Kinkel trifft die tuerkische Aussenministerin Chiller in Ankara |
Ankara. Bundesaussenminister Kinkel und seine tuerkische Kollegin Chiller
haben ihre unterschiedlichen Auffassungen zur Frage einer EU-Mitgliedschaft
der Tuerkei bekraeftigt. Chiller sagte nach einem Treffen mit Kinkel in
Ankara, ihr Land muesse nach den gleichen Kriterien bewertet werden wie
andere Beitrittskandidaten. Wenn dies nicht geschehe, bedeute das eine
Diskriminierung. Zugleich machte sie deutlich, dass es ihrem Land nicht darum
gehe, schon in den naechsten ein bis zwei Jahren in die Europaeische Union
aufgenommen zu werden. Kinkel wies nach den Beratungen auf die Problemfelder
im Verhaeltnis zwischen der Tuerkei und der EU hin. Er nannte vor allem
Menschenrechtsfragen. Solange es in diesem Bereich noch keine Loesungen gebe,
sei eine Mitgliedschaft der Tuerkei in der EU nicht moeglich, betonte Kinkel. |
Gruendung von "Thyssen-Krupp-Stahl" beschlossen |
Duesseldorf/ Dortmund. Die Gruendung einer gemeinsamen Stahl-Gesellschaft von
Thyssen und Krupp-Hoesch ist praktisch unter Dach und Fach. Die
Vorstandsvorsitzenden der Unternehmen, Vogel und Cromme, unterzeichneten am
Abend eine entsprechende Grundsatzerklaerung. Danach wird Thyssen mit 60,
Krupp mit 40 Prozent an der neuen Gesellschaft mit dem Namen
"Thyssen-Krupp-Stahl" beteiligt sein. Beide Konzerne wollen kurzfristig mit
Betriebsraeten und der IG Metall ueber die Loesung beraten.
Wie es weiter hiess, sollen bei der Fusion bis zum Jahr 2002 etwa 8.000
Arbeitsplaetze gestrichen, aber keine betriebsbedingten Kuendigungen
ausgesprochen werden. Nach Angaben des Chefs von Thyssen-Stahl Schulz
betrifft der Personalabbau alle Standorte mit Ausnahme der Produktion in
Duisburg.
Die Vorstaende der beiden Unternehmen erklaerten, der Personalabbau werde
sozial vertraeglich gestaltet. Geplant sei, freiwerdende Stellen nicht wieder
zu besetzen. |
Bundeswehr zieht Konsequenzen nach Vorfall in Detmold vor einer Woche |
Duesseldorf. Die Bundeswehr entlaesst sechs der neun Soldaten, die in der
vergangenen Woche in Detmold Auslaender angegriffen hatten. Wie die
zustaendige Bundeswehrstelle in Duesseldorf mitteilte, wurden gegen die drei
anderen beteiligten Soldaten verschaerfte Ausgangsbeschraenkungen erlassen.
Gleichzeitig werden sie zurueckgestuft und an verschiedene Standorte
versetzt. Allen neun Soldaten drohe weiterhin ein strafrechtliches Verfahren. |
Keine Einigung ueber Altersteilzeit bei Volkswagen |
Hannover. Bei Volkswagen hat es auch in der zweiten Runde ueber eine
tarifliche Regelung zur Altersteilzeit keine Einigung gegeben. Streitpunkte
zwischen Vertretern des Autokonzerns und der IG Metall ist die Forderung der
Gewerkschaften nach einem Ausgleich, um einen Rentenverlust fuer die
Arbeitnehmer so gering wie moeglich zu halten. VW-Verhandlungsfuehrer Schumm
(sp ?) will die Frage der Altersteilzeit zudem in einem Gesamtpaket
behandeln, das auch Loehne und Gehaelter sowie die Themen
Beschaeftigungssicherung und flexible Arbeitszeiten beinhaltet. Beide Seiten
wollen Mitte naechsten Monats erneut zusammenkommen. |
Energiewirtschaft: Kompromissbereitschaft bei Atommuell-Entsorgung |
Bonn. Die Energiewirtschaft hat bei der Entsorgung von radioaktivem Muell
Kompromissbereitschaft signalisiert. Der Chef der RWE-Energie Farnung (sp ?)
