GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 01.02.1998



* Herzog in Kirgisien
* Iranisches Aussenministerium bestaetigt Verurteilung eines Deutschen
* Landesparteitag der SPD in NRW geht weiter
* Schmoldt fordert Sonderprogramm zur Bekaempfung der Arbeitslosigkeit
* Sparkassenverband: Asienkrise noch nicht ueberwunden
* Zahl der eingereisten Aussiedler sinkt weiter
* ProAsyl: keine Fluechtlinge mehr nach Algerien abschieben
* Kritik an Beratungsscheinen auch in der evangelischen Kirche
* Krankenkassen wollen Zahnbehandlungen im Ausland bezahlen
* Das Wetter



Herzog in Kirgisien

Bundespraesident Herzog ist zu einem dreitaegigen Besuch in Krigisien eingetroffen. Bei seiner Ankunft wurde er von Praesident Akajew begruesst. Anschliessend besuchte Herzog eine Agrargenossenschaft in der Naehe der kirgisischen Hauptstadt Bischkek, in der etwa 40 deutsche Familien leben. In der ehemaligen Sowjetrepublik leben insgesamt etwa 20.000 Deutsche. Am Dienstag wird der Bundespraesident in die Ukraine weiterreisen.


Iranisches Aussenministerium bestaetigt Verurteilung eines Deutschen

Das iranische Aussenministerium hat die Verurteilung eines Deutschen wegen angeblicher sexueller Kontakte zu einer Muslimin bestaetigt. Das Verfahren werde seinen normalen Lauf nehmen, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Ein Strafmass wurde nicht genannt. Nach Angaben des Aussenministeriums in Bonn ist der 56jaehrige in Teheran in erster Instanz zum Tode verurteilt worden. Die Bundesregierung hatte gegen den Richterspruch scharfen Protest eingelegt.


Landesparteitag der SPD in NRW geht weiter

Dortmund. Die nordrhein-westfaelische SPD hat heute ihren Parteitag fortgesetzt. Auf dem Programm stand die Aufstellung der Landsliste fuer die Bundestagswahl. Spitzenkandidat sollte SPD-Bundesgeschaeftsfuehrer Muentefering werden. Gestern war Ministerpraesident Raum mit 92.5 Prozent der Stimmen als Landesvorsitzender bestaetigt worden.


Schmoldt fordert Sonderprogramm zur Bekaempfung der Arbeitslosigkeit

Der Vorsitzende der IG Bergbau, Chemie und Energie, Schmoldt hat ein Sonderprogramm zur Bekaempfung der Arbeitslosigkeit in den neuen Laendern gefordert. Schmoldt sagte in Hannover, zur Finanzierung sollte eine Millarde DM aus den Gewinnen der Bundesbank verwendet werden. Das Programm muesse speziell Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen zugute kommen. Der Gewerkschaftschef betonte, die fuer Januar zu erwartende Arbeitslosenzahl von fast fuenf Millionen stelle einen neuen traurigen Rekord dar.


Sparkassenverband: Asienkrise noch nicht ueberwunden

Bonn. Die Finanzkrise in Asien ist nach Ansicht des deutschen Sparkassen- und Giroverbandes noch nicht ueberwunden. Der Praesident der Organisation Koehler machte im Deutschlandfunk vor allem westliche Kapitalgeber fuer die Entwicklung mitverantwortlich. In den vergangenen Jahren sei zu viel Geld in zu kurzer Zeit nach Asien geflossen, ohne dass es dort haette wirtschaftlich ausreichend verkraftet und verarbeitet werden koennen. Die Krise in Asien werde auch das Wirtschaftswachstum in Deutschland beeintraechtigen, so Koehler.


Zahl der eingereisten Aussiedler sinkt weiter

Bonn. Die Zahl der nach Deutschland eingereisten Aussiedler ist im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut gesunken. Wie der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung, Waffenschmidt, mitteilte, kamen im letzten Monat rund 10.000 Aussiedler nach Deutschland. Vor einem Jahr seien es fast 15.000 gewesen. Ueber 90 Prozent der Aussiedler seien aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion gekommen. Als Gruende fuer den Rueckgang nannte Waffenschmidt die deutschen Finanzhilfen fuer Ost- und Suedosteuropa sowie die Deutschpruefungen fuer Aussiedler. Vor allem in Russland und Kasachstan habe sich gezeigt, dass ein Drittel der Geprueften nicht ueber die gesetzlich vorgeschriebenen Deutschkenntnisse verfuege.


ProAsyl: keine Fluechtlinge mehr nach Algerien abschieben

Frankfurt. ProAsyl hat die Innenminister von Bund und Laendern aufgefordert, keine Fluechtlinge mehr nach Algerien abzuschieben. Der Sprecher der Fluechtlingshilfsorganisation Kaufmann sagte in Frankfurt, eine Rueckkehr sei fuer die Menschen unter den derzeitigen Verhaeltnissen lebensbedrohlich. Die Innenminister wollen sich morgen mit dem Thema befassen.


Kritik an Beratungsscheinen auch in der evangelischen Kirche

Auch in der evangelischen Kirche regt sich Kritik an der Ausstellung von Beratungsscheinen fuer Schwangere. Der badische Landesbischoff Engelhardt sagte in einem Suedwestfunkinterview, er sei nach dem Brief des Papstes an die katholischen Bischoefe aus den eigenen Reihen aufgefordert worden, eine andere Loesung auch auf evangelischer Seite anzustreben. Der Papst hatte verlangt, keine Beratungsscheine mehr auszustellen, die legale Abtreibungen ermoeglichen. Engelhardt machte klar, dass er derzeit keine Notwendigkeit sieht, von der Politik eine Aenderung des Paragraphen 218 zu fordern.


Krankenkassen wollen Zahnbehandlungen im Ausland bezahlen

Hamburg. Die Krankenkassen wollen kuenftig auch alle Arten von Zahnbehandlungen im Ausland bezahlen. Ein Sprecher des AOK-Bundesverbandes sagte der Zeitung "Bild am Sonntag", das sei fuer die Kassen ein sehr reizvoller Gedanke. Wenn die gesetzlichen Krankenkassen Zahnbehandlungen auch im Ausland bezahlen duerften koennten sie die Kosten senken, weil es mehr Wettbewerb gebe. Der Zeitung zufolge sind Politiker von CDU/CSU und SPD zu den notwendigen Gesetzesaenderungen bereit.


Das Wetter

Meist sonnig und trocken. Dauerfrost mit Hoechstwerten zwischen -12 Grad im Vogtland und -1 Grad am Niederrhein. Die Aussichten: Morgen im Nordwesten Bewoelkungszunahme und gegen Abend einsetzender Schneefall oder Schneeregen. Am Dienstag meist stark bewoelkt und gelegentlich Schneefall. In tieferen Lagen auch Schneeregen. Frostabschwaechung.


Quellen

SDR 3    8:00 MEZ    12:00 MEZ
B5    9:00 MEZ
DLF    10:00 MEZ