mehr Mitbestimmung der Basis in der OeTV |
Stuttgart. In der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr
soll die Basis kuenftig mehr mitreden koennen. Das hat der designierte OeTV-
Vorsitzende May angekuendigt. May hofft damit den Mitgliederschwund
aufhalten zu koennen. Die OeTV hat allein im vergangenen Jahr mehr als
120.000 Mitglieder verloren. |
Massenschlaegerei verhindert |
Rottweil. Polizeibeamte verhinderten in der Nacht eine Massenschlaegerei
zwischen russischen Aussiedlern und Tuerken vor einer Rottweiler Diskothek.
Die Polizei rueckte an, als mindestens 200 Aussiedler und Tuerken begonnen
hatten, sich mit Flaschen und Steinen zu bewerfen. Acht Beteiligte wurden
festgenommen, dabei stellte die Polizei Waffen, Schlagwerkzeuge und eine
Motorsaege sicher. In Rottweil ist es in der Vergangenheit schon oefter zu
Auseinandersetzungen zwischen russischen Aussiedlern und Tuerken gekommen. |
Kerpener Michael Schumacher neuer Formel-1-Weltmeister |
Adelaide. Michael Schumacher aus Kerpen ist der erste deutsche Weltmeister
in der Geschichte der Formel 1. Der Titelkampf war beim Grossen Preis von
Australien in Adelaide schon vor Ende des Rennens entschieden. Schumacher
kollidierte in der 36.Runde mit seinem schaerfsten Konkurrenten, Damon Hill
aus Grossbritannien. Dabei wurden ihre beiden Rennwagen so stark beschaedigt,
dass sie aus dem Rennen ausschieden. Damit war Schumacher Weltmeister,
denn aus den vorangegangenen Rennen hatte er einen Punkt Vorsprung vor
seinem Verfolger. Sieger beim Grossen Preis von Australien wurde der Brite
Nigel Mansell. In Schumachers Heimatstadt Kerpen wurde sein Meistertitel
von mehreren hundert Fans begeistert gefeiert. Am Donnerstag gibt es einen
Empfang im Rathaus. |
SPD-Politiker aeussern sich zugunsten der Respektierung des Waehlerwillens |
Bonn. Der SPD-Politiker Egon Bahr hat sich von der Haltung der Parteispitze
zur PDS abgesetzt. Bahr sagte im Sueddeutschen Rundfunk, SPD und PDS sollten
in Laendern und Gemeinden zusammenarbeiten. Der Waehlerwille habe PDS-
Politiker ins Parlament gebracht; das muessten die Sozialdemokraten ernst-
nehmen. Bahr bezeichnete es als Fehler, dass die SPD sich 1990 gegen
fruehere SED-Mitglieder abgegrenzt habe. Diesen Menschen solle die SPD sich
jetzt oeffnen. Sachsen-Anhalts SPD-Ministerpraesident Hoeppner sagte im
Deutschlandfunk, Abgrenzung und Ausgrenzung der PDS fuehrten nicht weiter.
Hoeppner lehnt allerdings eine Zusammenarbeit mit der PDS in ihrer
derzeitigen Verfassung ab. Der SPD-Politiker findet, noch koenne man
schwer sagen, was die PDS eigentlich fuer eine Partei sei. |
hessische FDP gibt Koalitionsabsicht bekannt |
Wiesbaden. Die hessische FDP hat sich auf eine Koalition mit der CDU
festgelegt, sollten beide Parteien die Landtagswahl im Februar gewinnen.
Auf ihrem Landesparteitag in Niederhausen haben die Delegierten den
Koalitionsvorschlag des Parteivorstands fast einstimmig gebilligt.
In ihrem Programm versprechen die hessischen Freidemokraten eine neue,
liberale Politik mit neuen Perspektiven. |
Kinder in Klinik an verseuchter Nahrung verstorben |
Koeln. Vier fruehgeborene Kinder sind in einer Koelner Klinik an bakteriell
verseuchter Fluessignahrung gestorben. Der Chef der Koelner Kinderklinik
hat einen entsprechenden Bericht der Zeitung Bild am Sonntag bestaetigt.
Der Vorfall liegt fuenf Jahre zurueck, seither prozessieren die Eltern eines
der gestorbenen Kinder um Schadensersatz, den die Stadt Koeln bisher
verweigert hat. |
Gedenkstaette geschaendet |
Oranienburg. Die Gedenkstaette im frueheren Konzentrationslager Sachsenhausen
ist erneut geschaendet worden. Unbekannte haben Hakenkreuze und andere
Nazi-Symbole ins Besucherbuch geschmiert. Die Polizei vermutet, dass
Jugendliche dahinterstecken, die abgewiesen worden sind, weil sie in die
Gedenkstaette Sachsenhausen wollten, als sie schon geschlossen war. |
rechtsextremistischer Aufmarsch verhindert |
Potsdam. In Brandenburg haben mehr als 1000 Polizisten einen rechtsextremen
Aufmarsch verhindert. Die sogenannte Kulturgemeinschaft Preussen wollte
auf dem Soldatenfriedhof Halbe (sp?) bei Berlin eine Kundgebung zum
Volkstrauertag abhalten. Die Veranstaltung ist aber verboten worden.
