GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 24. 07. 2006



* EU arbeitet an Konzept fuer Friedenstruppe im Libanon
* Jung haelt Bundeswehreinsatz in Nahost fuer moeglich
* Krankenkassen aeussern weiter Kritik an Gesundheitsreform
* Stoiber will Anti-Doping-Gesetz
* Aerzte an kommunalen Krankenhaeusern setzen Streiks fort
* Michelin will Mitarbeiterzahl in Bad Kreuznach reduzieren
* Aufraeumarbeiten nach Tornado fast beendet
* Kritik an Bearbeitung von Kindergeldantraegen
* Ulm feiert Schwoermontag und Nabada
* Sonderausstellung zu Bayreuther Festspielen eroeffnet
* Boerse



EU arbeitet an Konzept fuer Friedenstruppe im Libanon

Die Europaeische Union eroertert derzeit Plaene fuer eine moegliche internationale Friedenstruppe im Libanon. Denkbar sei ein Einsatz unter dem Mandat des UNO-Sicherheitsrats, sagte EU-Chefdiplomat Solana in Bruessel. In das Konzept wuerden auch Staaten ausserhalb der EU einbezogen. Unterdessen kam US-Aussenministerin Rice in Beirut mit dem libanesischen Ministerpraesidenten Siniora und Aussenminister Salluch zusammen. Ueber Inhalte der Gespraeche wurde bisher nichts bekannt. Fuer den Abend ist ein Treffen mit Israels Ministerpraesident Olmert geplant. Im Suedlibanon lieferten sich die isralische Armee und die radikalislamischen Hisbollah-Milizen erneut Gefechte mit Toten und Verwundeten auf beiden Seiten. Auch der Norden Israels wurde wieder von Raketen beschossen. Dabei wurden mindestens vier Menschen verletzt. Bei israelischen Artillerie-Angriffen im Gaza-Streifen wurden fuenf Menschen getoetet.


Jung haelt Bundeswehreinsatz in Nahost fuer moeglich

Verteidigungsminister Jung haelt eine deutsche Beteiligung an einer Friedensmission im Libanon fuer moeglich. Wenn alle Voraussetzungen erfuellt sind, koenne Deutschland die Entsendung von Bundeswehrsoldaten nicht verweigern. Bedingungen seien die Freilassung der entfuehrten israelischen Soldaten, ein Waffenstillstand und die Zustimmung der Beteiligten zu einer Truppe mit einem effektiven Mandat, sagte Jung. Laut EU-Chefdiplomat Solana sind mehrere europaeische Laender bereit, sich an einer Friedenstruppe zu beteiligen.


Krankenkassen aeussern weiter Kritik an Gesundheitsreform

Die gesetzlichen Krankenkassen halten an ihrem Widerstand gegen Eckpfeiler der geplanten Gesundheitsreform fest. Im Mittelpunkt der Kritik steht der vorgesehene Gesundheitsfonds, in den vom Jahr 2008 an die Beitraege von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, sowie Steuermittel fliessen sollen. Die Kassen befuerchten, dass sich durch die Einrichtung des Pools die Kosten fuer den Einzug der Versicherungs-Beitraege von bisher 1,3 Milliarden Euro pro Jahr fast verdoppeln werden. Zugleich erwarten sie mehr buerokratischen Aufwand und aehnliche Anlaufschwierigkeiten wie bei der Einfuehrung der Arbeitsmarktrefom Hartz Vier.


Stoiber will Anti-Doping-Gesetz

Muenchen. Nach dem juengsten Doping-Skandal bei der Tour de France will Bayerns Ministerpraesident Stoiber moeglichst schnell ein Anti-Doping-Gesetz auf den Weg bringen. Er beauftragte Justizministerin Merk und Kultusminister Schneider, Grundlagen fuer eine bundesweite Regelung auszuarbeiten.Ziel muesse sein, dass Staatsanwaltschaft und Polizei bei Doping konsequent durchgreifen koennten, wie schon jetzt in Frankreich, Spanien und Italien, erklaerte der CSU-Vorsitzende nach einer Sitzung seines Kabinetts in Muenchen. Der Sport habe eine Vorbildfunktion und muesse "sauber" sein. Das Gesetz soll noch in dieser Legislaturperiode (bis 2009) in Kraft treten.


Aerzte an kommunalen Krankenhaeusern setzen Streiks fort

Muenchen. Im Tarifkonflikt der Aerzte an den kommunalen Krankenhaeusern weitet die Aerztegewerkschaft Marburger Bund in dieser Woche die Streiks vor allem in Bayern aus. Von heute an soll in weiteren 18 Krankenhaeusern gestreikt werden, bisher beteiligen sich schon die Aerzte an mehr als 50 Kliniken an dem Arbeitskampf. Der Marburger Bund hatte in der vergangenen Woche die Verhandlungen mit den Vertretern der Kommunen ergebnislos abgebrochen. Hauptstreitpunkt ist weiterhin die Bezahlung. Die Arbeitgeber lehnen die Forderung des Marburger Bundes nach rund 15 Prozent mehr Gehalt als unbezahlbar ab.


