Zehn Jahre Haft fuer Hisbollah-Helfer Smyrek |
Tel Avif. Wegen Beihilfe zur Vorbereitung eines terroristischen Anschlags
in Israel hat das Bezirksgericht in Tel Avif den Deutschen Smyrek zu
zehn Jahren Haft verurteilt. Bereits vor zwei Tagen hatte das Gericht
Smyrek schuldig gesprochen, der pro-iranischen Hisbollah-Miliz geholfen
zu haben, einen Sprengstoffanschlag in Israel vorzubereiten. In seiner
Urteilsbegruendung sagte der Vorsitzende Richter, in Smyrek brodele ein
riesiger Judenhass. Smyrek bereue nicht, sondern wuerde es wieder tun. Nur
der Effektivitaet der Geheimdienste habe man es zu verdanken, dass der
geplante Anschlag vereitelt worden sei. Smyrek nahm das Urteil gelassen auf.
Smyrek war Ende 1997 bei der Einreise in Israel festgenommen worden. Der
heute 28jaehrige aus Braunschweig gab damals zu, er habe Plaetze
fotografieren wollen, die sich fuer Anschlaege eignen. Spaeter widderrief
er das Gestaendnis. Smyreks Anwalt kuendigte Berufung gegen das heutige
Urteil an. |
Prozess um Thomy-Erpressung: Ueberraschendes Gestaendnis |
Frankfurt. Im Prozess um die Erpressung des Lebensmittelkonzerns Nestle
hat der Angeklagte ueberraschend ein Gestaendnis abgelegt. Bereits nach
der Verlesung der Anklageschrift raeumte der 43jaehrige Mann ein, Produkte
der Nestle-Tochter Thomy mit Blausaeure vergiftet und in Supermaerkten
ausgelegt zu haben. Laut Anklage hat er von 1996 bis 1998 insgesamt neunmal
toedliche Dosen Blausaeure in Thomy-Produkte gespritzt, um so von Nestle
Rohdiamanten im Wert von 25 Mio. DM zu erpressen. Die Lebensmittel waren
rechtzeitig entdeckt und aus dem Verkehr gezogen worden. Der Taeter wurde im
vergangenen Jahr gefasst. Vor Gericht erklaerte er, die Idee zur Erpressung
sei ihm beim Fernsehen gekommen; das Ganze sei ein Spielfilm gewesen. |
Zurwehme in Greifswald gefasst |
Greifswald. Nach monatelanger bundesweiter Fahndung hat die Polizei
in Mecklenburg-Vorpommern den Gewaltverbrecher Zurwehme gefasst. Das
Schweriner Innenministerium teilte mit, Zurwehme sei nach einem Hinweis aus
der Bevoelkerung in Greifswald festgenommen und einwandfrei identifiziert
worden. Ein Passant habe Zurwehme in der Innenstadt von Greifswald erkannt
und die Polizei verstaendigt. Der 57jaehrige wurde daraufhin auf offener
Strasse verhaftet; er leistete keinerlei Widerstand.
Zurwehme war Ende letzten Jahres waehrend eines Freigangs aus der
Haftanstalt Bielefeld geflohen. Der wegen Mordes Verurteile soll nach
seiner Flucht zwei Ehepaare getoetet haben, ausserdem werden ihm mehrere
versuchte Vergewaltigungen vorgeworfen.
Zurwehme wird nun wohl nach Rheinland-Pfalz ueberstellt. Vom dortigen
Landeskriminalamt war auch die Zielfahndung nach Zurwehme ausgegangen. |
Zusammenstoss Muellwagen - Regionalzug fordert einen Toten und 30 Verletzte |
Duesseldorf. Beim Zusammenstoss eines Regionalzugs mit einem Muellwagens
in der Naehe von Kleve ist der Fahrer des Wagens getoetet worden. 30
Zuginsassen wurden verletzt, zwei davon schwer. Nach ersten Ermittlungen
der Polizei hatte das Muellfahrzeug auf einem Bahnuebergang angehalten
und war von den sich schliessenden Schranken eingeklemmt worden. |
Stumpfe: Talsohle in der Metallindustrie erreicht |
Berlin. In der deutschen Metall- und Elektroindustrie sind in den ersten
fuenf Monaten des Jahres 40.000 Arbeitsplaetze abgebaut worden. Der
Praesident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall Stumpfe sagte, dass
damit wohl die Talsohle erreicht sei. Aus Rueckmeldungen der Metall-
und Elektrobranche schloss er, dass der Auftragsrueckgang des Fruehjahr
nur ein kurzfristiges Konjunkturtief bedeute.
