GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 02.01.2003



* Steigende Wasserstaende
* Schlichtungs-Verhandlungen im oeffentlichen Dienst
* Dosenpfand startete reibungslos
* Finanzkrise der Gemeinden
* Zahl der Spaetaussiedler ruecklaeufig
* Trendwende am Arbeitsmarkt erwartet
* Krankenstand auf Tiefststand
* Weniger Drogentote in Baden-Wuerttemberg
* Bayerns Spielbanken verzeichnen Rekordergebnisse
* Steigende Benzinpreise
* Unwetterwarnung fuer Baden-Wuerttemberg
* Boerse



Steigende Wasserstaende

Trier. An Mosel, Main und Rhein steigen die Wasserstaende. Die Mosel ist in Deutschland bereits komplett fuer die Schifffahrt gesperrt. Das rheinland-pfaelzische Umweltministerium rechnet damit, dass in den naechsten Tagen auch zahlreiche Strassen wegen Ueberflutung gesperrt werden muessen. In Bad Kreuznach schwillt die Nahe stuendlich um zehn Zentimeter an. Die ergiebigen Regenfaelle fuehren auch zu Hochwasser des Rheins. Die Koelner Hochwasser-Schutzzentrale rechnet mit einem Anstieg auf ueber acht Meter. Auf dem Main ruht die Schifffahrt bei Aschaffenburg und Bamberg. Tagelange Regenfaelle haben auch in Belgien fuer Ueberschwemmungen gesorgt. Meteorologen haben errechnet, dass in Belgien das Jahr 2002 das niederschlagreichste war seit Beginn der Aufzeichnungen um 1833.


Schlichtungs-Verhandlungen im oeffentlichen Dienst

Bremen. Bei den Schlichtungs-Verhandlungen im oeffentlichen Dienst zeichnet sich noch kein Durchbruch ab. Die 20koepfige Kommission beraet seit dem Mittag ueber die weit auseinanderliegenden Forderungen. Fuer die Schlichter Koschnick und Lehmann-Grube steht fest, dass es zum Streik kommen wird, wenn beide Seiten nicht zu einschneidenden Kompromissen bereit sind. Beide wollen bis zum Wochenende eine Empfehlung vorlegen. Die Dienstleistungs-Gewerkschaft ver.di will deutlich ueber drei Prozent mehr Lohn und Gehalt erreichen. Das stufenweise Angebot der Arbeitgeber liegt bei 0,9 und 1,2 Prozent. A m Montag will ver.di ueber den dann vermutlich vorliegenden Schlichterspruch beraten. Die Bundestarif-Kommission der Gewerkschaft hat fast 180 Mitglieder.


Dosenpfand startete reibungslos

Berlin. Der Start des Dosenpfands ist weitgehend reibungslos erfolgt. Nach Auskunft des Bundesumweltministeriums hat es kein Chaos gegeben. Die Verbaende der kleinen Brauereien und Getraenkefachhaendler zeigten sich erfreut ueber Umsatzsteigerungen bei Mehrwegflaschen. Der Hauptverband des Einzelhandels berichtete von unzufriedenen Kunden, die sich vor allem ueber das uneinheitliche Ruecknahmesystem aergern. Es mehren sich Stimmen, die eine Pfandpflicht fuer alle Getraenkearten fordern.


Finanzkrise der Gemeinden

Berlin. Die Gemeinden sind nach eigener Einschaetzung in der schwersten Finanzkrise seit Gruendung der Bundesrepublik. Der Praesident des Deutschen Staedte- und Gemeinde-Bundes, Schramm, erwartet fuer dieses Jahr in den Gemeindekassen ein Minus von acht Milliarden Euro. Den Kommunen bleibe nichts uebrig, als das Dienstleistungsangebot weiter einzuschraenken. "Mangels Geld verrotten immer mehr Schulen, Buechereien werden geschlossen, weitere Einschraenkungen werden folgen", sagte Schramm. Zahlreiche Staedte und Gemeinden koennten ihr Personal nur noch mit geborgtem Geld bezahlen. Deshalb forderten die Gemeinden auch eine Nullrunde im oeffentlichen Dienst.


Zahl der Spaetaussiedler ruecklaeufig

Berlin. Im vergangenen Jahr kamen 91.400 Spaetaussiedler nach Deutschland. Das ist ein Rueckgang um siebentausend gegenueber dem Jahr 2001, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Nach einem Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Wuerttemberg muessen Spaetaussiedler schon bei der Einreise ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen. Die Aussiedler muessen so gut deutsch sprechen, dass sie ein einfaches Gespraech fuehren koennen. Die Mannheimer Richter begruendeten ihr Urteil damit, dass die Eingliederung von Aussiedlern ohne Deutschkenntnisse erheblich erschwert werde.


