GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 24.10.1999



* Kommunalwahlen in Baden-Wuerttemberg
* Streit um Rentenplaene
* Koalitionsstreit um Lieferung eines Testpanzers
* Greenpeace kritisiert die Gruenen
* Skinheads zetteln Schlaegereien an
* Rex Guildo weiterhin in Lebensgefahr
* Fussball
* Kahn weiterhin verletzt



Kommunalwahlen in Baden-Wuerttemberg

In Baden-Wuerttemberg sind heute die Gemeinderaete und Kreistage neu
gewaehlt worden. Die Wahlbeteiligung war offenbar so niedrig wie noch
nie seit Bestehen der Bundesrepublik. Nach einer Umfrage der Deutschen
Presseagentur sind bis gegen 14 Uhr in Stuttgart 31,1% der Buergerinnen
und Buerger zur Wahl gegangen, in Mannheim 23,6% und in Karlsruhe 25,5%.
Aus anderen Staedten werden aehnliche Trends gemeldet. Insgesamt sind
rund 7 Millionen Menschen wahlberechtigt.
Wahlgewinner ist nach einer infratest-Prognose die CDU.
Sie steigert sich in Stuttgart laut infratest um rund 10 auf jetzt 41%,
die SPD wird dort mit 23% taxiert, die Gruenen geben in Stuttgart auf 14%
nach und die FDP verliert leicht auf jetzt 6%. Halbiert hat sich laut
infratest das Ergebnis der Republikaner auf nun etwa 4%, die Freien Waehler
bleiben stabil bei 7% und alle anderen zusammen bei 5%.
In Mannheim ergibt sich laut der infratest-Umfrage eine neue Reihenfolge:
die CDU legt dort um 12% zu und ist mit 44% neue Nummer 1, die SPD kommt
nur noch auf 34%, die Gruenen verlieren in Mannheim und erreichen etwa 9%,
die Freien Wahler bleiben stabil bei 6%. Deutliche Verluste erleiden die
Republikaner, die nur noch 2% erreichen.
Aus den anderen Gemeinden liegen zum Teil noch keine aussagekraeftigen
Ergebnisse vor.
Wegen des komplizierten Wahlverfahrens werden die Endergebnisse erst im
Laufe der Woche erwartet.
Bei den baden-wuerttembergischen Kommunalwahlen geht es um die Sitze in
den Staedten und Gemeinden, in den Ortschaften sowie in den 35 Kreistagen
und in der Regionalversammlung Stuttgart.
Erstmals koennen auch 300.000 Auslaender aus den Staaten der Europaeischen
Union mit Wohnsitz in Baden-Wuerttemberg an den Kommunalwahlen teilnehmen.



Streit um Rentenplaene

Im Streit um die rot-gruenen Rentenplaene fuer die Jahre 2000 und 2001 sind bei den Gewerkschaften und Teilen der SPD die Forderungen nach einem Kompromiss lauter geworden. Nach dem DGB plaedierte heute auch die Deutsche Angestellten Gewerkschaft DAG dafuer, die Renten um 1,7% statt der geplanten 0,7% anzuheben. DAG-Vorstandsmitglied Freitag rief die Koalition dazu auf, sie solle im Interesse eines parteiuebergreifenden Rentenkonsenses davon abruecken, die Renten lediglich der Inflationsrate anzupassen. Auch Niedersachsens SPD-Ministerpraesident Glogowski forderte die Bundesregierung auf, diesen Plan von sich aus in Frage zu stellen, um der Union entgegen zu kommen. Kanzler Schroeder und Arbeitsminister Riester betonten jedoch ihr Festhalten an dem Vorhaben. Auch die CDU-Spitze hat die Bundesregierung aufgerufen, zusammen mit der Union einen Kompromiss in der Renten- und Steuerpolitik auszuhandeln. CDU-Chef Schaeuble sagte dem Deutschlandfunk, man sei zu jedem Zeitpunkt bereit, ueber eine langfristige Konzeption zu reden. Generalsekretaerin Merkel betonte im hessichen Rundfunk, die Union sei nicht nur zu Gespraechen bereit, sondern auch sehr interessiert.


Koalitionsstreit um Lieferung eines Testpanzers

Der Koalitionsstreit um die Lieferung eines Testpanzers an die Tuerkei soll nach den Worten des designierten SPD-Generalsekretaers Muentefering intern beigelegt werden. Im ZDF sagte Muentefering, er sei sich bewusst, dass die Panzer-Lieferung fuer die Gruenen aber auch fuer die Sozialdemokraten eine schwierige Entscheidung sei. Er halte die Zustimmung des Bundessicherheitsrates dennoch fuer verantwortbar. Aussenminister Fischer von den Gruenen, der das Panzer-Geschaeft mit der Tuerkei ablehnt, war im Sicherheitsrat ueberstimmt worden. Das Thema soll morgen abend in einer Koalitionsrunde im Kanzleramt besprochen werden.


Greenpeace kritisiert die Gruenen

Die Umweltorganisation Greenpeace hat den Zustand der Gruenen und ihre Regierungspolitik kritisiert. Geschaeftsfuehrer Bohde sagte dem Monatsmagazin Spiegelreporter, die Partei der Gruenen habe keine Prinzipien, keine Visionen und keine Waehler. Auch an den Spitzenpolitikern Fischer und Trittin hatte der Greenpeace-Geschaeftsfuehrer etwas auszusetzen. Fischer stehe fuer den Abschied aus der Umweltpolitik, Trittin stehe fuer die falsche Umweltpolitik.


Skinheads zetteln Schlaegereien an

Dreissig Skinheads aus Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden haben auf einem Volksfest Schlaegereien angezettelt. Meist legten sie sich mit Auslaendern an und groelten rechtsradikale Parolen. Ein Italiener wurde schwer verletzt. Die nordrhein-westfaelische Polizei nahm 26 Skinheads voruebergehend fest und erstattete Anzeige wegen Landfriedensbruch und Koerperverletzung.


Rex Guildo weiterhin in Lebensgefahr

Der Schlagersaenger Rex Guildo schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Er war in der vergangenen Nacht aus dem zweiten Stock eines Muenchener Wohnhauses gesprungen. Nach Angaben der Aerzte erlitt Guildo unter anderem Knochenbrueche am Becken und an der Schulter, sowie eine Rueckenverletzung.


Fussball

Die Ergebnisse der 2. Fussball-Bundesliga:
Karlsruhe   -   Chemnitz  1:2
Fuerth      -   Mannhein  0:0
St. Pauli   -   Mainz     2:2
Bochum      -   TB Berlin 2:6



Kahn weiterhin verletzt

Bayern Muenchen muss moeglicherweise laenger auf Nationaltorhueter Oliver Kahn verzichten. Kahn hat Probleme mit dem Halswirbel. Im Auswaertsspiel der Championsleague in Eindhoven muss wieder Amateur-Torwart Stefan Wessels spielen. Als zweiter Torhueter wird der 16-jaehrige Jan Schloesser auf der Bank sitzen.


Quellen

B5    15:30 MESZ
SWR3    17:00 MESZ    19:00 MESZ
B3    18:00 MESZ