GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 29.01.2001



* Bisher juengstes Rind unter BSE-Verdacht in Schleswig-Holstein
* Verbraucherschutzminister beschliessen schaerfere Kontrollen
* Fleischbranche kritisiert Vorverurteilung
* Herrmann wird wegen Steuerverfahren nicht Verbraucherschutzminister
* Union fordert noch in dieser Legislaturperiode Reform des Auslaenderrechts
* Gesetzliche Krankenkassen sollen Gelder verschwendet haben
* Teufel sieht Beschluesse zu Bundeswehrstandorten eher positiv
* DaimlerChrysler plant Werksschliessungen bei Chrysler
* Rheinanliegerstaaten beschliessen Programm zum Schutz des Rheins
* Boerse



Bisher juengstes Rind unter BSE-Verdacht in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein ist bei eimem lediglich 14 Monate alten Rind der Verdacht auf BSE aufgetaucht. Endgueltige Klarheit soll nun die Untersuchung im nationalen BSE-Referenzlabor in Tuebingen bringen. Die beiden juengsten Tiere, bei denen Rinderwahnsinn in Deutschland nachgewiesen wurde, waren 28 Monate alt.


Verbraucherschutzminister beschliessen schaerfere Kontrollen

Die Landesminister fuer Verbraucherschutz einigten sich auf ihrer BSE-Sonderkonferenz in Bremen auf einen Massnahmenkatalog. Kernpunkte sind die Ausweitung von BSE-Tests auf alle Schlachttiere und schaerfere Kontrollen. In Bruessel wurde indessen deutlich, dass die wegen der BSE-Krise von der EU-Kommission angestrebte Vernichtung von 400.000 Rindern in Deutschland immer wahrscheinlicher wird.


Fleischbranche kritisiert Vorverurteilung

Die Fleischbranche wandte sich derweil entschieden gegen eine, wie es heisst, Vorverurteilung von Unternehmen, die angeblich ihre Wurstwaren falsch deklarierten. Es gebe massive Zweifel an den Tests, mit denen Rindfleisch nachgewiesen werden soll.


Herrmann wird wegen Steuerverfahren nicht Verbraucherschutzminister

Bayerns Regierungschef Stoiber muss sein Kabinett schon wieder umstellen. Einen Tag vor der geplanten Vereidigung des Verbraucherschutzministers Herrmann teilte die Staatskanzlei mit, dass gegen den Hochschullehrer ein Steuerverfahren laeuft. Stoiber haben sich deshalb gegen die geplante Berufung des Praesidenten der Technischen Universitaet Muenchen entschieden. Anstelle Herrmanns soll morgen ein Landespolitiker berufen und vereidigt werden. Nach Presseinformationen geht es bei dem Steuerverfahren um nicht deklarierte Honorare fuer Gutachten und Vortraege in Hoehe eines 6-stelligen Betrages.


Union fordert noch in dieser Legislaturperiode Reform des Auslaenderrechts

Die Unionsparteien halten eine Reform des Auslaenderrechts noch in dieser Legislaturperiode fuer notwendig. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bosbach sagte der Neuen Osnabruecker Zeitung, Regelungen fuer eine bessere Integration duerften nicht auf die lange Bank geschoben werden. Schliesslich habe auch Bundeskanzler Schroeder eine gesetzliche Klaerung bis zur naechsten Wahl angekuendigt, betonte Bosbach. Er reagierte auf Aussagen der innenpolitischen Sprecher von SPD und Gruenen, Wiefelspuetz und Oezdemir. Sie hatten erklaert, in dieser Legislaturperiode werde es voraussichtlich nicht mehr zu einem Zuwanderungsgesetz kommen. Beide betonten, die Green-Card-Bestimmungen fuer Computerexperten sollten auf andere Berufsgruppen ausgeweitet werden und kuenftig ohne zeitliche Befristung bleiben. Oezdemir meinte ueberdies, die Gruenen wollten, wie er formulierte, Privilegien fuer Aussiedler abschaffen, um mehr Spielraum fuer die Einwanderung zu schaffen.


Gesetzliche Krankenkassen sollen Gelder verschwendet haben

Das Bundesversicherungsamt hat bei mehreren gesetzlichen Krankenkassen eine Verschwendung von Beitraegen festgestellt. Dies meldet zumindest die Zeitung Die Welt, die sich dabei auf den neuesten Jahresbericht der Behoerde bezieht. Das Bundesamt habe unter anderem kritisiert, der Vorstand einer Krankenkasse habe drei Jahre lang aus Haushaltsmitteln Eintrittskarten zu Fussball-Bundesliga-Spielen finanziert. Moniert worden seien auch Auslandsreisen.


Teufel sieht Beschluesse zu Bundeswehrstandorten eher positiv

Der baden-wuerttembergische Ministerpraesident Teufel hat die geplante Streichung von Bundeswehrstandorten im Land als "Entscheidung mit Licht und Schatten" bezeichnet. Teufel sagte, fuer den Suedwesten seien die Beschluesse von Verteidigungsminister Scharping im grossen und ganzen positiv zu bewerten. Insgesamt wuerden hier nur 4% des Bundeswehrpersonals gestrichen. Fuer einzelne Standorte im Land grenze die Reduzierung aber an eine Katastrophe, so Teufel. Ein unertraeglicher wirtschaftlicher Verlust sei die Schliessung des Standorts Lauda-Koenigshofen. Insgesamt sollen in Baden-Wuerttemberg nach dem Konzept Scharpings ein grosser und 5 kleine Bundeswehrstandorte aufgeloest werden. Bundesweit sind es 59.


DaimlerChrysler plant Werksschliessungen bei Chrysler

Mit drastischen Einschraenkungen beim Personal und mit Werksschliessungen will DaimlerChrysler seine angeschlagene US-Sparte wieder auf Kurs bringen. In den kommenden 3 Jahren werde Chrysler 26.000 Arbeitsplaetze streichen und damit seine Belegschaft um 1/5 verringern, teilte der Autokonzern mit. Bestehende Ueberkapazitaeten sollten durch die Stillegung vn 6 Produktionsstaetten vor allem in Mittel- und Suedamerika in den naechsten 2 Jahren abgebaut werden. Ziel der Massnahmen ist es laut DaimlerChrysler, die Wettbewerbsfaehigkeit des amerikanischen Zweigs wiederzuerlangen.


Rheinanliegerstaaten beschliessen Programm zum Schutz des Rheins

Die oekologischen Funktionen des Rheins sollen in den naechsten 20 Jahren wiederhergestellt werden. Das entsprechende Programm "Rhein 2020" wurde von den Umweltministern der Rhein-Anliegerstaaten in Strassburg verabschiedet. Im Mittelpunkt steht die Wiederherstellung ehemaliger grossflaechiger Ueberflutungsgebiete und der Schutz von wertvollen Oeko-Systemen. Das Programm wird ueber 20 Millionen DM kosten. In der internationalen Kommission zum Schutz des Rheins haben sich die Schweiz, Frankreich, Deutschland, Luxemburg und die Niederlande zusammengeschlossen.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,1287 DM= 1.0883 Euro
Kanada(1 $)  1,4162 DM= 0.7241 Euro
England(1 Pfund)  3,1020 DM= 1.5860 Euro
Schweiz(100 sfr)  128,4027 DM= 65.651 Euro
Japan(100 Yen)  1,8262 DM= 0.9337 Euro
Schweden(100 skr)  22,0400 DM= 11.268 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:6698,37( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10617,25( Stand 17:00 MEZ )  
10659,98( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:13845,28
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MEZ
SWR3    19:00 MEZ