GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 12. 09. 2004



* EU fordert mehr Informationen ueber iranisches Atomprogramm von Teheran
* Koehler erntet scharfe Kritik aus dem Osten
* Schily spricht sich fuer mehr Zusammenarbeit beim Anti-Terror-Kampf aus
* Warnung vor Erstarken rechtsextremer Parteien
* Bildung: Deutschland faellt angeblich weiter zurueck
* Berlin feiert 100. Jahrestag der Einweihung der groessten deutschen Synagoge
* Beamtenbesoldung in Baden-Wuerttemberg soll reformiert werden
* Grosser Preis von Italien: Doppelsieg fuer Ferrari
* Regina Halmich verteidigt WM-Titel nur knapp



EU fordert mehr Informationen ueber iranisches Atomprogramm von Teheran

Deutschland, Frankreich und Grossbritannien wollen Iran noch bis November Zeit geben, alle Einzelheiten ueber sein Atomprogramm offen zu legen. Das geht aus einem Resolutionsentwurf hervor, den die drei EU-Staaten morgen bei der Internationalen Atomenergie-Organisation vorlegen wollen. Bislang ist nicht klar, ob der Entwurf angenommen wird. Washington draengt indes auf die Einschaltung des UN-Sicherheitsrats. Sie werden Iran vor, heimlich an Atomwaffen zu arbeiten.Iran zufolge ist das Atomprogramm aber rein ziviler Natur.


Koehler erntet scharfe Kritik aus dem Osten

Berlin. Bundespraesident Koehler hat mit seinen Aeusserungen ueber die unterschiedlichen Lebensverhaeltnisse in verschiedenen Teilen Deutschlands Widerspruch vor allem von ostdeutschen Politikern bekommen. Koehler hatte in einem Interview erklaert, es sei nicht machbar, in ganz Deutschland fuer gleiche Lebensverhaeltnisse zu sorgen. Die Ministerpraesidenten von Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thueringen, Platzeck, Boehmer und Althaus reagierten darauf mit Kritik und verwiesen auf das Grundgesetz, das die Schaffung gleicher Lebensverhaeltnisse als Ziel vorschreibt. Die FDP-Generalsekretaerin Pieper warnte inzwischen davor, eine Spaltung zwischen Ost und West herbeizureden.


Schily spricht sich fuer mehr Zusammenarbeit beim Anti-Terror-Kampf aus

Herzlia. Der islamistische Terrorismus ist nach den Worten von Bundesinnenminister Schily die gefaehrlichste Bedrohung fuer die zivilisierte Welt geworden. Auf einer Expertentagung im israelischen Herzlia betonte Schily, zur Bekaempfung dieser Art von Terrorismus sei eine engere internationale Zusammenarbeit noetig. Dabei komme es auf einen besseren Informationsaustausch und die Kontrolle der Finanzquellen von Terrororganisationen an. Beim Kampf gegen Terroristen nicht aufgeben.


Warnung vor Erstarken rechtsextremer Parteien

Bundeskanzler Gerhard Schroeder hat vor einem Erstarken rechtsextremer Parteien bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg gewarnt. "Alles, was sich mit dem braunen Sumpf verbindet, schadet uns, schadet Deutschland, schadet uns auch bei auslaendischen Investoren", sagte Schroeder dem RBB-Inforadio. Stimmengewinne fuer die rechten Parteien waeren "ein grosses Problem". Aehnlich aeusserten sich angesichts der Umfragewerte der NPD und der DVU auch mehrere Politiker anderer grosser Parteien.


