Tarfikommision der IG Medien beraet |
Stuttgart. Die grosse Tarifkommission der IG Medien hat heute ueber ihr
weiteres Vorgehen im Tarifkonflikt in der Druckindustrie beraten. Nach dem
Scheitern von insgesamt vier Schlichtungsrunden hatte die IG Medien bereits
in der vergangenen Woche mit Urabstimmung und Arbeitskampf gedroht, falls
die Arbeitgeber ihre starre Haltung nicht aufgeben sollten. Umstritten ist
vor allem der Manteltarifvertrag fuer die rund 250.000 Beschaeftigten der
Druckindustrie.
Die grosse Tarifkommission lehnte heute den Kompromissvorschlag des
Schlichters Reiter ab. Zugleich kuendigte die Kommission an, in der
kommenden Woche beim Gewerkschaftsrat die Einleitung von Urabstimmungen
als Voraussetzung fuer einen flaechendeckenden Arbeitskampf zu beantragen.
Die Warnstreikaktionen in Druckereien und Zeitungsbetrieben sollen bis
dahin fortgesetzt werden. Zur Begruendung sagten IG Medien-Vertreter,
der vom Schlichter vorgelegte Kompromissvorschlag enthalte in wichtigen
Punkten entscheidende Verschlechterungen fuer die Arbeitnehmer. |
Einigung bei der Druckindustrie |
Frankfurt am Main. Die Tarifparteien in der Druckindustrie haben sich am
Abend auf eine Anhebung der Gehaelter der Redakteure bei Tageszeitungen
um 2% geeinigt. Wie Verhandlungsteilnehmer nach der Einigung mitteilten
gilt die Anhebung rueckwirkend zum ersten Mai. |
Streit in der STATT-Partei |
Hamburg. In der STATT-Partei ist offenbar heftiger Streit um die kuenftige
politische Richtung entbrannt. Die Mehrheit des Bundesvorstandes und der
Gruender der STATT-Partei Wegner forderten den Bundesvorsitzenden Schoene-
mann und bayerischen Landesvorsitzenden Hildebrand zum sofortigen Rueck-
tritt auf. Beiden wird undemokratisches Taktieren vorgeworfen. Am Samstag
war die Gruendung eines Landesverbandes in Nordrhein-Westfalen ausgesetzt
worden, weil der Bundesvorstand eine Unterwanderung durch Rechtsextremisten
befuerchtete. Die in Brandenburg und im Saarland gegruendeten Landesver-
baende werden vom Bundesvorstand nicht anerkannt. Die STATT-Partei, die
im vergangenen Jahr den Sprung in die hamburgische Buergerschaft schaffte,
hatte im Januar beschlossen, sich bundesweit auszudehnen. |
Bundesregierung fordert staerkere Foerderung der Industrieforschung in |
den neuen Laendern
Bonn. Die Bundesregierung hat die Wirtschaft dazu aufgerufen, die
Industrieforschung in den neuen Laendern staerker zu foerdern. Bei der
21. Konferenz zum Aufbau Ostdeutschlands verwies Bundeskanzler Kohl
darauf, dass die Zahl der Beschaeftigten in den Forschungs- und Ent-
wicklungsabteilungen ostdeutscher Industrieunternehmen stark zurueck-
gehe. Fuer den Aufbau zukunftssicherer Arbeitsplaetze seien Forschung
und Entwicklung aber unverzichtbar. Die Arbeitgeber forderten von der
Bundesregierung finanzielle Unterstuetzung fuer die Ausbildung junger
Menschen in Ostdeutschland. Kohl sagte weiter, die neuen Laender seien
auf gutem Wege einer der attraktivsten Standorte in Europa zu werden.
