Keine Spur von den Thomy-Erpressern und keine vergifteten Thomy-Produkte |
Frankfurt/Main. Von den Erpressern des Lebensmittelherstellers Thomy fehlt
weiter jede Spur. Der Frankfurter Polizei sind auch keine weiteren
Forderungen bekannt. Am Infotelefon meldeten sich in der vergangenen Nacht
mehr als 60.000 Anrufer. Die Erpresser hatten in einem Erpresserbrief
mitgeteilt, in bundesweit ueber 50 Supermaerkten vergiftete Produkte
plaziert zu haben.
Nestle tauschte alle Waren komplett aus, gefunden wurde noch nichts.
Die Polizei teilte mit, dass es noch ein bis zwei Tage dauern koennte,
bis alle Lebensmittel untersucht seien. Die Polizei ruft die Bevoelkerung
auf, alle vor dem ersten August gekauften Waren von Nestle oder Thomy
nicht zu oeffnen und in die Geschaefte zurueckzubringen.
Der Nestle-Konzern wird bereits seit ueber einem Jahr erpresst. Es wurden
mehrfach vergiftete Lebensmittel gefunden. |
Wieder Wuermer in Fischen |
Nach Informationen des ARD-Fernsehmagazins Monitor befinden sich in frischem
Fisch haeufig sogenannte Nematoden, das sind kleine Fadenwuermer.
Fast alle Seefischarten koennen mit den Larven befallen sein. Die
Parasiten werden mit der Nahrung aufgenommen und besiedeln vor allem den
Magen-Darm-Trakt, gelegentlich aber auch die Muskulatur der Fische. Wenn
die Fische nicht ausreichend gegart werden, koennen die Nematoden
den Kochvorgang ueberleben und fuer den Verbraucher gefaehrliche
gesundheitliche Folgen haben. In den Speisefischen des Nordatlantik
kommen vor allem zwei Arten vor, die fuer den Menschen gefaehrlich werden
koennen: Der Heringswurm und der Kabeljauwurm. Diese Wuermer sind in
zahlreichen Fischen. Das ergaben Analysen im Auftrag des Fernsehmagazins
Monitor.
Bereits vor zehn Jahren wurde durch den Befall von Fischprodukten durch
Wurmlarven berichtet. In der Folge wurden in der Europaeischen Union und in
der Bundesrepublik neue Fischhygieneverordnungen erlassen und die Kontrollen
erweitert. |
Stolpe will mehr Geld fuer die Hochwassergeschaedigten |
Potsdam. Der brandenburgische Ministerpraesident Stolpe hat weitere Hilfen
fuer die Region an der Oder verlangt. In einer Regierungserklaerung
sagte Stolpe, die Summe aller Schaeden sei zwar nicht absehbar, schon
jetzt aber stehe fest, dass die Herausforderung nicht allein vom Land
Brandenburg und mit den eingegangenen Spendengeldern bewaeltigt werden
koenne. Wichtig sei deshalb, dass Bundeskanzler Kohl die Hochwasserhilfe
zur nationalen Aufgabe erklaert habe. |
Landtag von Brandenburg beschliesst Oderprogramm |
Potsdam. Der brandenburgische Landtag will den Hochwassergeschaedigten mit
einem "Oderprogramm" helfen. Ein entsprechender Antrag wurde einstimmig
angenommen.
Einer ersten Bilanz zufolge hat die Flut 170 Haeuser und 177.000 ha
landwirtschaftliche Nutzflaeche unter Wasser gesetzt, sowie 950 Betriebe
beschaedigt. Noch kann keiner das gesamte Ausmass der Schaeden abschaetzen,
sicher ist jedoch, dass die Zusagen der Bundesregierung und der
Europaeischen Union in dreistelliger Millionenhoehe nicht ausreichen werden.
Das Potsdamer Kabinett will die Soforthilfe und den Wiederaufbau
unbuerokratisch, schnell und gerecht organisieren. Allein auf das Konto der
Landesregierung sind 12 Mio. DM an Spenden eingegangen. Den Betroffenen
sicherte Stolpe in den naechsten Wochen ganz besondere Hilfe zu. |
Bundesbank macht pessimistische Steuerprognosen |
Bonn. Die Bundesbank hat Bund, Laendern und Gemeinden fuer 1997 ein noch
geringeres Steueraufkommen vorausgesagt, als das bereits in den letzten
Jahren der Fall war. Das Steuerergebnis werde aus heutiger Sicht noch
hinter den pessimistischen Prognosen vom Mai zurueckbleiben, hiess es in
Frankfurt. Damals war den oeffentlichen Haushalten ein neuer Fehlbetrag
von 18 Mrd. DM vorausgesagt worden. Die Bundesbank sagt ausserdem
fuer die drei kommenden Jahre noch geringere Steuereinkommen voraus.
Das Waehrungsinstitut empfielt der Politik eine Steuerreform. Sie soll
die Einkommen deutlich entlasten und den Verbrauch belasten. Sie soll
ueberschaubar sein und Steuerschlupfloecher stopfen.
Das Bundesfinanzministerium will aber weiterhin an seinen Maizahlen
festhalten. Die SPD bekraeftigte indes ihre Kritik an den Steuerreform-
plaenen der Regierung, die unter diesen Umstaenden nicht finanzierbar seien. |
Steigende Arbeistslosigkeit bedroht Rentensystem |
Frankfurt. Die staendig steigende Arbeitslosigkeit ist aus Sicht der
Rentenversicherungstraeger die Hauptgefahr fuer das Rentensystem. Der
Geschaeftsfuehrer des Verbandes Ruhland weist darauf hin, dass nebem dem
Aelterwerden der Bevoelkerung die niedrige Erwerbsquote das Rentensystem ins
Wanken geraten lasse. In diesem Zusammenhang kritisiert Ruhland die
Arbeitgeber, die durch die zahlreichen Fruehverrentungen dafuer gesorgt
haben, dass die Rentenkassen jaehrlich rund 20 Mrd. DM an Fruehrentner
zahlen muessen.
