Deutsche CARE-Helfer sitzen in Kairo fest |
Koeln-Goma - das war die geplante Route, auf der die freiwilligen Helfer
der deutschen CARE-Aktion fuer Ruanda zu ihrem Einsatzort gelangen
sollten. Gestern waren sie losgeflogen, doch heute werden sie ihr Ziel
wohl nicht mehr erreichen. Ihre Maschine musste wegen eines technischen
Defekts notlanden. Derzeit sitzen die 266 Freiwliigen in Kairo fest, sie
sind die ersten, die in in den Fluechtlingslagern in Zaire helfen wollen.
In den folgenden Wochen sollen weitere Hilfstrupps folgen. Bislang scheint
allerdings noch unklar zu sein, wo genau das deutsche Aerzte-Camp
aufgebaut werden soll. In den Fluechtlingslagern vom Goma gibt es
angeblich noch Koordinationsschwierigkeiten unter den internationalen
Hilfsorganisationen. Zumindest das medizinische Geraet der Deutschen wurde
bereits eingeflogen und von franzoesischen Soldaten entladen. Nun fehlen
nur noch die Helfer, die in Aegypten festsitzen. Das defekte
Navigationsinstrument der gecharterten Iljuschin-Maschine wird zur Zeit
repariert. Die Helfer kommen heute auf keinen Fall mehr nach Goma: das
naechste Ziel der Maschine ist Entepe (sp?) in Uganda, wo sie fuer den
Weiterflug nach Zaire noch einmal aufgetankt werden muss. Da eine
naechtliche Landung in Goma nicht moeglich ist, werden die deutschen
Helfer fruehestens morgen die Fluechtlingslager an der ruandischen Grenze
erreichen. |
Konsequenzen aus Deckert-Urteil |
Das Praesidium des Mannheimer Landgerichts hat Konsequenzen aus dem
umstrittenen Urteil gegen den NPD-Vorsitzenden Guenter Deckert gezogen.
Dem fuer das Skandal-Urteil verantwortlichen Richter, Wolfgang Mueller,
wurde der Vorsitz der sechsten grossen Strafkammer des Mannheimer
Landgerichts entzogen. Der Praesidiumsbeschluss wird mit dauernder
krankheitsbedingter Verhinderung begruendet. Offensichtlich wird auch der
Berichterstatter, Rainer Orlett, dessen Rolle noch mehr umstritten war,
ersetzt. Auch er hat sich krankgemeldet und war heute nicht im Gericht
erschienen, entschieden werden soll ueber seine Versetzung aber spaeter.
Schon am Nachmittag hatte sich eine Richterversammlung der sechsten
Strafkammer von der Urteilsbegruendung distanziert, zumindest soweit diese
den Eindruck erqeckt habe, dass rechtsextremes und anti-juedisches
Gedankengut gebilligt werde. Der Vorsitzende des Landgerichts hat, wie
erst heute bekannt wurde, schon in der letzten Woche einen
Entschuldigungsbrief an die juedische Gemeinde der Stadt geschrieben.
Wolfgang Mueller hatte sich schon am Nachmittag zu dem Fall geaeussert und
gesagt, dass es zu einem grossen Missverstaendnis gekommen sei und man in
der Urteilsbegruendung nicht deutlich genug den Unterschied zwischen der
Meinung des Gerichts und der des Angeklagten markiert haette. |
Beschlagnahmtes Plutonium nur der Anfang |
Das letzte Woche auf dem Muenchner Flughafen beschlagnahmte Plutonium
sollte nur der Anfang sein. Die Schieber wollten nach Angaben des
bayrischen Landeskriminalamts insgesamt 4 kg des atomwaffenfaehigen
Nuklearmaterials aus Russland nach Deutschland liefern. Der erste Hinweis
auf die Band von Atomdealern kam vom BND, dies gab Bayerns Innenminister
Beckstein heute nachmittag auf einer Pressekonferenz bekannt. Aufgrund
dieser Informationen sei es den Fahndern des Landeskriminalamtes Bayern
gelungen, mit der Bande Kontakt aufzunehmen. Die Ermittler gaben sich als
Kaufleute aus, die fuer ein am Bau von Atomwaffen interessiertes Land
taetig seien. Die bei einem Treffen am 19. Juli in Muenchen uebergebene
Probe wurde sofort analysiert und als waffenfaehiges Plutonium
identifiziert, vermutlich aus einer russischen Atomfabrik und nicht aus
einem Kernkraftwerk. Bei den Taetern handelt es sich um einen Kolumbianer
und zwei Spanier mittleren Alters. Fuer eine Gesamtmenge von 4,5 kg wurde
daraufhin ein Kaufpreis von 250 Mio US$ vereinbart. Allerdings wussten die
Fahnder, dass mit der am Mittwoch abend aus Moskau eintreffenden Maschine
nur etwa 500 g des spaltbaren Materials geschmuggelt werden sollte. Die
Taeter wurden sofort danach in Muenchen gefasst. Zwei der Maenner legten
Gestaendnisse ab und erklaerten, das Material in Moskau von einem ihnen
nicht naeher bekannten Mann erhalten zu haben. |
Moskau bestreitet russische Herkunft des Atommaterials |
Das russische Atomenergieministerium hat bestritten, dass das bisher in
Deutschland sichergestellte Nuklearmaterial aus Russland stammt. Die
deutschen Behoerden haetten bislang noch keine Beweise vorgelegt hiess es,
weder fuer den juengsten Fall, noch fuer die vorhergehenden im Mai in
Tengen und im Juni in Landshut. Der stellvertretende Sprecher der
Bundesregierung Norbert Schaefer wies die Vorwuerfe zurueck: man habe
Moskau sehr wohl Beweise vorgelegt. Der russischen Seite seien die
Laborergebnisse uebermittelt worden. Nach Angaben von Fachleuten bedarf es
nicht der Uebersendung des beschlagnahmten Materials. Die Laborergebnisse
lassen sehr genaue Rueckschluesse auf die Herkunft des Materials zu. |
Sechs Leichen in Frankfurter Edelbordell |
In einem Edelbordell im Frankfurter Stadtteil Westend sind heute die
Leichen von Frauen und einem Mann gefunden worden. Die genauen Motive sind
noch unklar, moeglicherweise handelt es sich um eine Milieustraftat, da
das Etablissement der Konkurrenz aus dem Bahnhofsviertel schon laenger ein
Dorn im Auge war. Bei den getoeteten Frauen handelt es sich offenbar um
Prostituierte, der ermordete Pole war wahrscheinlich der Betreiber des
Bordells. Die sechs Personen wurden in der vergangenen Nacht erdrosselt. |
Fussball: Auch Bayern raus |
Nach dem Ausscheiden des Pokalsiegers Werder Bremen ist nun auch der
Landesmeister Bayern Muenchen ausgeschieden. Am spaeten Sonntag abend
unterlagen die Bayern im Frankenstadion zu Nuernberg Bayerns
beruehmtestem Dorfverein, dem FC Festenbergskreuth. |
Dollarkurs |
Ein US-Dollar kostet 1,5522 DM |
Quellen |
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