GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 30.07.1999



* Balkangipfel in Sarajevo
* Zurwehme nun in Berlin vermutet
* DGB-Vorsitzender Schulte uebt Kritik an Schroeder
* Bayerische Opposition fuer Untersuchungsausschuss zur LWS-Affaere
* Sinti und Roma demonstrieren in Berlin fuer Mahnmal
* EU-Komission: Aenderung des Wahlrechtes fuer EU-Auslaender in Deutschland
* Boerse



Balkangipfel in Sarajevo

Staats- und Regierungschef aus 29 Laendern haben auf dem Balkangipfel in Sarajevo gemeinsame Anstrengungen fuer den Wiederaufbau der Region vereinbart. "Wir werden zusammenarbeiten, um die Integration Suedosteuropas innerhalb eines Kontinents zu foerdern, wo Grenzen unverletzt bleiben und nicht laenger Teilungen betonen", heisst es in der Abschusserklaerung. Darin werden fuer Demokratie und Menschenrechte, fuer wirtschaftliche Entwicklung und die Sicherheit grundsaetzliche Ziele der Kooperation festgelegt. Dem EU-Sonderkoordinator Hombach wird volle Unterstuetzung zugesichert. Bundeskanzler Schroeder betonte zum Abschluss des Gipfels, kein Land werde beim Stabilitaetspakt ausgeschlossen. Jugoslawien diskreditiere sich durch seine Fuehrung selbst, betonte Schroeder. Wenn dieses Regime ueberwunden sei, habe auch Belgrad die klare Chance, am Pakt teilzunehmen. Er forderte, den Laendern der Region eine klare Perspektive fuer die Annaeherung an die EU zu geben. Russlands Ministerpraesident Stepaschin forderte eine Demokratisierung Jugoslawiens und Hilfen fuer das Land. Falls es im Winter keine Hilfe gebe, drohe eine humanitaere Katastrophe.


Zurwehme nun in Berlin vermutet

Nach dem mutmasslichen Moerder von Remagen, Dieter Zurwehme, wird nun in Berlin gesucht. Rund 300 Polizisten begannen am Nachmittag mit der Durchsuchung des Grunewaldes. Ein Polizeisprecher erklaerte, es liege ein glaubwuerdiger Hinweis vor. Ein Jogger wolle den Ausbrecher erkannt haben. Der Zeuge sei sehr nah an die von ihm beschriebene Person herangekommen und werde als sehr zuverlaessig eingestuft. Ein Ende der Durchsuchung sei zum gegenwaertigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Zuvor hatte sich Zurwehmes Spur in der Naehe von Hannover verloren.


DGB-Vorsitzender Schulte uebt Kritik an Schroeder

Der DGB-Vorsitzende Schulte hat erneut scharfe Kritik am wirtschaftspolitischen Kurs von Kanzler Schroeder geuebt. Der "Leipziger Volkszeitung" sagte Schulte, es sei wirklichkeitsfremd, wenn einer den Arbeitnehmern alles und der anderen Seite nichts abverlange. Schulte warf Schroeder Komplizenschaft mit Wirtschaftsminister Mueller vor. Dessen Wirtschaftsbericht enthalte Gedanken, die Ministeriumsmitarbeiter selbst zu Zeiten von "FDP-Rexrodt" nicht oeffentlich ausgesprochen haetten. Der DGB-Chef kritisierte zudem, dass bei der Konzentration auf die "Neue Mitte" viele rechts und links herunterrutschten.


Bayerische Opposition fuer Untersuchungsausschuss zur LWS-Affaere

Ein Untersuchungsausschuss soll nach dem Willen der bayerischen Opposition eine moegliche Mitverantwortung von Ministerpraesident Stoiber an den Millionenverlusten der LWS ueberpruefen. SPD und Gruene erklaerten, die Rolle, die Stoiber nach seinem Amtsantritt als Ministerpraesident 1993 gespielt habe, muesse durchleuchtet werden. Die CSU-Landesregierung bleibe die Antworten auf zahlreiche Fragen zum Thema Misswirtschaft der staatlichen Wohnungsbaugesellschaft zurueck. Stoiber wies erstmals persoenlich den Vorwurf zurueck, fuer Fehler der LWS mitverantwortlich zu sein.


Sinti und Roma demonstrieren in Berlin fuer Mahnmal

Mit der Aufstellung einer Hinweistafel in der Naehe des Berliner Reichstages hat der Zentralrat deutscher Sinti und Roma die Forderung nach einem Mahnmal fuer die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma bekraeftigt. Es gebe klare und verbindliche Zusagen fuer ein Mahnmal des Berliner Senats an diesem Standort, erklaerte der Zentralsratsvorsitzende Rose. "Wir lassen unsere Opfer nicht respektlos beandeln und herumschubsen", meinte er. Der Senat hatte zuvor mitgeteilt, das Mahnmal sei nicht offiziell versprochen worden.


EU-Komission: Aenderung des Wahlrechtes fuer EU-Auslaender in Deutschland

Die EU-Komission geht gegen Deutschland vor, weil ihrer Ansicht nach EU-Auslaender bei Europa- und Kommunalwahlen in Deutschland benachteiligt werden. Die EU-Komission forderte in Bruessel die Bundesregierung auf, eine befriedigende Erklaerung abzugeben. Sollte dies unterbleiben, werde sie den Europaeischen Gerichtshof in Luxemburg anrufen. Kritisiert wird, dass in Deutschland EU-Auslaender sich vor jeder Wahl in den Wahllisten registrieren lassen muessen. Deutsche werden dagegen automatisch darin aufgefuehrt. EU-Buerger anderer Staaten wuerden somit diskriminiert.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,8299 DM= 0.9356 Euro
Kanada(1 $)  1,2163 DM= 0.6218 Euro
England(1 Pfund)  2,9638 DM= 1.5153 Euro
Schweiz(100 sfr)  122,3924 DM= 62.578 Euro
Japan(100 Yen)  1,5882 DM= 0.8120 Euro
Schweden(100 skr)  22,3192 DM= 11.411 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5101,87( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10796,99( Stand 17:00 MESZ )  
10791,29( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:17861,86
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    18:00 MESZ
B5    17:30 MESZ