Deutschland uebernimmt fuer einen Monat Vorsitz im Sicherheitsrat |
New York. Deutschland hat heute fuer einen Monat den Vorsitz im
Sicherheitsrat der Vereinten Nationen uebernommen.
Bundesaussenminister Fischer will bereits am Mittwoch nach New York
fliegen, um eine Sitzung des Rats zu leiten. Dabei will der
amerikanische Aussenminister Powell Informationen vorlegen, wonach der
Irak ueber Massenvernichtungswaffen verfuegt. Das Magazin "News Week"
berichtet, dass die USA ueber Abhoerprotokolle verfuegen, die belegen
sollen, dass der Irak die Waffenkontrolleure der UNO wiederholt
belogen hat. Weiter unklar ist allerdings, ob Powell tatsaechlich
belegen kann, dass der Irak ueber atomare-, chemische- oder
biologische Waffen verfuegt. |
ABC-Kraefte in Kuwait werden moeglicherweise verstaerkt |
Die in Kuwait stationierten deutschen ABC-Abwehrkraefte sollen im
Falle eines Irak-Krieges moeglicherweise verstaerkt werden. Ueber
diesen Schritt denkt die Fuehrung der Bundeswehr derzeit nach. Es sei
eine "Frage der Sicherheit unserer Soldaten", sagte Generalinspekteur
Schneiderhan der "Leipziger Volkszeitung". Derzeit seien 59 Soldaten
am Golf stationiert, weitere 200 stuenden in Marschbereitschaft. "Ich
kann die 59 Soldaten nicht alleine da lassen", sagte Schneiderhan. Das
ABC-Abwehrbataillon ist im Rahmen des Anti-Terror-Kampfes im
Nachbarstaat des Irak stationiert. |
Demonstrationen gegen Irak-Krieg in deutschen Staedten |
Duesseldorf. Tausende Menschen haben in mehreren deutschen
Grossstaedten wieder friedlich gegen einen drohenden Irak-Krieg
demonstriert. Allein in der nordrhein-westfaelischen Landeshauptstadt
Duesseldorf versammelten sich rund 5.000 Demonstranten. In Osnabrueck
zogen 3.000 Menschen durch die Innenstadt, in Jena waren es 1.500. Bei
einer Protestkundgebung in Ulm sagte der Gruenen-Bundestagsabgeordnete
Winfried Hermann, wer mit Bomben ein Land bedrohe, schuere Hass und
Terrorismus. |
BND vermutet offenbar Produktion verbotener Kampfstoffe im Irak |
Der Bundesnachrichtendienst (BND) soll nach "Focus"-Informationen
detaillierte Erkenntnisse ueber eine irakische Produktion verbotener
Waffen haben. Demnach stellt der Irak in als Lastwagen getarnten
Labors Kampfstoffe her, um so die Waffenkontrollen der UNO umgehen zu
koennen. Einige Bauteile der mobilen Labors koennten laut dem Artikel
aus Deutschland stammen. Der "Spiegel" schreibt, Bagdad streite die
Existenz der Labors nicht ab. Es handle sich dabei um Wagen, die die
Aufgabe haetten, Lebensmittel und Getreide vor Schimmel- und
Pilzbefall zu schuetzen. |
Noch keine Klaerung bezueglich Raketenangriff in Kabul |
Kabul. Die Bundeswehr konnte noch nicht klaeren, ob es sich bei den
Explosionen in der Naehe ihres Stuetzpunktes um einen Raketenangriff
gehandelt hat. Die Explosionen ereigneten sich gestern Abend. 500
Meter vom Stuetzpunkt entfernt wurde eine Detonation bemerkt, in
groesserer Entfernung gab es dann weitere Explosionen. Verletzt wurde
niemand. Zuletzt war Mitte Dezember auf den deutschen Stuetzpunkt in
Kabul ein Anschlag veruebt worden. Dabei war der afghanische
Attentaeter ums Leben gekommen. In zehn Tagen uebernimmt Deutschland
gemeinsam mit den Niederlanden das Kommando ueber die Internationale
Afghanistan-Schutztruppe. Derzeit befinden sich 1700
Bundeswehrsoldaten in Kabul. |
