Europaeische Waehrungsunion beginnt mit Kompromiss |
Die europaeische Waehrungsunion beginnt mit einem Kompromiss. Die 15 Staats-
und Regierungschefs der EU haben sich in der Nacht geeinigt, dass der
Niederlaender Wim Duisenberg erster Chef der europaeischen Zentralbank wird.
Die Staats- und Regierungschefs laeuteten die Euro-Aera ein, der historische
Moment ging jedoch unter im Gerangel um den Chefposten der europaeischen
Zentralbank. Am Ende stand der Niederlaender Wim Duisenberg als Gewinner,
aber auch als Verlierer da. In einer Erklaerung versicherte er, dass er die
Amtszeit von acht Jahren nicht ausschoepfen werde. Damit macht er den Weg
frei fuer einen franzoesischen Nachfolger bereits nach vier Jahren. Ohne
diese Erklaerung haette es keine Einigung gegeben, sagte Bundeskanzler Helmut
Kohl. Duisenberg habe sie jedoch aus freien Stuecken verfasst. Der zweite
EZB-Praesident wird vermutlich Frankreichs Gegenkandidat Jean-Claude Triche.
Im Direktorium der Zentralbank sitzt ausserdem der deutsche Bundesbanker
Ottmar Issing. Die europaeische Zentralbank mit Sitz in Frankfurt soll
moeglichst unabhaengig von der Politik dafuer sorgen, dass der Euro eine
stabile Waehrung wird und bleibt.
Teilnehmen an der Europaeischen Waehrungsunion werden zum 1. Januar 1999 elf
Laender: Frankreich, Italien, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Spanien,
Portugal, Irland, Oesterreich, Finnland und Deutschland. Bis zum Jahr 2002
gelten noch die Landeswaehrungen, dann werden sie endgueltig vom Euro
abgeloest. Die Finanzminister der EU haben ausserdem die Wechselkurse der
europaeischen Waehrungen bis zum Jahr 2002 festgeschrieben. Damit sollen
Spekulationen verhindert werden. Bis der Euro endgueltig eingefuehrt wird ist
eine Mark beispielsweise 3.35 franzoesische Francs wert oder 990 italienische
Lire. Ueber die Umrechnung der nationalen Waehrungen in Euro wird erst Ende
des Jahres entschieden. Ein Euro duerfte aber ungefaehr DM 1.95 kosten. |
Geteiltes Echo auf Euro-Gipfel in Deutschland |
Bonn. Die Entscheidung der EU-Gipfelkonferenz zum Start der Waehrungsunion
ist in Deutschland auf ein geteiltes Echo gestossen. Waehrend Politiker der
Koalition den Gipfelbeschluss begruessteni, kam von der SPD Kritik. Der
Sprecher von SPD-Kanzlerkandidat Schroeder, Haie, sagte, es schade dem
Vertrauen in den Euro, wenn der Start mit einem Vertragsbruch begonnen
wuerde. Damit spielte er auf den in Bruessel gefundenen Kompromiss an, dass
der Niederlaender Wim Duisenberg nur vier Jahre lang Praesident der
Zentralbank bleiben soll. |
Riester warnt SPD vor falschen Wahlversprechen |
Der stellvertretende Vorsitzende der IG Metall, Riester, rechnet auch nach
einem Wahlsieg der SPD nicht mit einem raschen Abbau der Arbeitslosigkeit.
Der Berliner Morgenpost sagte Riester, von falschen Versprechungen halte er
gar nichts. Das habe die amtierende Bundesregierung lange genug betrieben.
