Bluem wirft Hundt Einseitigkeit seines Programmes fuer mehr Jobs vor |
Bonn. Bundesarbeitsminister Bluem hat die Arbeitsgeber in Deutschland
kritisiert. Im Handelsblatt sagte Bluem, Arbeitgeberpraesident Hundt
habe bei der Vorstellung seines Programms zur Bekaempfung der
Arbeitslosigkeit nur davon geredet, was andere tun, was andere
bezahlen oder worauf andere verzichten sollen. Zur Rolle der Unternehmen
im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit habe er sich dagegen nicht
geaeussert. Zwar bestreite niemand, dass die Sozialbeitraege in
Deutschland zu hoch seien, daran seien aber die Arbeitgeber
mitverantwortlich. Bluem warf dem Arbeitgeberpraesidenten vor, kein
Wort zu Gewinnen und Exporterfolgen, kein Wort zu Investitionen und
kein Wort zu eigenen Versaeumnissen gesagt zu haben. Bluem woertlich
weiter: "Wir kommen in Deutschland nur weiter, wenn jeder nicht nur
Forderungen an andere vortraegt, sondern bei sich beginnt." |
Simonis schlaegt neues Rentenmodell vor |
Bonn. In der Diskussion um die Rentenreform hat die schleswig-holsteinische
Ministerpraesidentin Simonis ein vierstufiges Grundrentenmodell
vorgeschlagen. Es wird vorwiegend ueber Steuern finanziert. In einem
Interview des Stern sagte die SPD-Politikerin, die beitragsfinanzierte
Rente von heute werde in Zukunft nicht mehr bezahlbar sein.
Ihr Rentenmodell sieht so: Jeder Arbeitnehmer erhaelt eine Basisrente,
die nicht viel hoeher als die Sozialhilfe sein soll. Diese
Grundversorgung soll durch private Vorsorge und die Beteiligung der
Beschaeftigten am Produktivvermoegen ergaenzt werden. Simonis denkt
dabei an den Erwerb von Aktien des Arbeitgebers. Ausserdem soll
eine leistungsabhaengige, beitragsfinanzierte Arbeitsrente gezahlt
werden. |
Drei Tote bei Feuer in Wohnung einer tuerkischen Familie |
Krefeld. Das Feuer in der Wohnung einer tuerkischen Familie in
Krefeld ist moeglicherweise vorsaetzlich gelegt worden. Bei dem
Brand starben in der Nacht drei Menschen. Ein Polizeisprecher in
Krefeld sagte, es gebe zahlreiche Hinweise auf Brandstiftung - die
Mordkommission sei eingeschaltet. Man gehe aber nicht von einem
auslaenderfeindlichen Anschlag aus.
Das Feuer in dem Haus in Krefeld war in der Nacht ausgebrochen. Eine 41-jaehrige Frau und ein 16-jaehriges Maedchen starben, als sie im dritten Stock aus dem Fenster sprangen. Ein 17-Jaehriger wurde tot in der Wohnung gefunden. Zwei Maedchen kamen mit schweren Verletzungen in Krankenhaus. Der tuerkische Staatpraesident Demirel sagte in Ankara, die deutschen Behoerden sollten die Ermittlungen mit der notwendigen Empfindlichkeit fortsetzen. Der tuerkische Botschafter in Bonn, Wuoral (sp?), erklaerte, es gebe ohne Zweifel Auslaenderfeindlichkeit und rassischte Angriffe. Dagegen muessten die Bundesregierung und die zustaendigen Laenderminister eine Reihe von Massnahmen ergeifen.
In der Innenstadt von Krefeld versammelten sich am Abend etwa
400 Menschen um gegen den Brandanschlag in der vergangenen Nacht
zu protestieren. |
Franzoesische FN fuer Todesstrafe und schaerferes Auslaenderrecht |
Strasbourg. Unberuehrt von den Protesten gegen seine Partei, hat
der Vorsitzende der Front National (Nationale Front), Le Pen, die
Mitglieder seiner Partei auf Kurs fuer die franzoesische
Parlamentswahl im kommenden Jahr gebracht. Die Delegierten des
Parteitages verabschiedeten in Strasbourg ein Wahlprogramm. Im
Mittelpunkt steht die Verschaerfung des Einwanderungs- und
Aufenthaltsrecht. Ausserdem soll in Frankreich die Todesstrafe wieder
eingefuehrt werden.
In seiner Rede sprach Le Pen von einem historischen Moment der Nationalen Front. Es koenne nicht laenger hingenommen werden, dass Frankreich als rassistisch, faschistisch und nationalsozialistisch bezeichnet werde, wo es einer am wenigsten rassistischen Staaten sei.
Die Front National hatte ihren Parteitag vom vergangenen Samstag
bis heute in Strasbourg abgehalten. Als Protest gegen die
auslaenderfeindliche Politik der Partei als auch gegen die Wahl
Strasbourgs, der Europaeischen Hauptstadt und Stadt der Menschenrechte,
fanden zahlreiche Kundgebungen und Kulturveranstaltungen statt.
Hoehepunkt war eine Demonstration gestern abend mit etwa 50.000
Teilnehmern. |
Vermisstes deutsches Privatflugzeug wieder aufgetaucht |
Madrid. Ein seit zwei Tagen in Spanien vermisstes deutsches
Privatflugzeug ist wieder aufgetaucht. Es ist am Nachmittag in der
baskistischen Stadt Fuenterrabia (sp?) gelandet. Nach Angaben des
Luftrettungsdienstes kam das Flugzeug aus Portugal. Warum der Pilot
die Flugrichtung aenderte ohne den Kontrollstationen Bescheid zu
geben, ist nicht bekannt. |
Das Wetter |
In der Nacht Tiefstwerte von fuenf bis minus zwei Grad. In Suedbayern
morgen anfangs oertlich noch geringer Regen, sonst klar beziehungsweise
sonnig. Hoechstwerte zwischen zehn Grad in Suedbayern und zwanzig
Grad am Rhein.
Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch sonnig, im Norden Durchzug
von Wolkenfeldern; Hoechstwerte zwischen neun Grad in
Schleswig-Holstein und 21 Grad am Oberrhein. Am Donnerstag im Norden
bewoelkt und zeitweise Regen, im Sueden zunaechst sonnig, im
Tagesverlauf Regen oder Schauer; Tagestemperaturen nur noch zwischen
acht Grad im Norden und 16 Grad im aeussersten Sueden. |
Quellen |
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