GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 01.05.1997



* Kundgebungen der Gewerkschaften am Tag der Arbeit
* Krawalle von Rechts- und Linksradikalen in Hannoverschmuenden und Berlin
* Europaeische Union will an gemeinsamer Iran-Politik festhalten
* Leipziger Firma unterzeichnet Beteiligung an Raffineriebau in Brunei
* Zahl der Spaetaussiedler weiter gesunken
* Fussball: Deutschland gewinnt Qualifikationsspiel gegen die Ukraine
* Deutsche Volleyball-Nationalmannschaft verliert EM-Qualifikationsspiel
* Das Wetter



Kundgebungen der Gewerkschaften am Tag der Arbeit

Am heutigen Tag der Arbeit haben in Deutschland mehr als 100.000 Menschen bei den traditionellen Mai-Kundgebungen gegen Arbeitslosigkeit und Sozialabbau demonstriert. Die Veranstaltungen standen unter dem Motto "Es geht ums Ganze: Sozialstaat sichern, Arbeit schaffen, soziale Gerechtigkeit verwirklichen". DGB-Chef Schulte warf Regierung und Unternehmern vor, durch ihre Politik den Stellenabbau zu beschleunigen. Zugleich verwies er auf die Moeglichkeit des Abbaus von Ueberstunden und auf mehr Teilzeitarbeitsplaetze. Ausserdem sagte Schulte in einem Interview im Deutschlandfunk, der Schluessel fuer mehr Beschaeftigung lege in den Haenden der privaten und oeffentlichen Arbeitgeber. Angesichts des Wirtschaftswachstums, der moderaten Lohnpolitik und steigender Produktivitaetsraten seien die Voraussetzungen fuer neue Arbeitsplaetze noch nie so guenstig gewesen wie jetzt. Die Menschen seien verstaerkt bereit, fuer eine gewisse Dauer ihre Arbeitszeit zu verkuerzen und in Teilzeit zu gehen, erkaerte der DGB-Chef. Er bekundete im uebrigen die Bereitschaft, mit den Unternehmerverbaenden ein Rahmenabkommen zum Abbau von Ueberstunden abzuschliessen. IG-Metall-Chef Zwickel bekraeftigte in Leipzig seine Forderung nach der 32-Stunden-Woche. Einen Regierungswechsel in Bonn forderte der DAG-Vorsitzende Issen.


Krawalle von Rechts- und Linksradikalen in Hannoverschmuenden und Berlin

In Leipzig blieb nach dem Verbot einer NPD-Kundgebung der befuerchtete Aufmarsch von Rechtsextremen aus. Bei Schlaegereien zwischen Rechts- und Linksradikalen wurden mehr als 100 Personen festgenommen. Statt in Leipzig traffen sich mehrere Neonazis in Hannoverschmuenden bei Kassel, wo sie randalierten. In Berlin verhinderte ein massives Polizeiaufgebot bei einer Demonstration von mehr als 6000 Autonomen Krawalle. Zu einer Strassenschlacht kam es am Prenzlauer Berg.


Europaeische Union will an gemeinsamer Iran-Politik festhalten

Die Europaeische Union will an einer gemeinsamen Iran-Politik festhalten. Die niederlaendische Ratspraesidentschaft forderte die Mitgliedsstaten auf, die bereits beschlossene Rueckkehr ihrer Diplomaten zu verschieben. Es duerfe dem Iran nicht gelingen, einen Keil in die Union zu treiben. Zuvor hatte der Iran bestaetigt, dass der deutsche Botschafter in Teheran bis auf weiteres unerwuenscht sei. Bundesaussenminister Kinkel betonte, die voellig unangemessene Reaktion des Iran haenge offensichtlich mit dem Praesidentschaftswahlkampf dort zusammen.


Leipziger Firma unterzeichnet Beteiligung an Raffineriebau in Brunei

Die Regierung des Sultanats Brunei und der Leipziger Anlagenbauer IAB haben einen Vorvertrag ueber die Errichtung einer Erdoelraffinerie mit einem Auftragswert von insgesamt 1,5 Milliarden DM geschlossen. Das Abkommen wurde waehrend des Besuches von Bundeskanzler Kohl unterzeichnet. Der Lieferanteil von Firmen aus Ostdeutschland umfasst 600 Millionen DM. Das bundeseigene Unternehmen IAB ist auf petrochemische Einrichtungen spezialisiert. Zuvor hatte Sultan Hassanal Bolkiah den Kanzler zu einem Gespraech empfangen. Dabei eroerterten beide Politiker unter anderem die Lage in Suedostasien.


Zahl der Spaetaussiedler weiter gesunken

Die Zahl der Spaetaussiedler ist weiter ruecklaeufig. Wie das Innenministerium in Bonn mitteilte, kamen im April knapp 11.500 Deutschstaemmige in die Bundesrepublik, die meisten davon aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Im April des vergangenen Jahres waren es noch etwa 13.280. Seit Jahresbeginn sank die Zuwanderung von Aussiedlern gegenueber der Vergleichszeit 1996 um rund 8900 auf 45.300. Der Rueckgang haenge mit der vor der Ausreise aus der frueheren UDSSR geforderten Deutschpruefung zusammen, erklaerte das Innenministerium.


Fussball: Deutschland gewinnt Qualifikationsspiel gegen die Ukraine

Die deutsche Fussball-Nationalmannschaft hat das WM-Qualifikationsspiel gegen die Ukraine mit 2:0 gewonnen. Die Tore im Bremer Weserstadion erzielten Bierhoff und Basler. In der Gruppe 9 bleibt die Ukraine trotz der Niederlage mit 12 Punkten Spitzenreiter vor dem deutschen Team mit 11 Zaehlern.


Deutsche Volleyball-Nationalmannschaft verliert EM-Qualifikationsspiel

Die deutsche Volleyball-Nationalmannschaft verlor ihr Qualifikationsspiel zur Teilnahme an der Europameisterschaft gegen Frankreich mit 2:3.


Das Wetter

Nach frischer Nacht mit Morgennebel ueberall sonnig, trocken und warm, 1 bis 25 Grad.

Wetterlage: Ein kraeftiges Hoch erstreckt sich vom westlichen Mittelmeer bis nach Deutschland. Es sorgt fuer sonniges und warmes Fruehlingswetter.

Vorhersage: In den Fruehstunden trueben oertlich Dunst- und Nebelfelder die Sicht. Diese loesen sich aber rasch wieder auf und anschliessend scheint verbreitet die Sonne von einem nahezu wolkenlosen Himmel. Lediglich im Kuestengebiet koennen voruebergehend auch etwas ausgedehntere, aber immer noch duenne und durchscheinende Wolkenschleier durchziehen. So kann sich die Luft bis zum Nachmittag kraeftig erwaermen. Im Norden und Osten werden 16 bis 21 Grad erreicht, - in den anderen Gebieten klettern die Quecksilber auf fruehsommerliche 20 bis 23 und am Oberrhein sogar bis 25 Grad. Dazu weht nur ein schwacher Wind, der im Norden aus westlichen und ansonsten aus unterschiedlichen Richtungen kommt.

Weitere Aussichten: Auch morgen scheint nochmal im groessten Teil Deutschlands die Sonne bei 20 bis 26 Grad. Nur im Norden ziehen gelegentlich dichtere Wolken durch und hier reicht es nur fuer 18 bis 21 Grad.


Quellen

DLF    9:00 MESZ    20:00 MESZ
SDR3    10:00 MESZ
Wetter: Donnerwetter - http://www.donnerwetter.de