NATO zerstoert bei Luftangriffen Regierungsgebaeude in Belgrad |
Die NATO hat zum ersten Mal seit den Angriffen auf Jugoslawien Ziele im
Zentrum Belgrads bombardiert. Drei amerikanischen Kriegsschiffe und ein
britisches U-Boot feuerten in der Nacht Marschflugkoerper auf das serbische
und das jugoslawische Innenministerium. Acht Marschflugkoerper schlugen
in den Gebaeuden in der Belgrader Innenstadt ein, binnen Sekunden brannten
die Ministerien lichterloh. Erst am fruehen Morgen konnte die Feuerwehr
die Braende loeschen. Damit zerstoerten die Raketen zwei wichtige
Leitzentralen fuer die jugoslawische Armee und die serbischen
Spezialtruppen, die die albanische Bevoelkerung im Kosovo tyrannisieren.
Ein Krankenhaus, das nur 30 Meter von den Regierungsgebaeuden entfernt
liegt, musste in der Nacht evakuiert werden. Die Bilder der Muetter mit
ihren Neugeborenen, die in die Luftschutzbunker gebracht wurden, machten
deutlich, dass nun auch Belgrad nicht mehr sicher ist. Der serbische
Innenminister sprach am Morgen von einem barbarischen Akt. Er nannte die
NATO eine Clinton-gefuehrte Neonazi-Organisation und erinnerte an die
Bombardements im Zweiten Weltkrieg. Die Angriffe gegen Regierungsgebaeude
in Belgrad dienten der Allianz offenbar als Muster fuer kuenftige
Bombardements in Jugoslawien.
Die NATO griff auch Ziele im serbischen Nis und in Prisdina an, der
Hauptstadt der Kosovoprovinz. Zwei Raketen sollen auch irrtuemlich in
Albanien in der Naehe von Tirana niedergegangen sein. Die russische
Regierung verurteilte den Angriff als barbarischen Akt.
Soldaten der SFOR-Truppe in Bosnien haben oestlich von Sarajewo ein
Bahngleis gesprengt. Es ist ein Stueck der Verbindung zwischen Serbien
und Montenegro, das durch Bosnien-Herzogowina fuehrt. Die SFOR teilte mit,
die Sprengung sei eine Vorsichtsmassnahme. Man wolle verhindern, dass
jugoslawische Streitkraefte nach Bosnien einmarschieren. |
Angriffe von Deutschland aus |
Amerikanische Kampfflugzeuge werden kuenftig von Deutschland aus Angriffe
gegen Jugoslawien fliegen. Dies sagte ein Sprecher der US-Streitkraefte
in Europa. Er bestaetigte damit einen Bericht des Trierischen
Volksfreundes. Hintergrund ist die Ueberlastung des NATO-Stuetzpunktes
Aviano in Italien. |
Bundesregierung haelt an bisheriger NATO-Strategie fest |
Die Bundesregierung haelt an ihrer bisherigen NATO-Strategie im
Kosovo-Konflikt fest und denkt weiter nicht daran, Bodentruppen ins
Kampfgebiet zu entsenden. Es gebe keinen Anlass, die Position zu aendern,
sagte Bundeskanzler Schroeder bei einer Pressekonferenz in Bonn.
Gleichzeitig sagte er zu, dass auch Deutschland Fluechtlinge aufnimmt.
Nach einer ausfuehrlichen Lagebesprechung auf der Hardthoehe sprach
Schroeder von einer dramatischen Verschaerfung der Fluechtlingssituation.
Aussenminister Fischer fuegte hinzu, dass es sich um eine planmaessige
Deportation handle, um die Vertreibung eines ganzen Volkes,
um ein unglaubliches Kriegsverbrechen. Man duerfe die Anrainerstaaten
Mazedonien und Albanien mit dieser Situation nicht alleine lassen sagte
Schroeder. Deshalb sei es selbstverstaendlich, angemessene
Fluechtlingskontingente auf Zeit aufzunehmen.
