Vulkan-Beschaeftigte demonstrieren fuer Erhalt ihrer Arbeitsplaetze |
In Bremen haben sich am Vormittag mehrere Tausend Schiffbauer zu einer
Grosskundgebung fuer den Erhalt ihrer Arbeitsplaetze beim Vulkan-Konzern
versammelt. An den Protesten nahmen auch Arbeitnehmer aus anderen Branchen
teil, um ihre Solidaritaet mit den Beschaeftigten von Vulkan zu bekunden.
Heute frueh hatte die Geschaeftsleitung beim zustaendigen Amtsgericht
einen Vergleichsantrag gestellt. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates,
Schoenberger, kuendigte wichtige Gespraeche ueber die Fortfuehrung des
Werftenverbundes an. Der zustaendige Bezirksleiter der IG Metall,
Teichmueller, sagte in Hamburg, das Vergleichsverfahren muesse als
Befreiungsschlag genutzt werden. Entscheidend sei der Erhalt der
Arbeitsplaetze und aller Standorte.
In Stralsund legten die Beschaeftigten der zum Vulkan-Verbund gehoerenden
Volkswerft die Arbeit nieder und besetzten das Unternehmen.
Ministerpraesident Seite von Mecklenburg-Vorpommern forderte die Richter
in Bremen auf, einem Vergleich zuzustimmen und damit die Weichen zum
Erhalt der ostdeutschen Werften zu stellen.
Bei dem groessten deutschen Schiffsbauer arbeiten fast 23.000 Menschen. |
Bremer Buergermeister Scherf fordert Sofortprogramm |
Der Bremer Buergermeister Scherf, SPD, hat ein Sofortprogramm fuer den
angeschlagenen Vulkan-Konzern angekuendigt. In einer Regierungserklaerung
sagte er, darueberhinaus muessten alle Moeglichkeiten des
Arbeitsfoerderungsgesetzes ausgenutzt werden. Der Vorsitzende der
CDU-Fraktion in der Bremer Buergerschaft, Neubauer, unterstuetzt
saemtliche Forderungen Scherfs. |
Vulkan-Verluste nach Ansicht der Banken ueberraschend hoch |
Der von der Konzernleitung fuer das vergangene Jahr angegebene Verlust von
1 Milliarde DM ist nach Ansicht der Banken ueberraschend hoch ausgefallen.
Ein Sprecher der Kommerzbank sagte der Nachrichtenagentur ADN, man habe
einen solchen Umfang nicht erwartet. Die Vulkan-Aktie fiel heute nach
Wiederaufnahme des Handels auf 14 DM. Zuletzt wurde das Papier mit knapp
30 DM notiert. |
Ermittlungen gegen Ex-Vorstandschef von Vulkan |
Die Bremer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Ex-Vorstandschef des
Vulkan-Konzerns, Hennemann. Er soll gegen das Aktiengesetz verstossen
haben. Dies bestaetigte die Staatsanwaltschaft. |
Politischer Aschermittwoch in Bayern |
Bei ihren traditionellen Aschermittwochkundgebungen in Bayern haben sich
CSU und SPD heute den erwarteten Schlagabtausch geliefert. CSU-Chef Waigel
und Bayerns Ministerpraesident Stoiber warfen in Passau den
Sozialdemokraten Orientierungslosigkeit in der Politik und innere
Zerrissenheit vor. Zugleich betonte Waigel, das Kabinett unter
Bundeskanzler Kohl sei handlungsfaehig und erfolgreich.
Im niederbayerischen Vilshofen sagte SPD-Chef Lafontaine, die Regierung in
Bonn betreibe systematisch eine falsche Politik, die zu steigender
Arbeitslosigkeit fuehre. Die bayerische Landesvorsitzende Schmidt forderte
eine Offensive fuer mehr Beschaeftigung.
Auf einer Veranstaltung der Freien Demokraten bezeichnete FDP-Chef
Gerhardt seine Partei als Stabilitaetsfaktor fuer die Bonner Koalition.
Die Buendnis-Gruenen hielten der SPD vor, nicht zu wissen, ob sie die
Bundesregierung tatsaechlich abloesen wolle. |
Aschermittwoch in Baden-Wuerttemberg im Zeichen der Landtagswahl |
Ganz im Zeichen der Landtagswahl am 24. Maerz haben die Parteien in
Baden-Wuerttemberg am politischen Aschermittwoch die Konkurrenz scharf
attackiert. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Daeubler-Gmelin warf in
Friedrichshafen der CDU vor, sie verbreite nur noch Ratlosigkeit gemischt
mit Durchhalteparolen und Strafaktionen gegen Arbeitslose, Familien und
Sozialhilfeempfaenger.
FDP-Landeschef Doering ging vor allem mit Rot-Gruen ins Gericht. Ausser
Steuer- und Abgabenherhoehung sei da nichts zu erwarten, sagte er in
Schwaebisch Hall.
