GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 17.01.2003



* NATO: Deutschland hat Verpflichtungen zu erfuellen
* Deutschland legt sich in Irak-Frage nicht fest
* Stimmen zum moeglichen Irak-Krieg
* Schroeder gegen Tiefpreise
* Deutschland und Frankreich wollen mehr Wirtschaftswachstum
* Aerzte erneut vor Streik gewarnt
* Jugendschutz wird nicht verschaerft
* Einigung beim Klonverbot
* Clement will Kuendigungsschutz lockern
* Tariferhandlungen in Berlin starten am 7. Februar
* Bundesinnenminister soll nicht mehr Verhandlungsfuehrer sein
* Fortschritte in der Behindertenpolitik
* Keine sinkende Rentenbeitraege
* Forderung nach 500 Stunden unbezahlter Mehrarbeit
* BWB muss 800 Stellen abbauen
* Eichbaum-Brauerei bestreikt
* GEW sieht Nachbesserungensbedarf
* Schadensabschaetzung nach Hochwasser
* Promarkt verkauft
* Leichter Optimismus in der Reisebranche
* Fraport: Erwartungen uebertroffen
* Schwaebisch Hall baut Position aus
* Trump Tower in Stuttgart vor dem Aus
* Gruenes Licht fuer Sommer-Skihalle
* Kommission gegen sexuellen Missbrauch nimmt Arbeit auf
* Bislang keine Hinweise auf rituelle Verbrechen
* Urauffuehrung bei den Schwetzinger Festspielen
* Zuckmayer-Medaille vergeben
* Neofaschismus-Schau wird doch gezeigt
* Gestaendiger Pizzabaecker
* Deutsche Spitze beim Alkoholkonsum
* Unfaellen durch Glatteis
* Marlene Weingaertner in Australien ausgeschieden
* Renate Goetschl gewinnt in Cortina
* Boerse



NATO: Deutschland hat Verpflichtungen zu erfuellen

Bruessel. NATO-Generalsekretaer Robertson hat Deutschland aufgefordert, im Fall eines Irak-Krieges seine Verpflichtungen zu erfuellen. Robertson sagte, Deutschland muesse zusammen mit den anderen NATO-Staaten die Hilfe leisten, um die die USA gebeten habe. Dazu haetten sich die NATO-Staaten beim Gipfeltreffen in Prag verpflichtet. Dort hatten sie vereinbart, die Irak-Resolution des UNO-Sicherheitsrates aktiv zu unterstuetzen. Die USA haben die NATO gebeten, die Tuerkei vor einem moeglichen Gegenschlag des Irak zu schuetzen. Ausserdem wollen sie Flughaefen und Militaerbasen der NATO-Partner nutzen.


Deutschland legt sich in Irak-Frage nicht fest

Ein Sprecher der Bundesregierung hat Aeusserungen von Verteidigungsminister Struck zum deutschen Abstimmverhalen im UN-Sicherheitsrat als "persoenliche Einschaetzung" bezeichnet. Man werde sich in der Irak-Frage erst festlegen, wenn die Rahmenbedingungen bekannt seien. Struck hatte in einem Zeitungsinterview gesagt, er halte eine deutsche Zustimmung zu einem Irak-Krieg im Sicherheitsrat fuer nicht mehr vorstellbar. Der Vizechef der Unionsfraktion, Schaeuble sagte, Deutschland muesse eine gemeinsame Position mit den Verbuendeten im Sicherheitsrat einnehmen. Man duerfe sich nicht auf ein Nein festlegen.


Stimmen zum moeglichen Irak-Krieg

Muenchen/Paris. Der Erzbischof von Muenchen und Freising Kardinal Wetter hat zum Widerstand gegen einen Krieg im Irak aufgerufen. Wer in Frieden leben wolle, muesse etwas dafuer tun, sagte Wetter. Wetter forderte dazu auf, den Friedensappell des Papstes mit allen Mitteln zu unterstuetzen. Frankreichs Praesident Chirac hat sich unterdessen dafuer ausgesprochen, den UN-Waffeninspekteuren fuer ihre Arbeit im Irak mehr Zeit zu geben. Chirac stellt sich damit hinter entsprechende Forderungen von Chefinspekteur Blix. Im Irak hat Staatschef Saddam Hussein die Bevoelkerung auf einen Krieg eingeschworen. Der Irak sei vorbereitet, sagte Saddam am zwoelften Jahrestag der Beginn der alliierten Luftangriffe auf den Irak.

