60. Jahrestag der Bombardierung Dresdens |
Dresden. In Dresden haben mehrere zehntausend Menschen an die
Bombennacht vom 13. auf den 14 Februar 1945 erinnert. Alliierte Bomber
hatten vor 60 Jahren die Stadt zerstoert - schaetzungsweise 35.000
Menschen kamen dabei ums Leben. Auf Kundgebungen wehrten sich tausende
Demonstranten gegen Versuche, die Erinnerung an die Bombennacht zu
missbrauchen - etwa durch das Verschweigen der Nazi-Verbrechen. Die
Demonstranten waren aufgerufen, den Schriftzug "Diese Stadt hat Nazis
satt" zu bilden. Waehrend der Gedenkfeiern zogen rund 5.000
Rechtsextremisten durch die Innenstadt Dresdens.
Bundeskanzler Schroeder hat angesichts des 60. Jahrestages der Zerstoerung von Dresden seine Trauer bekundet und zugleich Versuche einer Umdeutung der Geschichte durch Rechtsextreme verurteilt Von einigen werde versucht, "das Leid der Menschen zu missbrauchen". Geschichtliche Zusammenhaenge wuerden verfaelscht, die Schuld und Verantwortung Nazi-Deutschlands fuer den Ausbruch des 2. Weltkrieges, fuer Vernichtung und Terror werde gar geleugnet. Diesen Umdeutungsversuchen, der Vekehrung von Ursache und Wirkung, werde mit allen Mitteln entgegengetreten.
Um 21.45 Uhr, dem Beginn der Luftangriffe vor 60 Jahren, werden die
Glocken aller Dresdner Kirchen laeuten. Der Tag endet mit einem
Gedenken in der Dresdner Frauenkirche. Zum ersten Mal oeffnet das
Gotteshaus dafuer ab 22.00 fuer drei Stunden seinen Hauptraum fuer die
Oeffentlichkeit. |
Abschluss der Sicherheitskonferenz |
Muenchen. Bei der Muenchner Sicherheitskonferenz haben sich
UN-Generalsekretaer Annan und Bundesaussenminister Fischer fuer eine
Reform der Vereinten Nationen eingesetzt. Annan sagte, er werde
demnaechst konkrete Plaene vorlegen. Er forderte die reichen Staaten
der Welt auf, sich staerker an UN-Friedenseinsaetzen zu beteiligen.
Nach seinen Worten kommen zurzeit nur 20 Prozent der UN-Soldaten aus
wohlhabenden Laendern. Fischer appellierte an die USA, sie sollten als
einzig verbliebene Weltmacht eine besondere Rolle uebernehmen, und
zwar innerhalb der Vereinten Nationen. Die amerikanische Senatorin
Hillary Clinton fuegte hinzu, von einer effizienteren UNO wuerden auch
die Vereinigten Staaten profitieren.
Fischer verteidigte auch den umstrittenen Vorstoss von Bundeskanzler
Schroeder fuer eine Reform der Nato. Fischer sagte am Vormittag,
Schroeder wolle keine Schwaechung, sondern eine Staerkung der Allianz.
Die USA und Europa muessten zu einer neuen strategischen Einheit
finden. Beide Seiten sollten ein Forum einrichten, in dem ueber
strittige Themen wie etwa die Todesstrafe oder das Kyoto-Protokoll
gesprochen werde. |
Schily in Bahrain eingetroffen |
Auf der zweiten Station seiner Reise in die Golfregion ist
Bundesinnenminister Schily in Bahrain eingetroffen. Im Mittelpunkt
seiner Gespraeche dort steht die Beteiligung des Emirats am Aufbau der
Polizei in Afghanistan. Zuvor hatte Schily in Katar ein
Sicherheitsabkommen unterzeichnet. Ziel ist die Kooperation bei der
Bekaempfung des Terrorismus, beim Grenz- und Kuestenschutz sowie der
Sicherheit fuer Sportstaetten. Morgen reist Schily in die Vereinigten
Arabischen Emirate. Dort geht es um die Ausbildung irakischer
Polizisten. |
Merkel greift Fischer in der Visa-Affaere an |
Nach dem Ruecktritt des Gruenen-Politikers Volmer von seinen
Fraktionsaemtern erhoeht die Union den Druck auf Bundesaussenminister
Fischer. CDU-Chefin Merkel sagte der "Bild am Sonntag", der Minister
habe offensichtlich vor dem massenhaften Visa-Missbrauch die Augen
verschlossen. Er muesse sich unverzueglich seiner Verantwortung
stellen. Der CDU-Politiker Austermann forderte Fischers Ruecktritt.
