Trauerfeiern fuer Opfer des Flugzeugsungluecks |
Gut zwei Wochen nach dem Flugzeugabsturz in der Dominikanischen Republik
fand heute eine Trauerfeier in der Potsdamer Nikolai-Kirche statt, in der die
Laender Potsdam und Brandenburg der 189 Opfer gedachten. Direkt vor Ort
wiederum sind die Arbeiten zur Aufklaerung des Ungluecks einen entscheidenden
Schritt vorangekommen, ist es doch gelungen, beide Flugschreiber der Maschine
jetzt zu orten. Wie lange die Bergung dauert vermag niemand zu sagen. Auf
jeden Fall wird die Blackbox danach sofort nach Washington gebracht und
ausgewertet. Dabei geht es im Einzelnen um den Flugrekorder, der alle
Gespraeche aufzeichnet und den Flugschreiber, der alle Bewegungen der
Maschine festhaelt. Waehrenddessen gab es gestern fuer die 189 Menschen die
mit dem Ungluecksjet ins Meer gestuerzt waren in vielen Kirchen in der
Dominikanischen Republik Gedenkmessen. Bei der Trauerfeier in der Hauptstadt
war die gesamte dominikanische Staatsfuehrung dabei. Daneben auch deutsche,
polnische und tuerkische Delegationen und in die Kirche von Puerta Plata
waren auch auffallend viele dominikanische Staatsbuerger gekommen, um den
Toten die letzte Ehre zu erweisen. Wie tief der Schock ueber den noch
ungeklaerten Absturz sitzt, zeigen die derzeitigen Verwirrungen auf dem
Flughafen von Puerta Plata, wo eine DC10 festgehalten wird, die eigentlich am
Mittwoch Abend mit 230 Passagieren nach Deutschland starten sollte. Auch
gestern durfte die Maschine noch nicht starten und die zumeist deutschen
Passagiere haben mit einer Unterschriftensammlung ihren Willen bekraeftigt,
auf keinen Fall in dieses Flugzeug zu steigen. Sie haben jetzt die
Zusicherung, heute Nachmittag mit Air France nach Deutschland zu reisen.
Das Bundesverkehrsministerium hat inzwischen ein Ordnungswidrigkeitsverfahren
gegen die tuerkische Fluggesellschaft BirgenAir eingeleitet. Der Verdacht
habe sich erhaertet, dass die abgestuerzte Boeing 757 mehrfach ohne
Genehmigung in Deutschland gelandet sei, teilte heute ein Sprecher des
Ministeriums in Bonn mit. Einzelheiten wollte er nicht nennen. |
DAG zu Abschlaegen von vereinbarten Tarifloehnen bereit |
Die Deutsche Angestelltengewerkschaft ist bereit, Abschlaege von vereinbarten
Tarifloehnen zu akzeptieren, wenn dadurch Arbeitsplaetze gesichert werden
koennen. DAG-Chef Issen sprach sich in einem Interview mit der Bildzeitung
fuer entsprechende Oeffnungsklauseln in Tarifvertraegen aus. Damit sollten
angeschlagene Unternehmen gesichert werden. Wenn beispielsweise ein
Tarifabschluss 4 Prozent betrage solle ein florierender Betrieb die Loehne um
den vollen Satz erhoehen, erlaeuterte Issen. Wenn dagegen ein Unternehmen vor
Entlassungen stehe, koennten die Einkommen nur um 2 Prozent erhoeht werden.
Der Rest solle dann zur Rettung bedrohter Arbeitsplaetze eingesetzt werden. |
Kritik an der Dauer des Asylverfahrens in Deutschland |
Die Berliner Auslaenderbeauftragte John hat kritisiert, dass Asylverfahren in
Deutschland noch immer zu lange dauern. Da Asylbewerber kein Arbeitsrecht
haetten, seien sie dazu gezwungen, nichts zu tun, sagte Frau John heute frueh
im Deutschlandfunk. Dies koenne Frust und Aggression zur Folge haben. Auch
das Staatsbuergerrecht muss nach Ansicht der CDU-Politikerin verbessert
werden. Vor allem fuer Kinder von Auslaendern, die in Deutschland geboren
seien, muessten entsprechende Regelungen gefunden werden. Wenn man ihnen die
Einbuergerung verweigere dressiere man ihnen so etwas wie ein
Auslaenderbewusstsein geradezu an, betonte Frau John. Das koenne dazu
fuehren, dass sie sich ausgegrenzt fuehlten. |
Prozess gegen Baro-Richter eingestellt |
Im Prozess um die Verurteilung des DDR-Regimekritikers Rudolf Baro ist das
Verfahren gegen den damaligen Ost-Berliner Richter Hugert eingestellt worden.
