GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 01.04.2002



* Osterpredigten
* Ostermaersche fortgesetzt
* Weiterer Vermittlungsversuch in Nahost
* Verfahren gegen BKK geplant
* Warnstreiks der IG-Metall
* Automobilclub ruf zum Stop der Preisspirale auf
* Drachenfliegerin bei Aalen abgestuerzt



Osterpredigten

Respekt von dem menschlichen Leben haben die baden-wuerttembergischen Bischoefe in ihren Osterpredigten gefordert. Gleichzeitig warnten sie vor neuen Biotechniken wie Praeimplantationsdiagnostik und Stammzellforschung. Der evangelische Landesbischof von Baden, Ulrich Fischer warnte in der Karlsruher Stadtkirche vor dem "Wahn, sich zu Herren ueber Leben und Tod aufzuspielen". Die Kirche duerfe nicht schweigen, wenn das Lebensrecht Ungeborener in Frage gestellt werde. Der katholische Bischof Gebhard Fuerst sprach sich in Rottenburg gegen die kuenstliche Erzeugung von Embryonen zur Stammzellenentnahme aus. Der wuerttembergische Landesbischof Gerhard Maier ging in seiner Osterpredigt in Stuttgart auf die angespannte Situation in Israel, Palaestina und Afghanistan ein.


Ostermaersche fortgesetzt

Die Friedensbewegung hat ihre Ostermaersche fortgesetzt. Einige hundert Demonstranten kamen zu einem Sternmarsch nach Frankfurt. Sie wollen gegen den Terrorismus und die deutsche Beteiligung am Anti-Terror-Krieg der USA protestieren. In Bayern ist Nuernberg Schwerpunkt der Aktionen. Nach Auftaktkundgebungen in Fuerth, Erlangen und Nuernberg trafen sich die Ostermarschierer am Nachmittag vor der Lorenzkirche. In Oberbayern zogen die Friedensdemonstranten vom Lengrieser Bahnhof nach Bad Toelz. Wegen des Militaereinsatzes in Afghanistan hatten sich an den vergangenen zwei Tagen weit mehr Menschen an den Ostermaerschen beteiligt als in frueheren Jahren.


Weiterer Vermittlungsversuch in Nahost

Jerusalem. Vertreter der Vereinten Nationen und der wichtigsten Industriestaaten unternehmen heute einen neuen Versuch zur Friedensvermittlung im Nahen Osten. Nach Angaben der EU soll dabei auch ein direkter Kontakt zu Palaestinenserpraesident Arafat aufgenommen werden, der zur Zeit in Ramallah von israelischen Truppen eingekesselt ist. An dem Treffen in Jerusalem nehmen der EU-Sonderbeauftragte Moratinos, der US-Sondergesandte Zinni und der UN-Vertreter Roed-Larsen teil. Unterdessen sind bei einer Bombenexplosion in der palaestinensischen Stadt Kalkilia acht israelische Soldaten zum Teil schwer verletzt worden. Nach palaestinensischen Angaben versuchten die Soldaten in ein Haus einzudringen, als ein Sprengsatz detonierte. Zuvor waren die Truppen mit zahlreichen Panzern in die Stadt im noerdlichen Westjordanland eingerueckt. Starke israelische Kampfverbaende drangen ausserdem in die Staedte Tulkarem und Bethlehem ein.


Verfahren gegen BKK geplant

Muenchen. Das bayerische Sozialministerium geht in einem rechtsaufsichtlichen Verfahren gegen den Landesverband der Betriebskrankenkassen BKK vor. Ausloeser ist der Vertrag, den die BKK mit der niederlaendischen Versandapotheke Doc Morris geschlossen haben. Patienten koennen demnach ihre Medikamente bei dem Internethaendler bestellen, die Krankenkasse uebernimmt den vorgeschriebenen Kostenanteil. Sozialministerin Stewens sagte, diese vertragliche Vereinbarung zwischen BKK und Doc Morris verstosse gegen das Arzneimittelgesetz. Nach ihrer Ansicht waere die Medikamentensicherheit gefaehrdet, wuerde man Bestellungen per Versand und ohne Beratung erlauben.


Warnstreiks der IG-Metall

Die IG Metall hat neue Warnstreiks angekuendigt. Von morgen an soll es in hunderten Betrieben zu Warnstreiks kommen, zunaechst in Bayern und in Niedersachsen. Der Vorsitzende der Metallarbeitgeber in Suedwestdeutschland, Zwiebelhofer, verlangt von der Gewerkschaft, dass sie eine neue Forderung vorlegt. Die IG-Metall will 6,5 Prozent mehr Lohn durchsetzen. Den Arbeitgebern ist das zu viel.


Automobilclub ruf zum Stop der Preisspirale auf

Der Auto Club Europa (ACE) hat alle Kraftfahrer dazu aufgerufen, im Rueckreiseverkehr nach Ostern teure Autobahntankstellen zu meiden. Eine reduzierte Nachfrage sei die beste Moeglichkeit, die von den Mineraloelkonzernen in Gang gesetzte Preisspirale wieder zu stoppen, erklaerte der Club am Montag in Stuttgart. Der ACE begruesste die Absicht von Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig, zu pruefen, ob verbotene Preisabsprachen der Konzerne vorliegen. ACE-Sprecher Rainer Hillgaertner kritisierte, dass es bislang nicht gelungen sei, der Mineraloelwirtschaft kartellrechtswidrige Absprachen nachzuweisen. Es schaffe nur Verdruss, wenn Autofahrer immer wieder an den Zapfsaeulen geschroepft wuerden, am Ende aber das Kartellamt als zahnloser Tiger vor seiner Verantwortung fliehe, sagte Hillgaertner. Unmittelbar vor Ostern hatten die Konzerne laut ACE in einer konzertierten Aktion die Preise aller Kraftstoffsorten um teilweise mehr als zwei Cent angehoben.


Drachenfliegerin bei Aalen abgestuerzt

Aalen. Im Ostalbkreis ist eine Frau beim Drachenfliegen aus 50 Metern Hoehe abgestuerzt. Sie wurde lebensgefaehrlich verletzt und musste mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen werden. Ueber die Ursache des Absturzes liegen noch keine Informationen vor.


Quellen

SWR 3 10:00 MESZ    22:00 MESZ
B5    11:00 MESZ    23:00 MESZ