Malta stimmt der europaeischen Verfassung zu |
La Valletta. Der Inselstaat Malta im Mittelmeer hat der
europaeischen Verfassung zugestimmt. Die Entscheidung im Parlament
von Valletta erfolgte gestern Abend einstimmig - auch die
oppositionelle Labourpartei hatte fuer die Annahme plaediert. Damit
hat erstmals ein nationales Parlament einstimmig fuer die
Verfassung votiert. Malta ist seit 2004 EU-Mitglied und das 13.
Land, das die Verfassung bestaetigt. Mit Spannung wird am kommenden
Sonntag die Volksabstimmung ueber das EU-Grundgesetz in Luxemburg
erwartet. Der Ausgang gilt als unsicher. Frankreich und die
Niederlande hatten kuerzlich die Verfassung in Referenden abgelehnt
und damit eine schwere Krise in der Gemeinschaft ausgeloest. |
G8 einig ueber Klimaschutz-Dokument |
Der G-8-Gipfel hat beim umstrittenen Thema Klimaschutz eine Einigung
ueber ein Abschlussdokument erzielt. Aenderungen werde es nicht mehr
geben, sagte der Beauftragte von Bundesregierung Pfaffenbach im
schottischen Gleneagles. Laut Pfaffenbach stimmte auch US-Praesident
Bush einem Text zu, in dem die Emission von Treibhausgasen als
schaedlich fuer das Weltklima bezeichnet wird. Konkrete Vepflichtungen
zur Reduktion von CO2-Emissionen oder andere Zahlen wuerden in dem
Dokument aber nicht erwaehnt, sagte Pfaffenbach weiter. US-Praesident
Bush hat sich fuer den Abbau der Agrarbeihilfen ausgesprochen.
Allerdings muesse sich auch die Europaeische Union dazu bereit
erklaeren, sagte Bush beim G8-Gipfel im schottischen Gleneagles. Er
hoffe, dass dieses Ziel im Rahmen der Welthandelsgespraeche 2010
erreicht werde. Ein Sprecher der EU-Kommission bekraeftigte zwar die
Bereitschaft, Exportbeihilfen zwischen 2010 und 2015 auslaufen zu
lassen. Zugleich verteidigte er die allgemeinen Agrarzuschuesse. Das
Treffen der G8, also der USA, Deutschlands, Japans, Grossbritanniens,
Frankreichs, Kanadas, Italiens und Russlands hatte gestern Abend mit
einem Bankett im Tagungshotel begonnen, zu dem die britische Koenigin
Elizabeth II. eingeladen hatte. |
Verstaerkte Kontrollen nach Londoner Anschlaegen |
Nach den Londoner Anschlaegen hat Innenminister Schily verstaerkte
Sicherheitsmassnahmen in Deutschland angeordnet. Die Polizeikontrollen
an Bahnhoefen und Flughaefen seien verschaerft worden, sagte Schily in
Berlin. Konkrete Hinweise auf bevorstehende Attentate in der
Bundesrepublik gebe es aber nicht. Die Bevoelkerung rief er zu
erhoehter Wachsamkeit auf. Die fuer morgen geplante Aussage Schilys
vor dem Visa-Untersuchungsausschuss des Bundestages wurde wegen der
Attentate in Grossbritannien auf den 15. Juli verschoben. Die
Terroranschlaege von London sind weltweit mit Entsetzen aufgenommen
worden. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen kommt noch heute zu
einer Sondersitzung zusammen, um eine neue Resolution gegen den
Terrorismus zu verabschieden. Auf dem G-8-Gipfel in Schottland
verurteilten alle anwesenden Staats-und Regierungschefs die Anschlaege
und sicherten Grossbritannien ihre Solidaritaet zu. Papst Benedikt der
Sechzehnte sprach von barbarischen Akten gegen die Menschlichkeit und
drueckte den betroffenen sein Mitgefuehl aus. Auch in Deutschland
reagierten Politiker mit Bestuerzung. Bundespraesident Koehler und
fuehrende Politiker von Regierung und Opposition verurteilten die
Anschlaege und bekraeftigten zugleich ihre Entschlossenheit, den Kampf
gegen den Terrorismus fortzusetzen. |
Oesterreich muss Unis fuer Auslaender staerker oeffnen |
Der Europaeische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg hat Oesterreich
angewiesen, Studenten aus anderen EU-Laendern kuenftig zu den gleichen
