GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 18.10.2001



* Schroeder fordert staerkeres Engagement der EU gegen Terrorismus
* Bundestagsdebatte ueber Terrorismusbekaempfung
* Merz entschuldigt sich fuer Aeusserung ueber Eichel
* Trittbrettfahrer stellen sich der Polizei
* Steuererhoehung wird verschoben
* Eichel erwartet nur 0,75% Wirtschaftswachstum
* Senatorensitze in Hamburg sind verteilt
* Deutschland und Schweiz unterzeichnen Vertrag ueber den Luftverkehr
* Deutsche Urlauber sitzen in der Tuerkei fest
* Fussball: 1860 Muenchen entlaesst Lorant
* Boerse



Schroeder fordert staerkeres Engagement der EU gegen Terrorismus

Bundeskanzler Schroeder hat ein staerkeres Engagement der Europaeischen Union im Kampf gegen den internationalen Terrorismus angemahnt. Die Stimme Europas muesse hoerbar und die Aktionen muessten sichtbar sein, sagte Schroeder in einer Regierungserklaerung im Bundestag in Berlin. Mit Blick auf den Konflikt in Afghanistan bekraeftigten sowohl der Kanzler als auch Aussenminister Fischer, dass Deutschland zu einem militaerischen Beitrag bereit sei. Fischer brach inzwischen zu einer Reise nach Pakistan und Tadschikistan auf. Mit grosser Mehrheit unterstuetzte das Parlament die Fortsetzung der US-Luftangriffe auf Ziele in Afghanistan. In einer aktuellen Stunde verlangte lediglich die PDS ein Ende der Bombardements.


Bundestagsdebatte ueber Terrorismusbekaempfung

In der Debatte ueber die Terrorismusbekaempfung plaedierte Bundesinnenminister Schily fuer die sogenannte Regelausweisung von extremistischen Auslaendern. Die Aufnahme eines Fingerabdrucks in den Personalausweis bezeichnete der Minister als Notwendigkeit fuer mehr Sicherheit der Buerger. Redner der Union nannten die Vorschlaege der Bundesregierung nicht ausreichend. Politiker von FDP, PDS und Gruenen mahnten die Wahrung der Buergerrechte an. Der Bundestag billigte ferner den EU-Reformvertrag von Nizza, der inistitutionelle Hindernisse auf dem Weg der Erweiterung der Union beseitigt.


Merz entschuldigt sich fuer Aeusserung ueber Eichel

Unionsfraktionschef Merz hat sich dafuer entschuldigt, Bundesfinanzminister Eichel als Trittbrettfahrer der Terroranschlaege vom 11. September bezeichnet zu haben. Im Fernsehsender n-tv sagte Merz, die Formulierung sei ungluecklich gewesen. Ihm liege es voellig fern, Eichel in die Naehe der Terroristen zu ruecken. Er habe bereits versucht, den Finanzminister telefonisch zu erreichen. Merz hatte zuvor seine Aeusserung damit begruendet, dass Eichels Einnahmen durch die hoehere Tabak- und Versicherungssteuer groesser ausfallen wuerden, als fuer die Bezahlung des Anti-Terror-Pakets notwendig sei.


Trittbrettfahrer stellen sich der Polizei

Zwei Absender von Briefen mit vermeintlichen Milzbranderregern haben sich der Polizei gestellt. Die Briefe waren am Morgen in einer Firma und in einer Schule in Stuttgart sichergestellt worden. Beide bezeichneten ihre Tat nach Angaben der Polizei als Scherz. Sie muessen mit Anzeigen wegen Stoerung des oeffentlichen Friedens rechnen. Ausserdem kommen die Kosten fuer den Polizeieinsatz auf sie zu.


Steuererhoehung wird verschoben

Die urspruenglich fuer Anfang kommenden Jahres vorgesehene Erhoehung der Tabak- und Versicherungssteuer wird nach den Worten von Finanzminister Eichel um voraussichtlich 3 Monate verschoben. Als Grund nannte er im ZDF Einwaende der Tabakindustrie bei der Anhoerung im Finanzausschuss des Bundestages.


