Unblutiges Ende einer achtstuendigen Geiselnahme |
Traunstein. Eine Geiselnahme ist am Morgen ohne weiteres Blutvergiessen
zuende gegangen. Der Geiselnehmer, ein 32jaehriger Polizist aus Thueringen,
stellte sich der bayerischen Polizei. Die Geisel blieb unverletzt.
Der Taeter hatte gestern abend bei einer Familienfeier im thueringischen Bad
Klosterlausnitz einen Mann erschossen und war in Richtung Bayern geflohen.
Auf einem Rastplatz im Landkreis Traunstein schoss er dann bei einer
Fahrzeugkontrolle einen Polizeibeamten nieder und verletzte ihn schwer.
Anschliessend nahm der Taeter eine Geisel und setzte seine Flucht fort. |
Rexrodt: Diskussion um Oeko-Steuern "Phantomdebatte" |
Bonn. Bundeswirtschaftsminister Rexrodt hat die Diskussion um die
Einfuehrung einer Oeko-Steuer als "Phantomdebatte" bezeichnet. Gegenueber
der "BILD"-Zeitung sagte der FDP-Politiker, eine Oeko-Steuer koenne
es nur EU-weit geben, weil ansonsten die deutsche Wirtschaft einseitig
belastet werde und Arbeitsplaetze gefaehrdet wuerden. Die anderen Staaten
der Europaeischen Union zeigten aber derzeit wenig Interesse am Thema
Oeko-Steuer. |
Trotz Beilegungsversuchen weiter CSU-Angriffe auf Schaeuble |
Muenchen. Ungeachtet der Bemuehungen der CSU-Spitze, den Streit ueber
Unions-Fraktionschef Schaeuble beizulegen, haben CSU-Vertreter den
CDU-Politiker erneut angegriffen. Der bayrische Wirtschafts-Staatssekretaer
Spitzner sagte gegenueber der "Sueddeutschen Zeitung", Schaeuble sei
von allen guten Geistern verlassen. Er wolle die CSU zum bayerischen
Landesverband der CDU machen. Der bayrische Innen-Staatssekretaer
Sauter meinte, die Union habe mit Kohl einen Kanzler und mit Schaeuble
einen Kandidaten. Das sei einer zuviel. Zuvor hatte die CSU-Fuehrung
vor einer schaedlichen Personaldebatte gewarnt. Der Vorsitzende der
CSU-Landtagsfraktion Glueck sagte, es gebe derzeit keinen Anlass, um ueber
die Nachfolge Kohls zu spekulieren. Sollte sich die Frage jedoch stellen,
so Glueck, so wuerde derzeit alles auf Schaeuble zulaufen. In der CSU
gebe es keine Vorbehalte gegen Schaeuble. |
Trotz Wirtschaftswachstum neuer Arbeitslosenrekord? |
Nuernberg. Auf dem Arbeitsmarkt droht in diesem Jahr nach Erkenntnissen
von Wirtschaftsexperten ein neuer Negativrekord. Trotz des anhaltenden
Exportbooms geht das Nuernberger Institut fuer Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung von 4,46 Mio. Erwerbslosen im Jahresdurchschnitt aus. Das
sind 75.000 mehr als im vergangenen Jahr. Das der Bundesanstalt fuer
Arbeit angegliederte Institut legte in dieser Berechnung ein reales
Wirtschaftswachstum von 2,75 Prozent zugrunde. Andere Institute und
die Bundesregierung erwarten einen hoeheren Anstieg. Im Verlauf dieses
Jahres rechnen die Forscher mit einer Tendenzwende, die jedoch nicht
als Durchbruch zu werden sei. Insgesamt, so das Nuernberger Institut,
wuerden in Deutschland rund sieben Mio. Arbeitsplaetze fehlen. |
Zug mit deutschen Urlaubern entgleist |
Genua. Ein mit zahlreichen deutschen Osterurlaubern besetzter Zug ist in
der Naehe von Genua entgleist. Wie die italienische Nachrichtenagentur
AGI meldete, wurden mindestens zwei Reisende verletzt. Der Zug war auf
dem Weg von La Spezia nach Stuttgart. |
Zukunftsfonds beginnt mit Entschaedigung tschechischer Holocaustopfer |
Prag. Der Verwaltungsrat des deutsch-tschechischen Zukunftsfonds wird
morgen mit der Entschaedigung von tschechischen Holocaust-Opfern beginnen.
