Bosnienkrieg |
Sarajevo. Kampfflugzeuge der NATO haben ihre Luftangriffe auf Stellungen der
bosnischen Serben in der vergangenen Nacht und am Morgen unvermindert
fortgesetzt. Die NATO-Maschinen werden bei ihrer Offensive von der
Artillerie der Schnellen Eingreiftruppe unterstuetzt. Die Aktion, die gestern
frueh begann, war die Antwort der NATO auf den serbischen Granatenangriff auf
den Marktplatz von Sarajevo, bei dem am Montag 37 Menschen starben. Aus
Pentagonkreisen verlautete, in den kommenden Tagen wuerden weitere
amerikanische Militaermaschinen in die Region verlegt. Nach Angaben des
franzoesischen Verteidigungsministers Charles Mignon (Sp?) sind die beiden
franzoesischen Piloten, deren Flugzeug vom Typ Mirage gestern abgeschossen
worden waren, am Leben und wohlauf. In NATO-Kreise verlautete, andere
Piloten haetten ueber Sarajevo Funksignale der Franzosen empfangen. Diese
deuteten darauf hin, dass sich die Piloten nicht in der Gewalt der Serben
befinden. Serben-General Mladic hat zuvor entsprechendes von sich gegeben.
Offenbar wird jetzt eine Evakuierung der NATO-Bomberpiloten vorbereitet. Der
amerikanische Sondergesandte Richard Holbrooke begruesste jedoch die
Absicht der bosnischen Serben, gemeinsam mit Restjugoslawien eine Delegation
fuer Friedensverhandlungen zu bilden. Die drei Fuehrer der bosnischen
Serben, Karadzidc, Mladic und Parlamentspraesident Kreisnik (Sp?) haben eine
entsprechende Erklaerung unterzeichnet. Die Leitung der Delegation soll der
serbische Praesident Milosevic uebernehmen. Falls die Delegation sich nicht
auf eine Position einigen kann, soll Milosevic das letzte Wort haben.
Holbrooke sprach in diesem Zusammenhang von einem vielversprechenden Schritt
in Richtung einer Friedensloesung. Der amerikanische Gesandte wird heute in
Zagreb kroatische und bosnische Spitzenpolitiker treffen und weiter fuer die
amerikanische Balkaninitiative werben. Unterdessen gehen die Angriffe
weiter. Frankreichs Verteidigungsminister Mignon erklaerte, fuer eine
Beendigung der laufenden NATO-Operation sehe er keinen Anlass. In der Tat
ist von Seiten der bosnischen Serbenfuehrer noch nichts zu hoeren, was auf
ein Einlenken schliessen lassen koennte. General Mladic weigerte sich, seine
schweren Waffen aus der Umgebung der Schutzzonen abzuziehen, Fuehrer
Karadzic sagte, die NATO mache ihm keine Angst. Die Vereinten Nationen
hatten einen solchen Rueckzug der schweren Waffen als eine der Bedingungen
fuer ein Ende der Luftangriffe genannt. Der fuer das suedliche Europa
zustaendige NATO-Oberbefehlshaber Smith spricht von erfolgreichen
Luftangriffen gegen die bosnischen Serben. Wie US-Admiral Smith vor der
Presse in Neapel mitteilte, flogen die NATO-Maschinen seit gestern 300
Angriffe, und trafen etwa 90 einzelne Ziele. Der NATO-Kommandierende raeumte
ein, dass einige Ziele verfehlt wurden und fuehrte als Grund Probleme mit
dem Wetter an. Smith fuegte hinzu, zur Zeit werde die Rettung der beiden
gestern abgeschossenen franzoesischen Piloten vorbereitet; es werde alles
getan, die beiden Piloten zu retten. Die Luftangriffe wurden zunaechst
ausgesetzt, damit das Ausmass der Zerstoerungen ueberprueft werden konnte.
