Polizist erschiesst Mann aus Notwehr |
Luedenscheid. Ein Polizist hat einem Mann aus dem frueheren Jugoslawien
erschossen. Der Mann soll den Beamten mit einer Pistole bedroht haben. Die
Polizei war um 22:30 Uhr vom Wirt einer Gaststaette alarmiert worden. Ein
alkoholisierter Gast hat mit einer Pistole gedroht. Bevor die Polizei in der
Gaststaette eintraf waren der Mann und ein Begleiter mit einem PKW
davongefahren. Es folgte eine Verfolgungsfahrt durch Luedenscheid. Der
weitere Ablauf stellt sich nach Angaben der Polizei so dar: Die Beamten
stoppten das fluechtende Fahrzeug schliesslich indem ein Streifenwagen die
Strasse blockierte. Zwei Polizisten gingen zu Fuss von hinten an den
Fluchtwagen zu. Als einer der Beamten die Fahrertuer oeffnete richtete der
Fahrer die Pistole auf ihn. Daraufhin zog der Beamte seine Dienstwaffe und
schoss. |
Vorschlag der Polizeigewerkschaft zum Tempolimit |
Bonn. Die Gewerkschaft der Polizei schlaegt ein Tempolimit von 130 km/h auf
Autobahnen vor, begrenzt auf die Urlaubszeit. Die Polizeigewerkschaft haelt
dies fuer eine Kompromissloesung in der festgefahrenen Tempolimitdiskussion. |
Ozonalarm in Hessen |
Wiesbaden. In Hessen herrscht wieder Ozonalarm. Wie das Umweltministerium in
Wiesbaden mitteilte waren die Ozonkonzentrationen an 21 Messstationen auf den
Grenzwert 215 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft geklettert. Der dritte Ozonalarm
in Hessen gilt fuer mindestens 48 Stunden. Auf Autobahnen darf nur Tempo 90
gefahren werden. Auf Bundes- und Landesstrassen ausserorts nur Tempo 80. |
Belastung durch Sommersmog wird zunehmen |
Heidelberg. Die Belastung durch Sommersmog wird nach Einschaetzungen des
Prognose- und Umweltinstituts Heidelberg weiter ansteigen. Der Leiter des
Instituts Teufel teilte mit, in den naechsten 10 bis 15 Jahren sei mit einer
Steigerung von Intensitaet und Dauer der Sommersmogperioden um 40% zu
rechnen. Verantwortlich seien hauptsaechlich die Zunahme des Auto- und
Flugverkehrs und der damit verbundene Ausschuss von Stickoxiden. Im
Autobereich, so Teufel weiter, haetten hoehere Geschwindigkeiten auf
Autobahnen und leistungsstaerkere Motoren die schadstoffvermindernde Wirkung
von Katalysatoren bereits vollstaendig zunichte gemacht. |
Brandanschlag auf tuerkischen Verein |
Unbekannte Taeter haben gestern kurz vor Mitternacht im Muenchner Westend
einen Brandanschlag auf einen tuerkischen Verein veruebt. Bis jetzt steht
fest, dass zwei Jugendliche, die drei Molotovcocktails durch die gesperrten
Fenster des bereits geschlossenen Vereinsladens warfen, waehrend ein dritter
Komplize vor dem Haus wartete. Der Brand selbst wurde von der Muenchner
Berufsfeuerwehr in kurzer Zeit geloescht. Entstandener Schaden: mehrere zehn
Tausend DM. |
Greenpeace blockiert Atommuellager |
Morsleben. Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben am Morgen
das Atommuellendlager in Morsleben blockiert.Etwa 20 Mitglieder luden rund
500 Sandsaecke zur symbolischen Abdichtung des Endlagers auf der
Zufahrtsstrasse ab. Greenpeace protestierte damit gegen ein angebliches
Sicherheitsrisiko des Atomlagers. Sie befuerchten das Eindringen von Wasser
in den ehemaligen Salzschacht in Sachsen-Anhalt, was ein bislang
unveroeffentlichtes Gutachten des Bundesamtes fuer Strahlenschutz beweise.
