GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 17. 01. 2005



* EU-Beratungen ueber Stabilitaetspakt
* Kritik von Knesset-Abgeordneten vor Koehler-Besuch in Israel
* Auch CDU fuer haertere Strafen fuer geheime Nebentaetigkeiten
* Deutschland soll familienfreundlichstes Land in Europa werden
* Dioxin in Eiern: Warnung vor Ueber-Reaktionen
* Kontroverse Diskussion um Ausweitung von Gen-Datei
* 50.000 Besucher zum Auftakt auf der CMT
* Absatzrueckgang bei Bitburger
* Taeter wiederholt Gestaendnis im Fall Moshammer
* Ausstellung 'Entartete Kunst' in Trier
* Boerse



EU-Beratungen ueber Stabilitaetspakt

Die Wirtschafts- und Finanzminister der Europaeischen Union sind heute in Bruessel zu Beratungen ueber die angestrebte Reform des Euro-Stabilitaetspakts zusammen gekommen. Ziel der Reform ist eine staerkere Beruecksichtigung der jeweiligen konjunkturellen Lage und der Ausgabenpolitik eines Landes. Das Drei-Prozent-Kriterium des Paktes soll dabei jedoch nicht angetastet werden. Bundeskanzler Gerhard Schroeder hatte im Vorfeld angeregt, bei der Bewertung auch Kriterien wie Sozialreformen, Ausgaben fuer konjunkturelle Impulse und besondere Lasten zu beruecksichtigen. Der EVP-Abgeordnete Andreas Schwab lehnt eine Aufweichung des Stabilitaetspaktes ab. Vor allem mit Blick auf die juengere Generation duerfe die Schulden-Obergrenze nicht erneut ueberschritten werden.


Kritik von Knesset-Abgeordneten vor Koehler-Besuch in Israel

Knesset-Abgeordnete haben gegen eine fuer Ende Januar geplante Rede von Bundespraesident Koehler protestiert. So lange es noch Ueberlebende der Shoah gebe, sei die deutsche Sprache in Israels Parlament nicht zu ertragen, sagte Gesundheitsminister Naveh einer Zeitung.


Auch CDU fuer haertere Strafen fuer geheime Nebentaetigkeiten

Die Union ist offenbar dazu bereit, eine Verschaerfung der Regelungen fuer Nebeneinkuenfte von Abgeordneten zu unterstuetzen. Der designierte CDU-Generalsekretaer Volker Kauder sagte, er habe kein Problem damit, Verstoesse strafrechtlich zu ahnden. Die parlamentarischen Geschaeftsfuehrer aller Fraktionen sollen auf Initiative von Rot-Gruen morgen ueber schaerfere Regelungen beraten. Die Gruenen wollen nach den Worten ihres Parlamentarischen Geschaeftsfuehrers Volker Beck die Frage der Nebentaetigkeit von Abgeordneten notfalls auch ohne Mitwirkung der Opposition neu regeln. Als wichtigstes Ziel der Reform nannte Beck die Abwehr von Einfluessen durch Zahlungen an Parlamentarier. Der SPD-Politiker Norbert Gansel hat die aktuelle Diskussion als verlogen bezeichnet. Es mache ihn wuetend, dass die Parlamentarier eine klare Regelung verhinderten. Pflicht muesse es sein, die Art und Hoehe aller Einkuenfte jaehrlich im Bundestagshandbuch zu veroeffentlichen. Bundestagspraesident Wolfgang Thierse hat seine Forderung erneuert, Parlamentarier, die gegen das Abgeordnetengesetz verstossen, haerter zu bestrafen. "Entscheidend ist, dass nicht im Verborgenen Geld fliesse", sagte Thierse in der ARD-Sendung "Sabine Christiansen". Generell sei es aber "verstaendlich und vernuenftig", dass Abgeordnete, auch ueber eine Nebentaetigkeit, die Verbindung zu der beruflichen Sphaere hielten, aus der sie kommen. "Ich finde, dass die Verteufelung von Nebentaetigkeiten nicht angemessen ist. Aller alles, was verborgen ist, was geheim ist, das ist verdeckter Lobbyismus, und das ist von Uebel."


Deutschland soll familienfreundlichstes Land in Europa werden

Deutschland soll das familienfreundlichste Land in Europa werden. Dieses Ziel formulierte Bundesfamilienministerin Schmidt in Berlin nach einem Treffen bei Bundespraesident Koehler mit Gewerkschaftern und Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Familienpolitik werde von allen wichtigen gesellschaftlichen Kraeften getragen, betonte Schmidt. Koehler versicherte, er wolle sich fuer eine Zukunft mit mehr Kindern engagieren. An dem Gespraech nahmen unter anderen DGB-Chef Sommer sowie der DIHK-Praesident Braun teil.


Dioxin in Eiern: Warnung vor Ueber-Reaktionen

Berlin. Verbraucherschuetzer haben vor ueberzogenen Reaktionen angesichts erhoehter Dioxin-Belastungen in Freilandeiern gewarnt. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen erklaerte, die Verbraucher sollten weiter ihr Fruehstuecksei essen, es gebe keine akute Gesundheitsgefaehrdung. Das Bundesinstitut fuer Risikobewertung in Berlin sah keinen Grund, einen Verzicht auf Freilandeier zu empfehlen. Dennoch hat der bayerische Umweltminister Schnappauf schaerfere Kontrollen im Freistaat angekuendigt.


