Kirchen rufen zu mehr Zuversicht auf |
Die Kirchen haben die Christen in Deutschland in ihren Osterbotschaften zu
mehr Zuversicht aufgerufen und zu einem offenen Zusammenleben mit Auslaendern
gemahnt. Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Lehmann, sagte in
seiner Predigt, der Glaube gebe neue Hoffnung in verzweifelten Situationen im
Kampf gegen Hass sowie Ungerechtigkeit. Der Ratsvorsitzende der EKD,
Engelhard, erklaerte, viele Menschen fuehlten sich gegenwaertig von
Zukunftsangst bedroht. Es komme jetzt darauf an, festgefahrene Positionen zu
verlassen. Der Erzbischof von Muenchen und Freising, Kardinal Friedrich
Wetter, sagte im Muenchner Liebfrauendom, die Osterbotschaft, dass Christus
von den Toten auferstanden ist, bedeute fuer die Glaeubigen einen Ausweg aus
der Orientierungslosigkeit. Damit trage das Christentum das groesste
Hoffnungspotential in sich. So hofften die Menschen in Tschetschenien auf
Waffenruhe, die Menschen in Bosnien auf Frieden. Woertlich sagte Wetter: "Bei
uns hoffen die einen, dass sie einen Arbeitsplatz finden, die anderen, dass
sie ihren Arbeitsplatz nicht verlieren." Doch Ostern schenke eine Hoffnung,
die alles in den Schatten stelle, was man sich ertraeumen koenne. Der
evangelische Landesbischoff Hermman von Loewenich sprach sich gegen jede
Resignation und Ohnmacht aus. In der Muenchner St. Matthaeuskirche sagte von
Loewenich, das Vertrauen auf die Auferstehung Jesu bewege die Menschen, sich
als Protestanten des Lebens gegen den Tod einzusetzen. Ein Beispiel dafuer
sei der ehemalige EU-Verwalter von Mostart, Hans Koschnik. |
Dritter Aktionstag der Ostermarschierer |
Bonn. Unter dem Motto "Kriege beenden - Gewalt verhueten - Frieden gestalten"
gingen auch heute wieder mehrere tausend Menschen bei den traditionellen
Ostermaerschen auf die Strassen. Am dritten Aktionstag lagen die Schwerpunkte
in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Thueringen und Brandenburg. Auf
Kundgebungen in zahlreichen Staedten protestierten die Ostermarschierer gegen
Militaereinsaetze und sprachen sich fuer ein Bleiberecht fuer
Kriegsfluechtlinge aus. Darueber hinaus forderten sie eine grundsaetzliche
Umkehr zu einer Politik des Friedens und des sozialen Ausgleichs, sowie
Kuerzungen im Ruestungshaushalt zugunsten sozialer Ausgaben und neuer
Arbeitsplaetze. |
Post testet neue Zustellformen |
Berlin/Bonn. Die deutsche Post will erstmals Fremdfirmen mit der Zustellung
von Sendungen beauftragen. Nach Informationen der Berliner Tageszeitung "BZ"
soll ein entsprechendes Pilotprojekt in vier groesseren Staedten, darunter
auch Stuttgart und Konstanz starten. Das Bundespostministerium habe den
Versuch damit begruendet, dass aus Kostengruenden neue Zustellformen getestet
werden muessten. Ein Sprecher des Ministeriums wies unterdessen einen Bericht
der Tageszeitung "Die Welt" zurueck, wonach das Porto fuer Briefe, Karten,
Paeckchen und Pakete steigen soll. Dem Bundespostministerium liege bisher
kein Antrag der Deutschen Post AG fuer eine Portoerhoehung vor. |
Deutscher Stabsunteroffizier in Bosnien verletzt |
Bonn. Beim Bundeswehreinsatz in Bosnien ist nach Angaben der "Bild-Zeitung"
zum zweiten Mal ein deutscher Soldat verletzt worden. Der 30jaehrige
Stabsunteroffizier wurde dem Bericht zufolge gestern noerdlich von Mostar bei
Arbeiten an einer Behelfsbruecke uber den Fluss Nevedwa von herabfallenden
Brueckenteilen eingeklemmt. Er sei mit Quetschungen am Oberkoerper, die
jedoch nicht lebensgefaehrlich seien, ins Bundeswehrlazarett ins kroatische
Split geflogen worden. Mitte Maerz war ein Oberleutnant des nach Bosnien
entsandten Bundeswehrkontingents bei Brueckenarbeiten auf eine Mine getreten
und schwer verletzt worden. |
DGB signalisiert Verhandlungsbereitschaft |
Hamburg. Spitzenvertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes haben
uebereinstimmend ihre Bereitschaft signalisiert, ueber Einschnitte ins
soziale Netz zu verhandeln. DGB-Chef Schulte und sein bayerischer Kollege
Schoesser sagten der Bild am Sonntag, sie seien unter anderem bereit, ueber
moegliche Kuerzungen der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall zu sprechen. Auch
ueber niedrigere Renten liesse sich reden, betonten die beiden
Gewerkschaftler. Bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall koennte nach
Schoessers Worten darauf verzichtet werden, die Ueberstunden in die
Lohnberechnung miteinzubeziehen. Auch zur Sanierung der Rentenkassen ist der
Deutsche Gewerkschaftsbund zu Kompromissen bereit. Sogar eine Erhoehung der
Mehrwertsteuer koennte sich Schoesser vorstellen, allerdings nur unter der
Bedingung, dass die hoeheren Steuereinnahmen gerecht verwendet werden.