Der badische Landesbischof Ulrich Fischer hat das Vorgehen von US-Praesident George Bush gegen den Irak kritisiert. Durch die Kriegsandrohung ernenne Bush die USA zu einer Weltmacht, die sich ueber internationales Recht erhebt, erklaerte Fischer am Freitag in einem Brief an die Kirchengemeinden. Ein Alleingang der USA ohne UN-Mandat waere ein Verstoss gegen die christliche Friedensethik. Nur die UN duerften als Ultima Ratio einen Krieg erklaeren, wenn alle anderen Vermittlungsversuche versagt haetten. Ab Donnerstag werden in Mannheim jeden Abend fuenf Minuten die Glocken katholischer und evangelischer Kirchen zur Mahnung an den Frieden laeuten.

Der Schriftsteller Martin Walser hat die Laender in Europa zu Widerstand gegenueber den Kriegsplaenen der USA aufgerufen. "Wenn Europa es nicht schafft, den Machtausuebungsanspruch Amerikas zu bremsen, dann heisst das, dass Europa eine Illusion ist", sagte Walser in einem Interview mit dem "Mannheimer Morgen" (Samstags-Ausgabe). Den "Kriegsfuehrungswillen Amerikas" nannte der am Bodensee lebende Schriftsteller "historisch verhaengnisvoll".

Berlin/New York. Literatur-Nobelpreistraeger Guenter Grass hat den USA im Irak-Konflikt Unehrlichkeit und Heuchelei vorgeworfen. In den ARD-Tagesthemen sagte Grass gestern Abend, es gehe in erster Linie um die Interessen der Oelkonzerne. Der Schriftsteller griff Praesident Bush persoenlich in ausserordentlich scharfer Form an und sagte, dieser sei "gemeingefaehrlich", weil er nicht mehr fuer Argumente zugaenglich sei. Grass kritisierte gleichzeitig die Unfaehigkeit der Europaeer, im Irak-Konflikt mit einer Stimme zu sprechen. Unterdessen planen amerikanischen Zeitungsberichten zufolge mehrere arabische Staaten einen Putsch im Irak. So gebe es Plaene, Saddam Hussein durch seine Generaele stuerzen zu lassen.


Schroeder gegen Tiefpreise

Berlin. Die Gesetze gegen Preis-Dumping werden nicht verschaerft. Bundeskanzler Schroeder sagte dem Fernseh-Sender N24, er habe keine Einwaende gegen preisbewusstes Einkaufen. Der Markt solle die Frage regeln. Auch Bundeswirtschaftsminister Clement und das Bundeskartellamt lehnten die Plaene von Verbraucherschutz-Ministerin Kuenast ab. Sie hat Supermarktketten unterstellt, Produkte unter Einkaufpreis anzubieten. Darunter leide der Einzelhandel und die Qualitaet. Kuenast sagte, es gehe ihr nicht um die Abschaffung der Marktwirtschaft, sondern darum, dass Qualitaet und Sicherheit ihren Preis haetten.


Deutschland und Frankreich wollen mehr Wirtschaftswachstum

Deutschland und Frankreich wollen sich noch staerker abstimmen, um fuer mehr Wirtschaftswachstum in Europa zu sorgen. Dies betonten Bundeskanzler Schroeder und Premier Raffarin am Donnerstag nach einem Treffen in Berlin. Ausserdem bekannte sich der Bundeskanzler zum europaeischen Stabilitaetspakt. Der Europa-Abgeordnete Poettering hat die deutsch-franzoesische Initiative zur Reform der EU-Institutionen begruesst, aber Nachbesserungen angemahnt.


