GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 13.09.1999



* SPD-Landesvorstand in Brandenburg fuer Koalitionsverhandlungen mit CDU
* Bundesparteien beraten ueber Ergebnisse der gestrigen Wahlen
* Mai schlaegt Kompromiss in der Rentenfrage vor
* Bayerische Opposition fordert Tuecktritt Stoibers wegen LWS-Affaire
* Bergmann wehrt sich gegen Beschneidung der Rechte des Frauenministeriums
* Wieczorek-Zeul fordert Sondergericht fuer Verbrechen in Ost-Timor
* Vier Interessenten in engerer Auswahl fuer Verkauf der EnBW
* Maggi-Erpresser legt Gestaendnis ab
* RTL2 darf Kanzlersatire nicht mehr ausstrahlen
* Boerse



SPD-Landesvorstand in Brandenburg fuer Koalitionsverhandlungen mit CDU

Der Landesvorstand der SPD in Brandenburg hat sich fuer Koalitionsverhandlungen mit der CDU ausgesprochen. Nach dieser Entscheidung koennen die Gespraeche ueber eine neue Landesregierung wohl noch in dieser Woche beginnen. Nach Sondierungen mit Christdemokraten und PDS hatten Ministerpraesident Stolpe und der Landesausschuss der Partei bereits eine grosse Koalition befuerwortet. Sozialministerin Hildebrandt will bis zum Sonderparteitag der brandenburgischen SPD am 4. Oktober, bei dem ueber den Koalitionsvertrag abgestimmt werden soll, die Entscheidung ueber ihre politische Zukunft offenhalten. Frau Hildebrandt hatte fuer ein Buendnis mit der PDS plaediert.


Bundesparteien beraten ueber Ergebnisse der gestrigen Wahlen

Einen Tag nach der Landtagswahl in Thueringen und den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen beraten die Bundesparteien ihr weiteres Vorgehen. CDU-Chef Schaeuble kuendigte mit Blick auf die juengsten Wahlsiege an, die Union werde die Politik ueber den Bundesrat aktiv mitgestalten. Man werde jedoch keine Blockadepolitik betreiben. Die Bundesregierung will ungeachtet der SPD-Niederlagen am Sparpaket festhalten. Entsprechend aeusserten sich Bundeskanzler Schroeder, Finanzminister Eichel und der designierte SPD-Generalsekretaer Muentefering. Bundeskanzler Schroeder rief die Sozialdemokraten zu Geschlossenheit auf. Vor der Bundestagsfraktion sagte der Kanzler am Abend in Berlin, es gebe keine Alternative zum Kurs der strikten Haushaltskonsolidierung. Schroeder hob hervor, mit zielstrebiger Politik und guten Ergebnissen werde es gelingen, das Vertrauen der Buerger zurueckzugewinnen. Die Vorstandssprecherin von Buendnis 90 / Die Gruenen, Roestel, erklaerte, der rot-gruenen Bundesregierung sei es nicht gelungen, beim Buerger Verstaendnis fuer die Reformvorhaben zu wecken.


Mai schlaegt Kompromiss in der Rentenfrage vor

Der OeTV-Vorsitzende Mai hat einen Kompromiss im Rentenstreit vorgeschlagen. Wenn es eine Einigung ueber eine langfristige Loesung gebe, koenne man fuer die kommenden zwei Jahre gewisse Einschraenkungen der Nettolohnbezogenheit akzeptieren. Die Familienentlastung koenne sicher herausgerechnet werden, sagte Mai der Berliner Zeitung. Die Anrechnung weiterer Faktoren sei Verhandlungssache.


Bayerische Opposition fordert Tuecktritt Stoibers wegen LWS-Affaire

Der bayerische Ministerpraesident Stoiber hat den Ruecktritt des bisherigen Justizministers Sauter begruesst. Sauter war durch seinen freiwilligen Ruecktritt einer offiziellen Entlassung durch den bayerischen Landtag zuvorgekommen. Gleichzeitig forderten SPD und Gruene in einer parlamentarischen Sondersitzung den CSU-Ministerpraesidenten zum Ruecktritt auf. Er sei staerker als Sauter fuer die Millionenverluste der Landeswohnungs- und Immobiliengesellschaft LWS verantwortlich, heisst es in einem Dringlichkeitsantrag der Opposition.


