Deutschland sichert Erdbebenopfern im Iran Soforthilfe zu |
Berlin/Teheran. Nach dem schweren Erdbeben im Iran hat
Deutschland dem Land eine umfassende Soforthilfe zugesichert. Das
Technische Hilfswerk teilte mit, Bundesinnenminister Schily habe
in Absprache mit Bundeskanzler Schroeder und dem Auswaertigen Amt
in Berlin seine Unterstuetzung angeboten. Deutschland werde sowohl
mit Rettungsmannschaften helfen als auch mit der Bereitstellung
mobiler Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung und der
Sicherstellung der Lebensmittelversorgung im Katastrophengebiet.
Das Technische Hilfswerk alarmierte gleichzeitig
Erdbebenspezialisten, die mit moderner Ortungs- und
Rettungstechnik Verschuettete aus den Truemmern eingestuerzter
Gebaeude befreien koennen. Die Spezialisten waren zuletzt nach dem
schweren Beben in Algerien im Mai zum Einsatz gekommen. Die
iranische Regierung hatte heute das Ausland um Hilfe gebeten. Bei
dem Beben der Staerke 6,3 auf der Richterskala sind mindestens
6000 Menschen getoetet und rund 30.000 verletzt worden. Zahlreiche
Personen sind obdachlos. Besonders schwer getroffen ist die
historische Stadt Bam, die 2000 Jahre alte Zitadelle der Stadt,
die bisher ein Anziehungspunkt fuer Touristen war, wurde voellig
zerstoert. |
Fristverlaengerung fuer Toll Collect |
Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe hat dem
Maut-Betreiberkonsortium Toll Collect eine Fristverlaengerung bis
Ende Januar eingeraeumt. Bis dahin will er weiter mit dem
Unternehmen ueber die Einfuehrung des Lkw-Maut-Systems in
Deutschland verhandeln. Zur Begruendung sagte ein Sprecher des
Bundesverkehrsministeriums dem ARD-Hauptstadtstudio, Toll Collect
wolle seine Angebote nachbessern und bis Ende Januar einen
genauen Starttermin nennen. Das Unternehmen grenzte den
Startzeitraum fuer die Mauteinfuehrung inzwischen auf das dritte
Quartal 2004 ein. Man wolle trotz aller Pannen die Lkw-Maut in
Deutschland zum Erfolg fuehren, sagte der
Toll-Collect-Aufsichtsratsvorsitzende Peter Mihatsch dem
Nachrichtenmagazin "Focus".Das Konsortium habe in den vergangenen
zwei Monaten mit einer umfassenden Inventur die noetigen
Prozessablaeufe geklaert und sei bei einem neuen Fehlstart im
dritten Quartal 2004 bereit, "in einem neuen Vertrag deutlich
hoehere Strafzahlungen als bisher zu akzeptieren", zitiert das
Magazin einen Toll-Collect-Sprecher. Er betonte jedoch, dass es
"weder rueckwirkend noch kuenftig Schadenersatzzahlungen in der
Hoehe der monatlichen Mautausfaelle geben" werde. Der
haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Dietrich
Austermann, kritisierte, Stolpe verstosse mit der Verlaengerung
gegen eine nachdrueckliche Aufforderung des Parlaments. Stolpes
Verhalten werde Konsequenzen in der Sitzung des
Haushaltsausschusses am 14. Januar haben. |
Patientenvertreter warnen vor schlechterer Versorgung |
Berlin. Eine Woche vor Inkrafttreten der Neuregelungen im
Gesundheitswesen haben Patientenvertreter vor Einschraenkungen bei
der Versorgung Kranker in Kliniken gewarnt. Der Praesident der
Gesellschaft fuer Versicherte und Patienten, Bahlo sagte, als
Folge der neuen Fallpauschalen wuerden viele Krankenhaeuser unter
starken wirtschaftlichen Druck geraten und Abteilungen schliessen
