GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 08.07.2001



* Schroeder wirbt um Verstaendnis fuer Zusammenarbeit mit PDS in Berlin
* Schroeder fuer haertere Strafen fuer Kinderschaender
* Europarat nimmt Rassismusvorwuerfe gegen Deutschland zurueck
* Streit um Herausgabe der Stasiakten
* Entschaedigungssumme fuer NS-Zwangsarbeiter soll nicht erhoeht werden
* Nach den Unwettern
* 70.000 Zuschauer beim SWR3-Festival
* CSD-Parade in Koeln
* Zabel gewinnt erste Etappe der Tour der France



Schroeder wirbt um Verstaendnis fuer Zusammenarbeit mit PDS in Berlin

Berlin. Bundeskanzler Schroeder hat auf dem Parteitag der Berliner SPD um Verstaendnis fuer eine Zusammenarbeit seiner Partei mit der PDS geworben. Wenn es um die Zukunft der Stadt gehe muessten alle Bedenken zurueckgestellt werden. CSU-Generalsekretaer Goppel warf dem Kanzler daraufhin vor, dass es ihm nur um die Macht gehe. Dafuer sei ihm selbst eine Zusammenarbeit mit der SED-Nachfolgepartei recht. Auf dem Parteitag hat die Berliner SPD ihr Wahlprogramm verabschiedet. Danach werden in den naechsten Jahren 15.000 Stellen im oeffentlichen Dienst abgebaut, um Personalkosten zu sparen.


Schroeder fuer haertere Strafen fuer Kinderschaender

Bundeskanzler Schroeder will haertere Strafen gegen Kinderschaender. Schroeder sagte der Welt am Sonntag, er sei mehr und mehr der Auffassung, dass Maenner, die sich an Kindern vergehen, nicht therapierbar seien. Nach den juengsten Kindesentfuehrungen sehe er in solchen Faellen nur eine Loesung. Schroeder woertlich: "Die Taeter wegschliessen und zwar fuer immer." Der Gruenen-Rechtsexperte Beck glaubt nicht, dass haertere Strafen fuer Sexualverbrecher viel nuetzten. Das sagte er der Berliner Morgenpost. Auch Gendateien ueber solche Verbrecher braechten nur etwas, wenn es sich um Widerholungstaeter handele. Daher sei es wichtiger, herauszufinden, mit welchen erzieherischen Mitteln man Kinder vor sexuellem Missbrauch schuetzen koenne.


Europarat nimmt Rassismusvorwuerfe gegen Deutschland zurueck

Strassburg. Der Europarat hat seine pauschalen Rassismusvorwuerfe gegen Deutschland zurueckgenommen. Der stellvertretende Generalsekretaer Krueger sagte in einem Interview mit der "Welt am Sonntag", die Bundesrepublik tue sehr viel, um Rassismus und Antisemitismus zu bekaempfen. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums begruesste die Auesserung Kruegers. Der Hauptvorwurf des Europarats, Deutschland muesse das Phaenomen Rassismus erst noch zur Kenntnis nehmen, sei damit aus der Welt. Die zustaendige Kommission des Europarates hatte in der vergangenen Woche neben anderen Laendern auch Deutschland wegen rassistischer Tendenzen kritisiert.


Streit um Herausgabe der Stasiakten

Berlin. Im Streit umd die Herausgabe der STASI-Akten hat die Leiterin der Unterlagenbehoerde Birtler Unterstuetzung von fuehrenden Gruenen- Politikern erhalten. Sowohl Parteichefin Roth als auch der Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Gruenen, Schlauch, distanzierten sich von Innenminister Schily. Dieser hatte gedroht, Birtler gegebenenfalls mit dem Mittel der Rechtsaufsicht an der Herausgabe von Akten hindern zu wollen. Schlauch sagte, Schily solle aufhoeren, sich wie ein Schulmeister gegenueber einem Schulmaedchen zu gebaerden. Roth betonte, es sei Unsinn, anzunehmen, Birtler werde sich nicht an Recht und Gesetz halten.


Entschaedigungssumme fuer NS-Zwangsarbeiter soll nicht erhoeht werden

Berlin. Die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft will die Entschaedigungssumme fuer ehemalige NS-Zwangsarbeiter nicht erhoehen. Ihr Sprecher Gebowski sagte in einem Zeitungsinterview, es sei absolut unserioes, zu behaupten, das vorgesehene Geld werde nicht reichen. Noch koenne die Gesamtzahl der Antraege nicht abgeschaetzt werden. Der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Spiegel, hatte zuvor gefordert, die Entschaedigungssumme aufzustocken, weil es moeglicherweise deutlich mehr Antragsteller geben koennte als bisher angenommen. Bundesregierung und Wirtschaft stellen fuer den Entschaedigungsform jeweils 5 Milliarden DM zur Verfuegung.


Nach den Unwettern

Nach der Sturmkatastrophe in Strassburg ist eines der verletzten Kinder noch in kritischem Zustand. Der behandelnde Arzt sagte, das Kind liege in einem tiefen Koma. Bei dem Unwetter am Freitagabend waren elf Menschen getoetet worden, 85 wurden verletzt. Die Unwetterfront mit Gewittern, Regen und orkanartigen Stuermen hat in der Nacht Ostdeutschland erreicht und dort erhebliche Schaeden angerichtet. Baeume wurden entwurzelt, Strassen und Keller ueberflutet. Durch Aquaplaning kam es zu Massenkarambolagen mit mehreren Verletzten.


70.000 Zuschauer beim SWR3-Festival

Das SWR3- und Baden-Wuerttemberg-Festival "Arena of Sound" ist am Abend mit dem Auftritt der norwegischen Gruppe A-ha zuende gegangen. Vor 70.000 Zuschauern auf dem Stuttgarter Schlossplatz spielten ausserdem unter anderem Echt, Glashaus und Reamon.


CSD-Parade in Koeln

Koeln. Mehr als 700.000 Menschen haben sich die Christopher-Street-Day Parade angeschaut. Der Umzug gilt als groesste Veranstaltung von Schwulen und Lesben in Deutschland.


Zabel gewinnt erste Etappe der Tour der France

Paris. Erik Zabel hat die erste Etappe der 88. Tour de France gewonnen. Zabel setzte sich im Schlussspurt der 195km langen Etappe nach Boulogne sur mer durch.


Quellen

SWR 3    10:00 MESZ    20:00 MESZ
SWR 4    12:00 MESZ