DRK will Erdbebenhilfe in Algerien einstellen |
Algier. Vier Tage nach dem Erdbeben in Algerien will das Deutsche
Rote Kreuz seine Suche nach Verschuetteten einstellen. Ein
DRK-Sprecher sagte, die Chance, noch Ueberlebende zu bergen, sei
gering. Die deutschen Hundefuehrer sollen morgen zurueckfliegen.
Mit ihrer Hilfe seien zwei Verschuettete gerettet und mehrere Tote
aufgespuert worden. Nach algerischen Behoerdenangaben sind mehr als
zweitausend Menschen bei dem Erdbeben getoetet worden. Wegen der
grossen Hitze und des verschmutzten Trinkwassers drohen im
Katastrophengebiet Krankheiten. Inzwischen waechst der Druck auf
den algerischen Staatschef Bouteflika. In der algerischen Presse
haeufen sich Ruecktrittsforderungen wegen seines angeblich
unzureichenden Krisenmanagements. Einen Besuch im Erdbebengebiet
musste der Staatschef abbrechen, weil wuetende Bewohner ihn mit
Steinen bewarfen. |
Klarer SPD-Sieg bei Bremer Buergerschaftwahlen |
Bremen. In Bremen waren heute rund 490.000 wahlberechtigte Buerger in
Bremen und Bremerhaven zu den Buergerschaftswahlen aufgerufen. Die SPD
ist der klare Sieger der Wahlen zur Bremischen Buergerschaft. Die SPD
konnte gegenueber der Wahl von 1999 nochmals geringfuegig zulegen und
kommt auf 43,4 Prozent. Der bisherige Koalitionspartner CDU buesst
ueberraschend fast acht Prozentpunkte ein und erreicht nur noch 29,3
Prozent. In einer ersten Reaktion legte sich der SPD-Spitzenkandidat
und Bremer Buergermeister Scherf bereits eindeutig auf seinen
kuenftigen Regierungspartner fest. Scherf wertete das Ergebnis als
klares Votum fuer die Grosse Koalition. Der CDU-Spitzenkandidat und
Scherfs Stellvertreter Perschau gestand die Niederlage seiner Partei
ein. Er verwies auf Scherfs Ankuendigung, nur mit einer SPD als
staerkste Fraktion in der Buergerschaft das Buendnis mit der CDU
fortsetzen zu wollen. Viele Unionswaehler haetten sich daher taktisch
verhalten. Sie haetten Scherf gestaerkt, um die Grosse Koalition zu
stabilisieren und ein rot-gruenes Buendnis zu verhindern. Die Gruenen
konnten deutlich zulegen und kommen auf 12,7 Prozent. Die FDP muss um
den Einzug in die Buergerschaft bangen: Sie liegt bei 4,2 Prozent.
Chancen auf ein Mandat haben auch die rechtsextreme DVU und die
Schill-Partei. Sie koennten durch ihr gutes Abschneiden in Bremerhaven
ins Landesparlament einziehen. |
Finanzluecke fuer 2004 benannt |
Finanzminister Eichel hat erstmals eingeraeumt, dass der Bund im
Haushaltsjahr 2004 eine Finanzluecke von etwa 15 Mrd. Euro schliessen
muss. Der Minister kuendigte weitere Sparmassnahmen an, um sein Ziel,
im kommenden Jahr einen verfassungsgemaessen Haushalt zu erreichen,
umsetzen zu koennen. Pauschale Kuerzungen muessten "in bestimmtem
Umfang" in allen Ressorts durchgesetzt werden. Konkrete Massnahmen
nannte er nicht. Er betonte jedoch dass es bei den noetigen Kuerzungen
keine Tabus geben werde. Ausgenommen wuerden aber Mittel fuer
Kinderbetreuung und den Forschungsbereich sowie fuer Bildung und
Ausbildung. In diesem Jahr uebersteigen die neuen Schulden die
Investitionen. Deshalb muss Eichel einen Nachtragshaushalt einreichen. |
Opposition will Auslandsschulden zurueckholen |
Vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise haben Union und FDP
die Bundesregierung aufgefordert, im Ausland auf die Rueckzahlung
von Schulden zu draengen. So sagte Unions-Fraktionsvize Merz in
der "Bild am Sonntag", grosszuegige Schuldenerlasse koenne sich
Deutschland nicht mehr leisten. Auch Zusagen fuer groessere Kredite
muessten vorerst unterbleiben. Dafuer sei die Lage viel zu
dramatisch. Das Finanzministerium wies die Forderungen als wenig
realitaetsnah zurueck. Die Regierung handele im Rahmen
internationaler Vereinbarungen. |
Ehrungen bei 'Jugend forscht' |
Ludwigshafen. 35 Schueler-Arbeiten aus sieben Fachgebieten sind am
Sonntag in Ludwigshafen beim "Jugend forscht"-Wettbewerb ausgezeichnet
worden. Bundes-Bildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) sagte, die
Preistraeger seien "die eigentlichen Superstars" in Deutschland und
rief dazu auf, bei Jugendlichen das Interesse fuer Naturwissenschaft
und Technik zu wecken. Es sei fatal, dass begabte Schuelerinnen zu
wenig gefoerdert wuerden, kritisierte die Ministerin. Sie rief die
Laender auf, sich auf verbindliche Bildungsstandards zu verstaendigen.