Messerschmid aeussert sich zu Columbia-Absturz |
Reutlingen. Der deutsche Astronaut Ernst Messerschmid hat die
Vermutung geaeussert, die verunglueckte Raumfaehre Columbia koenne
durch den Verlust eines Hitzeschutzes oder eines Systems zur
Fluglagekontrolle abgestuerzt sein. Darauf deuteten erste Vermutungen
der NASA hin, sagte Messerschmid am Samstag wenige Stunden nach dem
Unglueck in Reutlingen. Eine Explosion des Shuttles halte er fuer
wenig wahrscheinlich, sagte der Wissenschaftsastronaut, der 1985 mit
der Raumfaehre Challenger ins All geflogen war. Die NASA hatte am
Nachmittag waehrend des Landeanfluges den Kontakt mit der Raumfaehre
verloren. Kurz darauf ging die Columbia in einer Hoehe von etwa 60.000
Metern in einem Feuerball auf. Es gilt als ausgeschlossen, dass eines
der sieben Mitglieder der Besatzung das Unglueck ueberlebt hat. |
Bayern fordert Moeglichkeit von Bundeswehreinsaetzen im Innern |
Muenchen. Die bayerische Staatsregierung hat eine
Grundgesetz-Aenderung formuliert, mit der die Bundeswehr bei
Terroranschlaegen eingesetzt werden kann. Die "Frankfurter Allgemeine
Zeitung" berichtet ueber den bayerischen Vorschlag. Hintergrund ist
der Vorfall mit einem gekaperten Motorsegler Anfang Januar in
Frankfurt. Der bayerische Ministerpraesident Stoiber will, dass in
solchen Faellen die Polizei kuenftig die Luftwaffe anfordern kann, um
eine Bedrohungslage zu klaeren. Bisher darf die Bundeswehr im Innern
nur bei Natur-Katastrophen und Ungluecksfaellen gerufen werden.
Bundesinnenminister Schily hatte hingegen vorgeschlagen, ein
Luftpolizeigesetz einzufuehren, in dem die Zusammenarbeit von Polizei
und Streitkraeften in Extremfaellen geregelt werden soll. |
Clement schlaegt Pflicht zu Ausbildung fuer junge Menschen vor |
Berlin. Bundesarbeitsminister Clement hat eine Job-Pflicht fuer junge
Menschen vorgeschlagen. Demnach muessten Jugendliche unter 25 Jahren,
die Arbeitslosen- oder Sozialhilfe beantragen wollen, demnach zwingend
eine Ausbildung absolvieren und danach arbeiten. |
Clement will sich nach Landtagswahlen mit der Union verstaendigen |
Berlin. Wirtschaftsminister Clement will sich nach den Landtagswahlen
in Hessen und Niedersachsen mit der Union auf Reform der sozialen
Sicherungssysteme verstaendigen. Dafuer sehe er "gute Chancen", sagte
Clement im Fernsehsender NTV. Der stellvertretende
Unions-Fraktions-Vorsitzende Schaeuble sicherte zu, die Union werde
auch mit einer gestaerkten Mehrheit im Bundesrat keine
Blockade-Politik betreiben. Nach Zeitungsberichten will die CDU eine
eigene Kommission zur Reform des Sozialstaats bilden. Sie soll das
Gegenstueck zur Ruerup-Kommission der Regierung sein und von dem
frueheren Bundespraesidenten Herzog geleitet werden. Ein
Regierungssprecher bestaetigte, dass Finanzminister Eichel den
Wirtschaftsminister und Gesundheitsministerin Schmidt in einem Brief
aufgefordert hat, weniger Schulden zu machen. |
Stewens fordert Kuendigungsschutz erst nach zwei Jahren |
Muenchen. Die bayerische Sozialministerin Stewens plaediert fuer eine
Aenderung des Kuendigungsschutzes. Ihrer Meinung nach sollte er nach
zwei Jahren Betriebszugehoerigkeit gelten und nicht - wie bisher -nach
sechs Monaten. Stewens verspricht sich davon die Schaffung vieler
Arbeitsplaetze. Die CSU-Politikerin bot in dieser Frage
