GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 11.10.2002



* Koalitionsverhandlungen
* Eichel gegen Einschraenkung des Ehegattensplittings
* Schaeuble als Fraktions-Vize geplant
* Haftbefehl gegen Mzoudi bleibt bestehen
* Siemens-Mitarbeiter demonstrieren gegen Stellenabbau
* Warnung vor Aerztemangel
* Porsche erwirtschaft 830 Millionen Euro Vorsteuergewinn
* Boerse



Koalitionsverhandlungen

Berlin. SPD und Gruene beschaeftigen sich bei der heutigen Runde der Koalitionsverhandlungen mit den Themen Gesundheit, Frauen und Kultur. Schon vorab haben sie sich ueber Sparmassnahmen geeinigt, um die Beitraege zur gesetzlichen Krankenversicherung stabil zu halten. Demnach werden die Ausgaben fuer Medikamente sinken und der Verwaltungsaufwand bei den Kassen zurueckgefahren werden. Ausserdem will Rot-Gruen mehr Gutverdienende bei den gesetzlichen Kassen halten. Berufsanfaenger werden es den Plaenen zufolge in Zukunft schwerer haben, in eine private Versicherung zu wechseln: Die Verdienstgrenze, von der an dieser Wechsel erlaubt ist, soll von 3.375 auf 4.500 Euro steigen.


Eichel gegen Einschraenkung des Ehegattensplittings

Berlin. Bundesfinanzminister Eichel ist offenbar dagegen, dass das Ehegattensplitting eingeschraenkt wird. Das habe Eichel bei den Koalitionsverhandlungen deutlich gemacht, schreibt die Deutsche Presseagentur. Danach ruecken auch andere fuehrende SPD-Politiker von den Kappungsplaenen der Gruenen ab.


Schaeuble als Fraktions-Vize geplant

Der fruehere CDU-Parteivorsitzende Wolfgang Schaeuble soll neuer Stellvertreter von Fraktionschefin Angela Merkel werden. Aus Kreisen der CDU wurde dies bestaetigt. Der Offenburger soll kuenftig fuer Aussen- und Sicherheitspolitik zustaendig sein und in dieser Funktion den bisherigen CDU-Sprecher in diesen Fragen, Volker Ruehe, abloesen. Bisher war spekuliert worden, dass es Widerstand in der Fraktion gegen Schaeuble geben koennte. Gewaehlt wird der Fraktionsvorstand am 16. Oktober.


Haftbefehl gegen Mzoudi bleibt bestehen

Karlsruhe. Der mutmassliche Hintermann der Attentaeter vom 11. September, Mzoudi, bleibt in Haft. Das erklaerte die zustaendige Ermittlungsrichterin am Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Wie es in der Begruendung hiess, besteht immer noch der Verdacht der Unterstuetzung einer terroristischen Vereinigung. Der 29-jaehrige Elektronik-Student aus Marokko war gestern in Hamburg festgenommen worden. Er soll engen Kontakt zu der Gruppe um den Todespiloten Mohammed Atta gehabt haben. Er selbst schweigt bislang zu den Vorwuerfen.


Siemens-Mitarbeiter demonstrieren gegen Stellenabbau

Muenchen. Mehrere tausend Siemens-Mitarbeiter haben gegen den Stellenabbau bei dem Elektronikkonzern protestiert. An deutschen Standorten seien bis zu 5500 Arbeitsplaetze gefaehrdet, erklaerte ein IG Metall-Sprecher bei der Hauptkundgebung in Muenchen. Mit den Abbauplaenen gefaehrde Siemens die eigene Zukunft. Morgen wuerden die entlassenen Fachkraefte wieder fehlen. Seit knapp zwei Jahren setzt der Konzern seinen Plan um, schrittweise 35.000 Arbeitsplaetze in allen Niederlassungen in der Welt abzubauen. Auch in Berlin, Duesseldorf und anderen Siemens-Standorten in Nordrhein-Westfalen demonstrierten Mitarbeiter gegen die Stellenstreichungen.


Warnung vor Aerztemangel

Der groesste deutsche Aerzteverband Hartmannbund hat auf seiner Jahreshauptversammlung am Freitag vor einem dramatischen Aerztemangel gewarnt. Nach Ansicht des Bundes-Vorsitzenden, Hans-Juergen Thomas, werden bis zum Jahre 2010 altersbedingt 22.000 Aerzte ausscheiden. Besonders bei den Hausaerzten werde sich der Mangel bemerkbar machen. Besonders betroffen seien die neuen Bundeslaender, so Thomas weiter, weil dort die Verguetungen noch nicht denen in den alten Bundeslaendern angeglichen seien. Ausserdem befuerchten die deutschen Aerzte den Verlust der Unabhaengigkeit ihres Berufsstandes. Vor allem der wirtschaftliche Druck durch einschraenkte Budgets bedrohe in einzelnen Faellen die Existenz, wie Thomas ausfuehrte. Er forderte von der Bundesregierung die Garantie, "dass die aerztliche Berufsausuebung unabhaengig bleibt von staatlichem Dirigismus und einengenden Orientierungen".


Porsche erwirtschaft 830 Millionen Euro Vorsteuergewinn

Stuttgart. Der Sportwagenhersteller Porsche hat im abgelaufenen Geschaeftsjahr einen Vorsteuergewinn von fast 830 Millionen Euro erwirtschaftet. Das sind 40 Prozent mehr als im vorangegangenen Geschaeftsjahr. Der Jahresueberschuss stieg von 270 auf ueber 460 Millionen Euro. Das ist ein Plus von gut 70 Prozent. Fuer das laufende Jahr rechnet Porsche mit einer weiteren Steigerung von Absatz, Umsatz und Ertrag.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1.0138 Euro
Kanada(1 $)  0.6393 Euro
England(1 Pfund)  1.5842 Euro
Schweiz(100 sfr)   68.329 Euro
Japan(100 Yen)  0.8156 Euro
Schweden(100 skr)   10.980 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:2851,48 ( aktuell )  
Dow-Jones-Index:7779,89 ( Stand 17:00 MESZ )  
7533,95 ( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:8529,61
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR3    16:00 MESZ
B5    17:00 MESZ