Ehemaliges Bundesgesundheitsamt soll bei Untersuchungen geschlampt haben |
Hannover. Das ehemalige Bundesgesundheitsamt in Berlin soll im Zusammenhang
mit Blutkrebserkrankungen von Kindern in der Naehe des Atomkraftwerks
Kruemmel falsche Daten vorgelegt haben. Das berichtet die Hannoversche
Allgemeine Zeitung. Das Blatt stuetzt sich auf die Aeusserungen mehrerer
Mitglieder einer Fachkommission, die die Leukaemieursachen in der Umgebung
des Atomkraftwerkes aufklaeren soll. Demnach habe das inzwischen aufgeloeste
Amt bei der Blutzellenuntersuchung von Kindern zumindest geschlampt. |
Der Zahnaerztestreit dauerte an |
Bonn. Der Zahnaerztestreit dauert an. Bundesgesundheitsminister Seehofer
nannte das Verhalten der Zahnarztfunktionaere eindeutig rechtswidrig, und
so etwas koenne man als Rechtsstaat ebensowenig hinnehmen wie Erpressung.
Die Funktionaere wollten zum einen mehr Geld und zum anderen die Behandlung
auf eine Grundversorgung reduzieren, so Seehofer. Dagegen betrachte die
Bundeszahnaerztekammer die Behandlung von Patienten als ganz klar
sichergestellt. Organisationspraesident Willms sagte, er wisse nichts von
einem Aufruf zum Behandlungsboykott und koenne darum auch nicht erkennen,
dass man etwas zuruecknehmen solle. Die Verbaende der Krankenkassen hatten
gestern verlangt, dass die kassenzahnaerztliche Bundesvereinigung ihre
Empfehlung an die Aerzte, aufschiebbare Behandlungen ins naechste Jahr zu
verlagern bis Freitag widerrufen soll.
Im Laufe des Tages haben die Kassenzahnaerzte im Streit um die Behandlungen
eingelenkt. Der Vorsitzende der kassenzahnaerztlichen Bundesvereinigung
Schirrbord (sp?) sagte, die Zahnaerzte wuerden die Behandlung von
Kassenpatienten sicherstellen. Zahnaerzten, deren Budget erschoepft ist,
riet er, ihre Patienten zu einem Kollegen zu schicken. Aus Hessen kam
zugleich die Nachricht, dass Zahnaerzte Patienten die Behandlung erstmals
verweigert haben. Den Ersatzkassen sind nach eigenen Angaben insgesamt
bislang zehn solcher Faelle gemeldet worden. |
BUND verklagt Toepfer wegen Lagerung von Atommuell |
Karlsruhe. Der Bund fuer Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat
Strafanzeige gegen Bundesumweltminister Toepfer erstattet. Die Naturschuetzer
werfen ihm illegale Lagerung von hochradioaktivem Atommuell im Freigelaende
des Atomkraftwerkes Philipsburg bei Karlsruhe vor. Angezeigt wurden auch
die Verantwortlichen des Kraftwerkes und dessen Betreibergesellschaft. Der
BUND wirft Toepfer vor, er dulde seit fast einem Vierteljahr, dass der
sogenannte Castorbehaelter mit verbrauchten Brennstaeben auf dem Gelaende
des Atomkraftwerkes Philipsburg steht. Das erfuelle den Tatbestand
nichtgenehmigter Lagerung ausserhalb dafuer zugelassener Anlagen, finden
die Naturschuetzer. |
Herzog ruft zu Einigung ganz Europas auf |
Bruessel. Bundespraesident Herzog hat die Westeuropaer aufgerufen sich um
die Einigung ganz Europas zu bemuehen. Nach Gespraechen mit der belgischen
Regierung, der NATO und der Europaeischen Kommission sagte Herzog, eine
Chance wie jetzt bekaemen die Westeuropaer nie wieder. Diese Einschaetzung
haetten alle seine Gespraechspartner geteilt. Herzog warb fuer eine, wie
er sagte, substanzreiche Partnerschaft mit Russland. Zugleich muessten die
Westeuropaer das NATO-Verteidigungsbuendnis mit den USA und Kanada festigen.
Herzog sagte dazu woertlich "Der Atlantik darf nicht breiter werden." |
Kontinentale Tiefbohrung am Ziel |
Muenchen. Die kontinentale Tiefbohrung in Windisch Eschenbach in der
Oberpfalz ist am Ziel. In 9101 Meter Tiefe wurden am Mittag die Bohrmeissel
gestoppt. Die tiefste Bohrung Europas wird nach Einschaetzung von
Wissenschaftlern bislang einzigartige Erkenntnisse ueber den Aufbau der
Erdkruste liefern. |
Vorstandsmitglied von Sektkellerei wegen Unterschlagung verhaftet |
Kaiserslautern. Das Vorstandsmitglied der Sektkellerei Schloss Wachenheim AG
Bernd Lemke ist heute in Heidelberg verhaftet worden. Als Grund nannte die
Schwerpunktstaatsanwaltschaft fuer Wirtschaftsstrafsachen in Kaiserslautern
Fluchtgefahr. In einer Strafanzeige wurde Lemke Bilanzfaelscherei in grossem
Stil vorgeworfen. Dem Unternehmen soll dabei ein Schaden von 20 bis 30 Mio. DM
entstanden sein. Unter anderem soll Lemke 16 Millionen DM an einen
franzoesischen Geschaeftspartner ohne Vertraege uebergeben haben. Die
Wohnungen Lemkes und des Prokuristen wurden durchsucht und Unterlagen
sichergestellt. |
Sonderkommision der Polizei soll Mord an 2 Schuelerinnen aufklaeren |
Limburg. Eine Sonderkommission der Polizei soll den Doppelmord an zwei
Schuelerinnen aufklaeren, deren Leichen gestern gefunden worden waren.
Das hat die Limburger Staatsanwaltschaft mitgeteilt. Die Maedchen waren
seit Sonntag als vermisst gemeldet. Die beiden Maedchen wurden zuletzt
Sonntag morgen gesehen. Die Staatsanwaltschaft Limburg hat inzwischen
eine Belohnung ausgesetzt. |
MTU will Anteil an Turboladerhersteller an US-Transportgesellschaft verkaufen |
Frankental. Die Daimler Benz Tochter MTU Motoren und Turbinen Union
Muenchen GmbH will ihre Aktienmehrheit am Frankentaler Turboladerhersteller
Pluenderkopp & Kausch AG (sp?) an eine amerikanische Transportgesellschaft
verkaufen. Der Vertrag muss nur noch von den jeweiligen Aufsichtsraeten und
vom deutschen Kartellamt genehmigt werden. Die zu verkaufende Firma ist nach
eigenen Angaben der weltweit zweitgroesste Hersteller von Turboladern. In den
beiden Betrieben der Firma arbeiten rund 1400 Menschen. |
Metzger wegen Diebstahls von 30 Tonnen Fleisch angeklagt |
Mainz. Wegen des Diebstahls von mehr als 30 Tonnen Fleisch muessen sich ein
50jaehriger Metzger und 3 Gastwirte vor dem Mainzer Landgericht verantworten.
Dem Metzger wird vorgeworfen als stellvertretender Leiter der Fleischabteilung
einer Grossverbraucherzentrale das Fleisch im Gesamtwert von 650,000 DM
unterschlagen und den drei mitangeklagten Gastwirten zugeleitet zu haben.
Die Gastronomen sollen fuer die Ware den halben Preis bezahlt haben.
Insgesamt kassierte der Metzger auf diese Weise rund 180,000 DM in bar. |
Quellen |
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