Diskussion um Arbeitszeitverlaengerung und Urlaubskuerzung |
Mainz. Die Arbeitsgemeinschaft fuer Arbeitnehmerfragen in der SPD
(AfA) lehnt eine Arbeitszeitverlaengerung und Kuerzung von
Urlaubstagen strikt ab. Das betonte der rheinland-pfaelzische
AfA-Landesvorsitzende Heribert Heinrich bei der Landeskonferenz in
Mainz. Die Debatte darum sei eine Schein- und Spalterdiskussion,
kritisierte Heinrich. Sie werde gefuehrt, weil man "auf Teufel komm
raus" Kosten sparen wolle. Ausserdem solle die Gesellschaft
"offensichtlich gespalten werden in die, die Arbeit haben und die, die
keine haben". Es sei absurd, angesichts von mehr als vier Millionen
Arbeitslosen Arbeitszeitverlaengerungen zu fordern. Ferner haelt der
AfA-Landeschef Erholungspausen in Form von Urlaub fuer dringend
notwendig, weil in den vergangenen Jahren die Anforderungen an die
Qualitaet der Arbeit enorm gestiegen seien.Die Landeskonferenz
bestaetigte Heinrich mit 41 Ja-Stimmen erneut fuer zwei Jahre in
seinem Amt. Es gab lediglich drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.
Die von BDI-Chef Michael Rogowski geforderte Urlaubskuerzung um eine
Woche stoesst auch im Arbeitgeberlager auf scharfe Kritik. Der Inhaber
des Textilherstellers Trigema, Wolfgang Grupp, sagte der Bild-Zeitung:
"Rogowski hat kein Konzept. Leute wie er sind unglaubwuerdig."Auch der
Praesident des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE),
Hermann Franzen (HDE), ist gegen Einschnitte beim Jahresurlaub. "An
den sechs Wochen Urlaub soll nicht geruettelt werden. Den brauchen die
Leute zur Erholung", erklaerte Franzen. BASF-Vorstandschef und
BDI-Vizechef Juergen Hambrecht sagte dem Blatt, wer Deutschland allein
durch laengere Arbeitszeiten aus der Misere holen wolle, "der springt
zu kurz". |
Abschluss der Regierungs-Klausur in Neuhardenberg |
Neuhardenberg. Die Regierungskoalition sieht sich nach ihrer Klausur
in Brandenburg gestaerkt fuer die Umsetzung der Reformen.
Bundeskanzler Schroeder sagte, das Kabinett verstehe sich als Team,
das den notwendigen Umbau Deutschlands voranbringen werde.
Aussenminister Fischer sagte, SPD und Gruene wollten auf jeden Fall
2006 gemeinsam zur Bundestagswahl antreten. Wirtschaftsminister
Clement rief Wirtschaft, Kommunen und Verwaltung auf, neue
Beschaeftigungs-Moeglichkeiten zu schaffen. Konkret wurde in
Neuhardenberg verabredet, dass vom naechsten Jahr an jedem
Jugendlichen ein Arbeitsplatz oder eine Ausbildungsmassnahme angeboten
werden soll. Ausserdem sollen die Kommunen jaehrlich 1,5 Milliarden
Euro fuer die Kinderbetreuung erhalten. |
Koehler spricht sich fuer Studiengebuehren aus |
Bundespraesident Koehler hat sich fuer die Einfuehrung von
Studiengebuehren ausgesprochen. "Ich glaube, wir kommen in Zukunft an
Studiengebuehren nicht vorbei", sagte er der Zeitung "Die Welt". Um
die Chancengleichheit zu wahren, sollten die Gebuehren mit Stipendien
kombiniert werden. |
Laender grundsaetzlich offen fuer Kfz-Steuer-Abschaffung |
Ueberlegungen des Finanzministeriums, wonach die Kfz-Steuer durch eine
hoehere Mineraloelsteuer ersetzt werden soll, stossen bei Laendern und
dem ADAC grundsaetzlich auf Zustimmung. Dieser Plan sei
"umweltpolitisch richtig", sagte ADAC-Expertin David der
"Bild"-Zeitung. Wer viel fahre, zahle dann auch viel. Auch einige
Bundeslaender signalisierten Zustimmung. Der Ansatz sei richtig, so
die Finanzminister von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Moellring und
Paque, in der "Berliner Zeitung". Den Laendern duerften aber keine
Ausfaelle entstehen. |
DaimlerChrysler-Baender stehen still |
Aus Protest gegen Sparplaene des Vorstands standen im
Daimler-Chrysler-Werk in Sindelfingen am Samstag die Baender still.
Dies bedeute den Ausfall der Produktion von rund eintausend
Fahrzeugen, teilte der Betriebsrat mit. Die Unternehmensleitung
verlangt eine Einsparungssumme von rund 500 Millionen Euro pro Jahr.
Der Betriebsrat seinerseits ist bereit, bei der Umsetzung des
Entgeltrahmentarifvertrages auf 180 Millionen Euro zu verzichten. |
Suessmuth forderte neue Aids-Praeventionskampagne |
Die Vorsitzende der Deutschen AidsStiftung, Suessmuth, fordert eine
neue Praeventionskampagne zum Thema Aids. "Wir haben die Aufklaerung
vernachlaessigt", sagte Suessmuth im Gespraech mit tagesschau.de. Aids
sei vor allem bei der jungen Generation als gefaehrliche Krankheit
nicht mehr praesent. Unterdessen teilte die
Weltgesundheitsorganisation mit, dass ihre Kampagne zur Versorgung
armer Laender mit AidsMedikamenten das selbst gesteckte Ziel nicht
erreicht hat. Grund dafuer sei der Mangel an Geld. Derzeit koennten
nur 440.000 Menschen versorgt werden. |
Nagelbomben-Anschlag: Festgenommener bestreitet Vorwuerfe |
Der im Zusammenhang mit dem Nagelbomben-Anschlag von Koeln
festgenommene 23jaehrige Verdaechtige bestreitet eine Beteiligung an
der Tat. Der Mann war gestern in Nordhessen nach einem Hinweis gefasst
worden. Er ist der Polizei wegen kleinerer Delikte bekannt. Sollte
sich bis Mitternacht der Verdacht einer Beteiligung an dem Anschlag
nicht erhaerten, muesste der 23Jaehrige wieder freigelassen werden.
Bei dem Anschlag in einer ueberwiegend von Tuerken bewohnten Strasse
waren am 9. Juni 22 Menschen verletzt worden, vier davon schwer. |
Inge Meysel ist tot |
Berlin/Hamburg. Die Schauspielerin Inge Meysel ist tot. Die
94-Jaehrige erlag in ihrem Haus bei Hamburg einem Herzstillstand. Inge
Meysel war eine der beliebtesten deutschen Schauspielerinnen. Wegen
ihrer zahlreichen Charakterrollen wurde sie auch die "Fernsehmutter
der Nation" genannt. Sie wirkte in mehr als 100 Fernsehrollen und
vielen Theaterstuecken mit und verkoerperte oft resolute
Frauengestalten. Die Meysel startete ihre Karriere Anfang der 30er
Jahre. Wegen ihres juedischen Vaters verboten die Nazis Meysel 1933
allerdings alle Auftritte. Nach dem Krieg erlebte sie dann ihr
Comeback. Eine ihrer bekanntesten Rollen war die der Kaethe Scholz in
der Fernsehserie "Die Unverbesserlichen". |
Quellen |
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