GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 26. 05. 2006



* Merkel empfaengt Erdogan
* BND-Bericht tveroeffentlicht
* Neuer Berliner Hauptbahnhof wird eroeffnet
* Koehler und Beck besuchen Deutschen Katholikentag
* Spargesetzentwurf noch vor der Sommerpause gefordert
* DGB-Bundeskongress beendet
* Discounter Lidl steigert Umsatz auf ueber 40 Milliarden Euro
* Muenchener Uniklinik-Aerzte wollen in Dauerstreik treten
* Urabstimmung im oeffentlichen Dienst beendet
* VW baut Fertigungswerk im russischen Kaluga
* Generalbundesanwalt gibt Ermittlungen wegen Ueberfalls in Potsdam ab
* Bamberg scheitert im Basketball-Halbfinale
* Ski-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen
* Boerse



Merkel empfaengt Erdogan

Bundeskanzlerin Merkel empfaengt heute den tuerkischen Ministerpraesidenten Erdogan im Bundeskanzleramt. Beide Politiker wollen aktuelle bilaterale und internationale Fragen beraten. Anschliessend nehmen sie an der Eroeffnung des deutsch-tuerkischen Wirtschaftsforums teil, zu dem rund 1400 Vertreter beider Laender aus Firmen, Politik und Gesellschaft erwartet werden. Ziel ist es, die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen den beiden Laendern zu staerken. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner der Tuerkei.


BND-Bericht tveroeffentlicht

Berlin. Der Untersuchungsbericht zur Spitzelaffaere des Bundesnachrichtendiensts ist seit einer halben Stunde im Internet nachzulesen (siehe www.bundestag.de). In dem 179 Seiten umfassenden Dokument befasst sich Sonderermittler Schaefer mit der teils illegalen Observierung von Journalisten durch den Geheimdienst. Die Veroeffentlichung des Berichts verzoegerte sich, weil einige Journalisten verlangt hatten, dass die sie betreffenden Passagen unkenntlich gemacht werden. Schaefer schreibt unter anderem, dass keine gesetzgeberischen Massnahmen getroffen werden muessen, um derartige Affaeren kuenftig zu verhindern. Er plaediert aber fuer eine Aenderung der Dienstvorschriften. Im Allgemeinen, so der Bericht weiter, duerfen Journalisten als Quellen gefuehrt werden. Sie duerfen aber nicht instrumentalisiert werden, um Kollegen auszuforschen.


Neuer Berliner Hauptbahnhof wird eroeffnet

Mit der Ankunft eines ICE-Sonderzuges aus Leipzig beginnen heute die Feierlichkeiten zur Eroeffnung des neuen Berliner Hauptbahnhofes. Zu den Fahrgaesten gehoeren Bundeskanzlerin Merkel und Verkehrsminister Tiefensee, die von Bahnchef Mehdorn begruesst werden. Nach der Festansprache der Kanzlerin soll die symbolische Eroeffnung erfolgen. Das in etwa zehn Jahren entstandene Bauwerk hat nach Schaetzungen mehr als 700 Millionen Euro gekostet. Kuenftig sollen dort taeglich 1100 Zuege halten.

Bahnchef Mehdorn hat Aenderungen beim Bau des Berliner Hauptbahnhofs gegen Kritik des Architekten verteidigt. "Der Hauptbahnhof ist ein Bahnhof, keine Kathedrale", sagte Mehdorn im Morgenmagazin von ARD und ZDF. Auf "Luxus" habe aus finanziellen Gruenden verzichtet werden muessen. Mehdorn hatte unter anderem entschieden, das Glasdach ueber den Bahnsteigen zu kuerzen. Architekt von Gerkan hatte in einem Interview der "taz" seine Kritik bekraeftigt. Die Bahn habe das Bauwerk "verstuemmelt".


Koehler und Beck besuchen Deutschen Katholikentag

Auf dem Deutschen Katholikentag hat Bundespraesident Koehler die Armut als groesste Bedrohung des Weltfriedens bezeichnet. Es sei ein Irrtum zu glauben, dass es in Deutschland allein Frieden und wirtschaftlichen Wohlstand geben koenne, sagte Koehler in Saarbruecken. Er appelierte an die Bevoelkerung, sich in diesen Fragen mehr einzumischen. Nicht nur Christen sollten sich zur Naechstenliebe verpflichtet fuehlen. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Boehmer, forderte ein staerkeres ehrenamtliches Engagement bei der Eingliederung von Auslaendern. Dabei seien sowohl die deutsche Gesellschaft als auch die Einwanderer selbst gefragt, sagte die CDU-Politikerin.