Kontroverse Diskussion um Ausweitung von Gen-Datei

Nach der schnellen Aufklaerung des Mordes an dem Modemacher Moshammer durch eine DNA-Probe fordern Polizei und Politiker von Union und SPD eine Ausweitung des Einsatzes von DNA-Analysen. Die Unionsfraktion will kommende Woche zwei entsprechende Gesetzentwuerfe in den Bundestag einbringen. Ziel sei, die Methode routinemaessig einsetzbar zu machen, sagte der rechtspolitische Sprecher der Fraktion, Roettgen, der "Mitteldeutschen Zeitung". Ablehnung kam von den Gruenen und der FDP. Auch der Bundesdatenschutzbeauftragte Schaar stellte sich dagegen.


50.000 Besucher zum Auftakt auf der CMT

Stuttgart. Zum Auftakt der Internationalen Touristikmesse CMT sind am Wochenende rund 50.000 Besucher auf den Killesberg in Stuttgart gekommen. Im Mittelpunkt standen nach Angaben der Veranstalter die Sonderausstellungen Fahrrad- und Erlebnisreisen mit dem neuen Schwerpunkt "Wandern". Vor allem die Staende der Partner-Regionen Andalusien und Korea seien dicht umlagert gewesen. Aber auch afrikanische Reiseziele erfreuten sich starker Nachfrage. Die deutschen Reiseveranstalter erwarten in diesem Jahr wieder Wachstum. Das sagte ein Branchen-Sprecher bei der Eroeffnung der Reisemesse. Die Touristikregionen aus Suedostasien wollen die Messe dazu nutzen nach der Flutkatastrophe, gezielt um Urlauber zu werben.


Absatzrueckgang bei Bitburger

Bitburg. Die Bitburger Brauerei hat im vergangenen Geschaeftsjahr 4,4 Prozent weniger Bier verkauft als 2003. Der leichte Zuwachs beim Verkauf von Flaschenbier habe die starken Verluste im Dosenabsatz nicht auffangen koennen, teilte die Bitburger Brauerei Thomas Simon GmbH mit. Der Gesamtabsatz sank den Angaben zufolge um knapp 200.000 Hektoliter auf 4,12 Millionen Hektoliter. Der Nettoumsatz ging um rund drei Prozent auf 389 Millionen Euro zurueck. Zahlen zum Gewinn legte das Unternehmen nicht vor.Als Gruende fuer die Rueckgaenge nannte die Brauerei andauernde wirtschaftliche Unsicherheit und Konsumzurueckhaltung sowie das Zwangspfand auf Einweggebinde. Der Dosenbierabsatz sank um 57,4 Prozent auf 141.000 Hektoliter. Vor diesem Hintergrund liege der Mehrweganteil der Brauerei inzwischen bei rund 95 Prozent. Obwohl der Bierkonsum in Deutschland weiter zurueckgehe, sei Bitburger nach wie vor das meistgezapfte Bier in der deutschen Gastronomie.


Taeter wiederholt Gestaendnis im Fall Moshammer

Muenchen. Der mutmassliche Taeter im Fall Moshammer hat nach Polizeiangaben sein Gestaendnis wiederholt. Wie es hiess, hat der 25-jaehrige Iraker vor der Untersuchungsrichterin seine Aussage bestaetigt, Moshammer im Streit um das Honorar fuer Sexdienste erdrosselt zu haben, teilte Polizeisprecher Wolfgang Wenger am Montag mit.


Ausstellung 'Entartete Kunst' in Trier

Im Trierer Theater wird die Ausstellung "Entartete Musik" gezeigt. Es handelt sich um eine kommentierte Rekonstruktion der Nazi-Ausstellung von 1938, die sich in diffamierender Weise mit der Musik in der Weimarer Republik befasste. In der Ausstellung "Entartete Musik" erklaerten die Nazis dem Volk, was es hoeren durfte und was nicht. Dokumentiert wird in Trier aber auch der Missbrauch der unter den Nazis als arisch geltenden Musik. Die Komponisten Wagner, Liszt und Bruckner wurden fuer die Zwecke der NS-Politik missbraucht. Die in Trier in Teilen zu sehende NS-Schau wurde 1988 rekonstruiert und unter anderem in Wien, Zuerich, New York, London und Barcelona gezeigt. Die Trierer Ausstellung findet im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zum 27. Januar, dem Gedenktag fuer die Opfer des Nationalsozialismus, statt. Sie ist bis zum 13. Februar zu sehen. Veranstalter sind die Stadt und christliche Studentengemeinden.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7637 Euro
Kanada (1 $) 0.6295 Euro
England (1 Pfund) 1.4257 Euro
Schweiz (100 sfr) 64.754 Euro
Japan (100 Yen) 0.7504 Euro
Schweden (100 skr) 11.055 Euro
Suedafrika (100 R) 12.610 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 4245.51 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 10558.00 ( Stand 17:00 MEZ )
Nikkei-Index: 11487.10
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