Sahara-Geiseldrama beendet - Geiseln wieder zuhause |
Koeln. Nach sechsmonatiger Geiselhaft in der Sahara sind die 14
europaeischen Touristen wieder zuhause. Die neun Deutschen, vier
Schweizer und der Niederlaender landeten in der Frueh auf dem
militaerischen Teil des Koelner Flughafens, ein Airbus der
Luftwaffe hatte sie in der malischen Hauptstadt Bamako abgeholt.
Anschliessend reisten sie weiter in ihre Heimatlaender
beziehungsweise Heimatorte. Bei ihrer Ankunft wirkten die
Sahara-Touristen aeusserlich gesund, aber erschoepft. Nach kurzen
Interviews baten sie darum, in Ruhe gelassen zu werden, um die
Ereignisse verarbeiten zu koennen. Aussenstaatssekretaer Chrobog,
der die Geiseln in Mali abgeholt hatte, sprach von der
langwierigsten und aufwendigsten Rettungsaktion deutscher
Touristen im Ausland. Bundespraesident Rau dankte dem malischen
Praesidenten Toure fuer dessen Hilfe bei der Befreiung der Geiseln. |
Pendler sollen gleichbehandelt werden |
Berlin. Nach den massiven Protesten gegen die geplante einseitige
Kuerzung der Pendlerpauschale fuer Autofahrer hat
Bundeswirtschaftsminister Clement noch einmal eine Kehrtwende der
Bundesregierung in dieser Frage bekraeftigt. In einem Interview
sagte er, die Pauschale solle kuenftig fuer alle Betroffenen
halbiert werden. Schliesslich koenne man nicht ueberall mit dem Bus
zur Arbeit fahren, wie in einem Ballungsraum. Clement betonte, er
bedauere die Irritationen der vergangenen Tage. Schuld daran sei
ein Kommunikationsproblem gewesen. |
Deutlich geringere Steuereinnahmen als geplant |
Berlin. Bund, Laender und Gemeinden nehmen deutlich weniger
Steuern ein als geplant. Das hat das
Bundes-Wirtschaftsministerium mitgeteilt. Das Steuer-Aufkommen
ist zwar in den ersten sieben Monaten im Gesamt-Durchschnitt um
1,2 Prozent gestiegen. In der Haushalts-Planung sind Bund, Laender
und Gemeinden aber von einem hoeheren Zuwachs ausgegangen. Das
Rheinisch-Westfaelische Institut fuer Wirtschaftsforschung sieht
die oeffentlichen Kassen vor einem neuen Milliarden-Loch. Die
Fachleute schaetzen, dass Bund, Laendern und Gemeinden insgesamt
etwa vier Milliarden Euro fehlen werden. Ein Sprecher des
Instituts sagte der Zeitschrift "Focus Money", um diesen
Fehlbetrag auszugleichen, braeuchte man ein Wirtschafts-Wachstum
von fuenf Prozent. |
Riester-Rente soll Pflicht werden |
Angesichts der absehbaren Verringerung der Altersversorgung soll
nach dem Willen der SPD-Bundestagsfraktion die bislang
freiwillige Zusatzversicherung in Form der Riester-Rente Pflicht
werden. Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses fuer Wirtschaft
und Arbeit, Wend, sagte dem "Handelsblatt", ergaenzende
Versorgungen muessten schon jetzt verpflichtend werden, damit die
heute aktive Generation spaeter als Rentner ein vernuenftiges
Gesamtniveau erreicht. Das Bundessozialministerium wies Wends
Vorstoss zurueck. Es gebe vor dem Jahr 2005 keinen
Entscheidungsbedarf, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. |
Ruerup will Solidaritaetszuschlag verdoppeln |
Die Ruerup-Kommission erwaegt laut dem Magazin "Focus-Money", den
Solidaritaetszuschlag von derzeit 5,5 Prozent auf 10 Prozent fast