Bundeswirtschaftsminister Clement ihre Zusammenarbeit an. Auch in der
SPD wird heftig ueber ein Lockerung des Kuendigungsschutzes
diskutiert. So sagte der Vorsitzende des Bundestagssausschusses fuer
Wirtschaft und Arbeit, Wend, Firmen sollten im Notfall Mitarbeiter
entlassen koennen, die aelter sind, dem Betrieb schon laenger
angehoeren oder Familie haben. Die baden-wuerttembergische
SPD-Landesvorsitzende Vogt empfahl ihrer Partei, zur Durchsetzung
schmerzhafter Reformen den Konflikt mit den Gewerkschaften nicht zu
scheuen. |
Vogt zu den Einschnitten im Kuendigungsrecht |
Berlin. Die baden-wuerttembergische SPD-Vorsitzende Vogt hat ihre
Partei zu schmerzhaften Reformen aufgefordert. Bei den noetigen
Strukturreformen muss man nach ihren Worten auch zu Konflikten mit den
Gewerkschaften bereit sein. Unterdessen sprach sich der
SPD-Wirtschaftsexperte Wend fuer Einschnitte im Kuendigungsrecht aus.
Firmen sollten demnach auch entlassen koennen, wenn die Mitarbeiter
aelter sind oder dem Betrieb lange angehoeren. Dafuer muesse es dann
gesetzliche Abfindungen geben. Die bayerische Sozialministerin Stewens
zog in Erwaegung, einen Kuendigungsschutz erst dann in Kraft treten zu
lassen, wenn ein Arbeitnehmer dem Betrieb zwei Jahre angehoert.
Bislang gilt der Schutz schon nach sechs Monaten. |
Union plant eigene Kommission fuer Sozialreformen |
Berlin. Die Union will nach den Landtagswahlen in Hessen und
Niedersachsen eine eigene Kommission zur Reform der Sozialsysteme
einsetzen. Der fruehere Bundespraesident Herzog soll das Gremium
leiten, das Alternativen zu den Vorschlaegen der Ruerup-Kommission
erarbeiten soll. |
Evangelische und katholische Kirche kritisieren Bush |
Bad Neuenahr. Der Praeses der Evangelischen Kirche im Rheinland,
Manfred Kock, hat US-Praesident George W. Bush nach einem
Zeitungsbericht einen "religioesen Fundamentalisten" genannt. Bush
trete auf, als muesse er eine religioese Mission erfuellen. Aehnlich
wuerden auch die Islamisten argumentieren, die zu heiligen Kriegen
aufriefen. Die Vernunft habe es schwer, gegen eine solche Haltung
anzukommen, so Kock weiter. Er kritisierte, Washington versuche nicht
ernsthaft, eine diplomatische Loesung zu finden. Er habe wenig
Hoffnung, dass ein Krieg noch zu verhindern sei. Die
FDP-Bundestagsfraktion nannte die Aeusserungen Kocks "voellig
inakzeptabel und masslos". Kock muesse sich oeffentlich entschuldigen,
so Fraktionsvize Hoyer. Der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, bekraeftigte seine Ablehnung
eines Irak-Krieges. In der "Bild am Sonntag" erklaert Lehmann: "Ein
Krieg zum Sturz tyrannischer und bedrohlicher Regierungen oder zur
Gefahrenvorbeugung - manchmal auch "Praeventivkrieg" genannt - ist
sittlich nicht erlaubt." Aus Sicht der Kirche duerfe es Krieg nur zur
Abwehr eines unmittelbaren Angriffs oder imKampf gegen Voelkermord
geben. |
FDP haelt Kritik der Kirchen an Bush fuer haltlos |
Berlin. Die FDP nimmt US-Praesident Bush gegen die Kritik der Kirchen
in Schutz. Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Hoyer
forderte den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirchen, Kock, auf,
sich oeffentlich zu entschuldigen. Seine Kritik an Bush sei voellig
unannehmbar und masslos. Kock hatte die Drohungen Bushs gegen den Irak
kritisiert und ihm vorgeworfen, er trete auf wie ein religioeser
