GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 25.05.1994



* Probleme bei der Verteilung der Nachrichten vom 25.5.1995
* Herzog fuer frontale Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus
* Bund will Schuermannbauten verkaufen
* FDP, SPD und die Gruenen planen Veranstaltungen gegen die Republikaner
* Zweiter Prozess gegen die RAF Terroristin Adelheid Schultz
* Startschuss fuer groesstes deutsch-franzoesische Industrieprojekt
* Treuhand wird mit einem Minus von 275 Milliarden abschliessen
* Deutsche Mediziner warnen vor Panik um angebliche Killerbakterie
* Physiker wenden sich gegen den Bau des Forschungsreaktors in Garching
* Arbeiterwohlfahrt kritisiert geplantes Abtreibungsgesetz
* Arbeitsaemter in Westdeutschland sollen 5.400 Stellen abbauen
* Scharping schwaecht seine Kritik an FDP ab
* Menschenrechtsgruppen ziehen negative Billanz des neuen Asylrechts
* Dollarkurs
* Kurse der Wiener Boerse vom 24.5.94
* Berliner Wetter vom 15.05.1994 um 17 Uhr
* Erscheinungsweise der GERMNEWS, Archiv fuer GERMNEWS



Probleme bei der Verteilung der Nachrichten vom 25.5.1995

rama. Bei der Verteilung der Nachrichten, die Sie gerade lesen, hat wohl gestern irgendwo noch sehr lokal in Ulm ein schwarzes Loch zugeschlagen. Die Nachrichten sind hier ohne Fehlermeldung raus, aber nirgends ange- kommen. Ich schicke die Nachrichten jetzt einfach nochmal raus, sollte sich die andere Mail irgendwo in einem Puffer befinden und sich irgend- wann wieder bemerkbar machen, heisst das wohl, dass jeder in der Liste die Ausgabe doppelt erhaelt. Also bitte nicht erschrecken. Dieses Wochenende ist die Mehrzahl der Tipper nicht in Ulm sondern in Dresden, fern vom Internet auf einem Treffen der aktiven irc- und news- user, einer sogenannten Relay Party (RP). Der Versuch, die GermNews fuer die Tage Fr, Sa, So mit einem Notbetrieb aufrecht zu erhalten ist in die Wege geleitet. Nicht boese sein, wenns ein wenig holpern sollte.


Herzog fuer frontale Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus

Bonn. Der kuenftige Bundespraesident Roman Herzog hat Polizei und Justiz aufgefordert, entschlossen gegen den Rechtsextremismus vorzugehen. Damit muesse sich der Staat frontal auseinandersetzen, sagte Herzog. Auch ein Verbot rechtsextremer Parteien oder Gruppen sei denkbar.


Bund will Schuermannbauten verkaufen

Bonn. Der Bund will nach Informationen der Bild Zeitung die sog. Schuerr- mannbauten fuer den symbolischen Preis einer Mark verkaufen. Der durch Hochwasser beschaedigte Komplex war urspruenglicherweise als Bundestagsge- baeude geplant.


FDP, SPD und die Gruenen planen Veranstaltungen gegen die Republikaner

Bonn. Die FDP ist bereit an Veranstaltungen mit SPD und den Gruenen gegen die rechtsradikalen Republikaner teilzunehmen. Die Union hat derartige Aktionen abgelehnt.