Aerzte erneut vor Streik gewarnt

Bundesgesundheitsministerin Schmidt hat die Aerzte erneut vor Streiks gewarnt und der Aerzteschaft Sanktionen wie den Entzug der Kasenzulassung und die Kuerzung der Honorare angedroht. Unterdessen hat die Aerzteschaft weitere Protestaktionen angekuendigt. Der Praesident der Bundesaerztekammer, Hoppe, sprach sich allerdings gegen die vom Hartmannbund geplanten Praxisschliessungen aus. Unionspolitiker Seehofer signalisierte Rot-Gruen Gespraechsbereitschaft bei der Gesundheitsreform. Voraussetzung dafuer sei, dass der Weg der "staatlichen Bevormundung" verlassen werde.


Jugendschutz wird nicht verschaerft

Das nach dem Blutbad von Erfurt 2002 bereits erneuerte Jugendschutzrecht soll nicht noch weiter verschaerft werden. Ein von Bayern ueber den Bundesrat eingebrachter Gesetzentwurf stiess in erster Lesung im Bundestag auf breite Ablehnung. Mit ihm sollte der Umgang mit Videofilmen, Computer- und Videospielen und so genannten Killerspielen noch weiter eingeschraenkt werden. Nach Ansicht der Regierung reichen die Aenderungen, die im April in Kraft treten. Auf der Tagesordnung im Bundestag steht ausserdem noch eine Debatte ueber die Rentenpolitik.


Einigung beim Klonverbot

Die Bundestagsfraktionen von SPD, Gruenen und Union haben sich auf einen Antrag fuer ein Klonverbot verstaendigt. In dem fraktionsuebergreifenden Gruppenantrag wird die Bundesregierung aufgefordert, bei der im Herbst beginnenden zweiten Runde der UN-Verhandlungen eine Konvention anzustreben, die sowohl das reproduktive als auch das therapeutische Klonen verbietet. Die gemeinsame deutsch-franzoesische Verbotsinitiative solle entsprechend weiterentwickelt werden, heisst es in dem Papier, das heute in Berlin vorgstellt wurde. Bundesforschungsministerin Bulmahn begruesste den Konsens.


Clement will Kuendigungsschutz lockern

Berlin. Der Vorstoss von Bundesarbeitsminister Clement, den Kuendigungsschutz in Kleinbetrieben zu lockern, stoesst bei den Gewerkschaften auf scharfe Kritik. Sie sehen einen klaren Verstoss gegen die Versprechen der SPD im Wahlkampf. Die IG Metall stellt eine Neuauflage des Buendnisses fuer Arbeit in Frage; die stellvertretende DGB-Chefin Engelen-Kefer sagte, Clement duerfe den Weg der Gemeinsamkeiten nicht verlassen. Der DGB sei bei der Umsetzung des Hartz-Konzepts vor allem beim Thema Leiharbeit bereits bis an die Schmerzgrenze gegangen. Die Union sprach ebenfalls von einem Wahlbetrug, allerdings liess der stellvertretende Fraktionschef Merz grundsaetzlich Sympathie fuer Clements Plaene erkennen. Merz sagte, eine Lockerung des Kuendigungsschutzes sei notwendig. Zustimmend aeusserten sich auch Arbeitgeber und Mittelstandsverbaende.


Tariferhandlungen in Berlin starten am 7. Februar

Der Berliner Senat und die Gewerkschaften wollen ihre separaten Tarifverhandlungen fuer den oeffentlichen Dienst offiziell am 7. Februar aufnehmen. Das ist das Ergebnis der ersten Sondierungsgespraeche in Berlin. Urspruenglich war erwartet worden, dass bereits heute Tarifverhandlungen fuerdie 100.000 Beschaeftigten gefuehrt wuerden. Die lokalen Verhandlungen sind notwendig, weil Berlin unter Hinweis auf die Haushaltslage aus den Arbeitgeberverbaenden ausgetreten war. Die Gewerkschaft ver.di fordert die Uebernahme der bundesweiten Einigung mit einer gestaffelten Lohnerhoehung von 4,4 Prozent.


