Bergungsarbeiten in Bad Reichenhall unterbrochen, bereits 11 Tote |
Aus den Truemmern der eingestuerzten Eissporthalle in Bad Reichenhall
sind bislang elf Leichen geborgen worden. 34 Verletzte konnten nach
Angaben der Einsatzleitung gerettet werden. Von vier georteten
Verschuetteten gibt es bislang keine Lebenszeichen. Die
Bergungsarbeiten sind wegen der grossen Einsturzgefahr derzeit
unterbrochen. Der oertliche Landrat Grabner sagte vor Journalisten,
das Risiko fuer die Helfer sei zu gross. Eine Spezial-Bergungsfirma
soll in Kuerze damit beginnen, die Truemmer des Daches mit schwerem
Geraet zu raeumen. - Die bayerische Landesregierung kuendigte einen
Hilfsfonds fuer die betroffenen Familien an. Auch Bundeskanzlerin
Merkel bot Unterstuetzung an und sprach den Angehoerigen ihr
Mitgefuehl aus. Unklar ist weiterhin die Ursache des Ungluecks. Der
Reichenhaller Oberbuergermeister Heitmeier erklaerte, das Dach sei
wenige Stunden vor dem Unglueck ordnungsgemaess vom Hallenwart auf die
Belastung durch Schnee ueberprueft worden. Die Werte haetten deutlich
unter dem erlaubten Grenzbereich gelegen. Durch den starken Schneefall
in Bayern und Oesterreich stuerzten in Muenchen und Salzburg insgesamt
drei weitere Hallendaecher ein. Dabei entstand lediglich Sachschaden.
Im bayerischen Alpenraum gab es zudem Beintraechtigungen des
Zugverkehrs und Stromausfaelle.
Bundeskanzlerin Merkel hat den Angehoerigen der Opfer in Bad
Reichenhall ihr Beileid ausgesprochen. Sie sagte der bayerischen
Landesregierung jede "denkbare und gewuenschte Hilfe" zu und dankte
den Helfern fuer ihren Einsatz. Auch Bayerns Ministerpraesident
Stoiber zeigte sich "zutiefst erschuettert" ueber das Unglueck.
Besonders tragisch sei, dass es so viele junge Menschen getroffen
habe, sagte Stoiber am Ungluecksort Mehrere hundert Menschen gedachten
vor Ort mit einer Lichterkette schweigend der Opfer des
Halleneinsturzes. |
Russland liefert Gas wieder auf altem Niveau |
Deutschland erhaelt wieder russische Gaslieferungen in vollem
Umfang. Nach voruebergehenden Ausfaellen komme wieder die normale
Menge Gas an, bestaetigte ein Sprecher von E.on Ruhrgas. Auch
Ungarn und Oesterreich teilten inzwischen mit, dass sich die
Versorgung wieder normalisiert habe. Gazprom kuendigte unterdessen
an, noch heute mit Vertretern der Ukraine ueber Gaslieferungen
verhandeln zu wollen. Es koennten aber noch keine Angaben darueber
gemacht werden, welche Vorschlaege der ukrainischen Seite
unterbreitet wuerden. |
Kinderbetreuungskosten sollen steuerlich absetzbar werden |
Finanz- und Familienministerium haben sich nach Informationen der
dpa weitgehend auf ein Modell fuer die steuerliche Absetzbarkeit
von Kinderbetreuungskosten geeinigt. Das Modell sieht demnach zwei
KinderAltersstufen bei der Hoehe der Absetzbarkeit vor: bis zum
sechsten und dann bis zum zehnten oder zwoelften Lebensjahr. Auf
jeden Fall wuerden die Betraege ueber 1500 Euro liegen. Die
Absetzbarkeit solle - unabhaengig von Kindergeld oder
Kinderfreibetrag vom ersten Euro an gelten, heisst es. |
CSU-Klausurtagung in Wildbad Kreuth hat begonnen |
Die CSU-Landesgruppe im Bundestag ist zu ihrer traditionellen
Winterklausur in Wildbad Kreuth zusammengekommen. Mit Parteichef
Stoiber und den Ministern Glos und Seehofer beraten die Abgeordneten
ueber die Rolle der CSU in der grossen Koalition. Die CSU, so Stoiber,
wolle eine "Scharnierfunktion zwischen den Radikalreformern und
Sozialoptimisten" uebernehmen. Zur Sprache kam auch die Rolle Stoibers
nach der Wahl. Nach den Diskussionen stehe er aber wieder
"unangefochten an der Spitze der Partei", sagte Seehofer.
Die CSU rueckt in der Energiepolitik von den Vereinbarungen des
Koalitionsvertrages ab und koennte damit einen Konflikt mit der SPD
heraufbeschwoeren. Bei ihrer Klausur in Wildbad Kreuth forderte die
CSU-Spitze die SPD zu neuen Verhandlungen ueber den Atomausstieg auf.
Parteichef Stoiber sagte, man muesse darueber reden, ob man in dieser
Legislaturperiode weitere Kernkraftwerke abschalten wolle.