Die NATO will jedoch die Angriffe solange fortsetzen, bis die Serben ihre
Geschuetze bei Sarajevo abgezogen haben oder bis sie zerstoert sind, und die
Serben aufhoeren, die anderen UN-Schutzzonen zu bedrohen. Einen Abzug lehnte
Serben-General Mladic ab. Er rief sein Volk auf, den Kampf fortzusetzen und
keinen einzigen Millimeter Bodens abzutreten. Smith erklaerte, die Flugabwehr
der Serben sei bisher nur zum Teil vernichtet worden. Insgesamt zog Smith
eine positive Bilanz. NATO-Generalsekretaer Claas (Sp?) hat angekuendigt,
dass die Angriffe gegen die Serben unter Umstaenden verstaerkt werden, und
zwar dann, wenn die Serben die Unversehrtheit der UNO-Schutzzonen nicht
garantieren. Bislang kamen keine deutschen Soldaten zum Einsatz. |
Treffen der Bosnienkontaktgruppe fuer uebermorgen geplant |
Bonn. Die Bosnienkontaktgruppe wird sich uebermorgen in Bonn mit den
Luftangriffen auf Stellungen der bosnischen Serben befassen und eine Bilanz
ziehen. Das kuendigte Bundesaussenminister Kinkel an. Er sprach von einer
gewissen Chance, nun am Verhandlungstisch zu einer Loesung zu kommen. |
Empfang zum 40jaehrigen Bestehen der Bundeswehr |
Bonn. Zum 40jaehrigen Bestehen der Bundeswehr in diesem Jahr hat
Bundeskanzler Helmut Kohl am spaeten Vormittag zu einem Empfang im Bonner
Palais Schaumburg (Sp?) geladen. Unter den Gaesten waren 350 aktive und
ehemalige Soldaten, sowie zivile Bedienstete der Streitkraefte. Bei dem
Empfang wurde unter anderem an die Integration der Nationalen Volksarmee der
DDR in die Bundeswehr vor fuenf Jahren erinnert.
Der Einsatz deutscher Soldaten zur Unterstuetzung der Schnellen
Eingreiftruppe fuer Bosnien sei eine Pflichterfuellung der Bundesrepublik.
Das vereinte Deutschland muesse diese Pflicht innerhalb der
Voelkergemeinschaft wahrnehmen, sagte der Kanzler. Die Bundeswehr leiste
damit einen Dienst fuer die vielen unschuldigen Menschen, die unter dem
Krieg zu leiden haben. Allerdings wuerden die Einsatzmoeglichkeiten der
deutschen Tornado-Kampfflugzeuge nicht ausgeweitet, so Kohl. Der Kanzler
gratuliert herzlich zum 40jaehrigen Bestehen der Bundeswehr: "Sie haben
die Freiheit und den Frieden des deutschen Volkes ueber die Jahrzehnte
gesichert." Die Oeffentlichkeit, beklagte sich Kohl, weiss das kaum zu
schaetzen. Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr setzten schliesslich
ihr Leben aus Spiel wenn sie ihren Dienst tun, jetzt etwa die Kampfpiloten
im ehemaligen Jugoslawien. Wenn die Weltgemeinschaft uns ruft, dann werden
wir unseren Beitrag in Bosnien leisten, sagte Kohl. Ausdruecklich betonte
der Kanzler, dass die Verweigerung des Wehrdienstes in Deutschland die
Ausnahme bleiben muesse, auch wenn er selbst sehr grossen Respekt vor
der Leistung der Zivildienstleistenden habe. Die allgemeine Wehrpflicht
sei Ausdruck der Buergerverantwortung in der freiheitlich demokratischen
Grundordnung. Wer als Soldat durch Geloebnis oder Eid bekunde, der
Bundesrepublik treu zu dienen, und die Freiheit des deutschen Volkes zu
verteidigen, habe Anspruch auf die Unterstuetzung aller gesellschaftlichen
Kraefte. |
Scharping entmachtet Schroeder |
Bonn. Der niedersaechsische Ministerpraesident Schroeder wird kuenftig nicht
mehr fuer die Koordination der SPD-Wirtschaftspolitik zustaendig sein. Das
teilte der SPD-Partei- und Fraktionschef Scharping unter grossem Beifall der
Bundestagsfraktion mit. Rudolf Scharping hat die Notbremse gezogen. Schroeder
wird nicht mehr im Namen der SPD Wirtschaftspolitik betreiben. Heute Morgen
habe er Schroeder telephonisch von seinem Vorhaben unterrichtet, sagte
Scharping am Mittag in Bonn. Dieser habe dann schriftlich erklaert, dass er
auf die Sprecherfunktion verzichte. Das musste so kommen, erklaerte Peter
Struck, parlamentarischer Geschaeftsfuehrer der SPD-Bundestagsfraktion.
