GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 23.01.2003



* Trotz scharfer US-Kritik: Nein zu Irak-Krieg bestaetigt
* Mehr Zeit fuer UN-Inspekteure gefordert
* Fortsetzung der deutsch-franzoesischen Feierlichkeiten
* Neue franzoesische Botschaft in Berlin eingeweiht
* Union kritisiert Schroeder in Irak-Frage
* Reaktionen auf Entscheidung des Ethik-Rats
* Neuer Medien-Staatsvertrag gilt ab dem 1. April
* Rheinland-Pfalz nahm 2002 deutlich hoehere Kredite auf
* Baden-Wuerttemberg will schaerfer gegen Jugendkriminalitaet vorgehen
* Neofaschismus-Schau in der Kritik
* Projekt Videokonferenz fuer Gehoerlose gestartet
* Bahn reagiert auf permanente Verspaetungen im Fernverkehr
* WEB.DE schreibt wieder schwarze Zahlen
* Pfalz-Flugzeugwerke erhalten Auftrag von Boeing
* BASF weiht neues Logistikzentrum ein
* TUI: 1.000 Mitarbeiter vor der Entlassung
* Mehrheit an Grundig ist Sampo 100 Millionen Euro wert
* Baubranche wartet weiter auf Trendwende
* Pleitenwelle im Handwerk
* Tischbein-Werke versteigert
* Weiter Streit um Staatsvertrag im Luftverkehr
* Bauarbeiten fuer Stauwehr im Rheinfelden beginnen
* Gutachter: Schaeuble-Angreifer leidet an seelischer Stoerung
* Polizei sucht entfuehrte Frau
* Vermisstes Maedchen ist tot
* Strafbefehl fuer Everz bestaetigt
* Deutsche Handballer erreichen die WM-Hauptrunde
* Stuttgarter Sechstagerennen beendet
* Boerse



Trotz scharfer US-Kritik: Nein zu Irak-Krieg bestaetigt

Trotz der scharfen Kritik der US-Regierung bleiben Frankreich und Deutschland bei ihrem Nein zu einem Irak-Krieg. Die "Weisheit" des "alten Europas" empfahl Frankreichs Regierungssprecher Cope US- Verteidigungsminister Rumsfeld, um die Krise friedlich beizulegen. Rumsfeld hatte beide Laender als "Problem" und Vertreter des "alten Europas" bezeichnet.US-Aussenminister Powell warf Paris und Berlin vor, die Entwaffnung des Irak zu behindern, weil sie sich fuer laengere Inspektionen aussprachen. Indes draengen fuehrende US-Senatoren Praesident Bush, sich um mehr Rueckhalt bei UNO und Alliierten zu bemuehen.

Berlin/Paris. Die Kritik von US-Verteidigungsminister Rumsfeld an der deutschen und franzoesischen Irak-Politik sind sowohl in Paris als auch in Berlin mit Unmut aufgenommen worden. In Frankreich sagten Regierungsmitglieder, die Bemerkung Rumsfelds vom "alten Europa" habe sie tief gekraenkt. In Berlin sagte der SPD-Aussenpolitiker Klose zur Haltung seiner Partei, es sei ungehoerig von den USA, europaeische Staaten abzuqualifizieren, nur weil diese nicht die amerikanische Linie in der Irak-Frage teilen. Auch Unionspolitiker stimmten in die Kritik ein, obwohl die Opposition die Irak-Politik der Bundesregierung grundsaetzlich fuer falsch haelt. Der CDU-Verteidigungsexperte Ruehe sagte, Rumsfeld sei nicht gerade ein Diplomat und es sei auch nicht klug, Ost- und Westeuropaeer gegeneinander ausspielen zu wollen.

