Polizei verfolgt heisse Spur im Mordfall Christina |
Im Mordfall der elfjaehrigen Christina scheint die Polizei einen
entschiedenen Schritt vorwaerts gekommen zu sein. Sie hat vom Moerder des
Maedchens den genetischen Fingerabdruck. Aus diesem Grund finden zur Zeit
Ueberpruefungen bei Personen statt, die schon einmal mit Sexualstraftaten
in Verbindung gebracht wurden. Das Maedchen aus Niedersachsen war am
Wochenende tot aufgefunden worden. Ihr Moerder hatte sie sexuell missbraucht
und anschliessend erdrosselt.
Als hoffnungsvoll bezeichnete ein Sprecher der Polizei die Spurensuche nach
dem Moerder der elf Jahre alten Christina aus Struecklingen. Von einer
heissen Spur wollte er allerdings noch nicht sprechen. Das sei noch verfrueht.
Zur Zeit durchkaemmen rund 250 Polizeibeamte und Bundeswehrsoldaten auf
der Suche nach weiteren Spuren das Gelaende, etwa 20 Quadratkilometer um
den Fundort des toten Maedchens.
Die Beamten erhoffen sich mittlerweile auch Hinweise auf den Fall Ulrike
Ewert. Die damals 13jaehrige Ulrike war 1996 spurlos verschwunden. Sie wohnte
nur rund 25 Kilometer von Christinas Heimatort Struecklingen entfernt. |
Bahnerpresser fordert Stop der Castor-Transporte |
Die Deutsche Bahn wird seit Samstag von einem Unbekannten erpresst. Um seinen
Forderungen Nachdruck zu verleihen, hatte der Erpresser am Wochenende eine
Bombenattrappe auf dem Koelner Bahnhof deponiert.
Die Polizei bestaetigte, die Bahn werde erpresst. Auf Weisung der
Staatsanwaltschaft verweigert sie zur Zeit jedoch weitere Auskuenfte. Dabei
spielen auch ermittlungstaktische Gruende eine Rolle. Ausserdem will die
Polizei Nachahmern keine Anregung geben, wie sie als Trittbrettfahrer die
Bahn erpressen koennen. Das Koelner Boulevardblatt "Express" schreibt in
seiner heutigen Ausgabe, ein Mann, der sich Michael nenne, verlange einen
Stop der Castor-Transporte sowie 1.5 Millionen Mark. In einem Brief an das
Blatt habe er sich dazu bekannt, auch eine Bombenatrappe gelegt zu haben,
die am Wochenende in einem Schliessfach des Koelner Hauptbahnhofs gefunden
wurde. In einem Telefonat, das ebenfalls beim Express einging, soll er
darueber hinaus gesagt haben: "Das ist Rache fuer Castor". Er habe gedroht,
wenn die Bahn nicht bis zum 31.3. das Geld gezahlt habe, sei Schwarzpulver
im Rohr und ein Sprengsatz werde im Bahnhof diesmal ohne Warnung detonieren.
Die Polizei teilte mit, die Bombenatrappe vom Wochenende werde derzeit
daraufhin untersucht, ob sie Hinweise auf einen oder mehrere Taeter gebe.
Die Deutsche Bahn AG kuendigte unterdessen an, die Zahl der Sicherheitskraefte
im Koelner Hauptbahnhof zu erhoehen. |
Audi gibt die Zahlen fuer 1997 bekannt |
Die Autokonzerne verzeichnen Traumgewinne. Nach Daimler Benz und BMW gab
am Vormittag auch Audi seine Zahlen fuer das abgelaufene Jahr 1997 bekannt.
Und diese Zahlen verheissen vor allem eines: Satte Gewinne.
Der Erfolg von Audi laesst sich an folgenden Zahlen festmachen: Erstmals in
der Firmengeschichte haben die Ingolstaedter ueber eine halbe Million
Fahrzeuge verkauft. Der Umsatz des Konzerns kletterte um 19 Prozent auf ueber
22 Milliarden DM und auch der Gewinn erreichte ein Rekordniveau. Das Ergebnis
vor Steuern erhoehte sich um 29 Prozent auf 1.1 Milliarden DM. von diesem
glaenzenden Geschaeftsverlauf profitiert auch die Belegschaft. Franz-Josef
Paefgen, der Vorstandsvorsitzende: "Audi hat zur Zeit, wenn man den Konzern
betrachtet, 38420 Mitarbeiter per Ende letzten Jahres, das ist eine
Steigerung gegenueber dem Vorjahr von 9.1 Prozent, damit haben wir insgesamt
in den letzten drei Jahren 5000 Mitarbeiter aufgebaut, davon alleine 3000
an den deutschen Standorten. In diesem Tempo wird es sicherlich nicht
weitergehen, aber wir sind zuversichtlich, auch in Zukunft mehr aufzubauen
als abzubauen." Wie der Audi-Chef ankuendigte, will das Unternehmen in den
naechsten fuenf Jahren rund 11 Milliarden DM investieren. Auch das ist eine
neue Bestmarke. |
Selbstkritik der Gruenen |
Nach den Enttaeuschungen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein rechnet
der Haushaltsexperte der Gruenen in Bonn. Metzler, mit einer weiteren
Schlappe fuer seine Partei bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt. Alles
andere, so der Politiker, waere nach den Debatten um hoehere Benzin- und
Kerosinpreise ein Wunder. Die Wirtschaftsexpertin der Partei Beck sprach in
diesem Zusammenhang von einem Public-Relation-Anfangsfehler. Obwohl es sich
um ein 10-Jahresprojekt handle, habe die Partei die Forderung nach 5 DM
pro Liter Benzin in einem Wahlprogramm mit einer vierjaehrigen Perspektive
geschrieben. Auch der Bonner Fraktionschef Fischer mahnte eine bessere
Aussendarstellung an. |
Fischer gegen Schroeder |
Der Sprecher der buendnisgruenen Bundestagsfraktion, Fischer, hat
Aeusserungen des SPD-Kanzlerkandidaten zur mangelnden Regierungsfaehigkeit
der Gruenen zurueckgewiesen. Fischer nannte Schroeders Aeusserungen
"Bloedsinn". Fischers Kollegin Mueller sagte, dass Schroeder sich die
Chancen auf eine grosse Koalition offen halten wolle. Wegen deren Aussagen
zum Benzinpreis und der Flugbenzinsteuer hatte Schroeder die Buendnisgruenen
nicht regierungsfaehig auf Bundesebene genannt. |
SPD gegen Stoiber |
Die bayerischen Sozialdemokraten haben die juengste Bildungsinitiative
der Staatsregierung kritisiert. SPD-Landeschefin Schmidt nannte den Plan
ein Zuckerl fuer empoerte Eltern und Lehrer. Die Regierung hatte zuvor
beschlossen, bis zum Jahr 2002 zusaetzlich 2000 junge Lehrer einzustellen.