Bergmann wehrt sich gegen Beschneidung der Rechte des Frauenministeriums

Frauenministerin Bergmann hat eine Kontroverse mit dem Kanzleramt oeffentlich gemacht. Die SPD-Politikerin erklaerte in Berlin, eine etwaige Beschneidung der Rechte ihres Ministeriums werde sie nicht mitmachen. Frau Bergmann bestaetigte, dass die Geschaeftsordnung der Bundesministerium novelliert werden soll.


Wieczorek-Zeul fordert Sondergericht fuer Verbrechen in Ost-Timor

Bundesministerin Wieczorek-Zeul fordert die Einsetzung eines UNO-Sondergerichts fuer Verbrechen in Ost-Timor. Voelkermord und Vertreibung duerften nicht ungesuehnt bleiben. In der Erklaerung der fuer die Entwicklungszusammenarbeit zustaendigen Ministerin heisst es, die Berichte liessen keinen Zweifel daran, dass die indonesische Armee die Milizen bei den Gewalttaten unterstuetzte. Es zeigten sich erschreckende Parallelen zu dem Terror gegenueber den Kosovo-Albanern.


Vier Interessenten in engerer Auswahl fuer Verkauf der EnBW

Beim Verkauf der Landesanteile beim viertgroessten deutschen Stromkonzern Energie Baden-Wuerttemberg sind vier Interessenten in die engere Auswahl gekommen. Das teilte Ministerpraesident Teufel mit. Danach handelt es sich um die Electricite de France, die deutschen Firmen Bayernwerk und RWE sowie ein Konsortium aus den Vereinigten Elektrizitaetswerken Dortmund mit einem US-Unternehmen. Nach Angaben Teufels sollen die endgueltigen Angebote bis Mitte November vorliegen, so dass der Verkauf der EnBW-Landesanteile noch in diesem Jahr abgeschlossen werden koenne.


Maggi-Erpresser legt Gestaendnis ab

Der mutmassliche Maggi-Erpresser hat bei der Vernehmung durch die Polizei ein umfassendes Gestaendnis abgelegt. Der 45jaehrige Mann aus dem Raum Titisee-Neustadt hat zugegeben, von der Nestle-Tochter 2,5 Millionen DM gefordert zu haben. Ferner habe er von der Deutschen Bahn 2 Millionen DM erpressen wollen und mit Anschlaegen auf das Streckennetz gedroht. Wie die Polizei weiter mitteilte, nannte der Mann als Tatmotiv seine hohen Schulden.


RTL2 darf Kanzlersatire nicht mehr ausstrahlen

Der Fernsehsender RTL2 darf die umstrittene Kanzlersatire nicht mehr senden. Das entschied die Landesanstalt fuer Privaten Rundfunk in Hessen, stellvertretend fuer die Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten. Der umstrittene Beitrag verstosse gegen die Bestimmungen des Rundfunkstaatsvertragsund verletze die persoenliche Ehre des Bundeskanzlers, hiess es.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,8921 DM= 0.9673 Euro
Kanada(1 $)  1,2834 DM= 0.6561 Euro
England(1 Pfund)  3,0569 DM= 1.5629 Euro
Schweiz(100 sfr)  121,7675 DM= 62.258 Euro
Japan(100 Yen)  1,7751 DM= 0.9076 Euro
Schweden(100 skr)  22,8019 DM= 11.658 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5446,91( aktuell )  
Dow-Jones-Index:11005,95( Stand 17:00 MESZ )  
11028,43( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:17909,29
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR1    18:00 MESZ
Radio7    19:00 MESZ
DLF    21:00 MESZ