Menschenrechte und Demokratisierung sind fuer den rheinland-pfaelzischen Ministerpraesidenten und SPD-Chef Kurt Beck die noetigen Voraussetzungen fuer eine erfolgreiche Entwicklungshilfe. Das hat Beck bei seinem Besuch auf dem Katholikentag betont.Nur so koennten Fortschritte in den Entwicklungs- und Schwellenlaendern erzielt werden. Zentrale Elemente der deutschen Entwicklungsarbeit muessten sein, eine "positive Regierungsfuehrung" zu unterstuetzen, Selbsthilfekraefte zu staerken sowie eine konsequente Korruptionsbekaempfung durchzufuehren.


Spargesetzentwurf noch vor der Sommerpause gefordert

Angesichts der Kostensteigerungen bei der Arbeitsmarktreform Hartz IV fordert der Unions-Haushaltsexperte Kampeter, dass die Regierung noch vor der Sommerpause ein Spargesetz vorlegt. Entweder man finde Wege, um bei der Arbeitsmarktpolitik Geld zu sparen, oder man werde mit dem Haushalt auch im naechsten Jahr gegen das Grundgesetz verstossen, sagte der CDU-Politiker der "Sueddeutschen Zeitung". Die Regierung muesse deshalb parallel zum Etat 2007 Anfang Juli ein so genanntes Haushaltsbegleitgesetz vorlegen. Weitere Einnahmeerhoehungen ueber Steuern duerfe es nicht geben, betonte Kampeter. Auf Wunsch der SPD wird sich am Sonntag auch der Koalitionsausschuss mit dem Kostenanstieg bei <> beschaeftigen. ddp sp 26.5. 3.35 h


DGB-Bundeskongress beendet

Mit einem Aufruf zur Geschlossenheit ist der Kongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Berlin zu Ende gegangen. Die Gewerkschaften muessten wachsam bleiben, sagte DGB-Chef Sommer. Einigkeit mache stark, nicht Zwiespalt. Er zog zugleich ein positives Fazit des fuenftaegigen Kongresses. Die Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn von sieben Euro fuenfzig und der Kampf gegen die Rente mit 67 seien starke Botschaften fuer die Arbeit der naechsten vier Jahre, erklaerte Sommer. Er aeusserte sich dazu bereit, auf Gespraechsangebote aus der Politik einzugehen. Man werde aber nicht jedem Kompromiss zustimmen, meinte der DGB-Chef.


Discounter Lidl steigert Umsatz auf ueber 40 Milliarden Euro

Der Lebensmitteldiscounter Lidl hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um rund zwoelf Prozent auf ueber 40 Milliarden Euro (Vorjahr: 36 Milliarden Euro) gesteigert. Der Discounter kuendigte eine Expansion in Osteuropa sowie die Einfuehrung eines Bio-Sortiments an. Beide Sparten der Gruppe (Lidl-Maerkte, Kaufland-SB-Warenhaeuser) haetten sich positiv entwickelt, teilte ein Sprecher des Unternehmens am Firmensitz in Neckarsulm mit. Noch in diesem Jahr wolle der Discounter in Kroatien und Slowenien Supermaerkte eroeffnen. Kaufland werde neue Warenhaeuser in Bulgarien und Rumaenien aufmachen. Zudem sollen im Rahmen einer Produktoffensive ein umfangreiches Bio-Sortiment aufgebaut und mit der Eigenmarke "Fairglobe" Produkte aus fairem Handel aus der Dritten Welt angeboten werden. Lidl betreibt nach eigenen Angaben in Deutschland knapp 2.700 Lebensmittelmaerkte und 500 Kaufland-Filialen. Die Zahl der Mitarbeiter in der Gruppe sei 2005 um 4.000 auf 170.000 gestiegen, sagte ein Lidl-Sprecher.