Die Lehrkraefte bekommen fuer zwei Jahre einen Zwei-Drittel-Arbeitsvertrag,
werden danach aber voll ins Beamtenverhaeltnis uebernommen. Zugleich richtet
die Staatsregierung fuer Lehrer bis 53 Jahre ein Arbeitszeitkonto ein. Das
heisst, die Lehrer muessen drei Jahre lang eine Stunde mehr arbeiten,
koennen spaeter aber dann drei Jahre eine Stunde weniger arbeiten.
Mit diesen Beschluessen will Bayern den Anstieg der Schuelerzahlen
bewaeltigen, denn bis zum Jahr 2002 werden bis zu 70.000 Schueler zusaetzlich
die Klassenzimmer fuellen. Zugleich sollen auch die Klassen kleiner werden.
Die Teilungsgrenze an allen Jahrgaengen der Hauptschulen sinkt von 33 auf
32 Schueler. Die Zahl der Unterrichtsstunden an den Grundschulen wird
schrittweise um drei Stunden erhoeht. Alle Grundschulen sollen ausserdem
als familiengerechte Halbtagsschulen die Betreuung der Kinder von 7:30 bis
13:00 sichern. |
Clement will Spitzensteuersatz deutlich senken |
Der designierte nordrhein-westfaelische Ministerpraesident Clement schlaegt
fuer private Einkommen eine Steuergrenze zwischen 43 und 45 Prozent vor.
In einem Interview mit dem Magazin Stern wich er damit von den Vorschlaegen
im Wahlprogramm der Sozialdemokraten ab. Dort ist von 49 bis 53 Prozent die
Rede. Dazu Clement woertlich: "Das geht nicht. Wir duerfen aus einer Vorgabe
keinen Popanz machen." |
1.8 Milliarden Ueberstunden in Deutschland |
Deutsche Arbeitnehmer haben im vergangenen Jahr im Schnitt 59 Ueberstunden
pro Person gemacht. Nach Angaben der Bundesanstalt fuer Arbeit verteilt sich
die Mehrarbeit gleichmaessig auf Ost und West. Der Direktor des Instituts
fuer Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Kleinhens wies darauf hin, dass die
Zahl der Ueberstunden um 40 Prozent reduziert werden koennte mit Hilfe von
Leiharbeit und befristeten Beschaeftigungen. Grundsaetzlich aber seien
Ueberstunden ein notwendiges Element der Flexibilitaet von Betrieben. |
Schroeder in Jerusalem |
Jerusalem. Mit einer Besichtigung der Holocaust-Gedenkstaette Yad Vashem hat
der niedersaechsische Ministerpraesident und SPD-Kanzlerkandidat Gerhard
Schroeder seinen Israel-Besuch fortgesetzt. Ausserdem legte Schroeder am Grab
des ermordeten israelischen Ministerpraesidenten Yitzhak Rabin einen Kranz
nieder. Im Laufe des heutigen Tages sind Gespraeche mit Ministerpraesident
Netanjahu sowie mit UN-Generalsekretaer Anan vorgesehen. Am Abend wird der
SPD-Politiker in Gaza von Palestinenserpraesident Arafat empfangen. |
Deutscher Beitrag geht bei Oscar-Verleihung leer aus |
Der Film ueber den Untergang der Titanic hat mit elf Oscars den Rekord des
Historienfilms "Ben Hur" eingestellt, der 1959 ebenfalls elf mal mit dem
begehrtesten Preis der Filmindustrie ausgezeichnet worden war. "Titanic"
erhielt den Preis unter anderem fuer die Regie von James Cameron, fuer
Kamera, Regie, Schnitt und in fast allen technischen Kategorien. Die
beiden Hauptdarsteller, Leonardo DiCaprio und Kate Vinclet gingen dagegen
leer aus. Bester Schauspieler und beste Schauspielerin wurden Jack Nicholson
und Helen Hunt, die in dem Film "Besser gehts nicht" ein Liebespaar spielen.
Enttaeuschend verlief die Preisverleihung fuer die Deutschen. Der nominierte
Beitrag "Jenseits der Stille" von Caroline Link bekam keinen Oskar. |
Boerse |
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Quellen |
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