Wirtschaftsminister Glos sagte, angesichts des Gasstreits zwischen
Russland und der Ukraine muesse man sich fragen, ob man eigene
Energiequellen aus ideologischen Gruenden preisgeben duerfe. |
Kombiloehne in der Diskussion |
Der Vorsitzende der IG Bergbau/Chemie/Energie, Schmoldt, steht dem
Thema Kombilohn aufgeschlossen gegenueber. Man muesse sich mit
verschiedensten Modellen beschaeftigen, um Langzeitarbeitslose
wieder zu integrieren, sagte Schmoldt im Deutschlandradio Kultur.
Ein Patentrezept habe niemand. Die Gewerkschaften koennten die
Tarifvertraege nicht noch weiter nach unten oeffnen, also brauche
man eine Kombination aus Tarif- und Transfer-Einkommen.
Wirtschaftsverbaende haben vor einer generellen Einfuehrung von
Kombiloehnen als Mittel gegen Arbeitslosigkeit gewarnt.
Vize-DIHK-Hauptgeschaeftsfuehrer Dercks sagte der "Berliner
Zeitung", Modelle, die auf grosszuegige finanzielle Anreize fuer
die Betroffenen setzten, seien nicht geeignet, um gering
Qualifizierte wieder in Arbeit zu bringen. Auch
BDA-Hauptgeschaeftsfuehrer Clever erklaerte, eine flaechendeckende
Lohnsubventionierung sei unbezahlbar und unsinnig. Sie wuerde zu
Missbrauch und Mitnahmeeffekten geradezu einladen. |
Arbeitslosenzahlen zwar gestiegen, aber Anstieg geringer als erwartet |
Nuernberg. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Dezember
weniger stark gestiegen als erwartet. 75.000 mehr auf 4,6 Millionen
stellen den geringsten saisonalen Anstieg in einem Dezember seit
der Wiedervereinigung dar. Die Arbeitslosenquote erhoehte sich um
0,2 Punkte auf 11,1 Prozent. Der Vorstandsvorsitzende der
Bundesagentur fuer Arbeit, Weise, sagte, dass es saisonbereinigt
sogar einen starken Rueckgang der Arbeitslosenzahl gegeben habe.
Weise sagte weiter, die Entwicklung der letzten Monate gebe
Zuversicht fuer das begonnene Jahr 2006. In Bayern lag die
Arbeitslosenzahl im Dezember erstmals seit langem nicht mehr hoeher
als im Vorjahresmonat. Hier wurden 473.000 Menschen als arbeitslos
registriert - 17.700 mehr als im November. |
Diskussion um zukuenftige Energieversorgung in Deutschland |
SPD-Politiker haben den Vorstoss von Wirtschaftsminister Glos fuer
laengere Laufzeiten der Atomkraftwerken kritisiert. "Glos sollte
wissen, wann eine Schlacht verloren ist", sagte SPD-Fraktionsvize
Kelber. SPD-Generalsekretaer Heil verwies auf den im
Koalitionsvertrag vereinbarten Atomausstieg. Dieser sieht u.a. vor,
dass in den kommenden vier Jahren bis zu vier Kraftwerke
stillgelegt werden. Glos hielt trotz der Kritik an seinem Vorstoss
fest. Die Laufzeitfrage werde Thema beim "Energiegipfel" sein.
Deutschland sollte nach den Vorstellungen des Bundes der
Energieverbraucher moeglichst bald ohne fossile Brennstoffe
auskommen. Man muesse auf Erneuerbare Energien umsteigen und
zugleich die Energie-Effizienz erhoehen, sagte der Vorsitzende
Peters im Deutschlandfunk. Zur Zeit sei Deutschland sehr abhaengig
vom Ausland: der Importanteil bei Gas und Oel sei mit 70 Prozent zu
hoch. Schon in wenigen Jahren werde es zum Beispiel beim Gas zu
Engpaessen kommen. Auch die Atomenergie ist laut Peters keine
Alternative. Erstens werde damit nur Strom hergestellt, mit Erdgas
dagegen vor allem Waerme. Zweitens seien auch die Uranvorraete
weltweit in 30 Jahren erschoepft. |
Wachstumsprognose fuer 2006 nach oben korrigiert |
Das Deutsche Institut fuer Wirtschaftsforschung hat seine
Wachstumsprognose fuer dieses Jahr angehoben. Die DIW-Experten
rechnen nun mit einem Anstieg des Brutto-Inlandsprodukts von 1,7
Prozent. Bisher hatten sie ein Plus von 1,5 Prozent vorhergesagt.
Als Grund fuer die verbesserten Aussichten wurden der gesunkene
Oelpreis, der guenstige Euro-Wechselkurs und das geplante
Konjunkturprogramm der Bundesregierung genannt. - Weniger
optimistisch zeigt sich das Institut fuer das Jahr 2007. Die
Wirtschaftsforscher gehen davon aus, dass das Wirtschaftswachstum
dann nicht zuletzt wegen der geplanten Mehrwertsteuer-Erhoehung auf
1,2 Prozent zurueckgehen wird. |
Mehrere Brandstiftungen in Diskotheken |
Nach dem Grossbrand der Diskothek "Cha Cha" in Koblenz vor zwei
Wochen, hat es in einer weiteren Diskothek des Besitzers gebrannt.