Laut Greenpeace nennt das Gutachten 24 Tropfstellen, Tuempel, und
Sumpfstellen. Das Grundwasser sei extrem gefaehrdet kritisieren die
Umweltschuetzer. Am Abend sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums, dass
die Regierung Sachsen-Anhalts das Lager in Morsleben moeglichst bald
stillegen lassen will. Umweltministerin Heidige von Buendnis90/Die Gruenen
lasse pruefen, ob die Landesregierung die Betriebserlaubnis fuer Morsleben
wegen einer akuten Gefaehrdung fuer die Bevoelkerung widerrufen koenne. |
Viele Deutsche gehen falsch mit Sonnencremes um |
Baden-Baden. Viele Deutsche gehen mit Sonnenschutzcremes falsch um. Dies hat
der Vorsitzende der Kommission zur Frueherkennung von Hautkrebs Breitbart
festgestellt. Im Suedwestfunkt wies der Mediziner darauf hin, dass die Cremes
oft nur zwei Stunden die Haut schuetzen. Dagegen meinten viele einmaliges
Eincremen reiche fuer den ganzen Tag. Der Mediziner warnte besonders Eltern
kleinerer Kinder. Ein Sonnenbrand bei Kindern erhoehe das Hautkrebsrisiko in
spaeteren Jahren erheblich. |
Tagesschau Nummer 1 der Informationssendungen |
Hamburg. Die Tagesschau hat ihren Zuschaueranteil weiter ausbauen koennen.
Fast zehn Millionen Zuschauer schalten um 20 Uhr die Tagesschau ein. Fast
eine Million mehr als im ersten Halbjahr 1993. Auf Platz zwei der
Informationssendungen liegt weiter Heute im ZDF mit knapp sieben Millionen
Zuschauern durchschnittlich. Die erfolgreichste Informationssendung eines
Privatsenders erreicht knapp halb soviele Zuschauer. |
Deutsche Gewerkschaften wollen hoehere Loehne durchsetzen. |
Frankfurt/Main. Die deutschen Gewerkschaften wollen in den kommenden
Tarifrunden deutlich hoehere Loehne durchsetzen. Nach DGB Chef Schulte
kuendigte der IG Metall Chef Zwickel an, seine Organisation werde entschieden
mehr Geld verlangen. Die Abschluesse muessen ueber der Preissteigerungsrate
liegen, und so Zwickel, die erheblich gestiegene Produktivitaet der
Unternehmen beruecksichtigen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie
reagierte mit einer Warnung vor, wie es genannt wurde, ueberzogenen
Forderungen. |
Algerischer Fundamentalist soll ausgewiesen werden |
Bonn. Der Vorsitzende des auswaertigen Ausschusses des Bundestages Staerken
ist dafuer den in Deutschland lebenden algerischen Fundamentalisten Kebir
auszuweisen. Deutschland darf nicht zum Tummelplatz fuer die innenpolitischen
Auseinandersetzungen Algeriens werden. Kebir hat in Deutschland um Asyl
nachgesucht. Er soll sich trotz Verbots politisch betaetigt haben. |
Baden-wuerttembergische Polizei hat Falschgeldhaendlerring zerschlagen |
Stuttgart. Die Polizei in Baden-Wuerttemberg hat einen internationalen
Falschgeldhaendlerring zerschlagen. Das Landeskriminalamt teilte mit, dass
sieben Maenner aus drei Laendern festgenommen worden seien. Ausserdem seien
50 Tausend gefaelschte US Dollar Scheine sichergestellt worden. Den
bisherigen Ermittlungen zufolge stammen die Blueten aus Norditalien. Auch die
beiden mutmasslichen Drahtzieher des Haendlerrings seien Italiener. |
49 Tausend Arbeitslose Jugendliche in den neuen Bundeslaender |
Nuernberg. In den neuen Bundeslaendern suchen noch fast 49 Tausend
Jugendliche einen Ausbildungsplatz. Die Bundesanstalt fuer Arbeit appellierte
an die Unternehmen noch unbesetzte oder wieder freigewordene Lehrstellen bei
den Arbeitsaemtern zu melden. |
Geplante Erneuerung des Stuttgarter Flughafens |
Stuttgart. Die Start- und Landebahn des Stuttgarter Flughafens wird im
kommenden Sommer fuer 66 Tage gesperrt. Das baden-wuerttembergische
Verkehrsministerium nannte den Termin 31. Juli bis 4. Oktober 1995. In dieser
Zeit soll ein Teil der alten Lande- und Startbahn von Grund auf erneuert
werden. |
41 Parteien an Bundestagswahl zugelassen |
Bonn. Zur Bundestagswahl am 16. Oktober sind insgesamt 41 Parteien
zugelassen. Der Bundeswahlausschuss billigte die Antraege jener acht
Parteien, die derzeit im Bundestag oder in Landesparlamenten mit mindestens
fuenf Abgeordneten vertreten sind. Darueberhinaus bekamen weitere 33
Organisationen den Status einer Partei. Diese muessen allerdings bis zum 11.
