GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 26. 07. 2004



* CDU diskutiert heftig ueber Kuendigungsschutz
* Antarktiskonferenz: Deutschland baut neue Forschungsstation am Suedpol
* Behinderten-Befoerderung bleibt weiterhin kostenlos
* DaimlerChrysler-Abschluss fuer VW abgelehnt
* Keine Neuwahlen in Baden-Wuerttemberg
* Doering und Werwigk-Hertneck sollen erneut vor FlowTex-Ausschuss
* Duldung fuer Kaplan verlaengert
* HeidelbergCement reicht Klage gegen Emissionshandels-Gesetz ein
* CCC deckt Sicherheitsluecken bei der Telekom auf
* SSV lebt weiter
* Bayreuther Festspiele wider Erwarten ohne Skandal gestartet
* Klinsmann und DFB sind sich einig
* Gottlieb-Daimler-Stadion soll Fan- und Eventcenter bekommen
* Boerse



CDU diskutiert heftig ueber Kuendigungsschutz

Berlin. In der CDU-Spitze ist ein heftiger Streit ueber die Arbeitsmarktreformen entbrannt. Mehrere fuehrende Politiker der Partei haben sich dafuer ausgesprochen, den Kuendigungsschutz ganz abzuschaffen. So sagte der stellvertretende Vorsitzende und Ministerpraesident von Niedersachsen, Wulff, der Kuendigungsschutz sei schaedlich. Er beschaeftigte nur die Arbeitsgerichte und die Rechtsanwaelte, schaffe aber keine neuen Jobs. Aehnlich sieht es auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union, Merz. Der saarlaendische Ministerpraesident Mueller - ebenfalls CDU - will dagegen den Kuendigungsschutz nicht generell abschaffen, ihn aber fuer kleine Betriebe mit weniger als 20 Beschaeftigten lockern.


Antarktiskonferenz: Deutschland baut neue Forschungsstation am Suedpol

Bremen. Deutschland wird fuer 26 Millionen Euro eine neue Forschungsstation am Suedpol bauen. Bundesforschungsministerin Bulmahn sagte zur Eroeffnung der Internationalen Antarktiskonferenz, die Forschung in der Antarktis sei Forschung fuer die Zukunft, da sie Wissen ueber das Klima und ueber die Moeglichkeiten seiner Stabilisierung liefere.


Behinderten-Befoerderung bleibt weiterhin kostenlos

Berlin. Die von der Bundesregierung urspruenglich geplanten Einschnitte bei den Freifahrten fuer Behinderte werden nicht vorgenommen. Damit bleibt es bei der Regelung, dass Behinderte fuer einen Pauschalbeitrag von 60 Euro pro Jahr bundesweit alle oeffentlichen Verkehrsmittel nutzen koennen. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hatte ein Gesetz vorbereitet, nach dem diese Freifahrten nur noch im Nahverkehr des jeweiligen Wohnortes gelten sollten. Dieser Gesetzentwurf wurde jetzt wieder zurueckgezogen. Zur Begruendung sagte die Ministerin, Aenderungen an der geltenden Regelung seien nicht moeglich, ohne einzelne Gruppen von Behinderten zu benachteiligen.


DaimlerChrysler-Abschluss fuer VW abgelehnt

Die IG Metall hat eine Uebernahme des Sparpakets beim Stuttgarter Autokonzern DaimlerChrysler auf Volkswagen abgelehnt. Die Stuttgarter Vereinbarung sei "ein massgeschneidertes Ergebnis fuer Daimler. Das ist nicht uebertragbar", sagte der niedersaechsische IG-Metall-Bezirkschef Hartmut Meine dem "Handelsblatt". "Wir haben bei VW eine vollkommen andere Situation", Die Gewerkschaft werde bei den anstehenden VW -Tarifverhandlungen eigenstaendige Loesungen anstreben.