Fundamentalist. Es sei furchtbar, dass Bush den Krieg als Mittel der
Menschheitsbefreiung und Erloesung beschreibe. Auch die Katholische
Kirche hat die Kriegsdrohungen verurteilt. US-Praesident Bush hatte
gestern nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Blair
erklaert, ein Angriff auf den Irak sei eine Frage von Wochen. |
ver.di-Landesbezirksfrauenkonferenz in Frankenthal |
Frankenthal. Zentrale Themen der ersten
ver.di-Landesbezirksfrauenkonferenz am Samstag sind die Gleichstellung
der Frauen und die Reformen im Gesundheitswesen. An der Konferenz
nehmen 110 Frauen teil. In ihrer Rede forderte die
rheinland-pfaelzische Familienministerin Malu Dreyer (SPD) die
Voraussetzungen fuer eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu
verbessern. Junge Familien haetten den Wunsch, Kinder zu haben und
gleichzeitig arbeiten zu gehen. Abiturientinnen und
Studienanfaengerinnen haetten ihre maennlichen Mitschueler und
Kommilitonen schon ueberholt. Dreyer betonte: "Wir koennen dieses
Potenzial nicht brachliegen lassen." Die Gewerkschaft aeussert sich
selbstkritisch: " Die in der ver.di-Satzung vorgesehene
Gleichberechtigung ist in vielen Bereichen noch nicht umgesetzt",
sagte die Leiterin des Bereichs Frauen- und Gleichstellungspolitik,
Pia Mueller. |
DRK-Baden erwartet Finanzloch |
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Landesverband Baden rechnet in
diesem Jahr mit einem Finanzloch von rund einer Million Euro bei
der Notfallrettung. Ursache sei die Kostendeckelung im
Gesundheitswesen, sagte Praesident Jochen Glaeser am Samstag auf der
Landesversammlung in Buehl. Aus dem DRK-Verbandsbereich solle kein
Geld mehr in den Rettungsdienst fliessen. Die Kassen muessten die
Kosten uebernehmen. Eine Fusion mit dem DRK Baden-Wuerttemberg sei
ueberfluessig. Ein Suedwest-Verband waere weit weg von der Basis. "Wir
setzen auf eine verstaerkte Zusammenarbeit mit Stuttgart, aber nicht
auf eine Fusion", sagte Glaeser. Daran aendere auch der Uebertritt
des Kreisverbands Ueberlingen zum wuerttembergischen Nachbarverband
nichts, ueber den die Versammlung abstimmt. |
Dreyre gegen zusaetzliche Versicherung fuer Freizeitsportler |
Mainz. Sozialministerin Malu Dreyer hat sich gegen eine zusaetzliche
Versicherung von Sport- und Freizeitunfaellen ausgesprochen. Eine
private Versicherung von Unfaellen sei hoechstens bei
Risiko-Sportarten vorstellbar, nicht aber fuer den Breitensport, so
die SPD-Politikerin gegenueber dpa am Samstag: "Natuerlich ist es
machbar, wenn man sich ein paar Ski ausleiht, auch gleichzeitig fuer
ein paar Euro eine Unfallversicherung abzuschliessen." Dreyer warnte
vor Aenderungen im Gesundheitssystem, die das Interesse am Sport
senken koennten: "Die Ansprechpartner des Protestes sind die
Politiker, die Patienten sind das schwaechste Glied in der Kette. Es
gibt keinen Grund, sie zu verunsichern." Der Sport spare dem
Gesundheitssystem viel Geld, weil er die Menschen gesund halte. Dreyer
reagierte damit auf Forderungen, bestimmte Unfaelle kuenftig vom
Schutz der Krankenversicherung auszunehmen. |
Kinder in Rheinland-Pfalz sollen frueher aufgeklaert werden |
Mainz. Rheinland-pfaelzische Kinder sollten schon ab der vierten
Klasse sexuell aufgeklaert werden. Das forderte der
Landes-Kinderschutzbund auf seiner Mitgliederversammlung in Mainz.
