GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 20. 04. 2004



* EU setzt Ultimatum fuer Aenderung des Dosenpfandes
* Rau zu seinem letzten Staatsbesuch in Ungarn
* Fischer zu Besuch in Afghanistan
* Bundesverfassungsgericht erklaert Oekosteuer fuer rechtens
* Koalition will Fliegen teurer machen
* Schroeder und Eichel offenbar einig ueber Welteke-Nachfolge
* Chemie-Arbeitgeber fordern Verzicht auf Lohnerhoehungen
* Zweite Tarifrunde im Kfz-Gewerbe hat begonnen
* Teufel spricht Doering das Vertrauen aus
* Erstes Abitur in Baden-Wuerttemberg nach neuen Vorgaben
* Diskussion um Sekten-Vorwuerfe gegen Lehrerinnen in Rheinland-Pfalz
* Enteignungsverfahren gegen Bauern wegen Landesmesse verzoegert sich
* Handwerk in Rheinland-Pfalz fordert geaendertes Bildungssystem
* Laengere Arbeitszeit fuer Landesangestellte in Baden-Wuerttemberg
* Auslastung der Hotels in Deutschland verbessert
* Siemens will weniger Stellen streichen als geplant
* Historisches Wasserflugzeug darf auf dem Bodensee landen
* Zoll wehrt sich gegen den Vorwurf massiver Sicherheitsmaengel
* Kampagne gegen sexuellen Missbrauch von Kindern gestartet
* 'Wunder von Bern' wird zum Theaterstueck
* Boerse



EU setzt Ultimatum fuer Aenderung des Dosenpfandes

Die EU will Deutschland zwingen, die umstrittene Dosenpfand-Regelung zu aendern. Die Kommission hat Deutschland aufgefordert, die Regeln zum Dosenpfand innerhalb von zwei Monaten zu aendern. Fuer EU-Kommissar Bolkestein benachteiligt das umstrittene Dosenpfand auslaendische Getraenkeanbieter. Bundesumweltminister Trittin hatte sich bis zuletzt bemueht, die EU vom Pfandsystem zu ueberzeugen. Aendert Deutschland das Pfandsystem nicht, koennte die Kommission klagen. Bis zu einer Entscheidung koennen zwei Jahre vergehen.


Rau zu seinem letzten Staatsbesuch in Ungarn

Wenige Tage vor dem Beitritt seines Landes zur EU hat Ungarns Praesident Madl die besonderen Beziehungen zu Deutschland betont. Zum Auftakt eines Staatsbesuchs von Bundespraesident Rau sagte Madl, Deutschland sei der wichtigste Wirtschaftspartner Ungarns. Die Reise nach Budapest ist der letzte Staatsbesuch Raus in seiner Amtszeit als Bundespraesident. Waehrend der drei Tage in Budapest will er unter anderem auch die vergangene Woche eroeffnete Holocaust-Gedenkstaette besuchen.


Fischer zu Besuch in Afghanistan

Aussenminister Fischer hat die Arbeit des deutschen Wiederaufbauteams in der nordafghanischen Stadt Kundus gelobt. Eine Ausweitung des Einsatzes auf weitere Regionen Afghanistans komme aber nicht in Frage, sagte Fischer bei einem Besuch des deutschen Bundeswehrkontingents. Auch der Vorsitzende des Auswaertigen Ausschusses, Ruehe, zeigte sich zufrieden mit der Arbeit des Teams. Zur Zeit ist Fischer in der Hauptstadt Kabul, um mit Praesident Karsai und dem UN-Sonderbeauftragten Arnault ueber die Vorbereitung der Wahlen zu reden.