Bedingungen zum Hochschulstudium zuzulassen wie einheimische. Die
EU-Kommission hatte geklagt, weil Abiturienten aus anderen EU-Staaten
in Oesterreich nur dann studieren duerfen, wenn sie auch in ihrem
Heimatland die Voraussetzung zu einem solchen Studium erfuellen
wuerden. Fuer diese Regelung gebe es keine Rechtfertigung, so der
EuGH. Oesterreichs Unis fuerchten nun einen Ansturm von Studenten aus
Deutschland. Es koennte eine einmalige Chance sein fuer deutsche
Abiturientinnen und Abiturienten, die ein Numerus Clausus-Fach
studieren wollen - also zum Beispiel Jura, Psychologie oder Medizin -
und in Deutschland keinen Studienplatz bekommen haben. In Oesterreich
gibt es keinen Numerus Clausus, bisher mussten deutsche Bewerber aber
einen Studienplatz in Deutschland nachweisen, um sich an einer
oesterreichischen Universitaet einzuschreiben. Das ist eine
Ungleichbehandlung, eine Diskriminierung, die innerhalb der
Europaeischen Union nicht erlaubt ist - so uteilte jetzt der
europaeische Gerichtshof. Der Vorteil fuer die Deutschen:
Oesterreichische Studienbewerber sind das Wettrennen um die Plaetze
nicht gewoehnt, viele Schulabgaenger entscheiden sich erst spaet. Das
wird sich nun aendern, befuerchtet Judith Boehm von der
Studierendenvertretung der Medizin-Uni Wien: "Aus der Sicht der
oesterreichischen Studierenden ist das EuGH-Urteil sicher nicht
positiv. Bis jetzt hat es in Oesterreich fuer das Medizin-Studium
eigentlich keine Platzbeschraenkung gegeben. Und natuerlich wird es
Zukunft eine sehr begrenzte Zahl von Plaetzen geben und um die werden
sich natuerlich sehr viele Studierenden bewerben. Da wird leider immer
mehr der Leistungsdruck zu Tragen kommen." |
Resolution zur Erweiterung des Weltsicherheitsrats im UN-Plenum |
New York. Deutschland und drei weitere Staaten haben die Resolution
fuer eine Erweiterung des Weltsicherheitsrats auf den Weg gebracht.
Der Text wurde dem UN-Sekretariat zur Uebersetzung uebergeben - die
Debatte im Plenum kann nun am Montag beginnen. Mit einer Abstimmung
wird fruehestens fuer Mittwoch kommender Woche gerechnet. Vom Ausgang
der Aussprache wird es massgeblich abhaengen, ob Deutschland, Japan,
Brasilien und Indien mit einem staendigen Sitz im Weltsicherheitsrat
rechnen koennen. Angesichts starker Vorbehalte bieten die Kandidaten
an, mindestens 15 Jahre auf die Ausuebung des Vetorechts zu
verzichten. |
VISA-Ausschuss: Schily-Aussage verschoben |
Nach den Terroranschlaegen in London hat Bundesinnenminister Schily
seinen fuer morgen geplanten Auftritt vor dem
Visa-Untersuchungsausschuss abgesagt. Der Ausschussvorsitzende Uhl
hatte Schily die Verschiebung angeboten. Die Aussage werde aber
"hoechstwahrscheinlich" am Freitag naechster Woche nachgeholt, so Uhl
gegenueber der ddp. Ueber die Notwendigkeit der Verschiebung bestehe
unter allen Obleuten Konsens. Falls es wie geplant im September zu
Neuwahlen kommt, wird Schily als letzter Zeuge vor dem Ausschuss
gehoert. |
Mehrwertsteuer: Unions-Streit auf hoechster Ebene |
Das CSU-Praesidium hat bei seinen Beratungen in Muenchen ueber das
Wahlprogramm der Union keine Festlegung auf eine Erhoehung der
Mehrwertsteuer getroffen. CSU-Generalsekretaer Markus Soeder
betonte nach der Sitzung, diese Frage solle gemeinsam von der
CDU-Vorsitzenden Angela Merkel und CSU-Chef Edmund Stoiber
entschieden werden. Es habe im Praesidium eine grosse
Uebereinstimmung mit den Vorstellungen Stoibers gegeben. Es sei ein
Verhandlungsmandat an den CSU-Chef ergangen, bei den anstehenden
Gespraechen mit Merkel weitreichende Entscheidungen zu treffen.
