GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 18. 07. 2006



* Erste Deutsche aus dem Libanon evakuiert
* Jung besucht deutsche Soldaten in Afghanistan
* Letzte Bundeswehrsoldatenin den Kongo aufgebrochen
* Kein Arbeitslosengeld waehrend unentgeltlicher Beschaeftigung
* Muenteferings Kombilohnplaene stossen auf geteiltes Echo
* Zahl der Bafoeg-Empfaenger erreicht Hoechststand
* Keine Einigung im Aerztestreit in Sicht
* DuMont Schauberg erwirbt Mehrheit an Frankfurter Rundschau
* Industrie sieht Oelpreis als Risiko fuer die Konjunktur
* Verhandlungen bei DaimlerChrysler heute fortgesetzt
* Reiseveranstalter muessen fuer Sicherheit von Vertragshotels haften
* Sieben Jahre Haft fuer Vater des totgeschuettelten Kindes
* Allgaeuer Skilegende Ossi Reichert gestorben
* Boerse



Erste Deutsche aus dem Libanon evakuiert

Duesseldorf/Beirut. Die ersten 320 Deutschen aus dem Libanon sind heute Frueh sicher in Duesseldorf gelandet. Sie waren mit Bussen vom Libanon in das benachbarte Syrien gebracht und an Bord eines Airbus' nach Deutschland geflogen worden. Bundesaussenminister Steinmeier kuendigte an, dass die Bundesregierung in den naechsten Tagen allen Deutschen bei der Ausreise aus dem Krisengebiet helfen will. Morgen Frueh soll ein weiterer Bus-Konvoi von Beirut nach Damaskus auf den Weg gebracht werden. In der vergangenen Nacht hatte die israelische Armee wieder rund 50 Ziele im Libanon bombardiert. Nach Militaerangaben wurden eine Radarstation der libanesischen Armee beschossen sowie Raketendepots, Bunker und Infrastruktureinrichtungen.


Jung besucht deutsche Soldaten in Afghanistan

Verteidigungsminister Jung besucht die deutschen Truppen in Afhanistan. In Faisabad, wo etwa 250 Bundeswehrsoldaten stationiert sind, informierte sich Jung ueber die aktuelle Lage. Anschliessend reiste er nach Kundus weiter, um die Feldlager zu inspizieren. Erstmals wird Jung auch den neuen Bundeswehr-Standort in Masar-i-Scharif besuchen. Vor sechs Wochen war das deutsche Hauptquartier von der Hauptstadt Kabul dorthin verlegt worden. Die Bundeswehr kommandiert von dort die Internationale Schutztruppe Isaf im Norden.


Letzte Bundeswehrsoldatenin den Kongo aufgebrochen

Koeln. Die Bundeswehr schliesst heute die Verlegung ihrer Soldaten fuer die Kongo-Mission ab. In einer Stunde starten vom Flughafen Koeln-Bonn 140 weitere Soldaten zu ihrem viermonatigen Einsatz in dem afrikanischen Land; sie sollen dort die ersten freien Wahlen sichern.


Kein Arbeitslosengeld waehrend unentgeltlicher Beschaeftigung

Arbeitslose verlieren auch dann ihren Anspruch auf Leistungen, wenn sie ohne Lohn arbeiten. Das entschied das Bundessozialgericht. Es wies damit die Klage eines Busfahrers ab, der oefter mehrere Tage unentgeltlich fuer eine Reiseagentur unterwegs war und nach eigenen Worten so Berufserfahrung sammeln wollte, um seine Chancen auf dem Stellenmarkt zu verbessern. Er argumentierte, er sei unterwegs staendig per Mobil-Telefon erreichbar gewesen. Die Kassler Richter urteilten, der Arbeitslose sei ein Beschaeftigungsverhaeltnis als Fahrer eingegangen. Auf die Zahlung von Lohn komme es nicht an. Zudem haetten die Leistungen auch schon deswegen gestrichen werden duerfen, weil der Mann nicht zu Hause erreichbar gewesen sei.


Muenteferings Kombilohnplaene stossen auf geteiltes Echo

Die Plaene von Bundesarbeitsminister Muentefering zur Einfuehrung eines Kombilohns haben ein geteiltes Echo in der grossen Koalition ausgeloest. Im ZDF sprach der Parlamentarische Staatssekretaer im Wirtschaftsministerium, Schauerte, von einem nicht ausgereiften Vorstoss. Skeptisch aeusserte sich auch Thueringens Ministerpraesident Althaus. Im Deutschlandfunk forderte der CDU-Politiker stattdessen weitere Lockerungen beim Kuendigungsschutz. Kritik kam auch von Seiten der SPD und des Deutschen Gewerkschaftsbundes. - Muentefering will seine Plaene morgen im Kabinett vorstellen. Kernpunkt sind staatliche Lohnzuschuesse fuer Arbeitslose ueber 50 Jahre.


Zahl der Bafoeg-Empfaenger erreicht Hoechststand

Im vergangenen Jahr haben so viele Menschen Bafoeg bezogen wie noch nie. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, wurden bundesweit etwa 828.000 Menschen gefoerdert, zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Bund und Laender zahlten die Rekordsumme von rund 2,3 Mrd. Euro aus. Neben den staatlichen Hilfen koennen Studenten inzwischen auch Kredite nutzen. Rund 6000 Menschen machten bislang von dem neuen Angebot Gebrauch. Das Studentenwerk sagte, angesichts der Einfuehrung von Studiengebuehren muesse der Bafoeg-Satz angehoben werden.