Bundesinnenminister soll nicht mehr Verhandlungsfuehrer sein

Stuttgart. Finanzminister Gerhard Stratthaus (CDU) will, dass der Bundesinnenminister zukuenftig in den Tarifrunden fuer den oeffentlichen Dienst nicht mehr Verhandlungsfuehrer von Bund und Laendern ist. Stratthaus haelt einen staerkeren Einfluss der Laender fuer notwendig. Er sagte am Freitag in einem Interview mit dem DeutschlandRadio Berlin, der Bund habe mit nur rund zehn Prozent des Personals im oeffentlichen Dienst gegebenenfalls durch hohe Tarifabschluesse Vorteile: "Wenn nun Lohnsteigerungen kommen, dann wird es natuerlich mehr Lohnsteuer bringen. Von der Lohnsteuer bekommt der Bund ungefaehr 40 Prozent." Kritisch steht der Finanzminister einem Ausstieg Baden-Wuerttembergs aus der Tarifgemeinschaft der Laender gegenueber. Stratthaus sagte, bei einem moeglichen Ausscheren Baden-Wuerttembergs aus der Tarifgemeinschaft koenne es als eines der wohlhabenderen Laender zur Zielscheibe der Gewerkschaften werden. Am Vormittag hatte sich der Praesident des baden-wuerttembergischen Staedtetags, Bernd Doll, fuer einen Ausstieg der Staedte aus der Tarifgemeinschaft von Bund, Laendern und Kommunen ausgesprochen. "Stattdessen koennen wir uns eine Tarifgemeinschaft aus allen deutschen Staedten vorstellen", sagte der Bruchsaler Oberbuergermeister.


Fortschritte in der Behindertenpolitik

Berlin. In der Behindertenpolitik sind nach Angaben der Bundesregierung in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erzielt worden. Wie die SPD-Gesundheitsexpertin Kuehn-Mengel im Bundestag mitteilte, wurden entgegen dem allgemeinen Trend am Arbeitsmarkt seit 1998 mehr als 45.000 neue Stellen fuer Schwerbehinderte geschaffen. Auch in der laufenden Legislaturperiode soll dieser Politikbereich nach Angaben der Abgeordneten einen Schwerpunkt bilden. Ziel sei es, von der staatlichen Fuersorge fuer Behinderte immer weiter weg zu kommen hin zu mehr Selbstbestimmung.


Keine sinkende Rentenbeitraege

Berlin. Anders als die Bundesregierung rechnet die Bundesversicherungsanstalt fuer Angestellte fuer das kommende Jahr nicht mit sinkenden Rentenbeitraegen. BfA-Chef Rische verwies zur Begruendung auf die anhaltende Konjunkturflaute und die negative Einnahmeentwicklung der Rentenkasse. Die Union erwartet fuer 2004 sogar einen Anstieg der Beitraege auf 19,7 Prozent. Der CDU-Sozialexperte Storm sagte neue Risiken fuer die Rentenversicherung voraus. So belaste der Tarifabschluss im Oeffentlichen Dienst die Rentenkasse mit zwei Milliarden Euro. Der derzeitige Beitragssatz von 19,5 Prozent ist daher nach Ansicht Storms nicht zu halten. In der Bundestagsdebatte ueber den Rentenbericht der Regierung wies die SPD die Einschaetzung der Opposition als Schwarzmalerei zurueck.


Forderung nach 500 Stunden unbezahlter Mehrarbeit

Berlin Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat vorgeschlagen, dass Arbeitnehmer in Deutschland in den kommenden fuenf Jahren 500 Stunden umsonst arbeiten. Praesident Braun sagte, dies wuerde die Arbeitskosten senken und die Wettbewerbsfaehigkeit der Unternehmen erhoehen. Deutschland brauche laengere und gleichzeitig flexiblere Wochenarbeitszeiten. Erforderlich sei keine starre 40-Stunden-Woche, sondern ein Korridor, der phasenweise hoehere Wochenstundenzahlen ermoegliche.


