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DEUTSCHE AUSGABE
So, 25.12.1994



* Gauck gegen Stasi-Amnestie
* Metallarbeitgeber gegen Kuerzung von Urlaubsgeld im Krankheitsfall
* Weihnachtspredigten der deutschen Bischoefe
* Mindestens sechs Tote bei Wohnungsbraenden



Gauck gegen Stasi-Amnestie

Stuttgart/Berlin. Der Bundesbeauftragte fuer die Stasi-Unterlagen Gauck ist gegen ein Amnestiegesetz, das einen Schlussstrich unter das DDR-Unrecht ziehen wuerde. In einem Rundfunkinterview sagte Gauck, wer ein solches Amnestiegesetz fordere, wolle damit nur Stimmen von PDS-Waehlern gewinnen. In den Laendern Brandenburg und Sachsen-Anhalt, wo es entsprechende Initiativen der SPD gebe, werde sich Widerstand regen. Gauck zeigte sich ueberzeugt, dass die Stasi-Akten entgegen den Forderungen mancher Politiker nicht geschlossen wuerden. Das wuerde jedem Rechtsverstaendnis widersprechen, so Gauck. Berlins regierender Buergermeister Diepgen plaedierte dagegen dafuer, die Aufarbeitung der Akten neu zu ueberdenken. Die derzeitige Praxis der Gauck-Behoerde berge die Gefahr, dass viele Kleine gehaengt wuerden, dann aber keine Kraft mehr da sei, die Grossen zu packen, so Diepgen in einem Zeitungsinterview.


Metallarbeitgeber gegen Kuerzung von Urlaubsgeld im Krankheitsfall

Koeln. Die Metallarbeitgeber lehnen es fuer ihre Branche ab, das Urlaubsgeld im Krankheitsfall zu kuerzen und das Weihnachtsgeld zu streichen. Der Praesident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall Gotschol (sp?) sagte gegenueber der "BILD am Sonntag", dass sein Verband entsprechende Forderungen anderer Arbeitgeber nicht teile. Eine Kostenentlastung muesse zwar fuer die Betriebe erreicht werden, das schliesse jedoch moderate Lohnerhoehungen nicht aus. Uebergeordnetes Ziel im Metallbereich sei der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplaetzen, so Gotschol.


Weihnachtspredigten der deutschen Bischoefe

Mainz/Karlrsruhe. Die Bischoefe beider grossen Konfessionen haben die Deutschen in ihren Weihnachtspredigten zum Engagement fuer die Menschen am Rande der Gesellschaft aufgefordert. Der Vorsitzende der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz Lehmann sagte, Weihnachten sei ein massiver Protest gegen die Lebensfeindlichkeit unserer Zeit. Diese zeige sich in sinnlosen Kriegen, im schrankenlosen Egoismus der Besitzenden sowie in der Ausbeutung menschlichen Daseins und der Natur. Das Fest des Friedens, so Lehmann, mache stark und mutig im Einsatz fuer das Leben. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Engelhardt (sp?), forderte, die Einsamen in der Gesellschaft nicht noch einsamer, die Verzweifelten nicht noch verzweifelter und die Zyniker nicht noch zynischer werden zu lassen.


Mindestens sechs Tote bei Wohnungsbraenden

Hamburg. Auch in diesem Jahr haben die Weihnachtsfeiern in Deutschland wieder zahlreiche Opfer gefordert. Bei Braenden kamen seit Heiligabend mindestens sechs Menschen ums Leben, darunter drei kleine Kinder. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Die Sachschaeden gehen in die Millionen. Ursache waren meist in Flammen aufgegangene Weihnachtsbaeume.


Quellen

SDR3    09:00 MEZ    11:00 MEZ    13:00 MEZ    17:00 MEZ    18:00 MEZ
B5    14:30 MEZ
Radio7    15:00 MEZ