Soeder kuendigte an, das Wahlprogramm der Union werde ein klarer
Gegenentwurf zu dem "Luegenmanifest" der SPD sein. Wichtig seien
praezise Aussagen darueber, wie CDU und CSU das Land wieder nach
vorne bringen wollten. Beim Steuerrecht stehe eine Vereinfachung
"im Vordergrund - vor einer Entlastung". Insbesondere die Frage, wie
die erhofften Mehreinnahmen aus einer moeglichen
Mehrwertsteuer-Erhoehung auf 18 Prozent verwendet werden sollen,
sorgte in den vergangenen Tagen fuer Spannungen zwischen CDU und
CSU. Merkel favorisiert im Gegensatz zu Stoiber, die Mehreinnahmen
in erster Linie zum Senken der Lohnnebenkosten einsetzen zu wollen,
um damit Anreize fuer mehr Beschaeftigung zu schaffen. Merkel
zeigte sich in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit"
ueberzeugt, dass die Buerger eine Anhebung der Mehrwertsteuer
akzeptierten. Der potenzielle
Koalitionspartner FDP hatte zuvor die anhaltende Diskussion im
Unionslager kritisiert. Der stellvertretende
FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Bruederle sprach im Fernsehsender
n-tv von "Rumgegackere", das nicht nachvollziehbar sei. Fuer die
FDP sei entscheidend, "dass wir per Saldo eine Steuerentlastung
fuer die Buerger erreichen". Auch aus der SPD kam Kritik. Nach
Ansicht von Fraktionsvize Joachim Poss wuerden durch eine Erhoehung
der Mehrwertsteuer in jedem Fall kinderreiche Familien, die ihren
Konsum nicht einschraenken koennten, staerker belastet werden. |
Arbeiten fuers eigene Portemonnaie |
Ab heute Abend arbeiten die Deutschen nach einer Rechnung des Bundes
der Steuerzahler wieder fuer den eigenen Geldbeutel und nicht mehr
fuer die Staatskasse. Der Bund erklaerte den heutigen Tag zum
"Steuerzahler-Gedenktag". Grundlage fuer die Berechnungen ist die so
genannte Einkommensbelastungsquote. Sie zeigt an, wie viel vom
Einkommen der Buerger und Betriebe ueber Steuern und Sozialabgaben
zunaechst einbehalten wird. Fuer 2005 veranschlagt der
Steuerzahlerbund diese Quote auf 51,45 %. |
Bosch-Mitarbeiter demonstrieren gegen Schichtmodell |
Stuttgart. Etwa 1.500 Bosch-Mitarbeiter haben gegen die geplante
Einfuehrung neuer Arbeitszeitmodelle demonstriert. Nach Angaben der IG
Metall wurde fuer eine Stunde in Stuttgart-Feuerbach die Produktion
lahm gelegt. Der Autozulieferer macht die Produktion neuer
Diesel-Einspritzpumpen in Stuttgart von der Einfuehrung flexiblerer
Arbeitszeiten und weniger Ueberstunden abhaengig. Es gehe aber nicht
um die Kuerzung von Loehnen, erklaerte ein Sprecher des Unternehmens.
Insgesamt sollen durch die Einfuehrung neuer Schichtmodelle etwa
zwoelf Millionen Euro einspart werden. Das Schichtmodell sieht nach
Angaben des Betriebsrates zwischen neun und 19 Arbeitsschichten vor.
