Zur geplanten Versenkung der Shell-Oelplattform im Atlantik |
Halifax. Bundeskanzler Kohl will die geplante Versenkung der Bohrinsel
des Shell-Konzerns zum Thema des Weltwirtschaftsgipfels in Halifax machen.
Kohl sagte bei seiner Ankunft in Halifax, er habe keinerlei Verstaendnis
fuer das Verhalten des Oelkonzerns.
Hamburg. Der Shell-Konzern haelt an der Versenkung der Bohrinsel Brent Spa
fest. Der Sprecher des britisch-niederlaendischen Unternehmens erklaerte:
"Unser Standpunkt hat sich nicht geaendert." Er wies damit Berichte
zurueck, Shell denke wegen der Kritik in vielen Laendern darueber nach,
von seinem Vorhaben abzuruecken. Dieser Eindruck war nach Aeusserungen von
Konzernchef Slechte (sp?) im niederlaendischen Fernsehen entstanden. Er
hatte erklaert, wenn Grossbritannien erwaege, die Genehmigung fuer das
Versenken der Bohrinsel im Atlantik zurueckzuziehen, werde Shell sich
gespraechsbereit zeigen. Demgegenueber erklaerte der Sprecher des
Unternehmens, es gaebe kein Gespraechsangebot. Nur wenn die britische
Regierung die Genehmigung tatsaechlich widerrufe, muesse neu verhandelt
werden. |
Evangelischer Kirchentag in Hamburg |
Hamburg. Im Vordergrund des evangelischen Kirchentages stehen heute
Vortraege und Diskussionen zu den Themen Glauben in unuebersichtlicher
Zeit und Arbeit fuer das Leben. Fuer den Abend hat die
Menschenrechtsorganisation Amnesty International zu einem dreistuendigen
politischen Nachtgebet eingeladen. Der Kirchentag dauert bis zum Sonntag.
Rund 120000 Teilnehmer sind nach Hamburg gereist. Zu den prominenten
Gaesten gehoeren der fruehere Bundespraesident Richard von Weizsaecker,
mehrere Bundesminister und Ministerpraesidenten. |
Zugunglueck in der Lueneburger Heide |
Hannover. Bei dem schweren Zugunglueck bei Schnewerdingen in Niedersachsen
sind nach einer neuen Bilanz der Polizei mindestens 84 Menschen verletzt
worden, ein grosser Teil von ihnen lebensgefaehrlich. Auf der eingleisigen
Strecke von Soltau nach Buchholz bei Hamburg waren am Vormittag zwei
Schienenbusse zusammengestossen. Die Ursache des Ungluecks wird noch
untersucht. Die meisten der Verletzten sind Schulkinder aus Hamburg, die
sich auf einem Tagesausflug in die Lueneburger Heide befanden. |
Busunfall im Allgaeu |
Obersdorf. Bei einem Busunfall sind im Allgaeu 10 Menschen verletzt
worden, vier davon schwer. Der Bus war zwischen Obersdorf und Sonthofen
unterwegs. Die Polizei vermutet, dass der Fahrer auf der regennassen
Strasse zu schnell war und von der Fahrbahn schleuderte. In dem Bus sassen
Rentner, die in Obersdorf Urlaub machten. |
BRD zweitgroesster Waffenexporteur |
Der Waffenhandel ist international im vergangenen Jahr um rund 11%
zurueckgegangen. Das geht aus dem Jahresbericht des internationalen
Friedensforschungsinstituts Sipri (sp?) hervor, der heute in Stockholm
veroeffentlicht wurde. Die deutschen Waffenexporte sind dagegen kraeftig
gestiegen, so dass die Bundesrepublik erstmals hinter den Vereinigten
Staaten auf Platz zwei bei den Waffenverkaeufen liegt. Waehrend die
Bundesrepublik 1993 fuer mehr als 1,7 Mia Dollar Waffen ins Ausland
verkaufte, waren es im vergangenen Jahr 3,1 Mia Dollar. |
Kanzlerrunde zur Lehrstellensituation |
Der SPD-Sozialexperte Dressler ist unzufrieden mit dem Ergebnis der
Kanzlerrunde ueber die Lehrstellensituation. Das Versprechen der
Wirtschaft, in ausreichendem Ausmass Lehrstellen zur Verfuegung zu
stellen bleibe uneingeloest, sagte Dressler im Deutschlandfunk. Deshalb
habe der Staat eine Verpflichtung einzugreifen, um den Jugendlichen eine
berufliche Perspektive zu geben. Gestern Abend war im Kanzleramt die Lage
auf dem Lehrstellenmarkt mit Vertretern der Wirtschaft und der
Gewerkschaften eroertert worden. Kanzleramtsminister Bohl sagte nach dem
Gespraech, die Bundesregierung lehne nach wie vor Abgaben oder
Zwangsmassnahmen zur Beschaffung von mehr Lehrstellen ab. Der
Bundeskanzler gehe davon aus, dass die Wirtschaft ihre Zusage erfuelle und
in diesem Jahr 600000 Ausbildungsplaetze zur Verfuegung stelle.
Bundesbildungsminister Ruettgers ist zuversichtlich, auf dem
Lehrstellenmarkt eine, wie der CDU-Politiker sich ausdrueckte, Trendumkehr
erreicht werden kann. Ruettgers sagte in einem Gespraech mit der Deutschen
Presseagentur, immer mehr Betriebe, die bei der Ausbildung zunaechst
zurueckhaltend gewesen seien, wuerden jetzt die Appelle von Politik,
Wirtschaftsverbaenden und Gewerkschaften ernst nehmen. |
Umstellung auf Erdgas in den neuen Bundeslaendern vollstaendig |
Mit einer Investition von 10 Mia DM ist die Umstellung von Stadt- auf
Erdgas in den neuen Bundeslaendern jetzt flaechendeckend abgeschlossen.
