Drei Tote bei Wohnungsbrand in Berlin |
Berlin. Bei einem Wohnungsbrand sind heute nacht in Berlin drei Menschen ums
Leben gekommen. Nach Angaben der Feuerwehr wurden sechs Menschen, darunter
ein Kind, verletzt. Ein Feuerwehrsprecher sagte, der Brand in dem
vierstoeckigen Gebaeude sei im zweiten Geschoss ausgebrochen und habe sich
rasch ins dritte und vierte Stockwerk ausgebreitet. Bei den Loescharbeiten
erlitt ein Feuerwehrmann Verletzungen. Die Ungluecksursache ist noch
unbekannt. |
Neujahrsansprache des Bundeskanzlers |
Bonn. Bundeskanzler Kohl hat in seiner traditionellen Neujahrsansprache die
Bundesbuerger zu weiteren Spar- und Reformanstrengungen aufgerufen. In seiner
vorab verbreiteten Ansprache forderte Kohl dazu auf, sich auf einschneidende
Veraenderungen einzustellen. Die Deutschen koennten nicht einfach so
weitermachen wie bisher. Wer dies versuche, verspiele die Zukunft. Zu den
neuen Herausforderungen zaehlte der Kanzler den internationalen Wettbewerb,
den Umbau des Sozialstaats und die europaeische Einigung. Deutschland werde
zwar auch in Zukunft ein wohlhabendes Land bleiben, aber dazu muessten die
richtigen Entscheidungen getroffen werden. Mit Blick auf den haerter
werdenden internationalen Wettbewerb betonte Kohl die Notwendigkeit weiterer
Anstrengungen. Die Bundesrepublik werde ihren Platz als grosse Exportnation
nur behaupten, wenn die notwendigen Aenderungen vorgenommen wuerden. Der
Kanzler woertlich "Wir sparen, um unserem Land und den kommenden Generationen
eine gute Zukunft zu sichern".
Als wichtigste Massnahmen nannte der Kanzler die geplante Steuerreform und
den Umbau des Sozialstaates. |
Lafontaine fordert mehr Engagement fuer die parlamentarische Demokratie |
SPD-Chef Lafontaine hat die Jugend aufgerufen, sich in den Parteien fuer die
parlamentarische Demokratie zu engagieren. Demokratie sei nicht
selbstverstaendlich, betonte der saarlaendische Ministerpraesident heute in
seiner Neujahrsansprache. Zugleich ermunterte er die Buerger zu
ehrenamtlichen Einsatz, vor allem im sozialen Bereich. Besorgt aeusserte sich
Lafontaine ueber die Lage auf dem Lehrstellenmarkt. Eine reiche
Industriegesellschaft muesse es schaffen, jedem Jugendlichen eine Ausbildung
anzubieten. In den Unternehmen wuerden junge Leute oft nur noch als
Kostenstelle begriffen, kritisierte der SPD-Vorsitzende. |
CSU-Generalsekretaer kuendigt haerteren Umgang mit der FDP an |
CSU-Generalsekretaer Protzner hat eine haertere Gangart im Verhaeltnis zum
liberalen Koalitionspartner angekuendigt. Die FDP habe ihren
Ueberziehungskredit in Steuerangelegenheiten bis zum Limit ausgereizt, sagte
Protzner der Nachrichtenagentur dpa. Sie muesse nun endlich an der
Konsolidierung des Bundeshaushaltes mitwirken. Der CSU-Politiker forderte
fuer 1997 eine andere Lastenverteilung in der Regierung als bisher. |
EKD-Ratsvorsitzender ruft zur Erhaltung des sozialen Friedens auf |
Der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland, Engelhardt, hat
die Menschen aufgerufen, aktiv zur Erhaltung des sozialen Friedens
beizutragen. Gebraucht werde nicht nur ein funktionierender
Wirtschaftsstandort Deutschland, sondern ein humaner Lebensstandort, sagte