Keine Neuwahlen in Baden-Wuerttemberg

Die CDU wird keine Neuwahlen im Land unterstuetzen. Das sagte Ministerpraesident Erwin Teufel nach einer Sitzung des Landesvorstands. Sowohl das Praesidium als auch der Landesvorstand seiner Partei haetten dies einstimmig beschlossen."Die Krise, die durch den Ruecktritt der Justizministerin ausgeloest wurde, ist ueberwunden", sagte Teufel zur Begruendung fuer den Beschluss. Teufel selbst hatte die Moeglichkeit vorgezogener Wahlen nach dem Ruecktritt zweier FDP-Minister ins Gespraech gebracht. Die SPD kritisierte die Absage als "Totalrueckzieher" Teufels.


Doering und Werwigk-Hertneck sollen erneut vor FlowTex-Ausschuss

Stuttgart. Die zurueckgetretenen Minister Corinna Werwigk-Hertneck und Walter Doering (beide FDP) sollen nach der Sommerpause des Parlaments erneut vom FlowTex-Untersuchungsausschuss des Landtags vernommen werden. Die Vernehmung wird voraussichtlich in der letzten Septemberwoche stattfinden. Nach Angaben der SPD-Fraktion kommt der Ausschuss am Donnerstag zu einer nicht-oeffentlichen Sitzung zusammen, in der der Termin fuer die Befragung festgelegt wird. Neben den Ministern sollen auch Doerings fruehere Bueroleiterin Margot Haussmann, der Schatzmeister der FDP in Doerings Wahlkreis Schwaebisch Hall und ein Vertreter der Staatsanwaltschaft Stuttgart Rede und Antwort stehen.Die Opposition wollte die Zeugen noch vor der Sommerpause laden. Doch mit ihrer Mehrheit hatten CDU und FDP eine schon anberaumte Sitzung auf die Zeit nach den Ferien verschoben. Die Zeugen koennen die Aussage verweigern, wenn gegen sie ermittelt wird oder die Aufnahme staatsanwaltlicher Ermittlungen droht. Gegen Doering, Werwigk-Hertneck und Haussmann wird derzeit ermittelt.Der FlowTex-Untersuchungsausschuss des Landtags wurde im Maerz 2002 eingesetzt. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stand damals der Betrugsskandal der Ettlinger Firma FlowTex und moegliche Fehler bei den Justiz- und Finanzbehoerden.


Duldung fuer Kaplan verlaengert

Die Stadt Koeln hat die Duldung fuer Islamistenfuehrer Kaplan bis zum 27. Oktober verlaengert. Zur Begruendung hiess es, das Koelner Verwaltungsgericht habe noch nicht ueber eine Fristverlaengerung des Abschiebestopps entschieden. Die Duldung waere am 27. Juli um Mitternacht abgelaufen.


HeidelbergCement reicht Klage gegen Emissionshandels-Gesetz ein

Heidelberg. Der baden-wuerttembergische Zementhersteller HeidelbergCement hat Klage gegen das Emissionshandels-Gesetz der Bundesregierung eingereicht. Noch in diesem Jahr will das Unternehmen pruefen lassen, ob das Gesetz mit dem Grundgesetz in Einklang steht oder nicht. Der Konzern hat nach eigenen Angaben bereits die Verwaltungsgerichte in Baden-Wuerttemberg und Bayern angerufen. Mit den Klagen will das Unternehmen seine unbefristeten Betriebsgenehmigungen verteidigen. Nach bisherigem Recht sei eine Entziehung oder Verkuerzung dieser Genehmigungen nicht moeglich. Im Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) sei jedoch vorgesehen, dass die Emissionsrechte den Anlagenbetreibern uebergangs- und entschaedigungslos entzogen werden koennten, damit das Umweltbundesamt sie auf der Grundlage von Allokationsplaenen der Bundesregierung neu verteilen koenne. Der Allokationsplan regelt die Zuteilung kostenloser Abgasrechte an die Industrie.