Hintergrund sei der dramatische Anstieg der Schwangerschaften bei den
12- bis 15-jaehrigen Maedchen, begruendete die Lanvorsitzende Jeanette
Rott-Otte. Sie macht dafuer eine mangelnde Aufklaerung in Schule und
Elternhaus verantwortlich. Unterstuetzt wird die Forderung vom
ehemaligen Leiter der Landauer Forschungsstelle fuer
Sexualwissenschaft und Sexualpaedagogik, Norbert Kluge. In Sachsen und
Baden-Wuerttemberg sei sexuelle Aufklaerung an Grundschulen
erfolgreich. "Wir haben nicht beruecksichtigt, dass die Maedchen sehr
viel frueherreif sind", erklaerte Rott-Otte. Derzeit werde in
Rheinland-Pfalz erst ab dem sechsten und siebten Schuljahr ueber die
Pubertaet aufgeklaert. |
Landtagswahlen: CDU vor Triumph |
Alle Umfragen vor den Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen sagen
einen doppelten Sieg fuer die Union voraus. Danach koennte in beiden
Laendern kuenftig eine schwarz-gelbe Koalition regieren. Bundeskanzler
Schroeder versuchte auch bei den letzten Wahlkampfveranstaltungen
noch, das Blatt zu wenden. In Hannover trat er mit dem seit 1999
amtierenden Ministerpraesidenten Gabriel auf. Dieser rief die SPD auf,
trotz schlechter Umfragewerte weiter um unentschlossene Waehler zu
kaempfen. In beiden Laendern sind am Sonntag insgesamt gut zehn
Millionen Menschen aufgerufen, einen neuen Landtag zu waehlen. |
Baden-Wuerttemberg will ohne Schily in Tarifverhandlungen |
Stuttgart. Baden-Wuerttemberg will sich bei Tarifverhandlungen fuer
den oeffentlichen Dienst kuenftig nicht mehr von Bundesinnenminister
Schily vertreten lassen. Der baden-wuerttembergische Finanzminister
Gerhard Stratthaus sagte dem Magazin Focus, es sei besser, wenn ein
Landesminister oder der Oberbuergermeister einer Grossstadt die
Verhandlungen fuehre. Baden-Wuerttemberg erwaege ernsthaft den
Ausstieg aus der Tarifgemeinschaft deutscher Laender. Ausserdem schlug
Stratthaus vor, Beamte mehr leistungsorientiert zu bezahlen und ihnen
nur noch ein Grundgehalt zu garantieren. |
Teufel will Auslaender nur nach strengen Regeln einwandern lassen |
Baiersbronn. Ministerpraesident Erwin Teufel (CDU) hat sich dafuer
ausgesprochen, dass Auslaender weiterhin nur nach strengen Regeln
zuwandern duerfen. Der Anwerbestopp muesse bleiben. Ein Zuzug koenne
nur ausnahmsweise und in engen Grenzen befuerwortet werden, sagte
Teufel am Samstag vor Kreisvorsitzenden des CDU-Landesverbandes in
Baiersbronn (Kreis Freudenstadt). Teufel sieht die Chancen auf einen
Kompromiss zwischen Regierung und Opposition durch die erneute
Einbringung des Zuwanderungsgesetzes in den Bundestag schwer belastet.