Riester gehoert zum Wahlkampfteam von SPD-Kanzlerkandidat Schroeder. |
Krankenkassen wollen sich besser gegen betruegerische Aerzte schuetzen |
Hamburg. Die Krankenkassen wollen sich angeblich besser gegen betruegerische
Aerzte schuetzen. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, die Kassen
wollten eine eigene Zentrale einrichten, in der die Honorarabrechnungen der
Mediziner geprueft werden sollen. Die Kassen haben den Verdacht, dass sie
durch falsche Abrechnungen jedes Jahr um mehrere Milliarden DM betrogen
werden. Die zentrale Kontrollstelle soll mit Staatsanwaelten und
Steuerfahndern zusammenarbeiten, um Betruegern in Weiss das Handwerk zu
legen. |
Neue Diskussion um Benzinpreis |
Die Gruenen gehen davon aus, dass der Benzinpreis in den kommenden fuenf
Jahren auf ueber 2 DM steigt. Das sagte der parlamentarische
Geschaeftsfuehrer von Buendnis 90 / Die Gruenen, Schulz, der Berliner
Morgenpost. Der Politiker zeigte sich sicher, dass eine neue Steuerpolitik
zuegig umgesetzt werden kann. Schulz prognositizierte, eine rot-gruene
Bundesregierung werde nach der Wahl etwa ein dreiviertel Jahr benoetigen, um
eine oekologisch und sozial ausgerichtete Steuerreform zu verabschieden. Nach
den Plaenen der Gruenen soll die Mineraloelsteuer im ersten Jahr um 50 sowie
in den folgenden drei Jahren um jeweils 30 Pfennig erhoeht werden. Auch bei
Widerstand aus der SPD werde man am Ende der naechsten Legislaturperiode
ueber DM 2 liegen. |
Telekom will kleineren Konkurrenten Zugansgrecht verwehren |
Bonn. Die Deutsche Telekom will offenbar kleineren Konkurrenten das billige
Zugangsrecht zu ihrem Netz verwehren. Das Magazin Focus berichtet, es kaeme
darauf an, inwieweit ein Anbieter auch Netzbetreiber sei und ab wann er nur
als Wiederverkaeufer auftrete.
Klaus-Dieter Scheuerle von der Regulierungsbehoerde haelt die jetzigen
Vertraege, die den privaten Unternehmen die guenstigen Tarife ermoeglichen,
schlicht fuer ueberfluessig. 2,7 Pfennig pro Minute, so wenig muss ein
Netzbetreiber zahlen, wenn er die Gespraeche seiner Kunden durch die
Telekomleitungen durchleiten moechte. Dieser guenstige Tarif sei aber nicht
zwingend wenn die Unternehmen nichts anderes taeten, als die Leistungen der
Telekom weiterzuverkaufen. Wenn die Telekom die kleinen Konkurrenten zu
Billigtarifen bediene, so sei das ihre eigene Angelegenheit, zitiert das
Magazin den Regulierungschef Scheuerle. Die meisten der 34 Vertraege dieser
Art werde die Telekom wohl nun kuendigen. |
Sachsen-Anhalt: SPD immer noch uneinig bei Suche nach Koalitionspartner |
Magdeburg. Die SPD in Sachsen-Anhalt hat sich auch nach intensiven Beratungen
noch nicht auf die Bildung einer grossen Koalition mit der CDU festgelegt.