Zweiter Prozess gegen die RAF Terroristin Adelheid Schultz

Stuttgart. Vor dem Oberlandesgericht begann der zweite Prozess fuer die bereits zu lebenslanger Haft verurteilte RAF Terroristin Adelheid Schultz (sp?). Jetzt wurde sie wegen zwei weiteren Morden und sechs Mordversuchen angeklagt. Adelheit Schultz wird dem harten Kern der RAF zugeordnet. Die ehemalige Schwesternhelferin Adelheid Schultz verbuesst bereits eine lebenslange Haftstrafe. Das Oberlandesgericht Duesseldorf hatte sie 1985 der Beteiligung an der Entfuehrung und Ermordung des Arbeitgeberpraesidenten Hans-Martin Schleyer fuer schuldig befunden. Die neue Anklage stuetzt sich hauptsaechlich auf RAF Aussteiger, die nach der Wende in der Ex-DDR fest- genommen worden waren. Demnach war Adelheid Schultz auch an dem fehlge- schlagenen Anschlag eines Kommandos Gudrun Enzlin(sp?) auf US-General Frederic Growsen(sp?) 1981 in Heidelberg beteiligt. Drei Jahre zuvor soll sie mit RAF Mitglied Rolf Heissler bei einem illegalen Grenzuebertritt auf vier niederlaendische Grenzbeamte geschossen haben, von denen zwei toetlich getroffen wurden. Die Bundesanwaltschaft hat die neue Anklageerhebung damit begruendet, dass es fuer die Entscheidung der Frage, ob Adelheit Schultz nach 15 Jahren vorzeitig entlassen werden kann, von erhebliche Bedeutung sein werde, an wievielen Morden sie beteiligt war und ob sie die Taten eigenhaendig begangen hat. Letzteres hatte ihr im Prozess Schleyer nicht nachgewiesen worden koennen. Im neuen Prozess hat die Verteidigung heute gefordert, das Verfahren einzustellen. Rechtsanwalt Gross begruendete den Antrag mit der, wie er sagte, bis auf den Grund zerruetteten Gesundheit der Angeklagten. Ausserdem sei das angewandte Kronzeugenverfahren nicht fair. Frau Schultz erklaerte, sie wolle an der Gerichtsverhandlung nicht teilnehmen, der Prozess sei Ausdruck von Staatsrache. Nach mehreren Stoerungen wurde die 39jaehrige zunaechst von dem Verfahren ausgeschlossen.


Startschuss fuer groesstes deutsch-franzoesische Industrieprojekt

Neunar. In Sachsen-Anhalt wird von heute an das groesste deutsch-franzoesische Industrieprojekt verwirklicht. Bundeskanzler Kohl setzte den ersten Spatenstich zum Bau der modernsten und umweltfreundlichsten Raffinerie Europas an. An den 4,3 Milliarden Mark teuren Projekt ist neben der franzoesichen Elf Aquitaine und der deutschen Thyssen Handelsunion der russische Konzern Rosneft beteiligt. Fuer die Chemieregion im Sueden Sachsen-Anhalts soll das Projekt tausende neue Arbeitsplaetze bringen. Es ist die groesste Einzelinvestition in Deutschland.


Treuhand wird mit einem Minus von 275 Milliarden abschliessen

Berlin. Die Treuhandanstalt wird ihre Arbeit mit einem vorraussichtlichen Minus von 275 Milliarden Mark abschliessen, das bestaetigte Treuhandpraesidentin Breul vor dem Bundestags-Untersuchungsausschuss in Berlin. Bislang hat die Treuhand ihren Angaben zufolge 75.000 Vertraege ueber Privatisierung und Reprivatisierung sowie 100.000 Miet- und Pachtvertraege abgeschlossen.


Deutsche Mediziner warnen vor Panik um angebliche Killerbakterie

London/Hamburg. Mit Blick auf die jetzt in Grossbritannien registrierte Infektionskrankheit warnen deutsche Mediziner vor Panik um eine angebliche Killerbakterie. Es gebe keinen Anlass zur Sorge. Den Experten zufolge handelt es sich um eine seit Jahren bekannte Erkrankung, die auch in Deutschland vereinzelt auftrete. Fruehzeitig erkannt, koenne sie mit Antibiotika behandelt werden. In Grossbritannien sind inzwischen sieben Menschen an der Infektionskrankheit gestorben.


Physiker wenden sich gegen den Bau des Forschungsreaktors in Garching

Bonn/Muenchen. Mehr als 50 deutsche Physiker haben sich in einem offenen Brief entschieden gegen den Bau des neuen Forschungsreaktors in Garching bei Muenchen gewandt, der mit hochangereichertem, und damit waffenfaehigem, Uran arbeiten soll. Das von der Technischen Universitaet Muenchen und der Siemens AG geplante Projekt, so die Physiker, sei aussen- und sicherheitspolitisch schaedlich. Die Wissenschaftler verwiesen darauf, dass die jaehrlich benoetigte Brennstoffmenge von etwa 40 kg Uran theoretisch der erforderlichen Spaltstoffmenge fuer zwei oder mehrere Kernwaffen vom Typ der Hiroschimabombe entspreche. Inzwischen stuenden aber laengst neuartige und niedrig angereicherte Uranbrennstoffe zur Verfuegung, die Forschungsarbeiten ohne nennenswerte Leistungseinbussen erlaubten. Gegen die geplante Anlage in Garching sind mehr als 50.000 Einwaende von Buergern und Kommunen eingereicht worden.