Scharping konnte sich nicht laenger von Schroeder auf der Nase herumtanzen
lassen. Ausloeser waren die juengsten Aeusserungen Schroeders in einem
Zeitungsinterview. Darin hatte Schroeder erklaert, es gehe nicht mehr
um sozialdemokratische oder konservative Wirtschaftspolitik, sondern
um moderne oder unmoderne. In Bezug darauf soll Scharping heute vor
der Fraktion erklaert haben, wer dies so sehe, koenne nicht mehr fuer
sozialdemokratische Wirtschaftspolitik sprechen. Wie es weiter hiess, will
Scharping noch seine Entscheidung vom Parteipraesidium bestaetigen lassen.
Er sei als Parteichef nicht bereit, erhebliche Meinungsunterschiede in der
Wirtschaftspolitik zwischen der SPD und der Regierungskoalition von Schroeder
einebnen zu lassen und dafuer den Namen der SPD herzugeben. Schroeder selbst
versuchte offenbar den Eindruck zu erwecken, er sei dem Schritt Scharpings
zuvorgekommen. Innerhalb der Fraktion liess er einen Brief verbreiten, in dem
er von sich aus das Amt des wirtschaftspolitischen Sprechers zur Verfuegung
stellt. Jetzt herrscht endlich Klarheit, sagte auch SPD-Finanzexpertin
Ingrid Matthaeus-Maier. Die Fraktion und die Partei stehen hinter Scharping,
erklaerte Matthaeus-Maier und hofft, dass das ganze Theater jetzt ein Ende
hat. In einem Brief an den Parteivorsitzenden schrieb Schroeder: "Die Art
und Weise, wie auf jede meiner Aeusserungen reagiert wird, zeigt mir, dass
es zur Zeit schwer ist, eine Basis fuer eine rationale Zusammenarbeit zu
finden". Schroeder schrieb weiter, er verzichte von sich aus auf den Posten
des wirtschaftspolitischen Sprechers. Jetzt stellt sich die Frage nach der
Nachfolge Schroeders. Beste Chancen werden dem nordrhein-westfaelischen
Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (Sp?) eingeraeumt, doch der will
bislang von dem freien Posten nichts wissen. Er sehe jetzt noch keinen
Nachbesetzungsbedarf, sagte Clement. Die Wirtschaftspolitik koenne
genausogut von der Bundestagsfraktion und den Laenderchefs gemeinsam
uebernommen werden. Schroeder will sich auch nach seiner Absetzung weiter
in die Bundespolitik einmischen. Schroeder erklaerte vor Journalisten, er
habe die Interessen seines Landes in Bonn zu vertreten, und gedenke, seine
Kompetenz in Wirtschaftsfragen auch weiter zu nutzen. Er werde sich auch
kuenftig oeffentlich und parteiintern zu solchen Fragen aeussern. Schroeder
bestritt zugleich, dass Parteichef Scharping ihm am morgen die Enthebung von
seinem Posten telephonisch mitgeteilt habe. Vielmehr habe er Schroeder ein
Telefax mit der Bitte geschickt, jemand anderen mit der Aufgabe zu betrauen. |
Hacker rufen zu Sitzstreik auf Datenautobahn auf |
Hamburg. Aus Protest gegen die geplanten Atomtests wollen Computerhacker die
Kommunikationssysteme Frankreichs lahmlegen. Dazu haben Computerexperten aus
Deutschland, den USA, Holland und Japan aufgerufen. In einer Mitteilung
forderten der Chaos Computer Club aus Hamburg und andere internationale
Hackerorganisationen einen Sitzstreik auf der Datenautobahn. Vom Ersten
September an sollten moeglichst viele Menschen ab 5 vor 12 Pariser Ortszeit
franzoesische Telephonnummern und Datenadressen ansteuern. |
Richterin aus Prozess ausgeschieden |
Mainz. Im dritten Mainzer Prozess um Kindesmissbrauch ist die Richterin, die
als Berichterstatterin taetig war, ausgeschieden. Fuer sie ist eine
Ersatzrichterin eingsprungen. Die ausgeschiedene Richterin war fuer das
Landgericht nicht mehr zu halten. Im ersten Prozess um Kindesmissbrauch hatte
sie als Zeugin aussagen muessen. Laut Prozessordnung darf sie aber nicht
zugleich Richterin und Zeugin sein. |
Geiseldrama in Kaschmir |
Neu-Delhi. Die moslemischen Entfuehrer der vier westlichen Touristen in
Kaschmir haben den indischen Behoerden ein neues Ultimatum gestellt. Im Laufe
des heutigen Tages soll die Regierung in Neu-Delhi auf die Forderung der
Geiselnehmer reagieren; die Rebellen wollen die Freilassung von 15
Gesinnungsgenossen erzwingen. Die Entfuehrer werfen der indischen Regierung
Verzoegerungstaktik vor. Seit ueber acht Wochen hat die Moslemgruppe Al
Faran einen Deutschen, zwei Briten und einen US-Buerger in ihrer Gewalt.