Der Landes- und Fraktionsvorsitzende sagte am Rande einer zweitaegigen
Klausurtagung in Barleben, es seien noch alle Optionen zur Regierungsbildung
offen. Am Nachmittag will der Landesparteirat zusammentretnen. Von ihm wird
eine Entscheidung ueber die Aufnahme von Koalitionsvereinbarungen erwartet. |
Katholische Kirche leidet unter Priestermangel |
Baden-Baden. Fuer den Priestermangel in der katholischen Kirche ist nach
Ansicht des Augsburger Theologen Heinz vor allem der Pflichtzoelibat
verantwortlich. Wer heute auf Dauer ehelos leben will kommt in
Begruendungszwaenge, sagte Heinz im Suedwestfunk. Weil es immer weniger
Pfarrer gibt steige die Zahl der Priester, die ueberfordert und unzufrieden
seien. Nach Einschaetzung von Heinz nimmt deshalb auch die Zahl der Priester
mit psychischen und physischen Problemen zu. Der Augsburger Theologe forderte
die deutschen Bischoefe auf, sich im Vatikan fuer die Weihe von verheirateten
Maennern zu Priestern einzusetzen. |
Feiern zum 100. Todestag von Theodor Fontane |
Neuruppin. In Brandenburg haben die Feiern zum 100. Todestag von Theodor
Fontane begonnen. Bei einem Festakt in Fontanes Geburtsstadt Neuruppin
wuerdigte Bundespraesident Herzog den Schriftsteller als einen Dichter
zwischen Tradition und Moderne. Bis zum Ende des Jahres wird in Berlin und in
der Mark Brandenburg mit rund 1.000 Veranstaltungen an Theodor Fontane
erinnert. Zu seinen bekanntesten Werken gehoeren die Romane Effie Briest und
der Stechlin. |
Zwei Trabis aus Baggersee geborgen |
Einen ungewoehnlichen Fund gab es bei einer Uebung des Technischen Hilfswerks
in Neues im Landkreis Forchheim. Im dortigen Baggersee fanden die THW-Helfer
zwei versenkte Autos der Marke Trabant. Die Kriminalpolizei ermittelt nun,
wer den See als Autofriedhof fuer seine Trabis missbraucht hat. |
Graf sagt Teilnahmen in Paris und Rom ab |
Steffi Graf hat ihre Teilnahme an den French Open in Paris abgesagt. Auch
beim Turnier in der kommenden Woche in Rom geht sie nicht an den Start. Im
Nachrichtenmagazin Focus kuendigte Steffi ausserdem ihren Rueckzug vom
Profitennis spaetestens nach dem naechsten Turniersieg an. Steffi woertlich:
"Das im Kreis drehen ohne vorwaerts zu kommen bin ich leid. Therapien und
Behandlungen sollen nicht laenger mein Leben bestimmen." |
Pfalz feiert die roten Teufel |
In der Pfalz feierten die Fans des 1. FC Kaiserslautern bis in den Morgen.
Die roten Teufel vom Betzenberg hatten gestern Abend den VFL Wolfsburg mit
4:0 und wurden als erster Aufsteiger Deutscher Meister. Ein kilometerlanger
Autokorso fuhr gestern Abend stundenlang hupend durch die Stadt. Fans lehnten
sich aus den Fenstern, schwenkten rot-weisse FCK-Fahnen und sangen unter
anderem "oh wie ist das schoen". Anschliessend belagerten die vielen
zehntausend FCK-Anhaenger die Altstadt von Kaiserslautern. Hier lagen sich
die Fans in den Armen, prosteten sich zu und tanzten eine Polonaise, was
ihnen aber immer schwerer gelang. Grund: die City von Kaiserslautern wurde
immer voller und irgendwann ging es weder vor noch zurueck. Der FC Bayern
Muenchen muss sich nach dem 0:0 in Duisburg in der Tabelle mit Platz 2
begnuegen. Bayern-Vizepraesident Rummenigge nach dem Spiel in Duisburg: "Na
gut, erstmal sind wir enttaeuscht, dass wir hier nicht gewonnen haben, weil
wir haetten gerne gewonnen. Dann haetten wir naechste Woche sicherlich
erstmal noch eine sehr spannende und interessante Woche gehabt mit dem Spiel
gegen Dortmund. Das ist jetzt vom sportlichen her kein Highlight mehr am
naechsten Samstag. Und man muss anerkennen, wenn eine Mannschaft wie
Kaiserslautern vom 5. bis zum 34. Spieltag an der Tabellenspitze steht, dann
sind sie letztendlich auch verdient Deutscher Meister und deshalb herzlichen
Glueckwunsch." |
Gute Nachrichten fuer Handy-Geschaedigte |
Fuer alle Menschen, die sich von dem Klingeln der Mobiltelefone gestoert
fuehlen, gibt es jetzt einen Hoffnungsschimmer. Wie die Bild am Sonntag
meldet, hat eine englische Firma jetzt einen sogenannten Handy-Klingelstopper
entwickelt. Ohne die Telefone zu beschaedigen kann das Geraet saemtliche
Handys in einem Raum mit einem Stoersignal verstummen lassen. |
Quellen |
|