Zudem wies er darauf hin, dass sich durch die EU-Erweiterung die
Arbeitsmigration innerhalb der EU und die Zuwanderung nach Deutschland
"mit groesster Sicherheit" ausweiten wuerden. |
BMW-Chef zum Unternehmer des Jahres gewaehlt |
Muenchen. BMW-Chef Helmut Panke ist zum "Unternehmer des Jahres"
gewaehlt worden. Als Auszeichnung bekam er gestern Abend auf der
Muenchener Praterinsel den "Goldenen Bullen" ueberreicht. Panke wurde
dafuer geehrt, dass er sich mit der Einfuehrung des Mini der
Absatzkrise im Automobilsektor erfolgreich entgegengestellt hat. Er
habe damit erheblich zu den Rekordumsaetzen des Unternehmens
beigetragen. Ausserdem habe sich die BMW-Aktie gut behaupten koennen. |
Kritik des Kartellamts an Fusion e.on mit Ruhrgas |
Bonn. Der Praesident des Bundeskartellamts, Boege, hat die Fusion des
Energiekonzerns e.on mit Ruhrgas kritisiert. E.on, so Boege, habe sein
unternehmerisches Interesse mit Geld durchgesetzt. Unmittelbar vor
einer angekuendigten Gerichtsentscheidung hatten neun Klaeger gestern
ihre Beschwerden gegen die Fusion beim Oberlandesgericht Duesseldorf
zurueckgezogen. E.on machte den klagenden Konkurrenzfirmen
Zugestaendnisse in Hoehe von rund 90 Millionen Euro und willigte
ausserdem in einen umfangreichen Tausch von Beteiligungen ein. Nach
den Worten Boeges ist es den Klaegern eher um Bares als um das
allgemeine wettbewerbliche Interesse gegangen. |
Fuehrerschein mit 17 bleibt umstritten |
Fuehrerschein schon mit 17? Der 41. Verkehrsgerichtstag in Goslar geht
mit einer Empfehlung zur moeglichen Einfuehrung des Fuehrerscheins mit
17 Jahren zu Ende. Doch das Projekt ist umstritten. Die
Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbaende aeusserte sich skeptisch.
Ihr Vorsitzender Bressensdorf sagte im Deutschlandfunk, es sei
fraglich, ob sich die Unfallzahlen wie von Experten prognostiziert um
bis zu 50 Prozent senken liessen. |
Russland gedenkt an Schlacht von Stalingrad |
In vielen Staedten Russlands ist am 1. Februar des 60. Jahrestages der
Schlacht um Stalingrad im Zweiten Weltkrieg gedacht worden. Am Ort des
Geschehens in der heutigen Stadt Wolgograd nahmen etwa eintausend
Menschen an einer orthodoxen Prozession zum Sieges-Denkmal teil. |
Beschwerden innerhalb der Bundeswehr nehmen zu |
Berlin. Die Stimmung in der Bundeswehr ist offenbar so schlecht wie
nie zuvor. Nach Angaben des Wehrbeauftragten des Bundestags, Penner,
nahm die Zahl der Beschwerden im vergangenen Jahr - verglichen mit
2001 - um 32 Prozent zu und erreichte damit ein Rekordniveau. Bei den
meisten der mehr als 6000 Eingaben ging es um Befoerderungsfragen und
um eine hoehere Besoldung. So verlangten allein 450 Bundeswehrsoldaten
hoehere Zuschlaege fuer Auslandseinsaetze. Von Soldaten, die in
Mazedonien eingesetzt waren, kamen Beschwerden ueber die verspaetete
Lieferung geeigneter Bekleidung. Insbesondere Aerzte meldeten sich
wegen Ueberlastung durch die haeufigen Einsaetze zu Wort. |
Palaestinenser unter Verdacht geplanter Attentate festgenommen |
Ein junger Palaestinenser, der Anschlaege auf die israelische und die
amerikanische Botschaft in Berlin geplant habensoll, ist nach
