Streiks im baden-wuerttembergischen Einzelhandel gehen weiter |
Stuttgart. Die Streiks im baden-wuerttembergischen Einzelhandel gehen auch
heute weiter. Die Deutsche Angestelltengewerkschaft forderte die
Beschaeftigten von drei Kaufhaeusern in Esslingen und einem Warenhaus in
Schwaebisch Gmuend zu Arbeitsniederlegungen auf. Auch in Niedersachsen,
Nordrheinwestfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern sollen die Beschaeftigten im
Einzelhandel erneut in den Ausstand treten. In Mecklenburg-Vorpommern
wurden die Verhandlungen gestern Abend von den Gewerkschaften fuer
abgebrochen erklaert. |
Weltwirtschaftsgipfel in Kanada |
Halifax. Beim Treffen der sieben fuehrenden Industrienationen im
Kanadischen Halifax waren sich die Staats- und Regierungschefs heute einig,
dass sie an ihrer bisher abgesprochenen Wirtschaftspolitik nicht aendern
wollen. Trotz hoher Arbeitslosigkeit und der juengsten Waehrungsturbolenz
will man sich weiterhin vor allem darum kuemmern, die Staatsschulden zu
verringern. Beschaeftigungsprogramme kosteten einfach zu viel, so
Bundesfinanzminister Waigel.
Anlaesslich des Besuchs von russlands Praesident Jelzin war und ist auch
die derzeitige Lage in Bosnien ein Zentrales Thema in Halifax.
Beim Weltwirtshaftsgipfel in Halifax hat die neue Bosnienkriese sich seit der vorigen Nacht in den Vordergrund gedraengt. Die Staats- und Regierungschefs der sieben einflussreichsten Industriestaaten bezogen unerwartet die Aussenministere in ihre Gespraeche ein und gingen mit einem Appell an die Kriegsparteien in Bosnien an die Oeffentlichkeit, die Kampfhandlungen sofort eizustellen. Noch in der Nacht wurde dieser Appell von der Zustimmung des Weltsicherheitsrates zu einer Uno-Eingreiftruppe ueberholt. Bundesaussenminister Klaus Kinkel kuendigte eine sorgfaeltige Pruefung in Bonn an, Briten und Franzosen sagten sofrot ihre Teilnahme zu. Nachdem der russische Praesident, Boris Jelzin, als letzter in Halifax eingetroffen ist, wird Tschetschenien (sp.?) als naechster Brennpunkt auf dem Tapet der Konferrenz liegen.
Dennoch befasst sie sich auch mit Wirtschaftsfragen. Die Deutschen halten
die Instrumente von Weltbank und internationalem Waehrungsfonds fuer
ausreichend, wollen das internationale Geldkriesenmanagement aber staerken
und die Finanzausstattung zu Gunsten der Entwicklungslaender erhoehen.
Bundeswirtschaftsminister Rexrodt sagte, alle Teilnehmer erwarteten fuer
1995 und '96 ein stabiles Wachstum der Weltwirtschaft um etwa drei Prozent.
Die Inflation werde mit rund 2,5 Prozent moderat bleiben. |
UN-Sicherheitsrat stimmt Entsendung einer "schnellen Eingreiftruppe" zu |
New-York. Der UN-Sicherheitsrat hat der Entsendung einer schnellen
Eingreiftruppe nach Bosnien-Herzegovina zugestimmt. Die entsprechende
Resolution wurde mit 13 Ja-Stimmen angenommen. Russland und China
enthielten sich. In der Resolution heisst es, die Eingreiftruppe solle es
den Blauhelmsoldaten im Kriegsgebiet ermoeglichen, ihre Mission zu
erfuellen. Einzelheiten zum Auftrag der Eingreiftruppe wurden nicht
festgelegt. Auch die Entscheidung ueber die umstrittene Finanzierung wurde
ausgeklammert. |
Brandanschlag auf Shell-Tankstelle |
Hamburg. Auf eine Shell-Tankstelle in Hamburg ist am Morgen ein
Brandanschlag veruebt worden. Auf das Gebaeude wurden Parolen gegen die
Versenkung der Shell-Bohrinsel Brent Spa gesprueht.