Peking. Im Streit um einen Militaerschlag gegen den Irak hat sich China hinter Frankreich und Deutschland gestellt. Damit hat ein weiterer Staat mit Veto-Recht im UNO-Sicherheitsrat gefordert, dass alles getan werden muesse, um einen Irak-Krieg zu vermeiden. Ein Sprecher des chinesischen Aussenministeriums erklaerte, unsere Position ist der Frankreichs sehr nahe. Er sagte weiter, wir sind besorgt und unruhig wegen des umfangreichen Truppenaufbaus. Frankreich und Deutschland hatten gestern noch einmal bekraeftigt, dass ein Militaerschlag gegen den Irak vermieden werden muesse.


Mehr Zeit fuer UN-Inspekteure gefordert

Paris. Deutschland und Frankreich wollen den UN-Inspekteuren im Irak mehr Zeit fuer ihre Arbeit einraeumen. Staatspraesident Chirac sagte in einem gemeinsamem Interview mit Bundeskanzler Schroeder, eine Entscheidung ueber das weitere Vorgehen koenne der Sicherheitsrat erst nach dem Ende der Kontrollen treffen. Er verwies dabei auf Aeusserungen von UN-Inspekteur El Baradei, wonach die Waffenexperten im Irak noch mehrere Monate Zeit benoetigen. Aehnlich aeusserte sich der Bundeskanzler. Schroeder wiederholte noch einmal, dass die Bundesregierung im Sicherheitsrat nicht fuer einen Krieg stimmen werde. Nach seinen eigenen Worten will Schroeder alles daran setzen, dass der Irak abruestet und zwar ohne einen Krieg.


Fortsetzung der deutsch-franzoesischen Feierlichkeiten

Berlin. Nach den Feierlichkeiten gestern in Paris zum 40. Jahrestag des Elysee-Vertrages stand heute Berlin im Zeichen des Jubilaeums: der franzoesische Staatspraesident Chirac und Bundeskanzler Schroeder stellten sich zunaechst den Fragen von fuenfhundert Jugendlichen, wobei beide Politiker ihr Streben nach einer friedlichen Loesung des Irak-Konflikts bekraeftigten. Beim anschliessenden Essen mit Bundespraesident Rau wuerdigte dieser die Werte der franzoesischen Revolution "Freiheit, Gleichheit, Bruederlichkeit". "Liberte, Egalite und Fraternite" bleibe der Auftrag fuer Europa - schliesslich sei dieser Sinnspruch noch lange nicht umgesetzt.


Neue franzoesische Botschaft in Berlin eingeweiht

Berlin. Der franzoesische Staatspraesident Chirac hat die neue Botschaft seines Landes in Berlin eroeffnet. Gemeinsam mit Bundespraesident Rau und Bundeskanzler Schroeder enthuellte er eine Gedenktafel in dem Gebaeude am Pariser Platz. Chirac erinnerte an die wechselvolle Geschichte beider Laender. Jetzt gebe es eine solide Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich. Bundespraesident Rau rief dazu auf, die deutsch-franzoesische Freundschaft nicht als selbstverstaendlich hinzunehmen. Vielmehr muesse an ihr staendig gearbeitet und sie mit Leben erfuellt werden.


Union kritisiert Schroeder in Irak-Frage

Berlin. Die Union kritisiert die Haltung von Bundeskanzler Schroeder im Irak-Konflikt. Der aussenpolitische Sprecher der Union, Schaeuble, nannte das Verhalten Schroeders voellig verantwortungslos. Von einer deutsch-franzoesischen Einigkeit in der Frage eines moeglichen Irak-Krieges koenne keine Rede sein. Der CDU-Politiker Pflueger sagte im Suedwestrundfunk, im Gegensatz zu Bundeskanzler Schroeder lege sich Frankreichs Praesident Chirac nicht fest, bevor der Abschlussbericht der Waffeninspektoren vorliege. Auch der CDU-Politiker Ruehe erklaerte, es gebe deutliche Unterschiede zwischen der deutschen und der franzoesischen Position im Irak-Konflikt. Deutschland muesse erst noch zu einer gemeinsamen europaeischen Haltung finden.


