GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 15.06.1999



* Vorstellung des Zukunftskonzepts der Bundeswehr
* DRK: Kosovo-Hilfe nicht nur aus Spenden machbar
* SPD-Fraktion billigt Eckpunkte des Sparpakets von Finanzminister Eichel
* Bundesregierung vertagt Entscheidung ueber Kredit fuer AKW
* Vierzehn Jahre Haft fuer Hintze-Entfuehrer
* Fleisch ist Salmonellentraeger Nummer 1
* Staatsanwalt erhebt Klage gegen Wissenschaftsfaelscher Herrmann und Brach
* Coca-Cola: Problem zieht weitere Kreise
* Chemikalienverwechslung Ursache der Explosion bei Bayer in Wuppertal
* Boerse



Vorstellung des Zukunftskonzepts der Bundeswehr

Bonn. Beim Zivilpersonal der Bundeswehr sollen bis Ende 2002 rund 10.000 Stellen abgebaut werden. Das kuendigte Bundesverteidiungsminister Scharping bei der Vorstellung seines Zukunftskonzepts fuer die Streitkraefte an. Bei den Soldaten haelt der Minister keinen weiteren Personalabbau fuer vertretbar.


DRK: Kosovo-Hilfe nicht nur aus Spenden machbar

Baden-Baden. Das Deutsche Rote Kreuz hat sich fuer staatliche Hilfen zugunsten der Kosovo-Fluechtlinge eingesetzt. In einem Interview des Suedwestrundfunks sagte DRK-Praesident Ipsen, seine Organisation koenne die vielen Aufgaben nicht mit Spenden allein finanzieren. Angesichts der unglaublichen Zerstoerungen im Kosovo koennten die Fluechtlingslager nicht so bald aufgeloest werden. Hauptaufgabe sei zunaechst die Versorgung der notleidenden Bevoelkerung mit Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten. Das Rote Kreuz, das sich auf einen jahrelangen Kosovo-Einsatz vorbereitet, will nach den Worten von Ipsen auch einen Suchdienst organisieren.


SPD-Fraktion billigt Eckpunkte des Sparpakets von Finanzminister Eichel

Bonn. Die SPD-Bundestagsfraktion hat die ersten Eckwerte des Sparpakets von Bundesfinanzminister Eichel gebilligt. Beschlossen wurde, dass es auf keinen Fall eine Mehrwertsteuererhoehung geben soll. Das von Eichel vorgegebene Sparziel liegt bei 30 Mrd. DM.


Bundesregierung vertagt Entscheidung ueber Kredit fuer AKW

Bonn. Die Bundesregierung hat den Beschluss ueber einen westlichen Milliardenkredit fuer zwei Atomkraftwerke in der Ukraine vertagt. Darauf verstaendigte sich eine Ministerrunde unter Leitung von Bundeskanzler Schroeder. Wie die Deutsche Presseagentur aus dem Bonner Umweltministerium erfuhr, nahmen an der Sitzung auch die gruenen Minister Trittin und Fischer teil. Offenbar sollen nun doch Alternativen der Energieerzeugung, etwa ein Gaskraftwerk, fuer die Ukraine erwogen werden.


Vierzehn Jahre Haft fuer Hintze-Entfuehrer

Potsdam. Die beiden Entfuehrer des Potsdamers Mathias Hintze sind zu jeweils vierzehneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Potsdamer Landgericht sprach die beiden Russen des erpresserischen Menschenraubs mit Todesfolge fuer schuldig. Die Angeklagten hatten gestanden, den Gastwirtssohn aus Geltow bei Potsdam im Herbst 1997 entfuehrt und in ein Erdloch im Wald gesperrt zu haben. Dort erstickte das Opfer wenig spaeter. Dennoch versuchten die Entfuehrer, von Hintzes Eltern eine Mio. DM Loesegeld zu erpressen. Nach drei gescheiterten Gelduebergaben waren sie gefasst worden.


