GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 26.06.2001



* Krankenkassen erhoehen Beitraege
* Schroeder will "Politik der ruhigen Hand"
* BVG befasst sich mit alternativem Religionsunterricht
* Deutsche Bahn reduziert Stellen
* Kinder werden in Deutschland zunehmend schlecht versorgt
* Boerse



Krankenkassen erhoehen Beitraege

Nach der AOK Hessen hat auch die AOK in Baden-Wuerttemberg angekuendigt, die Beitraege ihrer rund drei Millionen Versicherten deutlich zu erhoehen. Der Beitragssatz werde zum 1. Juli von 13,5 auf 14,2 Prozent des Bruttoeinkommens steigen, erklaerte der Vorstandsvorsitzende Sing in Stuttgart. Als Gruende nannte er die zunehmenden Belastungen durch den bundesweiten Risikostrukturausgleich und einen starken Anstieg der Arzneimittelausgaben in den ersten vier Monaten des Jahres. Auch die ersten Betriebskrankenkassen im Suedwesten erhoehten ihre Beitraege. Die Regierungskoalition in Berlin will dennoch an ihrem Ziel festhalten, die Lohnnebenkosten unter 40 Prozent zu senken. Als Ausgleich koenne man den Satz fuer die Arbeitslosenversicherung reduzieren, schlug die Parlamentarische Geschaeftsfuehrerin der Gruenen, Goering-Eckhardt, vor.


Schroeder will "Politik der ruhigen Hand"

Bundeskanzler Schroeder hat angesichts der Konjunkturschwaeche in der Bundesrepublik eine moderate Lohnpolitik angemahnt. Bei einer Veranstaltung in Jena sagte er, die aktuelle Lage sei auf weltwirtschaftliche Entwicklungen zurueckzufuehren. Das treffe Deutschland mit seiner hohen Exportorientierung besonders. Mit einem Bekenntnis zur "Politik der ruhigen Hand" wies Schroeder Forderungen der Opposition nach staatlichen Stuetzungsmassnahmen zurueck. Die CDU-Vorsitzende Merkel hat Bundeskanzler Schroeder vorgeworfen, fuer die Wirtschaftslage mitverantwortlich zu sein. Bei der Vorstellung eines Programms zur Belebung der Konjunktur sagte sie, Schroeder spreche zwar von einer "Politik der ruhigen Hand", betreibe aber eher eine "Politik der laehmenden Hand". Im Gegensatz zu den gestern vom CDU-Bundesvorstand beschlossenen Vorschlaegen verlangt die Fraktion nicht die sofortige Abschaffung der Oekosteuer. Statt dessen sollen die naechsten Stufen wegfallen.


BVG befasst sich mit alternativem Religionsunterricht

Das Bundesverfassungsgericht befasst sich seit heute mit einer Klage gegen das brandenburgische Schulfach Lebensgestaltung-Ethik-Religion. Mehrere Kirchen, Eltern sowie die Unionsfraktion im Bundestag wenden sich gegen L-E-R, weil sie darin eine schleichende Entwertung des Religionsunterrichts sehen. CDU/CSU-Fraktionschef Merz sprach bei der Anhoerung in Karlsruhe von einem der wichtigsten Verfahren in der Geschichte des Gerichts. Es gehe um die grundsaetzliche Frage, was der Staat regeln duerfe. Vertreter der Evangelischen und der Katholischen Kirche betonten, die Landesregierung in Potsdam habe mit der Einfuehrung des Fachs 1996 die Pflicht verletzt, sich weltanschaulich neutral zu verhalten.


Deutsche Bahn reduziert Stellen

Die Deutsche Bahn AG streicht in den naechsten zweieinhalb Jahren bundesweit 5.900 Stellen in ihren Ausbesserungswerken. Wie das Unternehmen nach einer Vorstandssitzung in Berlin mitteilte, sollen acht Standorte ganz aufgegeben werden. Weitere Werke werden wegen mangelnder Auslastung verkauft. Fuer die betroffenen Mitarbeiter soll nach alternativen Beschaeftigungen gesucht werden. Die etwa 470-tausend Beschaeftigten im nordrhein-westfaelischen Einzelhandel erhalten rueckwirkend zum 1. April 2,7 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Damit uebernahmen die Tarifparteien nach der vierten Verhandlungsrunde in Moenchengladbach den in der verganenen Woche in Hamburg erzielten Pilotabschluss. Dem hatten sich auch die Tarifpartner der Branche in Bayern angeschlossen.


Kinder werden in Deutschland zunehmend schlecht versorgt

Die Kinderarmut in Deutschland nimmt nach einem Bericht der Nationalen Armutskonferenz weiter zu. Wie die stellvertretende Sprecherin der Konferenz, Biehn, vor Journalisten in Berlin mitteilte, leben rund 1,1 Millionen Kinder von Sozialhilfe. Frau Biehn forderte von der Bundesregierung vor allem eine weitere Erhoehung des Kindergeldes. Familien, die Sozialhilfe bezoegen, nutze die derzeitige Regelung des Kindergeldes gar nichts, da es auf die Sozialhilfe angerechnet werde. Sie betonte, Familien mit drei und mehr Kindern sowie Alleinerziehende seien ueberdurchschnittlich von Armut bedroht.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,2716 DM= 1.1614 Euro
Kanada(1 $)  1,4981 DM= 0.7659 Euro
England(1 Pfund)  3,2073 DM= 1.6398 Euro
Schweiz(100 sfr)  128,5800 DM= 65.741 Euro
Japan(100 Yen)  1,8347 DM= 0.9380 Euro
Schweden(100 skr)  21,2244 DM= 10.851 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5814,47( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10408,77( Stand 17:00 MESZ )  
10504,22( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:12978,82
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    20:00 MESZ    17:00 MESZ
Mdr info    21:00 MESZ