Aerger um Waigel-Rede |
CSU-Chef Waigel hat sich gegen Vorwuerfe des tschechischen
Ministerpraesidenten Klaus wegen seiner Rede auf dem Pfingsttreffen der
Sudetendeutschen verteidigt. Die Reaktion von Klaus sei unbegruendet, so
Waigel. Klaus hatte Waigel billigen Populismus vorgeworfen, weil er von den
Tschechen eine Entschuldigung fuer die Verbrechen an Deutschen verlangt
hatte. Die Aeusserung des tschechischen Ministerpraesidenten meint Waigel,
seien wohl mit dem dort herrschenden Wahlkampf zu erklaeren. Seine Rede in
Nuernberg verteidigte der CSU-Vorsitzende als wohl abgewogen. Er habe nur
gefordert, dass Unrecht und Verbrechen an Deutschen nicht relativiert werden
duerften, wenn sich die deutsche Seite uneingeschraenkt zu jedem Unrecht
bekenne, das in deutschem Namen begangen wurde. Als Vorbild fuer Tschechien
empfahl Waigel die Slowakei, Ungarn, Rumaenien und Estland, die sich bereits
zum Unrecht der Vertreibung bekannt haetten. Der tschechische
Ministerpraesident Klaus hatte bei einer Wahlkundgebung entruestet auf die
Rede Waigels reagiert. Er sei ueberrascht, dass jemand wolle, dass sein Land
mit Bedauern ueber den zweiten Weltkrieg sprechen solle. Woertlich sagte
Klaus: "Ich habe das Gefuehl, dass gerade die deutsche Seite ueber dieses
ganze Ereignis in sehr leisem Fluesteron sprechen sollte." |
Mutmasslicher Reemtsma-Erpresser in Spanien verhaftet |
Hamburg. Einer der beiden mutmasslichen Entfuehrer des Millionaers Reemtsma
ist in Suedspanien verhaftet worden. Die Polizei teilte mit, der 54jaehrige
Wolfgang Kositsch sei gestern Abend bei einer Kontrolle der Guardia Civil
aufgegriffen worden. Mitarbeiter der Sonderkommission seien bereits auf dem
Weg nach Spanien, so Polizeisprecher Werner Jantosch. Naehere Angaben zur
Festnahme machte die Hamburger Polizei nicht. Heute in den fruehen
Morgenstunde war der mutmassliche Entfuehrer etwa 80 Kilometer suedlich des
Touristenortes Alicante in eine Polizeikontrolle geraten. Zunaechst liess man
ihn weiterfahren, dann aber, als die Beamten bemerkten, dass es sich bei dem
Ueberprueften um den als Faruk der Dicke bekannten Kidnapper handelt, wurde
Kositsch verhaftet. In seinem Auto habe die Polizei rund 150.000 US-$
gefunden bestaetigte ein spanischer Sprecher. In der Untersuchunghaft soll
Kositsch dann versucht haben, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Nun liegt er
unter Polizeiaufsicht im Krankenhaus. Von dem ebenfalls gesuchten Peter
Richter fehlt ebenfalls noch jede Spur. |
Gestaendige Aldi-Erpresser litten unter Geldknappheit |
Essen. Die gestern festgenommenen Aldi-Erpresser haben gestanden. Sie
erklaerten heute bei ihrer Vernehmung, sie haetten aus akuter Geldknappheit
gehandelt. Die Suche nach einem dritten Komplizen hat sich unterdessen als
ein Irrtum herausgestellt. Die Polizei teilte mit, ein Taxifahrer habe die
Ermittler mittels einer voellig falschen Beschreibung eines Mannes in die
Irre gefuehrt. Sechs Wochen nach dem ersten Sprengstoffanschlag ist der
Erpressungsfall damit offenbar geklaert. |
45. evangelischer bayerischer Kirchentag |
Die Kirche der Zukunft steht im Mittelpunkt des 45. evangelischen bayerischen
Kirchentages auf dem Hesselberg bei Wassertruedingen in Mittelfranken.
Landesbischoff Herrmann von Loewenich erklaert vor den 8.000 Teilnehmern,
fuer die Zukunftsgestaltung sei Mut noetig. Der Kirchentag traegt das Motto:
"Heimat suchen - Zukunft gestalten".
"Wenn der Staat so hartherzig handelt, dann wird die Hartherzigkeit im ganzen
Land zunehmen." Landesbischoff von Loewenich erhielt viel Beifall fuer seine
Kritik am restriktiven Asylrecht in Deutschland. Und deshalb werbe er zwar
nicht fuer das Kirchenasyl, aber in Einzelfaellen bliebe den Kirchengemeinden
einfach keine andere Wahl. Beifall auch fuer die Ankuendigung des
Landesbischoffs, den Buss- und Bettag nicht aufzugeben. In 1.800
evangelischen Kirchengemeinden sollen Unterschriftenlisten ausgelegt werden,
um der Wiedereinfuehrung des Buss- und Bettages bei der Staatsregierung
Nachdruck zu geben. An ein offizielles Volksbegehren sei aber nicht gedacht.
Dafuer sei die Zahl der evangelischen Christen im Freistaat zu gering am
Anteil der Bevoelkerung. Sicherlich wuerden sich an der Aktion fuer den Buss-
und Bettag auch katholische Christen in Bayern beteiligen, forcieren wolle er
die Mithilfe aber nicht, sagte von Loewenich. |
Entscheidung um deutsche Tischtennismeisterschaft vertagt |
Duesseldorf. Die Entscheidung um die deutsche Tischtennismeisterschaft ist
vertagt worden. Die TTF Ochsenhausen erreichte beim deutschen Rekordmeister
Borussia Duesseldorf ein 5:5. Die Ochsenhausener hatten zunaechst 5:2
gefuehrt. Weil auch das Vorspiel 5:5 ausgegangen war faellt die Entscheidung
nun in einer dritten Partie. |
Quellen |
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