GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 20.02.2001



* Fischer trifft Powell
* Union fordert Untersuchungsausschuss zu Fischers Vergangenheit
* Deutschland will Rindfleisch nach Nordkorea liefern
* Schroeder will sich um Bevoelkerungspolitik im Osten kuemmern
* Airbus schafft in Hamburg 2000 Arbeitsplaetze
* Bundestagspraesident Thierse im Iran
* Bundespraesident Rau in Indonesien
* SPD-Laender unterstuetzen Aussteiger-Programm fuer Neonazis
* Boerse



Fischer trifft Powell

Bundesaussenminister Fischer ist im Rahmen seines Antrittsbesuches in den USA mit seinem amerikanischen Kollegen Powell zusammengekommen. Im Mittelpunkt des Gespraechs duerften die Luftangriffe der USA und Grossbritanniens auf den Irak sowie das umstrittene nationale US-Raketen-Abwehrsystem NMD stehen. Beide Themen hatte Fischer zuvor bereits bei Treffen mit dem amerikanischen Vizepraesidenten Cheney und der Nationalen Sicherheitsberaterin Rice eroertert. Die Unterredungen seien nicht von Unverstaendnis gekennzeichnet gewesen, sagte der Gruenen-Politiker im Anschluss. In Peking kritisierte der chinesische Staats- und Parteichef Jiang Zemin nach einem Treffen mit Verteidigungsminister Scharping, die amerikanische NMD-Plaene stellten eine Gefahr fuer den Weltfrieden dar. Russlands Praesident Putin schlug der NATO bei einer Begegnung mit ihrem Generalsekretaer Robertson in Moskau die Entwicklung eines gemeinsamen europaeischen Raketen-Abwehrsystems vor. Robertson sicherte eine Pruefung der Initiative zu.


Union fordert Untersuchungsausschuss zu Fischers Vergangenheit

In der Union mehren sich die Forderungen nach einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur linksradikalen Vergangenheit von Aussenminister Fischer. Unions-Fraktionsvize Bosbach sagte in Berlin, mit einem entsprechenden Antrag entweder in Hessen oder im Bundestag sei zu rechnen. Ein Untersuchungsausschuss koennte klaeren, ob Fischer als Aussenminister weiterhin tragbar sei. Unterstuetzung erhielt Fischer von Vertretern der Koalition. Bundestagsvizepraesidentin Vollmer von den Buendnisgruenen sprach vom Versuch eines Machtputsches der Opposition. SPD-Fraktiionschef Struck kritisierte die Frankfurter Staatsanwaltschaft. Die gestrige Einleitung eines Verfahrens gegen Fischer wegen Falschaussage sei eindeutig politisch motiviert. Der Verfassungsrechtler Morlok bezweifelte die juristische Basis eines Ausschusses zu Fischers Vergangenheit.


Deutschland will Rindfleisch nach Nordkorea liefern

Deutschland und Nordkorea haben erste Gespraeche ueber eine Rindfleischlieferung in das asiatische Land gefuehrt. Pjoengjang seien die Voraussetzungen fuer eine Nahrungsmittelhilfe erlaeutert worden, teilte Regierungssprecher Heye in Berlin mit. So muesse das Fleisch von unabhaengigen Organisationen verteilt werden. Die nordkoreanische Seite habe eine umgehende Pruefung der Auflagen angekuendigt. Die Bundesrepublik erwaegt, einen Teil der 400-tausend deutschen Rinder, die im Zuge des BSE-Programms geschlachtet werden sollen, an den asiatischen Staat zu liefern.


Schroeder will sich um Bevoelkerungspolitik im Osten kuemmern

Bundeskanzler Schroeder will sich verstaerkt um die Frage der Bevoelkerungsabwanderung in Ostdeutschland kuemmern. Er werde mit Bauminister Bodewig darueber beraten, was der Bund ueber die bereits gewaehrte Hilfe von 700 Millionen Mark hinaus tun koenne, um das Problem gemeinsam mit den Laendern in den Griff zu bekommen, sagte Schroeder in Schwedt. In der brandenburgischen Stadt informierte sich der Kanzler angesichts von einer Million leerstehender Wohnungen im Osten ueber die Situation der Kommunen. Brandenburgs Bauminister Meyer forderte ein rasches Handel und meinte, das notwendige Geld koenne auch aus EU-Mitteln aufgebracht werden.


