GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 11.02.1999



* Beck sieht Kompromissmoeglichkeit bei doppelter Staatsbuergerschaft
* Reaktionen auf rheinland-pfaelzischen Vorschlag zum "Doppelpass"
* Hessische Gruenen waehlen neuen Fraktionsvorstand
* Arbeitgeber schlagen Schlichtung in Metall- und Elektroindustrie vor
* Bundeskanzler Schroeder in Washington
* Aussenminister Fischer in Israel
* Erneuter Erpressungsfall im Zusammenhang mit der Deutschen Bahn
* Boerse



Beck sieht Kompromissmoeglichkeit bei doppelter Staatsbuergerschaft

Der rheinland-pfaelzische Ministerpraesident Beck sieht gute Chancen fuer einen im Bundesrat mehrheitsfaehigen Kompromiss beim Staatsangehoerigkeitsrecht. In einem Interview der Sueddeutschen Zeitung sagte Beck, die Vorstellungen seiner sozial-liberalen Regierung und der Bonner Koalition laegen dicht beieinander. Es werde sicher Einigkeit ueber einen zeitlich befristeten Doppelpass nicht nur fuer hier geborene Auslaenderkinder, sondern auch fuer Erwachsene erzielt. Bundesinnenminister Schily erklaerte im ZDF, sein Arbeitsentwurf bleibe Grundlage der Gespraeche. Eine Kombination mit Teilen des rheinland-pfaelzischen Vorschlages sei aber denkbar. Nach der Initiative der Regierung in Mainz muessen sich Auslaender bis zum 23. Lebensjahr fuer eine Staatsbuergerschaft entscheiden. Bei Erwachsenen koennte eine doppelte Staatsbuergerschaft auf drei Jahre befristet werden. Mit der Zustimmung von Rheinland-Pfalz waere eine Mehrheit im Bundesrat gesichert.


Reaktionen auf rheinland-pfaelzischen Vorschlag zum "Doppelpass"

Die Vorstandssprecherin der Gruenen, Roestel, lehnte das Mainzer Modell ab, raeumte aber ein, die geaenderte Bundesratsmehrheit bedeute fuer ihre Partei, dass sie sich ein Stueck bewegen muesse. Der CDU-Vorsitzende Schaeuble lehnte jede Form eine auch nur zeitweiligen Form einer doppelten Staatsbuergerschaft ab und wies damit Ueberlegungen von Teilen der FDP aber auch von seiner eigenen Partei zurueck.


Hessische Gruenen waehlen neuen Fraktionsvorstand

Vier Tage nach ihrer Wahlniederlage haben die hessischen Gruenen einen neuen Fraktionsvorstand gewaehlt. Zur neuen Fraktionsvorsitzenden vurde die scheidende hessische Umweltministerin, Hinz, bestimmt. Vertreten wird die 39-jaehrige kuenftig von dem Landtagsabgeordneten Alvasir. Der bisherige Fraktionschef Mueller hatte nicht wieder kandidiert. Nach der Landtagswahl verfuegen die hessischen Gruenen ueber 8 Sitze im Parlament, 5 weniger als zuvor. Die Regierungsmehrheit von SPD und Gruenen war dadurch an CDU und FDP verloren gegangen.


Arbeitgeber schlagen Schlichtung in Metall- und Elektroindustrie vor

Im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie haben die Arbeitgeber eine Schlichtung vorgeschlagen. Der Verhandlungsfuehrer der baden-wuerttembergischen Arbeitgeber, Fritzsche, empfahl dafuer ein Verfahren ohne die sonst ueblichen Fristen und Formalitaeten. Der Bundesvorstand der IG Metall forderte die Gegenseite auf, ihren Vorschlag zu praezisieren. Zuvor hatten die Tarifkomissionen der Gewerkschaft in sechs Bezirken die Verhandlungen fuer gescheitert erklaert und beim Vorstand Urabstimmungen ueber einen Streik beantragt. In Baden-Wuerttemberg haben die Arbeitgeber bislang 2,3% mehr Lohn und eine ertragsabhaengige Einmalzahlung von 0,5% eines Jahreseinkommens angeboten. Die Gewerkschaft fordert 6,5%.


Bundeskanzler Schroeder in Washington

Bundeskanzler Schroeder ist in Washington zu Gespraechen mit dem amerikanischen Praesidenten Clinton zusammengekommen. Neben der Lage im Kosovo und der Entschaedigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter durch die deutsche Wirtschaft geht es vor allem um die von Bonn geforderte Herausgabe von Unterlagen der DDR-Auslandsspionage. Der US-Geheimdienst CIA verweigert den deutschen Nachrichtendiensten bislang die Einsicht in die Akten mit Namen und Decknamen von DDR-Agenten. Moeglicherweise wird sich Schroeder auch bei Clinton fuer eine Begnadigung zweier zum Tode verurteilter Deutscher einsetzen. Die zwei Brueder hatten 1982 in Arizona einen raubmord begangen.


Aussenminister Fischer in Israel

Bundesaussenminister Fischer ist am Abend in Jerusalem mit dem israelischen Regierungschef Netanjahu zusammengetroffen. Der Gespraechstermin war von Netanjahu wegen akuter innenpolitischer Probleme kurzfristig um mehrere Stunden verschoben worden. Bei dem Treffen sagte Netanjahu, er habe einen positiven Eindruck von der rot-gruenen Regierung in Bonn. Fischer raeumte ein, dass es in einigen Punkten noch Meinungsverschiedenheiten gebe. Am spaeten Abend wollte der Aussenminister und EU-Ratspraesident nach Gaza weiterreisen und dort Palaestinenserchef Arafat treffen.


Erneuter Erpressungsfall im Zusammenhang mit der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn wird wieder erpresst. Ein "Fanclub der Freunde der Eisenbahn" fordert die Freilassung eines Tatverdaechtigen aus einem frueheren Erpressungsfall. Das bestaetigte ein Bahnsprecher. Das Schreiben ging bereits im Januar ein. Die Luebecker Nachrichten berichten in ihrer Freitagsausgabe, der "Fanclub der Freunde der Eisenbahn" habe mit Anschlaegen bedroht. Im Dezember war die Bahn von sogenannten "Freunden der Eisenbahn" um 10 Mio. DM erpresst worden. Kurz vor Weihnachten war der Tatverdaechtige verhaftet worden.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)   DM= Euro
Kanada(1 $)   DM= Euro
England(1 Pfund)   DM= Euro
Schweiz(100 sfr)   DM= 0 Euro
Japan(100 Yen)   DM= 0 Euro
Schweden(100 skr)   DM= 0 Euro
 
Einige Indizes:
DAX:
Dow-Jones-Index:aktueller Stand leider z. Zt nicht verfuegbar
Dow-Jones-Index:Vortagswert leider zur Zeit nicht verfuegbar
Nikkei-Index:
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    20:00 MEZ
B5    18:00 MEZ