Suche nach den Verantwortlichen der Duesseldorfer Brandkatastrophe |
Nach dem Brand auf dem Duesseldorfer Flughafen ermittelt die
Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der fahrlaessigen Brandstiftung und
der fahrlaessigen Toetung. Die Ermittlungen richten sich nach Angaben des
Staatsanwaltes gegen Mitarbeiter einer Firma, die mit Schweissarbeiten im
Flughafen betraut war. Der Brand war durch den dabei entstehenden Funkenflug
ausgeloest worden. Am Mittag informierten die Behoerdenverteter auf einer
Pressekonferenz.
21 Stunden nach Ausbrechen des Brandkatastrophe am Duesseldorfer Flughafen
steht die Ursache zweifelsfrei fest. Ein von einer Dortmunder Baufirma
beauftrages Subunternehmen fuehrte am gestrigen Nachmittag Schweissarbeiten
an einer Dehnungsfuge in einer am Ankunftsgebaeude gelegenen Zufahrtsstrasse
durch. Der Funkenflug setzte zahlreiche PVC-verkleidete Leitungen in einem
Kabelschacht in Brand. Vier Minuten nach der ersten Meldung ueber die
Rauchentwicklung inspizierten zwei Feuerwehrleute die Entwicklung. Weitere
fuenfzehn Minuten spaeter traf der erste Loeschzug der Flughafenfeuerwehr
ein. Diese forderte genau 27 Minuten nach der ersten Meldung erst die
grossangelegte Verstaerkung an. Insgesamt 16 Personen fanden den Tod,
allesamt sind sie qualvoll erstickt. Das juengste Opfer ist ein
siebenjaehriger Junge aus Bochum, das aelteste ein 54jaehriger Franzose.
Noch insgesamt neun Personen befinden sich in stationaerer Behandlung, zwei
davon befinden sich in akuter Lebensgefahr, es handelt sich hierbei um eine
70jaehrige alte Dame mit einer Rauchvergiftung und einen 48jaehrigen Mann mit
einer Schaedelverletzung und einer Rauchvergiftung.
Nach dieser schlimmsten Brandkatastrophe in der deutschen Luftfahrt bleibt
der Duesseldorfer Flughafen voraussichtlich bis Montag geschlossen. Die
meisten Fluege werden auf den Koeln-Bonner Flughafen verlegt. Dort wird
inzwischen Duesseldorfer Personal eingesetzt, um das hohe Verkehrsaufkommen
zu bewaeltigen. |
Neue Messe Leipzig eroeffnet |
In nicht einmal drei Jahren ist auf dem ehemaligen Leipziger Flugplatz das
modernste Messezentrum Europas entstanden. Rund 1.3 Milliarden DM hat die
Anlage gekostet. Mit einem Festakt in der glaesernen Empfangshalle wurde die
neue Messe Leipzig am Vormittag offiziell eroeffnet.
Bundespraesident Roman Herzog wuerdigte das neue Messegelaende als Symbol
fuer den Aufschwung Ost sowie als wiedererstarkende Ost-West-Drehscheibe,
aber auch als Markenzeichen fuer den wirtschaftlichen Umbruch, der insgesamt
in Deutschland noetig sei, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu
behaupten. Der tschechische Ministerpraesident Klaus, ranghoechster Gast aus
dem Ausland, erinnerte an die feste Absicht seines Landes, Mitglied der
Europaeische Union zu werden und appellierte daran, die Zukunfstorientierung
der Leipziger Messe auch auf die Beziehungen zwischen Deutschland und der
tschechischen Republik zu uebertragen und weniger auf die schmerzliche
Vergangenheit beider Voelker zurueckzublicken.