Wuerden die 19 Schichten ausgeschoepft, muesste der Betrieb auch
Sonntags laufen. Die Sonntagsarbeit koennte dann von der Werksleitung
auch ohne Zustimmung des Betriebsrates angeordnet werden. In
Stuttgart-Feuerbach arbeiten die Mitarbeiter bisher an fuenf Tagen mit
15 Schichten. Nach Angaben des Betriebsrats geht es derzeit bei den
Diesel- Einspritzpumpen um 210 Arbeitsplaetze. Da in Feuerbach in den
naechsten drei Jahren aeltere Generationen von Einspritzpumpen
auslaufen, seien in diesem Bereich 600 bis 800 Mitarbeiter zu viel an
Bord, sagte der Feuerbacher Betriebsratschef Werner Neuffer.Bei
einigen Fertigungslinien sei es infolge des Streiks zu kurzen
Standzeiten gekommen, die aber wohl nicht zu Lieferengpaesse fuehren
werden. Weitere Gespraeche zwischen Arbeitnehmervertretern und
Arbeitgebern sollten noch im Juli folgen. Der Betriebsrat sei zu
Gespraechen bereit. Insgesamt arbeiten am Hauptsitz in
Stuttgart-Feuerbach nach Firmenangaben rund 12.000 Beschaeftigte. |
Mehr Steuereinnahmen im ersten Halbjahr |
Mainz/Landtag. Rheinland-Pfalz hat im ersten Halbjahr 2005 mehr
Steuern eingenommen als erwartet. Finanzminister Gernot Mittler (SPD)
bezifferte im Landtag das Plus auf 113,5 Millionen Euro, drei Prozent
mehr als im Vorjahreszeitraum. Dies sei eine "durchaus positive
Entwicklung", sagte Mittler. Urspruenglich hatte die Landesregierung
in diesem Jahr ein Minus bei den Steuereinnahmen von 1,2 Prozent
einkalkuliert. Die Gesamteinnahmen von Januar bis Juni lagen laut
Ministerium bei 3,92 Milliarden Euro. In seiner letzten Sitzung vor
der Sommerpause hatte der Mainzer Landtag zuvor ueber die Position von
Rheinland-Pfalz im Vergleich der Bundeslaender diskutiert. Die
Landesregierung verwies auf eine Studie, in der das Land auf Platz
fuenf rangiert.Nach der Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung lag
Rheinland-Pfalz hinter Hamburg, Bayern, Baden-Wuerttemberg und Hessen.
Vergleichsmassstaebe waren die Arbeitslosen- und Erwerbstaetigenquote,
Einkommen sowie soziale und innere Sicherheit. Das zeige, dass das
Land "deutlich vorankomme", so Ministerpraesident Beck in der Debatte.
Kritik kam von CDU und Gruenen. Der CDU-Abgeordnete Georg Goelter
sagte, Autoren der Studie haetten angemerkt, der "entscheidende Schub"
sei Ende der 80er Jahre - in CDU-Regierungszeiten - entstanden. Die
Fraktionschefin der Gruenen, Ise Thomas, beklagte den hohen
Schuldenstand des Landes. |
Oelpreis und London-Explosionen setzen Boersen unter Druck |
London/Frankfurt am Main. Die Ereignisse in der britischen Hauptstadt
und die Entwicklung an den Oelmaerkten der Welt haben auch die
Aktienmaerkte staerker unter Druck gesetzt. An der Londoner Boerse
fiel der Leitindex innerhalb kurzer Zeit um fast ein Prozent, in
Frankfurt lag der DAX gegen Mittag mit 4.456 Punkten fast vier Prozent
im Minus. Erste Ausloeser der juengsten Entwicklung waren die Preise
auf dem Weltoelmarkt, die an der Rohstoff-Boerse in New York fuer ein
Barrel Oel erstmals ueber der Marke von 61 Dollar lagen. Getrieben
wurden die Preise von der Furcht, die derzeitigen Tropenstuerme
koennten im Golf von Mexiko die Produktion auf den Oelbohrinseln
beeintraechtigen. |
Sparsame Autos: Mineraloelsteuer-Einnahmen gesunken |
Die Einnahmen aus allen umweltbezogen Steuern sind gesunken. Wie das
Statistische Bundesamt mitteilte, betrugen die Einnahmen im
vergangenen Jahr rund 56 Milliarden Euro. Das waren 937 Millionen Euro
oder 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit sanken die Einnahmen
erstmals seit 1997.Zu den so genannten Umweltsteuern zaehlen die
Statistiker nicht nur die Oekosteuer, sondern die gesamte
Mineraloelsteuer sowie Strom- und Kraftfahrzeugsteuern. Von den drei
Steuerarten entwickelte sich nur die Mineraloelsteuer ruecklaeufig.