Eine fuenfte Geisel hatten die Entfuehrer Anfang August enthauptet. Die
indische Regierung ist ueberzeugt, dass die vier Geiseln noch am Leben sind.
Sie haette von den Entfuehrern ausreichende Beweise dafuer erhalten. |
Gertrud Luckner gestorben |
Freiburg. Gertrud Luckner, eine Wegbereiterin der christlich-juedischen
Verstaendigung, ist in Freiburg gestorben. Sie wurde 94 Jahre alt. Waehrend
der Zeit des Nationalsozialismus half sie verfolgten Juden unter groesster
Gefahr fuer ihr eigenes Leben. 1943 kam Gertrud Luckner in das
Konzentrationslager Ravensbrueck. Nach dem Krieg arbeitete sie beim
Deutschen Caritasverband. Der Staat Israel ehrte Frau Luckner mit seiner
hoechsten Auszeichnung. Die Stadt Freiburg machte sie zur Ehrenbuergerin. |
Horst Janssen gestorben |
Hamburg. Der Zeichner Horst Janssen ist tot. Er starb in Hamburg im Alter von
65 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Janssen hat sich weltweit als
Maler, Zeichner und Graphiker einen Namen gemacht. Sein Werk umfasst mehr als
14.000 Zeichnungen, ueber 3.000 Radierungen, sowie Holzschnitte, Lithographien
und Aquarelle. Der exzentrische Kuenstler erwarb sich gleichzeitig den Ruf
eines Buergerschrecks und Frauenhelden. Seine literarische Begabung zeigte er
in seinen autobiographischen Aufzeichnungen. |
Kanther will Einbuergerung erleichtern |
Bonn. Bundesinnenminister Manfred Kanther will nach einem Bericht der
Bildzeitung in Deutschland lebenden Auslaendern die Einbuergerung
erleichtern. Wie das Blatt schreibt, plant Kanther eine Reform des
Staatsbuergerrechts; danach sollten Auslaender kuenftig nach zehn und nicht
wie bisher nach 15 Jahren eingebuergert werden koennen. Voraussetzungen
dafuer seien, dass die Antragsteller die deutsche Sprache beherrschten und
nicht wegen extremistischer Tendenzen aufgefallen seien. |
Tarifkonflikt bei VW |
Wolfsburg. Im Tarifkonflikt bei Volkswagen hat die IG-Metall fuer heute neue
Protestaktionen im Stammwerk Wolfsburg angekuendigt. Es ist auch heute zu
Produktionsausfaellen gekommen. Der Gesamtbetriebsrat hat die Belegschaft
in allen drei Schichten ueber den Stand der Tarifverhandlungen unterrichtet,
die gestern ergebnislos auf kommenden Dienstag vertagt wurden. Nach
Berechnungen der Arbeitnehmervertreter sollte das jeweils eine Stunde
dauern. Der Geschaeftsfuehrer des VW-Gesamtbetriebsrates Daase (Sp?)
