Erpressungsfall Deutsche Bahn beendet |
Der Hauptverdaechtige im juengsten Erpressungsfall der Bahn hat seine
Beteiligung an drei Anschlaegen gestanden. Wie das Bundeskriminalamt in
Wiesbaden weiter mitteilte, drohte der Mann noch nach seiner Ergreifung
gestern abend, im Falle seiner Festnahme wuerden an mehreren Bahnhoefen
Bomben gezuendet; bei Durchsuchung der entsprechenden Stationen seien
allerdings keine Sprengsaetze gefunden worden. Der Hauptverdaechtige war
bei einer versuchten Gelduebergabe auf einer Rastanlage an der Autobahn
Muenchen-Salzburg ueberwaeltig worden. Heute frueh nahm die Polizei
einen mutmasslichen Komplizen in dessen Wohnung in Chemnitz fest. Den
beiden Maennern wird der Versuch vorgeworfen, 10 Mio. DM von der
Deutschen Bahn zu erpressen. Bundesverkehrsminister Muentefering
auesserte die Hoffnung, dass die beiden Festnahmen weitere
Trittbrettfahrer abschrecken. Der Chef der Deutschen Bahn, Ludewig,
beklagte die hohe Zahl der Nachahmungstaeter. Allein am Montag habe es
acht Stoerungen im Bahnverkehr gegeben, weil mit Anschlaegen gedroht
wurde. |
Anschlag auf Grab Galinskys angeblich ohne rechtsextremes Motiv |
Vier Tage nach dem Anschlag auf das Grab des ehemaligen Vorsitzenden des
Zentralrates der Juden in Deutschland, Galinsky, ist nun ein
Bekennerschreiben aufgetaucht. Der Brief ging bei einer
Staatsanwaltschaft und bei einer Zeitung ein. Danach habe der
Sprengstoffanschlag keinen rechtsextremistischen Hintergrund, teilte ein
Justizsprecher in Berlin mit. Mit der Zerstoerung der Grabplatte sei
gegen die Umbenennung der Schul- in Heinz-Galinsky-Strasse protestiert
worden. Die Sicherheitsbehoerden ueberpruefen derzeit die Echtheit des
Schreibens. |
Koalition demonstriert Geschlossenheit ueber Atompolitik |
Im Streit um die Atompolitik haben Vertreter der Koalition ihren Willen
zum Konsens bekraeftigt. Kanzleramtsminister Hombach sagte im
Deutschlandfunk, der Atomausstieg sei ein gemeinsames Anliegen von SPD
und GRUENEN. Er glaube nicht, dass das Regierungsbuendnis an diesem
Punkt zerbreche. Aehnlich auesserte sich Umweltminister Trittin. Die
Vorstandsvorsitzende der Gruenen, Roestel, sagte in Bonn, derartige
Meinungsverschiedenheiten seien ein normaler demokratischer Prozess. Sie
betonte, die Neubesetzung der beiden Atomkommissionen des Bundes sei ein
laengst ueberfluessiger Schritt gewesen. Auch habe dieser in der
Kompetenz von Umweltminister Trittin gelegen. Die deutsche
Atomwirtschaft forderte Bundeskanzler Schroeder zu einer harten Haltung
gegenueber Trittin auf. Schroeder muesse mit seiner Richtlinienkompetenz
Alleingaege des Umweltministers verhindern, hiess es nach einem Treffen
der Kernenergiebetreiber in Muenchen. Durch seine Aktionen stelle
Trittin noch vor den Spitzengespraechen im Januar seine
Konsensfaehigkeit in Frage. |
Preiszuwachs in Deutschland bei 0,9% |
Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im zuendegehenden Jahr nach
vorlaeufigen Berechnungen des statistischen Bundesamtes klar verringert.
Er duerfte durchschnittlich bie 0,9% liegen, teilte die Behoerde in
Wiesbaden mit. Dies sei der niedrigste Wert seit der deutschen
Vereinigung. |
Scharping ueber Lage im Kosovo besorgt |
Verteidigungsminister Scharping ist ueber die Lage in der serbischen
Krisenprovinz Kosovo zunehmend besorgt. Der jugoslavische
Ministerpraesident Milosevic nutze alle Moeglichkeiten, um das Abkommen
ueber den Rueckzug seiner Truppen zu hintertreiben, sagte Scharping bei
einem Besuch der deutschen Soldaten in Bosnien. Eine geplante Reise zum
Bundeswehrkontigent der Kosovo-Schutztruppe in Mazedonien musste der
Minister absagen. Seine Maschine konnte wegen des vereisten Flughafens
in der Hauptstadt Skopje nicht landen. Aus dem Kosovo wurden unterdessen
wieder neue Gewalttaten gemeldet. Dabei sollen nach serbischen Angaben
ein Mensch getoetet und drei Menschen verletzt worden sein. |
Boerse |
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