Reaktionen auf Entscheidung des Ethik-Rats

Berlin. Die Entscheidung des nationalen Ethik-Rats zur so genannten Praeimplantations-Diagnostik hat unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Danach duerfen kuenstlich gezeugte Embryos unter Auflagen auf genetische Fehler untersucht werden, bevor sie in die Gebaermutter eingesetzt werden. Die Bundesministerinnen fuer Forschung, Bulmahn, und Gesundheit, Schmidt, begruessten die Entscheidung. Kritik kam den Gruenen, der Union und den beiden grossen Kirchen in Deutschland. Bei den Gruenen hiess es, Leben nach bestimmten Kriterien zu produzieren, sei anmassend. Nach Ansicht der Union sind Bedenken von Frauenverbaenden und Behindertenverbaenden nicht beruecksichtigt worden.


Neuer Medien-Staatsvertrag gilt ab dem 1. April

Stuttgart. Jugendschutz in den elektronischen Medien wie Rundfunk, Fernsehen und Internet ist ab dem 1. April Laendersache. Der baden-wuerttembergische Landtag hat am Donnerstag den Staatsvertrag ueber den Schutz der Menschenwuerde und den Jugendschutz in den Medien einstimmig gebilligt. Das Gesetz wurde von allen Fraktionen in zweiter Lesung verabschiedet. Der Bund bleibt aber fuer den Jugendschutz bei Filmen, Videokassetten, CD-ROMs und anderen Traegermedien zustaendig. Das bestehende Verbot einer Mehrheitsbeteiligung von politischen Parteien an Radio- und Fernsehsendern im Land wird verschaerft. Kuenftig wird die Vergabe von Radio- und TV-Lizenzen schon dann versagt, wenn Parteien einen Minderheitsanteil an einem Medienunternehmen halten.


Rheinland-Pfalz nahm 2002 deutlich hoehere Kredite auf

Mainz. Das Land Rheinland-Pfalz hat 2002 wegen der Ausfaelle bei den Steuereinnahmen deutlich mehr Kredite aufnehmen muessen als urspruenglich geplant. Das teilte Finanzminister Gernot Mittler mit. Die Nettokreditaufnahme im Landeshaushalt lag bei mehr als 1,5 Milliarden Euro, rund 600 Millionen Euro hoeher als vorgesehen. Die Einnahmen betrugen insgesamt 9,74 Milliarden Euro. Das waren 787 Millionen Euro weniger als erwartet. Den Entwurf fuer den Nachtragsetat 2003 will das Kabinett kommenden Dienstag beschliessen. Mittler erwartet fuer dieses Jahr aber keine zusaetzlichen Einsparungen mehr. CDU und Gruene haben die Finanzpolitik des Landes scharf kritisiert. Noch nie habe das Land einen solchen Berg neuer Schulden aufgenommen, so die CDU. Der Parlamentarische Geschaeftsfuehrer der Christdemokraten, Herbert Jullien, sagte, der kommenden Generation wuerden riesige Lasten aufgebuerdet. Gruenen-Fraktionschefin Ise Thomas sprach von einer "katastrophalen Haushaltsbilanz". Finanzminister Gernot Mittler treibe das Land in eine ausweglose Situation.


Baden-Wuerttemberg will schaerfer gegen Jugendkriminalitaet vorgehen

Stuttgart. Mit einer Gesetzesinitiative im Bundesrat will die Landesregierung schaerfer gegen Jugendkriminalitaet vorgehen. In dem Entwurf werde eine "massvolle Erweiterung" der strafrechtlichen Sanktionen gegen junge Menschen enthalten sein, kuendigte Justizministerin Corinna Werwigk-Hertneck (FDP) am Donnerstag in Stuttgart an. Danach soll auf Heranwachsende zwischen 18 und 21 Jahren grundsaetzlich das Erwachsenenstrafrecht angewendet werden. Das Jugendstrafrecht solle bei diesem Personenkreis nur noch dann angewendet werden, wenn erhebliche Entwicklungsdefizite bei den Betroffenen vorlaegen, sagte die Ministerin. Gleichzeitig solle der Strafrahmen fuer die nach Jugendstrafrecht verurteilten Heranwachsenden von 10 auf 15 Jahre erhoeht werden.