zu verdoppeln. Der Vorschlag sei Teil des Finanzierungskonzepts
fuer die Krankenversicherung ueber Kopfpauschalen, so das Blatt. In
diesem Modell zahle jeder Versicherte - auch Ehegatten - fuer die
Krankenversicherung rund 210 Euro im Monat. Die Rentenreform wird
nach Ansicht von Ruerup nicht zu Lasten der juengeren Arbeitnehmer
gehen. Im ARD/ZDF-Morgenmagazin sagte er, die geplante Reform
werde zu besseren Beschaeftigungsmoeglichkeiten fuer Juengere fuehren. |
Forderung: Fruehrenten nicht aus Rentenkasse finanzieren |
Mainz. CDU-Landes- und Fraktionschef Christoph Boehr hat
gefordert, die Fruehrenten nicht mehr aus der Rentenkasse zu
finanzieren. Was vor 15 Jahren auf den ersten Blick als
vorteilhaft erschien, habe zu einer voelligen Ueberforderung des
Systems gefuehrt, sagte Boehr der "Berliner Zeitung". Die Vielzahl
der Fruehverrentungen haetten die Rentenkassen stark belastet. Boehr
verwies darauf, dass es auch in der Vergangenheit immer wieder
Anpassungen im Rentensystem gegeben habe. "Aber an den Umbau des
Systems haben wir uns nicht getraut. Das ist jetzt die Aufgabe".
Boehr plaedierte dafuer, das Rentensystem entsprechend den
Vorschlaegen der Ruerup-Kommission zur Reform der Sozialsysteme auf
eine langfristige und stabile Grundlage zu stellen. |
Ausweitung des Afghanistan-Einsatzes noch im Herbst moeglich |
Verteidigungsminister Struck haelt eine Ausweitung des
Bundeswehr-Einsatzes in Afghanistan trotz der Bedenken in den
Parteien bereits im Herbst fuer moeglich. Voraussichtlich in der
kommenden Woche werde er gemeinsam mit Bundeskanzler Schroeder und
Aussenminister Fischer darueber entscheiden, so Struck. Die Union
warnte die Regierung davor, den Einsatz als beschlossene Sache zu
betrachten, da man ohne Konzept dem Einsatz im Bundestag nicht
zustimmen werde. Gestern war ein Erkundungsteam der Bundeswehr
nach Kundus geflogen, um dort zu pruefen, ob Wiederaufbau-Teams
unter militaerischem Schutz arbeiten koennen. |
Deutsch-franzoesische Brigade soll gestaerkt werden |
Muehlheim. Die deutsch-franzoesische Brigade mit Sitz in
Baden-Wuerttemberg soll gestaerkt werden. Dies erklaerte
Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) in Muehlheim (Kreis
Breisgau-Hochschwarzald). Sie solle zu einem "starken Pfeiler
einer gemeinsamen europaeischen Sicherheitspolitik" ausgebaut
werden. Dafuer wuerden in den kommenden fuenf Jahren 60 Millionen
Euro ausgegeben. Der Abbau buerokratischer Hindernisse sei fuer
eine Verbesserung der Zusammenarbeit notwendig, so Stuck weiter.
Die nach eigenen Angaben einzigartige bi-nationale Truppe wurde
1989 gegruendet und hat seit 1992 ihr Kommando in der
Robert-Schuman -Kaserne in Muellheim. Weitere Standorte hat der
5.000 Soldaten starke Verband in Donaueschingen
(Schwarzwald-Baar-Kreis) und Immendingen (Kreis Tuttlingen). Zu
den Aufgaben der Brigade gehoeren Auslandseinsaetze wie in
Afghanistan. |
Gemeinden rechnen nicht mit Entlastung durch Gemeindefinanzreform |
Stuttgart. Die Gemeindefinanzreform bringt den Kommunen im Land
voraussichtlich kaum Entlastung. Dies geht aus dem neuen
Gemeindefinanzbericht des Gemeindetages Baden-Wuerttemberg hervor.