Arbeitsminister Bluem hatte in den vergangenen Tagen Kuerzungen bei der
Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall verlangt. Bislang bezeichneten die
Gewerkschaften diesen Punkt aber immer als nicht verhandelbar.
Der Vorsitzende der IG Medien, Hensche, kritisierte die Aeusserungen von
Schulte und Schoesser. Es koenne nicht Aufgabe des DGB sein, sich am
Sozialabbau zu beteiligen. |
Thierse uebt Kritik an seiner Partei |
Bonn. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Wolfgang Thierse hat das
Erscheinungsbild seiner Partei kritisiert. Er sagte, es sei diffus und
unklar. Deshalb wuessten viele Waehler gar nicht mehr, warum sie die SPD
waehlen sollten, wofuer die Partei stehe und was ihre Konzept sei. Mangelndes
Profil und fehlende Glaubwuerdigkeit wertet der SPD-Vize als Hauptursache
fuer die Einbussen bei den letzten Landtagswahlen. Thierse forderte, die SPD
muesse in Bonn deutlicher als Oppositionspartei auftreten und duerfe nicht
den Eindruck erwecken, hinter verschlossenen Tueren mit der Bundesregierung
zu kummeln. Zugleich warnte er davor, angesichts der Wahlniederlagen eine
neue Personaldebatte innerhalb der SPD loszutreten. |
Einzelhandel gegen Liberalisierung der Ladenschlusszeiten |
Der Hauptverband des deutschen Einzelhandels befuerchtet bei einer
Liberalisierung des geltenden Ladenschlusses eine noch staerkere
Konzentration in der Branche. Verlierer seien dann vor allem Fachgeschaefte
an den benachteiligten Standorten in Stadtteilen, sowie in kleineren
Ortschaften und auf dem Land, sagte der Hauptgeschaeftsfuehrer des Verbandes,
Wenzel, in Koeln. Auf diese Weise wuerde zudem die oeffentlich propagierte
Mittelstandspolitik unterlaufen. Der Einzelhandel erwarte auch keine
positiven Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.
Auch die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen wandte sich heute
erneut gegen eine Aenderung des Ladenschlussgesetzes und sprach von einem
Schlag gegen Arbeitsplaetze. |
Chef der Dresdner Bank fuer Reform des Steuerrechts |
Frankfurt. Das deutsche Steuerrecht muss nach Meinung von Dresdner Bank-Chef
Sarazin reformiert werden, um Steuerhinterziehungen einzudaemmen. Ein System,
das laengst nicht mehr nur den Besserverdienern weniger als die Haelfte des
Einkommens uebriglasse, wecke Widerstand. Das sagte Sarazin der "Frankfurter
Allgemeinen Sonntagszeitung". Mit der Durchsuchung von Banken kuriere der
Fiskus nur an den Symptomen und schade ausserdem dem Finanzplatz Frankfurt.
