Deutsche aus Ruanda evakuiert |
Kigali. Wegen der anhaltenden Unruhen sind bereits mehr als 1.000 Aus-
laender aus Ruanda evakuiert worden. Fast alle Deutschen, Franzosen und
Amerikaner haben das Land inzwischen verlassen. Am Morgen landete eine
franzoesische Passagiermaschine in Paris, die fast 500 Auslaender,
darunter auch Deutsche zurueckbrachte. Der deutsche Botschafter in
Ruanda, Dieter Hoescher und seine Frau haben das Buergerkriegsland ver-
lassen. Die beiden befinden sich jetzt im Nachbarland Burundi. Von
dort aus wird Hoescher nach Informationen des Auswaertigen Amtes ver-
suchen, einen Ueberblick ueber die Situation in Ruanda zu erhalten.
Etwa 20 Deutsche sind noch dort. Die verbliebenen auslaendischen
Journalisten berichten, dass in Kigali ein wahrer Blutrausch ausgebrochen
ist. |
Stahltarifverhandlungen vertagt |
Die erste Tarifverhandlung fuer die Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen,
Niedersachsen und Bremen ist nach fuenf Stunden vertagt worden. Die IG
Metall hat keine materiellen Forderungen gestellt und strebt die Sicherung
der Arbeitsplaetze an. Die Gewerkschaft will die 35 Stundenwoche frueher
als vereinbart verwirklichen. Ueberstunden sollen ausschliesslich in Frei-
zeit abgegolten werden. Der Arbeitgeberverband Eisen und Stahl erklaerte
sich grundsaetzlich zu Massnahmen zur Sicherung von Arbeitsplaetzen
bereit, stellte aber die Kostenenlastung in den Vordergrund. |
Kuestenwache nach amerikanischem Vorbild geplant |
Die Bundesregierung plant eine eigenstaendige Kuestenwache fuer Nord- und
Ostsee. Sie will damit die Konsequenz aus der erheblichen Zahl von Schiffs-
unfaellen, Oelverunreinigungen und Schmuggelaktionen ziehen. Das sagte der
Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestages von Geldern. In der
neuen Organisation wuerden die Aktivitaeten von Zoll, Grenzschutz und
Fischereiaufsicht zusammengefasst. Die Flotte der deutschen Kuestenwacht
wuerde ueber fast 40 Boote sowie Flugzeuge und Hubschrauber verfuegen. |
Ermittlungen gegen Abwickler von Treuhandunternehmen |
Die Berliner Justiz ermittelt gegen einen Rechtsanwalt und Abwickler von
Treuhandunternehmen. Ausserdem wird gegen Verantwortliche der Treuhand
wegen des Verdachts der Untreue bei der Abrechnung von Honorarern er-
mittelt. Ein Justizsprecher teilte mit, es seien unter anderm Treuhand-
raeume in Berlin und Rostock durchsucht worden. Einzelheiten koennten
noch nicht veroeffentlicht werden. |
Prozessauftakt unter massiven Sicherheitsvorkehrungen |
Muenchen. Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen hat der Prozess gegen
zwoelf Kurden und einen Libanesen begonnen, die im vergangenen Juli das
tuerkische Generalkonsulat in Muenchen besetzt hatten. Sie muessen sich
vor dem bayerischen obersten Landesgericht wegen Geiselnahme und Noetigung
von Verfassungsorganen verantworten. Die Muenchner Behoerden haben fuer
den ersten Prozesstag ein Demonstrationsverbot verhaengt. Nach Angaben
der Polizei sind run 3.000 Beamte im Einsatz. Bei Kontrollen in der Naehe
des Gerichtsgebaeudes wurde am Vormittag ein Kurde festgenommen. Wie die
Polizei mitteilte, steht er im Verdacht, an den gewalttaetigen Protesten
auf der Autobahn A8 bei Augsburg teilgenommen zu haben. Unmittelbar vor
Prozessbeginn hat der bayerische Verwaltungsgerichtshof heute das
Demonstrationsverbot bestaetigt. Er wies damit die Klage des "Muenchner
Buendisses gegen Rassismus" ab.