Ueber eine politische Loesung koenne erst wieder gesprochen werden, so
Schroeder, Fischer und Scharping, wenn Praesident Milosevic alle
Kampfhandlungen im Kosovo einstellt, seine Truppen abzieht und die
Vertriebenen in ihre Heimat zurueckkehren koennen. |
Ostermaersche |
In mehreren Staedten haben die Ostermarschierer auch heute wieder gegen den
Krieg demonstriert. Wie das zentrale Ostermarschbuero in Frankfurt
mitteilte, fanden Demonstrationen, Mahnwachen und Kundgebungen in mehr als
vierzig deutschen Staedten statt. Angesichts der Kosovokrise hatten die
Aktionen zwar mehr Zulauf als in den Vorjahren, die Zahlen bewegten sich
aber trotzdem auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Teilnehmer der
Ostermaersche forderten das sofortige Ende der NATO-Angriffe und neue
Initiativen fuer eine politische Loesung der Krise. |
Internationale Hilfe fuer Kosovo-Fluechtlinge |
Die internationale Hilfe fuer die Kosovo-Fluechtlinge laeuft an. Deutsches
Rotes Kreuz und Arbeitersamariterbund schickten zwei Frachtmaschinen
mit Schlafsaecken, Decken, Zelten und Grundnahrungsmitteln in die
Krisenregion. Auch die belgische Luftwaffe fliegt Hilfsgueter fuer
Kosovo-Fluechtlinge nach Mazedonien und Albanien. Das
Welternaehrungsprogramm der UNO beginnt am Wochenende mit einer
Luftbruecke. Italienische Behoerden schaetzen, dass inzwischen fast eine
Viertelmillion Menschen aus dem Kosovo in die Nachbarlaender geflohen sind.
Unterdessen spitzt sich die Lage an den Grenzen zum Kosovo weiter zu.
Die mazedonische Regierung kuendigte an, keine Fluechtlinge mehr ins Land
zu lassen. Die 50.000 bereits aufgenommenen Menschen gefaehrdeten die
politische und wirtschaftliche Stabilitaet des Landes. Mazedonien
appelierte an die Nachbarlaender und an die Staaten der Europaeischen
Union, Fluechtlinge aufzunehmen.
Die NATO will eine bewaffnete Truppe nach Albanien schicken um die
Hilfslieferungen fuer Fluechtlinge zu schuetzen. Mehrere Tausend Soldaten
sollen in die Region entsandt worden sein. |
Warnung vor Konzentration durch Fusionen |
Angesichts der Globalisierung der Wirtschaft muss es nach den Worten des
Praesidenten des Bundeskartellamtes Wolf eine weltweite Fusionskontrolle
geben. Wolf sagte, auf bestimmten Maerkten seien jetzt schon
Konzentrationen erkennbar, die den internationalen Wettbewerb gefaehrden
koennten. Wolf forderte die Regierungen auf, sich fuer die Schaffung einer
Weltwettbewerbsorganisation einzusetzen. |
Salzsaeure ausgelaufen |
Aus einem Kesselwagen der Deutschen Bahn ist in Ulm Salzsaeure ausgelaufen.
Verletzt wurde niemand, vorsichtshalber mussten aber dreissig Anwohner ihre
Haeuser verlassen. Experten schliessen groessere Umweltschaeden aus. Nach
ersten Ermittlungen war eine Schweissnaht des Kessels durchgerostet. |
Fussball |
Stuttgart - Duisburg 0:0 Hamburg - Freiburg 2:1 Dortmund - Bayern Muenchen 2:2 Bremen - Rostock 0:3 1860 Muenchen - Nuernberg 1:2 Schalke - Wolfsburg 2:0 |
In eigener Sache |
Die gestrige Freitagsausgabe der German News musste leider aus technischen
Gruenden entfallen. |
Quellen |
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