Flugzeug mit 120 Deutschen an Bord in der Karibik abgestuerzt |
Ein Charterflugzeug mit 189 Menschen an Bord ist auf dem Weg von Puerto
Plata in der Dominikanischen Republik nach Deutschland in den Atlantik
gestuerzt. Ein Sprecher des Frankfurter Flughafens erklaerte, die Boeing
757 habe mit Zwischenstop in Berlin-Schoenefeld am Nachmittag in Frankfurt
am Main landen sollen. Die Maschine sei von dem tuerkischen
Reiseveranstalter Oeger Tours mit Sitz in Deutschland gechartert worden.
Ein Sprecher des Unternehmens teilte mit, dass rund 120 der Passagiere
Deutsche seien. Sie kamen vermutlich alle ums Leben. Die Maschine war
noerdlich der Dominikanischen Republik von den Radarschirmen verschwunden.
Zu dieser Zeit war es dunkle Nacht. Nur wenige Minuten nach dem Start
stuerzte sie aus bislang ungekaerter Ursache in den Atlantischen Ozean.
Eine Erklaerung, die angeboten wurde, war Blitzschlag. So unwahrscheinlich es klingt, beide Motoren der Boeing 757 sollen gleichzeitig vom Blitz getroffen worden seien. Das zumindest hat der Reiseveranstalter Oeger Tours am Nachmittag mitgeteilt. Das Gewitter sei erst wenige Minuten vor dem Start aufgezogen, die Wettersituation habe sich dann stark geaendert. Wie die US-Kuestenwache in Puerto Rico mitteilte, wurden mittlerweile erste Truemmer des Flugzeuges gefunden, nur rund 29 km vom Dominikanischen Festland entfernt. Auch sollen Todesopfer der Kathastrophe im Wasser gesichtet worden sein. Bisher gibt es keine Anzeichen dafuer, dass Insassen der Maschine das Unglueck ueberlebt haben. Nach unbestaetigten Informationen soll der Flugplan der Ungluecksmaschine geaendert worden sein, weil ein anderes Flugzeug angesetzt werden musste.
Auf dem Flughafen Berlin-Schoenefeld, wo die Maschine haette landen
sollen, spielten sich erschuetternde Szenen ab. Aerzte und Psychologen
kuemmerten sich um die verzweifelten Angehoerigen.
Experten des Bundesluftfahrtamtes und des Bundeskriminalamtes wollen in
die Dominikanische Republik reisen, um die Untersuchung des Ungluecks zu
beobachten. |
Abgestuerztes Flugzeug hatte keine Fluggenehmigung |
Das vor der Kueste der Dominikanischen Republik abgestuerzte
Passagierflugzeug hatte keine Genehmigung fuer den Flug nach Deutschland.
Wie ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Abend in Bonn
mitteilte, haette die Dominikanische Chartergesellschaft einen
entsprechenden Antrag fuer die Landung stellen muessen. Dies sei
unterlassen worden. Nun werde geprueft, ob gegen die Fluggesellschaft ein
Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet werden koenne. Der
Reiseveranstalter widersprach inzwischen dieser Darstellung und
behauptete, die Maschine sei bis Januar 1997 versichert gewesen. |
Erneuter Unfall beim Chemiekonzern Hoechst |
Beim Chemiekonzern Hoechst in Frankfurt am Main hat sich heute frueh
erneut ein Unfall ereignet. Wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilte,
trat beim Abfuellen von aetzender Schwefelsaeure etwa 1 kg der Chemikalie
aus. Der rauchende Stoff sei innerhalb des Werkes mit Wasser
niedergeschlagen worden und habe sich verfluechtigt. Da Schwefelsaeure in
Verbindung mit Luftfeuchtigkeit reizenden Nebel bilden koenne, sei in dem
Fabrikteil dennoch vorsorglich gewarnt worden. |
Verkehrsausschuss beraet ueber Transrapid-Projekt |
Im Verkehrsausschuss des Bundestages in Bonn hat am Vormittag die
oeffentliche Anhoerung zum umstrittenen Transrapid-Projekt begonnen. Die
Bundesregierung will trotz massiver Einwaende, unter anderem vom
Rechnungshof, 1989 mit dem Bau der Magnetschwebebahnstrecke zwischen
Hamburg und Berlin beginnen. Verkehrsminister Wissmann sagte heute frueh
im Deutschlandfunk, er sei ueberzeugt, dass das Projekt realisiert werde.