Informationen des "Focus" in Prag festgenommenworden. Das BKA hat die
Festnahme inzwischen bestaetigt. Bei ersten Vernehmungen hatte der
Mann angegeben, ein Mitglied der radikal-islamischen Hamas und des
islamischen Dschihad zu sein. Aufgrund der Festnahme waren in Berlin
Mitte der Woche vorruebergehend die Sicherheitsvorkehrungen in der
Haupstadt drastisch verstaerkt und drei offizielle US-Einrichtungen
geschlossen worden. |
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verkaufs nicht zustellbarer Pakete |
Wegen des Verkaufs angeblich nicht zustellbarer Pakete an Haendler
wird gegen Verantwortliche der Deutschen Post AG ermittelt. Die
Strafanzeige eines Postkunden habe das Ermittlungsverfahren wegen
Verdachts der Untreue in Gang gebracht, berichtet der "Spiegel". Im
Dezember hatte das Magazin berichtet, die Post AG habe jahrelang
Hunderttausende von Paketen und Paeckchen, die angeblich nicht
zugestellt werden konnten, an eine Geschaeftsfrau in Bayern verkauft,
deren Inhalt spaeter auf einem Schnaeppchenmarkt angeboten worden
seien. |
Baubeginn fuer Rheinbruecke zwischen Kehl und Strassburg |
Kehl. Am Samstagvormittag ist offiziell mit dem Bau einer Bruecke
ueber den Rhein zwischen Kehl und Strassburg begonnen worden. Den
Startschuss fuer die Fussgaenger-Bruecke gaben die Oberbuergermeister
beider Staedte, Guenther Petry und Fabienne Keller. Petry bezeichnete
die Bruecke als "einzigartig in Europa". Sie sei Wahrzeichen des
geplanten "Gartens der zwei Ufer". Fuer Keller ist die Bruecke Symbol
des "gemeinsamen Hauses" zwischen beiden Staedten am Oberrhein. Das
nach dem Pariser Architekten Mimram benannte Bauwerk ist ein wichtiges
Projekt fuer die erste deutsch-franzoesische Landesgartenschau, die ab
April 2004 geplant ist. Die Bruecke soll 17,6 Millionen Euro kosten. |
Sport-Fachmesse 'Ispo' hat begonnen |
Muenchen. Auf dem Messegelaende hat die Sportmesse "Ispo Winter 2003"
begonnen. 1.500 Aussteller aus 43 Staaten sind vertreten. Sie zeigen
zum Beispiel neue winddichte, wasserabweisende Materialien fuer
Sportbekleidung oder Bordcomputer fuer Skibindungen. Die deutsche
Sportartikelbranche erhofft sich nach den Umsatzeinbussen im
vergangenen Jahr wichtige Impulse von der Fachmesse. |
Westerwelle muss vor Breisacher Narrengericht |
FDP-Chef Guido Westerwelle steht am Samstagabend vor dem Breisacher
Narrengericht. Anlass sei unter anderem die Affaere um den frueheren
FDP-Landeschef von Nordrhein-Westfalen, Juergen Moellemann, teilte das
Narrengericht "Gauklerpranger" mit. Der Vorsitzende Richter "Kaiser
Rudolf von Habsburg", eine Breisacher Fastnachtsfigur, soll das Urteil
sprechen. In den vergangenen Jahren standen unter anderem Erwin
Teufel, Norbert Bluem und Hans-Dietrich Genscher vor dem Gericht. |
Fussball-Bundesliga |
Stuttgart. In der Fussball-Bundesliga hat der VfB Stuttgart Hertha BSC
Berlin mit 3:1 geschlagen. Der 1. FC Kaiserslautern holte durch ein
2:2 in Schalke einen weiteren Punkt im Abstiegskampf. Die uebrigen
Ergebnisse: Bielefeld - Bayern Muenchen 0 : 0, 1860 Muenchen - Hannover
