GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 25. 09. 2006



* Bundesinnenminister Schaeuble in den USA
* Stoiber fuer sachlichere Debatte zur Gesundheitsreform
* Jung besucht Truppen in Dschibuti
* Bruederle relativiert Aeusserungen ueber neue Koalitionen
* Linksfraktion bestaetigt Vorsitzende
* Herbstvollversammlung der katholischen Bischoefe in Fulda
* Debitel baut weitere Stellen ab
* Loesung im Tarifstreit bei der Bahn in Sicht
* 14.000 Liter Diesel in Rhein gelaufen
* Ermittlungen gegen Verantwortliche des Transrapid-Ungluecks
* Lehrberg gedenkt mit Gottesdienst der Opfer der Gasexplosion
* Deutsche Oper setzt Mozart-Oper ab
* Boerse



Bundesinnenminister Schaeuble in den USA

Bundesinnenminister Schaeuble ist zu einem zweitaegigen Besuch in den USA eingetroffen. Dabei soll es vor allem um den Kampf gegen den internationalen Terrorismus gehen. Schaeuble will mit US-Vizepraesident Cheney und Justizminister Gonzales sprechen. Zudem sind Treffen mit Heimatschutzminister Chertoff, Geheimdienstdirektor Negroponte und dem nationalen Sicherheitsberater Hadley geplant. Ferner will Schaeuble bei der Konrad Adenauer-Stiftung in Washington eine Rede halten.


Stoiber fuer sachlichere Debatte zur Gesundheitsreform

Der CSU-Vorsitzende Stoiber hat eine sachlichere Debatte ueber die Gesundheitsreform gefordert. Die zwischen Union und SPD vereinbarten Eckpunkte muessten nun praktikabel ausgestaltet werden, sagte Stoiber vor einer Sitzung des CSU-Praesidiums in Muenchen.

CSU-Chef Stoiber hat die Kritik von Vizekanzler Muentefering an den Ministerpraesidenten der Union bei der Gesundheitsreform scharf zurueckgewiesen. Es stehe Muentefering nicht zu, "erfolgreiche Ministerpraesidenten zu schulmeistern." Stoiber pochte zudem darauf, dass es durch die Reform keine finanziellen Belastungen fuer Bayern geben duerfe. Zuvor hatte die CSU einen Bericht der "Bild" Zeitung dementiert, wonach sie einen eigenen Gesetzentwurf zur geplanten Gesundheitsreform vorlegen will.


Jung besucht Truppen in Dschibuti

Verteidigungsminister Jung plaediert beim Anti-Terror-Einsatz der Deutschen Marine im Arabischen Meer fuer eine engere Zusammenarbeit mit dem Jemen und dem Oman. Bei einem Truppenbesuch in Dschibuti sagte Jung, er wuensche sich eine bessere Kooperation mit den Anrainerstaaten. Der Jemen und der Oman lehnen eine Verfolgung von Schiffen, deren Mannschaften des Terrorismus verdaechtigt werden, in ihren Hoheitsgewaessern ab. An dem von den USA gefuehrten Einsatz "Enduring Freedom" am Horn von Afrika beteiligen sich rund 330 Soldaten der Bundeswehr.


Bruederle relativiert Aeusserungen ueber neue Koalitionen

Berlin. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Bruederle hat seine Aeusserungen ueber ein neues Regierungsbuendnis auf Bundesebene relativiert. Im Morgenmagazin von ARD und ZDF sagte Bruederle, seine Partei strebe kein konstruktives Misstrauensvotum gegen Bundeskanzlerin Merkel an. Wenn die Grosse Koalition beendet sei, muesse es vielmehr Neuwahlen geben. Bruederle praezisierte, er habe nicht von einer Ampelkoalition mit den Gruenen gesprochen, sondern von einem Zweierbuendnis aus SPD und FDP. Bruederle war in Rheinland-Pfalz mehrere Jahre lang stellvertretender Ministerpraesident in einer Koalitionsregierung unter dem jetzigen SPD-Chef Beck. Anlass fuer seine Ueberlegungen war der Streit in der Grossen Koalition ueber die Gesundheitsreform.

Die SPD ist bemueht, Zweifel an ihrer Koalitionstreue auszuraeumen. Generalsekretaer Heil sagte, die SPD stehe zur grossen Koalition, alle Spekulationen um einen Wechsel des Koalitionspartners seien bis zur Bundestagswahl 2009 ueberfluessig.


Linksfraktion bestaetigt Vorsitzende

Die Linksfraktion im Bundestag hat ihre Vorsitzenden Lafontaine und Gysi im Amt bestaetigt. Beide erhielten bei den Wahlen zum Fraktionsvorstand mehr als 91 Prozent der abgegebenen Stimmen. Sie hatten keine Gegenkandidaten.


Herbstvollversammlung der katholischen Bischoefe in Fulda

Ab heute treffen sich die katholischen Bischoefe in Fulda zur Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Auf dem Programm stehen die Foerderung von Studenten, Perspektiven des Religionsunterrichts sowie eine Diskussion ueber die Neugestaltung der gesetzlichen Ladenoeffnungszeiten. Auch die aktuelle Lage der Militaerseelsorge soll waehrend des viertaegigen Treffens beraten werden Das Treffen der Bischoefe in der osthessischen Bistumsstadt hat eine mehr als 130-jaehrige Tradition.


