GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 09. 05. 2004



* BA benoetigt mehr Mitarbeiter
* Bayerische SPD leitet heisse Phase des Europawahlkampfes ein
* Diskussion ueber Zuwanderung
* Wort zum Freitag fuer Moslems gefordert
* Bischof Mueller zeigt sich besorgt ueber Geburtenrueckgang
* Automobilzulieferer schliesst Werk in Sindelfingen
* Provision fuer Aerzte fuer Verschreibung bestimmter Medikamente
* Rasche Verabschiedung der EU-Verfassung gefordert
* Nachlass von Eduard Moerike wieder in Baden-Wuerttemberg
* Triumphaler Empfang fuer Meister Bremen
* Schumacher siegt auch in Barcelona



BA benoetigt mehr Mitarbeiter

Die Bundesagentur fuer Arbeit fordert fuer die Umsetzung der ArbeitsmarktReformen im kommenden Jahr zusaetzliche Mitarbeiter. Unter Berufung auf ein Sitzungsprotokoll des Wirtschaftsausschusses des Bundestages berichtet die "Bild am Sonntag", dass der stellvertretende BAChef Alt einen Mehrbedarf von 24.000 Mitarbeitern angemeldet habe. Insgesamt seien rund 40.900 Beschaeftigte erforderlich, um das neue Arbeitslosengeld II auszuzahlen. 15.000 von ihnen koenne die Bundesagentur selbst einbringen, berichtet die Zeitung.


Bayerische SPD leitet heisse Phase des Europawahlkampfes ein

Muenchen. Mit scharfen Angriffen auf Ministerpraesident Stoiber hat die bayerische SPD die heisse Phase ihres Europawahlkampfs eingelaeutet. Der SPD-Landesvorsitzende Stiegler nannte die Forderung Stoibers, die Europawahl als Abstimmung ueber einen EU-Beitritt der Tuerkei zu nutzen, Volksverhetzung. Auch SPD-Fraktionschef Maget hielt Stoiber einen gefaehrlichen Kurs in der Europapolitik vor; Stoiber schuere Aengste und Vorurteile. Besorgt ist die bayerische SPD ueber die Wahlbeteiligung am 13. Juni. Groesster Gegner sei nicht die CSU, sondern die Gleichgueltigkeit der Stimmberechtigten.


Diskussion ueber Zuwanderung

CSU-Chef Stoiber hat Vorwuerfe der Gruenen zurueckgewiesen, die Union sei an einer Loesung im Streit um die Zuwanderung nicht interessiert. "Wir wollen ein modernes Zuwanderungsbegrenzungsgesetz", sagte Stoiber im ZDF. Die Union habe in den Verhandlungen "ganz klare Forderungen gestellt". Zuwanderung sei "eng verbunden mit dem internationalen Terrorismus", denn auch Terroristen wanderten zu, erlaeuterte Stoiber. Fuer die Union muesse klargestellt werden, dass man Menschen, die extremistischen Organisationen angehoeren, in der Regel ausweisen koenne.

Das Thema Sicherungshaft bleibt nach den Worten von Bundesinnenminister Otto Schily auf der Agenda bei den Verhandlungen ueber ein Zuwanderungsgesetz. "Das Thema gehoert auf die Tagesordnung", beharrte der Minister in der "Bild am Sonntag". Allerdings muesse das Fuer und Wider in dieser Frage "sorgfaeltig abgewogen werden". Die vorbeugende Haft solle fuer Islamisten gelten, "die im Extremfall eine massive Gefahr fuer Deutschland darstellen", sagte Schily weiter.


Wort zum Freitag fuer Moslems gefordert

Berlin. Fuer die rund drei Millionen Moslems in Deutschland sollte es nach Ansicht des evangelischen Bischofs Huber ein spezielles Fernsehangebot, aehnlich wie dem "Wort zum Sonntag" fuer Christen geben. Huber, der gleichzeitig auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, sagte, er koenne sich sehr wohl ein derartiges "Wort zum Freitag" vorstellen. Fuer Moslems ist der Freitag jener Tag, der in seiner Bedeutung dem Sonntag der Christen entspricht. Huber aeusserte gleichzeitig den Wunsch, moslemische Geistliche sollten sich klarer als bisher vom terroristischen Islamismus distanzieren.


Bischof Mueller zeigt sich besorgt ueber Geburtenrueckgang

Regensburg. Anlaesslich des Muttertages hat sich Bischof Mueller besorgt ueber den Geburtenrueckgang in Deutschland geaeussert. Er sagte, der dramatische Rueckgang an Neugeborenen bedrohe die Grundlage der Gesellschaft. Daher plaedierte Bischof Mueller fuer eine bessere Vermittlung von Berufstaetigkeit und Kinderfuersorge. Mit Blick auf die Diskussion um Abtreibungen sagte der Regensburger Bischof, dies duerfe niemals ein Weg der Geburtenregelung sein.


