GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 13.03.2001



* Deutsche Wirtschaft kommt Zwangsarbeiter-Verpflichtungen nach
* Maul- und Klauenseuche in Frankreich
* USA verhaengen Tier- und Tierproduktimportverbot fuer Produkte der EU
* Bundesgesundheitsministerin sucht nach Uebergangsloesung bei Festbetraegen
* Trittin haelt Kritik an Meyer aufrecht
* Ostdeutsche schaetzen ihre eigene Lage als schlecht ein
* Aeypter nimmt vier deutsche Touristen als Geiseln
* Wehrbeauftragter mahnt Wachsamkeit gegenueber Rechten in der Armee an
* Deutsches Gesetz zur Stromeinspeisung haelt EU-Recht stand
* Zahl der AIDS-Faelle in Deutschland 2000 gestiegen
* Boerse



Deutsche Wirtschaft kommt Zwangsarbeiter-Verpflichtungen nach

Die deutsche Wirtschaft wird ihren Beitrag zur Entschaedigung ehemaliger Zwangsarbeiter in vollem Umfang aufbringen. Der Sprecher der Stiftungs-Initiative, Gibowski, sagte am Abend in Berlin, man habe die 5 Milliarden Mark nun beisammen. Gibowski erlaeuterte, die 17 Gruendungsmitglieder der Stiftungsinitiative wuerden zusaetzliche Zahlungen erbringen. Fuer den Fall, dass die Luecke von derzeit 1,4 Milliarden damit nicht voellig geschlossen werde, uebernehme man eine Ausfallgarantie.Morgen ist ein Treffen deutscher Unternehmen mit Bundeskanzler Schroeder vorgesehen. Dabei soll es nun vor allem um die Frage der Rechtssicherheit gehen, von der wiederum der Beginn der Auszahlungen abhaengt. Vor kurzem hatte ein New Yorker Gericht Sammelklagen von NS-Opfern nicht abgewiesen. Richterin Kram entschied vielmehr, erst muesse das Geld fuer die Entschaedigung im ganzen aufgebracht sein. Der Bund hat die von ihm zugesagten 5 Milliarden Mark schon vor geraumer Zeit zur Verfuegung gestellt. Bundeskanzler Schroeder sagte, er sei darueber erleichtert, dass die deutsche Wirtschaft ihren Anteil zur Entschaedigung beisammen habe. Schroeder sagte im ZDF, die Unternehmen kaemen ihrer moralischen Verantwortung nach und beugten einem Imageschaden auf internationalen Maerkten vor.


Maul- und Klauenseuche in Frankreich

Die EU-Kommission hat nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Frankreich den Export von Tieren aus dem Land verboten. Nach Angaben der Deutschen Presseagentur folgte die Kommission damit am Abend einer zuvor ausgesprochenen Empfehlung des Veterinaerausschusses. Das Embargo solle zunaechst zwei Wochen lang gelten und betreffe neben lebenden Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen auch Fleisch- und Milchprodukte. Die franzoesischen Behoerden hatten zuvor zwei Faelle der Krankheit im noerdlichen Département Mayenne bestaetigt. Agrarminister Glavany sagte, er befuerchte weitere Infektionen. Das Verbraucherschutzministerium in Berlin nannte die Lage dramatisch. Es werde geprueft, welche Tiere seit Mitte Januar aus Frankreich eingefuehrt worden seien. Die Schweiz stoppte den Import von Lebendvieh aus der gesamten Europaeischen Union. In Grossbritannien stieg die Zahl der von der Seuche betroffenen Betriebe nach Regierungsangaben auf 200.


USA verhaengen Tier- und Tierproduktimportverbot fuer Produkte der EU

Die Vereinigten Staaten haben wegen der Maul- und Klauenseuche ein voruebergehendes Einfuhrverbot fuer Tiere und Tierprodukte aus der EU verhaengt. Das Landwirtschaftsministerium in Washington nannte als Grund den Ausbruch der Krankheit in Frankreich. Die US-Regierung will zudem alle seit dem 21. Februar erfolgten Fleischimporte sperren und untersuchen lassen. Die EU-Kommission erklaerte in Bruessel, vor einer Reaktion warte man zunaechst ab, wie umfangreich der Boykott der USA ausfalle und wie er im einzelnen begruendet werde. Die Kommission hatte zuvor selbst den Export von Tieren aus Frankreich untersagt. Sie folgte einer Empfehlung des EU-Veterinaerausschusses. Das Embargo betrifft vor allem Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Die franzoesischen Behoerden haben bislang zwei Faelle der Krankheit im noerdlichen Departement Mayenne bestaetigt. Das Verbraucherschutzministerium in Berlin nannte die Lage dramatisch. - Auch in Argentinien wurde inzwischen der erste Fall von Maul- und Klauenseuche nachgewiesen. In Grossbritannien stieg die Zahl der betroffenen Betriebe nach Regierungsangaben auf 200.


Bundesgesundheitsministerin sucht nach Uebergangsloesung bei Festbetraegen

Bundesgesundheitsministerin Schmidt will noch in dieser Woche eine Uebergangsregelung fuer die umstrittenen Festbetraege bei Arzneimitteln vorlegen. Dies kuendigte ein Sprecher als Reaktion auf die Entscheidung der Krankenkassen an, die Festpreise fuer zahlreiche Medikamente zum 15. Mai um fast ein Drittel zu senken. Damit wollen die Kassen eine Milliarde Mark pro Jahr sparen.