Michelin will Mitarbeiterzahl in Bad Kreuznach reduzieren

Das Reifenwerk Michelin in Bad Kreuznach will bis 2010 die Mitarbeiterzahl reduzieren. Damit reagiert das Werk auf den Druck der franzoesischen Konzernspitze. Reifenhersteller Michelin Michelin in Bad Kreuznach muss produktiver und billiger werden, so die Kursanweisung aus dem franzoesischen Stammwerk in Clermont-Ferrand. Im Vergleich mit den Werken in China oder Polen sei Bad Kreuznach zu teuer. Die Werksleitung betonte allerdings, es gebe keinen Grund zur Panik. Kuendigungen seien nicht geplant. Zur Zeit beschaeftigt Michelin rund 1.600 Mitarbeiter. 150 davon gehen in den naechsten Jahren in Rente. Diese Arbeitsplaetze sollen nicht wieder neu besetzt werden. Zudem plant Michelin in Bad Kreuznach Investitionen in neue Technologien. Damit soll die Produktion innerhalb der naechsten Jahre um bis zu 50 Prozent erhoeht werden.


Aufraeumarbeiten nach Tornado fast beendet

Die Folgen durch den Tornado am Samstag im nordbadischen Hambruecken (Kreis Karlsruhe) sind nicht ganz so dramatisch wie zunaechst befuerchtet. Nach Angaben der Gemeinde sind die meisten Aufraeumarbeiten inzwischen abgeschlossen. Zwei Tage nach dem Tornado in Hambruecken warnt die Polizei weiterhin davor, in den Wald zu gehen. Das Gelaende rund um den Hambruecker Wald- und Vogelpark ist immer noch weitraeumig abgesperrt, weil Baeume umzustuerzen drohen. "Die Daecher sind wieder eingedeckt, und die Strassen sind alle frei", sagte ein Sprecher der Gemeinde. Die Hoehe des Gesamtschadens duerfte erst in einigen Tagen bekannt sein. Vorsichtige Schaetzungen der Versicherer gingen von "mehreren 10.000 Euro" aus.


Kritik an Bearbeitung von Kindergeldantraegen

Das Sozialministerium Rheinland-Pfalz hat die Bundesagentur fuer Arbeit (BfA) fuer zu schleppende Bearbeitung von Kindergeldantraegen kritisiert. Nach Recherchen des ARD-Magazins "Report Mainz" dauert das Bewilligungsverfahren der Familienkasse bei jedem vierten Antrag laenger als drei Wochen.


Ulm feiert Schwoermontag und Nabada

Die Stadt Ulm feiert heute ihren Verfassungstag, den Schwoermontag. Um 11.00 Uhr hielt Oberbuergermeister Ivo Goenner den traditionellen Rechenschaftsbericht ab und legte seinen Eid auf die Stadtverfassung ab. Am Nachmittag begannt um 16.00 Uhr das traditionelle Nabada auf der Donau. Am Wasserumzug nehmen in diesem Jahr 14 Motivschiffe teil. Dabei wird, aehnlich den Karnevalsumzuegen, die Lokal- und Bundespolitik satirisch aufs Korn genommen. Zum Auftakt des Schwoerwochenendes waren am Samstagabend mehrere zehntausend Besucher zum Lichterfest an die Donau gekommen, bei der knapp 10.000 zehntausend Kerzen den Fluss hinab schwammen. Gestern besuchten 10.000 Rock-Fans den Open-Air Auftritt der englischen Band "The Who" auf dem Muensterplatz.


Sonderausstellung zu Bayreuther Festspielen eroeffnet

Bayreuth. Einen Tag vor den Richard-Wagner-Festspielen ist in Bayreuth die Sonderausstellung "Der Ring - die Szene als Modell" eroeffnet worden. Im Markgraeflichen Opernhaus sind Skizzen, Entwuerfe, Figurinen und Buehnenbildmodelle zum 130. Jahrestag der "Ring-Inszenierungen zu sehen. Die historischen Exponate stammen aus den Bestaenden des Richard Wagner Museums und der Bayreuther Festspiele. Zentraler Ausstellungsort ist die Buehne des Opernhauses, wo die Buehnenbildmodelle in einer 180-Grad-Anordnung sinnbildlich einen Ring bilden. Zu sehen sind ausserdem originale Buehnenbildteile und Requisiten wie das Walhalla-Fries aus Patrice Chereaus Jahrhundert-Ring von 1976 oder die legendaer-poppigen gruenen Schirme der Kuenstlerin Rosalie. Die Ausstellung ist bis zum 28. August zu sehen, dann enden auch die Bayreuther Festspiele.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7926 Euro
Kanada (1 $) 0.6944 Euro
England (1 Pfund) 1.4682 Euro
Schweiz (100 sfr) 63.532 Euro
Japan (100 Yen) 0.6788 Euro
Schweden (100 skr) 10.799 Euro
Suedafrika (100 R) 11.229 Euro
China (1 Yuan) 0.0990 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 5578.05 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 11007.74 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 14794.50
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