BWB muss 800 Stellen abbauen

Koblenz. Das Bundesamt fuer Wehrtechnik und Beschaffung muss bis 2006 noch 800 Stellen abbauen. Das wurde am Rande des Neujahrsempfangs der Bundeswehr am Freitag bekannt. Insgesamt wird das BWB bis 2006 von urspruenglich 6.000 auf 3.320 Stellen geschrumpft sein. Die Umstrukturierung der Aufgaben soll bereits im April diesen Jahres abgeschlossen sein. Nach Angaben ihres Praesidenten Detlef Petry sucht die Erprobungs- und Beschaffungsbehoerde der Bundeswehr gemeinsam mit der Personalvertretung sozialvertraegliche Loesungen fuer den Personalabbau.


Eichbaum-Brauerei bestreikt

Die Beschaeftigten der Mannheimer Brauerei Eichbaum sind am Freitagmorgen in den Streik getreten. Die Urabstimmung am Donnerstag hatte eine Mehrheit fuer einen Arbeitskampf ergeben, so die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststaetten (NGG). Die Tarifverhandlungen bei Eichbaum waren zuvor gescheitert. Die groesste Brauerei im Land mit rund 350 Beschaeftigten war Ende Oktober 2002 aus der Tarifgemeinschaft ausgetreten.


GEW sieht Nachbesserungensbedarf

Mainz. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht erheblichen Nachbesserungsbedarf bei der Personal-, Sach- und Raumausstattung der 81 Ganztagsschulen im Land. Die Personaldecke sei zu duenn, und es fehlten Raeume zur Verwirklichung des zusaetzlichen Betreuungsangebots. Nur an knapp zehn Prozent der Schulen handele es sich um echten Ganztagsunterricht, so die GEW. Diese Schulform duerfe aber keine "Aufbewahrungseinrichtung" werden. Bildungsministerin Doris Ahnen zog dagegen eine positive Bilanz der Ganztagsschule. Danach wuerden diese bei Eltern, Schuelern und Lehrern nur beste Noten erhalten. So hoben 75 Prozent der Eltern bei einer Repraesentativ-Befragung des Instituts "polis" vor allem die Entlastung bei den Hausaufgaben als besonders positiv hervor. Zudem haette die Einrichtung der Ganztagsschule zu einem Motivationsschub im Kollegium gefuehrt. Die Ministerin gab aber auch zu, dass noch mehr qualitativ hoch stehende Ganztagsangebote geschaffen werden muessten.


Schadensabschaetzung nach Hochwasser

In Wertheim sind durch das Hochwasser Anfang Januar Schaeden von mehr als 5,2 Millionen Euro entstanden. Das gab Stadt-Sprecherin Angela Steffan am Freitag bekannt. Die Gebaeudeschaeden in der historischen Altstadt im Main-Tauber-Kreis laegen bei 700.000. Etwa 500.000 Euro Schaden sei durch zerstoerte Strassen, Sport-und Spielplaetze entstanden. "Die groessten Verluste hat es aber in den privaten Haushalten und im Einzelhandel gegeben", sagte Steffan.


Promarkt verkauft

London. Die deutsche Elektromarkt-Kette Promarkt wird fuer einen symbolischen Euro verkauft. Nach Auskunft des britischen Konzerns Kingfisher geht das Unternehmen fuer diesen Betrag zurueck an die frueheren Besitzer Michael und Matthias Wegert. Kingfisher verkauft neben den 92 Promarkt-Filialen in Deutschland und Oesterreich auch die 93 Foto-, Radio-Wegert-Geschaefte in beiden Laendern und das Promarkt-Online-Geschaeft. Weitere Hintergruende zu dem Verkauf sind noch nicht bekannt.


Leichter Optimismus in der Reisebranche

Stuttgart. Mit Preisnachlaessen und Fruehbucherangeboten will die deutsche Reisebranche wieder mehr Urlauber gewinnen. Gleichzeitig blickt sie mit mulmigen Gefuehlen auf die politischen Entwicklungen im Nahen Osten. Hauptproblem der deutschen Tourismuswirtschaft sei aber die schlechte Konjunktur im Inland. Dass viele Beschaeftigte in Deutschland um ihren Arbeitsplatz fuerchten, sei ein Problem, zu dem der Steuer- und Abgabenstaat mehr beigetragen habe als ein Osama bin Laden, sagte der Praesident des Bundesverbands der deutschen Tourismuswirtschaft, Klaus Laepple, am Freitag in Stuttgart. Im Vorfeld der am Samstag beginnenden Messe Caravan, Motor, Touristik (CMT) aeusserte er sich fuer dieses Jahr vorsichtig optimistisch. Unter dem Vorbehalt, dass es nicht zum Krieg im Irak komme, erwarte die Branche ein Umsatzplus um fuenf Prozent, sagte er am Freitag in Stuttgart. Fuer den Fall eines Krieges haetten sich die deutschen Reiseveranstalter vorbereitet und Notfallplaene entwickelt, Urlauber dann ans westliche Mittelmeer oder auf die Kanarischen Inseln umzuleiten.


