GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 04.08.1999



* Schroeder verteidigt Rentenplaene in Brief an aeltere Buerger
* Umstrittener Steuervorschlag Strucks angeblich abgesprochen
* Klimmt kritisiert erneut Bundesregierung
* EU-Komission raeumt Deutschland mehr Zeit im Rindfleischstreit ein
* Weitere Liberalisierung des Ladenschlusses erwartet
* Bundesbeauftragter fuer den Zivildienst: Verkuerzung bereitet Probleme
* Boerse



Schroeder verteidigt Rentenplaene in Brief an aeltere Buerger

Nach der Union hat sich nun auch Bundeskanzler Schroeder in einem Brief persoenlich an die aelteren Buerger in Deutschland gewandt und die Rentenplaene der Bundesregierung verteidigt. Schroeder bekraeftigte in dem Schreiben die Absicht, vor allem fuer die Bezieher von Kleinstrenten eine steuerfinanzierte Grundsicherung einzufuehren, "damit Armut im Alter verhindert wird." Unterdessen forderte die FDP-Fraktion alle Parteien auf, zu einem Rentenkonsens zurueckzukehren. Dabei will sie vermitteln. SPD-Fraktionschef Struck kuendigte fuer September ein Gespraech mit Unionschef Schaeuble an.


Umstrittener Steuervorschlag Strucks angeblich abgesprochen

SPD-Fraktionschef Struck hat seinen umstrittenen Steuervorschlag mit Bundeskanzler Schroeder und Finanzminister Eichel abgesprochen. In SPD-Kreisen hiess es, Struck habe seinen Vorstoss, kuenftig nur noch drei Steuersaetze in Hoehe von 15, 25 und 35% zu erheben, mit Rueckendeckung Schroeders und Eichels unternommen. Gesamtmetallpraesident Stumpfe hat den Steuerstreit in der SPD als schaedlich fuer den Wirtschaftsstandort Deutschland bezeichnet.


Klimmt kritisiert erneut Bundesregierung

Der saarlaendische Regierungschef Klimmt (SPD) hat erneut die Bundesregierung kritisiert und sich damit einem Aufruf von Bundeskanzler Schroeder zu mehr Parteidisziplin widersetzt. Klimmt sagte in einem Interview, das Sparziel von 30 Mrd. DM duerfe kein Dogma sein. Der Finanzexperte von Buendnis90/Die Gruenen, Metzger, nannte Klimmt daraufhin ein Sicherheitsrisiko fuer die Koalition. Klimmt gerhoert dem linken Parteifluegel der SPD an. Er protestiert gegen die Reformpolitik der Koalition. In seinem Bundesland wird am 5. September gewaehlt.


EU-Komission raeumt Deutschland mehr Zeit im Rindfleischstreit ein

Die EU-Komission will Deutschland trotz britischer Proteste mehr Zeit geben, die Einfuhr britischen Rindfleisches wieder aufzunehmen. Man erwarte, dass nach der Bundesratssitzung am 24. September der Exportstopp beendet werde. Es gibt jedoch kein offizielles Ende fuer ein Ende des Stopps. Gesundheitsministerin Fischer verteidigte in einem BBC-Interview die deutschen Vorbehalte. Es solle sichergestellt werden, dass die Sicherheitsvorkehrungen gegen BSE funktionierten. Belgien muss nun auch Rindfleisch vor der Vermarktung auf Dioxin untersuchen. Dies beschloss der EU-Veterinaerausschuss.


Weitere Liberalisierung des Ladenschlusses erwartet

Eine Liberalisierung des Ladenschlusses noch in diesem Jahr wird immer wahrscheinlicher. Zwar sieht die Bundesregierung derzeit keinen Handlungsbedarf fuer eine Lockerung des Ladenschlussgesetzes, doch in den Laendern zeichnet sich bereits eine Mehrheit dafuer ab. Mehrere Landesminister plaedieren inzwischen dafuer, den Geschaeften an Samstagen eine Oeffnungszeit bis mindestens 18.00 Uhr zu erlauben. Eine Ladenoeffnung an Sonntagen ist jedoch nicht in Sicht. Viele Geschaefte kuendigten jedoch an, Fakten schaffen zu wollen und ihre Tueren zu oeffnen.


Bundesbeauftragter fuer den Zivildienst: Verkuerzung bereitet Probleme

Der Bundesbeauftrage fuer den Zivildienst, Hackler, hat eingeraeumt, dass die Verkuerzung des Zivildienstes von 13 auf 11 Monate Probleme verursachen koennte. Die vorhandenen Zivildienstplaetze seien bei einer 11-monatigen Dienstzeit nicht immer nahtlos zu besetzen, erklaerte er der Rheinischen Post. Die Union warnte davor, den Zivildienst weiter auszuhoehlen. CDU/CSU-Fraktionsvize Ruettgers sagte dem SWR, der Zivildienst sei unverzichtbarer Bestandteil des Sozialsystems. Wehr- und Zivildienst sollten auf 5-6 Monate verkuerzt werden, forderte die FDP.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,8162 DM= 0.9285 Euro
Kanada(1 $)  1,2144 DM= 0.6209 Euro
England(1 Pfund)  2,9451 DM= 1.5057 Euro
Schweiz(100 sfr)  122,2241 DM= 62.492 Euro
Japan(100 Yen)  1,5824 DM= 0.8090 Euro
Schweden(100 skr)  22,3472 DM= 11.425 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5119,37( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10809,02( Stand 17:00 MESZ )  
10677,31( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:17685,38
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    22:00 MESZ
B5    21:00 MESZ