Verwaltungsratsmitglied Kafka sagte gegenueber der Deutschen Presseagentur,
die Tschechische Allgemeine Krankenversicherung erhalte die erste Rate und
von den Opferverbaenden die Namen der Empfaenger. Nach den Worten Kafkas
gehen rund 11,65 Mio. DM an rund 7.000 Holocaust-Ueberlebende. Die Hoehe
der Einzelbetraege haenge vor allem von der Haftzeit in deutschen Lagern ab. |
VW klagt gegen Millionenstrafe |
Wolfsburg. Der Volkswagen-Konzern hat beim Europaeischen Gerichtshof Klage
gegen die Geldstrafe von 200 Mio. DM eingereicht, die die EU-Kommission
gegen das Unternehmen verhaengt hatte. Nach Ansicht von VW ist die Strafe
nicht nachvollziehbar und unverhaeltnismaessig hoch. Die EU-Kommission
hatte den Autohersteller im Januar mit der Strafe belegt, weil VW nach
ihren Erkenntnissen Vertragshaendlern im Ausland verboten hatte, die dort
billigeren VW- und Audi-Modelle an deutsche Kunden zu verkaufen. |
DGB startet Kampagne zur Bundestagswahl |
Duesseldorf. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat gut fuenf Monate
vor der Bundestagswahl seine angekuendigte Kampagne fuer Arbeit und
soziale Gerechtigkeit begonnen. DGB-Chef Schulte sagte vor Journalisten
in Duesseldorf, der Gewerkschaftsbund werde mit Plakaten, Kinospots,
Anzeigen und Broschueren fuer einen Politikwechsel in Bonn werben. Die
Kampagne diene zwar keiner Person, Partei oder Koalition, der DGB werde
sich aber auch nicht politisch neutral verhalten, erklaerte Schulte. Union
und FDP hatten dem Gewerkschaftsbund bereits im Vorfeld vorgeworfen,
mit der Kampagne einseitig Position fuer die SPD zu beziehen. |
Bahn-Tarifverhandlungen vertagt |
Frankfurt. Die Tarifverhandlungen fuer die Beschaeftigten der Deutschen
Bahn AG sind ohne Annaeherung auf den 28. April vertagt worden. Wie die
Eisenbahnergewerkschaft mitteilte, legten die Arbeitgeber in der ersten
Verhandlungsrunde kein Angebot vor. Ihre Vorstellungen liefen jedoch
auf eine Nullrunde hinaus. Die Gewerkschaft fordert 3,5 Prozent mehr
Lohn. Ausserdem verlangt sie, dass die Ostloehne im kommenden Jahr voll
an das Westniveau angeglichen werden. |
Demonstrationen vor Tarifrunde im Baugewerbe |
Frankfurt. Einen Tag vor der dritten Tarifrunde im westdeutschen Baugewerbe
haben bundesweit mehr als 10.000 Bauarbeiter fuer Lohnerhoehungen
demonstriert. Sie unterstuetzten damit die Forderungen der IG Bau nach
einem Angebot der Arbeitgeber. Schwerpunkte der Aktion waren Bayern,
Nordrhein-Westfalen und Hamburg. IG-Bau-Chef Wiesehuegel drohte mit Streiks,
falls es zu keiner Einigung komme. Die Gewerkschaft fordert fuer die rund
840.000 Beschaeftigten der Baubranche im Westen vier Prozent mehr Geld. |
Boerse |
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