Deutschland trauert um Johannes Rau |
Berlin. Deutschland trauert um seinen frueheren Bundespraesidenten
Johannes Rau. Er starb heute Morgen im Alter von 75 Jahren nach langer
Krankheit. Raus Tod loeste im In-und Ausland grosse Anteilnahme aus.
Sein Nachfolger, Bundespraesident Koehler wuerdigte ihn als einen der bedeutendsten Politiker der Nachkriegszeit und als Versoehner. Rau sei ein Mann gewesen, der die Welt menschlicher gemacht habe. Er ordnete fuer den siebten Februar einen Staatsakt fuer den Verstorbenen an. Die Buerger koennen sich am Wochenende im Berliner Schloss Bellevue und in der Bonner Villa Hammerschmidt in ein Kondolenzbuch eintragen. Vertreter von Parteien und Kirchen wuerdigten Rau als einen der bedeutendsten Politiker der deutschen Nachkriegsgeschichte. Bundeskanzlerin Merkel betonte, der SPD-Politiker sei seinem Motto 'Versoehnen statt Spalten' stets gerecht geworden. Die CDU-Vorsitzende wies auf Raus unermuedliches Engagement fuer Demokratie, Menschenrechte und Voelkerverstaendigung hin. Eine beachtliche moralische Stimme sei verstummt, sagte Bayerns Ministerpraesident Stoiber und SPD-Chef Platzeck nannte den Sozialdemokraten Rau einen "unersetzlichen Freund". Vize-Kanzler und Arbeitsminister Muentefering nannte Rau einen wahren Staatsmann, von dem er viel gelernt habe. Der rheinland-pfaelzische Ministerpraesident Kurt Beck (SPD) hat den verstorbenen Alt-Bundespraesidenten Johannes Rau als "politisches Vorbild" gewuerdigt. Rau sei einer der grossen Politiker der Bundesrepublik gewesen, sagte Beck zum Tod seines Parteifreundes. Fuer den Christen und Sozialdemokraten Rau sei soziale Gerechtigkeit eine Verpflichtung gewesen. Der Ministerpraesident erinnerte an Raus Satz, dass "Politik sich zum Teufel scheren soll, wenn sie das Leben nicht menschlicher macht". Auch Politiker der FDP, der Gruenen und der Linkspartei wuerdigten die Verdienste Raus. Die evangelische und die katholische Kirche sowie der Zentralrat der Juden brachten ebenfalls ihre Trauer zum Ausdruck. Israels Praesident Katzav erklaerte in Jerusalem, sein Land habe einen Freund verloren. Rau habe viel fuer die deutsch-israelischen Beziehungen getan. Der oesterreichische Bundeskanzler und derzeitige EU-Ratsvorsitzende Schuessel bezeichnete Johannes Rau als starke Persoenlichkeit und Integrationsfigur.
Der 1931 in Wuppertal geborene SPD-Politiker war in
Nordrhein-Westfalen ab 1970 zunaechst Minister fuer Wissenschaft und
Forschung. 1978 uebernahm er das Amt des Regierungschefs, das er nach
20 Jahren niederlegte. 1999 wurde Rau zum Bundespraesidenten gewaehlt.
Zu den Hoehepunkten seiner fuenfjaehrigen Amtszeit zaehlte im Jahr
2.000 die erste Rede eines deutschen Staatsoberhaupts vor dem
israelischen Parlament. Darin bat Rau das juedische Volk sowie Israel
in deutscher Sprache um Vergebung fuer die Verbrechen des Holocaust. |
Zentrale Gedenkveranstaltung zum Holocaust-Gedenktag im Bundestag |
Berlin. Der deutsche Bundestag hat am heutigen internationalen
Holocaust-Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.
Bundestagspraesident Lammert rief dazu auf, alle Formen von
Antisemitismus und Intoleranz zu bekaempfen. Die Deutschen muessten
weiterhin bereit sein, Lehren aus ihrer Geschichte zu ziehen, sagte
Lammert bei der zentralen Gedenkveranstaltung fuer die Opfer des
Nationalsozialismus im Bundestag. Zudem erinnerte er an die Befreiung
des Konzentrationsund Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische
Truppen heute vor 61 Jahren. Auschwitz sei Symbol fuer den von
Deutschen begangenen millionenfachen Mord an den Juden und anderen
Volksgruppen. Es sei gemeinsame Verantwortung, dass sich so etwas
nicht wiederhole.
Der Publizist und Holocaust-Ueberlebende Ernst Cramer sagte: "Wir gedenken in Demut, Trauer und dem feierlichen Versprechen, in Zukunft die Freiheit jedes Menschen zu achten und zu verteidigen."
Die Vereinten Nationen hatten im vergangenen Jahr den 27. Januar zum
Internationalen Holocaust-Gedenktag erklaert. In New York verurteilte
UN-Generalsekretaer Annan die so genannte Auschwitz-Luege. "Die
Leugnung des Holocaust ist das Werk von Verblendeten", sagte Annan |
Bundeskanzlerin Merkel fordert Freilassung der deutschen Geiseln |
Nach der Veroeffentlichung einer Videobotschaft der beiden im Irak
verschleppten Deutschen hat Bundeskanzlerin Merkel die Entfuehrer
aufgefordert, die Maenner unverzueglich freizulassen. Frau Merkel
sagte in Berlin, die Bundesregierung verurteile die Geiselnahme auf
das Schaerfste. Das Videoband war heute vom arabischen TV-Sender El
Dschasira ausgestrahlt worden. Die Entfuehrer sollen zu einer
Extremistengruppe namens "Ansar el Tahwid wal Sunna" gehoeren. Das
Auswaertige Amt machte dazu keine Angaben. Nach Informationen des
Berliner "Tagesspiegel" verlangt die Gruppe, dass die Bundesregierung
alle Kontakte zum Irak abbricht und die Hilfe fuer das Land einstellt.