Das Landgericht Berlin trennte das Verfahren des kranken Angeklagten wegen
Verhandlungsunfaehigkeit von einem anderen Prozess ab und stellte es
vorlaeufig ein. Hugert hatte Baro 1978 wegen seines Buchs "Die Alternative",
das Kritik an der Gesellschaftspolitik der SED enthielt, zu acht Jahren
Gefaengnis verurteilt. Das oberste Gericht der DDR rehabilitierte Baro in der
ersten Jahreshaelfte 1990 und sprach ihm eine Haftentschaedigung zu. |
Handel mit Vulkan-Aktien ausgesetzt |
Heute wurde der Handel Aktien der Bremer Vulkan-Verband-AG ausgesetzt.
Vorausgegangen war die Ankuendigung einer wichtigen Erklaerung fuer die
kommende Woche. Ueber den Inhalt dieser Erklaerung wollte der Vorstand
des groessten deutschen Werftunternehmens nichts sagen, doch sofort wurde
wieder darueber spekuliert, ob das Unternehmen vielleicht doch Konkurs
anmelden muesse. Zwar haben die Banken inzwischen die erste Rate eines
220 Millionen - Kredits zur Finanzierung eines grossen Passagierschiffs an
den Konzern ueberwiesen, doch hat die Summe allem Anschein nach nur dazu
gereicht, laufende Verpflichtungen fuer Loehne und Gehaelter zu erfuellen.
Das Ueberleben des stark konkursgefaehrdeten Konzerns haengt jetzt vor allem
davon ab, ob die europaeische Kommission in Bruessel auf einer raschen
Rueckzahlung der angeblich zweckentfremdeten Millionenbetraege besteht, die
Vulkan fuer seine Tochterbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern erhalten hat. Die
Kommission, die ueber die Einhaltung der Vertraege zu wachen hat, machte
bereits klar, dass nicht die ostdeutschen Werften und Motorenwerke unter
einem fuer moeglich gehaltenen Konkurs des Konzerns leiden duerften. Was die
Fortzahlung der Betriebe fuer die westdeutschen Betriebe angeht gibt es
allerdings von den Banken selbstgenaehrte Zweifel. Die Commerzbank, die das
Bankenkonsortium leitet, verlangt von der Konzernleitung mehr Klarheit ueber
die Zahlungsverpflichtung und eine Erweiterung des Kreises der Kreditgeber. |
Schneider klagt an |
90 Seiten dick ist ein Schriftstueck, in dem sich der einstige
Immoblienkoenig Juergen Schneider verteidigt. Die Frankfurter
Staatsanwaltschaft bestaetigte, dass ihr die Schrift von Schneiders Anwalt
uebergeben wurde. Zum Inhalt wollte ein Behoerdensprecher nichts sagen. Aber
der Pleitier duerfte seine alten Vorwuerfe wiederholen, dass ihm die
Glaeubigerbanken zu frueh den Geldhahn zugedreht haetten, nur deshalb sei
sein Imperium zusammengebrochen. |
Peter Graf bleibt in Untersuchungshaft |
Karlsruhe. Peter Graf bleibt in Untersuchungshaft. Das hat das
Oberlandesgericht entschieden. Die Richter sehen den dringenden Tatverdacht
und den Haftgrund der Fluchtgefahr weiter gegeben. Der Vater der
Tennisspielerin Steffi Graf war am 2. August letzten Jahres unter dem
Verdacht der Steuerhinterziehung in Millionenhoehe verhaftet worden. |
Polizei geht gegen Rechtsradikale vor |
Recklinghausen. Ein Jahr nach dem Verbot der rechtsextremistischen FAP ist
die Polizei gegen eine mutmassliche Nachfolgeorganisation vorgegangen. Nach
Angaben der Behoerden wurden am Morgen in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg
etwa 20 Wohnungen und ein Verlagsbuero der Gruppe "Kameradschaft
Recklinghausen" durchsucht. Dabei sei umfangreiches Beweismaterial
sichergestellt worden. 22 Personen seien festgenommen worden. |
Nichts fuer sensible Gemueter - aber leider doch passiert |
Offenbar in religioesem Wahn hat eine 32jaehrige Mutter im oberpfaelzischen
Amberg ihren 13 Monate alten Buben in die Waschmaschine gesteckt und das
Geraet eingeschaltet. Der zufaellig heimgekommende Ehemann befreite das nur
noch roechelnde Kind. Der Bub kam sofort ins Krankenhaus, er ist inzwischen
ausser Lebensgefahr. Die Mutter wurde in psychiatrische Behandlung gebracht.
Mit Saeure hat ein 26jaehriger in Traunreuth seine 20 Jahre alte ehemalige
Lebensgefaehrtin attackiert. Der Eifersuechtige stiess der jungen Frau eine
Spitze mit 33-prozentiger Salzsaeure ins Bein und schuettete ihr
anschliessend noch Saeure ins Gesicht. Die lebensgefaehrlich verletzte Frau
konnte gerettet werden. Der Taeter wurde nach einer Grossfahndung
festgenommen. |
Boerse |
DAX 2429 Punkte 1 US-$ DM 1.4665 |
Quellen |
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