Die unsolide Grundsituation der kommunalen Haushalte werde durch
die Reform nicht beseitigt, sagte der Geschaeftsfuehrer des
Verbandes, Christian Steger, in Stuttgart. Die Finanzlage der
Staedte und Gemeinden habe sich 2002 weiter verschlechtert.
Landesweit seien die Einnahmen um 2,8 Prozent auf 52,5 Milliarden
Euro zurueckgegangen. |
CDU-Spitze sucht nach gemeinsamer Linie im Reformstreit |
CDU-Chefin Merkel und die Ministerpraesidenten der Union wollen am
Abend in Frankfurt ueber eine gemeinsame Linie im Reformstreit mit
der Regierung beraten. Presseberichten zufolge hat sich die Union
bereits darauf verstaendigt, wie sie auf das Gespraechsangebot der
Bundesregierung reagieren will. In der Union gab es in den
vergangenen Tagen unterschiedliche Stimmen zu einem moeglichen
Bund-Laender-Gipfel. Bayerns Ministerpraesident Stoiber und sein
hessischer Kollege Koch lehnen diesen ab. Die CDU-Regierungschefs
von Thueringen und Niedersachsen, Althaus und Wulff, haben
Zustimmung signalisiert. |
Koalitionskrise in Hamburg entschaerft |
Hamburg. Aeusserungen des frueheren Innensenators und Parteichefs
Schill haben die Krise in der Hamburger Koalition aus CDU, FDP
und Schill-Partei entschaerft. Schill strebt - entgegen Meldungen
nach seiner Entlassung - nicht nach dem Amt des
Fraktionsvorsitzenden in der Buergerschaft. Die CDU hatte sich
eine weitere enge Zusammenarbeit mit Schill "nicht vorstellen"
koennen. Buergermeister von Beust hatte Schill gestern entlassen,
nachdem ihm der Innensenator mit Enthuellungen ueber ein
angebliches sexuelles Verhaeltnis mit Justizsenator Kusch gedroht
hatte. Anlass fuer die Drohungen war Beusts Entscheidung, den
umstrittenen Innenstaatsrat Wellinghausen in den einstweiligen
Ruhestand zu versetzen. Die Hamburger Oppositionsparteien, SPD
und GAL, fordern nach wie vor die Aufloesung der Buergerschaft und
Neuwahlen. |
EnBW: Boersengang verschoben |
Karlsruhe. Der Energiekonzern EnBW geht vorerst nicht an die
Boerse. Den fuer Ende 2004 geplanten Boersengang koenne man nicht
einhalten, sagte Vorstandschef Claassen dem "manager magazin".
Bei seinem Amtsantritt im Mai hatte Claassen noch angekuendigt,
EnBW wolle Ende naechsten Jahres ein groesseres Aktienpaket an der
Boerse platzieren. Im ersten Halbjahr 2003 ist der Konzern tief in
die roten Zahlen gerutscht. |
Auch in Deutschland sollen Hedge-Fonds zugelassen werden |
Anleger sollen bald auch in Deutschland in so genannte
Hedge-Fonds investieren koennen. Einen entsprechenden
Gesetzentwurf hat das Kabinett beschlossen. Demnach sollen auch
Privatanleger ihr Geld in den hochriskanten Fonds anlegen duerfen |
allerdings mit einigen Einschraenkungen. Die Investmentbranche |
hatte die Zulassung der Fonds seit langem gefordert. Hedge-Fonds
investieren nicht in Aktien oder Anleihen, sondern in der Regel
in riskante Anlageformen wie Optionen oder Futures. Sie bieten
die Chance, rasch hohe Renditen zu erwirtschaften, bergen aber
auch die Gefahr hoher Verluste. |
MLP wird kuenftig nicht mehr im DAX gefuehrt |
Heidelberg. Der Heidelberger Finanzdienstleister MLP wird kuenftig
nicht mehr im Deutschen Aktienindex gefuehrt. Nach Angaben der
Deutschen Boerse, rueckt dafuer der Reifenhersteller Continental in
die oberste deutsche Boersenliga nach. Die Entscheidung war wegen
des schwachen Boersenwerts von MLP seit laengerem erwartet worden.