Bundesverfassungsgericht erklaert Oekosteuer fuer rechtens

Das Bundesverfassungsgericht hat die Oekosteuer einschliesslich der Ausnahmen fuer das produzierende Gewerbe bestaetigt. Die 1999 eingefuehrte Steuer stelle keine willkuerliche Ungleichbehandlung bestimmter Wirtschaftszweige dar, urteilten die obersten deutschen Richter in Karlsruhe. Geklagt hatten mehrere Spediteure und Kuehlhausbetreiber. Sie sahen sich wegen diverser Ausnahmeregelungen im Vergleich zu anderen Branchen benachteiligt. Der umweltpolitische Sprecher der Gruenen, Winfried Hermann, hat betont, die Oekosteuer habe zu einem Rueckgang des Kraftstoffverbrauchs gefuehrt und darueber hinaus Innovationsanreize geschaffen. Hermann raeumte ein, dass es durch Ausnahmeregelungen zu Ungerechtigkeiten kommen koenne. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Klaus Lippold, bezeichnete die Oekosteuer hingegen als "eindeutig schaedlich". Sie habe der Wirtschaft "ganz erhebliche, zusaetzliche Belastungen" gebracht und keine Lenkungswirkung im oekologischen Sinne gezeigt.


Koalition will Fliegen teurer machen

Die rot-gruenen Regierungsfraktionen wollen Flugreisen langfristig teurer machen. Mit der Besteuerung von Flugbenzin und dem Aufschlag von Mehrwertsteuer auf internationale Flugscheine sollten "gleiche Wettbewerbsbedingungen fuer den Flug- und Schienenverkehr" geschaffen werden, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Gruenen, Albert Schmidt, der "Berliner Zeitung".Auch SPD-Fraktionsvize Michael Mueller sagte, die steuerliche Privilegierung des Flugverkehrs muesse langfristig ein Ende haben. Zugleich soll Bahnfahren billiger werden. Bislang wird zwar auf Bahnfahrkarten Mehrwertsteuer erhoben, nicht jedoch auf Flugscheine. Anders als beim Kraftstoff fuer Autos wird beim Flugbenzin auch keine Mineraloelsteuer faellig.


Schroeder und Eichel offenbar einig ueber Welteke-Nachfolge

Bundeskanzler Schroeder und Finanzminister Eichel haben sich nach dpa-Informationen auf einen Nachfolger fuer den zurueckgetretenen Bundesbankpraesidenten Welteke geeinigt. Die Bundesregierung will sich jedoch erst nach der Kabinettssitzung am Mittwoch offiziell zur Nachfolge aeussern. Am Dienstag werde es keinen Namen geben. Nach dem Ruecktritt von Welteke hat die Regierung das Recht, einen Nachfolger vorzuschlaggen. Als Namen werden neben den Staatssekretaeren Tacke und Koch-Weser auch Bundesbank-Vize Stark und der Ex-Chef der DZ-Bank Thiemann gehandelt.


Chemie-Arbeitgeber fordern Verzicht auf Lohnerhoehungen

Vor Beginn der Tarifverhandlungen in der Chemieindustrie haben die Arbeitgeber einen weitgehenden Verzicht auf Lohnerhoehungen gefordert. Der Verteilungsspielraum sei stark geschrumpft, so der Praesident der Chemiearbeitgeber, Erkel. Die Gewerkschaft fordert Einkommensverbesserungen von 3,5 Prozent.


Zweite Tarifrunde im Kfz-Gewerbe hat begonnen

Lahnstein. Begleitet von Protesten der Beschaeftigten hat in Lahnstein die zweite Tarifrunde fuer das Kfz-Gewerbe im Bezirk Rheinland-Rheinhessen begonnen. Rund 300 Beschaeftigte von Autohaeusern demonstrierten nach Gewerkschaftsangaben vor dem Tagungshotel. Sie wollen damit der Gewerkschaftsforderung nach 3,8 Prozent mehr Lohn und Gehalt Nachdruck verleihen. Auch die Ausbildungsverguetungen sollen nach dem Willen der IG Metall um 3,8 Prozent steigen. Die Arbeitgeber wollen dagegen unter anderem das Weihnachtsgeld streichen, den Urlaub um zwei Tage kuerzen sowie die Arbeitszeit um bis zu vier Stunden pro Woche erhoehen. Die erste Tarifrunde fuer die rund 14.000 Beschaeftigten der Branche war am 17. Maerz ohne Annaeherung geblieben.