Es gebe keine unkalkulierbaren Mehrkosten in Milliardenhoehe. Die
SPD-Opposition befuerchtet ein Milliardenloch, das schliesslich vom
Steuerzahler finanziert werden muesste. |
Aktuelle Stunde zum Abbau des Solidaritaetszuschlags abgesagt |
Das Bundestagspraesidium hat heute frueh eine von der SPD beantragte
aktuelle Stunde zum Streit ueber die Finanzierung des
Solidaritaetszuschlags kurzfristig abgesagt. Koalitionspolitiker
erklaerten, das Thema werde bei der Aussprache ueber den
Jahreswirtschaftsbericht am Donnerstag ohnehin zur Sprache kommen. Der
parlamentarische Geschaeftsfuehrer der SPD-Fraktion, Struck, meinte, der
Vorgang zeige, wie gross die Angst im Regierungslager sei, im Plenum
darueber zu sprechen. |
Ausweitung des Bundeswehrauftrags im ehemaligen Jugoslavien |
Das Bundeskabinett ist am Vormittag in Bonn zusammengetreten, um die
Ausweitung des Bundeswehrauftrags im ehemaligen Jugoslavien zu
beschliessen. Die in Norditalien stationierten Tornadoflugzeuge sollen
danach auch den fuer Ostslavonien bestimmten UNO-Truppen
Luftunterstuetzung gewaehren. Neben den Tornados soll auch das
Bundeswehrlazarett im kroatischen Split der Friedenstruppe in Ostslavonien
zur Verfuegung stehen. |
Mehrbedarfs-Zuschlag auf Sozialhilfe wird nicht mehr automatisch gezahlt |
Der Mehrbedarfs-Zuschlag fuer aeltere Sozialhilfeempfaenger in Hoehe von
20% soll kuenftig nicht mehr automatisch gezahlt werden. Wie der
CDU-Sozialexperte Fink in Bonn mitteilte, wollen die Koalitionsfraktionen
einen entsprechenden Aenderungsantrag in den Gesundheitsauschuss des
Bundestages einbringen. Nach geltendem Recht erhaelt ein
Sozialhilfeempfaenger mit 65 Jahren automatisch einen Zuschlag von 20% zum
Regelsatz. Fink erklaerte, dies sei nicht mehr gerechtfertigt. In Zukunft
solle der Zuschlag an Voraussetzungen gebunden sein, die vom zustaendigen
Sozialamt geprueft werden. |
Weitere Gespraechsrunde ueber die Altschulden ostdeutscher Kommunen |
Spitzenvertreter von Laendern und Gemeinden sind am Abend in Bonn mit
Kanzleramtsminister Bohl zu einer weiteren Gespraechsrunde ueber die
Altschulden ostdeutscher Kommunen aus DDR-Zeit zusammengekommen. Es wird
mit schwierigen Verhandlungen gerechnet. Bundeskanzler Kohl hat es bei
einem Treffen mit den ostdeutschen Ministerpraesidenten Mitte Januar
abgelehnt, dass der Bund die Schulden in Hoehe von insgesamt 8,7
Milliarden DM vollstaendig uebernimmt. Nach wie vor gueltig ist ein
Angebot der Bundesregierung, die Schulden zur Haelfte zu tilgen. |
Dressler kritisiert Finanzierung der zweiten Stufe der Pflegeversicherung |
Der SPD-Sozialexperte Dressler hat der Union im Zusammenhang mit der
Finanzierung der zweiten Stufe der Pflegeversicherung Wortbruch
vorgeworfen. Bei Einfuehrunge der Pflegeversicherung 1994 sei zwischen
allen Parteien uebereinstimmend vereinbart worden, dass die medizinische
Betreuung Pflegebeduerftiger in Heimen von den Krankenkassen uebernommen
