Terrorueberfall in Luxor fordert 68 Tote, davon mindestens fuenf Deutsche |
Luxor. Bei dem Terrorueberfall in den historischen Tempelanlagen
von Luxor sind gestern 68 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch
mindestens fuenf Deutsche. Dabei handelt es sich nach Angaben des
aegyptischen Innenministeriums um drei junge Frauen, Mitarbeiterinnen
eines Reiseveranstalters aus Freiburg, und zwei Maenner. Noch immer
sind aber nicht alle Toten identifiziert. Aussenminister Kinkel sprach
den Angehoerigen sein Beileid aus und verwies darauf, dass weiterhin
mit Anschlaegen extremistischer Gruppen in Aegypten gerechnet werden
muesse. Das Auswaertige Amt rate von Reisen nach Aegypten ab.
Nachdem es zunaechst geheissen hatte, Deutsche seien nicht unter den
Opfern, war gestern abend zunaechst von sechs Opfern die Rede. |
WEU: Mehr militaerische Verantwortung fuer Europa gefordert |
Erfurt. Zur Staerkung der Westeuropaeischen Union (WEU) haben die Aussen-
und Verteidigungsminister des Buendnisses eine engere Verzahnung mit
der Europaeischen Union beschlossen. Europa muesse mehr internationale
Verantwortung in Sicherheits- und Verteidigungsfragen uebernehmen,
forderten die Teilnehmer aus 28 Staaten zum Abschluss ihrer zweitaegigen
Treffens. Die Praesidentschaft in beiden Organisationen soll in Zukunft
moeglichst dasselbe Land uebernehmen. Deutschland wird 1999 als erstes
Land die Doppel-Praesidentschaft in WEU und EU innehaben. Ausserdem wurde
beschlossen, einen Militaerausschuss der Generalstabschefs einzusetzen,
der im Krisenfall die Politiker beraten soll. Verteidigungsminister
Ruehe forderte auf der Tagung auch ein enges Zusammenwirken von WEU
und NATO. Bislang hat die WEU bereits friedenssichernde Einsaetze im
Balkankrieg und in Albanien geleistet. Einige Staaten, die frueher Mitglied
des Warschauer Paktes waren, sollen kuenftig enger in die Planungen und
die Ruestungskooperation innerhalb der WEU einbezogen werden. |
Eduard Osswald neuer Bundesbauminister |
Bonn. Der CSU-Politiker Eduard Osswald wird neuer Bundesbauminister. Darauf
verstaendigten sich Bundeskanzler Kohl und CSU-Chef Waigel. Der 51jaehrige
Osswald war bisher parlamentarischer Geschaeftsfuehrer der CSU-Landesgruppe
im Bundestag und loest den CDU-Politiker Toepfer ab, der Leiter des
UN-Umweltsekretariats werden soll. Das Ressort wurde der CSU zugesprochen,
weil das von ihr gefuehrte Postministerium aufgeloest wird. Der scheidende
Postminister Boetsch wurde fuer das Bauministerium nicht beruecksichtigt
und will jetzt auch nicht mehr fuer den CSU-Vorstand kandidieren. |
BGH entscheidet am 12.Dezember ueber Fussball-Vermarktung |
Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof wird am 12.Dezember darueber
entscheiden, ob die zentrale Fernsehvermarktung von Fussballspielen
gegen das Kartellrecht verstoesst. Nach zweieinhalbstuendiger muendlicher
Verhandlung gab das Gericht dies heute bekannt. Das Bundeskartellamt hatte
dem Deutschen Fussballbund verboten, die Fernsehrechte fuer Heimspiele im
UEFA-Cup und im Pokal der Pokalsieger zentral zu vermarkten. Das Berliner
Kammergericht hatte diese Entscheidung vor zwei Jahren bestaetigt. Der
DFB befuerchtet, dass von einer Einzelvermarktung der Fernsehrechte
durch die Fussballvereine nur die Spitzenklubs profitieren. Der DFB will
weiterhin die Einnahmen in Hoehe von 60 Mio. DM auch an Vereine verteilen,
die nicht an den Pokalspielen teilnehmen.
Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs duerfte auch Auswirkungen auf
die ebenfalls zentral vermarkteten Bundesligarechte haben. |
"La Belle"-Prozess eroeffnet |
Berlin. Elfeinhalb Jahre nach dem Bombenanschlag auf die Diskothek "La
Belle" im Berliner Bezirk Schoeneberg begann heute der Prozess gegen fuenf
Tatverdaechtige. Der Prozess wurde nach einer Stunde auf naechste Woche
vertagt, nachdem die Verteidigung einen Befangenheitsantrag gegen die
drei Berufsrichter gestellt hatte. Den Angeklagten wird unter anderem
dreifacher Mord und Mordversuch in neun Faellen vorgeworfen. Nach
Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurde das Attentat vom libyschen
Geheimdienst in Auftrag gegeben. Bei dem Anschlag im April 1986 waren
zwei US-Soldaten und eine Tuerkin getoetet sowie rund 230 Personen zum
Teil schwer verletzt worden. Bei den Beschuldigten handelt es sich um zwei
deutsche Schwestern und drei ehemalige Mitarbeiter der libyschen Botschaft
in der DDR. Der Prozess findet unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. |
Katholische Kirche: Illegal in Deutschland Lebende nicht kriminalisieren |
Berlin. Die katholische Kirche in Deutschland hat gefordert, die
Situation illegal in Deutschland lebender Auslaender zu verbessern. Das
erzbischoefliche Ordinariat in Berlin stellte dazu den bundesweit ersten
kirchlichen Forderungskatalog zu diesem Thema vor. Langfristig muesse den
Betroffenen ein legaler Aufenthalt ermoeglicht werden, heisst es in der
Broschuere. Deutschland sei faktisch ein Einwanderungsland. Menschen ohne
Aufenthaltsrecht duerften nicht als Illegale kriminalisiert werden. Es gehe
darum, die Menschen trotz des Rechtsverstosses als Mitmenschen zu sehen. |
Verkauf von Heine-Briefmarken gestoppt |
Bonn. Das Bundespostministerium hat den Verkauf der Sonderbriefmarke
zum Gedenken an den Dichter Heinrich Heine gestoppt. Auf dem sogenannten
Umfassungsrand von Zehnerbloecken der Heine-Marke waren altgermanische
Runen abgebildet. Das Ministerium will verhindern, dass diese Runen als
Nazi-Symbole missverstanden werden. |
Unterschiedliche Ansichten ueber zukuenftigen Lehrstellenmarkt |
Bonn. Industrie- und Dienstleistungsfirmen wollen im kommenden Jahr
300.000 neue Lehrstellen anbieten. Diese Lehrstellenzusage sei als
Versprechen zu sehen, sagte der Praesident des Deutschen Industrie-
und Handelstages Stihl. Damit werde die steigende Nachfrage durch
geburtenstarke Jahrgaenge aufgefangen. Auch fuer das laufende Jahr zog
Stihl eine positive Lehrstellenbilanz. So seien gegenueber 1996 acht
Prozent mehr Ausbildungsvertraege abgeschlossen worden, das sind mehr
als 270.000 Stellen.
Dagegen geht der Deutsche Gewerkschaftsbund davon aus, dass einschliesslich
Handwerk und oeffentlicher Verwaltung im kommenden Jahr die Lehrstellenzahl
um mehr als elf Prozent zurueckgehen wird. |
Warnstreiks an baden-wuerttembergischen Universitaetskliniken |
Stuttgart. An den vier Universitaetskliniken in Baden-Wuerttemberg
stehen Warnstreiks bevor. Wie die Gewerkschaft Oeffentliche Dienste,
Transport und Verkehr mitteilte, beginnen die Proteste morgen in Freiburg
und Heidelberg. Am Donnerstag soll auch in Tuebingen und Ulm die Arbeit
kurzzeitig niedergelegt werden. Die Patientenversorgung bleibe dabei
aber gesichert. Mit den Warnstreiks soll durchgesetzt werden, dass die
Tarifvertraege fuer die rund 27.000 Mitarbeiter auch nach dem 1.Januar
1998 gelten. Dann werden die landeseigenen Kliniken in selbstaendige
oeffentlich-rechtliche Anstalten umgewandelt. |
Allianz will franzoesischen AGF-Konzern kaufen |
Muenchen/Paris. Der Allianz-Konzern will den franzoesischen
Versicherungskonzern AGF uebernehmen und damit zur weltweit fuehrenden
Versicherungsgruppe aufsteigen. Der Preis fuer den Erwerb von 51 Prozent
bei AGF werde voraussichtlich gut neun Mrd. DM betragen, hiess es in
einer in Muenchen verbreiteten Erklaerung. |
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