Teufel spricht Doering das Vertrauen aus

Ministerpraesident Erwin Teufel (CDU) hat seinem Wirtschaftsminister Walter Doering (FDP) das Vertrauen ausgesprochen. Auch fuer einen Minister muesse die Unschuldsvermutung gelten, sagte Teufel. Gegen Doering soll wegen der unklaren Finanzierung einer Umfrage zur Wirtschaftspolitik ermittelt werden. Teufel sagte, es sei Aufgabe der Staatsanwaltschaft, sich ungeklaerten Faellen anzunehmen. Er selbst habe allerdings keinen Zweifel an der Unschuld seines Ministers: "Wir haben ein jahrelanges Vertrauensverhaeltnis, gewachsen aus einer fast taeglichen Zusamnmenarbeit innerhalb der Regierung. Ich habe daher keinen Grund zum Zweifel, wenn Herr Doering sagt, er habe nichts Unrechtes getan." Die Zusammenarbeit der Koalition sehe er jedenfalls nicht gefaehrdet. Ausdruecklich nicht im Zusammenhang mit dem "Fall Doering" erklaerte Teufel, dass es zwei legitime Moeglichkeiten gebe, sich Umfragen bezahlen zu lassen. Sei die Umfrage im Interesse des Landes, wuerde diese auch vom Land bezahlt. Sei sie im Interesse von Parteien oder Politikern, dann koenne sie auch ueber eine Spende beglichen werden, aber "das muss dann schon ueber die Partei laufen", ergaenzte der Ministerpraesident.


Erstes Abitur in Baden-Wuerttemberg nach neuen Vorgaben

Stuttgart. 24.415 baden-wuerttembergische Gymnasiasten legen ab heute erstmals ihre Abiturpruefungen nach neuen Vorgaben ab. Statt wie bisher in drei Faechern werden die Schueler von diesem Schuljahr an in vier Faechern schriftlich geprueft. Muendliche Pruefungen wird es nun in zwei Faechern geben. Begonnen wird mit dem Fach Deutsch. Die Aenderung des Schulgesetzes fuer die neue Oberstufe wurde im Jahr 2000 vom Landtag verabschiedet. Ziel ist es, das Grundlagenwissen zu staerken. Dies war wiederholt von Wirtschaft und Hochschulen gefordert worden. Der heute beginnende Pruefungsmarathon endet am 28. April. Verpflichtend fuer die schriftlichen Pruefungen sind die Grundfaecher Deutsch und Mathematik sowie eine Fremdsprache. Die vierte schriftliche Pruefung absolvieren die Schueler in einem Profil- oder Neigungsfach. In den muendlichen Pruefungen zwischen dem 21. und 30. Juni praesentieren die Schueler eine vorbereitetes Thema und beantworten Fragen dazu. Neu ist, dass in allen Faechern ein Duden und ein grafikfaehiger Taschenrechner fuer Mathematik zugelassen sind. In den beruflichen Gymnasien mit ihren derzeit 12.765 Prueflingen gelten die neuen Abiregeln erst im kommenden Schuljahr.


Diskussion um Sekten-Vorwuerfe gegen Lehrerinnen in Rheinland-Pfalz

Mainz. Im Zusammenhang mit den Sekten-Vorwuerfen gegen mehrere rheinland-pfaelzische Lehrerinnen hat die CDU im Bildungsausschuss des Landtags schaerfere Konsequenzen gefordert. Die Versetzung der Frauen reiche nicht aus, sie muessten beurlaubt werden, sagte Josef Keller (CDU). "Wenn diese Lehrerinnen an der alten Schule nicht mehr tragbar sind, sind sie auch einer neuen Schule nicht zuzumuten", so Keller weiter. Sie muessten beurlaubt werden.Bildungsstaatssekretaer Joachim Hofmann-Goettig (SPD) verwies darauf, dass die Lehrerinnen zur Wahrung des Schulfriedens an der Monsheimer Grundschule versetzt worden seien. Vor moeglichen weiteren Konsequenzen muessten die Vorwuerfe im Einzelfall ueberprueft werden. Nach massiven Beschwerden von Eltern waren zwei Lehrerinnen einer Grundschule in Monsheim (Kreis Alzey-Worms) mit Auflagen an andere Schulen versetzt worden. Zudem waren disziplinarrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden. Auch eine Realschulleiterin aus Gau-Odernheim (Kreis Alzey-Worms) soll Lehren der Gemeinschaft "Zentrum des Lichts" im Unterricht verbreitet haben. Die Vereinigung in Mainz gilt bei Kritikern als antidemokratisch mit esoterischen, zum Teil apokalyptischen Inhalten. CDU und Gruene hatten eine Aufklaerung der Vorwuerfe gefordert.