Trittin haelt Kritik an Meyer aufrecht

Bundesumweltminister Trittin haelt seine Kritik an CDU-Generalsekretaer Meyer aufrecht. In einem am Abend in Berlin veroeffentlichten Schreiben an Meyer betonte Trittin allerdings, er habe den CDU-Politiker nicht persoenlich verletzen wollen. Doch habe er weiter kein Verstaendnis deutsch-tuemelnde Toene des Generalsekretaers der Christdemokraten, betonte Trittin. So sei der Satz "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein", die populaerste Parole auf T-Shirts von Skinheads. Der Minister hatte Meyer die Mentalitaet eines Skinheads bescheinigt. Unklar ist, ob der CDU-Generalsekretaer die neuen Aeusserungen Trittins als die von ihm ultimativ verlangte Entschuldigung akzeptiert.


Ostdeutsche schaetzen ihre eigene Lage als schlecht ein

Gut zehn Jahre nach der politischen Wende beurteilen die Menschen in den neuen Laendern ihre Situation in wichtigen Aspekten schlechter als die Buerger in anderen ehemals kommunistischen Staaten. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Europa-Universitaet in Frankfurt/Oder, ueber die die "Maerkische Oder-Zeitung" berichtet. 57 Prozent der Ostdeutschen hielten die Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik fuer ungerecht. Schlechter sind die Werte nur in Bulgarien und Russland. Genau die Haelfte der Befragten in den neuen Laendern meint, dass die Bewaeltigung der wirtschaftlichen Probleme noch mindestens zehn Jahre dauere. In dieser Hinsicht sind sogar die Russen optimistischer. Fuer die Studie wurden insgesamt mehr als 11-tausend Buerger in elf Staaten befragt.


Aeypter nimmt vier deutsche Touristen als Geiseln

Ein aegyptischer Reiseleiter hat in der Naehe von Luxor vier deutsche Touristen in seine Gewalt gebracht. Er will seine Frau zur Rueckgabe der nach Deutschland gebrachten Kinder zwingen. Der 45-jaehrige Entfuehrer verhandelt ueber Mobiltelefon mit den deutschen Behoerden. Nach Angaben des Auswaertigen Amtes geht es den Geiseln den Umstaenden entsprechend gut.


Wehrbeauftragter mahnt Wachsamkeit gegenueber Rechten in der Armee an

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Penner, hat zu verstaerkter Wachsamkeit gegenueber Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in den deutschen Streitkraeften aufgerufen. Der SPD-Politiker sagte bei der Uebergabe seines Jahresberichtes an Parlamentspraesident Thierse in Berlin, im vergangenen Jahr seien 196 rechtsextreme Vorfaelle gemeldet worden, rund 45 Prozent mehr als 1999. Diese Entwicklung spiegele die gesellschaftlichen Verhaeltnisse wider. Thierse betonte, die Bundeswehr habe in besonderem Masse eine Erziehungsaufgabe gegenueber jungen Maennern. - Dem Bericht zufolge haben seit Januar 244 Frauen in der Armee ihre Grundausbildung begonnen oder absolviert. Penner betonte, weibliche Soldaten koennten in ihren Leistungen mit den maennlichen Kollegen mithalten.


Deutsches Gesetz zur Stromeinspeisung haelt EU-Recht stand

Das deutsche Gesetz zur Stromeinspeisung verstoesst nicht gegen EU-Recht. Der Europaeische Gerichtshof entschied, dass die Mindestverguetungen, die die Stromkonzerne fuer die Einspeisung alternativer Energien wie Windkraft zahlen muessen, keine staatlichen Subventionen darstellen. Das Gesetz verstosse auch nicht gegen die im EU-Binnenmarkt gerantierte Freiheit des Warenverkehrs, da es dem Umweltschutz diene, betonen die Richter in Luxemburg. Mit dem Urteil ist das klagende Unternehmen Preussen-Elektra unterlegen. Es wollte die Pflicht der Stromversorger aufheben, Oekostrom etwa aus Windkraft zu Mindestpreisen abzunehmen.


Zahl der AIDS-Faelle in Deutschland 2000 gestiegen

In Deutschland sind erstmals seit fuenf Jahren wieder mehr Menschen an Aids erkrankt. Wie das Robert-Koch-Institut in Berlin mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 750 neue Faelle gemeldet. Damit liege die Zahl um 33 Prozent hoeher als 1999. Nach Einschaetzung des Instituts lebten Ende vergangenen Jahres etwa 37-tausend mit dem HI-Virus infizierte Menschen in Deutschland. Etwa 600 Patienten seien im vergangenen Jahr an der Krankheit gestorben.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,1211 DM= 1.0844 Euro
Kanada(1 $)  1,3668 DM= 0.6988 Euro
England(1 Pfund)  3,0839 DM= 1.5767 Euro
Schweiz(100 sfr)  127,2498 DM= 65.061 Euro
Japan(100 Yen)  1,7684 DM= 0.9041 Euro
Schweden(100 skr)  21,3356 DM= 10.908 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5974,77( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10174,81( Stand 17:00 MEZ )  
10208,25( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:11819,70
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    16:00 MEZ    23:00 MEZ
B5    19:00 MEZ