Fraport: Erwartungen uebertroffen

Frankfurt/Main. Der Frankfurter Flughafen hat im vergangenen Jahr rund 48,5 Millionen Fluggaeste abgefertigt, 0,2 Prozent weniger als 2001. Das teilte der Flughafenbetreiber Fraport mit. Das Frachtaufkommen habe sich um 1,4 Prozent auf mehr als 1,5 Millionen Tonnen erhoeht. Fraport-Vorstandschef Wilhelm Bender zeigte sich zufrieden. Nach den Terror-Anschlaegen vom 11. September 2001 und den damals starken Rueckgaengen haetten die Zahlen selbst optimistischste Erwartungen uebertroffen. In diesem Jahr will der groesste deutsche Flughafen trotz anhaltender Luftfahrtflaute erstmals die Marke von 50 Millionen Passagieren durchbrechen. Das sei realistisch, wenn keine Anschlaege und kein Irakkrieg kommen und sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland nicht weiter verschlechtere, so Bender.


Schwaebisch Hall baut Position aus

Schwaebisch Hall. Die Bausparkasse Schwaebisch Hall hat im vergangenen Jahr ihre Position als groesste deutsche Bausparkasse weiter ausgebaut. Das operative Ergebnis sei ueberproportional auf mindestens 245 Millionen Euro gestiegen, sagte Vorstandschef Alexander Erdland am Freitag bei der Vorlage der vorlaeufigen Zahlen fuer das Jahr 2002. Jeder vierte Bausparvertrag in Deutschland sei beim Branchenfuehrer abgeschlossen worden. Das Neugeschaeft stieg 2002 nach eigenenAngaben um fuenf Prozent auf den Rekord von 900.400 Vertraegen. Das entspreche einer Bausparsumme von 21,8 Milliarden Euro.


Trump Tower in Stuttgart vor dem Aus

Das umstrittene Bau-Projekt des Trump Towers in Stuttgart steht offenbar vor dem Aus. Am kommenden Dienstag will die CDU-Fraktion im Gemeinderat beantragen, das Projekt einzustellen. Auch SPD und Gruene sind gegen den Bau des 250 Millionen Euro teuren Turms, deshalb wird mit einer Annahme des CDU-Antrags gerechnet. Nach Meinung der Stadt konnte die TD Trump Deutschland AG bis heute kein Finanzierungskonzept vorweisen. Weder seien wie angekuendigt 60 Prozent der Flaeche vermietet worden, noch habe die Firma einen Investor praesentiert. Der erste europaeische Trump Tower sollte mit 180 Metern das hoechste Hochhaus Sueddeutschlands werden. Darin sollten ein Luxushotel, Bueros, Wohnungen und eine Einkaufsmeile Platz finden.


Gruenes Licht fuer Sommer-Skihalle

Offenburg. Das Freiburger Regierungspraesidium hat am Freitag gruenes Licht fuer den Bau der landesweit ersten Sommer-Skihalle in Sasbachwalden (Ortenaukreis) gegeben. Angesichts der Chancen fuer den Tourismus halte er es fuer richtig, diese Anlage zu errichten, sagte Regierungspraesident Sven von Ungern-Sternberg (CDU) in Offenburg. Der Tourismus in Baden-Wuerttemberg sei dringend auf derartige innovative Angebote angewiesen. Eine Investoren-Gruppe will auf 800 Metern Hoehe eine 420 Meter lange und 60 Meter breite Hallenpiste mit 60 Meter Gefaelle in den Wald setzen. Die Kosten werden auf 24 Millionen Euro veranschlagt. Die Anlage ist vor allem bei Umweltschuetzern und Anwohnern umstritten.