Dies wuerde Schuelern deutlich machen, welches Wissen verlangt werde,
sagte Bulmahn am Sonntag in Ludwigshafen. Die Ministerin forderte
zudem neue Perspektiven in der Bildungspolitik. Noetig sei mehr
Bildungsoptimismus, der mit mehr Vertrauen in Schueler und Lehrer
einher gehen muesse. Praemiert wurde unter anderem die Arbeit einer
Hamburger Schuelerin, die Klebstoff aus Naturmaterialien hergestellt
hatte. Der 20-jaehrige Ralf Basler aus Baden-Wuerttemberg erhielt fuer
eine Motorsaege mit Laser-Abstandsmesser den Preis fuer die
innovativste Idee im Bereich Arbeitswelt. |
Sozial-Reformen Thema beim Oekumenischen Kirchentag in Berlin |
Baden-Baden. Die Sozial-Reformen der Bundesregierung werden das
wichtigste innenpolitische Thema beim Oekumenischen Kirchentag in
Berlin sein. Das hat die evangelische Kirchentagspraesidentin
Raiser im Suedwestrundfunk angekuendigt. Sie erklaerte, die Kirchen
haetten zu diesen Reformen viel zu sagen. Der Oekumenische
Kirchentag beginnt am Mittwoch in Berlin. Mehr als 200-tausend
Dauer-Teilnehmer haben sich angemeldet. Damit seien die
Erwartungen der Evangelischen und der Katholischen Kirche weit
uebertroffen worden, sagte Raiser. Sie zeigte sich enttaeuscht
darueber, dass die Katholische Kirche einem gemeinsamen Abendmahl
von Katholiken und Protestanten beim Kirchentag nicht zugestimmt
hat. |
Urabstimmung: Ost-Metaller entscheiden sich fuer Streik |
In der ostdeutschen Stahlindustrie wird gestreikt werden. 83,06
Prozent der aufgerufenen Gewerkschaftsmitglieder und damit deutlich
mehr als die erforderlichen 75 Prozent stimmten fuer einen
Arbeitskampf, teilte die IG Metall mit. Das Ergebnis zeige den "hohen
Grad an Entschlossenheit, mit dem die Beschaeftigten fuer die
schrittweise Einfuehrung der 35-Stunden-Woche kaempfen wollen", sagte
der IG Metall-Bezirksleiter der Berlin-Brandenburg-Sachsen, Duevel.
Die Streiks sollen ungeachtet neuer Verhandlungen am 2. Juni beginnen.
Die Arbeitgeber stellen sich auf einen laengeren Ausstand ein.
