Festakt zum Tag der Deutschen Einheit in Erfurt |
Erfurt. 15 Jahre nach der Wiedervereinigung hat Bundespraesident
Koehler dazu aufgerufen, sich nicht mit der hohen Arbeitslosigkeit
abzufinden. Beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit in Erfurt sagte
er, wo Arbeit fehle, mache sich Mutlosigkeit und Verzweiflung breit.
Daher muesse die Aufbauarbeit weitergehen. Die Gruende fuer die
heutigen Schwierigkeiten liegen nach Koehlers Worten nicht nur im
Osten sondern auch darin, dass die alte Bundesrepublik vor 1989 viele
Veraenderungen verschlafen habe. Zugleich duerfe man die Leistungen
beim Aufbau Ost aber nicht schlecht reden. Auch der Thueringer
Ministerpraesident Althaus griff die Debatte um den Stand der Einheit
auf. Die Menschen duerften im Rueckblick nicht vergessen, dass die DDR
1989 ein restlos abgewirtschafteter Staat gewesen sei. Der ehemalige
Bundesbeauftragte fuer die Stasi-Unterlagen, Gauck, sieht auch 15
Jahre nach dem Fall der Mauer noch eine Spaltung zwischen Ost- und
Westdeutschen. Die meisten Buerger der neuen Laender seien zwar in der
Demokratie angekomme. Alle Unterschiede wuerden aber vermutlich erst
zwei Generationen nach der Vereinigung verschwinden. Beim zentralen
Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit haben die Kirchen mehr
Verstaendnis zwischen Ost und West angemahnt. Bei der oekumenischen
Messe im Mariendom sagte der stellvertretende Ratsvorsitzende der
Evangelischen Kirche in Deutschland, der thueringische Landesbischof
Kaehler, die deutsche Einheit sei noch lange nicht am Ziel. Zuhoeren
und Verstehen sei notwendig bei denen aus dem Westen fuer die andere
Geschichte, die die Menschen im Osten gepraegt hat. Im Osten wiederum,
so Kaehler, muesse es Verstaendnis geben fuer die Grenzen von Vater
Staat. |
Tuerkei kann sich offenbar Hoffnungen auf Beitrittsgespraeche machen |
Bruessel/Ankara. Die Tuerkei kann sich offenbar berechtigte Hoffnungen
auf Beitrittsverhandlungen mit der EU machen. In ihrer morgigen
Ausgabe zitiert die "Bild"-Zeitung aus dem Bericht der EU-Kommission,
der offiziell am Mittwoch vorgestellt werden soll. Demnach empfiehlt
die Kommission Beitrittsverhandlungen, da die Tuerkei die politischen
Kriterien erfuellt habe. Die endgueltige Entscheidung faellt auf dem
EU-Gipfel Mitte Dezember. Die Empfehlung der EU-Kommission gilt als
wichtige Weichenstellung. |
Israelischer Ministerpraesident sagt Deutschlandbesuch ab |
Jerusalem. Der israelische Ministerpraesident Scharon hat angesichts
der schwierigen Lage im eigenen Land seinen Deutschland-Besuch
abgesagt. Zuvor hatte er die Armee angewiesen, haerter als bisher
gegen radikale Palaestinenser im Gaza-Streifen vorzugehen. Die
israelische Militaeraktion "Tage der Busse" kostete in den vergangenen
fuenf Tagen bereits 60 Palaestinensern das Leben. Die Offensive soll
den Raketenangriffen radikaler Palaestinenser ein Ende bereiten - nach
dem Willen Scharons wird die Aktion zeitlich unbegrenzt und mit allen
notwendigen Massnahmen fortgesetzt. Die fuer Mitte Oktober geplante
Reise sollte Scharon nach Deutschland und in die Niederlande fuehren. |
Bundesparteitag der Gruenen in Kiel |
Kiel. Auf dem Parteitag der Gruenen hat sich der Vorstand mit seinem
Projekt Buergerversicherung durchgesetzt. Die Delegierten stimmten dem
Konzept zu, dessen Einzelheiten allerdings noch ungeklaert sind. Im
Prinzip sollen alle Buerger kuenftig in die gesetzliche Krankenkasse
einzahlen, auch Beamte und Selbstaendige. Antraege auf eine Erhoehung
der Beitragsbemessungsgrenze fanden keine Mehrheit. Eine klare Absage
erteilte der Parteitag der geplanten Lieferung von
Fuchs-Transportpanzern in den Irak. Die Delegierten waren mehrheitlich
der Ansicht, durch einen solchen Ruestungsexport wuerde sich
Deutschland in den Irak-Konflikt hineinziehen lassen.
Gestern Abend hatten die Delegierten ihr neues Spitzen-Duo gewaehlt.