Rezo Schlauch von den Gruenen warf der Grossen Koalition in Stuttgart vor,
sie habe das Land heruntergewirtschaftet und die laendlichen Raeume wie
Oberschwaben vernachlaessigt. |
DIHT erwartet schweres Jahr fuer die Wirtschaft |
Der Deutsche Industrie- und Handelstag erwartet fuer die Wirtschaft ein
schwieriges Jahr. DIHT-Hauptgeschaeftsfuehrer Schoser sagte in Bonn, die
Konjunktur, die seit Jahresbeginn weiter in die Flaute steuere, werde auch
in den naechsten Monaten nur schwerlich an Fahrt gewinnen. Es herrsche
Katerstimmung. Die Zugfahrt der Exporte werde 1996 nicht ausreichen, um
die fehlenden Inlandsimpulse auszugleichen. Sorgenkind bleibe nach wie vor
der Arbeitsmarkt. |
Haushaltsdefizit im Land Berlin groesser als erwartet |
Das Haushaltsdefizit des Landes Berlin ist offenbar groesser, als bisher
angenommen. Finanzsenatorin Vogmann-Hesing erklaerte heute, allein in
diesem Jahr fehlten im Etat etwa 5,3 Milliarden DM. Bis zum Ende der
Legislaturperiode im Jahr 1999 ergebe sich eine Deckungsluecke von knapp
32 Milliarden DM. Kurz vor Abschluss ihrer Koalitionsverhandlungen im
Januar waren CDU und SPD noch davon ausgegangen, dass die Luecke bei etwa
23 Milliarden liegen wuerde. |
Kernbrennstaebe aus Atomkraftwerk bei Greifswald in Ungarn eingetroffen |
Die 235 Kernbrennstaebe aus dem stillgelegten Atomkraftwerk Lubmin (sp?)
bei Greifswald sind heute frueh in dem ungarischen Kernkraftwerk Progs
(sp?) eingetroffen. Die Atombehoerde des Landes teilte in Budapest mit,
die Fahrt sei ohne Zwischenfaelle verlaufen. Die Reaktoren in Greifswald
und Progs stammen beide aus Russland und sind baugleich. Waehrend des
zweitaegigen Transportes in Spezialbehaeltern war es immer wieder zu
Protesten von Umweltschuetzern gekommen. Sie kritisierten, in Ungarn
wuerden nicht die gleichen Sicherheitsstandards gelten wie in den
westlichen Laendern. |
Kohl besucht Piskarjowskoje-Gedenkfriedhof |
Bundeskanzler Kohl hat heute in St. Petersburg die Opfer der Belagerung
durch deutsche Truppen im 2. Weltkrieg geehrt. Auf dem Gedenkfriedhof
legte er am Vormittag einen Kranz nieder. Dort sind etwa eine halbe
Million Menschen bestattet, die waehrend der Blockade der Stadt ums Leben
gekommen waren. Anschliessend traf der Bundeskanzler mit Buergermeister
Sobtschak zusammen, der als einer der prominentesten Reformpolitiker
Russlands gilt. |
Kinkel sagt Israel-Reise ab |
Bundesaussenminister Kinkel hat seine fuer Anfang Maerz geplante Reise
nach Israel und in die palaestinensischen Gebiete abgesagt. Das
Auswaertige Amt teilte mit, der Besuch werde nach den israelischen
Parlamentswahlen Ende Mai nachgeholt. In Zeitungen heisst es, Kinkel wolle
einen Streit mit der israelischen Regierung vermeiden. Der Aussenminister
hatte vor, das palaestinensische Kulturzentrum in Ost-Jerusalem zu
besuchen. Der israelische Polizeiminister Schahal (sp?) hatte kuerzlich
angekuendigt, keine auslaendischen Gaeste mehr in das Zentrum zu lassen. |
AEG-Chef und Daimler-Vorstandsmitglied Stoeckl scheidet aus Konzern aus |
AEG-Chef und Daimler-Vorstandsmitglied Ernst Stoeckl wird Mitte des Jahres
aus dem Konzern ausscheiden. Das beschloss der Aufsichtsrat der Daimler
Benz AG heute in Stuttgart. Edzart Reuther, der sein Aufsichtsratsmandat
in der vergangenen Woche zur Verfuegung gestellt hatte, nahm nicht an der
Sitzung teil. |
Milewski Moebelwerke AG meldet Konkurs an |
Der Kuechenhersteller Milewski Moebelwerke AG in Zeil am Main hat Konkurs
angemeldet. Dadurch sind ca. 800 Arbeitsplaetze gefaehrdet. Betriebsrat
und Gewerkschaft wollen alles unternehmen, damit die Firma weitergefuehrt
werden kann. Die Milewski Moebelwerke sind einer der groessten
Kuechenhersteller Deutschlands. |
Deutsche Autoindustrie verpflichtet sich zur Ruecknahme von Altautos |
Die deutsche Autoindustrie ist jetzt bereit, Altautos kostenlos
zurueckzunehmen und zu entsorgen. Diese Selbstverpflichtung betrifft
allerdings nur Fahrzeuge, die nach Inkrafttreten der Neuregelung,
voraussichtlich im Herbst, gekauft werden. Ausserdem duerfen die Autos
nicht aelter als 12 Jahre sein. |
Schroeder soll Opernball-Besuch selber bezahlen |
Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Daeubler-Gmelin hat den
niedersaechsischen Ministerpraesidenten Schroeder aufgefordert, die Kosten
seiner Reise zum Wiener Opernball selbst zu tragen. Frau Daeubler-Gmelin
sagte der "Heilbronner Stimme", Schroeder und seine Frau sollten den Flug
sowie die Logenplaetze aus eigener Tasche bezahlen. Das Ehepaar hatte auf
Einladung des VW-Vorstandsvorsitzenden Piech (sp?) an der
Festveranstaltung teilgenommen und war mit einem Flugzeug des Wolfsburger
Konzerns nach Wien gereist. |
Boerse |
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Quellen |
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