Airbus schafft in Hamburg 2000 Arbeitsplaetze

Das Airbus-Konsortium sieht nach der Gerichtsentscheidung zugunsten der Werkserweiterung in Hamburg den Standort zum Bau seines Grossflugzeugs A 380 als gesichert an. Das Projekt werde zur Schaffung von 2000 zusaetzlichen Arbeitsplaetzen fuehren, sagte ein Unternehmenssprecher in der Hansestadt. Das neue Flugzeugprogramm habe eine Laufzeit von mindestens 30 Jahren und stelle auch fuer die Zulieferer und Dienstleister eine langfristige Perspektive dar. Hamburgs Buergermeister Runde zeigte sich ebenfalls zufrieden und sprach vom 'bislang schoensten Tag' seiner Amtszeit. Kritik an der Gerichtsentscheidung aeusserten hingegen Naturschutzverbaende und kuendigten weiteren politischen und juristischen Widerstand an. Sie wenden sich vor allem gegen die Teilzuschuettung des sogennanten Muehlenberger Loches.


Bundestagspraesident Thierse im Iran

Bundestagspraesident Thierse hat die bilateralen Beziehungen zum Iran gewuerdigt. In einer Grundsatzrede vor dem 'Zentrum fuer den Dialog zwischen den Kulturen' in Teheran warb Thierse fuer ein neues Denken und Verstehen im Verhaeltnis der westlichen Staaten zur islamischen Welt. Dies solle geschehen, ohne sich von den eigenen Grundwerten zu entfernen. Auf alle Faelle muessten die Menschenrechte in jeder Kultur geachtet werden, verlangte der Bundestagspraesident. Zuvor hatte Thierse den Vorwurf konservativer iranischer Kreise zurueckgewiesen, er habe sich mit seiner Unterstuetzung der Reformkraefte in die inneren Angelegenheiten des Gastlandes eingemischt.


Bundespraesident Rau in Indonesien

Bundespraesident Rau hat das Verhaeltnis zwischen Deutschland und Indonesien als intensiv und gut bezeichnet. Dies gelte fuer alle Bereiche, sagte Rau nach einem zweiten Treffen mit Staatschef Wahid in der Hauptstadt Jakarta. Bei der Unterredung seien auch Fragen der Menschenrechte sowie die Lage in der Unruheprovinz Ost-Timor angesprochen worden. Diese Themen seien auf ein nachdenkliches Echo gestossen, betonte Rau. Er aeusserte sich auch zu dem juengsten amerikanischbritischen Bombenangriff auf Ziele in der Naehe der irakischen Hauptstadt Bagdad und distanzierte sich von der Aktion. Konflikte muessten anders geloest werden. Eine militaerische Auseinandersetzung duerfe nur das letzte Mittel sein, unterstrich der Bundespraesident.


SPD-Laender unterstuetzen Aussteiger-Programm fuer Neonazis

Die SPD-regierten Laender wollen das von Bundesinnenminister Schily geplante Aussteiger-Programm fuer Neonazis unterstuetzen. Schily sagte nach dem Treffen der Ressortchefs in Mainz, ueber die Nuetzlichkeit dieses Projektes habe es UEbereinstimmung gegeben. Wenn es gelinge, Anfuehrer von Rechtsextremisten sowie Menschen aus deren Umfeld zur Abkehr zu bewegen, seien eine Schwaechung und Verunsicherung der Szene moeglich. - Auch Bayern und das Saarland wollen das Vorhaben unterstuetzen. Dagegen bezeichnete es der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Marschewski, als unzureichend.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,1519 DM= 1.1002 Euro
Kanada(1 $)  1,4035 DM= 0.7176 Euro
England(1 Pfund)  3,0917 DM= 1.5807 Euro
Schweiz(100 sfr)  127,3659 DM= 65.121 Euro
Japan(100 Yen)  1,8576 DM= 0.9497 Euro
Schweden(100 skr)  21,7798 DM= 11.135 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:6461,09( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10849,34( Stand 17:00 MEZ )  
10799,82( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:13248,36
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    20:00 MEZ    16:00 MEZ
B5    20:00 MEZ