Die beiden entfuehrten deutschen Ingenieure haben in der
Videobotschaft die Bundesregierung gebeten, alles fuer ihre
Freilassung zu tun. Aussenminister Steinmeier sagte in Berlin, die
Bundesregierung werde das Menschenmoegliche tun, um die Ingenieure in
Sicherheit zu bringen. Die aus dem Raum Leipzig stammenden Techniker
waren am Dienstag in der nordirakischen Stadt Baidschi verschleppt
worden. Sie arbeiten fuer ein saechsisches Unternehmen, das auf
Anlagenbau spezialisiert ist. |
Bundesregierung fordert Gewaltverzicht von Hamas |
Die Bundesregierung hat die Hamas aufgefordert, das Existenzrecht
Israels "ohne Wenn und Aber" anzuerkennen. Dies sei die Bedingung, so
Merkel, damit die EU weiter mit der palaestinensischen
Autonomiebehoerde zusammenarbeiten koenne. Ausserdem muesse die Hamas
die Waffen niederlegen und der Gewalt abschwoeren, so
Regierungssprecher Wilhelm. Andernfalls drohe ein Ende der
Finanzhilfe. Auch Bundesentwicklungsministerin Wieczorek-Zeul sagte,
dass das weitere Verhalten der Hamas entscheidend sei fuer kuenftige
finanzielle Hilfen. |
Glos will Ausbildungspakt verlaengern |
Bundeswirtschaftsminister Glos will den Ausbildungspakt ueber das Jahr
2007 hinaus verlaengern. Der CSU-Politiker begruesste in Berlin ein
entsprechendes Angebot von Handelskammer-Praesident Braun. Der 2004
zwischen Bundesregierung und Wirtschaft geschlossene Pakt sollte
zunaechst nur fuer drei Jahre gelten. |
DGB ordnet Spitze neu |
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ordnet seine Fuehrungsspitze neu.
Die bisherige stellvertretende Vorsitzende Engelen-Kefer wird nicht
mehr im Vorstand vertreten sein. An ihre Stelle rueckt die
CDU-Politikerin Ingrid Sehrbrock. Ausserdem wurde die
Gruenen-Politkerin Annelie Buntenbach fuer den Vorstand nominiert. Die
62-jaehrige Engelen-Kefer scheidet nach offiziellen Angaben aus
Altersgruenden aus. Intern war sie jedoch schon laenger umstritten.
Kritiker hielten ihr einen orthodoxen Kurs vor. |
AEG-Nuernberg weitet Streiks aus |
Nach der Belegschaft des AEG-Hausgeraete-Werks in Nuernberg sind auch
die Beschaeftigten der Logistik-Sparte in Streik getreten. Sie wollen
damit die Rueckkehr in die Tarifbindung der Metallund Elektroindustrie
erzwingen. Wie ein Gewerkschaftssprecher mitteilte, wird der Betrieb
mit etwa neunzig Mitarbeitern rund um die Uhr von Streikposten
bewacht. Der Mutterkonzern Electrolux hatte den Logistikdienstleister
der AEG im vergangenen Jahr ausgelagert. Beim Nuernberger
Hausgeraete-Werk ruht seit einer Woche die Arbeit. Die Fabrik soll
Ende 2007 geschlossen werden. Die Belegschaft will einen
Sozialtarifvertrag erzwingen. |
Porsche plant Kauf weiterer VW-Aktien |
Auf der Porsche-Hauptversammlung in Stuttgart hat Porsche-Chef
Wendelin Wiedeking den Einstieg bei VW verteidigt und zugleich ein
Bekenntnis zum Standort Deutschland abgelegt. Der Sportwagenbauer
Porsche kuendigte an, weitere 3,4 Prozent der VW-Stammaktien zu
uebernehmen. "Wir wissen wie man Geld vermehrt", sagte Wiedeking.
Porsche habe unter Beweis gestellt, dass sein Geschaeftsmodell
hochprofitabel ist. Daran werde festgehalten und Volkswagen werde
dabei eine Schluesselrolle spielen, weil ohne die Fortfuehrung der
erfolgreichen Kooperation dieses Modell zumindest langfristig
gefaehrdet sei. Wiedeking ist gerade in den Aufsichtsrat von Europas
groesstem Autoproduzenten eingezogen. |
Mehr Arztbesuche in Schulen gefordert |
Berlin. Die Bundesaerztekammer verlangt mehr Besuche von Amtsaerzten
in Kindergaerten und Schulen. Nach Ansicht von Aerztekammerpraesident
Hoppe koenne Missbrauch und Vernachlaessigung von Kindern so schneller
erkannt werden. |
Bamberg im Achtelfinale der Basketball-Euro-League |
Bamberg. Der deutsche Basketballmeister GHP Bamberg steht vorzeitig im
Achtelfinale der Euro-League. Zwar verloren die Bamberger gestern
Abend 65 zu 86 beim litauischen Meister Zalgiris - sie profitierten
aber von der Heimniederlage des direkten Konkurrenten AEK Athen gegen
Ljubljana. Damit hat GHP Bamberg den fuenften Gruppenplatz sicher, der
zum Weiterkommen reicht. |
Boerse |
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