August in den Bundeslaendern Wahllisten aufstellen. Sieben Parteien wurde die
Teilnahme an der Bundestagswahl verweigert. Der Bundeswahlausschuss
begruendete dies zumeist damit, dass die Organisationen aufgrund ihrer
geringen Mitgliederzahl oder Struktur nicht an der politischen Willensbildung
ernsthaft mitwirken koennten. |
Hungerstreik Berliner Haeftlinge |
Berlin. Die Insassen der Justizvollzugsanstalt Tegel haben ihren Hungerstreik
wegen der unertraeglichen Hitze in ihren Zellen ausgeweitet. Wie eine
Justizsprecherin meldete verweigern inzwischen rund 160 Gefangene ihre
Anstaltsnahrung. Vorwuerfe, wie der Senat habe nicht gehandelt, wies die
Sprecherin zurueck. Die Haeftlinge erhielten kalte Getraenke, ausserdem
wuerden ihre Zellen durch zeitweilig geoeffnete Tueren zusaetzlich belueftet.
Mehr sei wegen der baulichen Struktur der Haftanstalt nicht moeglich. |
Schalck und sein Anwalt sollen vertrauliche Dokumente erhalten haben |
Berlin. Der ehemalige DDR Devisenbeschaffer Schalck-Golodkovsky und sein
Anwalt sollen regelmaessig interne Unterlagen vom Bonner Schalck
Untersuchungsausschuss erhalten haben. Wie die Berliner Zeitung in ihrer
Wochenendausgabe berichtete, ergab eine Durchsuchung von Schalcks Wohnung
entsprechende Hinweise. Dem Bericht zufolge haben die Staatsanwaelte dort
unter anderem vertrauliche Vermerke der Justiz und Dokumentationen der
Treuhandanstalt ueber die Aufloesung des Schalck Bereichs Kommerzielle
Koordinierung gefunden. Die Unterlagen hatten die Behoerden als
Verschlusssache und nur zum Dienstgebrauch fuer den Schalck
Untersuchungsausschuss des Bundestages angefertigt. Die Eingangsstempel
belegen offenbar, dass die Dokumente bereits eine Woche nach ihrem Eintreffen
in Bonn auch Schalcks Anwalt vorlagen. |
Statistische Zahlen ueber Straftaten in Baden-Wuerttemberg vorgelegt |
Stuttgart. In Baden-Wuerttemberg sind in der ersten Haelfte dieses Jahres 92
Personen wegen rechtsextremistischer und fremdenfeindlicher Straftaten
verurteilt worden. Justizminister Schaeuble (CDU) erlaeuterte in 36 Faellen
seien Freiheits oder Jugendstrafen verhaengt worden. 23 davon wurden zur
Bewaehrung ausgesetzt. 169 Verfahren seien in den ersten sechs Monaten dieses
Jahres wegen Volksverhetzung eingeleitet worden. |
Quellen |
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