Stumpfe erlaeuterte ausserdem die Vorstellungen des Arbeitgeberverbands
Gesamtmetall ueber eine Reform der Tarifpolitik. Dabei bekannte sich Stumpfe
insgesamt zur Tarifautonomie mit Flaechentarifvertraegen, die Wahl- und
Ergaenzungsmoeglichkeiten sowie Oeffnungsklauseln boeten. Damit sollten, so
Stumpfe, Arbeitsplaetze im Rahmen betrieblicher Buendnisse fuer Arbeit
gesichert und geschaffen werden. Von den Arbeitnehmern forderte er, auf
hoehere Loehne zu verzichten. Ausserdem muessten die Arbeitszeiten flexibler
gestaltet, mehr Teilzeitstellen geschaffen und Ueberstunden abgebaut werden.
Dies duerfe allerdings nicht generell verordnet, sondern muesste den
betrieblichen Verhaeltnissen angepasst werden. Die Loehne sollten nach
Ansicht des Gesamtmetallverbandes zudem kuenftig staerker an den Erfolg des
Unternehmens gekoppelt werden. |
Buendnisgruene: Stromdurchleitung notfalls per Verordnung durchsetzen |
Berlin. Die Buendnisgruenen haben angekuendigt, die Durchleitung von
Fremdstrom durch die Netze der bisherigen Energiemonopolisten notfalls auf
dem Verordnungsweg durchzusetzen. Die energiepolitische Sprecherin der
Buendnisgruenen Wustedt (sp?) kuendigte eine solche Massnahme an, falls die
fuer September geplante Verbaendevereinbarung der Stromwirtschaft nicht den
gesetzlichen Anforderungen genuegt.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnte die Verbraucher vor
unserioesen Billigstromangeboten. Die Trennung von Strompreis und
Grundgebuehr verschleiere die tatsaechlichen Kosten, kritisierte ein
Greenpeace-Energieexperte. Der Deutsche Staedte- und Gemeindebund warnte
angesichts des Wettbewerbs im Energiebereichs vor einem Sterben der
Stadtwerke. |
Kirschner fordert Ausschluss von Englandreisenden von Blutspenden |
Berlin. Der Vorsitzende des Bundestags-Gesundheitsausschusses Kirschner hat
das Gesundheitsministerium aufgefordert zu pruefen, ob auch in Deutschland
ein Blutspendeverbot fuer Grossbritannienreisende eingefuehrt werden sollte.
In einem Zeitungsinterview kuendigte der SPD-Politiker an, er werde
einen entsprechenden Bericht von Bundesgesundheitsministerin Fischer
anfordern. Die USA hatten Blutspenden von Reisenden, die mindestens
ein halbes Jahr in Grossbritannien waren, aus Sicherheitsgruenden
verboten. Damit will die US-Gesundheitsbehoerde eine moegliche Uebertragung
der Rinderseuche BSE auf den Menschen verhindern. |
Friedmann fordert Zivilcourage |
Stuttgart. Das Mitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland Friedmann
hat ein entschlossenes Eintreten der Buerger gegen Gewalt und Ausgrenzung
gefordert. In einem Interview sagte Friedmann, eine Gewoehnung an Gewalt
zerstoere die Grundlagen der Gesellschaft. Pro Jahr wuerden in Deutschland
200 bis 300 Grabstaetten geschaendet, ohne dass die Oeffentlichkeit
aufschreie. Friedmann verurteilte die Schaendung des Grabes von Ignatz
Bubis, dem letzte Woche verstorbenen Praesidenten des Zentralrats der
Juden in Deutschland. Der Taeter sei eine kriminelle und verrueckte
Person. Friedmann hatte im Namen der Hinterbliebenen und des Zentralrats
Strafanzeige gegen den Taeter gestellt. |
Emil Beck legt weiteres Amt nieder |
Tauberbischofsheim. Vor dem Hintergrund der Affaere um angebliche
finanzielle Unregelmaessigkeiten hat der Leiter des Olympiastuetzpunktes
Tauberbischofsheim Beck eines seiner Aemter niedergelegt. Beck erklaerte
seinen Ruecktritt als Vorsitzender des Trainerbeirats im Deutschen
Sportbund. Er zog damit die Konsequenzen aus seiner vor zwei Wochen
bekanntgegebenen Entscheidung, das Amt des Cheftrainers im Deutschen
Fechterbund ruhen zu lassen. |
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Quellen |
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