GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 04. 08. 2004



* Arbeitslosenzahl im Juli gestiegen
* Ausbildungspakt: Erste Zwischenbilanz
* Weniger Asylantraege
* Bundeswehr bildet irakische Soldaten aus
* Forderungen nach Reform der Pflegeversicherung
* Weiter Streit um Kinderersparnisse
* BASF verbucht Umsatz- und Gewinnsprung
* 'Autobahnraser' legt Revision ein
* Immer mehr zahlungsunfaehige Verbraucher
* Landesmesse kann gebaut werden
* Polizei klaert Diebstahlserie von Geldautomaten
* Boerse



Arbeitslosenzahl im Juli gestiegen

Nuernberg. Die Zahl der Arbeitslosen hat einen neuen Hoechststand erreicht. Nach den neuen Zahlen der Bundesagentur fuer Arbeit suchten im Juli 4 Millionen 360.000 Menschen eine Stelle - das ist die hoechste Juli-Zahl seit der Wiedervereinigung. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Erwerbslosen um 126.000. Im Ferienmonat Juli ist die Arbeitslosigkeit besonders stark gestiegen. Unter anderem spielen die Betriebsferien eine Rolle sowie Schulabgaenger, die keine Lehrstelle gefunden haben und sich erwerbslos melden. Beunruhigend ist vor allem der Anstieg der Langzeit-Arbeitslosigkeit. Mehr als 1,7 Millionen Menschen suchen schon laenger als ein Jahr nach einer neuen Stelle.


Ausbildungspakt: Erste Zwischenbilanz

Berlin. Gut Sechs Wochen nach der Unterzeichnung des Ausbildungspakts hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag eine erste positive Zwischenbilanz gezogen. Wie DIHK-Praesident Braun sagte, konnten seit Mitte Juni rund 7.500 Ausbildungs-Vertraege mehr abgeschlossen als vor einem Jahr. Insgesamt wurden im Bereich des DIHK insgesamt 202.000 Lehrstellen-Vertraege unterzeichnet. Der Pakt wirke, so DIHK-Praesident Braun. Ausserdem deuteten viele Anzeichen darauf hin, dass sich der positive Trend fortsetze. Das Berufsbildungsinstitut hatte in der vergangenen Woche eine Einschaetzung veroeffentlicht, der zufolge im Herbst mehr als 30.000 Jugendliche keine Lehrstelle haben werden.


Weniger Asylantraege

Berlin. Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland ist im ersten Halbjahr deutlich zurueckgegangen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums beantragten knapp 18.700 Fluechtlinge Asyl. Das ist fast ein Drittel weniger als im gleichen Zeitraum 2003. Die meisten Asylbewerber kamen aus der Tuerkei, Serbien und Montenegro, Russland und Vietnam. Das Bundesamt fuer die Anerkennung auslaendischer Fluechtlinge gewaehrte rund 550 Menschen Asyl. Zwei Drittel der Antraege wurden dagegen abgelehnt.


Bundeswehr bildet irakische Soldaten aus

Die Bundeswehr hat mit den Vorbereitungen begonnen, um im Rahmen der Nato irakische Soldaten in den Vereinigten Arabischen Emiraten auszubilden. Diese Verstaendigung sei moeglich gewesen, weil die Bundesregierung immer eine klare Position eingenommen habe, sagte Regierungssprecher Steg der "FTD". So habe Deutschland stets deutlich gemacht, dass es einen Nato-Einsatz im Irak fuer falsch halte, aber zur Ausbildung der Soldaten ausserhalb des Landes bereit sei. Ein Teil des Ausbildungsgeraets sei bereits unterwegs in die Emirate,hiess es.


Forderungen nach Reform der Pflegeversicherung

Angesichts des drohenden Finanzlochs in der Pflegeversicherung mehren sich Forderungen nach einer umfassenden Reform. Arbeitgeberpraesident Hundt verlangte deutliche Einsparungen bei den Leistungen und warnte die Regierung davor, ab Januar den Beitrag zur Pflegeversicherung anzuheben. Die Pflegeexpertin der Gruenen, Selg, sprach sich fuer ein laengerfristiges Konzept aus, wobei auch die Finanzierung umgestellt werden muesse - weg von stationaeren Heimen und hin zu ambulanter Hilfe. An Beitragserhoehungen fuehre aber kein Weg vorbei, sagte Selg.


Weiter Streit um Kinderersparnisse

In der Diskussion um die Einbeziehung der Ersparnisse von Kindern beim Arbeitslosengeld II hat SPD-Fraktionsvize Stiegler CDU und CSU Heuchelei vorgeworfen. Bei den Verhandlungen im Vermittlungsausschuss sei der Union keine Vorschrift zu streng gewesen, und jetzt wolle sie sich davonstehlen. Die Gruenen-Fraktionschefin GoeringEckardt hielt vor allem CSU-Generalsekretaer Soeder unsaeglichen Populismus vor. Soeder hatte gestern erklaert, Kinder duerften nicht die Opfer der HartzIV-Reform werden.