Enteignungsverfahren gegen Bauern wegen Landesmesse verzoegert sich

Stuttgart/Leinfelden. Das Enteignungsverfahren gegen Grundstueckseigentuemer auf dem Gelaende der geplanten Landesmesse auf den Fildern ist am ersten Tag ohne Ergebnis geblieben. Das Regierungspraesidium bearbeitete heute vier von 64 Enteignungsantraegen, die die Projektgesellschaft Neue Messe gestellt hat. Einem der betroffenen Landwirte will das Regierungspraesidium Stuttgart wegen fehlender Unterlagen die Entscheidung schriftlich zukommen lassen. Gleichzeitig wird ueber eine vorzeitige Besitzeinweisung geurteilt.


Handwerk in Rheinland-Pfalz fordert geaendertes Bildungssystem

Mainz. Die rheinland-pfaelzischen Handwerkskammern (HWK) fordern eine Modernisierung des Bildungssystems. Dazu legten sie ein entsprechendes Positionspapier vor. Unter dem Titel "Foerderung, Kompetenzen und Gestaltungsfreiheit: Neue Koordinaten fuer ein zukunftsfaehiges Allgemein Bildendes Schulsystem" beschreiben die Handwerkskammern in einem Zehn-Punkte-Programm den gemeinsamen Erziehungsauftrag von Schule und Elternhaus. Ausserdem fordern sie darin eine fundierte oekonomische Grundbildung in allen Schularten, und eine staerkere Anerkennung der Gleichwertigkeit beruflicher und allgemeiner Bildung. Zudem muessten die Lehrer besser qualifiziert sein. Als einer der groessten Ausbilder biete das Handwerk vielfaeltige Ausbildungs- und Karrierechancen, so ein Sprecher der Handwerkskammern im Land. Das setze allerdings voraus, dass junge Menschen ueber ausreichende Eingangsvoraussetzungen verfuegten.


Laengere Arbeitszeit fuer Landesangestellte in Baden-Wuerttemberg

Stuttgart. Angestellte und Arbeiter, die beim Land Baden-Wuerttemberg beschaeftigt sind, muessen kuenftig laenger arbeiten. Ab 1. Mai, dem Tag der Arbeit, erhoeht sich fuer neu eingestellte und hoeher gruppierte Mitarbeiter die Wochenarbeitszeit auf 41 Stunden. Ministerpraesident Erwin Teufel gab diesen Beschluss des CDU/FDP-Landeskabinetts bekannt.Bisher betraegt die woechentliche Arbeitszeit fuer Angestellte und Arbeiter des Landes zwischen 37,5 und 38,5 Stunden. Beamte in Baden-Wuerttemberg arbeiten bereits 41 Stunden pro Woche. Finanzminister Gerhard Stratthaus (CDU) hatte sich dagegen ausgesprochen, dass Beschaeftigungsgruppen im oeffentlichen Dienst bei Bezahlung und Arbeitszeit unterschiedlich behandelt werden. "Fuer gesunde Menschen spielt es keine Rolle, ob sie 38,5 oder 41 Stunden arbeiten." (Erwin Teufel, CDU) Bis zum Jahr 2009 will das Land durch die Erhoehung der Arbeitszeit 37,5 Millionen Euro oder 1.250 Stellen einsparen. Nachdem die Tarifgemeinschaft der Laender Ende Maerz den Arbeitszeit-Tarifvertrag fuer Angestellte und Arbeiter des oeffentlichen Dienstes gekuendigt hatte, wollen verschiedene Laender die Arbeitszeit ausweiten. Das Saarland erhoeht von Mai an die woechentliche Arbeitszeit fuer neue Angestellte von 38 auf 40 Stunden, Bayern will seine Angestellten und Arbeiter woechentlich sogar 42 Stunden arbeiten lassen.