Neofaschismus-Schau in der Kritik

Stuttgart. Das Praesidium des Landtages hat die am Donnerstag eroeffnete Neofaschismus-Schau scharf kritisiert. Die Ausstellung ist in den Fraktionsraeumen der Gruenen im Landtag zu sehen. Dem Gremium gehoeren 18 Mitglieder an, darunter der Praesident des Landtags und seine Stellvertreter sowie die Fraktionschefs. Die Entscheidung der Gruenen, die Schau trotz CDU-Protesten zu zeigen, werde "in aller Form" missbilligt, heisst es in einem Beschluss. Dies sei "ein erheblicher politischer Missbrauch von Parlamentsrechten". In Pforzheim war die Ausstellung auf Druck von CDU-Kreispolitikern zunaechst abgesagt worden, weil die Partei der Meinung ist, CDU-Mitglieder wuerden in der Ausstellung in die Naehe von Rechtsextremen gerueckt. Die Gruenen hatten sich nach den Vorgaengen in Pforzheim bereit erklaert, die Neofaschismus-Schau in den Raeumen ihrer Fraktion im Stuttgarter Landtag zu zeigen.


Projekt Videokonferenz fuer Gehoerlose gestartet

Neuwied. Sozialministerin Malu Dreyer hat am Donnerstag offiziell das Projekt Videokonferenzschaltung fuer Hoergeschaedigte gestartet. In sechs Aemtern in ganz Rheinland-Pfalz koennen dann Gehoerlose per Fernschaltung einen Gebaerdendolmetscher in Neuwied in Anspruch nehmen. Das Bundesgleichstellungsgesetz fuer Behinderte fordert seit vergangenen Mai eine moeglichst eigenstaendige Lebensfuehrung von Behinderten. Ein Hindernis sind Behoerdenbesuche fuer Gehoerlose. Weil es bundesweit zu wenig Gebaerdendolmetscher gibt, hatte das Neuwieder Zentrum fuer Hoergeschaedigte eine Idee: Ein dort zur Verfuegung stehender Gebaerdendolmetscher kann per Videotechnik in solchen Situationen zwischen Sachbearbeiter und Hoergeschaedigten uebersetzen. Neben Trier, Landau und Mainz ist auch Koblenz an dieses Projekt angeschlossen. Die Anschaffungs- und Installationskosten belaufen sich nach Angaben des Unternehmens In Forma auf 80.000 Euro, bei groesseren Stueckzahlen wuerden die Preise drastisch fallen, erklaerte In Forma-Sprecher Gunthard Kissinger. In Forma ist ein gemeinnuetziges Unternehmen mit 35 Mitarbeitern, das auf die Unterstuetzung von Gehoerlosen spezialisiert ist.


Bahn reagiert auf permanente Verspaetungen im Fernverkehr

Die Deutsche Bahn will ihren erst vor sechs Wochen eingefuehrten neuen Fahrplan nachbessern. Sie reagiert damit auf die anhaltenden Verspaetungen im Fernverkehr. Es gebe Aenderungsbedarf, sagte Bahnchef Mehdorn im Hessischen Rundfunk. Ein Revisionsteam sei bereits unterwegs. Die Verspaetungen hatten insbesondere zum Jahreswechsel unter anderem durch Witterungseinfluesse drastisch zugenommen. Auch habe es Probleme mit den neuen ICE-3-Zuegengegeben, sagte ein Sprecher. Etwa 70 Prozent der neuesten Hochgeschwindigkeitszuege haetten technische Probleme gehabt.


WEB.DE schreibt wieder schwarze Zahlen

Die Karlsruher WEB.DE AG hat im vierten Quartal 2002 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Wie der Internetportalanbieter am Donnerstag bekannt gab, stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Vergleich zum Vorjahresquartal von minus 8,8 Millionen Euro auf plus 0,8 Millionen Euro. Der Umsatz legte um 67 Prozent auf 7,0 Millionen Euro zu. Im Gesamtjahr stieg der Umsatz um 42 Prozent auf 23,6 Millionen Euro. Der Gewinn ist nach Unternehmensangaben vor allem auf die neuen digitalen Bezahldienste zurueckzufuehren. Von den ueber zehn Millionen registrierten Anwendern des Webportals bezahlen mehr als 300.000 Kunden fuer so genannte Premium-Dienste. Sie sorgen nach Unternehmensangaben fuer insgesamt 40 Prozent des Umsatzes.


