Jelzin droht NATO mit Eingreifen Russlands bei Einsatz von Bodentrupps |
Mit den bisher schaerfsten Worten hat Russlands Praesident Jelzin heute
gegen die NATO-Angriffe auf Jugoslawien Stellung bezogen. Fuer den Fall
einer Invasion Jugoslawiens und der Errichtung eines "Protektorats"
ueber das Land soll Jelzin russischen Agenturen zufolge mit einem
Einschreiten Russlands gedroht haben. In einer Fernsehansprache sagte
Jelzin, er habe die NATO, die Amerikaner und die Deutschen vor einem
europaeischen oder gar einem Weltkrieg gewarnt, sollte sein Land von der
NATO in einen Jugoslawien-Konflikt hineingetrieben werden.
Die USA erklaerten, hochrangige Moskauer Regierungsvertreter haetten am
Freitag nachmittag erneut zugesichert, nicht in den Jugoslawien-Konflikt
einzugreifen. NATO-Sprecher Shea versicherte Russland unterdessen, die
NATO plane keine Invasion im Kosovo. |
Auch am Freitag Luftangriffe auf serbische Ziele |
Die Luftangriffe der NATO gingen auch am orthodoxen Karfreitag weiter.
Am Abend wurde in der jugoslawischen Hauptstadt Belgrad erneut Luftalarm
gegeben. Mehrere hundert Menschen versammelten sich auf der zentralen
Belgrader Bruecke ueber die Save, um sie vor Luftangriffen zu schuetzen.
In der Nacht zu Freitag wurden nach Belgrader Angaben Treibstoffdepots,
Fabriken, und TV-Sendestationen getroffen. Bei Angriffen auf
Industriekomplexe soll es Verletzte gegeben haben. |
NATO gibt Bomben-Irrlaufer zu |
Bei Lufangriffen auf die Provinzhauptstadt Pristina ist eine Bombe nach
Angaben der NATO vom Donnerstag in einem Wohngebiet eingeschlagen.
Luftwaffenkommodore Wilby erklaerte, die Praezisionsbombe sei abgelenkt
worden, und 200 - 300 m vom Zielort entfernt in Haeusern eingeschlagen.
Eigentliches Ziel war eine Telefonzentrale gewesen. Wilby drueckte sein
Bedauern aus. Keinesfalls sei die NATO aber fuer saemtliche Schaeden in
Wohngebieten in Pristina verantwortlich, wie es von der serbischen
Fuehrung behauptet wuerde. |
Bis Montag Transport von rund 5000 Kosovo-Fluechtlingen in die BRD |
Die von der Bundesregierung organisierten Hilfsfluege zur Aufnahme von
insgesamt 10'000 Kriegsfluechtlingen aus dem Wochenende sollen am
Wochenende fortgefuehrt werden. Bis zum Wochenanfang sollen rund 5000
Vertriebene und damit die Haelfte der fuer den Transport Vorgesehenen
auf deutschen Flughaefen eingetroffen sein. Am Freitag wurden rund 600
Menschen von Skopje in die Bundesrepublik geflogen. |
Schroeder lehnt Einsatz von Bodentruppen weiterhin ab |
Bundeskanzler Schroeder hat einen Einsatz von Bodentruppen auf dem
Balkan erneut abgelehnt. Die Bundesregierung sehe keinen Anlass, ihre
bisherige Strategie zu aendern, sagte Schroeder in einem
Fernsehinterview. Die Regierung habe deutlich gemacht, dass sie den
Einsatz von Bodentruppen ablehne, so Schroeder. Aehnliche Auesserungen
zu diesem Thema kamen von Bundesverteidigungsminister Scharping und
Bundesaussenminister Fischer. Der Vorsitzende des
NATO-Militaerausschusses, der deutsche General Naumann, bezeichnete im
Gegenzug einen solchen Einsatz als weiterhin theoretische Moeglichkeit.
Darueber muesse die Politik nach entsprechender Lagebeurteilung
entscheiden. |
Zahl der Asylbewerber im Maerz unbeeinflusst von Kosovo-Krieg |
Der Kosovo-Krieg hat nach Angaben von Bundesinnenminister Schily im
Maerz noch keine Auswirkungen auf die Zahl der Asylbewerber in
Deutschland gehabt. Zwar seien mit 2736 Personen im Vergleich zum
Vormonat 8,6 % mehr Asylbewerber aus Jugoslawien gekommen - davon
bezeichneten sich 84% als Kosovo-Albaner - doch in den letzten
Maerztagen sei keine Steigerung des Zugangs zu verzeichnen gewesen.
Insgesamt stieg die Zahl der Asylbewerber gegenueber Februar um 8,1 %.
Bis zum Samstag werden rund 2000 weitere Kriegsfluechtlinge aus dem
Kosovo erwartet. |
Bundesumweltminister Trittin stoppt 14-Mio.-DM-Atom-Studie |
Bundesumweltminister Trittin hat die Arbeiten an einer
14-Millionen-Mark-Studie ueber Atomkraftwerke mit Druckwasserreaktoren
stoppen lassen. Trittin begruendete diesen Schritt damit, dass es in
Zukunft keinen Bedarf mehr fuer dieses Projekt geben werde, da die
Atomkraftnutzung in Deutschland beendet werde. Die Studie sollte dazu
dienen, Sicherheitsanforderungen fuer kuenftige Atomkraftwerke dieser
Bauart auszuarbeiten. Die Entwicklung eines Druckwasserreaktors war seit
1989 ein Gemeinschaftsvorhaben der deutschen und franzoesischen
Industrie. |
Boerse |
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Quellen |
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