Pilotenfehler schuld an Flugzeugzusammenstoss vor Namibia September 1997 |
Bonn. Der Zusammenstoss einer Bundeswehrmaschine mit einem
US-Militaerflugzeug im vergangenen September vor Namibia ist in erster
Linie auf Fehler des deutschen Piloten zurueckzufuehren. Das geht aus
einem amtlichen Untersuchungsbericht hervor, der in Bonn und Washington
heute veroeffentlicht wurde. Bundesverteidigungsminister Ruehe sagte,
der deutsche Pilot sei ueber 1.000 Meter zu niedrig geflogen. Zu
der Katastrophe beigetragen habe allerdings auch das Versagen der
angolanischen Flugkontrolle. Ruehe sprach von einer tragischen Verkettung
von verschiedenen Umstaenden. Bei dem Unglueck waren 33 Menschen ums
Leben gekommen. |
Ablehnung fuer "Agenda 2000" |
Bruessel. Bundeslandwirtschaftsminister Borchert hat die Vorschlaege
der EU-Kommission zur Reform der Agrarpolitik in der Union scharf
kritisiert. Bei einer Aussprache der EU-Landwirtschaftsminister ueber
die sogenannte "Agenda 2000" forderte Borchert, dass die Vorschlaege in
wesentlichen Teilen korrigiert werden. Die vorgesehenen Einkommensbeihilfen
belasteten den EU-Haushalt um bis zu acht Mrd. DM. Die Bauern wuerden jedoch
nur bis zu 50 Prozent fuer ihre Verluste entschaedigt. EU-Agrarkommissar
Fischler verteidigte das Konzept und betonte, die Reform sei angesichts
der EU-Erweiterung und der neuen Verhandlungen ueber eine weltweite
Handelsliberalisierung notwendig.
Am Abend lehnten die Landwirtschaftsminister den Entwurf der "Agenda 2000"
ueberwiegend ab. Nur Daenemark und Schweden befuerworteten die Plaene. |
Wirtschaft verspricht zusaetzliche Lehrstellen |
Bonn. Fuehrende Wirtschaftsvertreter haben versprochen, mehr Lehrstellen
zu schaffen. Der Praesident des Deutschen Industrie- und Handelstages
Stihl kuendigte einen Zuwachs von bis zu zwei Prozent jaehrlich
an. Auch Handwerkspraesident Philipp und Arbeitgeberpraesident Hundt
unterstrichen die Ausbildungsverantwortung der Wirtschaft und forderten
die Betriebe auf, in den Ausbildungsanstrengungen nicht nachzulassen. Die
Verbaende forderten die Bundesregierung und die Bundeslaender auf,
ebenfalls Lehrlinge einzustellen und die gesetzlichen Voraussetzungen zu
verbessern. Hundt beklagte ebenso wie DIHT-Praesident Stihl eine sinkende
Ausbildungsreife der Jugendlichen. Immer mehr Menschen kaemen aus den
allgemeinbildenden Schulen, ohne richtig lesen, schreiben und rechnen
zu koennen. Die Wirtschaftsverbaende wollen ihre Positionen morgen beim
Lehrstellengespraech mit Bundesbildungsminister Ruettgers vortragen.
Im vergangenen Jahr sind nach dem Bildungsbericht der Bundesregierung
rund 587.000 Ausbildungsvertraege geschlossen worden. |
Steuerzahlerbund nennt Diaetenerhoehung "politisch instinktlos" |
Bonn. Der Bund der Steuerzahler hat die fuer den 1. April vorgesehene
Diaetenerhoehung fuer die Bundestagsabgeordneten als "politisch
instinktlos" kritisiert. Steuerzahlerbund-Praesident Daehke sagte in einem
Zeitungsinterview, die Diaetenerhoehung fuer die 672 Abgeordneten um 525
DM falle auf denselben Tag, an dem die Erhoehung der Mehrwertsteuer neue
Loecher in die Haushaltskassen der Normalverdiener reissen werde. Bereits
fuer den 1. Januar kommenden Jahres sei eine weitere Diaetenanhebung von
525 DM vorgesehen. Wie das dem Steuerzahler verstaendlich gemacht werden
solle, so Daehke, sei ein absolutes Raetsel. |
Zentralverband: 8.000 Pleiten im Baugewerbe in diesem Jahr |
Bonn. Die Talfahrt im Baugewerbe wird sich nach Einschaetzung des
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes auch in diesem Jahr fortsetzen. Der
Verband teilte in Bonn mit, in Deutschland wuerden die Bauinvestitionen
1998 noch einmal um 1,1 Prozent zurueckgehen. Rund 8.000 Bauunternehmen
muessten in diesem Jahr Konkurs anmelden. Der Zentralverband rechnet mit
einem Rueckgang der Arbeitsplaetze am Bau in Westdeutschland um 40.000
und in Ostdeutschland um 30.000. |
Deutlicher Anstieg der illegalen Beschaeftigung |
Nuernberg. Die illegale Beschaeftigung in Deutschland ist im vergangenen
Jahr drastisch gestiegen. Nach Angaben der Bundesanstalt fuer Arbeit
erreichten die von den Behoerden verhaengten Geldbussen fuer Arbeitgeber
mit ueber 146 Mio. DM einen neuen Hoechststand. Der Leistungsmissbrauch
durch Arbeitslose habe dagegen nicht zugenommen. |
Verlaengerung des Ost-Sonderwohngeldes |
Bonn. Die Regierungskoalition will das Sonderwohngeld Ost bis zum Ende des
Jahres 2000 verlaengern. FDP-Fraktionschef Solms begruendete dies in einem
Rundfunkinterview mit der hoeheren Arbeitslosigkeit in den neuen Laendern.