In diesem Jahr laegen die Pro-Kopf-Investitionen im Osten erstmals
hoeher als im Westen. |
Transall Maschinen der Bundeswehr evakuieren Auslaender aus dem Jemen |
Zwei Transall Maschinen der Bundeswehr haben heute weitere 171 Auslaender
aus dem Jemen evakuiert. Die Flugzeuge landeten bereits in Djibuti. Nach
Angaben des Auswaertigen Amtes befanden sich Angehoerige aus 10 Nationen
an Bord, unter ihnen auch einige Deutsche. Morgen soll eine weitere
Transall auch sechs Angehoerige der Deutschen Botschaft in Sanaa aus-
fliegen. Der Botschafter selbst und vier seiner Mitarbeiter wollen aber
weiter im Jemen bleiben. |
Kinkel will deutsche Polizisten nach Mostar schicken |
Bonn. Aussenminister Kinkel hat vorgeschlagen, deutsche Polizisten nach
Mostar zu schicken. Nach Vorstellungen des Ministers sollen die Polizisten
die geplante EU-Verwaltung der herzogewinischen Stadt unterstuetzen. Die
deutschen Beamten sollten mit Polizisten anderer Staaten der
westeuropaeischen Union die oertliche Polizei ausbilden. |
Scharping lehnt gemeinsame Verabschiedung von Russen und Westalliierten ab |
SPD Chef Scharping hat eine gemeinsame Verabschiedung von westalliierten und
russischen Truppen abgelehnt. Gemeinsame Paraden seien unangebracht, jedoch
duerften die Russen nicht gedemuetigt werden. Sie sollten in Berlin verab-
schiedet werden in Anwesenheit der Westalliierten. Mit Amerikanern, Briten
und Franzosen sollte dann spaeter ebenfalls in Berlin gefeiert werden. |
Bonn will Import von Rindfleisch aus Grossbritannien verbieten |
Bonn. Die Bundesregierung ist offenbar fest entschlossen, den Import von
Rindfleisch aus Grossbritannien zu verbieten. Regierungssprecher Vogel
sagte, da es derzeit kaum Chancen fuer eine Europaeische Loesung gebe,
muesse Deutschland im Alleingang handeln. Das Bundeskabinett will am
Mittwoch ueber eine Verordnung entscheiden, wie sie Bundesgesundheits-
minister Seehofer wegen der Rinderseuche BSE verlangt hatte. |
Angeblich keine Plaene zur Einfuehrung einer Autobahngebuehr |
Bonn. Bundesverkehrsminister Wissmann hat Berichten widersprochen, es gebe
bereits konkrete Plaene zur Einfuehrung einer Autobahngebuehr. Wissmann
erklaerte in Bonn alle Angaben ueber Hoehe und Zeitpunkt seien reine
Spekulation. Zugleich versicherte er, dass die Gesamtbelastung der Auto-
fahrer auf keinen Fall steigen solle. Wissmann reagierte damit auf
Aeusserungen eines Sprechers seines Ministeriums vom Wochenende. Dieser
hatte eine Autobahngebuehr von bis zu fuenf Pfennigen pro Kilometer als
durchaus realistisch bezeichnet. |
Landesrundfunkanstalt Baden-Wuerttemberg gefordert |
Stuttgart. Der Praesident des deutschen Industrie- und Handelstages
Stiehl hat eine Landesrundfunkanstalt Baden-Wuerttemberg ohnd Rheinland-
Pfalz gefordert. Bei der Einweihung eines Hoerfunkstudios an der
Universitaet Hohenheim betonte Stiehl, dass ein Landessender in Stuttgart
den Medienplatz erheblich foerdern wuerde. Er forderte die Landesregierung
auf, spaetestens im kommenden Jahr eine leistungsfaehige Rundfunkstruktur
vorzubereiten. |
DGB Vorsitzender Mayer gestorben |
Der DGB Vorsitzende Heinz Werner Mayer ist am Abend an einem Herzinfarkt in
einer Siegburger Klinik gestorben. Das teilte der Deutsche Gewerkschafts-
bund in Duesseldorf mit. |
Berliner Wetter vom 9.5.94 13 Uhr |
Institut fuer Meteorologie der Freien Universitaet Berlin
Wettermeldung aus Berlin Dahlem
Messwerte des Instituts fuer Meteorologie vom 9.5.1994 13 Uhr 00 Temperatur : 22 Grad Celsius Wetterzustand : heiter Rel. Feuchte : 27 Prozent Druck : 1015 Hektopascal Tendenz : gleichbleibend Wind : Suedost Staerke 4
Das Messnetz der Senatsverwaltung fuer Umweltschutz zeigte
um 12 Uhr 30 erhoehte Ozon-Werte von 0.04 bis 0.13 Milligramm pro
Kubikmeter Luft. Der hoechste Wert wurde in Grunewald gemessen. |
Dollarwechselkurs |
1 US-$ = DM 1.6525 |
Leserbrief zum GermNews Artikel vom 8.5.1994 "Politiker erklaeren das |
Auto zur heiligen Kuh"
(von Dr Harald Braasch - braasch@uniwa.uwa.edu.au) Da der Benzinpreis ja ueberwiegend aus Steuern besteht, heisst das wohl in Konsequenz: Egal wie viel Benzin die Autos verbrauchen, die Benzinrechnung bleibt die gleiche! Warum sollen dann deutsche Autobauer darin interessiert sein, den Energieverbrauch ihrer Autos zu senken, wenn dem Verbraucher der Energiesparvorteil nicht weitergereicht werden soll? Und darueberhinaus: warum sollen deutsche Autobauer sparsamere Autos entwickeln, wenn die Benzinpreise solange nicht steigen, solange sie keine sparsameren Autos anbieten. Diese Arbeitsplatzargumente sind doch letztendlich nicht stichhaltig. 10 % der Bruttosozialprodukt werden im Gesundheitswesen ausgegeben. Demnach muesste alle Bemuehungen, die Leute vom Alkohol und Nikotin abzubringen, als Arbeitsplatzvernichtend gebrandmarkt werden. Jeden Brandstifter muesste eine Praemie bekommen, weil er (oder sie) Arbeitsplaetze in der Bauindustrie schafft.
Fuer alle die es vergessen haben: die Bundesrepublik hat sich verpflichten
den Ausstoss von Kohlendioxid (wesentlich verantwortlich fuer den
Treibhaus effekt) nicht zu erhoehen. Das heisst, entweder man verzichtet
auf Wachstum und laesst die Autos schlecht wie sie sind, oder hat Wachstum
und dann muss man den Oelverbrauch in gleichem Masse senken. |
Quellen |
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