Kohl will 1998 wieder kandidieren |
Bundeskanzler Kohl will bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr noch
einmal antretten. Kohl sagte im ARC-Fernsehen an seinem oesterreichischen
Urlaubsort Bad Hofgastein, er sehe sich angesichts der derzeitigen
Herausforderungen zu diesem Schritt verpflichtet.
An seinem 67. Geburtstag begruendete der Kanzler seine Kandidatur damit,
dass er an den wichtigen Entscheidungen ueber den Weiterbau im
Haus Europa und ueber die Osterweiterung der NATo mitwirken wolle. Wichtig
sei auch die puenktliche Einfuehrung der Europaeischen Waehrungsunion 1999.
Kohl ist seit dem 1. Oktober 1982 Bundeskanzler und damit laenger im Amt
als alle anderen Kanzler der Bundesrepublik zuvor. |
Reaktionen der Parteien auf die Kandidatur Kohls |
Die Regierungsparteien haben begruesst, dass Bundeskanzler Kohl im
naechsten Jahr bei der Bundestagswahl erneut kandidieren will.
Unions-Fraktionschef Schaeuble erklaerte, Kohl koenne auf den Rueckhalt
der gesamten Fraktion zaehlen.
FDP-Chef Gerhardt meinte, der Entschluss des Kanzlers sei eine wichtige
Orientierung fuer die Fortsetzung der Bonner Koalition.
SPD und Gruene dagegen sagten voraus, dass Kohl 1998 abgewaehlt werde.
SPD-Fraktionschef Scharping erklaerte, die Politik Kohls sei gescheitert.
Angesichts der hoechsten Arbeitslosigkeit und der groessten
Staatsverschuldung in der Geschichte der Bundesrepublik sei es Zeit fuer
seine Abloesung.
Die Sozialdemokraten wollen in ihrer Absicht festhalten, den
Kanzlerkandidaten der SPD erst im April naechsten Jahres zu kueren.
Der Vorstandssprecher der Buendnis-Gruenen, Trittin, sagte, nun habe die
Bevoelkerung die Chance, den Bundeskanzler zur Rechenschaft zu ziehen und
ihn abzuwaehlen. |
Verstimmung zwischen Deutschland und der Tuerkei |
Die Verstimmung zwischen Deutschland und der Tuerkei nimmt weiter zu.
Innenminister Kanther hat die tuerkische Regierung aufgefordert,
Aeusserungen der tuerkischen Innenministerin Axena sofort zu dementieren.
Die Politikerin hatte nach dem Text der halbamtlichen tuerkischen
Nachrichtenagentur Anadolu ueber die Deutschen gesagt: "Sie koennen
uns nicht rauswerfen, aber jetzt verbrennen sie uns."
Kanther meinte dazu, er halte es einfach fuer unvorstellbar, dass ein
Mitglied der tuerkischen Regierung dies tatsaechlich gesagt habe. Kanther
bezeichnete es als einen Akt von grosser politischer Bedeutsamkeit, dass
Ankara unverzueglich die juengsten Aeusserungen dementiere.
Der tuerkische Botschafter in Bonn wurde ins Auswaertige Amt zitiert.
Staatssekretaer von Ploetz erklaerte, es sei nicht hinnehmbar, dass
amtliche tuerkische Stellen an Vorverurteilungen und Unterstellungen
mitwirkten und Angriffe gegen die Bundesregierung richteten. |
Brandanschlag in Krefeld angeblich ohne fremdenfeindlichen Hintergrund |
Nordrhein-Westfalens Innenminister Kniola haelt es fuer weitgehend
gesichert, dass der Brandanschlag in Krefeld keinen fremdenfeindlichen
Hintergrund hatte. Eine ganze Reihe von Tatsachen und Hinweisen spraechen
dagegen, sagte Kniola. Einige koennten aus ermittlungstaktischen Gruenden
noch nicht veroeffentlicht werden. Bei dem Anschlag kamen am Ostermontag
eine Tuerkin und zwei ihrer Kinder ums Leben. |
Konzertveranstalter Avram wegen Vorwurfs der Steuerhinterziehung verhaftet |
Marcel Avram, einer der weltgroessten Konzertveranstalter, ist gestern in
Muenchen verhaftet worden und sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Dem
59jaehrigen Chef von Mama Concerts wird Steuerhinterziehung vorgeworfen.
Vor seiner gestrigen Verhaftung waren Buero und Privatraeume Avrams
durchsucht worden.
Marcel Avram gilt mit seiner Agentur Mama Concerts als einer der groessten
Showveranstalter. Kaum ein Tag vergeht, an dem der 59jaehrige nicht Seite
an Seite mit irgendeiner Groesse aus der Musikbranche in einer Muenchner
Boulevardzeitung zu sehen ist. Von seiner derzeitigen Umgebung allerdings
wird es kaum Fotos geben, Avram sitzt seit gestern Abend in einer
Einzelzelle der Haftanstalt Muenchen-Stadelheim, nachdem ihm der
Ermittlungsrichter den bereits vor Tagen ausgestellten Haftbefehl
eroeffnet hat. Es geht um Steuerhinterziehung und den Vorwurf, Avram habe
gewaltige Summen am deutschen Fiskus vorbeigeschleusst. Ob er der
alleinige Nutzniesser dieser Praktikten war oder eher die von ihm
betreuten Stars mit Wohnsitz im Ausland, ist derzeit fraglich, obwohl die
Ermittlungen bereits seit 3 Jahren laufen.
Jetzt stellten die Steuerfahnder bei Mama Concerts und in Avrams Wohnung
gleich kartonweise Unterlagen sicher, die in den kommenden Monaten
ausgewertet werden sollen. |
Baden-Wuerttemberg schiebt Menschen nach Jugoslavien ab |
Baden-Wuerttemberg hat gestern abend 70 Menschen in die Bundesrepublik
Jugoslavien abgeschoben. Landesinnenminister Schaeuble teilte in Stuttgart
mit, die meisten seien abgelehnte Asylbewerber. Fuer den Flug hatte das
Land Baden-Wuerttemberg erstmals eine Maschine eigens zum Zweck der
Abschiebung gechartert. |
Orchestermusiker aus Suhl treten in Hungerstreik |
Musiker des Philharmonie-Orchesters der thueringischen Stadt Suhl sind in
den Hungerstreik getreten. Sie protestieren gegen die drohende Aufloesung
ihres Orchesters. Die Stadt Suhl hat dem Orchester die Finanzmittel von
3,5 Millionen DM gestrichen. Die Stadt und das Land Thueringen
finanzierten bisher jeweils zur Haelfte das Suhler Orchester. Die Stadt
begruendet den Schritt damit, dass Suhl ohnehin hoch verschuldet sei. |
Tennis: Huber im Viertelfinale |
Anke Huber hat beim WTA-Turnier in Hilton Head (sp?) das Viertelfinale
erreicht. Sie besiegte die Kroation Iva Maioli mit 3:6, 7:6 und 6:3. In
der Runde der letzten acht trifft Anke Huber nun auf die Amerikanerin
Monica Selez. |
Fussball: Deutscher Sieg gegen Albanien |
In einem Qualifikationsspiel zur Fussball-Weltmeisterschaft 1998 hat
Deutschland gestern abend in Granada Albanien mit 3:2 besiegt. Deutschland
liegt nun in der Gruppe 9 auf dem 3. Platz.
Alle drei Tore fuer das deutsche Team schoss der Leverkusener Ulf Kirsten. |
Boerse |
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Quellen |
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