Auf einer Feierstunde in Dresden sagte Bundestagspraesidentin Suessmuth,
damit sei Ostdeutschland jetzt in den europaeischen Erdgasverbund
integriert. Die Umstellung gelang in viereinhalb Jahren. Nach der Wende
war zunaechst mit einer doppelt so langen Zeit gerechnet worden. |
Fronleichnams-Schiffprozession |
Begleitet von Boellerschuessen fand heute am Fronleichnamstag bei Koeln
die Muehlheimer Gottestracht statt, eine der aeltesten Schiffsprozessionen
Mitteleuropas. Trotz regnerischen Wetters saeumten viele Tausend Glaeubige
zu beiden Seiten den Strom. Die Muehlheimer Gottestracht geht zurueck auf
das 14. Jahrhundert, als in der kleinen rechtsrheinischen Ortschaft
Muehlheim, die heute zu Koeln gehoert, vor allem Fischer und Schiffsbauer
wohnten. |
Schaechten bleibt verboten |
Das Schlachten von Tieren ohne Betaeubung bleibt in Deutschland verboten.
Das Bundesverwaltungsgericht in Berlin lehnte Ausnahmen von
Tierschutzgesetz fuer rituelle Schlachtungen nach dem islamischen Glauben
ab. Damit wies das Gericht die Klage eines Hamburger Unternehmens zurueck,
das zur Versorgung von Moslems eine Ausnahme vom Verbot des sogenannten
Schaechtens verlangt hatte. Zur Begruendung hiess es, es werde gegen seine
Ueberzeugung niemand gezwungen, das Fleisch ohne Betaeubung getoeteter
Tiere zu verzehren. Es gebe im Islam keine zwingende Vorschrift, die die
Betaeubung von Tieren vor dem Schlachten verbiete. Die Sicht einzelner
Glaeubiger rechtfertige keine Ausnahme vom Tierschutzgesetz. |
NRW-Gruene zuversichtlich |
Bei den NRW-Gruenen waechst offenbar die Zuversicht, dass sie sich mit der
SPD auf eine gemeinsame Regierung einigen wird. Der Verhandlungsfuehrer
der Gruenen, Vesper, sagte gegenueber der Deutschen Presseagentur, es habe
in vielen Punkten Annaeherungen gegeben. Dazu gehoerten die Wirtschafts-
und Energiepolitik. Auch bei der Schulpolitik sei man sich naeher
gekommen. Es gaebe jedoch noch grosse Probleme. Arbeitsgruppen von SPD und
Gruenen berieten heute in der Landesvertretung in Bonn ueber die Bereiche
Innenpolitik, Justiz, Arbeit und Soziales. Morgen soll in der grossen
Verhandlungskommission beider Parteien eine Bilanz der bisherigen
Gespraeche gezogen werden. |
Unruhe in der Hamburger Buergerschaft |
Der Hamburger Buergermeister Voscherau hat sich besorgt ueber das
Auseinanderbrechen der Fraktion seines Koalitionspartners Stattpartei
geaeussert. Von den sieben Abgeordneten der Waehlervereinigung waren
gestern der Parteigruender Markus Wegner und ein anderes Mitglied aus
ihrer Fraktion ausgetreten. Die Stattpartei verlohr damit ihren
Fraktionsstatus. SPD-Buergermeister Voscherau forderte die verbliebenen
Abgeordneten seines Koalitionspartners zu einem Gespraech auf, in dem noch
vor der Sommerpause Klarheit ueber die weitere Zusammenarbeit geschaffen
werden muesse. Da die Stattpartei keine Fraktion mehr bildet, ist
Voscherau bei Abstimmungen von einzelnen Abgeordneten abhaengig. |
Neue Streiks im Einzelhandel |
Der Tarifkonflikt im Einzelhandel in den alten Bundeslaendern spitzt sich
zu. Fuer morgen und fuer Samstag hat die Gewerkschaft Handel Banken und
Versicherungen mehr als 5000 Beschaeftigte in mehr als 100 Unternehmen zu
ganztaegigen Arbeitsniederlegungen ausgerufen. Auchdie Deutsche
Angestelltengewerkschaft hat fuer morgen eine weitere Verschaerfung der
Tarifauseinandersetzungen angekuendigt. Mit den Aktionen wollen die
Gewerkschaften die Arbeitgeber zu einem hoeheren Gehaltsangebot bewegen.
Die Arbeitnehmer wollen die Loehne und Gehaelter rueckwirkend zum
Monatsbeginn um 3,4% anheben, und fuer die Monate April und Mai insgesamt
100DM zusaetzlich zahlen. Diese Offerte reicht den Gewerkschaften nicht
aus. |
Fliegerbombe bei Atomkraftwerk Staade entschaerft |
In der Naehe des niedersaechsischen Atomkraftwerks Staade ist eine
Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg entschaerft worden. Nach Angaben
der Polizei musste die Bombe erst 100m aus dem Sicherheitskreis um das
Atomkraftwerk weggeschafft werden, bevor sie unschaedlich gemacht werden
konnte. 12 Haeuser im Umkreis wurden evakuiert und der Schiffsverkehr auf
der Unterelbe kurzzeitig eingestellt. Die Entschaerfung der Bombe sei ohne
Zwischenfaelle verlaufen. Die 5-Zentner-Bombe war am Morgen bei
Baggerarbeiten auf dem Gelaende eines Tanklagers entdeckt worden. |
Quellen |
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