Sie spuelte dem Fiskus im vergangenen Jahr 41,8 Milliarden Euro in die
Kassen. 7,7 Milliarden Euro fielen auf die Kraftfahrzeugsteuer und 6,6
Milliarden Euro auf die Stromsteuer.Die Statistiker fuehren den
Rueckgang unter anderem auf den verstaerkten Tanktourismus aufgrund
der hohen Spritpreise und den Umstieg auf sparsamere Dieselfahrzeuge
zurueck. Die Menge des versteuerten Heizoels verringerte sich unter
anderem witterungsbedingt sogar um zehn Prozent. Der Anteil der
umweltbezogenen Steuern an den Gesamteinnahmen des Fiskus verringerte
sich um 0,2 Prozentpunkte auf 11,7 Prozent. |
WEB.DE-Aktionaere billigen Verkauf an United Internet |
Karlsruher/Montabaur. Die Aktionaere des Internetportals WEB.DE haben
dem Verkauf des Internetportals an United Internet (GMX, 1&1) in
Montabaur zugestimmt. Web.de heisst kuenftig Combots AG und setzt auf
eine bislang einzigartige Vernetzung aller Telekommunikationselemente.
Laut Unternehmensfuehrung gab es eine klare Mehrheit fuer das Projekt.
Nach Abschluss des Geschaefts soll die WEB.DE AG in Combots AG
umbenannt werden. Combots will in einem selbst entwickelten und
bislang konkurrenzlosen rechnergestuetzten System, Telefon, Handy, Fax
und E-Mail ueber einen Internetabschluss miteinander vernetzen. Wie
das System genau funktionieren soll, gab das Unternehmen auf der
Aktionaersversammlung jedoch nicht bekannt. Auch das Bundeskartellamt
hatte den ueber 330 Millionen Euro teuren Verkauf an United Internet
bereits genehmigt. Da es unter den Aktionaeren einen grossen
Diskussionsbedarf gab, musste die am Mittwoch begonnene
Hauptversammlung heute fortgesetzt werden. Dabei aeusserten einige der
ueber 200 anwesenden Aktionaere die Sorge, dass das erfolgreiche
Portal zwar ordentlich "versilbert" werde, die vom Vorstand
angepriesene Alternative einer Web-Telekommunikation aber Verluste
bescheren koennte. Mit einem Vorgaengerprodukt von Combots hatte
Web.de seit drei Jahren bei minimalen Umsaetzen Millionenverluste
erwirtschaftet. |
Zahl der Empfaenger von Meister-Bafoeg erneut gestiegen |
Im vergangenen Jahr haben deutlich mehr Personen Meister-Bafoeg
erhalten als 2003. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden
mitteilte, betrug die Zunahme neun Prozent. Insgesamt wurden
133-tausend Personen gefoerdert. Fuer die Unterstuetzung stellte der
Bund knapp 380 Millionen Euro bereit. |
Zeppelin vom Bodensee geht auf Diamantensuche |
Friedrichshafen. Ein Zeppelin NT (Neue Technologie) wird zwei Jahre
lang im Suedlichen Afrika auf Diamantensuche gehen. Der Zeppelin soll
bereits in den naechsten Wochen mit einem Frachtschiff nach Suedafrika
gebracht werden. Dort wird er mit Messinstrumenten ausgeruestet, mit
deren Hilfe Experten die geologischen Formationen in Suedafrika,
Namibia und Botswana untersuchen, um so Rueckschluesse auf moegliche
Diamantenvorkommen zu erhalten. Die Zeppelin Luftschifftechnik GmbH
und der weltgroesste Diamantenschuerfer und -haendler De Beers haben
ein entsprechendes Kooperationsabkommen unterzeichnet. Bislang werden
in Suedafrika Flugzeuge und Hubschrauber fuer das Aufspueren von