Automobilzulieferer schliesst Werk in Sindelfingen

Remscheid/ Sindelfingen. Der Remscheider Automobilzulieferer Edscha will sein Werk in Sindelfingen schliessen. Nach den Worten von Vorstandschef Horst Kuschetzki wird den meisten der rund 100 Beschaeftigten intern oder extern die Weiterbeschaeftigung gesichert. Das berichtet das Branchenfachblatt "Automobilwoche" in seiner Montagsausgabe. Die Edscha AG hat unter dem Namen "Mobility 2005" ein radikales Sparprogramm aufgelegt: Im Geschaeftsjahr 2004/2005 will das Remscheider Unternehmen den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf 130 Millionen Euro steigern. "Im laufenden Geschaeftsjahr werden wir bei Umsatz und Ertrag etwa auf Vorjahresniveau abschliessen. Unsere urspruenglichen Ziele koennen wir nicht erreichen", sagte Kuschetzki dem Blatt. Im Geschaeftsjahr 2002/2003 erzielte der Cabriodach-Spezialist einen Gewinn von 101 Millionen Euro und einen Umsatz von 948 Millionen Euro.


Provision fuer Aerzte fuer Verschreibung bestimmter Medikamente

Deutsche Aerzte sollen nach einem Bericht des Magazins "Focus" fuer die Verschreibung bestimmter Medikamente indirekt Provision erhalten haben. In mehreren Bundeslaendern seien AerzteGenossenschaften gegruendet worden, die Kooperationsvertraege mit Pharmafirmen geschlossen haetten, heisst es. Verordneten die Mediziner guenstige Nachahmerpraeparate erhielten die Genossenschaften beispielsweise von Q-Pharm-AG 15 % Umsatzbeteiligung. Waehrend die Aerzte-Genossenschaften den Bericht dementierten, soll Q-Pharm-AG die "Focus"-Angaben bestaetigt haben.


Rasche Verabschiedung der EU-Verfassung gefordert

Stuttgart. Ministerpraesident Erwin Teufel (CDU) hat sich dafuer ausgesprochen, die geplante europaeische Verfassung rasch zu verabschieden. Teufel schreibt in einem Brief an Bundeskanzler Schroeder, nach dem Beitritt der zehn neuen EU-Staaten sei nun ein guenstiger Zeitpunkt dafuer. Er hoffe, dass in den naechsten Monaten eine Einigung erlangt werde, die "nahe am Konventsentwurf" liege, betonte der CDU- Politiker. Eckstein der EU-Verfassung muesse dabei das christliche Erbe Europas sein: "Die Praeambel des Verfassungs-Vertrages muss einen Gottesbezug enthalten", forderte Teufel in Stuttgart.


Nachlass von Eduard Moerike wieder in Baden-Wuerttemberg

Marbach. Der persoenliche Nachlass von Eduard Moerike kommt wieder ins Land. Ministerpraesident Erwin Teufel (CDU) wuerdigte bei der Eroeffnung der Ausstellung "Moerike und die Kuenste" in Marbach die gemeinsamen Anstrengungen von privaten Geldgebern und oeffentlicher Hand bei der Rueckfuehrung. Der Nachlass wird fuer zwei Millionen Euro fuer das deutsche Literatur-Archiv in Marbach erworben. Die Haelfte des Geldes kommt von oeffentlichen Einrichtungen, die andere Haelfte von ueberwiegend baden-wuerttembergischen Unternehmen. Bisher war der Nachlass in der Hand der Stiftung Weimarer Klassik. Das Archiv arbeitet seit mehr als 30 Jahren an der Gesamtausgabe der Werke des Dichters. Eduard Moerike (1804 - 1875) gilt als der groesste schwaebische Dichter des 19. Jahrhunderts.


Triumphaler Empfang fuer Meister Bremen

Bremen. Rund 15.000 Fussballfans haben Meister Werder Bremen einen triumphalen Empfang bereitet. Gestern Abend landete die Maschine der Mannschaft nach einer Ehrenrunde auf dem Bremer Flughafen. Aus dem Cockpit schwenkte Trainer Schaaf die gruen-weisse Werder-Fahne. Als erster gratulierte Bremens Buergermeister Scherf. Schliesslich rissen die Fans die Absperrgitter nieder und stuermten das Rollfeld. Gestern hatte sich Werder Bremen mit einem 3:1 bei Bayern Muenchen vorzeitig den Meistertitel gesichert.


Schumacher siegt auch in Barcelona

Barcelona. Weltmeister Michael Schumacher hat mit dem Gro0en Preis von Spanien das fuenfte Formel-Eins-Rennen hintereinander gewonnen und seinen Vorsprung in der laufenden Weltmeisterschaft vergroessert. Der heutige Erfolg in Barcelona war fuer den Ferrari-Piloten der 75. Sieg in seinem 200. Rennen. Schumacher verwies seinen Teamkollegen Rubens Barrichello mit 13,2 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Dritter wurde der Italiener Jarno Trulli im Renault. Ralf Schumacher kam im BMW-Williams auf den 6. Platz.


Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