Muenchener Uniklinik-Aerzte wollen in Dauerstreik treten

Muenchen. Die Aerzte an den Muenchner Universitaetskliniken wollen von naechster Woche an in den Dauerstreik treten. Sie schlagen damit einen Sonderweg ein, nachdem die Aerzte-Vertretung Marburger Bund von Montag an immer eine Woche streiken und dann eine Woche lang die Rueckstaende aufarbeiten wollte. Ein Streiksprecher sagte dem Bayerischen Rundfunk, Muenchen habe als zweitgroesstes deutsches Uniklinikum eine gewisse Vorbildfunktion.

Der Verband der Universitaetsklinika Deutschlands (VUD) fordert in dem festgefahrenen Tarifstreit der Uniklinikaerzte den Austausch beider Verhandlungspartner. Der wirtschaftliche Schaden der Streiks fuer die Unikliniken betrage inzwischen mehr als 100 Millionen Euro, sagte VUD-Chef Ruediger Strehl.


Urabstimmung im oeffentlichen Dienst beendet

Die Urabstimmung der Beschaeftigten des Landes ueber den Tarifabschluss im oeffentlichen Dienst ist zu Ende gegangen. Die Gewerkschaft ver.di rechnet mit hoher Zustimmung. Der Konflikt mit dem Finanzministerium ueber die durchschnittliche Wochenarbeitszeit wurde beigelegt.


VW baut Fertigungswerk im russischen Kaluga

Der Autobauer Volkswagen wird in der russischen Stadt Kaluga, suedwestlich von Moskau, ein neues Produktionswerk bauen. Wie der Konzern in Wolfsburg mitteilte, soll die Fabrik eine Jahreskapazitaet von 115-tausend Fahrzeugen haben. Vorstandschef Pischetsrieder sagte, die Entscheidung sei von grosser strategischer Bedeutung fuer das Unternehmen. VW hatte rund 70 Standorte fuer eine moegliche Ansiedlung in Russland untersucht.


Generalbundesanwalt gibt Ermittlungen wegen Ueberfalls in Potsdam ab

Generalbundesanwalt Nehm hat die Ermittlungen wegen des Ueberfalls auf den dunkelhaeutigen Deutschen Ermyas M. in Potsdam an die dortige Staatsanwaltschaft abgegeben. Die beiden Beschuldigten seien nach wie vor verdaechtig, den Mann am Ostersonntag niedergeschlagen zu haben, heisst es in einer Mitteilung der Behoerde. Der Toetungsvorsatz sei den Verdaechtigen jedoch nicht nachzuweisen. Der Deutsche aethiopischer Abstammung war am Ostersonntag ueberfallen und schwer verletzt worden.


Bamberg scheitert im Basketball-Halbfinale

Bamberg. Titelverteidiger GHP Bamberg ist im Halbfinale um die deutsche Basketball-Meisterschaft ausgeschieden. Im entscheidenden fuenften Spiel verloren die Oberfranken daheim gegen Rhein Energie Koeln extrem knapp. Sekunden vor Schluss erzielte Koeln durch einen Drei-Punkte-Wurf das 69 zu 68. Im Finale treffen die Koelner von Sonntag an auf Pokalsieger Alba Berlin.


Ski-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen

Vilamoura. Bayerns Ministerpraesident Stoiber hat sich erfreut ueber den Zuschlag fuer Garmisch-Partenkirchen als Austragungsort der alpinen Ski-WM 2011 gezeigt. Er sagte, er sei gluecklich ueber die Entscheidung, sie bedeute einen wirtschaftlichen Impuls fuer Suedbayern und darueber hinaus. Stoiber war zum Abschluss seiner Portugalreise persoenlich zur Tagung des Internationalen Skiverbandes in Vilamoura gefahren, um die Bewerbung zu unterstuetzen. Garmisch-Partenkirchen erhielt neun von 18 Stimmen. Der einzige Konkurrent, das oesterreichische Schladming, zog mit sechs Stimmen den Kuerzeren. Im Jahr 1978 war Garmisch-Partenkirchen schon einmal WM-Gastgeber, als bisher einziger deutscher Wintersportort.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7803 Euro
Kanada (1 $) 0.7049 Euro
England (1 Pfund) 1.4611 Euro
Schweiz (100 sfr) 64.143 Euro
Japan (100 Yen) 0.6978 Euro
Schweden (100 skr) 10.744 Euro
Suedafrika (100 R) 11.876 Euro
China (1 Yuan) 0.0978 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 5788.36 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 11259.86 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 15970.76
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