Erstes Kandidatenduell |
Bundeskanzler Schroeder und sein Herausforderer Stoiber haben sich einem
ersten gemeinsamen Wahlkampfinterview gestellt. Unions-Kandidat Stoiber
warf Schroeder Versagen beim Abbau der Arbeitslosigkeit vor. Der Kanzler habe
sein Versprechen nicht eingehalten, die Arbeitslosigkeit im Jahresschnitt auf
unter 3,5 Millionen Menschen zu druecken, sagte Stoiber in dem Gespraech mit
"Bild am Sonntag". Schroeder antwortete, das Ziel sei wegen des Einbruchs der
Weltwirtschaft verfehlt worden. Der Abbau der Arbeitslosigkeit brauche
deshalb mehr Zeit. |
Schroeder fordert einheitliche Bildungsstandards |
Stuttgart. Bundeskanzler Schroeder hat sich noch einmal fuer bundesweit
einheitliche Bildungsstandards ausgesprochen. Auf einer
Gewerkschaftsveranstaltung sagte Schroeder. der Flickenteppich in der
deutschen Paedagogik muesse aufhoeren. Zugleich warnte der Kanzler davor,
Arbeiterkindern den Zugang zur Bildung zu erschweren. Auch die
Schulministerinnen von Baden-Wuerttemberg und Bayern, Schavan und
Hohlmeier, forderten einheitliche Bildungsstandards und betonten zugleich,
diese Standards muessten sich an den Bundeslaendern orientieren, die bei
der Pisa-Studie am Besten abgeschnitten haben. |
Arbeitgebervertreter unterstuetzen Hartz-Vorschlaege |
Nach den Gewerkschaften haben auch Vertreter der Arbeitgeber ihre
Unterstuetzung der Hartz-Vorschlaege fuer eine bessere Arbeitsvermittlung
signalisiert. Gesamtmetall-Chef Kannegiesser und Arbeitgeberpraesident
Hundt mahnten in der "Welt am Sonntag" zugleich jedoch weitergehende
Reformen an. Bundesarbeitsminister Riester schloss mit dem Konzept
sogar eine Halbierung der Arbeitslosenzahl bis Ende 2005 nicht aus.
SPD-Fraktionschef Struck kuendigte eine rasche Umsetzung an. Die
Teile, fuer die Gesetzesaenderungen noetig seien, werde Rot-Gruen
direkt nach der Wahl einbringen, sagte er. |
Tagung zu Ursachen des Terrorismus |
In Berlin beraten mehr als 300 Parlamentarier aus den 55 Mitgliedsstaaten
der Organisation fuer Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)
ueber die Bekaempfung des Terrorismus. Aussenminister Fischer warnte
in seiner Rede davor, im Kampf gegen den Terror demokratische
Institutionen zu beschaedigen und Menschenrechte auszuhoehlen. Erneut
kritisierte er zugleich die US-Haltung im Streit um den Internationalen
Strafgerichtshof. Durch die geforderte Immunitaet fuer US-Soldaten,
wuerde das Roemische Statut untergraben, das Straffreiheit bei
Voelkerrechtsverbrechen verhindern solle, sagte er. |
Gedenken an Absturz-Opfer |
Ueberlingen. In Owingen am Bodensee haben mehrere Hundert Menschen an
die 71 Opfer des Flugzeug-Ungluecks erinnert. Nach einem Gottesdienst
zogen sie schweigend zu der Stelle, an der Anfang der Woche ein grosses
Wrackstueck der russischen Passagiermaschine aufgeschlagen ist. Nach
dem Unglueck klagen die Flugleiterverbaende ueber Personalmangel. Der
Dachverband erklaerte, in Europa gebe es zweitausend Fluglotsen zuwenig.
Ein Sprecher der deutschen Flugleiter sagte der Zeitung "Welt am Sonntag",
in Deutschland fehlten 150 Fluglotsen. Die genaue Ursache fuer den
Absturz der beiden Maschinen Anfang der Woche ist noch nicht geklaert.
Bei der Bundesstelle fuer Flugunfalluntersuchung rechnet man nicht vor
Mittwoch mit neuen Ergebnissen. |
Hormonskandal groesser als bisher bekannt |
Nach Deutschland sind mehr hormonbelastete Schweine geliefert worden als
bis jetzt angenommen. Das Verbraucherschutzministerium in Berlin spricht
jetzt von 7500 verdaechtigen Schweinen. Das meiste Fleisch wurde bereits
verkauft. Die Quelle vermuten die Behoerden in Belgien. Dort ist gestern
der Chef der Futtermittelfirma Bioland festgenommen worden. In seiner
Firma ist inzwischen Material gefunden worden, das anscheinend aus
Irland stammt. Die belgische Lebensmittel-Aufsicht hat deshalb Kontakt
mit den Behoerden von Irland aufgenommen. Ueber Einzelheiten will man
aber vorlaeufig nichts sagen. |
Ferienreisewelle rollt |
Schulferien in 13 deutschen Bundeslaendern haben fuer zahlreiche Staus
auf den deutschen Autobahnen gesorgt. Nach Angaben des ADAC waren am
Vormittag besonders die sueddeutschen Fernstrassen betroffen. In Bayern
und Baden- Wuerttemberg kam es zu zahlreichen Staus. Auch in
Norddeutschland ging teilweise nichts mehr. Auf der A7 Hannover-Hamburg
stockte der Verkehr auf einer Laenge von 30 Kilometern. Auch im
benachbarten Ausland kam es zu Behinderungen. Auf der Gotthard-Achse
in der Schweiz bildeten sich kilometerlange Staus in beiden Richtungen. |
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Jan Ullrich |
Muenchen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Radprofi Jan Ullrich.
Es geht um einen Verstoss gegen das Betaeubungsmittelgesetz. Jan Ullrich
hat gestanden, dass er in einer Kneipe Drogen genommen hat. Einen Tag
spaeter wurden bei einem Dopingtest Amphetamine festgestellt. Jetzt
muss Jan Ullrich mit einer laengeren Sperre rechnen. |
Quellen |
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