GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 18.12.1997



* Krawalle bei Studentenprotesten in Bonn
* Bund und Laender stimmen BAfoeG-Erhoehung zu
* Bundesratsinitiative: Freie Sportgrossveranstaltungen im Fernsehen
* OeTV und DAG fordern 4,5%
* Bund drueckt Haushalt der Bundesanstalt fuer Arbeit durch
* Weiterer Dresdner-Bank-Manager tritt zurueck
* Schwartau wird mit Rattengift erpresst
* Boerse
* Das Wetter



Krawalle bei Studentenprotesten in Bonn

Bonn. Bei den Ausschreitungen auf der Grossdemonstration der Studenten sind mindestens neun Menschen verletzt worden. Sprecher von Polizei und studentischen Organisatoren berichteten, die Kundgebung sei offenbar gezielt von 500 Autonomen gestoert worden - zwei Randalierer wurden festgenommen. Die Bonner Studentenvertretung distanzierte sich von den Autonomen und kritisierte gleichzeitig den Polizeieinsatz als relativ hart. An der Kundgebung nahmen rund 30.000 Studenten teil, die von Bund und Laendern ein Verbot von Studiengebuehren, mehr Geld fuer die Universitaeten und eine Demokratisierung der Hochschulgremien forderten.


Bund und Laender stimmen BAfoeG-Erhoehung zu

Der Bund und die Laender haben eine Verbesserung der studentischen Ausbildungsfoerderung beschlossen, sich aber noch nicht auf eine grundlegende BAfoeG-Reform verstaendigen koennen. Die Ministerpraesidenten und Bundeskanzler Kohl einigten sich darauf, dass die BAfoeG-Saetze Mitte naechsten Jahres um 2% und die Elternfreibetraege um 6% erhoeht werden. Eine Verstaendigung ueber ein Reformmodell wurde nach Angaben des baden-wuerttembergischen Regierungschefs Teufel gar nicht erst versucht, weil es unter den Laendern selbst keinen Konsenz gab.


Bundesratsinitiative: Freie Sportgrossveranstaltungen im Fernsehen

Bonn. Der Bundesrat wird im kommenden Maerz eine sogenannte Schutzliste fuer das Fernsehen verabschieden. Mit der Liste soll die Live-Uebertragung grosser Sportereignisse im frei zugaenglichen Fernsehen sichergestellt werden. Dazu gehoeren unter anderem die Olympischen Spiele und alle Spiele der deutschen Fussballnationalmannschaft. Auf diese Linie einigten sich die Ministerpraesidenten der Laender.


OeTV und DAG fordern 4,5%

Stuttgart. Die Gewerkschaften OeTV und DAG gehen mit einer Gesamtforderung von 4,5% in die kommende Tarifrunde. Vorrang hat dabei die Beschaeftigungssicherung, die Lohnerhoehung soll die Teuerungsrate ausgleichen. Bundesinnenminister Kanter nannte die Gewerkschaftsforderung unvertretbar.


Bund drueckt Haushalt der Bundesanstalt fuer Arbeit durch

Bonn. Die Bundesregierung hat den Haushalt der Bundesanstalt fuer Arbeit gegen den Willen der Nuernberger Behoerde in Kraft gesetzt. Im Haushalt fuer 1998 sind Einsparungen von 650 Millionen Mark enthalten. Der Deutsche Gewerkschaftsbund befuerchtet Einschraenkungen bei der Arbeitsmarktpolitik.


Weiterer Dresdner-Bank-Manager tritt zurueck

Frankfurt. Die Steueraffaeren von Managern der Dresdner Bank haben zu einem weiteren Ruecktritt gefuehrt: Investmentchef Hoffmann (sp?) legte seine Aemter nieder. Hoffmann hatte sich juengst selbst angezeigt wegen Steuerhinterziehung in Millionenhoehe. Es ist bereits der vierte Manager der Dresdner Bank der wegen der Steueraffaere seinen Job aufgibt.


Schwartau wird mit Rattengift erpresst

Luebeck. Im Erpressungsfall Schwartau ist ein zweites Glas mit vergifteter Marmelade aufgetaucht. Die Polizei schliesst nicht aus, dass noch weitere Glaeser mit Rattengift versetzt wurden. Das Gift Varpharin (sp?) ist in hoeheren Dosen gefaehrlich. Der Lebensmittelkonzern Schwartau wird seit mindestens einer Woche erpresst.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,7755
Kanada(1 $)  1,2484
England(1 Pfund)  2,9380
Irland(1 Pfund)  2,5810
Schweiz(100 sfr)  123,262
Frankreich(100 FF)  29,860
Italien(1000 Lit)  1,0194
Oesterreich(100 oeS)  14,213
Spanien(100 Ptas)  1,1812
Japan(100 Yen)  1,3860
Schweden(100 skr)  22,938
 
Einige Indizes:
DAX:4166,24( aktuell )  
4158,68( Vortagswert )  
Dowjones-Index:7916,13( Stand 17:00 MEZ )  
7957,41( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:16161,64
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Das Wetter

Nachts von Westen her starke Bewoelkung und Regen, dabei erneut Glatteisbildung; nur in Sachsen kaum Regen. Tiefsttemperaturen zwischen vier Grad am Rhein und -6 Grad in Vorpommern.

Morgen anfangs in Nord- und Nordostdeutschland Regen mit Glatteisbildung, sonst zum Teil Wolkenauflockerungen. Hoechsttemperaturen zwischen -2 Grad an der unteren Oder und bis 10 Grad am Rhein.

Die weiteren Aussichten: Meist wolkig, teils neblig trueb, gelegentlich Niederschlag, meist als Regen. Tags zwischen 1 Grad im Osten und 8 Grad am Rhein, nachts 3 bis -2 Grad.


Quellen

Deutschlandfunk    22:00 MEZ
SWF3    22:00 MEZ