GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 05.01.2003



* Flugzeugentfuehrer haelt Frankfurt in Atem
* Lufthansa-Maschine muss nach Bombendrohung notlanden
* Noch keine allgemeine Hochwasserentwarnung
* Schlichtung im oeffentlichen Dienst
* Doering im Amt bestaetigt
* Schmidt denkt ueber zusaetzliches Kindergeld nach
* Eis und Schnee in Suedwestdeutschland



Flugzeugentfuehrer haelt Frankfurt in Atem

Frankfurt am Main. Die Entfuehrung eines Kleinflugzeugs in Frankfurt am Main ist glimpflich zuende gegangen. Der vermutlich geistig verwirrte Entfuehrer des Motorseglers gab gut zwei Stunden nachdem er die Maschine in seine Gewalt gebracht hatte, auf und landete auf dem Frankfurter Flughafen. Die Polizei nahm ihn sofort fest. Der Taeter hatte damit gedroht, in ein Hochhaus zu fliegen. Deshalb war die Innenstadt fuer den Verkehr gesperrt worden und saemtliche Hochhaeuser wurden evakuiert. Phantom-Kampfjets der Bundeswehr verfolgten das Kleinflugzeug. Derzeit wird der Mann verhoert. Einen terroristischen Hintergrund gab es offenbar nicht. Der Mann hatte noch vom Flugzeug aus erklaert, er wolle an eine Astronautin erinnern, die beim Absturz der Raumfaehre Challenger 1986 starb. Er wolle niemanden gefaehrden, sich aber am Ende der Aktion umbringen.


Lufthansa-Maschine muss nach Bombendrohung notlanden

Chicago. Wegen einer falschen Bombendrohung ist ein voll besetzter Jumbo Jet der Lufthansa unplanmaessig in Chicago gelandet. Die Maschine war unterwegs von Frankfurt nach Mexiko-Stadt, als die Bombendrohung per Telefon in Mexiko einging. Der Pilot steuerte sofort den naechstgelegenen Flughafen Chicago-O'Hare an. An Bord des Flugzeugs wurde aber kein Sprengsatz gefunden. Die 392 Passagiere sollen am Abend ihre Reise fortsetzen.


Noch keine allgemeine Hochwasserentwarnung

Wertheim. Die Ueberschwemmungen der vergangenen Tage haben anscheinend weniger Schaden angerichtet als befuerchtet. Obwohl sich die Lage fast ueberall entspannt, geben die Behoerden noch keine generelle Entwarnung. Besonders kritisch ist die Hochwasser-Situation noch im baden- wuerttembergischen Wertheim und in Leubingen in Thueringen. Die Koelner Altstadt blieb vom Hochwasser verschont. Aehnlich war es in vielen anderen Staedten und Gemeinden an Rhein und Mosel. In Sachsen-Anhalt ist ein Junge in den Hochwasser fuehrenden Fluss Ilse gefallen und ertrunken. Offenbar wollte der Vierjaehrige am Wasser spielen.


Schlichtung im oeffentlichen Dienst

Bremen. Die Schlichtung im oeffentlichen Dienst steht anscheinend auf der Kippe. Verhandlungsteilnehmer sagten in Bremen, ein Kompromiss in letzter Minute sei ebenso moeglich wie ein Scheitern der Schlichtung. Fuer den Fall des Scheiterns hat die Gewerkschaft ver.di einen langen Streik im oeffentlichen Dienst angekuendigt. Ver.di will mindestens drei Prozent mehr Geld durchsetzen. Die Arbeitgeber bieten etwas mehr als zwei Prozent in zwei Stufen. Den ersten Kompromiss-Vorschlag der Schlichter haben die Arbeitgeber abgelehnt. Ueber Inhalte wurde nichts bekannt.


Doering im Amt bestaetigt

Stuttgart. Der Vorsitzende der baden-wuerttembergischen FDP, Doering, ist im Amt bestaetigt worden. Auf dem Landesparteitag in Stuttgart stimmten 77 Prozent der Delegierten fuer ihn. Vor zwei Jahren hatte Doering rund 20 Prozentpunkte mehr bekommen. Anlass fuer das niedrigere Ergebnis waren wahrscheinlich Doerings Aeusserungen, dass die Lage der FDP dramatischer sei, als es manche in der Parteifuehrung wahr haben wollten. In Stuttgart stellte sich Doering jetzt allerdings hinter Parteichef Westerwelle und rief die FDP zu einem Neuanfang auf.


Schmidt denkt ueber zusaetzliches Kindergeld nach

Berlin. Bundesgesundheitsministerin Schmidt will Eltern mit geringem Einkommen ein zusaetzliches Kindergeld zahlen. Das bestaetigte eine Sprecherin Schmidts in Berlin. Das so genannte "Kindergeld 2" solle etwa so hoch sein wie die Sozialhilfe zuzueglich einer Pauschale fuer Anschaffungen wie etwa einem Kinderwagen oder Kleidung. Die Finanzierung solle im Rahmen der Gemeindefinanzreform geklaert werden. Nach einem Bericht der BILD-Zeitung will Schmidt kuenftig Arzneimittel und Behandlungsmethoden auf ihre Qualitaet untersuchen lassen. Ausserdem solle ein Gesundheitspass haeufige Arztwechsel und unnoetige Mehrfachuntersuchungen vermeiden. Die Ministerin verspreche sich davon Einsparungen von 8,4 Milliarden Euro.


Eis und Schnee in Suedwestdeutschland

Im Grossraum Stuttgart ist es am Sonntagmorgen wegen Glatteis zu zahlreichen Autounfaellen gekommen. Betroffen waren die A 8 und die A 81 sowie die Bundesstrassen 14 und 27. Die A 8 musste zwischen Heimsheim und Leonberg zeitweise komplett gesperrt werden. Dort war es immer wieder zu Unfaellen gekommen. Auf der A 5 Karlsruhe-Basel behinderten umgestuerzte Baeume den Verkehr zwischen Ettenheim und Herbolzheim. Bereits am Samstagabend ist es in Teilen der Kurpfalz zu einem Verkehrschaos durch heftigen Schneefall gekommen. Auf der A6 bei Mannheim blockierten querstehende LKW die Fahrbahnen. Mehr als 300 Autos hingen stundenlang fest. Polizei und Rettungskraefte waren im Grosseinsatz. Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk versorgten die Menschen mit Tee und Decken. Nach einer Massenkarambolage auf schneeglatter Fahrbahn ist die A 61 bei Schifferstadt am Sonntagmittag fuer 90 Minuten gesperrt worden. Verletzt wurde nach ersten Angaben der Polizei niemand. Starke Schneefaelle hatten bereits am Samstagabend zu Chaos auf den Autobahnen im Land gefuehrt. Betroffen waren laut Autobahnpolizei Eifel, Hunsrueck und vor allem die Pfalz. Auf der A 6 von Wattenheim bis Kaiserslautern stellten sich an den Steigungen zahlreiche Lastwagen quer. Die Raeumungsdienste kamen teils nicht durch. Die Polizei musste die Strecke ziwschen Wattenheim und Enkenbach in Richtung Mannheim bis nach Mitternacht und in Richtung Kaiserslautern bis zum fruehen Sonntagmorgen voll sperren. Die Staulaenge betrug zeitweise bis zu 20 Kilometer.


Quellen

SWR3    20:00 MEZ
B5    12:00 MEZ    19:00 MEZ