aeusserte sich in einem Schreiben an Umweltministerin Merkel. In dem Brief
nahm er Bezug auf ein Papier zu den Energiekonsens-Gespraechen, das von
Experten der Bunderegierung und der SPD ausgehandelt wurde. Farnung
bezeichnete das Papier als Basis fuer einen Kompromiss zur Entsorgung von
Atommuell. Farnung widersprach jedoch einem Bericht der "Wirtschaftswoche",
wonach die Atomwirtschaft zur Finanzierung weiterer Zwischenlager fuer
radioaktiven Abfall bereit sei. |
Daimler-Benz AG erwirtschaftet Milliardengewinn |
Stuttgart. Die Daimler-Benz AG hat 1996 einen Milliardengewinn
erwirtschaftet. Nach einer Pflichtveroeffentlichung des Unternehmens belaeuft
sich der Reingewinn des Konzerns auf 2,8 Mrd. Mark. 1995 hatte Daimler einen
Verlust von 5,7 Mrd. Mark ausgewiesen. Der direkte Vergleich beider
Ergebnisse sei allerdings durch die im Vorjahr enthaltenen Sonderfaktoren
schwierig. Bei der Hauptversammlung Ende Mai soll eine Dividende von 1,10 DM
je Aktie vorgeschlagen werden. |
Deutsche Bank erwartet weiter wachsende Gewinne |
Frankfurt. Die Deutsche Bank erwartet in diesem Jahr weiter wachsende
Gewinne. Nach den Worten von Vorstandssprecher Kopper (sp ?) ist das
Kreditgeschaeft nach wie vor lebhaft, und auch im Handel mit Wertpapieren und
Devisen rechne man wieder mit kraeftigen Zuwachsraten. Im vergangenen Jahr
hatte die Deutsche Bank ihren Ueberschuss um rund 100 Mio. auf 2,2 Mrd. Mark
gesteigert. |
Inflationsrate hat sich abgeschwaecht |
Wiesbaden. Die Inflationsrate in Deutschland hat sich abgeschwaecht. Nach
vorlaeufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts lag die Teuerungsrate
in Westdeutschland im Maerz bei 1,6 Prozent. Im Februar waren die
Lebenshaltungskosten um 1,7 Prozent gestiegen. Fuer die neuen Bundeslaender
liegen noch keine Zahlen vor. |
Steuerschaetzung: 15 Mrd. Mark weniger Einnahmen als angenommen |
Kiel. Fuer die neue Steuerschaetzung im Mai rechnet das Institut fuer
Weltwirtschaft mit 15 Mrd. Mark weniger Einnahmen als bislang angenommen.
Damit werde es zunehmend unwahrscheinlich, dass Deutschland das
Defizit-Kriterium des Maastricht-Vertrags einhalte, sagte ein Steuerschaetzer
des Kieler Institutes der "Berliner Zeitung". Das Defizit der Neuverschuldung
werde eher bei 3,3 Prozent des Brutto-Inlandsproduktes liegen als bei den
vorgeschriebenen drei Prozent. Nach Angaben des Blattes rechnet das Muenchner
ifo-Institut mit Steuerausfaellen von mindestens zehn Mrd. Mark, das Berliner
Institut fuer Wirtschaftsforschung mit Mindereinnahmen von fuenf Milliarden.