Auslaendische Investoren wollten sich dieser Schnueffelei nicht aussetzen und
wickelten ihre Bankgeschaefte im Ausland ab. |
Blutkonserven mit Abbot-Verfahren werden erneut getestet |
Bonn. Die mangelhafte Zuverlaessigkeit von AIDS-Tests der US-Firma Abbot hat
in Deutschland offenbar keine Auswirkung auf die Versorgung mit
Blutkonserven. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte heute in
Bonn, das zustaendige Bundesamt fuer Sera und Impfstoffe, das Paul Ehrlich
Institut in Langen, habe Anweisung erteilt, dass alle mit dem umstrittenen
Test geprueften Blutkonserven vor der Verabreichung an Patienten erneut
getestet werden. Das Institut hatte nach Angaben des Gesundheitsministeriums
bereits am 28. Maerz angeordnet, die Zulassung fuer das Abbot-Testverfahren
ruhen zu lassen. |
SPD mahnt Absage der PDS an die kommunistische Plattform an |
Der thueringische Innenminister Debes, SPD, hat eine Absage der PDS an
die kommunistische Plattform angemahnt. Wenn die Partei sich von ihren
dogmatischen Elementen trenne, koenne sie fuer die SPD mehr als ein
Gespraechspartner werden, sagte Debes, der auch Vorsitzender der
thueringischen SPD ist, heute im mitteldeutschen Rundfunk. Derzeit stuende
eine engere Zusammenarbeit jedoch nicht an. |
Vogel wird erneut angeklagt |
Berlin. Der ehemalige DDR-Unterhaendler und Anwalt Wolfgang Vogel wird
erneut angeklagt. Der zweite Prozess gegen Vogel soll am 6. Mai vor dem
Berliner Landgericht eroeffnet werden. Nach Angaben eines Justizsprechers
muss er sich wiederum wegen der Erpressung ausreisewilliger DDR-Buerger
verantworten. Vogel war bereits im Januar zu zwei Jahren Haft auf Bewaehrung
und einer Geldstrafe von 92.000 DM verurteilt worden. In dem neuen Prozess
wird auch der fruehere Stasi-Generalmajor Niebling auf der Anklagebank
sitzen. Vogel und Niebling sollen Ausreisewillige in 41 Faellen genoetigt
haben, ihre Grundstuecke an DDR-Funktionaere abzugeben. |
Verdaechtiger bei Rauschgiftfahndung lebensgefaehrlich verletzt |
Muenchen. Im Rahmen einer Rauschgiftfahndung ist in der vergangenen Nacht ein
24jaehriger Verdaechtiger von einem Polizisten angeschossen und dabei
lebensgefaehrlich verletzt worden. Nach Angaben des Polizeipraesidiums
Muenchen wollten sich mehrere Drogenfahnder des Landeskriminalamtes Zugang
zur Wohnung des Verdaechtigen im Muenchner Stadtteil Schwabing verschaffen.
Beim Oeffnen der Tuer trat ihnen der Verdaechtige mit einer schussbereiten
Waffe entgegen, die er auf die Beamten richtete. Daraufhin gab einer der
Polizisten einen Schuss aus seiner Dienstpistole ab. |
Fussball |
1. Fussballbundesliga Borussia Moenchengladbach - 1.FC Bayern Muenchen 3:1 2. Fussballbundesliga Wattenscheid - Chemnitz 2:2 Meppen - Bochum 2:3 |
Tennis: Daviscup geraet zum Desaster |
Nicht nur, dass die deutsche Davis-Cup Mannschaft gegen Frankreich im
Viertelfinale ausgeschieden ist, nun wurde die Begegnung auch noch zum
Desaster: 0:5 unterlag das deutsche Team in Limoges. Im ersten Einzel des
Tages verlor David Prinosil gegen Guy Forget mit 3:6, 6:0 und 4:6. Im zweiten
Einzel schlug Cedric Priolin Hendrik Dreekman klar mit 6:4 und 6:3.
Die Franzosen treffen nun in der Vorschlussrunde auf Italien. |
Formel 1: Schumacher ausgeschieden |
Michael Schmacher ist beim grossen Preis von Argentinien ausgeschieden. In
der 46. von 72 Runden wurde dem Deutschen ein Defekt am Heck des Ferraris zum
Verhaengnis. Gewonnen hat wieder einmal Damon Hill aus England im Williams
Renault, der dritte Sieg im dritten Rennen. Auf Platz zwei fuhr sein
Teamgefaehrte Jacques Villeneuve aus Kanada, der damit schon den 2. Doppelsieg
von Williams in dieser Saison sicherstellte. Platz drei ging an den Franzosen
Jean Alesi im Benneton Renault. Auch der zweite deutsche Formel 1 - Pilot ist
ausgeschieden, Heinz-Harald Frentzen steuerte seinen Sauber Ford in der 32.
Runde von der Piste. |
Basketball: Bayreuth im Halbfinale |
Bayreuth steht im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Im siebten und
entscheidenden Spiel schlug das Team Brand Hagen mit 85:77. Im Halbfinale
trifft Bayreuth damit auf Alba Berlin. |
Quellen |
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