GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 12.11.2001



* Fischer fordert Friedensloesung unter Fuehrung der UNO
* Weiter unsicheres Abstimmungsergebnis der Regierungsfraktionen
* Scharping praezisiert Einsatzgebiete der Bundeswehr
* Vermutlich deutscher Reporter in Afghanistan getoetet
* Lebenszeichen von den deutschen "Shelter Now"-Mitarbeitern
* Castor-Transport rollt weiter in Richtung Gorleben
* Flugzeugabsturz fuehrt zu Kurseinbruechen
* Boerse



Fischer fordert Friedensloesung unter Fuehrung der UNO

Aussenminister Fischer fordert eine Friedensloesung fuer Afghanistan unter Fuehrung der Vereinten Nationen. Das sagte er in seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung in New York. Unter dem Schutz der UNO werde es gelingen, auslaendische Einmischung in Afghanistan zu verhindern, um den Frieden zu sichern. Fischer sagte weiter, es sei ein Fehler gewesen, dass man nicht schon frueher versucht habe, die Konflikte in Afghanistan zu verhindern. Seit 20 Jahren gebe es dort Menschenrechtsverletzungen, Armut und Buergerkrieg.


Weiter unsicheres Abstimmungsergebnis der Regierungsfraktionen

Die Spitzen von SPD und Gruenen haben ihren Fraktionen geraten, dem geplanten Anti-Terror-Einsatz der Bundeswehr zuzustimmen. Der Parteirat der Gruenen forderte allerdings, dass der Auftrag klar eingegrenzt wird. Zuvor hatte der SPD-Vorstand dem Einsatz zugestimmt. Weiter unklar bleibt, wieviele Abweichler es am Donnerstag bei der Abstimmung im Bundestag geben wird. In der Fraktion der Gruenen haben sich 8, in der SPD-Fraktion 4 Abgeordnete oeffentlich gegen den Einsatz ausgesprochen. Bundeskanzler Schroeder sagte nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", dass sich die Koalitionsfrage stelle, falls bei der Bundeswehr-Abstimmung im Bundestag allein die Gruenen eine rot-gruene Mehrheit verhindern.


Scharping praezisiert Einsatzgebiete der Bundeswehr

Verteidigungsminister Scharping hat die moeglichen Einsatzorte der Bundeswehr in Afghanistan praezisiert. In der Krisenregion koennten lediglich 100 Angehoerige der Spezialtruppe zum Einsatz kommen, sagte Scharping dem "Berliner Tagesspiegel". Ihre Faehigkeit bestehe darin, an der Befreiung von Geiseln oder der Festnahme von Kriegsverbrechern mitzuwirken. Aufgabe der Luftwaffe sei es, zunaechst den Nachschub fuer die US-Armee im Buendnisgebiet, vor allem in die Tuerkei, zu gewaehrleisten. Die Marineeinheiten sollen nach Angaben Scharpings am Horn von Afrika eingesetzt werden, um die Seewege zu sichern. Fuer die ABC-Spuerpanzer gebe es derzeit noch keine Einsatzplaene. Der Minister betonte, eine unmittelbare Beteiligung deutscher Soldaten am Kampfgeschehen in Afghanistan stehe nicht zur Debatte.


Vermutlich deutscher Reporter in Afghanistan getoetet

Im Norden Afghanistans sind drei auslaendische Journalisten ums Leben gekommen. Unter ihnen soll auch ein Reporter der Illustrierten "Stern" sein. Ihr Fahrzeug war in einen Hinterhalt geraten und von Taliban-Milizen beschossen worden.


Lebenszeichen von den deutschen "Shelter Now"-Mitarbeitern

Von den in Afghanistan verhafteten deutschen Entwicklungshelfern gibt es neue Lebenszeichen. Ein Sprecher des Auswaertigen Amtes sagte, es seien Briefe der Festgenommenen an ihre Angehoerigen angekommen. Den Mitgliedern der Organisation "Shelter Now" geht es den Umstaenden entsprechend gut.


Castor-Transport rollt weiter in Richtung Gorleben

Der Atommuelltransport aus der franzoesischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague faehrt weiter in Richtung Gorleben. Er verliess am Abend den Bahnhof im suedpfaelzischen Wirth. Dort waren die franzoesischen Lokomotiven gegen deutsche ausgetauscht worden. Die Polizei umstellte den Bahnhof und nahm 30 Atomkraftgegner in Gewahrsam, um Blockaden zu verhindern. Der Zug mit den 6 Castor-Behaeltern wird morgen im Zwischenlager Gorleben erwartet.


Flugzeugabsturz fuehrt zu Kurseinbruechen

An den Boersen ist es nach dem Flugzeugabsturz in New York zu Kurseinbruechen gekommen. Haendler sprachen von panikartigen Verkaeufen. Der Deutsche Aktienindex verlor kurzfristig rund 200 Punkte, legte spaeter aber wieder zu. Auch die Boersen in London und Paris melden Verluste. An der New Yorker Wall Street ging der Dowjones-Index zunaechst um 1,7% nach unten, erholte sich spaeter aber wieder leicht.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,1924 DM= 1.1209 Euro
Kanada(1 $)  1,3677 DM= 0.6993 Euro
England(1 Pfund)  3,1885 DM= 1.6302 Euro
Schweiz(100 sfr)  133,6497 DM= 68.334 Euro
Japan(100 Yen)  1,8152 DM= 0.9280 Euro
Schweden(100 skr)  20,7846 DM= 10.626 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:4764,99( aktuell )  
Dow-Jones-Index:9457,43( Stand 17:00 MEZ )  
9608,00( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:10081,56
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MEZ
SWR3    20:00 MEZ