Der Deutsche Mieterbund mahnte eine umfassende Wohngeldreform an. Die
Zuschuesse muessten in ganz Deutschland erhoeht werden. |
Schwarzarbeit an der Baustelle des Verteidiungsministeriums? |
Bonn. Das Bundesbauministerium prueft derzeit Hinweise, wonach auf der
Baustelle des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin Schwarzarbeit
geleistet wurde. Wie die Behoerde mitteilte, ist der Auftragnehmer bereits
einmal wegen vertraglicher Verstoesse abgemahnt worden. Juristische Schritte
bis hin zur Kuendigung des 13-Millionen-Mark-Auftrags behalte man sich vor.
Das ARD-Magazin "Plusminus" und die Berliner Zeitung "BZ" hatten ueber
schwere Missstaende auf der Baustelle berichtet. Dabei war unter anderem
der Vorwurf des mehrfachen Lohnbetrugs und der Schwarzarbeit erhoben worden. |
Heinrich Bauer grosser Anteilseigner am Festspielhaus Baden-Baden |
Baden-Baden. Der Hamburger Verleger Bauer hat die frei verfuegbaren
Fondsanteile am Festspielhaus Baden-Baden erworben. Der Verlag bestaetigte
am Nachmittag Informationen des Sueddeutschen Rundfunks. Der 58jaehrige habe
fuer rund 52 Mio. DM Anteile am Festspielhaus gezeichnet. Das Festspielhaus
Baden-Baden, das am 18. April eroeffnet wird, ist mit 2500 Sitzplaetzen
das zweitgroesste Opernhaus Europas |
Verfassungsbeschwerde gegen Einschreibgebuehren nicht angenommen |
Karlsruhe. Studenten muessen Einschreib- und Rueckmeldegebuehren an
baden-wuerttembergischen Universitaeten zahlen. Das geht aus einem in
Karlsruhe veroeffentlichten Beschluss des Bundesverfassungsgerichts hervor.
Die dritte Kammer des Zweiten Senats nahm die Verfassungsbeschwerde einer
Studentin der Freiburger Universitaet einstimmig nicht zur Entscheidung
an. Schon im Februar vor einem Jahr war die Studentin mit einem Antrag
gescheitert, mit dem sie die Hochschule mit einer Einstweiligen Anordnung
verpflichten lassen wollte, ihre Rueckmeldung vorlaeufig ohne Zahlung der
Gebuehr von 100 DM vorzunehmen. Die Studentin hielt die im vergangenen
Jahr eingefuehrte Gebuehr fuer unzulaessig. |
BMW rechnet mit weiter steigendem Gewinn |
Muenchen. Der BMW-Konzern rechnet trotz der Belastungen aus der Uebernahme
von Rolls-Royce damit, dass der Gewinn im laufenden Geschaeftsjahr steigt.
Wie das Unternehmen mitteilte, lag der Umsatz im ersten Quartal mit ueber
14 Mrd. DM um drei Prozent ueber dem Vorjahreswert. Im vergangenen Jahr
hatte BMW den Umsatz um gut 15 Prozent und den Jahresueberschuss um ueber
50 Prozent auf 1,25 Mrd. DM steigern koennen. |
VW gibt sich im Rennen um Rolls-Royce nicht geschlagen |
Wolfsburg. Die Volkswagen AG gibt sich im Rennen um die Uebernahme des
englischen Luxuswagenherstellers Rolls-Royce offenbar noch nicht geschlagen.
VW-Chef Piech machte nach Informationen der BILD-Zeitung ein neues, auf
1,7 Mrd. DM erhoehtes Kaufangebot. Der Rolls-Royce-Mutterkonzern Vickers
hatte gestern den Zuschlag dem Muenchner BMW-Konzern gegeben. BMW-Chef
Pitschetsrieder zeigte sich trots des neuen VW-Angebots zuversichtlich,
dass auch die Vickers-Aktionaere die Uebernahme billigen werden. |
Boerse |
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Quellen |
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