Pfalz-Flugzeugwerke erhalten Auftrag von Boeing

Die Pfalz-Flugzeugwerke (PFW) in Speyer haben einen Auftrag des Flugzeug-Hersteller Boeing erhalten. Dies erklaerte ein Sprecher der Flugzeugwerke am Donnerstag. Der Fertigungsauftrag umfasst Teile fuer die Hilfsturbine des neuen Boeing-Flugzeugs "Challenger 300". Fuer diesen Auftrag werde das Personal um sieben Mitarbeiter aufgestockt. Die Pfalz-Flugzeugwerke beschaeftigen 800 Mitarbeiter und stellen ueberwiegend Teile fuer Airbus-Maschinen her.


BASF weiht neues Logistikzentrum ein

Ludwigshafen. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit hat der Chemiekonzern BASF am Donnerstag sein neues Logistikzentrum eingeweiht, in dem auch 128 neue Arbeitsplaetze geschaffen wurden. Es ersetzt mehr als 50 kleinere Lager, die bisher auf die Stadtgebiete von Mannheim und Ludwigshafen verteilt waren. Dadurch werde in den beiden Staedten der Lkw-Verkehr deutlich reduziert, teilte die BASF mit. Denn im neuen Logistikzentrum wird nicht nur der Produktversand per Schiff und Bahn abgewickelt. Durch die verkehrsguenstige Lage nahe Tor 15 am Nordhafen fliesst der Lkw-Verkehr dann direkt zur Autobahn A6. 80 Millionen Euro hat der Konzern in das neue Zentrum investiert. Es ist 50.000 Quadratmeter gross. Im 25 Meter hohen Hochregallager koennen 126.000 Paletten untergebracht werden. Durch modernste Computertechnik ist ein hoher Warenumschlag gewaehrleistet, was die Wartezeiten fuer Lkw deutlich verkuerzt.


TUI: 1.000 Mitarbeiter vor der Entlassung

Hannover. Der Tourismus-Konzern TUI will rund eintausend Mitarbeiter abbauen. Konzern-Chef Frenzel begruendete die Stellenstreichungen mit der Notwendigkeit zu sparen. Es soll dabei aber keine betriebsbedingten Kuendigungen geben, sagte ein Sprecher. Stattdessen sollen freiwerdende Stellen nicht wieder besetzt und befristete Vertraege nicht verlaengert werden. Gestern hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr zweistellig gesunken sind. TUI beschaeftigt weltweit 70700 Mitarbeiter.


Mehrheit an Grundig ist Sampo 100 Millionen Euro wert

Taipeh/Muenchen. Das taiwanesische Elektronikunternehmen Sampo zahlt fuer die Uebernahme der Mehrheit am angeschlagenen fraenkischen Grundig-Konzern 100 Millionen Euro. Dies erklaerte Sampo in einer Mitteilung an die Boerse in Taiwan. Der seit Jahren defizitaere Grundig-Konzern und Sampo hatten vor knapp zwei Wochen nach monatelangen Verhandlungen die Uebernahme vereinbart. Der Kaufpreis wurde aber nicht genannt. Nach wie vor unklar ist, wie hoch der Anteil von Sampo an Grundig genau sein wird.


Baubranche wartet weiter auf Trendwende

Berlin. Die Bauwirtschaft wird voraussichtlich auch dieses Jahr vergeblich auf die lang ersehnte Trendwende warten. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie rechnet auch 2003 mit einem kraeftigen Umsatzrueckgang; 40.000 weitere Arbeitsplaetze stehen auf der Kippe.