Die Experten geben als Ursache vor allem die zunehmende Arbeitslosigkeit an. |
Keine Einigung in den Tarifverhandlungen im Bau-Hauptgewerbe |
Frankfurt. Die Tarifverhandlungen fuer die 1,3 Mio. Beschaeftigten im
Bau-Hauptgewerbe sind am Abend ohne Einigung vertagt worden. Arbeitgeber und
die Gewerkschaft Bauen/Agrar/Umwelt teilten nach den zweitaegigen Gespraechen
mit, eine Annaeherung sei nur bei der Nachfolge-Regelung fuer das
Schlechtwettergeld erreicht worden. Bei den Lohn- und Gehaltstarifen dagegen
aeusserten sich beide Seiten skeptisch zu den Aussichten, eine Einigung
darueber in der vierten Verhandlungsrunde am 11. April zu erzielen. Die
Gewerkschaft war mit der Forderung nach Sicherung der Realloehne in die
Verhandlungen gegangen. Die Arbeitgeber machten aber deutlich, dass sie
keinen Verteilungsspielraum saehen. |
Ermittlungsverfahren gegen Steffi Graf eingestellt |
Mannheim. Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat das Ermittlungsverfahren gegen
die Tennisspielerin Steffi Graf wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung
eingestellt. Wie die Behoerde weiter mitteilte, soll sie aber Geldsummen,
deren Hoehe nicht genannt wurden, an gemeinnuetzige Einrichtungen zahlen.
Die Ermittlungen gegen die Tennisspielerin standen im Zusammenhang mit dem
Verfahren gegen ihren Vater Peter Graf. Er war im Januar wegen
Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten
verurteilt worden. |
GREENPEACE protestiert gegen Gentechnik |
Koeln. Die Umweltschutz-Organisation GREENPEACE hat heute auf dem Koelner Dom
gegen die Gentechnik protestiert. Etwa 50 Aktivisten kletterten auf die
beiden Tuerme und befestigten Seile zwischen ihnen. Ein Transparent trug die
Aufschrift: "Mensch ist nicht Gott! Stoppt Gen-Manipulation!" |
Zahl der Ladendiebstaehle nahm im vergangenen Jahr zu |
Koeln. Bei Ladendiebstaehlen im Einzelhandel sind vergangenes Jahr Waren im
Wert von mehr als 4,5 Mrd. Mark gestohlen worden. Diese Zahl veroeffentlichte
der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels in Koeln. Bundesweit seien 1996
rund 650.000 Ladendiebstaehle erfasst worden. Bei einer Dunkelziffer, die vom
zehn- bis zwanzigfachen ausgeht, ergeben sich laut HDE schaetzungsweise 13
Mio. Faelle von Ladendiebstahl. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der
angezeigten Ladendiebstaehle um knapp sieben Prozent zu. |
Abschiebung bosnischer Kriegsfluechtlinge geht weiter |
Hannover. Bosnische Kriegsfluechtlinge in Niedersachsen muessen ab sofort
damit rechnen, abgeschoben zu werden. Innenminister Glogowski kuendigte heute
an, dass die im Winter unterbrochene Rueckfuehrung fortgesetzt werde. In
Niedersachsen leben noch etwa 17.500 Fluechtlinge aus Bosnien-Herzegowina.
Die Innenminister der Laender bekraeftigten heute noch einmal, dass sie
bundesweit am Rueckfuehrungsbeschluss festhalten wollen. |
Segelschulschiff der Bundesmarine nach Weltreise in Kiel eingetroffen |
Kiel. Das Segelschulschiff der Bundesmarine, Gorch-Fock, ist nach einer
Weltreise wieder zurueck in seinem Heimathafen. Nach ihrem Mammut-Turn von
fast einem Jahr machte der Dreimaster im Marinestuetzpunkt Kiel fest. Dort
begruessten mehrere tausend Angehoerige und Schaulustige die Besatzung.
Die Gorch-Fock legte seit ihrer Abfahrt am 18. April vorigen Jahres, der
laengsten Seereise eines deutschen Marineschiffes nach dem Krieg, 36.000
Seemeilen oder 66.700 Kilometer zurueck. Die Reise fuehrte in 16 Laender auf
vier Kontinenten. |
Boerse |
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Quellen |
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