betonte, bei den geplanten Veranstaltungen handelte es sich nicht um
Warnstreiks sondern um Informationsveranstaltungen. Doch werde ueber den Tag
verteilt in allen Bereichen des Werkes zeitweise die Arbeit ruhen. Heute
Vormittag haben rund 4.000 Beschaeftigte die Arbeit niedergelegt. Sie
versammelten sich zu einer Kundgebung. Dabei informierte die IG-Metall ueber
den Stand der Verhandlungen. Bis zur heutigen Spaetschicht sollen bis zu
40.000 Beschaeftigte zeitweise die Arbeit niederlegen um an solchen
Informationsveranstaltungen teilzunehmen. Allein in Wolfsburg sind etwa
46.000 Menschen beschaeftigt. VW rechnet durch den Produktionsausfall mit
einem Umsatzverlust von etwa 15 Millionen Mark. Gestern war bei den
Tarifverhandlungen in Hannover auch in der vierten Runde kein Durchbruch
gelungen. Die Gespraeche wurden daraufhin auf naechsten Dienstag vertagt.
Die IG-Metall bezeichnete die bisherigen Vorschlaege des Unternehmens bei
den Tarifverhandlungen als voellig unannehmbar. Fuer Montag hat die
IG-Metall zu Warnstreiks in allen VW-Werken aufgerufen. Allein in Wolfsburg
soll es einen Arbeitsausfall fuer mehrere Stunden geben. Die Belegschaft des
Stammwerks soll ausserdem vor dem Verwaltungsgebaeude demonstrieren. Die
Gewerkschaft rechnet mit einer Beteiligung von bis zu 43.000 Mitarbeitern.
Der Gesamtbetriebsrat von VW warnte die Konzernspitze, falls es nicht bald
zu einer Einigung komme, werde es einen Kampf geben, wie es der Vorstand
noch nicht erlebt habe. Streitpunkte sind vor allem eine Lohnerhoehung, die
Beschaeftigungssicherung und die von VW verlangte begrenzte kostenlose
Mehrarbeit. |
Eingebuergerte Auslaender werden in Berlin als Vollzugsbeamte gesucht |
Berlin. In Berlin werden eingebuergerte Auslaender als Personal in den
Gefaengnissen gesucht. Justizsprecherin Voelster (Sp?) Begruendete dies
damit, dass inzwischen jeder dritte Gefangene in den Berliner Haftanstalten
Auslaender sei. Da ein Teil von ihnen nicht deutsch spreche, gebe es
Verstaendigungsprobleme. Deshalb habe man in einer tuerkischen Zeitung in
Berlin um Interessenten geworben, sagte die Justizsprecherin. Die Bewerber
werden nach einer Eignungspruefung als Beamtenanwaerter eingestellt. Nach
einer zweijaehrigen Ausbildung koennen sie dann als Vollzugsbeamte in den
Berliner Gefaengnissen arbeiten. |
SPD-Klausurtagung |
Bonn. Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich heute zu einer Klausurtagung
getroffen. Bei den zweitaegigen Beratungen wollen sich die Sozialdemokraten
auf die politischen Auseinandersetzungen der kommenden Monate vorbereiten. Es
wird damit gerechnet, dass die Fraktion dabei ihren Anspruch als Zentrum der
SPD-Opposition gegenueber der Bundesregierung bekraeftigen will. Zahlreiche
Abgeordnete hatten kritisiert, dass die SPD-Ministerpraesidenten mit ihrer
Mehrheit im Bundestag darauf in der Vergangenheit zuviel Einfluss genommen
haetten. |
FDP-Klausurtagung in Ulm |
Ulm. Die Bundestagsfraktion der FDP hat am Nachmittag ihre zweitaegige
Klausurtagung in der Stadt an der Donau beendet. Dabei suchten die Liberalen
nach dem kuenftigen Kurs ihrer Partei. Bei den Beratungen ging es um Fragen
der Wirtschafts- und Gesundheitspolitik. Die FDP will die Kfz-Steuer
abschaffen und dafuer die Mineraloelsteuer entsprechend erhoehen. Das
beschlossen die Liberalen-Abgeordneten zum Abschluss der jaehrlichen Tagung.