Arbeiterwohlfahrt kritisiert geplantes Abtreibungsgesetz

Bonn. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat das geplante Abtreibungsgesetz der Koalition als entwuerdigend und diskriminierend fuer Frauen und Beraterinen kritisiert. Der AWO-Bundesvorsitzende Ragati (sp?) erklaerte, der Schutz der Frau spiele nur noch eine untergeordnete Rolle, stattdessen beherrsche der Gedanke der Kontrolle das gesamte Gesetzeswerk. Ausserdem werde durch die geplante Finanzierung von Schwangerschaftsabbruechen ein, so Ragati, Zweiklassenrecht geschaffen. Der Gesetzentwurf von Union und FDP, der morgen im Bundestag verabschiedet werden soll, sieht fuer beduerftige Frauen eine Finanzierung von Schwangerschaftsabbruechen durch das Sozialamt vor. Nichtbeduerftige Frauen sollen den Eingriff selbst bezahlen. Im Unterschied zur Koalition will die SPD, dass die Krankenkassen Abtreibungen bezahlen.


Arbeitsaemter in Westdeutschland sollen 5.400 Stellen abbauen

Nuernberg. Die Arbeitsaemter in Westdeutschland stehen vor einem massiven Stellenabbau. Wie die Bundesanstalt fuer Arbeit mitteilte, muss die Behoerde bis 1997 knapp 5.400 Stellen abbauen. Dies sind insgesamt 10 Prozent des Personals in Westdeutschland. Ein Sprecher der Bundesanstalt teilte mit, die Behoerde habe sich vergeblich darum bemueht, die entsprechende Bonner Weisung hinauszuschieben, zumindest solange, bis sich die Lage auf dem Arbeitsamt entspannt habe.


Scharping schwaecht seine Kritik an FDP ab

Mainz. SPD-Chef Scharping hat seine Kritik an der FDP wegen der Bundespraesidentenwahl abgeschwaecht. Seine Aeusserung, die Liberalen seien als eigenstaendige politische Kraft ueberfluessig, hab sich allein auf die Wahl in Berlin bezogen. Der rheinland-pfaelzische Ministerpraesident nahm von seiner Kritik die Mainzer FDP, mit der er zusammen regiert, aus. Das Regierungsbuendnis mit den Liberalen funktioniere ausgezeichnet.


Menschenrechtsgruppen ziehen negative Billanz des neuen Asylrechts

Bonn. Fluechtlings- und Menschenrechtsgruppen haben eine negative Billanz des seit Juni vergangenen Jahres geltenden Asylrechts gezogen. Bei einer Expertenanhoerung erklaerten Vertreter von Amnesty International und des UN Fluechtlingskomissariats, es wachse die Gefahr, dass politisch verfolgte ohne wirksames Asylverfahren in ihre Heimat abgeschoben wuerden, wenn mehr und mehr Staaten ihre jeweiligen Nachbarlaender zu sicheren Drittstaaten erklaerten. Ein Sprecher der Fluechtlingshilfeorganisation Pro Asyl bezeichnete die deutsche Asylpolitik als Politik der Abschottung, Abschiebung und Abschreckung.


Dollarkurs

1 US-$ = 1.6548 DM (Fixing in Frankfurt heute Mittag)


Kurse der Wiener Boerse vom 24.5.94

Da die Kurse mit den hier fuer den 20.5.94 veroeffentlichten Kursen
uebereinstimmen, scheinen die Kurse vom 20.5. nicht zu stimmen.
Schliesslich hat der DAX auch am 24.5. rund 50 Punkte (etwa 2%) in
Frankfurt verloren und nicht bereits am 20.5.