Bildung: Deutschland faellt angeblich weiter zurueck

Berlin. Deutschland geraet nach Expertenansicht mit seinem Bildungssystem immer mehr ins Hintertreffen. Wenige Tage vor der Veroeffentlichung des neuen Bildungsberichts hat der OECD-Experte Andreas Schleicher den verantwortlichen Politikern hierzulande vorgeworfen, aus den bisherigen Erkenntnissen kaum Konsequenzen gezogen zu haben. Dadurch, so Schleicher, werde das Potenzial junger Menschen in den Schulen nicht genutzt, sondern versande zu einem betraechtlichen Teil. Eine Debatte ueber eine grundlegende Reform des Bildungssystems habe es in Deutschland nicht gegeben. Auch die ersten Analysen der vergleichenden Lehrerstudie, die die Ministerien im Maerz erreicht haetten, seien dort kommentarlos verschwunden. Im neuen Bildungsbericht, den Schleicher am kommenden Dienstag gemeinsam mit Bildungsministerin Bulmahn vorstellen wird, muesse Deutschland wieder mit deutlicher Kritik rechnen, so der Experte. Bei der PISA-Studie vor drei Jahren hatte die Bundesrepublik unter 31 Nationen nur Rang 21 belegt.


Berlin feiert 100. Jahrestag der Einweihung der groessten deutschen Synagoge

Die Berliner Juedische Gemeinde hat mit einem Festakt den 100.Jahrestag der Einweihung der groessten deutschen Synagoge gefeiert.Das Gotteshaus im Stadtteil Prenzlauer Berg mit Raum fuer 2000 Menschen war in der Pogromnacht vom 9. November 1938 gepluendert und beschaedigt worden. Spaeter missbrauchten die Nazis das Gotteshaus als Lager und Stall. 1953 wurde die Synagoge restauriert.


Beamtenbesoldung in Baden-Wuerttemberg soll reformiert werden

Nach dem Willen der CDU-Landtagsfraktion sollen die Beamten in Baden-Wuerttemberg kuenftig leistungsbezogener besoldet werden. Die jetzigen Strukturen wuerden den Anforderungen an moderne Personalfuehrung nicht mehr gerecht, sagte Fraktionschef Guenther Oettinger. "Wir zahlen am Anfang zu wenig und am Ende zu viel", urteilte Oettinger. Deshalb soll noch in dieser Legislaturperiode das Beamten- und Besoldungsrecht reformiert werden. Oettinger schlaegt weniger Grundgehalt und fuer eine Steigerung der Arbeitsmotivation "deutlich mehr" Leistungsstufen und -praemien vor.Als "ueberlegenswerte Vorschlaege" bezeichnete Oettinger die Streichung des Weihnachtsgeldes und die Senkung der Anfangsbezuege um eine Besoldungsstufe bei neu einzustellenden Beamten und Lehrern in den ersten drei Jahren. Die beiden Punkte waren von Finanzminister Gerhard Stratthaus und Kultusministerin Annette Schavan (beide CDU) in die Diskussion eingebracht worden. Allerdings seien dies kurzfristige Massnahmen als Folge der schwierigen Haushaltssituation. "Damit Staat und Verwaltung den Herausforderungen gerecht werden koennen, brauchen wir die umfassende Reform des Beamtenrechts", sagte der CDU-Fraktionschef.


Grosser Preis von Italien: Doppelsieg fuer Ferrari

Monza. Ferrari hat beim Grossen Preis von Italien in Monza den achten Doppelsieg dieser Saison gefeiert. Als erster fuhr Rubens Barrichello durchs Ziel. Zweiter wurde sein Teamkollege Michael Schumacher. Dritter wurde Jenson Button im BAR-Honda.


Regina Halmich verteidigt WM-Titel nur knapp

Regina Halmich bleibt Weltmeisterin im Fliegengewicht. Die 27 Jahre alte Karlsruherin verteidigte am Samstagabend in ihrer Heimatstadt den Titel gegen die Amerikanerin Elena Reid. Vor rund 5.000 Zuschauern erreichte Halmich ein umstrittenes Unentschieden nach Punkten gegen ihrer Herausforderin aus den USA. Nach den Regeln behaelt Halmich damit den Titel.


Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