MLP reagierte gelassen auf die Nachricht. Die Entscheidung werde
weder Auswirkungen auf das operative Geschaeft haben, noch fuer die
Kunden relevant sein, sagte ein MLP-Sprecher in Heidelberg. Die
Aktien von MLP hatten innerhalb eines Jahres 88 Prozent ihres
Wertes verloren. Die Aenderung in der Dax-Zusammensetzung wird zum
22. September wirksam. |
Neuer Chef der Caritas Traegergesellschaft Trier |
Trier. Der St. Wendeler Klinikdirektor Thomas Thiel soll neuer
Vorsitzender der Caritas Traegergesellschaft Trier (CTT) werden.
Der 52-Jaehrige soll an die Stelle des amtierenden CTT-Chefs Peter
Schuh treten. Schuh hatte den Gesundheitskonzern mit 38
Einrichtungen und mehr als 5.000 Mitarbeitern nach der
Untreue-Affaere um den frueheren CTT-Manager Hans-Joachim Doerfert
geleitet. Der Wechsel an der Spitze der finanziell angeschlagenen
Gesellschaft sei fuer 1. September geplant, sagte Thiel, der zur
Zeit kaufmaennischer Direktor des Marienkrankenhauses in St.
Wendel im Saarland ist. Weiter offen ist die geplante Uebernahme
der CTT durch ein Viererbuendnis von katholischen
Gesundheitstraegern. Die CTT war in die Krise geraten, nachdem
Doerfert Gelder in Millionenhoehe veruntreut hatte. Er wurde zu
zehneinhalb Jahren Gefaengnis verurteilt. |
Insgesamt 26 Hitzetote in Karlsruher Altenheimen |
Karlsruhe. In mehreren Altenheimen der Stadt sind waehrend der
Hitzeperiode der vergangnen Wochen insgesamt wahrscheinlich 26
Menschen gestorben. In Darmstadt gab es acht Tote in einem
Seniorenheim. Dort sind drei weitere Menschen erkrankt. Die
Behoerden vermuten, dass die koerpereigene Temperatur-Regelung bei
den Betroffenen nicht mehr funktionierte. Sie starben an
Ueberhitzung. Hinweise auf Krankheitserreger wurden bisher nicht
gefunden. Nach Angaben des Karlsruher Gesundheitsamtes herrschten
in den Zimmern der Opfer Temperaturen von 30 Grad und mehr. Bei
alten und geschwaechten Menschen kann grosse Hitze zu hohem Fieber
fuehren. Dieses kann ein Versagen der Kreislauffunktionen
verursachen. |
Polizei stellt 50 Kilo Zyankali sicher |
Die Polizei der niedersaechsischen Stadt Einbeck hat im Keller
eines 32-Jaehrigen 50 Kilo Zyankali sichergestellt. Er wollte
damit angeblich das Trinkwasser der Stadt vergiften. Gegen den
Mann wurde Haftbefehl unter anderem wegen einer Morddrohung und
gemeingefaehrlicher Vergiftung erlassen. Nach Angaben der
Staatsanwaltschaft hatte der Mann bereits im April einen
Drohbrief an die Stadtwerke verschickt. Darin habe er gedroht,
das Trinkwasser im September zu vergiften. Ein weiterer Drohbrief
an das niedersaechsische Landeskriminalamt habe die Ermittler dann
auf seine Spur gebracht. |
Geldstrafe fuer Schumacher wegen Hockenheim-Kollision |
Paris. Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher muss wegen des
Start-Unfalls beim Rennen in Hockenheim eine Geldstrafe von
50-tausend Dollar zahlen. Das hat das Berufungsgericht des
Automobil-Weltverbandes FIA entschieden. Urspruenglich sollte
Schumacher beim Grossen Preis von Ungarn zehn Startplaetze
abgezogen bekommen. Schumacher wird die Schuld an dem Unfall von
Hockenheim gegeben. |
Boerse |
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