Eichel erwartet nur 0,75% Wirtschaftswachstum

Nach den Worten Eichels wird die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nur um 0,75% wachsen. Fuer 2002 werde ein Anstieg um bis zu 1,5% erwartet. Dies bedeute, dass die Finanzplanung ueberarbeitet werden muesse. Die Europaeische Kommission rechnet erst im 2. Halbjahr 2002 mit einer Erholung der Konjunktur in der EU. Allerdings stehe diese Prognose unter dem Vorbehalt, dass sich das politische Klima nicht verschlechtere, heisst es in einem Bericht der Kommission ueber die wirtschaftlichen Folgen der Terroranschlaege in den USA.


Senatorensitze in Hamburg sind verteilt

Knapp 4 Wochen nach der Buergerschaftswahl in Hamburg ist die Regierungsmannschaft der Mitte-Rechts-Koalition so gut wie komplett. Die Spitzen der CDU, der Partei "Rechtsstaatliche Offensive" und der FDP stellen heute die kuenftigen Senatoren vor, die in 2 Woche ihre Aemter uebernehmen sollen. Die Union bekommt danach neben dem Ersten Buergermeister Von Beus 4 Senatoren, die sogenannte "Schill-Partei" 3 und die Freien Demokraten 1 Sitz. 2 Senatoren sollen an parteilose Experten vergeben werden. Unklar ist noch, wer die Kulturbehoerde leitet, da die designierte Senatorin Wagner das Amt nicht antreten will.


Deutschland und Schweiz unterzeichnen Vertrag ueber den Luftverkehr

Deutschland und die Schweiz haben heute in Bern nach monatelangen Beratungen den Vertrag ueber den Luftverkehr unterzeichnet. Das Abkommen sieht unter anderem vor, die Zahl der Fluege ueber sueddeutschen Gebiet bis zum Jahr 2005 von derzeit knapp 160.000 auf 100.000 jaehrlich zu verringern. Als erste vorgezogene Massnahme zur Laermverminderung tritt morgen ein Nachtflugverbot ueber Sueddeutschland von 22 Uhr bis 6 Uhr in Kraft.


Deutsche Urlauber sitzen in der Tuerkei fest

Auf dem Flughafen des tuerkischen Urlaubsortes Bodrum sitzen seit Montag etwa 250 deutsche Touristen fest. Das teilte der Hamburger Reiseveranstalter Transatlas International Touristik mit. Nach seinen Angaben ist die tuerkische Charterfluggesellschaft Air Anatolia nicht in der Lage, ihre Fluege durchzufuehren. Sie mache dafuer die weltpolitische Sicherheitslage verantwortlich. Auf Druck der tuerkischen Behoerden soll Air Anatolia jetzt aber zugesichert haben, die Urlauber noch heute nach Deutschland zu bringen.


Fussball: 1860 Muenchen entlaesst Lorant

Fussball-Bundesligist 1860 Muenchen hat seinen Trainer Werner Lorant entlassen. Dies bestaetigte die Pressesprecherin des Vereins, Leupold, dem Sportinformationsdienst. Lorant hatte die Loewen 1992 als Cheftrainer in der 3. Liga uebernommen und sie bis in den Europapokal gefuehrt.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,1698 DM= 1.1093 Euro
Kanada(1 $)  1,3807 DM= 0.7059 Euro
England(1 Pfund)  3,1278 DM= 1.5992 Euro
Schweiz(100 sfr)  67.668 Euro
Japan(100 Yen)  1,7935 DM= 0.9170 Euro
Schweden(100 skr)  20,6181 DM= 10.541 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:4593,71( aktuell )  
Dow-Jones-Index:9220,37( Stand 17:00 MESZ )  
9232,97( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:10474,85
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    18:00 MESZ
SWR3    20:00 MESZ