Diamanten eingesetzt. Mit dem Einsatz soll geprueft werden, ob
Luftschiffe tatsaechlich fuer solche Erkundungsaufgaben taugen. Eine
weitere Kooperation ist die Zeppelin Luftschifftechnik mit der
franzoesischen Vertriebsfirma fuer Luftfahrtelektronik, Sofema,
eingegangen. Sofema soll den Zeppelin zunaechst fuer ein Jahr fuer
hoheitliche Ueberwachungsaufgaben in verschiedenen Laendern der Welt
anbieten. |
Tuerkin hat Anspruch auf deutsches Bafoeg fuer Studium in der Tuerkei |
Eine in Deutschland lebende Tuerkin hat Anspruch auf Bafoeg fuer ein
Studienjahr an einer tuerkischen Universitaet. Das entschied der
Europaeische Gerichtshof in Luxemburg. Er war vom Verwaltungsgericht
Sigmaringen angerufen worden, nachdem zuvor die zustaendige Behoerde
einen Bafoeg-Antrag abgelehnt hatte und deshalb verklagt worden war.
Das hoechste EU-Gericht weist in seinem Urteil auf das
Assoziations-Abkommen zwischen der Europaeischen Union und der Tuerkei
hin. Danach muessen tuerkische Kinder, die in einem Mitgliedstaat bei
ihren Eltern leben, gleichberechtigten Bildungszugang haben. |
Ex-Chefin von Kinderhilfsverein gesteht Betrug |
Mannheim. Die ehemalige Chefin des Ueberlinger Vereins
Kinderhilfsmission hat vor dem Mannheimer Landgericht die gegen sie
erhobenen Vorwuerfe weitgehend eingeraeumt. Der 47-Jaehrigen wird
Untreue, Betrug und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Die Anklage wirft
der Frau vor, mit Teilen des Vereinsvermoegens ihren aufwaendigen
Lebensstil finanziert zu haben. So soll sie in den Jahren 1994 bis
1996 hohe fuenf- und sechsstellige Summen satzungswidrig unter anderem
fuer Vereinsfeste, Kosten fuer die Bewirtung, die Beschaeftigung
privater Haushaltshilfen sowie Software ausgegeben haben. Die von der
47-Jaehrigen gefuehrte Hilfsorganisation "Children Mission Fund" hatte
nach ihrer Gruendung 1991 Spenden fuer Strassenkinder-Projekte in
Suedamerika gesammelt. Bereits fuenf Jahre spaeter war der
Organisation die Gemeinnuetzigkeit entzogen worden. Das
Regierungspraesidium Tuebingen verbot dem Verein dann 1998 weiter
Spenden zu sammeln. Das wurde vom Mannheimer Verwaltungsgerichtshof
(VGH) ein Jahr spaeter bestaetigt. Spenden seien zweckentfremdet
worden, begruendeten die Richter das Verbot. Am naechsten Donnerstag
(14. Juli) sollen die Plaedoyers gesprochen und einen Tag spaeter (15.
Juli) das Urteil verkuendet werden. |
Bauarbeiter zerstoeren antike Fundstuecke |
Koblenz. In Koblenz haben Bauarbeiter offenbar zwei wertvolle Graeber
aus der Roemerzeit zerstoert, moeglicherweise vorsaetzlich. Nach
Informationen der "Rheinzeitung" ermittelt die Staatsanwaltschaft
gegen das Bauunternehmen. Die Landesdenkmalpfleger werfen dem
Unternehmen vor, den Fund nicht gemeldet zu haben, obwohl dies
gesetzlich vorgeschrieben ist. Bei Tiefbauarbeiten waren die beiden
Sarkophage aus dem zweiten Jahrhundert unwiederbringlich zerstoert
worden. Nach Angaben des Konservators Axel von Berg vom Landesamt fuer
Denkmalpflege befanden sich in den Saergen wertvolle Urnen und
Luxusgeschirr. Die roemische Grabstaette sei die reichste gewesen, die
bislang im Koblenzer Stadtgebiet entdeckt worden war, so der Experte.