Pleitenwelle im Handwerk

Kaiserslautern/Trier. Die schlechte Wirtschaftslage hat in den Handwerksbetrieben in der Pfalz und in der Region Trier zu einer Pleitewelle gefuehrt. Wie die Handwerkskammer Pfalz mitteilte, mussten im vergangenen Jahr 193 Betriebe schliessen. Das sind 30 Prozent mehr als im Jahr 2001. Am meisten betroffen war das Baugewerbe. Daneben wurden auch weniger Ausbildungsvertraege geschlossen. In der Region Trier mussten mit 44 Firmen so viele Betriebe dicht machen wie noch nie zuvor. Um mehr junge Handwerker zu motivieren, die Ausbildung zum Meister zu machen, hat die Mainzer Landesregierung gemeinsam mit den vier rheinland-pfaelzischen Handwerkskammern am Donnerstag eine Werbekampagne gestartet. Die Aktion mit dem Motto "Morgen Meister!" soll bis 2005 laufen. Die jaehrlichen Kosten werden auf 450.000 Euro geschaetzt.


Tischbein-Werke versteigert

New York. Zahlreiche Werke des Goethe-Freundes Johann Heinrich Wilhelm Tischbein sind fuer mehr als eine Million Dollar versteigert worden. Es handelte sich um Zeichnungen, Aquarelle und Gouachen aus einer Sammlung von knapp 800 Werken Tischbeins. Die Sammlung aus dem Besitz eines namentlich nicht bekannten Europaeers wurde vom Auktionshaus Christies angeboten. Das wertvollste Werk mit dem Titel "Reinecke Fuchs" wechselte fuer rund 113.000 Dollar den Besitzer - das entspricht dem vierfachen Wert des Schaetzpreises.


Weiter Streit um Staatsvertrag im Luftverkehr

Mannheim. Der juristische Streit um den Staatsvertrag ueber den Luftverkehr an der deutsch-schweizerischen Grenze haelt an. Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim verhandelt am Donnerstag erneut ueber die Flugbeschraenkungen vom und zum Flughafen Zuerich. Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss und der Zuericher Flughafenbetreiber sind gegen die Beschraenkungen, weil sie eine Stoerung der Betriebsablaeufe befuerchten. Doch war im Oktober bereits ihr erster Antrag beim VGH gescheitert. In dem Staatsvertrag wird das Flugverbot fuer die Wochenenden und Feiertage festgelegt. Davon betroffen ist auch der Luftraum im Sueden von Baden-Wuerttemberg. Das Urteil wird fuer Freitag erwartet.


Bauarbeiten fuer Stauwehr im Rheinfelden beginnen

Im Fruehjahr beginnen in Rheinfelden im Kreis Loerrach die Bauarbeiten fuer eines der groessten Stauwehre Deutschlands. Nach Angaben der Energiedienst AG werden in das Projekt am Hochrhein rund 400 Millionen Euro investiert. Der Bau des Stauwehres werde voraussichtlich bis zum Jahr 2007 dauern. Anschliessend werde mit dem Neubau des Kraftwerkes begonnen. Das Kraftwerk werde jaehrlich 600 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen und somit rund 160.000 Haushalte mit Energie versorgen. Dies sei eine Strommenge, die derzeit 300 grosse Windraeder oder alle kleinen Wasserkraftwerke in Baden-Wuerttemberg gemeinsam erwirtschaften.


Gutachter: Schaeuble-Angreifer leidet an seelischer Stoerung

Der mutmassliche Angreifer von Wolfgang Schaeuble leidet nach Ansicht eines Gutachters an einer schweren seelischen Stoerung. Er solle fuer mehrere Wochen stationaer in eine Psychiatrie eingewiesen werden, empfahl der Mediziner am Donnerstag dem Stuttgarter Landgericht. Nach der Aussage des Gutachters rueckte die Staatsanwaltschaft vom Vorwurf des versuchten Totschlags ab. Die Anklage fordert nun sechs Monate Haft auf Bewaehrung und eine psychiatrische Behandlung fuer den 30-Jaehrigen. Laut Anklageschrift soll der Mann versucht haben, den CDU-Politiker bei einer Wahlkampfveranstaltung in Kirchheim/ Teck (Kreis Esslingen) im vergangenen Sommer mit einer Gefluegelschere anzugreifen. Der Angeklagte bestreitet dies.