Trendwende am Arbeitsmarkt erwartet

Berlin. Bundeswirtschaftsminister Clement erwartet schon in diesem Jahr eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt. Entgegen aller Prognosen der meisten Konjunkturexperten geht der SPD-Politiker davon aus, dass die durchschnittliche Arbeitslosenzahl heuer unter vier Millionen liegen wird. Im vergangenen Monat hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt zumindest noch nicht gebessert. Nach Berechnungen von Fachleuten waren im Dezember rund 4,2 Millionen Menschen ohne Erwerb. Das waeren rund 250.000 mehr als im Dezember 2001. Die offiziellen Zahlen werden heute in einer Woche bekannt gegeben.


Krankenstand auf Tiefststand

Berlin. Der Krankenstand ist offenbar im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gefallen. Das berichtet "Die Welt" und beruft sich dabei auf das Bundesgesundheitsministerium. Demnach war ein Arbeitnehmer im Jahr 2002 durchschnittlich an 8,8 Tagen krank. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das: Die Fehlzeiten sind um rund vier Prozent gesunken. Als Gruende werden die schwache Konjunktur und die Angst vor einem Verlust des Arbeitsplatzes genannt.


Weniger Drogentote in Baden-Wuerttemberg

Die Zahl der Drogentoten in Baden-Wuerttemberg hat nach Angaben des Innenministeriums den niedrigsten Stand seit mehr als zehn Jahren erreicht. Im vergangenen Jahr starben 189 Menschen an den Folgen ihres Drogenmissbrauchs. Dies entspreche einem landesweiten Rueckgang von 27,3 Prozent im Vergleich zum Jahr 2001. Von einer Trendwende koenne aber noch nicht gesprochen werden, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. 158 der 189 Opfer waren maennlich, 31 waren Frauen. Das juengste Opfer war ein 17jaehriger Schueler aus dem Ostalbkreis. Die meisten Drogentoten gab es in Stuttgart und Mannheim. Auffallend zugenommen hat nach Angaben des Ministeriums der Missbrauch von Rauschgift-Ersatzstoffen wie Methadon.


Bayerns Spielbanken verzeichnen Rekordergebnisse

Muenchen. In den bayerischen Spielbanken ist die Zahl der Besucher im vergangenen Jahr um fuenf Prozent auf 1,25 Millionen Gaeste zurueckgegangen. Sie liessen aber mit 134 Millionen Euro so viel Geld in den Kassen der Spielbanken wie nie zuvor.


Steigende Benzinpreise

Nach der Erhoehung der Oeko-Steuer kommen auf die deutschen Autofahrer weitere Preissteigerungen bei Treibstoffen zu. Der Mineraloel-Konzern Esso hat die Preise fuer Benzin und Diesel um drei Cent pro Liter angehoben. Aral will nachziehen. Nach Angaben des ADAC sind die Kraftstoffpreise in Deutschland sehr unterschiedlich. Ueberdurchschnittlich teuer sind Benzin und Diesel etwa in Muenchen, Freiburg oder Koeln. Guenstiger kommen die Autofahrer in Berlin, Stuttgart und Hamburg weg.


Unwetterwarnung fuer Baden-Wuerttemberg

Stuttgart. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Stuttgart hat fuer Donnerstag und Freitag vor heftigem Regen und starkem Wind gewarnt. Auf dem 1.493 Meter hohen Feldberg im Schwarzwald wurden im Laufe des Donnerstags bereits Boeen von ueber 140 Stundenkilometern registriert. Der Wind soll in der Nacht zum Freitag im Schwarzwald Orkanstaerke erreichen. Dabei muss nach Angaben der Meteorologen mit abbrechenden Aesten und umfallenden Baeumen gerechnet werden. Im Suedschwarzwald kommt es aufgrund umgestuerzter Baeume zu schweren Verkehrsbehinderungen. Zwischen Freiburg und Hinterzarten haben quer liegende Baeume die Bundesstrasse 31 blockiert. Eine parallel verlaufende Bahnstrecke in Richtung Donaueschingen musste gesperrt werden. Vor dem Hintergrund steigender Pegel hat die Stadt Wertheim im Main-Tauber-Kreis ihre Spundwaende zum Schutz vor drohendem Hochwasser aufgebaut. Unterdessen wurde in Freiburg mit fruehlingshaften 15 Grad die Hoechsttemperatur des extrem milden Winters gemessen. Zum Wochenende wird aber ein starker Kaelteeinbruch im Land erwartet.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  0.9554 Euro
Kanada(1 $)  0.6073 Euro
England(1 Pfund)  1.5363 Euro
Schweiz(100 sfr)  68.856 Euro
Japan(100 Yen)  0.8035 Euro
Schweden(100 skr)  10.940 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:3051,26( aktuell )  
Dow-Jones-Index:8526,47( Stand 17:00 MEZ )  
8341,63( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:8578,95
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR 3    18:00 MEZ
B5    12:00 MEZ    18:00 MEZ