lungenembolie, wie das ZDF mitteilte. Intendant Markus Schaechter wuerdigte Hauser als einen herausragenden Vollblutjournalisten. Grosse Popularitaet hatte Hauser in den 90er Jahren an der Seite seines Kollegen Ulrich Kienzle mit der Reihe "Frontal", in der sich die beiden pointiert-polemische Streitgespraeche lieferten. Bodo Hauser, der am 23. Februar 1946 in Krefeld geboren wurde, war nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften seit 1973 fuer das ZDF taetig. Auf den Fernsehbildschirm kam er als Moderator der "Bonner Perspektiven" von 1981 bis 1987. Danach leitete und moderierte Hauser fuenf Jahre lang das Magazin "Studio 1". Von Maerz 1993 bis April 2001 praesentierte der passionierte Pfeifenraucher gemeinsam mit Kienzle das Politmagazin "Frontal", dessen Praesentation durch die humorvollen Streitgespraeche der beiden Partner gepraegt war. Seit Mai 2001 war Hauser Programmgeschaeftsfuehrer des Ereignis- und Dokumentationskanals Phoenix. Hauser erhielt zahlreiche Auszeichnungen fuer seine journalistische Taetigkeit, darunter auch das Bundesverdienstkreuz und einen Bambi.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.8210 Euro
Kanada (1 $) 0.6236 Euro
England (1 Pfund) 1.5064 Euro
Schweiz (100 sfr) 65.380 Euro
Japan (100 Yen) 0.7451 Euro
Schweden (100 skr) 10.869 Euro
Suedafrika (100 R) 13.297 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 3783.50 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 9977.00 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 11110.00
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