GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 29. 05. 2006



* EU-Einheiten gegen illegale Einwanderer
* Bundeskanzlerin Merkel kuendigt Ueberpruefung der Arbeitsmarktreformen an
* Bundeskanzlerin Merkel fordert Ausbildungsplatzoffensive
* AMD investiert 2,5 Milliarden Euro in Dresden
* Aerzte an Universitaetskliniken und Landeskrankenhaeusern streiken wieder
* GfKn konstatiert sehr gutes Konsumklima
* Tarifergebnis im oeffentlichen Dienst angenommen
* VW baut Werk in Russland
* Hochwasser-Situation im Norden Bayerns entspannt sich
* Neues Schiff fuer die 'Weisse Flotte'
* Amoklauf von Berlin: Motiv weiter unklar
* Boerse



EU-Einheiten gegen illegale Einwanderer

Luft- und Seestreitkraefte aus neun EU-Laendern sollen demnaechst die Westkueste Afrikas ueberwachen, um die illegale Einwanderung in die Europaeische Union einzudaemmen. In Madrid verstaendigten sich Vertreter der Mitgliedsstaaten heute auf Einzelheiten der Aktion, die im Sommer anlaufen soll. Auch Deutschland wird sich an dem Einsatz beteiligen. Seit Jahresanfang hat die spanische Kuestenwache vor den Kanarischen Inseln mehr als achttausend Fluechtlinge aus Afrika aufgegriffen. Heute gelangten wieder 360 Menschen mit vier Booten nach Teneriffa, Gran Canaria und Gomera.


Bundeskanzlerin Merkel kuendigt Ueberpruefung der Arbeitsmarktreformen an

Vor dem Hintergrund der hohen Kosten des Hartz-Vier-Gesetzes hat Bundeskanzlerin Merkel eine grundlegende Ueberpruefung der Arbeitsmarktreformen angekuendigt. Allerdings werde es keinerlei Kuerzungen der Regelleistungen fuer Arbeitslose geben, betonte Frau Merkel. Vielmehr muessten Missbraeuche aufgeklaert werden. Es gehe um diejenigen, die versuchten, mit einer Kombination aus Schwarzarbeit und Transferleistungen den fuer sich optimalen Weg zu finden. Bis Herbst muessten deshalb alle Instrumente der Hartz-Reformen auf den Pruefstand, sagte die Kanzlerin. Unter anderem gehe es um den gesamten Niedrig- und Kombilohnbereich und die Entwicklung bei den Unterkunftskosten.


Bundeskanzlerin Merkel fordert Ausbildungsplatzoffensive

Bundeskanzlerin Merkel hat angesichts der dramatischen Lage auf dem Lehrstellenmarkt eine Ausbildungsplatzoffensive gefordert. Hochgerechnet ergebe sich eine Luecke von bis zu 50.000 Ausbildungsplaetzen. "Das ist nicht hinnehmbar", sagte Merkel. Bei der naechsten Kabinettssitzung am Mittwoch solle ueber zusaetzliche Massnahmen beraten werden.

Fuer Bundeswirtschaftsminister Glos ist die mangelnde Schulbildung das zentrale Problem bei der Suche junger Menschen nach einem Ausbildungsplatz. Bei einem Firmenbesuch in Muenchen anlaesslich des heutigen Tags des Ausbildungsplatzes sagte Glos woertlich: "Es gibt viele Schulabgaenger, die den Anforderungen nicht entsprechen." Zugleich ermunterte er die Unternehmen, mehr Lehrstellen zur Verfuegung zu stellen.

Rund vier Monate vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres haben die Arbeitsagenturen in Deutschland heute eine Aktion zum Abbau des Lehrstellenmangels gestartet. Zum heutigen Tag des Ausbildungsplatzes wollen die Mitarbeiter der Arbeitsaemter mit Firmenbesuchen und Telefonaktionen die Firmenchefs zur Schaffung zusaetzlicher Lehrstellen ermuntern. Im vergangenen Jahr hatten die Agenturen auf diese Weise 14.500 Ausbildungsplaetze anwerben koennen. Ende April waren in Deutschland noch 591.000 junge Menschen ohne Lehrstelle. Die neue DGB-Vizechefin Sehrbrock hat unterdessen den Ausbildungspakt zwischen Regierung und Unternehmern fuer gescheitert erklaert. Die Firmen haetten unter dem Strich nicht mehr, sondern weniger Ausbildungsplaetze angeboten.


AMD investiert 2,5 Milliarden Euro in Dresden

Der US-Chiphersteller AMD will seine Produktion in Dresden erweitern und dort in den kommenden drei Jahren weitere 2,5 Milliarden Dollar investieren. Bei AMD in Dresden arbeiten derzeit knapp 3.000 Beschaeftigte. Geschaeftsfuehrer Deppe legte heute gemeinsam mit dem saechsischen Ministerpraesidenten Milbradt und dem fuer den Aufbau Ost zustaendigen Bundesminister Tiefensee den Grundstein fuer ein neues Gebaeude.