Fleisch ist Salmonellentraeger Nummer 1

Stuttgart. Fleisch ist unter allen Lebensmitteln am staerksten mit Salmonellen belastet. Aus dem Jahresbericht des Landesgesundheitsamtes Baden-Wuerttemberg geht hervor, dass fast jede fuenfte Probe von Fleisch warmbluetiger Tiere von Salmonellen befallen war. Insgesamt hat das LGA im vergangenen Jahr 4.000 Lebensmittel auf Salmonellen untersucht und davon 50 beanstandet. Dies ist der geringste Prozentsatz seit acht Jahren. Auch die Zahl der Salmonellenerkrankungen im Land ist weiter ruecklaeufig. Dem LGA wurden rund 10.200 Salmonellosen gemeldet. Vor sieben Jahren waren es noch mehr als doppelt so viel.


Staatsanwalt erhebt Klage gegen Wissenschaftsfaelscher Herrmann und Brach

Ulm. Die Staatsanwaltschaft hat die beiden ehemaligen Ulmer Krebsforscher Herrmann und Brach wegen Anstellungsbetrugs angeklagt. Zur Begruendung teilte die Staatsanwaltschaft mit, Herrmann und seine Kollegin Brach haetten bei ihrer Bewerbung an der Universitaet Ulm gefaelschte Arbeiten vorgelegt und damit die Berufungsgremien getaeuscht. Insgesamt sollen ueber 30 wissenschaftliche Arbeiten der beiden Forscher einer gruendlichen Pruefung nicht standgehalten haben. Die beiden Angeklagten waren von 1996 bis 1998 an der Universitaet Ulm beschaeftigt, ehe sie im verganenen Jahr ausschieden, nachdem die Vorwuerfe gegen sie bekanntgeworden waren. Disziplinarverfahren gegen die beiden wurden eingestellt.


Coca-Cola: Problem zieht weitere Kreise

Bruessel/Luxemburg. Nach Belgien hat jetzt auch Luxemburg den Verkauf von Getraenken des Coca-Cola-Konzerns verboten. Das belgische Gesundheitsministerium teilte mit, seit Mitte vergangener Woche seien mindestens 101 Vergiftungsfaelle nach Genuss von Coca-Cola-Getraenken registriert worden. Deutsche Verbraucher sind nach Angaben der Coca-Cola GmbH nicht in Gefahr. Das hessische Sozialministerium ordnete Kontrollen der Marken Coca-Cola, Fanta und Sprite an. In Rheinland-Pfalz sind inzwischen Cola-Kisten aus Belgien sichergestellt worden. Nach eigenen Angaben hat Coca-Cola mittlerweile die Ursachen fuer die Vergiftungsfaelle gefunden. Ein Problem sei der falsche Gebrauch von Kohlendioxid in einer belgischen Fabrik gewesen. Unabhaengig davon habe es in einer Fabrik im franzoesischen Duenkirchen Schwierigkeiten mit Getraenkedosen gegeben. Eine kleine Zahl von Paletten sei mit Stoffen in Beruehrung gekommen, die Pilze und deren Sporen abtoeteten.


Chemikalienverwechslung Ursache der Explosion bei Bayer in Wuppertal

Wuppertal. Ursache der schweren Explosion im Wuppertaler Werk des Bayer-Konzerns vor einer Woche war nach Angaben des Unternehmens eine Verwechslung von Chemikalien. Wie Bayer mitteilte, wurde bei der Produktion von Pflanzenschutzmitteln ein Behaelter mit einer falschen Substanz gefuellt. Dies habe beim anschliessenden Aufheizen des Kessels zur Explosion gefuehrt. Warum es zu dieser Verwechslung kam, ist unklar. Bei dem Unglueck waren ueber 100 Menschen verletzt worden.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,8817 DM= 0.9620 Euro
Kanada(1 $)  1,2859 DM= 0.6574 Euro
England(1 Pfund)  3,0117 DM= 1.5398 Euro
Schweiz(100 sfr)  122,7611 DM= 62.766 Euro
Japan(100 Yen)  1,5597 DM= 0.7974 Euro
Schweden(100 skr)  22,091 DM= 11.294 Euro
 
Einige Indizes:
DAX:5342,86( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10656,10( Stand 17:00 MESZ )  
10563,33( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:17282,00
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR1 09:00 MESZ    12:00 MESZ    17:00 MESZ    19:00 MESZ
B5    19:15 MESZ