GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 02.10.2000



* Parteien streiten weiter um Verdienste an der Deutschen Einheit
* Wuerdigungen und Danksagungen der Redner zum Auftakt der Einheitsfeiern
* Tarifverhandlungen fuer Bahnbeschaeftigte ergebnislos abgebrochen
* Verwaltungskosten der Krankenkassen enorm gestiegen
* Zahl der Handy-Besitzer in Deutschland enorm gestiegen
* Boerse



Parteien streiten weiter um Verdienste an der Deutschen Einheit

In Dresden, Berlin und anderen Staedten begannen heute die Feiern zum morgigen 10. Jahrestag der Deutschen Einheit. Gleichzeitig machten sich Union und SPD erneut ihre Verdienste an der Vereinigung streitig. Der vor allem im Osten Deutschlands sehr bekannte brandenburgische SPD-Chef Platzeck kritisierte Vorwuerfe von Altkanzler Kohl an die Sozialdemokraten. Er faende nichts schraeger als das, was da in den letzten Tagen zu hoeren war, sagte der als kuenftiger Ministerpraesident gehandelte Politiker. CDU-Chefin Merkel hatte gestern eine Debatte ueber den Anteil der Parteien an der Vereinigung befuerwortet. So sagte denn CDU-Generalsekretaer Polenz prompt, die SPD habe damals alles versucht, den Einigungsprozess zu bremsen.


Wuerdigungen und Danksagungen der Redner zum Auftakt der Einheitsfeiern

Beim Auftakt zu den offiziellen Feierlichkeiten zum 3. Oktober sagte der saechsische Ministerpraesident Biedenkopf, die Einheit und deren Architekten seien die Ostdeutschen gewesen. Die Wiedervereinigung sei der Verdienst der Menschen, die die Mauer zum Einsturz gebracht haetten. Der CDU-Politiker wuerdigte auch die Leistungen des frueheren sowjetischen Praesidenten Gorbatschow. Auch der fruehere Aussenminister Genscher wuerdigte die Rolle Gorbatschows und der Fuehrung Ungarns bei der Wiedervereinigung. Der FDP-Politiker erklaerte, man habe damals eine europaeische Freiheitsrevolution erlebt. Die Einheit gehoere dem deutschen Volk. Der Ministerpraesident von Sachsen-Anhalt, Hoepner, nannte den friedlichen Verlauf der Wiedervereinigung einen guten Grund zur Freude. Der SPD-Politiker erinnerte daran, dass vor 10 Jahren alle Parteien an dem Einheitsvertrag mitgearbeitet haetten.


Tarifverhandlungen fuer Bahnbeschaeftigte ergebnislos abgebrochen

Die Tarifverhandlungen fuer die Beschaeftigten der Deutschen Bahn sind ohne Einigung abgebrochen worden. Zuvor hatte die Bahn ein neues Angebot fuer die 145.000 Beschaeftigten vorgelegt. Das teilte die Eisenbahnergewerkschaft Transnet mit. Demnach sollen die Einkommen im Januar 2001 um 1% angehoben werden, im April 2002 um 1,5%. Der Vertrag soll eine Laufzeit von 31 Monaten haben. Die Mitarbeiter im Osten sollen fuer die Monate September bis Dezember 2000 eine Einmalzahlung von 800 DM erhalten. Die Gewerkschafter halten das Angebot in dieser Form noch nicht fuer akzeptabel. Es sei aber ein Schritt in die richtige Richtung. Die Verhandlungspartner wollen am Mittwoch die 6. Tarifverhandlungsrunde starten.


Verwaltungskosten der Krankenkassen enorm gestiegen

Die Verwaltungskosten der gesetzlichen Krankenkassen haben nach einem Bericht der Zeitung Die Welt im vergangenen Jahr mit 14 Milliarden DM eine Rekordhoehe erreicht. Das Blatt beruft sich auf eine ihm vorliegende Statistik des Bundesgesundheitsministeriums. Danach sind die Verwaltungsausgaben der Kassen allein im Westen seit 1989 um mehr als 50% gestiegen. Im vergangenen Jahr haetten sie im gesamten Bundesgebiet gegenueber 1998 um 5,25% zugenommen, hiess es.


Zahl der Handy-Besitzer in Deutschland enorm gestiegen

Der internationale Handy-Boom hat inzwischen auch die Deutschen voll erfasst. Das Bundeswirtschaftsministerium rechnet Anfang naechsten Jahres in Deutschland mit 50 Millionen Mobilkunden.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,2167 DM= 1.1334 Euro
Kanada(1 $)  1,4728 DM= 0.7530 Euro
England(1 Pfund)  3,2673 DM= 1.6705 Euro
Schweiz(100 sfr)  128,3606 DM= 65.629 Euro
Japan(100 Yen)  2,0407 DM= 1.0434 Euro
Schweden(100 skr)  22,9477 DM= 11.732 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:6897,34( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10693,47( Stand 17:00 MESZ )  
10650,92( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:15902,51
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MESZ
Radio7    19:00 MESZ
SWR3    21:00 MESZ