Die erste Bewaehrungsprobe der neuen Leipziger Messe beginnt morgen mit der
voll ausgebuchten Automobil International- und der Verkehrs- und
Logistik-Messe. Erstmals seit langer Zeit sind dabei in Leipzig wieder drei
Weltpremieren angekuendigt. |
Lafontaine kuendigt Konfrontationskurs an |
Der SPD-Vorsitzende Lafontaine hat einen klaren Konfrontationskurs gegen die
Sparplaene der Regierungskoalition im Sozialbereich angekuendigt. Die
Forderungen nach Aenderungen bei der Lohnfortzahlung und Kuerzungen der
Sozialhilfe haetten keinerlei Realisierungschance, sagte Lafontaine am
Nachmittag in Bonn. |
SPD-Spitze beginnt Strategiegespraech |
Seit dem insgesamt enttaeuschenden Abschneiden bei den letzten Landtagswahlen
rumort es wieder bei den Sozialdemokraten. Um die Wogen wieder etwas zu
glaetten hat SPD-Chef Lafontaine deshalb die Spitzengenossen fuer heute Abend
zu einem Gespraech nach Bonn geladen. Mit diesem Strategietreffen will man
auch nach einem Weg aus dem Stimmungstief suchen. Eine Umfrage der deutschen
presseagentur (dpa) in den SPD-Bezirken belegt, wie gross der Unmut der Basis
ueber "die da oben in Bonn" ist. Der Vorsitzende des SPD-Bezirkes Hannover,
Wolfgang Guettner, beklagte zum Beispiel, dass sich die SPD-Spitze mal wieder
mehr mit sich selbst befasse als mit den politischen Gegner. Vielerorts sei
die Partei dadurch nicht mehr am Puls der Bevoelkerung. Auch am neuen
SPD-Chef Lafontaine wurde Kritik laut. Dieser habe es bisher versaeumt, die
Kraefte in der SPD zusammenzufuehren, meinte der bayerische SPD-Abgeordnete
Walter Engelhard. Auf allgemeine Verwunderung an der SPD-Basis ist ganz
offenbar auch Lafontaines Versuch gestossen, die letzten SPD-Wahlergebnisse
als Erfolg zu werten. Eine neue Fuehrungsdebatte koennen sich die
Sozialdemokraten aber nach uebereinstimmender Ansicht in den Bezirken nicht
leisten. Der sozialpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Ottmar
Schreiner, rief die Parteispitze und die Ministerpraesidenten deshalb auf,
ihr primadonnenhaftes Verhalten und ihre Eitelkeiten abzubauen, um der
gemeinsamen Sache zu dienen. Unter "gemeinsamer Sache" versteht die Basis
laut dpa-Umfrage eine Richtungsentscheidung bei der oekologischen
Steuerreform und ein ueberzeugendes Konzept, wie die SPD den Sozialstaat
gegen die Kuerzungsplaene der Regierung verteidigen will. |
Bund will Mecklenburg-Vorpommern nicht weiter entgegenkommen |
Der Bund will dem Land Mecklenburg-Vorpommern bei der Kostenverteilung zur
Sanierung der Ostwerften nicht weiter engegenkommen. Finanzstaatssekretaer
Oberhaus sagte nach den Gespraechen in Bonn, das Angebot, zwei Drittel der
Finanzierung zu uebernehmen, sei endgueltig. Mecklenburg-Vorpommerns
Ministerpraesident Seite bedauerte, dass es keine Einigung gegeben haette.
Seine Fraktion haette aber mit der bestehenden Vereinbarung keine
Schwierigkeiten, erklaerte der CDU-Politiker. Landwirtschaftsminister
Ringsdorf von der SPD zeigte sich enttaeuscht ueber die Handlung des Bundes
und betonte, die Regierung in Schwerin koenne nicht ein Drittel der
Sanierungskosten uebernehmen. Experten schaetzen, dass die frueher zum Bremer
Vulkan-Verbund gehoerenden Unternehmen in Stralsund, Rostock und Wismar eine
Finanzhilfe im Umfang von insgesamt einer Milliarde DM benoetigen. |
Beginn der Koalitionsverhandlungen in Schleswig-Holstein geplatzt |
Der fuer den Nachmittag geplante Beginn der rot-gruenen
Koalitionsverhandlungen in Schleswig-Holstein ist vorerst geplatzt. Die
Vertreter von Buendnis 90 / Die Gruenen kritisierten in Kiel, dass der Chef
der Staatskanzlei, das FDP-Mitglied Gaertner, am Tisch der
Verhandlungskommission sitzen solle. Man habe nichts dagegen, dass der Leiter
der Staatskanzlei Koordinationsaufgaben uebernehme. Unmittelbar am
Verhandlungstisch solle er jedoch nicht Platz nehmen, sagte der
Landesvorstandschef der Gruenen, Mueller. Der sozialdemokratische
Landesvorsitzende Pitschek erklaerte, der Chef der Staatskanzlei sei nicht
als Verhandlungspartner, sondern lediglich als Dienstleister in neutraler
Funktion vorgesehen. Die SPD sei bereit, morgen Vormittag unter gleichen
Bedingungen mit den Koalitionsberatungen zu beginnen. |
EU kauft Rindfleisch auf |
Ueber 9.000 t, davon die Haelfte aus der Bundesrepublik, hat die Europaeische
Union gekauft, um den eingebrochenen Rindfleischmarkt zu stuetzen. Auch aus
Grossbritannien wurde Fleisch gekauft, das garantiert BSE-frei sein soll. |
Unterschiedliche Berechnung des Arbeitslosengeldes ist verfassungskonform |
Das Bundessozialgericht hat die unterschiedliche Berechnung des
Arbeitslosengeldes in den alten und neuen Laendern fuer verfassungskonform
erklaert. Mit dem heute bekanntgegebenen Urteil wiesen die Kasseler Richter
im konkreten Fall die Klage eines Berliners ab. Der Mann hatte nach einer
Beschaeftigung im Osten der Stadt ein Arbeitslosengeld erhalten, das
deutlich unter der Summe lag, die er bei einer frueheren Erwerbslosigkeit in
West-Berlin erhalten hatte. Das Bundessozialgericht betonte, fuer die
unterschiedlichen Leistungsbemessungsgrenzen gebe es vernuenftige und
einleuchtende Gruende. |
Fussballbundesliga |
1860 Muenchen - Uerdingen 2:1 Frankfurt - Rostock 1:3 |
Boerse |
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Quellen |
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