muessen. Die genauen Folgen der Gesundheitsreform lassen sich laut
Bahlo noch nicht abschaetzen. Bundesgesundheitsministerin Schmidt
betonte hingegen, an der Versorgung der Patienten werde sich
nichts aendern. |
Doering setzt eine Arbeitslosenquote von unter sechs Prozent als Ziel |
Baden-Wuerttembergs Wirtschaftsminister Walter Doering (FDP)
erwartet im kommenden Jahr eine Belebung der Konjunktur und damit
eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt. Das Ziel der
Landesregierung sei es, die Arbeitslosenquote im kommenden Jahr
unter sechs Prozent zu halten, kuendigte Doering an. In den
vergangenen vier Monaten lag die Arbeitslosenquote im Land
konstant bei sechs Prozent. Ob die leichte Reduzierung der
Arbeitslosigkeit gelinge, haenge entscheidend von weiteren
Reformschritten in der Bundespolitik ab, sagte Doering. Er rechnet
fuer Baden-Wuerttemberg im kommenden Jahr mit einem
Wirtschaftswachstum um zwei Prozent. Der Wirtschaftsminister ist
mit seiner Prognose damit etwas vorsichtiger als das statistische
Landesamt, das kurz vor Weihnachten 2,25 Prozent Wachstum
vorhergesagt hatte. Der starke Euro verhindere in der
exportabhaengigen baden-wuerttembergischen Wirtschaft ein staerkeres
Wachstum, erklaerte Doering. |
Schaeuble zufrieden mit Vorbereitungen fuer Verwaltungsreform |
Stuttgart. Die Verwaltungsreform ist nach Angaben von
Innenminister Thomas Schaeuble in trockenen Tuechern. In einem
Interview mit der Nachrichtenagentur dpa erklaerte er, dass das
Korsett stehe und es keine grossen Veraenderungen mehr geben werde.
Positiv aeusserte er sich auch bei den Strukturfragen. Hier sei die
Vorbereitung bereits sehr weit gediehen. Allerdings muesse noch
die eine oder andere Standortfrage entschieden werden. Als
Beispiel hierfuer nannte Schaeuble den Sitz einer zusammengelegten
Oberfinanzdirektion, eines Finanzgerichts oder des Dachverbands
der beiden zu ersetzenden Landeswohlfahrtsverbaende. Beim
Finanzausgleich mit den Kommunen gebe es noch "einige
Restposten", raeumte Schaeuble ein. Allerdings werde daran die
Reform nicht scheitern. Bei den Klausursitzungen der beiden
Regierungsfraktionen Anfang Januar solle alles ueber die Buehnen
gehen. Das Kabinett wuerde dann am 13. Januar das Gesetzeswerk zur
Anhoerung bis zum 8. Maerz frei geben. Die Verabschiedung im
Parlament soll Ende Juni auf dem Programm stehen, das
Gesetzeswerke koennte dann im Januar 2005 in Kraft treten. |
Weniger Drogentote in Rheinland-Pfalz |
Mainz. In Rheinland-Pfalz sind 2003 zum dritten Mal in Folge
weniger Menschen an Drogen gestorben. Bis vor Weihnachten seien
54 Rauschgiftopfer gezaehlt worden, 12 weniger als ein Jahr zuvor,
sagte Kriminaldirektor Klaus Mohr vom Landeskriminalamt (LKA) der
Nachrichtenagentur dpa. Der Hoechststand bei Drogentoten war 2000
mit damals 88 Opfern gezaehlt worden. Ein Grund fuer die positive
Entwicklung ist nach Ansicht Mohrs, dass weniger Heroin
konsumiert wird. Der Anteil der an einer Ueberdosis Heroin
gestorbenen Menschen liege aber immer noch bei rund 55 Prozent.
Das Durchschnittsalter der Drogentoten lag in diesem Jahr laut
Mohr bei rund 27 Jahren und damit unter dem Altersdurchschnitt
der vergangenen Jahre. Bei den synthetischen Drogen zeichne sich
fuer dieses Jahr ein staerkerer Missbrauch von Amphetaminen ab.