Der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Fraktion, Merz, hat den
Streikbeschluss der IG Metall kritisiert. Es sei voellig
unverantwortlich, wenn die ostdeutsche Stahlindustrie bei der
momentanen Wirtschaftslage streike. |
Firmen denken verstaerkt an Abwanderung |
Frankfurt/Main. Bereits jede vierte Firma spielt laut einer
Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags mit dem
Gedanken an eine Verlagerung der Produktion ins Ausland. Wie die
"Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet, hatte vor
drei Jahren nur jedes fuenfte Unternehmen solche Erwaegungen
angestellt. Wichtigster Grund fuer Abwanderungsgedanken seien die
hohen Arbeitskosten in Deutschland, hiess es. Zunehmend werde aber
auch die Steuer- und Abgabenlast genannt, erklaerte
DIHK-Hauptgeschaeftsfuehrer Wandsleben. Nach wie vor bevorzugten
die potenziellen Abwanderer vor allem mittel- und osteuropaeische
Laendern, jedoch boeten sich immer haeufiger auch EU-Laender an, und
auch Asien ruecke in den Mittelpunkt. Wandsleben sagte, in
Deutschland seien die Loehne seit 1970 um 350 Prozent und die
Sozialabgaben um 450 Prozent gestiegen. |
Aufmerksamer Busfahrer verhindert erneute Reisebuskatastrophe |
Airolo. Der Fahrer eines mit 68 Schuelern besetzten Reisebusses
aus Frankfurt/Main hat gestern Abend vermutlich eine erneute
Buskatastrophe verhindert. Kurz vor dem Gotthardtunnel im
Schweizer Tessin bemerkte er gegen Mitternacht Brandgeruch und
fuhr sofort auf einen Parkplatz kurz vor dem Suedportal des
Tunnels. Alle Schueler haetten den Bus, dessen Motor in Brand
geraten war, unversehrt verlassen, sagte ein Mitarbeiter der
Raststaette. Das Feuer zerstoerte den hinteren Teil des Fahrzeuges.
Die Feuerwehr brauchte zweieinhalb Stunden, um den Brand zu
loeschen. Die Schueler zwischen 14 und 18 Jahren, die aus Italien
kamen, setzten am Morgen ihre Reise mit einem Ersatzbus fort. |
Handy-Verbot nutzlos |
Stuttgart/Mannheim. Das seit zwei Jahren geltende Handy-Verbot
beim Autofahren wird im Land kaum beachtet. Dies ergab eine am
Sonntag verbreitete Umfrage der Presseagentur dpa. Nach Angaben
der Polizei in Stuttgart und Mannheim nimmt die Zahl der Verstoesse
zu. Genaue Zahlen konnten jedoch nicht ermittelt werden, da der
Polizei das Personal fuer Kontrollen fehlt. Die Strafe von 40 Euro
scheine die Autofahrer nicht zu schrecken, hiess es bei der
Heidelberger Polizei. Auch die Polizei in Freiburg und Karlsruhe
bestaetigte, dass sich kaum jemand an das Handy-Verbot halte. |
Konstanzer Troedelmarkt lockt ueber 60.000 Besucher an |
Der Konstanzer Troedelmarkt hat am Wochenende mehr als 60.000
Schnaeppchenjaeger angezogen. Der Flohmarkt gilt als einer der
groessten in Sueddeutschland. In diesem Jahr reichte das
Marktgelaende grenzueberschreitend bis in die schweizerische
Nachbarstadt Kreuzlingen. 1.500 Haendler hatten auf 4,5 Kilometern
Marktstrecke ihre Staende aufgebaut. |
Herzschlagfinale in Riga: Tuerkei gewinnt Schlager-Grand-Prix |
Riga. Die Tuerkei hat den diesjaehrigen "Eurovision Song Contest"
gewonnen. In einem dramatischen Kopf-an-Kopf-Rennen mit den
Bewerbern aus Belgien und Russland konnte die Saengerin Sertab
Erener letzte Nacht im lettischen Riga den ersten Platz erringen.
Sie erhielt fuer ihren Song "Everyway That I Can" 167 Punkte. Den
zweiten Platz belegte Belgien mit der Gruppe Urban Trad, Russland
landete mit dem als Favoriten gehandelten Duo t.A.T.u. auf Rang
drei. Die deutsche Saengerin Lou kam mit ihrem Titel "Let's Get
Happy" auf Platz 12 von insgesamt 26 Bewerbern. |
Quellen |
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