der badische Landesbischof am Abend in seiner Neujahrspredigt in der
Stadtkirche Karlsruhe. Er beklagte ein Klima zunehmender sozialer Kaelte und
saekularer Verarmung und sagte auch fuer 1997 Verteilungskaempfe voraus. Auf
diese Unsicherheiten duerfe niemand mit einem Rueckzug ins private Idyll
reagieren, betonte Engelhardt. Jesus Christus wolle Aufbruchmenschen - ein
Dahindoesen und Verschlafen lehne er ab. |
Bischoefin vermisst christliche Werte in der deutschen Politik |
Hamburg. Die evangelische Bischoefin Maria Jebsen vermisst in der deutschen
Politik die christlichen Werte. Obwohl eine relativ hohe Zahl von Politikern
der Kirche angehoere, gebe es in den Parlamenten einen Mangel an christlichen
Wertvorstellungen, sagte Jebsen in einem Zeitungsinterview. Die Hamburger
Bischoefin befuerchtet, dass die soziale Kaelte in eine Situation wie in den
20er und 30er Jahren umschlagen koennte, weil viele Menschen sich ohnmaechtig
fuehlten. Die Kirche muesse zeigen, dass die Menschen nicht ohnmaechtig
seien, sagte die Bischoefin und rief alle Pastoren auf, sich in den Gemeinden
in aktuelle Fragen einzumischen. |
Eventuell erneute Haushaltssperre im Bund |
Bonn. Die Bundesministerien muessen sich eventuell auf eine neue
Haushaltssperre einstellen. Nach einem Bericht der BILD-Zeitung soll
Bundesfinanzminister Waigel die Ministerien angewiesen haben, Zuwendungen nur
unter Vorbehalt zu gewaehren. Demnach behaelt sich Waigel vor, die Leistung
von Ausgaben und das Eingehen von Verpflichtungen von seiner Einwilligung
abhaengig zu machen.
Bereits Anfang 1996 hatte Waigel eine Haushaltssperre erlassen. Alle
Ministerien mussten sich Einzelausgaben ab 500.000 DM vom Finanzminister
genehmigen lassen.
Bonn. Der Bundeshaushalt 1997 tritt nach Angaben des Bonner
Finanzministeriums morgen ohne Haushaltssperre in Kraft. Das Ministerium
reagierte mit dieser Klarstellung auf anderslautende Presseberichte.
Nach Angaben des Ministeriums handele es sich bei den zitierten Anweisungen
nicht um haushaltsrechtliche Besonderheiten, sondern um ein normales
Verwaltungsverfahrensrecht. |
DGB erwartet von den Arbeitgebern mehr Engagement fuer Arbeitsplaetze |
Der Deutsche Gewerkschaftsbund erwartet von den Arbeitgebern, dass sie im
kommenden Jahr fuer mehr Beschaeftigung sorgen. Dadurch sollte die 1996 von
den Arbeitnehmern erbrachte tarifpolitische Zurueckhaltung honoriert werden,
sagte DGB-Chef Schulte im Suedwestfunk. Wenn dieser Schritt ausbleibe,
muessten die Gewerkschaften zwangslaeufig ueber eine Aenderung ihrer
Tarifpolitik nachdenken. |
Eichel: Bundesrat wird sich nicht gegen Waehrungsunion stellen |
Die Einfuehrung der europaeischen Waehrungsunion wird nach Darstellung des
hessischen Ministerpraesidenten Eichel nicht am Votum des Bundesrates
scheitern. Eichel erklaerte, darauf haetten sich alle Laender bereits
verstaendigt. Auch Niedersachsen habe der Einfuehrung zugestimmt. Mit Blick
auf die Aeusserungen seines Parteifreundes, des niedersaechsischen
Ministerpraesidenten Schroeder meinte Eichel, die Waehrungsstabilitaet sei
nicht das Problem in Deutschland, sondern vielmehr die Arbeitslosigkeit.