Dagegen sei, gemessen an den Strafanzeigen, scheinbar weniger
Ecstasy konsumiert worden. Die Dunkelziffer sei aber unbekannt. |
Biblis A darf wieder ans Netz |
Biblis. Das hessische Atomkraftwerk Biblis darf nach
neunmonatigem Stillstand zur Nachruestung mit Sicherheitstechnik
nun wieder ans Netz. Das teilte das Bundesumweltministerium in
Berlin mit. Der vom Energiekonzern RWE betriebene drittaelteste
deutsche Reaktor wurde wegen eines Fehlers im Kuehlsystem
stillgelegt. Im April war festgestellt worden, dass beim Bau der
Anlage 1974 ein zu kleines Sieb vor den Pumpen fuer das
Notkuehlsystem eingebaut worden war. Nach Auffassung des
Bundesumweltministeriums hatte RWE ueberdies zu spaet auf erkannte
Sicherheitsdefizite der Anlage reagiert und sie gleichwohl
jahrelang bis April 2003 weiter betrieben. RWE wurde deshalb dazu
verpflichtet, kuenftig bereits bei Zweifeln an der
Stoerfallsicherheit von sich aus den Anlagenbetrieb einzustellen
und der Atomaufsicht ein Programm zur Beseitigung der Defizite
vorzulegen. |
Arbeit der Zentralstelle fuer NS-Verbrechen bald beendet |
Ludwigsburg. Der Zentralen Stelle zur Aufklaerung
nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg werden offenbar
in absehbarer Zeit die Faelle ausgehen. Das erklaerte der Leiter
der Institution, Oberstaatsanwalt Kurt Schrimm. In drei bis fuenf
Jahren werde die Arbeit aller Voraussicht nach endgueltig beendet
sein. Grund sei der zeitliche Abstand zu den NS-Verbrechen und
die Tatsache, dass es dadurch immer weniger lebende Verbrecher
gebe, die man zur Rechenschaft ziehen koennte. Das systematische
Durchforsten der Archive wie der italienischen
Militaerstaatsanwaltschaften und Militaergerichte, der Archive in
Osteuropa, den USA und Kanada haetten in diesem Jahr allerdings
noch zur Einleitung von 45 Ermittlungsverfahren gefuehrt. Im Jahr
zuvor waren es nur zwei gewesen. Fuer das kommende Jahr geht
Schrimm von weiteren 40 neuen Vorermittlungen aus. Gesichtet
wuerden die Archive noch "bis wir ganz sicher sind, dass uns kein
NS-Verbrecher durch die Lappen geht". |
Zwei Tote durch Beziehungsdrama |
Bischheim. In Bischheim im Donnersbergkreis hat ein 49-jaehriger
Mann seine fruehere Lebensgefaehrtin erschossen und sich
anschliessend selbst getoetet. Das bestaetigten die
Staatsanwaltschaft Kaiserslautern und die Polizei. Die beiden
Leichen wurden am Mittwochmorgen in der Wohnung der 39-jaehrigen
Frau gefunden, wie am Donnerstag mitgeteilt wurde. Offenbar hatte
das Ende der Beziehung die Tat ausgeloest. Der 49-Jaehrige habe
einen Abschiedsbrief hinterlassen. Der Mann und die 39-Jaehrige
hatten unter einem Dach in getrennten Wohnungen gelebt. |
Petersburger Mariinsky-Theater im Baden-Badener Festspielhaus |
Baden-Baden. Das mit Spannung erwartete Gastspiel des St.