Die Angeklagten wollen in einen befristeten Hungerstreik treten. Sie
erklaerten, auf diese Weise gegen das Massaker am kurdischen Volk
protestieren zu wollen.
In Muenchen selbst blieb es erstaunlich ruhig. An allen Knotenpunkten
der Stadt standen Hundertschaften von Polizisten und Journalisten,
Polizeihelikopter kreisten staendig in der Luft und nirgendwo war auch
nur ein einziger kurdischer Demonstrand zu sehen. Am Nachmittag wurde
der Prozess wieder aufgenommen. Ein Rechtsanwalt hatte einen Antrag auf
Einstellung des Verfahrens gestellt, weil im tuerkischen Generalkonsulat
wo die Geiselnahme stattfand kein deutsches Recht gelte. |
Daimler Benz AG verzeichnet drastischen Gewinneinbruch |
Stuttgart. Die Daimler Benz AG hat im Geschaeftsjahr 1993 einen drastischen
Gewinneinbruch verzeichnet. Wie der Vorstandsvorsitzende Reuter mitteilte,
sank der Jahresueberschuss auf 615 Mio. DM. Ein Jahr zuvor waren es noch
fast 1.5 Mrd. DM gewesen. Dass jetzt ueberhaupt noch ein Ueberschuss ausge-
wiesen werden konnte war nur durch die Aufloesung von Ruecklagen zu
erreichen. Nach den amerikanischen Bilanzvorschriften ergibt sich deshalb
ein Konzernverlust von 1.8 Mrd. DM. Die Daimler Benz Aktien werden seit
vergangenem Oktober an der New Yorker Boerse notiert. Der Umsatz des
Konzerns ging im vergangenen Jahr leicht zurueck. Fuer das laufende
Geschaeftsjahr 1994 erwartet die Unternehmensfuehrung eine deutliche
Umsatzsteigerung. Wie Vorstandschef Reuter mitteilte, stieg der Gesamt-
umsatz im ersten Quartal um rund 15% . Vor allem der Personenwagenabsatz
entwickle sich fabelhaft, sagte Reuter weiter. Mit dem Erfolg der neuen
C-Klasse hab der weltweite Automobilabsatz um 68% gesteigert werden
koennen. |
Umstrukturierung der Bundeswehr kostet Personal |
Muenchen. Die Umstrukturierung der Bundeswehr kostet Personal. Zum Jahres-
ende wird der Umfang der Truppe von 3.700 Mann unterschritten sein. Das
sagte die parlamentarische Staatssekretaerin im Bundesverteidigungs-
ministerium Geiger bei der diesjaehrigen Kommandeurstagung in Muenchen.
Frau Geiger teilte mit, durch die 1.2 Mrd. DM Kuerzungen bei der Bundes-
wehr seien Rationalisierungen in allen Bereichen notwendig. |
Giftschlangenjagd in der Pfalz |
Polizei und Feuerwehr bei Viernheim an der Bergstrasse sind auf Schlangen-
jagd. Zwei hoechst giftige Kupferkopfottern sind offenbar in einem Wald
ausgesetzt worden. Eine der Schlangen war von einem Spaziergaenger ent-
deckt und von der Feuerwehr eingefangen worden. Das andere Reptil er-
schreckte an einer Landstrasse einen Passanten. Noch vor dem Eintreffen
der Polizei hatte sich das Tier wieder davongeschlaengelt und macht
weiter die Pfalz unsicher. |
Matthaeus bleibt bei Bayern |
Muenchen. Der Kapitaen der deutschen Fussballnationalmannschaft Lothar
Matthaeus bleibt bei Bayern Muenchen. Per Handschlag einigte er sich mit
dem Praesidium auf einen Dreijahresvertrag. Als Trainer fuer die naechste
Saison hat Franz Beckenbauer den ehemaligen Bayernspieler Klaus Augenthaler
vorgeschlagen. |
Quellen |
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