GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 04.02.2000



* Kritik an Krisenmanagement innerhalb der CDU
* Kohl: Keine Kenntnis ueber schwarze Konten der Bundespartei
* Weyrauch bestaetigt Schaeubles Version der Gelduebergabe
* Bundesregierung und Atomwirtschaft: Keine Einigung ueber Restlaufzeiten
* Mannesmann und Vodafone fusionieren nun doch
* Mannesmann- und Vodafone-Aktien verlieren an Wert
* EU-Komission aeussert Bedenken gegen Fusion Viag-Veba
* Oesterreichs Praesident Klestil: Betroffenheit ueber Kritik des Auslands
* Boerse



Kritik an Krisenmanagement innerhalb der CDU

Das Verhalten fuehrender Christdemokraten in der CDU-Finanzaffaere ist auch heute innerhalb der Partei selbst umstritten. Thueringens Ministerpraesident Vogel kritisierte das Krisenmanagement seiner Partei als mangelhaft. Zugleich warnte er vor einer neuen Personaldebatte. Die CDU hatte bestaetigt, ueber Jahre schwarze Kassen in der Schweiz gefuehrt zu haben. Altbundeskanzler Kohl raeumte ein, weitere Barbetraege erhalten zu haben. Nachwievor wollte er allerdings keine Namen der Spender nennen.


Kohl: Keine Kenntnis ueber schwarze Konten der Bundespartei

Altbundeskanzler Kohl war nach eigenen Angaben nicht ueber die schwarzen Konten der CDU in der Schweiz und die Steiftung der Partei in Liechtenstein informiert. Kohl sagte im ZDF weiter, er koenne sich nicht mehr an die genaue Summe der von ihm vor 1992 angenommenen Spenden erinnern. Der fruehere CDU-Bevollmaechtigte Luethje hatte erklaert, es habe sich um eine Millionensumme gehandelt. Die Namen der anonymen Spender aus dem Zeitraum ab 1993 gab Kohl erneut nicht preis. Es habe sich um "rennomierte Buerger" gehandelt, die aus "guten Gruenden" nicht genannt sein wollten. Er dementierte aber Geruechte, es handele sich um Zinsen oder Gelder aus der Staatsbuergerlichen Vereinigung.


Weyrauch bestaetigt Schaeubles Version der Gelduebergabe

Der ehemalige CDU-Finanzberater Weyrauch hat die Darstellung von CDU-Chef Schaeuble ueber den Erhalt von 100.000 DM von Waffenhaendler Schreiber bestaetigt. Weyrauch habe ausgesagt, dass er das Geld von dem Mitarbeiter der frueheren CDU-Schatzmeisterin Baumeister erhalten habe, sagte CDU-Geschaeftsfuehrer Hausmann. Er habe das Geld dann Baumeisters Vorgaenger Kiep uebergeben. Frau Baumeister erlitt nach Angaben aus Parteikreisen einen Nervenzusammenbruch. Ueber die Verwendung der Schreiber-Spende widersprachen sich ihre Angaben und die von CDU-Chef Schaeuble.


Bundesregierung und Atomwirtschaft: Keine Einigung ueber Restlaufzeiten

Die Bundesregierung und die Atomwirtschaft haben sich noch nicht auf die Laufzeiten der 19 deutschen Atomkraftwerke geeinigt. Dies teilte Bundeskanzler Schroeder am Abend nach einem Treffen mit den Chefs der grossen Energiekonzerne mit. Bei den Themen Wiederaufarbeitung und Entsorgung stehe man hingegen vor der Einigung. SPD und Gruene plaedieren fuer eine Gesamtlaufzeit von 30 Jahren. Dies halten die Betreiber fuer zu kurz.


Mannesmann und Vodafone fusionieren nun doch

Nach einer monatelangen Uebernahmeschlacht haben sich Mannesmann und Vodafone auf eine Fusion verstaendigt. Der Mannesmann-Vorstand empfahl seinen Aktionaeren ausdruecklich die Annahme des Vodafone-Angebots. Auch der Mannesmann-Aufsichtsrat hat die Fusion gebilligt. Vodafone hatte zuvor sein Angebot auf 58,96 Vodafone-Aktien fuer eine Mannesmann-Aktie erhoeht. Mannesmann wird 49,5% an dem neuen Konzern halten. Der Wert des nachgebesserten Vodafone-Angebots gab Vodafone-Chef gent mit 354,8 Mrd. Dm an. Damit handelt es sich um die groesste Fusion der Geschichte.


Mannesmann- und Vodafone-Aktien verlieren an Wert

Nach der Einigung zwischen Vodafone Airtouch und Mannesmann haben die Aktien beider Unternehmen an Wert verloren. An der Boerse in London schloss der Anteilsschein von Vodafone rund 6% unter dem Vortagesstand. Mannesmann-Aktien gaben um etwa 1% nach. Das Unternehmen wird mit der Uebernahme aus dem Aktienindex Dax der 30 groessten deutschen Unternehmen herausfallen.


EU-Komission aeussert Bedenken gegen Fusion Viag-Veba

Die EU-Komission hat schwerwiegende Wettbewerbsbedenken gegen die Fusion der Energiekonzerne Viag und Veba. Der Fall werde daher einer erneuten und vertieften Pruefung unterzogen, hiess es am Abend seitens der Komission in Bruessel. Die Zweifel des Gremiums betraefen vor allem den deutschen Strommarkt, wo die Fusion zu einer markbeherrschenden Stellung fuehren wuerde.


Oesterreichs Praesident Klestil: Betroffenheit ueber Kritik des Auslands

Der oesterreichische Bundespraesident Klestil hat sich besorgt und betroffen ueber die Kritik aus dem In- und Ausland an der Regierungsbildung in Wien geaeussert. In einer in Rundfunk und Fernsehen verbreiteten Ansprache sagte er am Abend, die Mandatsmehrheit von OEVP und FPOE sei zu respektieren. Der Wille der beiden Parteien, eine Koalition zu bilden, muesse in einem demokratischen Rechtsstaat akzeptiert werden. Zugleich appellierte er an das In- und Ausland, der neuen Regierung eine Chance zu geben und sie nach ihrer Arbeit zu beurteilen.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,986 DM= 1.0154 Euro
Kanada(1 $)  1,3764 DM= 0.7037 Euro
England(1 Pfund)  3,1515 DM= 1.6113 Euro
Schweiz(100 sfr)  121,6237 DM= 62.185 Euro
Japan(100 Yen)  1,8437 DM= 0.9426 Euro
Schweden(100 skr)  23,124 DM= 11.823 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:7441,97( aktuell )  
Dow-Jones-Index:11019,96( Stand 17:00 MEZ )  
11013,44( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:19763,13
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    22:00 MEZ
NDR2    21:00 MEZ