Fraktionschef Solms kuendigte an, dass diese Forderung schon in der
kommenden Woche in die Bonner Koalitionsgespraeche eingebracht wird. Nach
Rechnung der FDP-Experten wuerde sich der Benzinpreis um zehn bis 15
Pfennige pro Liter erhoehen. Das sei dann ein Anreiz, auf so manche
Autofahrt zugunsten der Umwelt zu verzichten. |
Zugunfall auf Strecke Ulm-Stuttgart |
Geislingen. Zu Behinderungen im Bahnverkehr ist es heute auf der Strecke
Stuttgart-Ulm gekommen. Aus bislang ungeklaerter Ursache waren mehrere
Waggons eines Gueterzuges entgleist. Verletzt wurde niemand. Der Unfall
ereignete sich zwischen Geislingen und Amstetten. Der Streckenabschnitt
musste eingleisig gesperrt werden. |
Urteil aufgehoben |
Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof hat den als Autogeher von Muenchen
bekanntgewordenen Muenchner Michael Hartmann endgueltig freigesprochen. Damit
wurde eine Verurteilung Hartmanns wegen Eingriffs in den Strassenverkehr
durch das Muenchner Landgericht aufgehoben. Der 29jaehrige war seit 1988
immer wieder ueber falschgeparkte Autos geklettert, um damit, wie er selbst
sagte, gegen die Uebermacht des Automobils zu protestieren. Das Landgericht
Muenchen hatte ihn deshalb zu 10 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewaehrung
verurteilt. |
Tennis |
New York. Steffi Graf und Boris Becker haben bei den US-Open in New York die
dritte Runde erreicht. In nur 44 Minuten besiegte Graf die Italienerin Rita
Grande mit 6:1 und 6:3. Becker setzte sich mit 6:1, 6:3 und 7:5 gegen den
Muenchner Karsten Arriens durch. |
Ergebnisse und Tabelle der 1. Fussball Bundesliga |
1. FC Koeln 3-2 Hamburger SV (Tue 29.Aug.95) Werder Bremen 1-0 Karlsruhe (Tue 29.Aug.95) B. Muenchen 2-0 Uerdingen (Wed 30.Aug.95) E. Frankfurt 4-2 186O Muenchen (Wed 30.Aug.95) VfB Stuttgart 3-1 Freiburg (Wed 30.Aug.95) St. Pauli 1-2 Kaiserslautern (Tue 29.Aug.95) M'gladbach 0-0 Leverkusen (Tue 29.Aug.95) Schalke O4 1-1 Duesseldorf (Wed 30.Aug.95) Hansa Rostock 3-2 Dortmund (Tue 29.Aug.95) Rk. Team Points Goal Diff. I W D L G+ G- ========================================+======================== 1 B. Muenchen 9 + 7 I 3 0 0 11-4 2 M'gladbach 7 + 3 I 2 1 0 4-1 3 St. Pauli 6 + 3 I 2 0 1 7-4 4 Hansa Rostock 6 + 2 I 2 0 1 7-5 5 E. Frankfurt 5 + 2 I 1 2 0 7-5 6 VfB Stuttgart 5 + 2 I 1 2 0 4-2 7 Werder Bremen 5 + 1 I 1 2 0 5-4 8 Leverkusen 5 + 1 I 1 2 0 3-2 9 1. FC Koeln 4 0 I 1 1 1 4-4 10 Kaiserslautern 4 - 1 I 1 1 1 4-5 11 Schalke O4 4 - 1 I 1 1 1 3-4 12 Duesseldorf 3 0 I 0 3 0 3-3 13 Dortmund 2 - 1 I 0 2 1 4-5 14 Uerdingen 2 - 2 I 0 2 1 1-3 15 Hamburger SV 1 - 2 I 0 1 2 7-9 16 186O Muenchen 1 - 4 I 0 1 2 5-9 17 Karlsruhe 1 - 5 I 0 1 2 4-9 18 Freiburg 0 - 5 I 0 0 3 1-6 ========================================+======================== |
Boerse |
DAX = 2238 (- 2) (Stand 17:00 MESZ: 2234) 1 US$ = 1,4665 (- 0,0100) 1 Brit. Pfund = 2,2765 Umlaufrendite : 6,31% (+ 0,02) |
Quellen |
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