Holzmann-Vorstand blickt wieder optimistisch in die Zukunft |
Der Holzmann-Vorstand gibt sich zuversichtlich. Nach dem erfolgreichen
Einsatz von Bundeskanzler Schroeder soll jetzt das vereinbarte
Sanierungskonzept schnell umgesetzt werden. Doch damit der Baukonzern
aus den Miesen kommt, muessen die Beschaeftigten grosse Opfer bringen.
3.000 Stellen sollen abgebaut werden und die Belegschaft bekommt fuer
mehr Arbeit weniger Geld. Bis Ende Maerz muss Holzmann alle seine
Grundstuecke in Deutschland einschliesslich der Konzernzentrale in
Frankfurt verkaufen. Vorstandschef Binder versichert, dass dies zu
marktueblichen Konditionen geschieht, aber die Kaeufer stehen schon
fest: Es sind die Banken, die Holzmann eine Milliarde DM an
Ueberbrueckungskrediten zahlen, damit der Bauriese seine Loehne und
laufenden Kosten begleichen kann. Holzmann sei kerngesund, sagte Binder,
man habe nur Bilanzprobleme. Es seien lediglich die Altlasten seiner
kriminellen Vorgaenger im Vorstand und in der Fuehrungsriege, die jetzt
die Sorgen bereiteten. Sein einziger Fehler sei, dass er die grossen
Verlustbringer, wie die bundesweit bekannte Koeln-Arena erst nach
zwei Jahren im Amt entdeckt habe. An Ruecktritt denkt der Holzmann-Chef
deshalb noch lange nicht. "Wir haetten halt das frueher entdecken sollen,
das ist gar keine Frage, deshalb sehe ich mich da sehr selbstkritisch
in dieser Angelegenheit, aber ich denke, gleichwohl werde ich weiterarbeiten,
denn die Chancen, die wir jetzt haben, das Unternehmen weiter voranzufuehren,
sind enorm. Wir haben ein gutes Team aufgebaut, wir haben viele neue
Mitarbeiter eingestellt und ich moechte gemeinsam mit diesen Mitarbeitern
Philipp Holzmann zu einem fuehrenden Unternehmen der Branche machen."
Von oben nach unten hat Binder in seiner Amtszeit bis zu Projektleitern
hin fast die Haelfte der Fuehrungsriege ausgewechselt, um sich von
personellen Altlasten zu befreien. Dennoch hat in der lezten Woche einer
von ihnen irrtuemlich einen 50 Millionen-Kredit von der Commerzbank
abgerufen. Das Geld wird jetzt zurueckgezahlt. |
Zusammenarbeit bei Rentenreform zeichnet sich ab |
Die Rettungsaktion fuer den Frankfurter Bauriesen Holzmann hat heute
weite Strecken der Haushaltsdebatte im Bundestag bestimmt. Eigentliche
Themen aber waren die Etats fuer Arbeit, Umwelt und Bildung.
Bei der Rentenreform wurde deutlich, dass die Regierung mit der
Opposition zusammenarbeiten will. Der Mann, der den groessten Einzeletat
des Bundeshaushalts zu verantworten hat, Arbeitsminister Walter Riester,
musste sich in der mehr als dreistuendigen Debatte einiges anhoeren.
Rot-Gruen habe den letzten Rest ihrer sozialen Unschuld verloren. Statt
die Sozialsysteme sinnvoll umzugestalten werde sinnlos umgeschichtet - zum
Beispiel mit der Oekosteuer, so die Vorwuerfe aus den Reihen der Opposition.
Arbeitsminister Riester konterte, die Bundesregierung senke erfolgreich
den Rentenversicherungsbeitrag. Anders als bei der Kohl-Regierung werde die
Mineraloelsteuer nicht zum Stopfen von Haushaltsloechern genutzt, sondern
werde dem Buerger voll ueber den niedrigeren Rentenbeitrag wieder
zurueckgegeben. Trotz aller Streitigkeiten begruesste Riester die
Ankuendigung der Union, bei der von rot-gruen geplanten Rentenreform
mitzuarbeiten. In der Frage einer zusaetzlichen privaten Altersvorsorge
zeigten sich Uebereinstimmung zwischen Regierung und Union/FDP-Opposition.
Grosse Differenzen gibt es allerdings weiter ueber die rot-gruenen
Plaene fuer eine soziale Grundsicherung und eine demographische Komponente.