BASF verbucht Umsatz- und Gewinnsprung

Ludwigshafen. Der Chemiekonzern BASF hat im zweiten Quartal des laufenden Geschaeftsjahres einen Umsatz- und Gewinnsprung verbucht. Wie das Unternehmen mitteilte, stiegen die Konzernerloese im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,9 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis nach Steuern wurde den Angaben zufolge mit 634 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Insgesamt steigerte der Konzern damit seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2004 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent auf 18,3 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Ertragssteuern wuchs um 40,1 Prozent auf 2,13 Milliarden Euro. Vorstandschef Juergen Hambrecht zeigte sich fuer das Gesamtjahr weiterhin zuversichtlich und erwartet deutliche Steigerungen. Im ersten Quartal hatte der weltgroesste Chemiekonzern seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,5 Prozent auf 9,05 Milliarden Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Ertragssteuern stieg um 16,6 Prozent auf 978 Millionen Euro. Wegen des Aufschwungs der Weltwirtschaft, insbesondere in China und den USA, hatte Hambrecht fuer das Gesamtjahr bereits einen "leicht hoeheren" Umsatz bei verbessertem Ergebnis angekuendigt.


'Autobahnraser' legt Revision ein

Karlsruhe/Stuttgart. Der so genannte Autobahnraser hat Revision gegen das Urteil des Landgerichts eingelegt. Das bestaetigte sein Anwalt Georg Prasser in Stuttgart. Das Landgericht Karlsruhe hatte Rolf F. zu einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewaehrung verurteilt. Das Landgericht sprach den 35-jaehrigen frueheren DaimlerChrysler-Ingenieur der fahrlaessigen Toetung und Strassenverkehrsgefaehrdung schuldig; durch Draengelei auf der A 5 habe er den Tod zweier Menschen verursacht. Die Verteidigung hatte Freispruch beantragt. Die Staatsanwaltschaft hat bis Donnerstag zur Einlegung der Revision Zeit. Bis heute war dies noch nicht erfolgt. Die Anklagebehoerde hatte in der Berufung anderthalb Jahre Haft ohne Bewaehrung gefordert. Dieses Strafmass hatte auch das Amtsgericht Karlsruhe in erster Instanz verhaengt.


Immer mehr zahlungsunfaehige Verbraucher

Wiesbaden. In Deutschland werden immer mehr Menschen zahlungsunfaehig. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, meldeten im Mai rund 3.600 Verbraucher Insolvenz an - das sind 35 Prozent mehr als vor einem Jahr. Experten erklaeren den starken Zuwachs auch damit, dass das Instrument der "Verbraucher-Insolvenz" erst allmaehlich Wirkung zeigt. Erst seit wenigen Jahren haben betroffene Verbraucher bessere Moeglichkeiten, ihre Schulden abzubauen. - Die Zahl der Insolvenzen bei Unternehmen ist hingegen ruecklaeufig: Den Angaben zufolge erklaerten im Mai 3131 Firmen ihre Zahlungsunfaehigkeit - im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Rueckgang von rund 7 Prozent.


Landesmesse kann gebaut werden

Der juristische Kampf um die Landesmesse in Leinfelden-Echterdingen ist beendet. Die verbliebenen fuenf Landwirte sowie die Stadt Leinfelden-Echterdingen sind bereit, saemtliche Rechtsmittel gegen die geplante Landesmesse zurueckzunehmen. Das Land wird den fuenf klagenden Landwirten und der Stadt Leinfelden-Echterdingen fuer deren Grundstuecke im Messekernbereich 53 Euro pro Quadratmeter und im Aussenbereich 23 Euro pro Quadratmeter bezahlen, teilte das Staatsministerium mit. Ausserdem sorgt die Landsiedlung Baden-Wuerttemberg dafuer, dass die in ihrer Existenz bedrohten Landwirte ausreichend Ersatzflaechen auf den Fildern erhalten, die ihnen eine laengerfristige Betriebsperspektive sichern.


Polizei klaert Diebstahlserie von Geldautomaten

Donauwoerth. Die Polizei hat im Landkreis Donau-Ries einer Bande von Automatenknackern das Handwerk gelegt. Nach Angaben des Landeskriminalamts nahmen die Beamten bei Genderkingen nach einer Verfolgungsjagd vier Personen fest. Sie sollen in den vergangenen Wochen immer wieder ganze Geldautomaten entwendet haben. In Oberbayern und Schwaben hat die Polizei acht derartige Raubueberfaelle registriert - die Taeter kamen jeweils nachts mit einem gestohlenen Auto zu einer Bankfiliale, rissen den Geldautomaten mit einem Stahlseil aus der Wand und brachen ihn in der Naehe des Tatortes auf. Wie viel Bargeld sie dabei erbeutet haben, ist noch nicht bekannt.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.8324 Euro
Kanada (1 $) 0.6297 Euro
England (1 Pfund) 1.5149 Euro
Schweiz (100 sfr) 64.977 Euro
Japan (100 Yen) 0.7473 Euro
Schweden (100 skr) 10.863 Euro
Suedafrika (100 R) 13.315 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 3824.00 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 10082.00 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 11030.00
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