werden muss, sagte Dressler heute frueh im Deutschlandfunk. Die nun
faelligen 2,7 Milliarden DM zur Finanzierung dieser Leistungen
ueberforderten die Pflegeversicherung. Dies muesse zwangslaeufig
Leistungskuerzungen zur Folgen haben. Verlierer seien die
Pflegebeduerftigen, sowie die Staedte und Gemeinden. |
Bonn will 7000 Bundesstellen sparen |
Bonn will 7000 Bundesstellen sparen. Durch Straffung der Behoerden sollen
jaehrlich 1 Milliarde DM und mehr eingespart werden. Unter anderem wird
die Zahl der Oberfinanzdirektoren verringert. |
Steuerzahlerbund vermutet Milliardenschaeden durch Korruption |
Der Steuerzahlerbund vermutet Milliardenschaeden durch Korruption. Der
Praesident der Organisation forderte sofortige Gegenmassnahmen. So sollten
unter anderem Verwaltung und Gesetzgebung durchschaubarer gemacht und ein
Annahmeverbot fuer Geschenke erlassen werden. |
Streit im Stuttgarter Landtag ueber Auswirkung der Bonner Finanzpolitik |
Im Stuttgarter Landtag stritten heute die Parteien ueber die Auswirkung
der Bonner Finanzpolitik. Vor allem die Regierungsparteien CDU und SPD
warfen sich gegenseitig vor, ihre jeweilige Politik auf Bundesebene habe
zu hoher Staatsverschuldung, steigender Arbeitslosigkeit und wachsender
Belastung der Wirtschaft gefuehrt. |
Bruessel droht Bonn mit Klage wegen Importverbot |
Bruessel droht Bonn mit Klage wegen dem Importverbot von britischem
Rindfleisch. Bayern, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hatten
gestern den Stop in ihren Laendern auf eigene Faust verhaengt. Der
Deutsche Bauernverband bezeichnete unterdessen das Vorgehen dieser drei
Laender als Panikmache. |
Vorgedruckte 10-Jahres-Klauseln in Versicherungsvertraegen unzulaessig |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs sind vorgedrueckte
10-Jahres-Klauseln in Versicherungsvertraegen unzulaessig. Die Laufzeit
muesse frei vereinbart werden. |
Geiselnehmer von Dachau identifiziert |
Die Polizei hat den Geiselnehmer von Dachau identifiziert. Bei dem Taeter
handelt es sich um einen 25jaehrigen Mann aus Dachau. Er wurde von
Polizisten durch einen Kopfschuss getoetet. Der Muenchner Oberstaatsanwalt
Hubert Vollmann sagt: "Der Taeter hat damit gedroht, die Geiseln zu
erschiessen, falls er nicht selbst von der Polizei erschossen wuerde. Es
ist dann ueber die Verhandlungsgruppe gelungen, dass man ihm klarmachte,
dass ein solches Vorhaben durch die Polizei nicht moeglich sei, solange er
sich in der Naehe der Geiseln befinde. Die Aussage der Zahnarzthelferin
lautete im Kern, der Taeter habe die Aufforderung die Aufforderung der
Polizei, 'Haende hoch', nicht befolgt, er habe vielmehr mit dem Revolver
in Richtung der beiden Beamten gezielt. In dieser Situation haben die
beiden Polizeibeamten aus ihren Dienstwaffen je zwei Schuesse abgegeben.
Die Schuesse trafen den Geiselnehmer toedlich." |
Boerse |
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Quellen |
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