"Denkt an die Zukunft", steht in roten Graffitibuchstaben an der Tankstelle in Hamburg-Volksdorf, daneben gerade noch zu entziffern, "Keine Versenkung der Brent Spa". Die Ursache fuer das Feuer an der Tankstelle in Volksdorf ist eindeutig Brandstiftung von militanten Shell-Gegnern. Kurz nach drei Uhr heute Morgen Alarm bei der Feuerwehr. Der Verkaufsraum der Shell-Tankstelle in Hamburg-Volksdorf brannte lichterloh, als die Feuerwehr eintraf. Zigarretten, Zeitungen, Spirituosen und Chemikalien standen in Flammen. Der ganze Verkaufsraum brannte aus, das Feuer griff jedoch nicht auf die anderen Gebaeude oder gar auf die Zapfsaeule der Tankstelle ueber.
Es bestand wohl nie die Gefahr, dass die Treibstoflager in Brand gerieten,
sagte ein Feuerwehrmann. Diese sind unterirdisch angelegt und gesichert. An
den Zapfsaeulen und am Dach der Tankstelle ist nur Plastik und Gummi
verschmort. Die Feuerwehr hatte den Brand sehr schnell unter Kontrolle.
Jetzt gehen die Brandermittler der Polizei an die Arbeit. Ihre ersten
Schritte, das Puzzle aus geborstenen Fensterscheiben und daruebergespraiten
Parolen wieder zusammenzusetzen. |
Unstimmigkeiten um Vorgehen bei der Versenkung der Bohrinsel Brent Spa |
Hamburg/London. Im Streit um die geplante Versenkung der Oelplattform Brent
Spa im Atlantik ist es jetzt zu offenen Meinungsverschiedenheiten zwischen
der deutschen Shell AG und dem Konzern in Grossbritanien gekommen. Der Chef
der deutschen Shell-Zentrale Peter Dunken (sp.?) sagte, die Oelplattform
werde weger der oeffentlichen Proteste vorerst nicht versenkt. Bei Shell in
London schuettelt man darueber nur verstaendnislos den Kopf.
Shell United Kingdom dementiert Shell Deutschland. Zu einer offenen Kontroverse zwischen der britischen Zentrale und der deutschen Konzernniederlassung ist es heute Nachmittag gekommen. Eine Sprechering von Shell UK meinte zu Aeusserungen des deutschen Shell-Vorstandsvorsitzenden, wonach die Versenkung der Brent Spa zunaechst einmal aufgeschoben werde, die sei "absolute rubbish" - totaler Unsinn. Die geplante Aktion gehe voran. Man sei nach wie vor ueberzeugt davon, dass die vorgesehene Entsorgung der Oelplattform in einem Tiefwassergebiet des Atlantiks die richtige Entscheidung sei, betonte die Shell-Sprecherin in London. In den naechsten Tagen werde Shell nocheinmal die Vorteile der Versenkung im Meer erleutern. Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass grosse Mengen von Giftmuell bereits von der ausgedienten Plattform entfernt worden seien.
Obwohl sich die britische Shell-Zentrale also hartneckig zeigt, scheinen
die internationalen Proteste ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. in
London gild es als unwahrscheinlich, dass der Oelkonzern nach den jetzigen
Erfahrungen in Zukunft noch andere PLattformen im Meer versenken werde. |
Streit um SED-Vermoegen ist beendet |
Berlin. Der Streit um das fruehere Vermoegen der DDR-Partei SED ist
beendet. Wie die Nachfolgepartei PDS stimmte auch die unabhaengige
Kommission fuer die DDR-Parteien und Massenorganisationen, den Kompromiss
ueber die SED-Hinterlassenschaften in Hoehe von Rund 1,8 Milliarden DM zu.
