GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 22. 08. 2006



* Offenbar bis zu 9000 EU-Soldaten unter Fuehrung Italiens in den Libanon
* Deutsche Soldaten werden nach Kinshasa verlegt
* Steinmeier besucht Feldlager in Afghanistan
* Zypries will kostenlose Rechtsberatung ermoeglichen
* Grundsatzkongress der CDU in Berlin hat begonnen
* Tarifverhandlungen der Bahnbeschaeftigten gescheitert
* Marburger Bund stimmt Tarifvertrag zu
* Glos warnt Konzerne vor weiteren Strompreiserhoehungen
* Meinung in Deutschland zu Rauchverbot in Gaststaetten gespalten
* Zweiter mutmasslicher Bombenleger identifiziert
* Tornado fordert ein Todesopfer
* Boerse



Offenbar bis zu 9000 EU-Soldaten unter Fuehrung Italiens in den Libanon

Rom. Die Europaeische Union wird sich nach Einschaetzung der italienischen Regierung mit bis zu 9.000 Mann an der internationalen Friedenstruppe fuer den Libanon beteiligen. Nach den Worten von Aussenminister D'Alema wird Italien mit rund einem Drittel das groesste Kontingent stellen. Der Aussenminister knuepfte aber Bedingungen an den Einsatz. Er forderte Israel auf, den Waffenstillstand mit der libanesischen Hisbollah-Miliz auch einzuhalten. Andernfalls, so sagte der Minister, werde sein Land keine Truppen entsenden. Italien wird voraussichtlich die Fuehrungsrolle der UN-Friedenstruppe uebernehmen.


Deutsche Soldaten werden nach Kinshasa verlegt

Nachdem sich die Lage in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa weiter zugespitzt hat, werden deutsche Soldaten von Gabun aus zur Verstaerkung entsandt. "Die 130 Fallschirmjaeger sollen ein Signal setzen", sagte ein Sprecher des deutschen Kontingents. Praesident Kabila rief zum sofortigen Ende der Gewalt auf Nach der Bekanntgabe der Wahlergebnisse war es in Kinshasa zu heftigen Gefechten gekommen. Auslaendische Diplomaten, darunter auch der deutsche Botschafter, mussten aus dem Haus von Praesidentschaftskandidat Bemba eskortiert werden


Steinmeier besucht Feldlager in Afghanistan

Kabul/Masar-i-Scharif. Als letzte Station seines Afghanistan-Aufenthalts besucht Aussenminister Steinmeier zur Stunde das neue Feldlager der Bundeswehr in Masar-i-Scharif. Am ersten Juni hatte die deutsche Armee das Regionalkommando Nord der NATO-gefuehrten Schutztruppe ISAF uebernommen. Nach dem Besuch in Masar-i-Scharif wird sich Steinmeier im Camp von Kundus ueber die Arbeit der deutschen Soldaten informieren. Derzeit sind etwa 2.800 Bundeswehrsoldaten in der Region Kabul und im Norden Afghanistans stationiert.


Zypries will kostenlose Rechtsberatung ermoeglichen

Justizministerin Zypries will in bestimmten Bereichen eine kostenlose Rechtsberatung ermoeglichen. Laut dem geplanten Rechtsdienstleistungsgesetz soll dies kuenftig in der Familie, im Freundeskreis, fuer karitative Zwecke oder zum Wohle anderer der Fall sein. Zudem duerfen etwa Automobilclubs oder Mietervereine ihre Mitglieder ueber allgemeine rechtliche Hintergruende beraten Mit der Regelung wird das Monopol der Anwaelte zwar gelockert; der Kernbereich der Rechtsberatung soll ihnen aber weiterhin vorbehalten bleiben, so Zypries.


Grundsatzkongress der CDU in Berlin hat begonnen

Berlin. Die CDU will nach den Worten von Bundeskanzlerin Merkel ihre Zukunftsfaehigkeit beweisen. Zu Beginn des Grundsatzkongresses in Berlin bekannte sich die Parteichefin zunaechst zur sozialen Marktwirtschaft. Merkel sagte, die CDU war die Partei der sozialen Marktwirtschaft, und sie werde das auch bleiben. Noetig sei aber die Frage, was soziale Marktwirtschaft unter den veraenderten Bedingungen des 21. Jahrhundert heisst, und wie sie fortentwickelt werden muss. Im Anschluss an die Rede Merkels werden acht Foren zu verschiedenen Themen zusammen kommen. Das neue CDU-Grundsatzprogramm soll bis Ende 2007 verabschiedet werden. Das geltende Programm stammt aus dem Jahr 1994.

FDP und Gruene haben Bundeskanzlerin Merkel vorgeworfen, eine sozialdemokratische Regierungspolitik zu verfolgen. Das Bekenntnis der CDU-Vorsitzenden zu Freiheit, Solidaritaet und Gerechtigkeit auf dem heutigen Parteikongress in Berlin haette auch von SPD-Chef Beck vorgetragen werden koennen, sagte FDP-Generalsekretaer Niebel. Die Anhaenger der neuen sozialen Marktwirtschaft in der CDU haetten abgedankt. Der Parlamentarische Geschaeftsfuehrer der Gruenen, Beck, bezeichnete den Kurs der CDU als "vorgestrig". Die Partei habe nicht nur den Kompass in der Sozial- und Wirtschaftspolitik verlegt, sondern auch den Anschluss bei der Oekologie verloren.


