GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Sa, 20.01.2001



* George Bush als neuer Praesident der USA vereidigt
* Scharping besucht SFOR-Truppen
* Iranische Regierung bestellt deutschen Botschafter ein
* Schuessel fordert Neudefinition des Verhaeltnisses EU-USA
* Weiterer BSE-Verdachtsfall, diesmal in Sachsen-Anhalt
* Jugendliche nach Ueberfall auf dunkelhaeutigen Jungen freigelassen



George Bush als neuer Praesident der USA vereidigt

In Washington ist der Republikaner George Bush als 43. Praesident der Vereinigten Staaten vereidigt worden. In seiner Antrittsrede vor dem Kapitol versprach Bush Gerechtigkeit und Chancengleichheit fuer alle US-Buerger. Viele Amerikaner seien durch schlechte Schulen, versteckte Vorurteile und die Umstaende ihrer Herkunft benachteiligt, sagte der neue Praesident. Im aussenpolitischen Teil seiner Rede versicherte er, dass die USA internationale Verantwortung nicht scheuten. Aggression werde mit Entschlossenheit und Staerke beanwortet. Zuvor hatte auch der neue Vizepraesident Richard Cheney den Amtseid abgelegt. Mehrere zehntausend Zuschauer verfolgten die von Protesten begleitete Zeremonie. Zahlreiche Demonstranten aeusserten ihre Empoerung ueber den Verlauf der Praesidenten-Wahl. Bush hatte zwar die Mehrheit der Wahlmaenner und -frauen auf sich vereinigen koennen, bei der Wahl durch das Volk aber rund 500.000 Stimmen weniger als der demokratische Kandidat Al Gore erhalten. Bundeskanzler Schroeder hat Bush zu seinem Amtsantritt gratuliert. Deutschland und die USA seien durch eine enge Freundschaft verbunden, heisst es in einem in Berlin veroeffentlichten Schreiben des Kanzlers. Er freue sich auf die Zusammenarbeit und hoffe auf ein baldiges Treffen.


Scharping besucht SFOR-Truppen

Verteidigungsminister Scharping ist zu einem Besuch der in Bosnien-Herzegowina stationierten deutschen SFOR-Soldaten eingetroffen. Er wird von Wissenschaftlern begleitet, die nach Spuren von Plutonium an den frueheren Kriegsschauplaetzen in Bosnien und im Kosovo suchen sollen. Es wird fuer moeglich gehalten, dass die von den amerikanischen Truppen verwendete uranhaltige Munition auch geringe Mengen des hochgiftigen Stoffs enthalten haben koennte. Scharping wird morgen im Kosovo erwartet, wo ebenfalls Bundeswehrsoldaten stationiert sind. Scharping kritisierte noch einmal die Informationspolitik der USA. Er sagte der Zeitung "Welt am Sonntag", man koenne einen Buendnispartner wie Deutschland nicht auf das Internet als Quelle verweisen. Zugleich betonte er, eine Gesundheitsgefaehrdung deutscher Soldaten durch die verwendete Uran-Munition sei ausgeschlossen.


Iranische Regierung bestellt deutschen Botschafter ein

Die iranische Regierung hat in Teheran den deutschen Botschafter einbestellt. Nach Angaben iranischer Medien verbat sich das Aussenministerium Stellungnahmen aus Deutschland zu den Urteilen gegen Teilnehmer der Berliner Konferenz der Boell-Stiftung. Zugleich sei der Diplomat vor einer Belastung des deutsch-iranischen Verhaeltnisses gewarnt worden. Die Bundesregierung hatte mit Kritik auf die Teheraner Urteile reagiert und dies in Berlin auch dem iranischen Botschafter uebermittelt.


Schuessel fordert Neudefinition des Verhaeltnisses EU-USA

Oesterreich dringt auf eine Neubestimmung des Verhaeltnisses der Europaeischen Union zu den USA. Bundeskanzler Schuessel betonte auf einer Tagung in Berlin, Europa brauche den Mut zur eigenen Groesse. So sei es absurd, dass EU-Vermittler bei Nahost-Verhandlungen nur am Rande saessen. Schuessel forderte zudem eine staerkere Praesenz der Europaeischen Union in Afrika und im Mittelmeerraum.


Weiterer BSE-Verdachtsfall, diesmal in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt gibt es einen BSE-Verdachtsfall. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Magdeburg stammt das 1996 geborene Tier aus einem Betrieb im Landkreis Merseburg-Querfurt. Das positive Ergebnis des Schnelltests muss noch von der Tuebinger Bundesforschungsanstalt bestaetigt werden. - In den vergangenen zwei Monaten waren in Sachsen-Anhalt insgesamt 2.043 Rinder auf BSE getestet worden.


Jugendliche nach Ueberfall auf dunkelhaeutigen Jungen freigelassen

Drei nach dem Ueberfall auf einen dunkelhaeutigen Jungen im brandenburgischen Lauchhammer festgenommene Tatverdaechtige sind freigelassen worden. Die Vernehmung hat nach Angaben der Polizei in Cottbus keine Hinweise auf eine Tatbeteiligung erbracht. Der elfjaehrige Deutsche war gestern abend beschimpft, bespuckt und geschlagen worden. Er liegt mit einem Schaedel-Hirn-Trauma im Krankenhaus.


Quellen

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