Auslastung der Hotels in Deutschland verbessert

Wiesbaden. Die Auslastung der deutschen Hotels und Pensionen hat sich wieder deutlich verbessert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im Februar 2004 fast 20 Millionen Gaesteuebernachtungen gezaehlt, ein Plus von acht Prozent gegenueber Februar 2003.


Siemens will weniger Stellen streichen als geplant

Bruchsal. Siemens wird in Bruchsal wohl weniger Arbeitsplaetze streichen als geplant. Anfang Februar hatte die Firma den Abbau von 580 Stellen angekuendigt. Nach intensiven Gespraechen ist die Konzernspitze nun bereit, die Zahl auf 250 zu reduzieren. Die Geschaeftsfuehrung nannte dafuer allerdings Bedingungen. Wie der Betriebsratsvorsitzende Ernst Faerber sagte, werden von der Belegschaft im Gegenzug fuer den geringeren Arbeitsplatzabbau laengere Arbeitszeiten und der Verzicht auf tarifliche Zulagen gefordert. Im Gespraech seien derzeit eine Verlaengerung der Arbeitszeit von 35 auf bis zu 40 Wochenstunden sowie Kuerzungen beim Weihnachts- und Urlaubsgeld.Der Pressesprecher von Siemens Bruchsal, Rainer Brandenburg, wollte zur Arbeitsplatzdiskussion keine Zahlen nennen. Ziel sei es, so viele Stellen wie moeglich zu erhalten. Am Standort Bruchsal werde eine Verbesserung der Kostensituation um rund 30 Prozent angestrebt. Entsprechende Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite sollen bis Ende Mai abgeschlossen sein.Derzeit 1.600 Beschaeftigte in BruchsalSiemens hatte angekuendigt, die Fertigung von Telefonbauteilen nach China zu verlagern und daher 580 Stellen bis Ende 2005 schrittweise abzubauen. Schon in den vergangenen beiden Jahren hatte Siemens inBruchsal hunderte Stellen gestrichen. Siemens fertigt in Bruchsal ISDN-Modems und beschaeftigt dort derzeit rund 1.600 Menschen.


Historisches Wasserflugzeug darf auf dem Bodensee landen

Friedrichshafen. Iren Dornier, Enkel des Luftfahrtpioniers Claude Dornier, darf am 1. Mai mit einem historischen Wasserflugzeug auf dem Bodensee vor Friedrichshafen landen. Eine entsprechende Erlaubnis erteilte jetzt das Regierungspraesidium Tuebingen. Der 45 Jahre alte Dornier-Nachkomme befindet sich derzeit mit der Maschine vom Typ Do-24 von seiner Wahlheimat Philippinen aus auf einer achtmonatigen Weltumrundung. Das Wasserflugzeug ist das letzte von seinem Grossvater gebaute und noch flugfaehige Exemplar und wurde eigens fuer diesen Zweck umgeruestet. Mit dem Flug um die Welt will Iren Dornier nicht nur fuer die Philippinen werben, sondern seine Reise auch als Hommage an seinen Grossvater verstanden wissen.Fuer die Landung wird auf dem Bodensee eine Flaeche von 1.000 mal 1.500 Meter von Polizeibooten und Bojen gesichert. Beim Start auf dem Wasser braucht die Do-24 etwa 180 Meter, fuer die Landung weniger, wie es in der Mitteilung des Regierungspraesidiums hiess. Nach der Landung sei eine Feierstunde in Friedrichshafen geplant, an der auchVerkehrsminister Ulrich Mueller (CDU) teilnehmen wird. Claude Dornier, Gruender der Flugzeugbauerdynastie, war zu Beginn des vorigen Jahrhunderts vom Luftschiffbauer Ferdinand Graf Zeppelin aus Kempten nach Friedrichshafen geholt worden. Legendaer sind sein Flugboot Do-Wal (1922) und das Flugschiff Do-X (1929). Der Dornier-Konzern gehoert heute zum europaeischen Luft- und Raumfahrtunternehmen EADS.