Ruhland tritt dafuer ein, dass die Rentenreform auf 1998 vorgezogen
wird. Die Reform werde die Rentenkassen entlasten, den Rentnern allerdings
eine Nullrunde bescheren. |
Bombendrohung im Urlaubshotel von Waigel |
Ahlbeck (sp?). Im Urlaubshotel von Bundesfinanzminister Waigel auf
der Insel Usedom hat es eine Bombendrohung gegeben. Der Finanzminister
musste das Hotel etwa zwei Stunden lang verlassen. Die Polizei hat den
Taeter gefasst. Er nannte die Bombendrohung einen Dummenjungenstreich. |
Richter und Justizangestellter schweben weiter in Lebensgefahr |
Osterburg. Der Richter und der Justizangestellte, die gestern im Amtsgericht
Osterburg in Sachsen-Anhalt angeschossen worden waren, schweben weiter in
Lebensgefahr. Die Polizei sagte, ihr Zustand sei unveraendert ernst.
Waehrend einer Scheidungsverhandlung hatte ein 50 Jahre alter Landwirt
voellig ueberraschend aus kurzer Entfernung mit einer grosskalibrigen Waffe
auf den Richter geschossen. Der 37-jaehrige wurde in die Brust und am Bein
getroffen. Bei seiner Flucht schoss der Landwirt einen 35 Jahre alten
unbewaffneten Justizfachangestellten an, der sich ihm in den Weg stellte. Er
wurde in den Bauch getroffen. |
Elbe-Werft bleibt besetzt |
Beuzenburg. Die Beschaeftigen der schwer angeschlagenen Elbe-Werft im
mecklenburgischen Beuzenberg (sp?) halten ihren Betrieb weiter besetzt. Die
Aktion begann gestern zu Beginn der Fruehschicht. Die Werftarbeiter wollen
erreichen, dass sich die Treuhandnachvolgerin BVS und die Landesregierung
doch noch auf eine gemeinsame Auffangloesung einigen. Rund 300
Arbeitsplaetze sind bedroht. |
Kein Stopp der Rechtschreibereform in Schleswig-Holstein |
Das Oberlandesgericht Schleswig wies heute als erstes deutsches Gericht in
zweiter Instanz eine Klage von Eltern ab. Diese wollen jetzt ihren Fall vor
dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe aufrollen.
Die Mutter der Familie sagte, ganz Deutschland warte auf eine Karlsruher
Entscheidung zur Rechtschreibreform. |
Prozess um Maggi-Erpressung in Konstanz begonnen |
Konstanz. Wegen versuchter Erpressung der Lebensmittelfirma Maggi muss sich
von heute an ein Ehepaar aus dem Raum Magdeburg vor dem Landgericht
verantworten. Das Paar hatte zu Jahresbeginn damit gedroht, Produkte des
Unternehmens mit dem Erreger der Rinderseuche BSE zu vergiften, falls Maggi
nicht 500.000 Dollar zahle. Spaeter wurden noch zusaetzlich 500.000 DM
gefordert. Beim Versuch der Gelduebergabe wurden der 39-jaehrige Mann und
seine 37 Jahre alte Ehefrau in Brandenburg verhaftet. Die beiden haben
die Tat gestanden. |
Kranzniederlegungen erinnern an den Mauerbau vor 36 Jahren |
Berlin. Berlins Regierender Buergermeister Diepgen und andere Politiker
gedachten heute der Opfer. Angehoerige und Opfer verhinderten, dass die
PDS an dem Mahnmal ebenfalls einen Kranz niederlegte. |
Stella geht an die Boerse |
Der Musicalkonzern Stella geht im Dezember an die Boerse. Dazu sollen 49%
des Grundkapitals als stimmrechtslose Vorzugsaktien ausgegeben werden. Sein
Hauptgeschaeft macht das Unterhaltungsunternehmen mit Musicals wie Miss
Saigon, Phantom der Oper oder Cats. |
Lohndumping auf deutschen Baustellen |
Osnabrueck. Nach Schaetzung der Gewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt werden
hoechstens 15% der auslaendischen Bauarbeiter auf deutschen Baustellen mit
dem Mindestlohn bezahlt. In einem Interview der Neuen Osnabruecker Zeitung
betonte IG Bau-Chef Wiesehuegel, es gebe so gut wie keine Grossbaustelle in
Deutschland, auf der nicht in irgendeiner Form illegal gearbeitet werde.
Deshalb ueberrasche es ihn auch nicht, dass Lohndumping selbst auf
Baustellen des Bundes praktiziert werde. Wiesehuegel forderte haertere
Strafen fuer die Taeter. |
Brandstifter von Dresden nicht mehr in der Bundeswehr |
Dresden. Die beiden Maenner, die am Wochenende ein von Italienern bewohntes
Haus angezuendet hatten, sind unehrenhaft aus den Bundeswehr entlassen
worden. Sie hatten nach ihrer Festnahme gestanden, das Feuer gelegt zu
haben. Als Motiv nannten sie Auslaenderhass. Da das Haus zum Zeitpunkt des
Anschlages nicht bewohnt war, wurde niemand verletzt. |
Boerse |
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Quellen |
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