GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 19.08.2002



* Regierung will Steuerreform wegen Hochwasserkatastrophe aufschieben
* Magdeburg bereitet sich auf Hochwasser vor
* Flutwelle bewegt sich nach Norden
* Leichte Entspannung der Lage in Sachsen
* Hochwasserschaeden in Passau auf 11 Millionen Euro geschaetzt
* Gruene stellen sich hinter Hartz-Vorschlaege
* Soforthilfe fuer die Geschaedigten der Flugzeugkatastrophe am Bodensee
* Bombardier will 500 Stellen abbauen
* Fussball: St. Pauli entlaesst seinen Trainer
* Boerse



Regierung will Steuerreform wegen Hochwasserkatastrophe aufschieben

Die Bundesregierung will fuer den Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe die Steuerreformstufe 2003 auf 2004 verschieben. Das beschloss das Kabinett am Abend auf einer Sondersitzung. Damit gewinnt der Bund fuer das kommende Jahr rund 8 Milliarden Euro, die er zur Bewaeltigung der Folgeschaeden einsetzen kann. Finanzminister Eichel hatte eine Haushaltssperre verhaengt. Sie gilt fuer alle Ausgaben, die nicht aus rechtlichen Gruenden faellig sind. Das Bundesverkehrsministerium stellt fuer den Wiederaufbau in den Hochwassergebieten 1 Milliarde Euro bereit. Bundeskanzler Schroeder kuendigte an, dass der Bundestag auf einer Sondersitzung am 29. August ueber die Verschiebung der Steuerreform beschliessen solle. Das Deutsche Institut fuer Wirtschaftsforschung begruesste es, dass der Bund auf diese Weise um eine Neuverschuldung herumkommt. Die Union lehnt die Verschiebung ab und will sie im Bundesrat blockieren.


Magdeburg bereitet sich auf Hochwasser vor

Im Norden des Hochwassergebiets steigt der Elbpegel stattdessen schneller als erwartet. Der Scheitelpunkt der Flutwelle wird Magdeburg voraussichtlich schon am Abend erreichen. Oestlich der Elbe werden moeglicherweise noch in der Nacht mehrere Stadtteile geraeumt werden. Bis zu 20.000 Menschen muessten dann ihre Haeuser verlassen. Der Krisenstab will am Abend noch einmal die Deiche besichtigen und dann eine endgueltige Entscheidung faellen. Oberbuergermeister Truemper sagte, die Situation an allen Schutzdaemmen in der Stadt sei kritisch.


Flutwelle bewegt sich nach Norden

Die Flutwelle hat nun die noerdlichen Bundeslaender Brandenburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern erreicht. Schon Uebermorgen wird dort eine zweite Welle erwartet. Die Deiche wurden mit mehr als einer Million Sandsaecke verstaerkt. Der Eisenbahnknotenpunkt Magdeburg und damit weite Teile des Bahnverkehrs in Ostdeutschland wurden heute vom Wasser lahmgelegt. In den zuvor betroffenen Bundeslaendern Sachsen und Sachsen-Anhalt haben die Wassermassen ganze Landstriche in riesige Seen verwandelt. Allein in den Elb-nahen Gebieten des Landkreises Wittenberg gab es 7 Dammbrueche.


Leichte Entspannung der Lage in Sachsen

In Sachsen entspannt sich die Lage etwas, in Dresden geht der Wasserspiegel der Elbe weiter zurueck. Im verwuesteten Hauptbahnhof fuhren die ersten S-Bahnen wieder. Auch in Torgau und Grimma sinken die Pegelstaende. Nach Darstellung des Katastrophenschutzes kommen die Aufraeumarbeiten gut voran. Der Landkreis Meissen hat heute den Katastrophenalarm aufgehoben.


Hochwasserschaeden in Passau auf 11 Millionen Euro geschaetzt

In der bayerischen Stadt Passau sind durch das Hochwasser der vergangenen Woche knapp 11 Millionen Euro Schaden entstanden. Das erklaerte die Stadtverwaltung nach einer ersten Schaetzung. Sie hat bisher ein Drittel der bis zu 350 geschaedigten Objekte begutachtet. Rund 5 Millionen Euro entfielen auf das Inventar von Gewerbebetrieben hiess es, an Gebaeuden sei ein Schaden von 4,5 Millionen Euro entstanden. Der Schaden fuer Privathaushalte sei verhaeltnismaessig gering. Grund dafuer sei eine Regelung, nach der es in Erdgeschossen der Innenstadt keine Wohnungen geben soll, weil es in Passau immer wieder zu Hochwasser kommt.


Gruene stellen sich hinter Hartz-Vorschlaege

Nach der SPD haben sich auch die Gruenen hinter das Hartz-Konzept zum Abbau der Arbeitslosigkeit gestellt. Wie Gruenen-Chef Kuhn mitteilte, empfielt der Parteivorstand den gruenen Ministern, dem Gesamtpaket zuzustimmen. Der Gruenen-Chef sagte, das Konzept enthalte Kerngedanken seiner Partei zur Wiederbelebung des Arbeitsmarktes. Gleichzeitig bedeute es Zumutungen fuer alle, sowohl fuer Arbeitnehmer als auch fuer Arbeitgeber.


Soforthilfe fuer die Geschaedigten der Flugzeugkatastrophe am Bodensee

1 1/2 Monate nach der Flugzeugkatastrophe am Bodensee hat die Bundesregierung 400.000 Euro Soforthilfe fuer die Buerger in der Region bereitgestellt. Die Betroffenen und Helfer der Katastrophe vom 1. Juli sollten nicht warten, bis die Haftungsfragen endgueltig geklaert seien, hiess es. Ausserdem solle das Land Baden-Wuerttemberg einen Fonds einrichten.


Bombardier will 500 Stellen abbauen

Der Bahntechnik-Hersteller Bombardier will bis zu 500 Stellen in Deutschland abbauen. Der Chef des Unternehmens, Lorti, begruendete das mit einem Investitionsstop der Bahn. Er kuendigte an, alle deutschen Bombardier-Standorte zu ueberpruefen. Der Konzern beschaeftigt in Deutschland 9400 Mitarbeiter. Bombardier hatte im vergangenen Jahr den Konkurrenten A-Trans uebernommen.


Fussball: St. Pauli entlaesst seinen Trainer

Der Fussball-Zweitligist FC St. Pauli hat seinen Trainer Dietmar Demut entlassen. Die Vereinsfuehrung reagierte damit auf den schlechten Saisonstart. Die Mannschaft hatte zwei Niederlagen kassiert. Demut war seit Maerz 2000 Trainer beim FC St. Pauli und hatte den Verein in der Saison 2000/2001 zum Aufstieg gefuehrt.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1.0194 Euro
Kanada(1 $)  0.6529 Euro
England(1 Pfund)  1.5686 Euro
Schweiz(100 sfr)  68.157 Euro
Japan(100 Yen)  0.8594 Euro
Schweden(100 skr)  10.841 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:3819,45( aktuell )  
Dow-Jones-Index:8929,39( Stand 17:00 MESZ )  
8778,06( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:9599,10
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

Radio7    18:00 MESZ
SWR1    20:00 MESZ