CCC deckt Sicherheitsluecken bei der Telekom auf

Bei der Telekom-Tochter T-Com klaffen riesige Sicherheitsluecken. Nach Angaben des Chaos Computer Club Berlin (CCC) war es etwa beim webeasy-Dienst bis vor kurzem moeglich, durch einfaches Aendern der Kundennummer in der URL-Zeile die Daten anderer Kunden einzusehen. Webeasy ist ein Dienst fuer InternetSeiten. Fuer Hacker war es letztlich auch moeglich, ueber solche Seiten laufende Emails zu lesen. Nach Einschaetzung des CCC betreffen die Luecken, die teilweise noch bestehen, alle Kunden-Konten, die bei T-Com bzw. T-Mart Services gefuehrt werden.


SSV lebt weiter

Muenchen. Obwohl es ihn offiziell nicht mehr gibt, hat in vielen bayerischen Staedten heute ein Sommerschlussverkauf begonnen. Vor allem Sommerbekleidung soll mit erheblichen Rabatten verkauft werden, um die Lager fuer die Herbst- und Winterkollektion zu raeumen.


Bayreuther Festspiele wider Erwarten ohne Skandal gestartet

Bayreuth. Der von manchen Beobachtern befuerchtete Skandal bei der Eroeffnung der Bayreuther Festspiele ist gestern Abend ausgeblieben. Theater-Regisseur Christoph Schlingensief legte mit Wagners "Parsifal" seine erste Opernarbeit ueberhaupt vor und hatte im Vorfeld bereits heftige Kritik geerntet. Nach der Premiere hielten sich die Buhs fuer Schlingensief jedoch in Grenzen, wenn auch viele Besucher Unverstaendnis ueber das Buehnenbild und die Videoprojektionen aeusserten. Star des Abends war eindeutig der franzoesische Dirigent Pierre Boulez, den die prominenten Premierengaeste mit grossem Beifall bedachten.


Klinsmann und DFB sind sich einig

Muenchen. Der Deutsche Fussball-Bund DFB hat sich mit Juergen Klinsmann auf die finanziellen Bedingungen fuer einen Zweijahresvertrag als Teamchef der Nationalmannschaft geeinigt. Nach DFB-Angaben geht es in den noch ausstehenden Gespraechen mit dem Ex-Nationalspieler ausschliesslich um sportliche Details.


Gottlieb-Daimler-Stadion soll Fan- und Eventcenter bekommen

Stuttgart. Beim Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion soll bis zur Fussballweltmeisterschaft 2006 ein grosses Fan- und Eventcenter entstehen. Die Plaene fuer das 200 Meter lange und 40 Millionen Euro teure Projekt stellte der VfB Stuttgart gemeinsam mit der Stadt und der Haeussler-Gruppe vor. Oberbuergermeister Wolfgang Schuster geht davon aus, dass der Gemeinderat dem Vorhaben zustimmen wird. Neben vielfaeltigen Fan-Einrichtungen will der VfB in der Anlage auch seine Jugendakademie fuer 50 bis 60 Spieler unterbringen. Ausserdem sind ein Drei- oder Vier-Sterne-Hotel mit etwa 120 Zimmern, Seminarraeume und ein abwechslungsreiches Gastronomieangebot vorgesehen. Finanziert werden soll das Ganze vom Stuttgarter Bauunternehmer und Investor Rudi Haeussler. Das Gelaende stellt die Stadt im Erbbaurecht zur Verfuegung. Damit das Gebaeude noch rechtzeitig vor der Weltmeisterschaft 2006 fertig wird, muss spaetestens im Januar 2005 mit dem Bau begonnen werden.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.8231 Euro
Kanada (1 $) 0.6234 Euro
England (1 Pfund) 1.5140 Euro
Schweiz (100 sfr) 65.282 Euro
Japan (100 Yen) 0.7501 Euro
Schweden (100 skr) 10.857 Euro
Suedafrika (100 R) 13.351 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 3776.00 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 9975.00 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 11120.00
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