Das Bauunternehmen habe gewusst, dass es auf dem Gelaende
archaeologische Funde geben koennte. Dennoch sei die Behoerde nicht
informiert worden.In der Grabstaette waren Menschen bestattet worden,
die zur Oberschicht gehoerten. Aehnliche Funde gibt es in Mainz sowie
in Koeln. Nach der Zerstoerung der Funde wollen Archaeologen in der
kommenden Woche in dem betroffenen Baugebiet graben. Die Mitarbeiter
der Landesdenkmalpflege hoffen, weitere Graeber entdecken zu koennen. |
Der Duden hat Geburtstag |
Heute wird das wohl bekannteste Woerterbuch der deutschen Sprache, der
Duden, 125 Jahre alt. Der Gymnasiallehrer Konrad Duden begruendete mit
seinem "Vollstaendigen orthographischen Woerterbuch der deutschen
Sprache" 1880 die deutsche Einheitsrechtschreibung. Vor 125 Jahren
reichten Konrad Duden noch 27.000 Stichwoerter und 188 Seiten, heute
haben es seine Mannheimer Nachfahren in seinem Namen auf 125.000
Worteintragungen und 1152 Seiten in der 23. Auflage von 2004 gebracht
- dank vieler Neuschoepfungen, Eindeutschungen oder
Fremdwortuebernahmen. Der Rechtschreibeduden wird regelmaessig
ueberarbeitet und an die aktuelle Entwicklung der deutschen Sprache
angepasst. Im Durchschnitt erscheint alle vier bis fuenf Jahre ein
neuer Duden. Besonders viele Aenderungen hatte die Dudenredaktion
einzuarbeiten, als die Rechtschreibung vor neun Jahren reformiert
wurde: Seit 1996 musste nach den Entscheidungen der
Kultusministerkonferenz erneut geaendert, verfeinert, ergaenzt werden
- fuer die Auflagen der Jahre 2000 und 2004.Der letzte Reformduden
bescherte der Mannheimer Dudenverlagsgruppe Brockhaus im vergangenen
Jahr ein Umsatzplus von 15 Millionen Euro. |
Schwaebische Alb und Loerrach stark erdbebengefaehrdet |
Die Gefahr von Erdbeben in Baden-Wuerttemberg steigt. Nach Angaben des
Innenministeriums muessen Bauherren nun auf 59 Prozent der
Landesflaeche besondere Anforderungen an die Statik der Haeuser
erfuellen. Bislang galt dies nur fuer 44 Prozent der Landesflaeche.
Als besonders gefaehrdet werden vom Innenmisterium sechs Prozent der
Flaeche (frueher fuenf Prozent) eingestuft. Mittlere Gefahren werden
auf 18 (frueher neun) und geringe Gefahren auf 35 Prozent (vormals 30
Prozent) der Flaeche gesehen. Am staerksten ist die geologische
Aktivitaet auf der Schwaebischen Alb und im Raum Loerrach. Zuletzt
hatte die Erde in Baden-Wuerttemberg im Mai dieses Jahres gebebt. Das
Epizentrum lag damals in Waldkirch (Landkreis Emmendingen) im
Suedschwarzwald. Das Zentrum des Bebens lag 11 Kilometer unter der
Oberflaeche. Das Beben war Geologen zufolge im Umkreis von etwa 20
Kilometern um das Epizentrum zu spueren. Es handelte sich um ein etwas
verspaetetes Nachbeben des letzten groesseren Erdbebens in
Baden-Wuerttemberg vom 5. Dezember 2004 in Suedbaden. Damals riss ein
Beben der Staerke 5,4 auf der Richterskala Tausende von Menschen aus
dem Schlaf. Das Epizentrum hatte auch damals schon bei Waldkirch
gelegen. Die Erdstoesse waren bis zu 250 Kilometer weit spuerbar
gewesen. |
Boerse |
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Quellen |
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