In Wittlich war es in der Nacht in der Disko "Colosseum" zu einem
Feuer gekommen. Das berichtet die "Rhein-Zeitung".
Offenbar wurde auch dieser Brand vorsaetzlich gelegt. Jetzt pruefen
die Koblenzer und die Trierer Staatsanwaltschaften, ob es einen
Zusammenhang zwischen den beiden Braenden gibt. Das Wittlicher
Lokal sollte demnaechst eroeffnet werden. Dem Besitzer der beiden
Diskotheken gehoert noch ein weiteres Tanzlokal in Idar-Oberstein. |
Deutscher steht ab Donnerstag im Iran vor Gericht |
Der 52-jaehrige Mann aus Lambsheim, der seit Ende November im Iran
inhaftiert ist, muss sich dort ab Donnerstag vor Gericht verantworten.
Das bestaetigte das Auswaertige Amt im Berlin. Der Mann war beim
Fischen in iranische Hoheitsgewaesser geraten und verhaftet worden.
Man habe dem Pfaelzer einen erfahrenen einheimischen Anwalt
vermittelt. Der Inhaftierte sei bei guter Gesundheit und werde gut
behandelt, hiess es. Er sehe der Verhandlung gefasst entgegen. Auch
die Haftbedingungen seien in keiner Weise zu beanstanden, da die
beiden Maenner bevorzugt behandelt wuerden: Statt im Gefaengnis
wuerden die Angeklagten in einem Privathaus festgehalten. Nach
dpa-Informationen drohen den Maennern bei einer Verurteilung bis zu
drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. |
Personalkarussel in der Fussball-Bundesliga |
Fussball-Bundesligist VfB Stuttgart hat beim Trainingsauftakt heute
eine ueberraschende Personalentscheidung bekannt gegeben. Der
urspruenglich noch bis zum Saisonende als Spieler unter Vertrag
stehende Horst Heldt ist ab sofort neuer Sportdirektor. Der zweimalige
Nationalspieler loest Herbert Briem ab, der in seine angestammte
Position im Scouting-Team zurueckkehren wird. Zur Vorbereitung auf die
zweite Haelfte der Bundesliga-Saison schlaegt der VfB diese Woche sein
Trainingslager in Dubai auf. Trainer Giovanni Trapattoni vom
Fussball-Bundesligisten VfB Stuttgart plant nach den zahlreichen
Querelen in der Hinrunde offenbar bereits seinen Abgang. "Ich habe
noch einen Vertrag beim VfB bis 2007. Ich denke aber an England",
sagte Trapattoni in einem Zeitungsinterview.
Neuer Trainer des 1.FC Koeln wird der Schweizer Hanspeter Latour. Der
58-Jaehrige tritt bei dem Fussball-Bundesligisten die Nachfolge des im
Dezember entlassenen Uebungsleiters Rapolder an. Wie der Verein
mitteilte, erhielt Latour einen Vertrag bis zum 30.Juni 2007. |
Ski-Nordisch: Ronny Ackermann wurde Zweiter |
Beim Sprint-Weltcup der Kombinierer in Ruhpolding hat Ronny
Ackermann den zweiten Platz belegt. Ackermann musste sich auf der
7,5 Kilometer Strecke nur dem Oesterreicher Felix Gottwald
geschlagen geben. Dritter wurde der Norweger Petter Tande. |
Schneefaelle verursachen Chaos und behindern Rettungsaktionen |
Muenchen. Die anhaltenden Schneefaelle sorgen im Suedosten Bayerns
fuer ein Verkehrschaos. Einige Bahnstrecken sind gesperrt, auf
schneebedeckten Strassen kommt der Verkehr nur schleppend voran, in
den Alpen wurde die Lawinenwarnstufe vier ausgerufen.
Ramsau im Landkreis Berchtesgadener Land. Aufgrund grosser
Lawinengefahr und starker Schneefaelle kann die Suche nach dem
25-Jaehrigen, der seit dem gestrigen Lawinenabgang vermisst wird,
derzeit nicht fortgesetzt werden. Wie ein Polizeisprecher sagte,
sei eine Bergung im Moment nicht moeglich. Die Polizei geht davon
aus, dass der Mann nicht mehr lebt. Die Lawine war gestern am
Schrecksattel in der Naehe der Reiteralm abgegangen. 10 Personen
wurden verschuettet. Sieben von ihnen konnten sich aus dem
Schneebrett befreien, zwei wurden tot geborgen. Am Wallberg ging am
Vormittag eine Lawine ab und verschuettete drei Skifahrer, sie
konnten sich selbst aus dem Schnee befreien. |
Boerse |
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Quellen |
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