Sorry fuer die Fehlinformation, aber die Kurse wurden so aus dem
oesterreichischen BTX uebernommen.

|503800 AEG                          oeS   1367.00       -1.51%|
|505710 ASKO STAMM                   oeS   6693.00       -3.74%|
|505713 ASKO VORZUG                  oeS   6432.00       -2.66%|
|515100 BASF                         oeS   2300.00        0.22%|
|575200 BAYER                        oeS   2675.00       -0.74%|
|802000 BAYER.HYPOBANK               oeS   3050.00       -2.18%|
|802200 BAYER.VEREINSB.              oeS   3200.00       -3.67%|
|519000 BMW                          oeS   6390.00       -1.14%|
|803200 COMMERZBANK                  oeS   2505.00       -1.84%|
|543770 COMPUTER 2000                oeS   4816.00       -1.41%|
|543900 CONTINENTAL                  oeS   1965.00       -2.00%|
|550000 DAIMLER-BENZ                 oeS   6055.00       -2.26%|
|804010 DEUTSCHE BANK                oeS   5315.00       -1.28%|
|804610 DRESDNER BANK                oeS   2700.00  ED   -5.43%|
|604843 HENKEL VORZUG                oeS   4464.00       -1.24%|
|575800 HOECHST                      oeS   2470.00       -1.00%|
|656000 MANNESMANN                   oeS   3190.00       -3.04%|
|723600 SIEMENS                      oeS   4985.00       -2.35%|
|761440 VEBA                         oeS   3765.00       -1.83%|
|766400 VOLKSWAGEN ST                oeS   3600.00       -3.23%|
|766403 VOLKSWAGEN VZG               oeS   2870.00       -2.31%|
|776560 WELLA STAMM                  oeS   7530.00       -1.28%|
|776563 WELLA VZ                     oeS   6810.00       -0.29%|



Berliner Wetter vom 15.05.1994 um 17 Uhr

Institut fuer Meteorologie der Freien Universitaet Berlin Wettermeldung Berlin-Dahlem

Messwerte des Instituts fuer Meteorologie vom 25. 5.1994 17 Uhr Temperatur : 18 Grad Celsius Wetterzustand : wolkig Rel. Feuchte : 69 Prozent Druck : 1010 Hektopascal Tendenz : schwach fallend Wind : Suedost Staerke 3

Das Messnetz der Senatsverwaltung fuer Umweltschutz zeigte um 16 Uhr 30 nur geringe Ozon-Werte unter 0.12 Milligramm pro Kubikmeter Luft.


Erscheinungsweise der GERMNEWS, Archiv fuer GERMNEWS

rs. Die Tipper dieser elektronischen Zeitung versuchen ihre Leser an sieben Tagen in der Woche auf dem Laufenden zu halten. Aber manchmal hat keiner der Freiwilligen Zeit, diesen Service zu leisten. Ich bitte deshalb, von Anfragen abzusehen, warum eine Ausgabe nicht beim Abonnenten angekommen ist. Vielleicht waren alle auch von der Berichterstattung des Fernsehens von der Wahl des Bundespraesidenten so gefangen, dass sie die Leser erst am Montag von diesem Medienereignis unterrichten konnten. Die Ausgaben dieser Zeitung werden sowohl beim LISTSERV@vm.gmd.de als auch im WWW der Universitaet Karlsruhe archiviert, so dass man sich dort bequem informieren kann, ob eine Ausgabe erschienen ist.

Beim LISTSERV werden die Ausgaben in einem monatlichen Log zusammengefasst. Welche Logfiles vorhanden sind, erhaelt man mit dem Kommando INDEX GERMNEWS im Body einer Mail an LISTSERV@vm.gmd.de.

Ein bestimmtes Log bekommt man dann mit der GET-Anweisung an LISTSERV. Z.B. liefert GET GERMNEWS LOG9405 das Mai-Archiv der GERMNEWS-Ausgaben.

Die Filenamen der Monatsarchive haben immer den Namen GERMNEWS LOGyymm wobei yy das Jahr und mm der Monat ist.

Das Verfahren gilt uebrigens fuer alle mit LISTSERV verwalteten Mailinglisten im weltweiten BITNET, wobei auch andere Zeitraeume (woechentlich, jaehrlich) moeglich sind.

Man kann uebrigens auch im LISTSERV-Archiv recherchieren. Vielleicht kann einer der Leser eine Beschreibung liefern, wie das gemacht wird. Bitte das Kochrezept an den GERMNEWS-Vertrieb schulze@ZIB-Berlin.DE schicken. Vielen Dank!


Quellen

SWF3    7:00 Uhr MESZ
B5    7:30 Uhr MESZ    15:13 Uhr MESZ    15:15 Uhr MESZ
SDR3    14:00 Uhr MESZ    17:00 Uhr MESZ
SWF1    16:00 Uhr MESZ