Der Vergleich sieht vor, dass die PDS mit Ausnahme von vier Immobilien auf
das Altvermoegen der SED verzichtet. Die PDS behaelt unter anderem ihre
Parteizentrale in Berlin. |
Regierungskriese in Hamburg abgewendet |
Hamburg. Die Regierungskriese in der Hansestadt ist vorerst abgewendet.
Sozialdemokraten und Stattpartei einigten sich darauf, ihre rot-graue
Koalition bis zum Ende der Legislaturperiode im Herbst 1997 fortzufuehren.
In Hamburg hat die Stattpartei diese Woche ihren Fraktionsstatus verlohren,
weil zwei ihrer sieben Abgeordneten aus der Partei ausgetreten sind.
Buergermeister Voscherau (SPD) fuerchtet deshalb bei Abstimmungen kuenftig
auf das Wohlwollen einzelner Abgeordneter angewiesen zu sein. |
Protestkundgebung in der Dortmunder Westfalenhalle |
Dortmund. In der Westfalenhalle haben sich am Abend rund 15.000 Exiliraner
zu einer Protestkundgebung getroffen. Dabei wurde eine Rede der iranischen
Exilpolitikerin Radjavi (sp.?) verlesen, in der sie zum Widerstand gegen
die Regierung in Tehran aufruft.
Die Teilnehmer der Kundgebung protestierten auch gegen die Bundesregierung,
die Frau Radjavi die Einreise zu der Kundgebung in Dortmund untersagt
hatte. Das Auswaertige Amt wirft der iranischen Exilpolitikerin vor, zum
gewaltsamen Sturz der Regierung in Tehran aufzurufen. Die Polizei ist am
Gelaende der Westfalenhalle mit einem Grossaufgebot im Einsatz. |
Eine Meldung vom Sport |
Tennis. Boris Becker und Marc Kevin Goellner haben beim Rasenturnier in
Quiens (sp.?) das Halbfinale erreicht. Becker schlug den Australier Jason
Stoltenberg (sp.?) mit 6:4 und 6:1 und trifft nun auf den Franzosen Gui
Forget (sp.?).
Goellner setzte sich mit 7:5 und 6:4 gegen Dereck Rostaniot (sp.?) durch
und triff jetzt auf den Weltranglistenzweiten Pete Sampres (sp.?),
ebenfalls aus den USA. |
Dollarwechselkurs |
1 US-$ = 1.3980 DM DAX = 2119 Punkte (-8) |
Nachrichten der letzten site |
Mahlzeit!
* In Hongkong wird gefaelschtes (?) Klopapier im Wert von DM 50.000 beschlagnahmt. * Laut Veroeffentlichung der statistischen Landesaemter nehmen sich die Menschen in Nordrhein-Westfalen mehr Zeit fuer Freunde als in Restdeutschland. Dafuer essen sie schneller und nehmen es mit dem Hausputz nicht so genau. (Da fragen wir lieber gar nicht erst, wie diese Statistik entstanden ist sondern halten einfach ungeprueft fest, dass an Rhein und Ruhr die netteren Leute wohnen...) * Amerikanische Wissenschaftler entdecken Helium im Weltall und haben so eine weiter Beweisluecke in der Urknalltheorie geschlossen. * Die australische Sexindustrie verzichtet bis auf weiters auf franzoesische Dessous in ihren Auslagen und das Ehepaar Stangier faehrt erstmals seit Jahren nicht nach Frankreich in Urlaub. (Wenn Ihr also demnaechst von grosser Duerre in Frankreich hoert --- Ihr wisst warum ...) * In England wird das erste BSE-verseuchte Rind, das nach 1992 geboren wurde entdeckt. Damit ist der Beweis erbracht, dass Schafsverfuetterung nicht der einzige Uebertragungsweg ist. |
Quellen |
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