Claudia Roth und Buetikofer werden die Gruenen in den
Bundestagswahlkampf 2006 fuehren. Roth erhielt 77,9 Prozent der
Stimmen. Sie blieb damit unter ihrem Wahlergebnis von 2001. Damals
erhielt sie 91,5 Prozent. Mehr Stimmen entfielen auf Buetikofer. Er
wurde mit rund 85 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestaetigt.Roth
hatte vor zwei Jahren den Vorsitz abgeben muessen, weil sie als
Abgeordnete kein Parteiamt mehr innehaben durfte. Kurz danach hatten
sich die Gruenen von dieser Regelung getrennt. |
Gerhardt fordert FDP zu radikalem Reformkurs auf |
Berlin. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Gerhardt draengt seine Partei im
Hinblick auf die Bundestagswahl zu einem radikalen Reformkurs. Die FDP
muesse viel weiter gehen als die Agenda 2010 von Bundeskanzler
Schroeder, forderte Gerhardt in einem Interview. Gerhardt rechnet mit
einem sehr knappen Ausgang der Bundestagswahl 2006. Die FDP muss
deshalb nach Ansicht Gerhardts mehr Profil bekommen. Sie habe ihr
zweistelliges Waehlerpotenzial bisher nicht ausgeschoepft. |
Rheinhafen von Speyer nach Schiffsunglueck gesperrt |
Speyer. Der Rheinhafen von Speyer ist wegen eines Schiffsungluecks am
Wochenende gesperrt geblieben. Ein Schlepper war gestern bei einem
missglueckten Manoever gekentert und im Hafeneingang gesunken. Nach
Angaben der Wasserschutzpolizei wird das sechs Meter lange Bugsierboot
erst am Montag geborgen. Der Schlepper hatte zusammen mit einem
anderen Bugsierboot ein Frachtschiff, dessen Schraube in die
Ankerkette einer Boje geraten war, zur Werft im Speyerer Hafen bringen
wollen. Aus zunaechst ungeklaerter Ursache bekam der Schlepper
Schlagseite. Der Kapitaen ging ueber Bord, ein Matrose konnte sich an
einem Schlepptau festhalten. Helfer retteten die beiden aber
unverletzt. |
Oktoberfest zaehlt weniger Besucher |
Muenchen. Nach 16 Tagen geht das 171. Muenchener Oktoberfest zu Ende.
Das Oktoberfest hat den erwarteten Besucher-Rekord verpasst: Bislang
wurden beim groessten Volksfest der Welt etwa 5,9 Millionen Besucher
gezaehlt, das sind 400.000 weniger als im vergangenen Jahr. Auch der
Bierkonsum ging wegen des schlechten Wetters zurueck - dafuer wurden
3.700 Liter Gluehwein ausgeschenkt. Steigende Zahlen gab es nur bei
den Polizeieinsaetzen. Es gab mehr Schlaegereien als in den Jahren
zuvor. Insgesamt mussten die Polizisten mehr als 1.700 Mal ausruecken. |
Tag der offenen Moschee |
Mit dem "Tag der offenen Moschee" wollen die muslimischen Verbaende in
Deutschland den Dialog mit ihren Nachbarn staerken und ein Zeichen
fuer Offenheit setzen. Der Aktionstag, der in diesem Jahr unter dem
Motto "Muslime: Partner fuer Sicherheit" steht, soll nach den Worten
des Zentralrats der Muslime in Deutschland vor allem auf die Aengste
der Bevoelkerung vor dem Islam reagieren. Umfragen zufolge bringen 83
Prozent der Buerger die Weltreligion mit Terror in
Verbindung.Bundesweit beteiligten sich den Angaben zufolge bis zu 1200
islamische Gotteshaeuser. In Berlin nutzten zahlreiche Buerger den
Tag, um sich ueber die islamische Religion und Kultur zu informieren.
Rund 6000 Berliner besuchten das groesste islamische Zentrum der
Stadt, die neue Sehitlik-Moschee in Neukoelln, berichtete ein Sprecher
der Tuerkisch-Islamischen Union. Die fuenf Haeuser dieses
Dachverbandes zogen insgesamt etwa 10.000 Interessierte an. Auch in
der Hamburger Imam Ali Moschee an der Alster herrschte den ganzen Tag
ueber reger Zulauf. Unter dem Dach des iranischen Gebetshauses ist
auch das Islamische Zentrum untergebracht. Viele Spaziergaenger
nutzten die Gelegenheit, einen Blick in den praechtigen Kuppelbau zu
werfen und mit Muslimen ins Gespraech zu kommen. Auch offizielle
Vertreter der christlichen Kirchen, der russisch-orthodoxen und der
juedischen Gemeinde waren der Einladung gefolgt.Nach ersten
Schaetzungen rechne man bundesweit mit mehr Besuchern als im
vergangenen Jahr, sagte Burhan Kesici von der Islamischen Foederation
in Berlin. Vor einem Jahr hatten mehr als 200.000 Besucher das Angebot
wahrgenommen. |
Pruegelei von Hooligans im Landkreis Ludwigsburg |
Murr. Zwei Gruppen kampfbereiter Hooligans haben sich am Samstag in
einem Wald bei Murr (Kreis Ludwigsburg) zu einer Pruegelei getroffen.
Wie die Polizei mitteilte, trafen rund 50 Maenner aus
Baden-Wuerttemberg und ebenso viele aus Ostdeutschland zusammen.
Waehrend die eine Gruppe rote T-Shirts trug, hatte die andere Gruppe
weisse an. Eine Viertelstunde lang schlugen die Maenner mit Faeusten
und Fuessen aufeinander ein. Die Polizei stiess unter den Schlaegern
auch auf Hooligans, die bereits als gewalttaetig bekannt sind. Gegen
sie wird nun wegen Landfriedensbruchs ermittelt. |
Quellen |
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