CSU-Generalsekretaer Soeder sagte, Volmer sei lediglich das
Bauernopfer fuer Fischer. Fischer kuendigte an, am Montag erstmals zu
der Affaere Stellung zu nehmen. |
Hillary Clinton erhaelt Deutschen Medienpreis |
Die US-Senatorin und ehemalige First Lady der USA, Hillary Clinton,
wird heute mit dem "Deutschen Medienpreis 2004" geehrt. Die
57-Jaehrige erhaelt die undotierte Auszeichnung fuer ihre
"vorbildhafte Staerkung der Rolle der Frau in Politik, Gesellschaft
und Medien". Der Deutsche Medienpreis wird jaehrlich vom Baden-Badener
Unternehmen Media Control vergeben. Ueber die Vergabe entscheidet eine
Jury deutscher Chefredakteure. "Hillary Clinton ist das politische
Vorbild fuer Millionen von Frauen auf der ganzen Welt", heisst es in
der Begruendung der Jury. Die Laudatio haelt die CDU-Vorsitzende
Angela Merkel. Mit Hillary Rodham Clinton wird erstmals in der
13-jaehrigen Geschichte des Preises eine aktive Politikerin
ausgezeichnet. |
Neue Ariane-5-Rakete erfolgreich gestartet |
Kourou. Gut zwei Jahre nach dem Fiasko beim Jungfernflug ist die
europaeische Schwerlastrakete Ariane-5 ECA letzte Nacht erfolgreich
ins All gestartet und hat dort planmaessig zwei Satelliten ausgesetzt.
Damit haben sich die Europaeer auf dem hart umkaempften Markt fuer
kommerzielle Satellitenstarts zurueck gemeldet. Die Ariane-5 ECA kann
bis zu zehn Tonnen Nutzlast und damit zwei Satelliten gleichzeitig ins
All bringen. Im Dezember 2002 musste die Rakete kurz nach ihrem ersten
Start wegen Triebwerksproblemen gesprengt werden. Die Europaeer
investierten nach heftigen Diskussionen noch einmal mehr als eine
halbe Milliarde Euro, um die Rakete wieder flott zu machen. |
Gastronomie-Messe eroeffnet |
Rheinstetten. Agrarminister Willi Staechele (CDU) hat sich zur
Eroeffnung der Gastronomie-Messe "Hogaka 2005" in Rheinstetten fuer
eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Gastronomie, Landwirtschaft
und Lebensmittelherstellern ausgesprochen. "Lebensmittel sind etwas
Besonderes, wenn sie aus unserer Heimat kommen und nicht um die halbe
Welt transportiert wurden", sagte Staechele in Rheinstetten bei
Karlsruhe. Die Branche muesse sich am Kundeninteresse und an der
Marktlage orientieren. Mit einem Jahresumsatz von 6,5 Milliarden Euro
in insgesamt 30.000 Betrieben mit rund 140.000 Arbeitsplaetzen seien
die Rahmenbedingungen in Baden-Wuerttemberg durchaus guenstig, so
Staechele weiter. |
Schiffsverkehr auf dem Neckar eingestellt |
In Baden-Wuerttemberg sind in der vergangenen Nacht mehrere Fluesse
ueber ihre Ufer getreten. Die Pegel von Kocher, Jagst und Neckar
stiegen deutlich an, berichtete die Hochwasser-Vorhersage-Zentrale
(HVZ) in Karlsruhe. Der Schiffsverkehr auf dem Neckar wurde
eingestellt. Der Pegel des Neckar war laut HVZ bei Gundelsheim
innerhalb von 48 Stunden um zwei Meter gestiegen. Fuer den heutigen
Sonntag wird mit einem Anstieg auf 5,50 Meter gerechnet. Normalerweise
liegt der Pegel bei 2,10 Meter. |
Erhebliche Sturmschaeden durch Orkantief |
Hamburg/Muenchen. In weiten Teilen Deutschlands hat das Orkantief
"Ulf" in der vergangenen Nacht erhebliche Sturmschaeden angerichtet.
Durch unwetterbedingte Unfaelle kamen in Norddeutschland mindestens
drei Menschen ums Leben; im Unterallgaeu starb ein Bauarbeiter, den
eine Windboee von einem Geruest wehte. In Bayern sorgten starke
Regenfaelle ausserdem fuer Hochwasser. In Ober- und Unterfranken sowie
in Teilen Mittelfrankens traten in der Nacht zahlreiche Fluesse ueber
die Ufer. |
Deutsches Team holt Gold bei Ski-WM |
Bormio. Versoehnlicher Abschluss fuer das deutsche Team bei der
Ski-WM. Am letzten Tag gewann das deutsche Sextett ueberraschend den
erstmals ausgetragenen Team-Wettbewerb aus Super-G und Slalom. In der
Besetzung Monika Bergmann-Schmuderer, Martina und Andreas Ertl, Hilde
Gerg, Florian Eckert und Felix Neureuther verwies das DSV-Team
Oesterreich und Frankreich auf die Plaetze. |
Quellen |
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