Kommission gegen sexuellen Missbrauch nimmt Arbeit auf

Rottenburg. Die neue Kommission der Dioezese Rottenburg-Stuttgart zu sexuellem Missbrauch in der Kirche traf sich am Freitag zu ihrer ersten Sitzung. Die katholische Kirche will einen haerteren Kurs gegen derartige Vergehen in den eigenen Reihen einschlagen. Die Kirchenvertreter sollen Untersuchungsverfahren bei sexuellem Missbrauch beratend begleiten sowie Opfern und Beschuldigten beistehen. Nach Angaben des Bistums eroerterten die Mitglieder unter dem Vorsitz des frueheren SPD-Politikers Robert Antretter und im Beisein von Bischof Gebhard Fuerst zunaechst die Arbeitsablaeufe des Gremiums.


Bislang keine Hinweise auf rituelle Verbrechen

Nach den Hinweisen auf angebliche kannibalistische Ritualmorde ueberpruefen die Ermittler in Trier auch ungeklaerte Morde und Vermisstenfaelle. Das Landeskriminalamt (LKA) hat bislang keine Hinweise auf rituelle Toetungsverbrechen in Rheinland-Pfalz. Seit Einfuehrung der Statistik Anfang der 80er Jahre seien zwar 65 unbekannte Tote oder Leichenteile registriert worden. Okkulte Zusammenhaenge seien aber nicht bekannt, sagte ein LKA-Sprecher. Ausserdem gebe es 127 Langzeitvermisste. Auch dabei seien Verbindungen zu okkulten Gruppen nicht erkennbar. In Trier ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen angeblich sexueller Verbrechen mit okkultem Hintergrund. Eine 34 Jahre alte Frau hatte die Verbrechen mit einem erheblichen Gewaltpotenzial angezeigt. Die Staatsanwaltschaft reagiert damit auf einen ZDF-Bericht, in dem unter anderem von Mord und Kannibalismus die Rede war.


Urauffuehrung bei den Schwetzinger Festspielen

Opernfreunde koennen sich bei den diesjaehrigen Schwetzinger Festspielen auf eine Urauffuehrung und eine musikalische Wiederentdeckung freuen. Vom 1. Mai bis zum 10. Juni stehen ausserdem 40 Konzerte auf dem Programm. Bei der Urauffuehrung handelt es sich um Fredrik Zellers "Irma Vep". Ein besonderer Schwerpunkt ist das 250-jaehrige Jubilaeum des Rokokotheaters im Schwetzinger Schloss. Die Oper "Il Figlio delle Selve", die Kurfuerst Carl Theodor vor 250 Jahren fuer die Eroeffnungszeremonie in Auftrag gab, steht in diesem Jahr nach langer Vergessenheit wieder auf dem Programm. Die Schwetzinger Festspiele wurden 1952 vom Sueddeutschen Rundfunk gegruendet und stehen seit einigen Jahren unter Schirmherrschaft des Suedwestrundfunks.


Zuckmayer-Medaille vergeben

Mainz. Der Fernsehjournalist Wolf von Lojewski und die Schriftstellerin Monika Maron haben am Abend in Mainz die Zuckmayer-Medaille des Landes erhalten. Damit werden Persoenlichkeiten gewuerdigt, die sich um die deutsche Sprache verdient gemacht haben. Die Lobreden auf die beiden Preistraeger haben der ehemalige Regierungssprecher Klaus Boelling und der Literaturkritiker Martin Luedke gehalten. Die Auszeichnung erinnert an den aus Nackenheim bei Mainz stammenden Schriftsteller und Dramatiker Carl Zuckmayer. Fruehere Preistraeger waren unter anderem Friedrich Duerrenmatt, Martin Walser und Mario Adorf.