0 : 1, Nuernberg - Rostock 0 : 1, Cottbus - Bochum 2 : 1. Die Partie
Moenchengladbach - Wolfsburg ist ausgefallen. |
Friedrich hilft bei Aufklaerung um Steuernachforderungen an den FCK |
Fussball. Juergen Friedrich hat sich bereit erklaert, bei der
Aufklaerung der Zusammenhaenge um die 12,9 Millionen Euro
Steuernachforderungen an den FCK mitzuwirken. Der ehemalige
Vorstands-Vorsitzende des von Insolvenz bedrohten
Fussball-Bundesligisten betonte, es seien keine lohnsteuerpflichtigen
Zahlungen an Agenturen oder Firmen geleistet worden. Er forderte die
neue FCK-Fuehrung auf, gegen diesen "Rufmord" vorzugehen. Auch der
fruehere FCK-Spieler Youri Djorkaeff bestritt, Steuern hinterzogen zu
haben. Ministerpraesident Kurt Beck (SPD) hat unterdessen die bereits
gegebenen Finanzierungszusagen an den 1. FC Kaiserslautern
bekraeftigt. Mehr Mittel des Landes werde es aber nicht geben,
versicherte Beck am Freitagabend im SWR-Nachrichtenmagazin
"Rheinland-Pfalz aktuell". Er bestritt zugleich eine Verflechtung von
Landesregierung und Vereinsfuehrung.Die Landes-Gruenen warfen Beck
vor, er mache falsche Angaben ueber den finanziellen Verlust des
Landes bei einer FCK-Insolvenz. So wuerden dem Land neben den 8,2
Millionen Euro an Buergschaften auch die Steuer-Nachforderungen von
12,9 Millionen Euro verloren gehen. Der 1. FC Kaiserslautern ist nach
Einschaetzung von Insidern mit rund 30 Millionen Euro verschuldet und
kaempft gegen einen moeglichen Lizenzentzug. |
Deutsche Handballer erreichen WM-Finale |
Lissabon. Die deutschen Handballer haben erstmals seit 25 Jahren
wieder das Finale einer Weltmeisterschaft erreicht. Das Team von
Bundestrainer Heiner Brand setzte sich im Halbfinale mit 23:22 gegen
Titelverteidiger Frankreich durch. Gegner im Endspiel morgen ist der
Sieger des Duells zwischen Kroatien und Spanien. |
Heftige Schneefaelle in Baden-Wuerttemberg |
Stuttgart. Im Raum Freiburg und Tuebingen haben heftige Schneefaelle
am Samstagmorgen zu Verkehrsbehinderungen im Sueden des Landes
gefuehrt. Zwischen Oppenau und Biberach (Ortenaukreis) und zwischen
Oberprechtal und Gutach (Kreis Emmendingen) mussten nach Angaben der
Polizei Strassen wegen Schneebruchs teils komplett gesperrt werden.
Auch im Bezirk Freiburg war zwischen Hausen und Enkenstein (Kreis
Loerrach) eine Kreisstrasse gesperrt, da Baeume auf die Fahrbahn
umzustuerzen drohten. In der Nacht zum Freitag war es auf
Baden-Wuerttembergs Strassen zu chaotischen Verhaeltnissen gekommen.
Ein kilometerlanger Stau auf der Autobahn 8 hatte sich erst am
Freitagmittag nach 18 Stunden aufgeloest. Hunderte von Autofahrern
hatten unfreiwillig die Nacht in ihren Fahrzeugen verbracht. |
Lawinengefahr in den Alpen |
Salzburg. In weiten Teilen der Alpen herrscht erhebliche
Lawinengefahr. Nach Auskunft von Experten haben die starken
Temperaturschwankungen und Verwehungen dazu gefuehrt, dass sich die
einzelnen Schneeschichten kaum miteinander verbunden haben. Nur
erfahrene Skiwanderer sollten sich abseits der Pisten aufhalten. Aus
der Schweiz wird unterdessen ein Kaelterekord gemeldet. Im Westen des
Landes sanken die Temperaturen auf minus 35 Grad. |
Quellen |
|