Petersburger Mariinsky-Theaters im Baden-Badener Festspielhaus
startete gestern mit der Oper "Rheingold". Bis zum 30. Dezember
wird das russische Ensemble an vier Abenden Richard Wagners "Ring
der Nibelungen" auffuehren. Das Publikum im voll besetzten
Festspielhaus erlebte eine raetselhafte Inszenierung, die in
archaische Goetterwelten fuehrte. Petersburgs Opernchef, Valery
Gergiev, setzte nicht nur im Orchestergraben die entscheidenden
Akzente. Zusammen mit dem Buehnenbildner George Tsypin stand er
auch fuer das Gesamtkonzept. Zum ersten Mal seit fast 100 Jahren
koennen westliche Opernfans wieder einen "Ring" aus russischer
Sicht erleben. Das Baden-Badener Gastspiel zeugt von Mut: Mit
viel gelobten- und diskutierten Ring- Projekten in Stuttgart,
Mannheim und Karlsruhe liegt das Festspielhaus in einer Region
mit der wohl hoechsten "Ringdichte". Klar wurde aber schon am
ersten der vier Opernabende: Das Ring- Projekt von Gergiev/Tsypin
bietet ein echtes Kontrastprogramm zu den aktuellen westlichen
Auseinandersetzungen mit Wagners Monumentalwerk. Der Petersburger
Ring zeigt zu Wagners Goetterkosmos die mythischen Parallelwelten
anderer archaischer Kulturen. Das Problem der Inszenierung: Diese
archaischen Goetter sind zu statisch. Wagners "Rheingold" lebt
schliesslich auch von der quirligen Aktion. Das alles praegende
Konzept Gergievs und Tsypins laesst der Regisseurin Julia Pevzner
keinen Raum zur Entfaltung einer stimmigen Personenregie. Den
Goettern ist alles Menschliche ausgetrieben. Das hochkaraetige,
ausgeglichen besetzte Solistenensemble ist weitgehend zum
"Rampengesang" verdammt. Die "action" findet im Orchestergraben
statt. Und dafuer sorgt der Chef persoenlich. Valery Gergiev und
sein Mariinsky-Orchester musizieren einen kraftvollen,
detailbesessenen Wagner. Das musikalische Niveau ist
beeindruckend; und saengerfreundlich: Auch ueber dem vollem
Orchestereinsatz koennen sich die Solisten muehelos behaupten. |
Saarlaender knackt Lotto-Jackpot |
Saarbruecken. Ein Saarlaender ist in diesem Jahr vom Weihnachtsmann
besonders grosszuegig bedacht worden. Er knackte an Heiligabend den
Lotto-Riesen-Jackpot und verbucht damit nach ersten Angaben mit
13,2 Millionen Euro den groessten Lotto-Einzelgewinn aller Zeiten
in Deutschland. Ueber den gluecklichen Gewinner, der als einziger
die sechs richtigen Zahlen und die Superzahl getippt habe, wisse
man nur, dass es sich um einen einzelnen Spieler handele, hiess
es. Glueck hatte auch ein Spielteilnehmer aus einer kleinen
Gemeinde im Landkreis Goeppingen in Baden-Wuerttemberg: Er tippte
sechs Richtige und bekommt dafuer rund 717.000 Euro. Im Saarland
scheinen die Lotto-Spieler allerdings ein besonders glueckliches
Haendchen beim Ausfuellen der Lotto-Scheine zu haben. Denn bereits
Anfang Dezember konnte sich eine Tippgemeinschaft aus dem
Saarland ueber den Gewinn eines Lotto-Jackpots freuen. Die
Gewinnsumme von 16,9 Millionen Euro mussten sich allerdings die
111 Tippgemeinschafts-Mitglieder und ein Tipper aus Hannover
teilen. |
Wetterausichten fuer die Tage zwischen den Jahren schlecht |
Offenbach/Mainz. Truebe Wetteraussichten fuer die Tage "zwischen
den Jahren": Von Regen ueber Sturmboeen bis Schneefall auch in den
Niederungen ist am Wochenende alles vertreten. Das Wochenende
nach Weihnachten bietet in Rheinland-Pfalz und dem Saarland truebe
Wetterausssichten. Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach kuendigt
zunaechst Regen, spaeter auch Schnee und zum Teil stuermischen Wind
an. Am Samstag ist es bedeckt bei Temperaturen bis acht Grad. Im
Bergland erreicht der Suedwestwind zum Teil Sturmstaerke. Am
Sonntag wird es dann deutlich kaelter, bis in die Niederungen kann
es schneien. |
Quellen |
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