Aerzte an Universitaetskliniken und Landeskrankenhaeusern streiken wieder

Nach einwoechiger Pause setzen die Aerzte an Uni-Kliniken und Landeskrankenhaeusern ihren Streik fuer mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen fort. Gestreikt werden soll die volle Woche. Danach soll im Wochenwechsel gearbeitet und wieder gestreikt werden. Der Aerzteverband Marburger Bund droht, die Aktionen auch waehrend der WM fortzusetzen Die Aerzte lehnen den zwischen den Laendern und ver.di erzielten Tarifkompromiss fuer den oeffentlichen Dienst ab und fordern einen eigenen Tarifabschluss. Die Arbeitgeber lehnen dies ab.


GfKn konstatiert sehr gutes Konsumklima

Nuernberg. Das Marktforschungsinstitut GfK registriert eine stark gestiegene Bereitschaft der Bundesbuerger zur Anschaffung langlebiger Konsumgueter. Die GfK nennt als Gruende das Vertrauen der Deutschen in die Bundesregierung und die aus Sicht der Arbeitnehmer positiven Tarifabschluesse der juengsten Zeit.


Tarifergebnis im oeffentlichen Dienst angenommen

Die Mitglieder der Gewerkschaft ver.di haben den Weg fuer einen neuen Tarifvertrag im oeffentlichen Dienst freigemacht Bei einer Urabstimmung votierten 83,5 Prozent fuer das Tarifergebnis, teilte ver.di-Chef Bsirske mit. Gewerkschaften und Bundeslaender hatten sich am 19. Mai nach 14 Wochen Streik geeinigt. Der Vertrag gilt fuer die Bediensteten aller Bundeslaender ausser Hessen und Berlin. Festgelegt wurden zumeist laengere Wochenarbeitszeiten, Einmalzahlungen und eine Einkommenserhoehung von 2,9 Prozent ab 2008.


VW baut Werk in Russland

Der Volkswagen-Konzern laesst ab Mitte naechsten Jahres in der russischen Stadt Kaluga Modelle der Marken VW und Skoda montieren. VW-Chef Pischetsrieder und der russische Wirtschaftsminister Gref unterzeichneten heute in Moskau Vertraege fuer das neue Werk. Das Wolfsburger Unternehmen will in den neuen Standort insgesamt 370 Millionen Euro investieren. Ab 2009 sollen dort bis zu 3.500 Beschaeftigte die Komplettfertigung von jaehrlich 115.000 Fahrzeugen uebernehmen. Spaeter soll ein Kleinwagen gebaut werden, der eigens fuer den russischen Markt konzipiert wird. VW strebt in Russland einen Marktanteil von zehn Prozent an. Derzeit sind es weniger als drei Prozent.


Hochwasser-Situation im Norden Bayerns entspannt sich

Kulmbach. Die Hochwasserlage in Nordbayern entspannt sich zusehends. Zwar sind im Landkreis Kulmbach noch einige Strassen, Felder und Wiesen ueberschwemmt, der Katastrophenalarm konnte aber aufgehoben werden. Die Daemme haben den Wassermassen standgehalten. Auch in der Oberpfalz und im Bayerischen Wald ist es durch den starken Regen vom Wochenende zu Ueberflutungen gekommen. Einige Strassen sind noch gesperrt.


Neues Schiff fuer die 'Weisse Flotte'

Ein neues Schiff fuer die "Weisse Flotte" auf dem Bodensee ist auf der Bodan-Werft in Kressbronn vom Stapel gelaufen. Das Schiff der Konstanzer Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) bietet Platz fuer 400 Passagiere. Es soll am 1. Juli getauft und in Betrieb genommen werden. Bei dem 45 Meter langen und 9 Meter breiten Schiff handelt es sich um ein so genanntes Galerieschiff mit einer Oeffnung zwischen Haupt- und Oberdeck. Es wird von Lindau aus sowohl im Liniendienst als auch fuer Charterfahrten eingesetzt. Der Stapellauf des neuen Ausflugsschiffes der Bodensee Schiffbetriebe verzoegerte sich wegen zu starkem Wind. Das Schiff hat rund 4,6 Millionen Euro gekostet.


Amoklauf von Berlin: Motiv weiter unklar

Drei Tage nach dem Amoklauf in Berlin konzentrieren sich die Ermittler auf die Befragung von Zeugen. Noch immer ist das Motiv des Taeters unklar. Die Zahl der Verletzten stieg laut Polizei auf 36. Zwar schwebt niemand mehr in Lebensgefahr, aber viele Betroffene muessen bangen, weil eines der ersten Opfer der Attacke mit dem HI-Virus infiziert war. Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist aber gering. Der 16-jaehrige mutmassliche Taeter sitzt in Untersuchungshaft. Er bestreitet die Tat.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7836 Euro
Kanada (1 $) 0.7087 Euro
England (1 Pfund) 1.4585 Euro
Schweiz (100 sfr) 64.045 Euro
Japan (100 Yen) 0.6983 Euro
Schweden (100 skr) 10.756 Euro
Suedafrika (100 R) 12.091 Euro
China (1 Yuan) 0.0978 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 5755.02 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 11278.61 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 15915.68
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