Die rechtsextreme Kulturgemeinschaft Preussen hat 1991 im Halbe eine
Art Heldengedenken veranstaltet, seither sind solche Aufzuege untersagt. |
Nachrichten von den fraenkischen Pressetagen |
Bayreuth. Die Journalisten beklagen den Verfall der Sitten in ihrem Gewerbe.
Bei den fraenkischen Pressetagen in Bayreuth sagte der Vorsitzende des
deutschen Journalistenverbandes, Main, es gebe immer mehr Grenzueber-
schreitungen. Man solle aber deshalb nicht alle Journalisten anklagen.
Nur wenige der 56.000 hauptberuflichen Journalisten in der Bundesrepublik
betrieben sogenannten Kerben-Journalismus, also Berichterstattung, die
ihren Erfolg an der Zahl der Opfer messe, sagte Main. Der deutsche
Journalistenverband will sich in der Aus- und Weiterbildung wieder mehr
um Ethik und Grenzen des Journalismus kuemmern. Die Funktionaere sehen
noch andere Gefahren fuer den Berufsstand. In Bayreuth hiess es, durch neue
Techniken und Personalknappheit in den Redaktionen fehle es den Journalisten
oft die Zeit fuer gruendliche Nachforschungen. Ausserdem warnten die
Vertreter der Journalistenorganisation vor einer wachsenden Bereitschaft
der Politiker, die Rechte der Presse einzuschraenken. |
Brandstifter von Muecke erneut aktiv |
Alzfeld. Die Serie der Brandstiftungen in der hessischen Ortschaft Muecke
geht weiter. In der vergangenen Nacht wurden wieder zwei Scheunen
angezuendet. Sie brannten nieder. Es entstand ein Sachschaden von
ca 330.000 DM. Seit dem Fruehjahr sind in Muecke 15 Brandstiftungen
registriert worden. |
Kinkel zu Ministerkarussell |
Der FDP-Vorsitzende Kinkel hat bekraeftigt, dass seine Partei auch in der
neuen Regierung das Amt des Wirtschaftsministers beansprucht.
Im ZDF wollte sich Kinkel aber nicht darueber aeussern, ob der bisherige
Wirtschaftsminister Rexrodt das Ressort wieder uebernehmen soll.
Kinkel sagte, niemand koenne einen festgefuegten Anspruch auf ein Ressort
haben. Bis zur Kanzlerwahl am Dienstag werde die Struktur des Kabinetts
feststehen. Der Chef der FDP-Bundestagsfraktion, Seums, hat zugesichert,
dass Bundeskanzler Kohl alle 47 Stimmen der Liberalen bekommen werde.
CDU-Generalsekretaer Hinze aeusserte die Erwartung, dass Kohl schon im
ersten Wahlgang am Dienstag die erforderliche Mehrheit erhaelt. Morgen
wollen die Vorsitzenden der Koalitionsparteien das Programm vorstellen,
auf das sich die Koalition am Freitag abschliessend geeinigt hatte. |
neuer Versuch zu einem Energiekonsens |
Die Bonner Koalitionsparteien wollen nach Informationen des Duesseldorfer
Handelsblattes einen neuen Versuch starten, mit der SPD, der Gruenen,
den Gewerkschaften und der Stromwirtschaft einen Energiekonsens herzustellen.
Eine entsprechende Absichtserklaerung sei im neuen Koalitionsvertrag
enthalten. Darin heisse es aber auch, Deutschland sei weiterhin auf
die Kernenergie angewiesen. Auch in Zukunft muessten hier neue Kernkraftwerke
gebaut werden koennen. Vor sieben Monaten war ein solcher Energiekonsens
am Streit ueber die Atomenergie gescheitert. Buendnis 90 / Gruene waren
bereits vorher aus den Verhandlungen ausgestiegen. |
Nachrichten zum Volkstrauertag |
Zum Volkstrauertag ist heute der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht worden.
Die zentrale Gedenkfeier fand im Berliner Dom statt. Bundespraesident
Herzog erinnerte an all diejenigen, die im Krieg, in Gefangenschaft und
wegen ihres Widerstandes gegen die Gewaltherrschaft ums Leben kamen
oder aus rassistischen Gruenden umgebracht wurden. Der Wittemberger
Pfarrer Freidrich Schurlemmer schlug vor, neben dem Wehrdienst einen
Friedensdienst zu schaffen. Der fruehere Burgerrechtler kritisierte
die Abschiebung von Deserteuren aus Buergerkriegsgebieten. Ausserdem
beklagte er die Hilflosigkeit der Gesellschaft gegen jede Form von Gewalt.
Zu Ehren der Toten wurden auf vielen Friedhoefen und Gedenstaetten
Kraenze niedergelegt. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in
Deutschland, Bubis, und der Generalinspekteur der Bundeswehr, Naumann,
ehrten auf dem Berliner Friedhof Weissensee die gefallenen Soldaten
juedischen Glaubens. |
Quellen |
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