Polizei sucht entfuehrte Frau

Auf der Suche nach der am Freitagmorgen in Bad-Krozingen entfuehrten Heidrun Pursche durchkaemmt die Polizei seit Donnerstagvormittag in einer Grossaktion die Rheinauen. Nach Informationen des SWR-Studios in Freiburg gibt es Hinweise darauf, dass sich die Vermisste laengere Zeit nach ihrer Entfuehrung in diesem Gebiet aufgehalten haben koennte. Bereitschaftspolizei, Wasserschutzpolizei und die franzoesischen Behoerden beteiligen sich an der Aktion. Passanten hatten am Freitagmorgen beobachtet, wie die Frau in ihr eigenes Auto gezerrt wurde. Das Fahrzeug wurde am Freitagnachmittag verschlossen auf einem Parkplatz der Autobahn 5 entdeckt.


Vermisstes Maedchen ist tot

Zerbst. Ein seit gestern vermisstes Maedchen aus Zerbst in Sachsen-Anhalt ist tot. Die Polizei fand die Leiche der Sechsjaehrigen in einer Zerbster Wohung. Offenbar ist das Kind einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Ein Verdaechtiger wurde bereits festgenommen. Einzelheiten wollte die Polizei noch nicht mitteilen. Das Maedchen war gestern auf dem Weg nach Hause verschwunden.


Strafbefehl fuer Everz bestaetigt

Das Amtsgericht Trier hat gegen den frueheren Praesidenten der Landesaerztekammer, Dieter Everz, einen Strafbefehl wegen Betrugs und Urkundenfaelschung erlassen. Die Direktorin des Gerichts, Jutta Terner, bestaetigte einen entsprechenden Zeitungsbericht. Everz soll 24.500 Euro Geldstrafe zahlen. Nach Ueberzeugung des Gerichts hatte sich Everz mit der Faelschung eines Ausbildungsvertrags Beihilfen einer Stiftung in Hoehe von rund 8.200 Euro erschlichen. Everz liess inzwischen durch seinen Anwalt bekannt geben, dass er keinen Einspruch gegen den Strafbefehl erheben wird. Um seine Familie und die Patienten zu schuetzen, wolle er einen Prozess vermeiden, hiess es. Durch die Annahme des Strafbefehls (140 Tagessaetze a 175 Euro) ist Everz vorbestraft und muss auch mit disziplinarrechtlichen Konsequenzen rechnen.


Deutsche Handballer erreichen die WM-Hauptrunde

Viseu. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat vorzeitig die Hauptrunde bei der Weltmeisterschaft in Portugal erreicht. Sie gewann gegen Groenland mit 34:20 und kam damit zum dritten Sieg in der Vorrunde.


Stuttgarter Sechstagerennen beendet

Das australisch-belgische Rad-Team Scott McGrory und Matthew Gilmore hat in der Nacht zum Donnerstag das Finale des Stuttgarter Sechstagerennens gewonnen. In der Schleyer-Halle sicherten sie sich mit zwei Punkten Vorsprung im letzten Spurt den Gesamtsieg vor den lange in Fuehrung liegenden Andreas Kappes (Koeln) und Andreas Beikirch (Buettgen). Auf Platz 3 standen am Ende Gerd Doerich (Sindelfingen) und Jens Lehmann (Leipzig).


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  0.9302 Euro
Kanada(1 $)  0.6097 Euro
England(1 Pfund)  1.5087 Euro
Schweiz(100 sfr)  68.306 Euro
Japan(100 Yen)  0.7874 Euro
Schweden(100 skr)  10.823 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:2792,72( aktuell )  
Dow-Jones-Index:8285,75( Stand 17:00 MEZ )  
8318,73( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:8790,92
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