GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 04.12.2000



* Gruene erstellen Papier zur Landwirtschaftspolitik
* Befristetes Tiermehlverbot in der EU
* Bauernverband rechnet mit erheblichen Kosten fuer Bauern und Verbraucher
* Koalitonsstreit um Entfernungspauschale wird heftiger
* Scheel schlagt Befristung der Entfernungspauschale auf 2 Jahre vor
* Mieterbund rechnet mit deutlich steigenden Wohnkosten
* Verluste fuer DaimlerChrysler vielleicht hoeher als vermutet
* Baden-Wuerttemberg wehrt sich gegen Verwendung des Landeswappens durch NPD
* Polizei erschiesst 4 Kampfhunde
* Boerse



Gruene erstellen Papier zur Landwirtschaftspolitik

Die Gruenen im Bundestag beschlossen heute ein Grundsatzpapier zu einem Umsteuern in der Landwirtschaftspolitik. Jetzt wollen die Buendnis-Gruenen die Gunst der Stunde nutzen und das Papier so schnell wie moeglich mit dem grossen Koalitionspartner abstimmen. Letzte Woche im Bundestag hatte sich SPD-Kanzler Schroeder ebenfalls fuer einen Ausstieg aus der industriellen Landwirtschaft starkgemacht. Mit 500 Millionen DM Staatszuschuessen sollen Oeko-Lebensmittel in den naechsten 5 Jahren verdoppelt, Batterie-, Kaefig- und Massentierhaltung verboten werden, so wollen es die Buendnis-Gruenen.


Befristetes Tiermehlverbot in der EU

In der Europaeischen Union soll es ein zeitlich befristetes Tiermehlverbot geben. Darauf einigten sich am fruehen Abend in Bruessel die EU-Agarminister. Das Verbot soll fuer mindestens ein halbes Jahr gelten.


Bauernverband rechnet mit erheblichen Kosten fuer Bauern und Verbraucher

Der Praesident des Deutschen Bauernverbandes, Sonleitner, rechnet wegen der BSE-Krise mit einem erheblichen Kosten- und Preisanstieg, sowohl fuer die deutschen Landwirte als auch fuer die Verbraucher. Der Chemnitzer Freien Presse sagte Sonleitner, er gehe davon aus, dass zahlreiche Landwirte wegen der Kostenexplosion die Hoefe aufgeben muessten. Allein die Beseitigung von Tierkadavern und Schlachtabfaellen verursache zusaetzliche Kosten von bis zu 1,7 Milliarden DM fuer die Agrarbetriebe.


Koalitonsstreit um Entfernungspauschale wird heftiger

Im Streit um die Ausgestaltung der Entfernungspauschale fuer Pendler haben sich die Fronten innerhalb der Koalition verhaertet. Das SPD-Praesidium hielt an dem Kompromiss fest, auf den sich Bundeskanzler Schroeder und die SPD-Ministerpraesidenten geeinigt hatten. Er stellt Autofahrer besser als Benutzer von oeffentlichen Verkehrsmitteln. Die Gruenen bezeichneten den SPD-Kurs als oekologisch falsch und sozial ungerecht. Sie beharren darauf, dass Fussgaenger sowie Fahrrad-, Bus- und Bahnfahrer genauso behandelt werden wie Autobenutzer. Die Deutsche Presseagentur berichtet unter Berufung auf die SPD-Fraktion, auch fuehrende Sozialdemokraten machten sich diese Forderung zu eigen. Morgen soll der Streit auf hoechste Ebene geschlichtet werden.


Scheel schlagt Befristung der Entfernungspauschale auf 2 Jahre vor

Im Koalitionsstreit um die Entfernungspauschale hat die Finanzexpertin der Gruenen, Scheel, eine Befristung auf 2 Jahr vorgeschlagen. Danach koennte die Hoehe der Steuerverguetung erneut ueberprueft werden, sagte Frau Scheel der Koelner Zeitung Express. Sie wiederholte die Forderung der Gruenen nach einer einheitlichen Pauschale fuer Autofahrer und Nutzer oeffentlicher Verkehrsmittel.


Mieterbund rechnet mit deutlich steigenden Wohnkosten

Die Wohnkosten in Deutschland werden nach Angaben des Deutschen Mieterbundes im kommenden Jahr deutlich anziehen. Mieterbunddirektor Rips sagte der Tageszeitung Die Welt, die Mieten inklusive Neben- und Heizkosten wuerden um mindestens 4% steigen. Als Hauptgrund fuer diese Entwicklung nannte Rips die gestiegenen Energiekosten. Der Mieterbund erwarte weiter, dass der Preisanstieg bei den Kaltmieten im kommenden Jahr wieder ueber 2% liegen werde und sich damit gegenueber dem Jahr 2000 nahezu verdoppele.


Verluste fuer DaimlerChrysler vielleicht hoeher als vermutet

Dem DaimlerChrysler-Konzern drohen moeglicherweise noch mehr Milliardenverluste als bisher vermutet. Nach Angaben des Wall Street Journal wird die angeschlagene Chrysler-Sparte im 4. Quartal 2000 ein Minus von etwa 2,2 Milliarden DM machen. Zudem schreibt das Nachrichtenmagazin Newsweek, die Barreserven wuerden auf ein gefaehrlich niedriges Niveau fallen.


Baden-Wuerttemberg wehrt sich gegen Verwendung des Landeswappens durch NPD

Die baden-wuerttembergische Landesregierung hat juristische Schritte gegen die Verwendung des Landeswappens durch die rechtsextremistische NPD eingeleitet. Das Staatsministerium teilte heute mit, die Abbildung mit den 3 Loewen auf der Internetseite des NPD-Bundesverbandes verstosse gegen das Gesetz ueber das Wappen des Landes Baden-Wuerttemberg. Das koenne als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbusse von bis zu 2000 DM belegt werden.


Polizei erschiesst 4 Kampfhunde

Die Polizei hat am Nachmittag in der Naehe von Mannheim 4 freilaufende Kampfhunde erschossen. 2 von ihnen hatten einen Fussgaenger angegriffen, der sich in ein Auto fluechten konnte. Als eine Polizeistreife eintraf und die Hunde einfangen wollte, attackierten die Tiere auch die Beamten. Diese eroeffneten das Feuer und toeteten 3 Pittbulls und eine amerikanische Dogge. Der Hundehalter erklaerte, er koenne sich nicht erklaeren, wie die Tiere ins Freie gelangten. Ein Polizeibeamter wurde leicht verletzt.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,2038 DM= 1.1267 Euro
Kanada(1 $)  1,4235 DM= 0.7278 Euro
England(1 Pfund)  3,1942 DM= 1.6331 Euro
Schweiz(100 sfr)  128,9615 DM= 65.936 Euro
Japan(100 Yen)  1,9872 DM= 1.0160 Euro
Schweden(100 skr)  22,6500 DM= 11.580 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:6403,52( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10461,89( Stand 17:00 MEZ )  
10373,54( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:14954,73
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MEZ
Radio7    18:00 MEZ
SWR3    19:00 MEZ