Tarifverhandlungen der Bahnbeschaeftigten gescheitert

Die Tarif-Verhandlungen ueber den Beschaeftigungspakt bei der Deutschen Bahn sind gescheitert. Nun soll die Schlichtung eine Loesung in dem Konflikt bringen.Die Gewerkschaften Transnet und GDBA benannten Altbundeskanz- ler Schroeder als Schlichter, der Konzern fragte beim ehemali- gen saechsischen Ministerpraesidenten Biedenkopf an. Am Mittag war ein Spitzengespraech ohne Annaeherung zu Ende gegangen. Im Tarifstreit geht es darum, den vereinbarten Verzicht auf Ent- lassungen bis 2010 fuer den Fall abzusichern, dass der Konzern fuer einen Boersengang aufgespalten wird.


Marburger Bund stimmt Tarifvertrag zu

Berlin. Die Grosse Tarifkomission des Marburger Bunds hat den mit den kommunalen Arbeitgebern geschlossenen Tarifvertrag gebilligt. Wie ein Sprecher der Aerztegewerkschaft sagte, startet uebermorgen die Urabstimmung. Mindestens 50 Prozent der Mitglieder muessen zustimmen, damit der Tarifvertrag in Kraft treten kann. Der Marburger Bund rechnet mit einem "Ja" der Aerzte; das Ergebnis soll am 30. August feststehen. Der Tarifvertrag sieht Gehaltserhoehungen und geregelte Arbeitszeiten fuer die Aerzte vor.


Glos warnt Konzerne vor weiteren Strompreiserhoehungen

Berlin. Bundeswirtschaftsminister Glos warnt die Stromkonzerne vor weiteren Preiserhoehungen. Die Strompreise haetten schon jetzt fuer die Verbraucher und fuer die Industrie eine Schmerzgrenze erreicht, die nicht ueberschritten werden duerfe, betonte Glos in einem Zeitungsinterview. Der Minister drohte mit politischen Gegenmassnahmen fuer den Fall, dass die geplanten, teils drastischen Strompreiserhoehungen nicht auf andere Weise verhindert werden koennen. Die Bundeslaender forderte Glos auf, die Antraege der Konzerne genau zu ueberpruefen.


Meinung in Deutschland zu Rauchverbot in Gaststaetten gespalten

Die grosse Mehrheit der Buerger haelt offenbar ein generelles Rauchverbot in oeffentlichen Gebaeuden fuer richtig. Beim Thema Rauchverbot in Gaststaetten gehen die Meinungen jedoch stark auseinander. Das belegt eine Umfrage des Instituts fuer Demoskopie in Allensbach.

Das von der Bundesregierung fuer Anfang 2007 angestrebte Rauchverbot in oeffentlichen Gebaeuden und Aemtern befuerworten 81 Prozent der rund 1.000 Befragten. Eine Mehrheit von 61 Prozent ist auch dafuer, dass in anderen oeffentlichen Gebaeuden wie Bahnhoefen und Flughaefen das Rauchen grundsaetzlich verboten wird.

In Bezug auf das Rauchen in Gaststaetten und Restaurants halten sich Zustimmung und Ablehnung fast die Waage: 47 Prozent bejahen ein Rauchverbot und 41 Prozent halten es fuer nicht notwendig.

Knapp ein Drittel der Bevoelkerung (30 Prozent) in Deutschland raucht. Bei Maennern betraegt der Anteil 35 Prozent, bei Frauen 25 Prozent. Am groessten ist der prozentuale Anteil an Rauchern in der Altersgruppe der 20- bis 29jaehrigen. In dieser Altersgruppe greift fast jeder zweite (45 Prozent) mehr oder weniger regelmaessig zur Zigarette.


Zweiter mutmasslicher Bombenleger identifiziert

Berlin. Die deutschen Ermittler sind dem zweiten Verdaechtigen im Fall der Kofferbomben offenbar dicht auf den Fersen. Wie die Bundesanwaltschaft vor gut einer halben Stunde bestaetigte, ist der Mann identifiziert. Medienberichten zufolge handelt es sich um einen 20-jaehrigen Libanesen, der zuletzt in Koeln wohnte. Beamte des Bundeskriminalamts haben am Nachmittag eine Wohnung in einem Koelner Mietshaus durchsucht. Man geht davon aus, dass sich der zweite Terrorverdaechtige ins Ausland abgesetzt hat. Der erste Bombenleger war am vergangenen Samstag in Kiel gefasst worden. Heute wurde im Rahmen einer Polizeiaktion offenbar ein Nachbar des Studenten verhoert. Er soll nicht direkt an den Anschlaegen beteiligt gewesen sein, moeglicherweise war er aber ein Kontaktmann. Die beiden Taeter hatten Ende Juli Kofferbomben in Regionalzuegen abgelegt, die jedoch nicht explodierten.


Tornado fordert ein Todesopfer

Ein Tornado hat am Montagabend in Brohl-Luetzing (Kreis Ahrweiler) einen Wohnwagen in ein Hafenbecken geschleudert und dabei einen 53-Jaehrigen getoetet. Dessen Sohn wurde schwer verletzt. Der Achtjaehrige wurde von Augenzeugen aus dem Wasser gerettet.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7791 Euro
Kanada (1 $) 0.6973 Euro
England (1 Pfund) 1.4740 Euro
Schweiz (100 sfr) 63.399 Euro
Japan (100 Yen) 0.6702 Euro
Schweden (100 skr) 10.868 Euro
Suedafrika (100 R) 10.934 Euro
China (1 Yuan) 0.0980 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 5818.41 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 11358.41 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 16181.17
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