GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 20.08.1998



* 100-Tage Programm der SPD stoesst auf gemischte Reaktionen
* Tempolimit kann Schadstoffausstoss erheblich verringern
* Erstmals Schuldsprueche gegen DDR-Doping
* Boerse



100-Tage Programm der SPD stoesst auf gemischte Reaktionen

Das Startprogramm von SPD-Kanzlerkandidat Schroeder fuer die ersten 100 Tage nach einem Sieg der SPD bei der Bundestagswahl ist auf ein geteiltes Echo gestossen. Das Programm sieht fuer Wachstum und Beschaeftigung Mehrausgaben von 1.5 Milliarden DM vor. Nach Ansicht der Koalition wuerde es jedoch den Konjunkturmotor abwuergen und den Strukturwandel behindern. Buendnis 90 / Die Gruenen und die Gewerkschaften dagegen begruessten das Papier. Das Buendnis fuer Arbeit soll im Mittelpunkt stehen. Durchschnittsfamilien sollen durch eine Steuerreform 2.500 DM mehr haben, ausserdem soll es wieder mehr Geld fuer die Renten, fuer die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und fuer den Zahnersatz geben. Alles allerdings steht unter Vorbehalten. Es muesse ein Kassensturz gemacht werden. Wirtschaftsfachmann Jost Stollmann war nicht anwesend, angeblich hinderten ihn Termine. Oberster Grundsatz des SPD-Startprogramms soll die Glaubwuerdigkeit sein. Kulturpolitisch will Gerhard Schroeder eine Ende der Schweigsamkeit zwischen Macht und Kunst erreichen, also das Gespraech suchen mit Intellektuellen.


Tempolimit kann Schadstoffausstoss erheblich verringern

Ein Tempolimit im Strassenverkehr kann den Schadstoffausstoss erheblich verringern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Ludwig-Maximilian-Universitaet Muenchen. Ein Chemiker hatte drei Jahre lang die Schadstoffbelastung der Inntal-Autobahn untersucht. Messungen entlang einer Baustelle, an der nur Tempo 60 gefahren werden durfte, ergaben, dass dort die Stickstoffwerte um bis zu 40 Prozent niederiger waren als auf Strecken ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. Hauptverursacher fuer die Schadstoffe ist der Studie zufolge der Autoverkehr. Als Konsequenz aus diesen Erkenntnissen haben die bayerischen Gruenen ihre Forderung nach einem bundesweiten Tempolimit bekraeftigt.


Erstmals Schuldsprueche gegen DDR-Doping

Erstmals ist ein Gerichtsverfahren um Doping im DDR-Sport mit Schuldspruechen zuende gegangen. Zwei Aerzte und ein Trainer wurden zu Geldstrafen verurteilt, weil sie minderjaehrigen Schwimmerinnen Hormone gegeben hatten. Vor der Urteilsverkuendung hatte das Berliner Landgericht das Verfahren gegen zwei weitere Trainer eingestellt. Die weitgehenden Gestaendnisse der Angeklagten und ihr Bedauern des Dopings an den minderjaehrigen Schuetzlingen machten das schnelle und milde Urteil moeglich. Schon heute morgen konnten zwei angeklagte TSC-Trainer den Gerichtssaal verlassen. Ihr Verfahren wurde gegen Geldbussen von 3.000 bzw. 7.500 DM wegen geringer Schuld eingestellt. Die uebriggebliebenen beiden Sportaerzte und ein weiterer TSC-Trainer wurden wegen Koerperverletzung an sieben bis elf minderjaehrigen Schwimmerinnen von 7.000, 7.200 und 27.000 DM verurteilt. Allein die medizinisch nicht indizierte Vergabe der Dopingmittel reichte dem Gericht zur Verurteilung aus.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,7944
Kanada(1 $)  1,1737
England(1 Pfund)  2,9190
Irland(1 Pfund)  2,5068
Schweiz(100 sfr)  119,275
Frankreich(100 FF)  29,830
Italien(1000 Lit)  1,0137
Oesterreich(100 oeS)  14,212
Spanien(100 Ptas)  1,1785
Japan(100 Yen)  1,2609
Schweden(100 skr)  22,100
 
Einige Indizes:
DAX:5562,99( aktuell )  
5626,62( Vortagswert )  
Dow-Jones-Index:8656,46( Stand 17:00 MESZ )  
8693,28( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:15391,41
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

B3    18:00 MESZ
B5    18:30 MESZ