Scharfe Kritik uebte die Opposition in diesem Zusammenhang abermals an
der Entscheidung von rot-gruen, den demographischen Faktor der alten
Kohl-Regierung auszusetzen, und die Renten in den naechsten zwei Jahren
nur noch an die Inflation anzupassen. |
Schroeder lehnt neue Debatte ueber Panzerlieferung ab |
Kaum war der moegliche Verkauf deutscher Panzer an die Tuerkei heute
auf der Tagesordnung, da hat der Kanzler das Thema bereits fuer beendet
erklaert. Der fruehere tuerkische Ministerpraesident Yilmaz hatte behauptet,
sein Land habe sich fuer den Kauf von Leopard II-Panzern entschieden.
Aeusserungen, die von Spitzenpolitikern der Koalition als falsch
zurueckgewiesen wurden. Bundeskanzler Schroeder machte deutlich, dass
er von einer Wiederbelebung des Streitthemas "Panzerexport" zum jetzigen
Zeitpunkt nichts wissen will. "Ich kenne keinen entsprechenden Antrag,
es gibt auch keine Notwendigkeit, die Debatte fortzusetzen."
Der Bundessicherheitsrat hatte im Oktober gegen die Stimmen von
Bundesaussenminister Fischer und Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul
der Lieferung eines Leopard II-Testpanzers zugestimmt. Ein
Regierungssprecher betonte am Vormittag erneut, die Entscheidung ueber
die tausend Panzer stehe, wenn ueberhaupt, erst Anfang 2001 an.
Die verteidigunspolitische Sprecherin der Buendnisgruenen Baehr, betonte
erneut, das "ja" zum Testpanzer bedeute keine Vorentscheidung ueber die
Gesamtlieferung. |
NS-Opferanwaelte wollen Bundesregierung verklagen |
New York. Die Anwaelte frueherer NS-Zwangsarbeiter wollen die
Bundesregierung verklagen, falls die Entschaedigungsverhandlungen
scheitern. Eine Einigung ist noch bis zum 8. Dezember moeglich.
Die deutsche Seite hat bisher acht Milliarden DM geboten, die
Anwaelte fordern 10 bis 15 Milliarden DM. |
Schily lehnt Beamtenforderung ab |
Berlin. Bundesinnenminister Schily hat die Forderung der Beamten
nach 4 Prozent mehr Gehalt abgelehnt. Beim Gewerkschaftstag des
Beamtenbundes sagte Schily, wegen des Haushalts duerfe auch das
Gehalt der Beamten nur so stark steigen wie die Preise. Das sei
jedoch kein Besoldungsdiktat. |
SPD will einheitliche Grundfoerderung fuer Studenten |
Berlin. Die SPD will eine einheitliche Grundfoerderung fuer alle
Studenten durchsetzen. In der Haushaltsdebatte des Bundestages
sagte der bildungspolitische Sprecher der SPD, Hilsberg, bei dem
Sockelmodell sollen die bisherigen Ausbildungsfreibetraege und
das Kindergeld zu einem einheitlichen Betrag zusammengefuehrt werden.
Dieses Geld solle direkt an die Studenten ausgezahlt werden. |
Abtreibungspille wird naechste Woche ausgeliefert |
Muenchen. Die umstrittene Abtreibungspille Myphegyne soll ab der
kommenden Woche ausgeliefert werden. Die Bezirksregierung Oberbayern
hatte die Markteinfuehrung am urspruenglichen Termin wegen
formaler Bedenken gestoppt. |
16jaehriger gesteht Mord |
Dresden. Im Mordfall der 14jaehrigen Jaqueline aus Wersdorf bei
Bautzen hat ein 16jaehriger die Tat gestanden. Er stammt nach
Angaben der Polizei aus der gleichen Gemeinde wie das Maedchen.
Er sei gestern Abend festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft
hat Haftbefehl wegen Totschlags beantragt. |
Kaiserslautern gewinnt UEFA-Pokal-Hinspiel |
Lens. Der 1. FC Kaiserslautern hat das UEFA-Pokal-Hinspiel beim
RC Lens mit 2:1 gewonnen. Die Tore fuer Kaiserslautern schossen
Sikora mit einem Eigentor und Wagner mit einem Freistoss. |
Boerse |
|
Quellen |
|