Keine Einigung im Aerztestreit in Sicht

Duesseldorf. Im Tarifstreit um die rund 70.000 Aerzte an kommunalen Krankenhaeusern ist noch keine Einigung in Sicht. In der Nacht wurde die juengste Verhandlungsrunde ergebnislos vertagt. Die Gespraeche sollen heute Vormittag weitergehen. Zuvor hatten die Arbeitgeber bei den Streitpunkten Arbeitszeiten und Arbeitsschutz ein neues Angebot vorgelegt. Verhaertet sind die Fronten dagegen immer noch beim Thema Gehalt. Der Verhandlungsfuehrer der Aerzteorganisation Marburger Bund, Hammerschlag, drohte den Arbeitgebern inzwischen mit einem Abbruch der Verhandlungen. Wenn es heute zu keinem Abschluss komme, wuerden die Streiks weiter ausgedehnt, erklaerte er. Die Mediziner kaempfen seit Wochen fuer mehr Geld, geregelte Arbeitszeiten und bessere Arbeitsbedingungen. Sie verlangen nach dem Vorbild der Uniklinik-Aerzte einen arztspezifischen Tarifvertrag.


DuMont Schauberg erwirbt Mehrheit an Frankfurter Rundschau

Die Koelner Verlagsgruppe DuMont Schauberg hat die Mehrheit an der Tageszeitung "Frankfurter Rundschau" erworben. Deutschlands viertgroesster Zeitungsverlag uebernahm von der SPD-Medienholding DDVG insgesamt 50 Prozent der Anteile und eine Stimme, wie beide Unternehmen mitteilten. Zum Kaufpreis machten sie zunaechst keine Angaben. Zu dem Koelner Verlagshaus gehoeren auch der "Express", die "Koelnische Rundschau", der "Koelner Stadt-Anzeiger" und die "Mitteldeutsche Zeitung".DDVG hatte die angeschlagene "FR" 2004 uebernommen.


Industrie sieht Oelpreis als Risiko fuer die Konjunktur

Berlin. Industriepraesident Thumann sieht in dem anhaltend hohen Oelpreis ein Risiko fuer die anziehende Konjunktur. Dennoch haelt der Industrieverband an seiner Prognose von zwei Prozent Wachstum fuer 2006 fest.


Verhandlungen bei DaimlerChrysler heute fortgesetzt

Bei DaimlerChrysler in Stuttgart wurden die Verhandlungen ueber einen Interessenausgleich heute fortgesetzt. Gestern hatten mehrere hundert Beschaeftigte vor der Firmenzentrale in Stuttgart-Moehringen gegen den geplanten Abbau von rund 6.000 Stellen bis Ende 2008 protestiert.

Betriebsrat und Firmenleitung verhandeln in der achten Runde ueber einen Sozialplan und einen Interessenausgleich fuer die Neuordnung der Verwaltung. Sollte es nicht zu einer Einigung komme, koenne das Neue Management Modell (NMM) nicht zum 1. August in Kraft treten, sagte der Konzernbetriebsratsvorsitzende Erich Klemm gestern. "Das neue Modell ist das groesste Projekt zur Vernichtung von Arbeitsplaetzen geworden, das DaimlerChrysler je gesehen hat", sagte der Betriebsratschef der Zentrale, Joerg Spies.


Reiseveranstalter muessen fuer Sicherheit von Vertragshotels haften

Karlsruhe. Reiseveranstalter haften grundsaetzlich fuer die Sicherheit von Ferienanlagen in ihren Angeboten. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden und damit die Rechte von Urlaubern bei Unfaellen in Hotelanlagen gestaerkt. Nach dem Urteil kann der Reiseveranstalter dann zu Zahlungen herangezogen werden, wenn er nicht ausreichend fuer die Sicherheit seiner Gaeste gesorgt hat. Der BGH gab damit einer Schmerzensgeldklage der Eltern eines Elfjaehrigen statt, der im Sommer 2001 im Schwimmbad einer griechischen Hotelanlage ertrunken war. Er war mit dem Arm in ein ungesichertes Absaugrohr im Becken einer Wasserrutsche geraten und hatte sich nicht mehr befreien koennen. Nach dem Urteil stehen der Familie 70.000 Euro Schmerzensgeld zu.


Sieben Jahre Haft fuer Vater des totgeschuettelten Kindes

Das Landgericht Stuttgart hat einen 28 Jahre alten Vater wegen Koerperverletzung mit Todesfolge zu sieben Jahren Gefaengnis verurteilt. Der Mann hatte seinen sieben Wochen alten Sohn so heftig geschuettelt, dass dieser an einem Schuetteltrauma starb. Ein medizinisches Gutachten hatte ergeben, dass das verstorbene Kind oefter und lang anhaltend geschrien hatte, weil es zum Zeitpunkt der Tat an einer unerkannten Lungenentzuendung litt. Durch das Schuetteln trug das Baby eine Hirnblutung davon, die schliesslich zu Atemstillstand und Kreislaufkollaps fuehrte.


Allgaeuer Skilegende Ossi Reichert gestorben

Ski-Olympiasiegerin Rosa 'Ossi' Reichert ist tot. Nach Angaben der 'Allgaeuer Zeitung' starb sie im Alter von 80 Jahren. Bei den Winterspielen 1952 in Oslo gewann Rosa Reichert die Silbermedaille im Slalom. Sie war die erste deutsche Ski-Olympiasiegerin nach dem Zweiten Weltkrieg.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7975 Euro
Kanada (1 $) 0.7027 Euro
England (1 Pfund) 1.4587 Euro
Schweiz (100 sfr) 63.991 Euro
Japan (100 Yen) 0.6825 Euro
Schweden (100 skr) 10.804 Euro
Suedafrika (100 R) 11.129 Euro
China (1 Yuan) 0.0999 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 5396.85 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 10738.07 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 14437.24
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