Zoll wehrt sich gegen den Vorwurf massiver Sicherheitsmaengel

Frankfurt/Main. Die fuer die Gepaeckkontrollen am Frankfurter Flughafen verantwortliche Oberfinanzdirektion Koblenz wehrt sich gegen den Vorwurf massiver Sicherheitsmaengel. Die Kritik sei "nicht haltbar", sagte Oberfinanzpraesident Alfred Basenau in Frankfurt/Main. Das Gepaeck werde nach wie vor "risikoorientiert" entsprechend den europaweiten Vorschriften kontrolliert. Hartmut Nessler vom Hauptzollamt Frankfurt raeumte jedoch ein, dass einige Abfertigungsstellen stundenweise nicht besetzt seien. Das sei allerdings akzeptabel, so Nessler. Personelle Engpaesse entstuenden beispielsweise, weil Beamte auf Weiterbildungen seien. Unberechtigt seien auch Vorwuerfe ueber eingeschraenkte Kontrollbefugnisse der Beamten. Nur in einem disziplinarrechtlich relevanten Einzelfall habe ein Beamter seine Kompetenzen ueberschritten, weil er seine angeordnete Kontrollstelle verlassen habe, um anderweitige Kontrollen durchzufuehren.Die Oberfinanzdirektion Koblenz vermutet hinter den Vorwuerfen gezielte Attacken einiger Mitarbeiter, gegen die Disziplinarverfahren anhaengig seien. Es handele sich dabei um "Denunzianten", einige der Vorwuerfe stammten auch "aus dem Forum der Gewerkschaft der Polizei", sagte Finanzpraesident Hans-Ulrich Siede.


Kampagne gegen sexuellen Missbrauch von Kindern gestartet

Berlin. Mit Unterstuetzung von Prominenten hat Familienministerin Schmidt heute eine Kampagne gegen sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche gestartet. Unter dem Motto "Hinsehen. Handeln. Helfen!" soll die Kampagne mit Fernsehspots, Plakaten und einer Bustour vor allem Erwachsene fuer das Thema sensibilisieren und zum fruehzeitigen Eingreifen bewegen. Die Familienministerin betonte, man wolle den Blick von Eltern, Erziehern, Nachbarn und Freunden schaerfen. Laut Kriminalstatistik werden in Deutschland jaehrlich rund 20 000 Kinder Opfer sexueller Gewalt. Nach Angaben der Ministerin ist die Dunkelziffer aber um ein Vielfaches hoeher; Schaetzungen zufolge werden nur fuenf bis zehn Prozent der Faelle aktenkundig.


'Wunder von Bern' wird zum Theaterstueck

Kaiserslautern. 50 Jahre nach dem Sieg Deutschlands bei der Fussballweltmeisterschaft von 1954 wird das historische Ereignis erstmals mit einem Theaterstueck gewuerdigt. Im Mittelpunkt des Schauspiels steht das Leben von Fritz Walter und seiner Familie. Das Schauspiel mit dem Titel "Die Helden von Bern" wird am 15. Mai vom Pfalztheater in Kaiserslautern uraufgefuehrt. Das kuendigte die Theaterleitung an. Im Zentrum des Stuecks, das drei Monate vor dem historischen Spiel gegen Ungarn vom 4. Juli 1954 einsetzt, stehen Fussball-Idol Fritz Walter und sein Bruder Ottmar. "Das Stueck erhebt den Anspruch, realistisch zu sein, es ist aber kein Dokumentarspiel", sagte Theaterintendant Johannes Reitmeier. Nach Angaben von Regisseur Thomas Krauss gibt es in dem von Klaus Stawecki und Raymond Tarabay verfassten Stueck auch einige erfundene Handlungsstraenge. Erzaehlt wird, wie der von Rainer Furch dargestellte Fritz Walter drei Monate vor der WM in einer Krise steckt, weil oeffentlich ueber seine Faehigkeiten debattiert wird. Der S.Fischer-Verlag habe das Stueck dem Pfalztheater und dem Schauspiel Essen angeboten, sagte eine Sprecherin des Theaters. Das Pfalztheater habe aber "schneller zugegriffen".


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.8402 Euro
Kanada (1 $) 0.6216 Euro
England (1 Pfund) 1.5051 Euro
Schweiz (100 sfr) 64.193 Euro
Japan (100 Yen) 0.7750 Euro
Schweden (100 skr) 10.908 Euro
Suedafrika (100 R) 12.953 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 4061 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 10443 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 11952
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