Neofaschismus-Schau wird doch gezeigt

Die von der CDU gekippte Neofaschismus-Schau in Pforzheim wird nach Angaben der Veranstalter nun doch gezeigt. "Es koennte sein, dass die Ausstellung schon in der kommenden Woche eroeffnet wird", sagte der oertliche DGB-Chef, Juergen Schroth, am Freitag. Die evangelische Stadtkirche und das Hebel-Gymnasium haetten ihre Raeume angeboten. Das Kulturhaus Osterfeld hatte die vom DGB mitorganisierte Ausstellung "Neofaschismus in der Bundesrepublik Deutschland" nach massivem Protest von CDU-Politikern zurueckgezogen. Sie hatten ihre Partei verunglimpft gesehen, weil CDU-Politiker ihrer Meinung nach in der Ausstellung durch Zitate in die Naehe von Rechtsextremen gerueckt werden.


Gestaendiger Pizzabaecker

Bad Kreuznach. Im Mord- und Brandstiftungsprozess vor dem Landgericht Bad Kreuznach hat der 30-jaehrige Angeklagte am ersten Verhandlungstag ein umfangreiches Gestaendnis abgelegt. Der Pizzabaecker gab am Freitag zu, im Oktober 2001 in Bad Kreuznach ein Mehrfamilienhaus angezuendet zu haben. Er habe aber nicht gewollt, dass jemand stirbt. Bei dem Feuer war ein Rentnerehepaar erstickt. Neun weitere Bewohner wurden gerettet. Tatmotiv soll ein Streit mit einem Arbeitskollegen gewesen sein, der ebenfalls in dem Haus wohnte.


Deutsche Spitze beim Alkoholkonsum

Berlin. Der Alkoholkonsum in Deutschland liegt nach den Zahlen des neuesten Jahrbuchs Sucht im europaeischen Vergleich auf Rekordniveau. Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle fuer Suchtfragen konsumierte jeder Deutsche 2001 im Durchschnitt 155 Liter alkoholischer Getraenke - hoehere Zahlen meldeten nur Tschechien und Irland.


Unfaellen durch Glatteis

Glatteis hat in der Nacht zum Freitag den Verkehr in Teilen von Rheinland-Pfalz stark behindert. Allein im Raum Ludwigshafen kam es bei extremer Strassenglaette zu zwoelf Unfaellen. Dabei entstand laut Polizei ein Sachschaden von etwa 50.000 Euro. Bei Unfaellen in Frankenthal und Neustadt wurden zwei Menschen verletzt. Auch in der Westpfalz kam es auf glatten Strassen zu mehreren Unfaellen. In Landau kam ein Schulbus mit behinderten Kindern auf eisglatter Strasse von der Fahrbahn ab und stuerzte eine Boeschung hinab. Dabei wurden zwei Kinder, ihre Begleiterin und der 68 Jahre alte Busfahrer verletzt.


Marlene Weingaertner in Australien ausgeschieden

Marlene Weingaertner ist in der vergangenen Nacht bei den Australian Open der Tennisprofis ausgeschieden. Durch die 1:6, 6:4, 4: 6-Niederlage gegen die Spanierin Virginia Ruano Pascual verpasste Marlene Weingaertner am Freitag in Melbourne den erneuten Sprung ins Achtelfinale. Die Leimenerin trat durch einen Magen-Darm-Virus geschwaecht das Spiel an, konnte dabei aber nur selten an ihre Leistung beim Sieg ueber Titelverteidigerin Jennifer Capriati anknuepfen. Anca Barna unterlag erwartungsgemaess US-Star Venus Williams. Sie verlor mit 1:6, 4:6.


Renate Goetschl gewinnt in Cortina

Cortina d'Ampezzo. Renate Goetschl aus Oesterreich hat den Super-G-Weltcup gewonnen. Zweite wurde ihre Teamkollegin Alexandra Meissnitzer, Dritte Melanie Turgeon aus Kanada. Hilde Gerg fuhr auf Rang sechs.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  0.9393 Euro
Kanada(1 $)  0.6131 Euro
England(1 Pfund)  1.5186 Euro
Schweiz(100 sfr)  68.502 Euro
Japan(100 Yen)  0.7976 Euro
Schweden(100 skr)  10.905 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:2939,89( aktuell )  
Dow-Jones-Index:8599,71( Stand 17:00 MEZ )  
8697,87( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:8690,25
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