Notwendig sei eine europaweite Beschaeftigungsinitiative, so Eichel. |
Teufel: Korrektur des Laenderfinanzausgleichs notfalls erzwingen |
Stuttgart. Der baden-wuerttembergische Ministerpraesident Teufel hat damit
gedroht, eine Korrektur des Laenderfinanzausgleichs notfalls zu erzwingen. In
einem Interview sagte Teufel, er erwaege, in dieser Frage notfalls das
Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe anzurufen. Es sei nicht laenger
hinzunehmen, dass die finanzstarken Laender aufgrund des Ausgleichsystems zu
den finanziell schwaechsten werden. Teufel erklaerte, zunaechst werde mit den
zustaendigen Bonner Gremien ueber eine Aenderung des Finanzausgleichs
verhandelt. Bleibe dies folgenlos, werde das Verfassungsgericht angerufen. |
Vermutlich 16 junge Maenner illegal nach Deutschland eingeschleust |
Eine Gruppe von 16 groesstenteils jugendlichen Auslaendern ist vermutlich
illegal ueber die Oder in die Bundesrepublik geschleust worden. Die aus
Bangladesch und dem Irak stammenden jungen Maenner waren nach Angaben der
Polizei nur leicht bekleidet und teilweise barfuss. Sie meldeten sich im
brandenburgischen Wildau bei den Behoerden. Einige der Fluechtlinge hatten
schwere Erfrierungen erlitten. |
Raeuber erbeuten 12.000 DM bei Ueberfall auf Restaurant |
Heidelberg. Vier unbekannte Raeuber haben ein Restaurant in Heidelberg
ueberfallen und etwa 12.000 DM erbeutet. Nach Angaben der Polizei brachen die
mit Wollmuetzen maskierten Raeuber am Morgen vor der Oeffnung des Lokals in
die Raeume ein. Als ein Angestellter das Restaurant betreten habe, haetten
ihn die Raeuber mit einem Messer bedroht und ihn zur Herausgabe des
Tresorschluessels gezwungen. Aus dem Tresor entwendeten die Raeuber die Beute
und fluechteten. |
70jaehrige knackt Jackpot |
Koblenz. Eine 70jaehrige Lottospielerin aus dem Hunsrueck hat den letzten
Lotto-Jackpot dieses Jahres geknackt. Sie hatte nicht nur sechs Richtige
getippt, sondern ihr Schein wies auch noch die korrekte Superzahl auf. Damit
gewann sie 8.1 Millionen DM. |
Schadensversicherer mahnen zur Vorsicht bei Silvesterknallerei |
Bonn. Von den Feuerwerken zum Jahreswechsel werden auch in diesem Jahr
zahlreiche Verletzungen und Schaeden in Millionenhoehe erwartet. Bereits in
der letzten Nacht wurden in Essen drei Menschen bei einem von
Feuerwerkskoerpern verursachten Brand verletzt. Der Verband der
Schadensversicherer zaehlt alljaehrlich rund 8.000 derartiger Braende mit
einem Gesamtschaden von etwa 15 Millionen DM. Die Versicherer raten, die
Gebrauchsanweisungen der Feuerwerkskoerper genau zu lesen. Mit etwas Sorgfalt
koennten die meisten Ungluecksfaelle verhindert werden. |
Arktische Temperaturen werden zum Problem |
Fuer immer mehr Menschen werden die arktischen Temperaturen zur toedlichen
Bedrohung. Allein in Deutschland forderte die Kaeltewelle bislang mindestens
15 Opfer. Insgesamt erfroren in Europa mehr als 100 Personen. Der anhaltende
Frost fuehrte jetzt auch zu ersten Einschraenkungen im Schiffsverkehr an den
deutschen Kuesten. Lediglich einige Ostseehaefen koennen noch angelaufen
werden. Die Binnenschiffahrt kam fast vollstaendig zum Erliegen. Der
zustaendige Bundesverband befuerchtet zahlreiche Konkurse. |
Das Wetter |
Die Lage: Zwischen einem Hoch ueber Nordeuropa und tiefen Druck im
Mittelmeerraum fliesst auch zum Jahreswechsel sehr kalte Festlandsluft nach
Deutschland. Die Vorhersage: Heute und morgen teils aufgelockerte, teils
starke Bewoelkung. Vor allem morgen im Sueden gelegentlich leichter
Schneefall. Hoechsttemperaturen -11 bis -6 Grad, im Osten zum Teil um -13
Grad. In der Neujahrsnacht wolkig oder klar bei Tiefstwerten zwischen -12
und -20 Grad. Die weiteren Aussichten: weiterhin maessiger bis strenger
Dauerfrost, dabei im Sueden zeitweise Schneefall. Im Norden vielfach
sonnig, an der Kueste auch wolkig und hier etwas Schneefall. |
In eigener Sache |
Jetzt ist es soweit - GermNews macht Feierabend fuer 1996 und geht feiern.
Wir wuenschen allen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr und dann ein
schoenes und erfolgreiches 1997. Bis morgen !
Rainer Mallon |
Quellen |
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