Debitel baut weitere Stellen ab

Der Mobilfunkanbieter debitel baut weiter Stellen ab. Nachdem im vergangenen Jahr bereits die Zahl der Mitarbeiter um 200 auf 2.400 reduziert wurde, sollen nun bis Mitte 2007 nochmals 100 Jobs wegfallen. Ein Unternehmenssprecher bestaetigte entsprechende Berichte. Der Abbau soll ausschliesslich in Deutschland erfolgen. Dann werde die Zahl der Mitarbeiter auf dem heimischen Markt im naechsten Jahr bei 1.100 liegen. Bei dem Mobilfunkanbieter hatte es erst im Sommer einen Wechsel an der Unternehmensspitze gegeben. Axel Rueckert uebernahm das Amt des Vorstandsvorsitzenden von Paul Stodden. Rueckert war zuvor Leiter der debitel-Auslandsgesellschaften in Frankreich und den Niederlanden.


Loesung im Tarifstreit bei der Bahn in Sicht

Im Tarifstreit bei der Bahn zeichnet sich offenbar eine Loesung ab. Nach Angaben der Gewerkschaft Transnet sicherte Bundesverkehrsminister Tiefensee zu, dass die bis 2010 geltende Beschaeftigungssicherung auch nach einem Boersengang der Bahn AG Bestand haben soll. Weder in Tarifverhandlungen noch in einem Schlichtungsverfahren hatten sich die Gewerkschaften Transnet und GDBA mit der Bahn AG bisher einigen koennen. In zwei Tagen endet die Friedenspflicht. Sollte es bis dahin keine Einigung ueber die Beschaeftigungssicherung geben, will Transnet zu Warnstreiks aufrufen.


14.000 Liter Diesel in Rhein gelaufen

Aus einem leckgeschlagenen Tanker sind am Morgen 14.000 Liter Diesel in den Rhein bei Bingen geflossen. Das Schiff aus den Niederlanden war offenbar zu schwer beladen. Eine Gefahr fuer die Anlieger und die Trinkwasserversorgung der Gemeinden besteht offenbar nicht. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei war es deshalb auf Grund gelaufen. Der Tanker war flussabwaerts unterwegs und hatte insgesamt 2.711 Tonnen Diesel an Bord. Die Besatzung des 110 Meter langen Schiffes habe den Unfall erst bemerkt, als bei einem Personalwechsel in Bingen ein unangenehmer Geruch festgestellt wurde.


Ermittlungen gegen Verantwortliche des Transrapid-Ungluecks

Lathen. Nach dem Transrapid-Unglueck im Emsland beginnen Experten heute mit der Auswertung der sichergestellten Unterlagen und des aufgezeichneten Funkverkehrs. Nach den bisherigen Erkenntnissen deutet alles darauf hin, dass menschliches Versagen in der Leitstelle Ursache des Zusammmenpralls eines Transrapids mit einem Werkstattwagen war. Dabei sind 23 Menschen ums Leben gekommen - zehn weitere Personen wurden verletzt. Bundesverkehrsminister Tiefensee bestaetigte nach einem Krisentreffen mit der Betreibergesellschaft und dem bayerischen Verkehrsminister Huber, dass es bei dem Unglueck erhebliche Sicherheitsluecken gegeben hat. Am geplanten Transrapid-Projekt in Muenchen wollen Verkehrspolitiker der Koalition grundsaetzlich festhalten.


Lehrberg gedenkt mit Gottesdienst der Opfer der Gasexplosion

Lehrberg. Mit einem Gottesdienst haben die Einwohner der mittelfraenkischen Gemeinde der fuenf Todesopfer der Gasexplosion vom vergangenen Freitag gedacht. Der Buergermeister von Lehrberg, Reiner Grimme, sagte, man sei tief betroffen und bestuerzt ueber das Ausmass des Ungluecks. Von den 16 Menschen, die bei der Detonation hinter einer Baeckerei verletzt wurden, befinden sich zwei nach Polizeiangaben noch in sehr kritischem Zustand. Zur Aufklaerung des Explosionsungluecks im fraenkischen Lehrberg mit fuenf Toten und 16 Verletzten setzt die Kriminalpolizei jetzt eine Sonderkommission ein. Die sieben Brand- und Explosions-Spezialisten sollen die Suche nach der Ungluecksursache voranbringen. Ein Polizeisprecher sagte, es gebe verschiedene Erklaerungstheorien, aber fuer konkrete Angaben sei es noch zu frueh. Die Explosion hatte sich bei der Reparatur eines Gastanks ereignet.


Deutsche Oper setzt Mozart-Oper ab

Berlin. Die Deutsche Oper Berlin hat aus Sorge vor islamistischen Anfeindungen die Mozart-Oper "Idomeneo" vom Spielplan abgesetzt. Opernsprecher Alexander Busche sagte, Hintergrund sei eine Gefaehrdungsanalyse des Berliner Landeskriminalamtes. Einzelne Szenen stellten derzeit ein unkalkulierbares Sicherheitsrisiko fuer das Haus dar, so Busche. In der Inszenierung von Hans Neuenfels reisst Idomeneo - der Koenig von Kreta - die abgeschlagenen Koepfe von Poseidon, Jesus, Buddha und Mohammed aus einem Sack hervor.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7835 Euro
Kanada (1 $) 0.6997 Euro
England (1 Pfund) 1.4898 Euro
Schweiz (100 sfr) 63.339 Euro
Japan (100 Yen) 0.6720 Euro
Schweden (100 skr) 10.735 Euro
Suedafrika (100 R) 10.319 Euro
China (1 Yuan) 0.0990 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 5901.66 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 11497.93 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 15633.81
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