GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 28. 04. 2006



* Regierung haelt Stagnationsphase der Wirtschaft fuer ueberwunden
* Regierung rechnet mit schneller Einigung beim Elterngeld
* Kompromiss bei Reichensteuer in Planung
* Ausnahmen von der Stallpflicht sollen ermoeglicht werden
* Aerzte rechnen nicht mit Einigung
* EnBW weiter auf Erfolgskurs
* Siemens baut weitere 1.000 Stellen ab
* Tarifkonflikt in bayerischer Metallindustrie beigelegt
* Acht Verletzte bei ICE-Unfall in der Schweiz
* Millionenschaden bei Brand in Stuttgarter Schulzentrum
* Schalke 04 verliert gegen Sevilla
* Boerse



Regierung haelt Stagnationsphase der Wirtschaft fuer ueberwunden

Berlin. Die Bundesregierung haelt die Stagnationsphase der deutschen Wirtschaft fuer ueberwunden. Bundeswirtschaftsminister Glos sagte bei der Vorstellung der Fruehjahrsprognose, auch auf dem Arbeitsmarkt sei "das Schlimmste ueberstanden". Anders als die fuehrenden Konjunkturforscher erwartet die Regierung fuer das laufende Jahr aber nur ein Wachstum von 1,6 Prozent. Die Wissenschaftler gehen von 1,8 Prozent aus. Glos sagte zur Begruendung, man wolle ein "Stueck weit auf der sicheren Seite sein".

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Bruederle hat vor dem Hintergrund guenstiger Wachstumsprognosen den Verzicht auf die geplante Mehrwertsteuererhoehung gefordert. Andernfalls drohe der Konjunktur schon im naechsten Jahr wieder ein Daempfer, sagte Bruederle im Deutschlandfunk. Es gebe nach wie vor keinen selbsttragenden Aufschwung in Deutschland. Die Konjunkturentwicklung bewege sich deutlich unterhalb des Durchschnitts in der Europaeischen Union.


Regierung rechnet mit schneller Einigung beim Elterngeld

Die Bundesregierung ist zuversichtlich, beim Elterngeld eine schnelle Einigung zu erzielen. Regierungssprecher Steg raeumte zwar ein, dass noch nichts entschieden sei. Er sei aber optimistisch, dass in der kommenden Woche eine Einigung erzielt werde. Der designierte SPD-Chef Beck forderte unterdessen einen Mindestbetrag von 300 Euro fuer nichterwerbstaetige Eltern. SPD und Gewerkschaften lehnen weiterhin eine Anrechnung des Elterngeldes auf das Arbeitslosengeld II strikt ab.


Kompromiss bei Reichensteuer in Planung

Berlin. Die SPD will nach Informationen der Sueddeutschen Zeitung einen Kompromiss im koalitionsinternen Streit um die Reichensteuer vorschlagen. Im Gegenzug zu einer Ausweitung der Steuer auf Unternehmen sollten alle Personengesellschaften bei der Gewerbesteuer entlastet werden, berichtet das Blatt in seiner heutigen Ausgabe. Die Firmen sollten demnach einen groesseren Teil der Gewerbesteuer mit ihrer Einkommensteuer verrechnen duerfen. Das solle die Unternehmen fuer die Belastung durch die Reichensteuer entschaedigen. Die Sozialdemokraten wollen das Modell dem Bericht zufolge am Montag im Koalitionsausschuss praesentieren.


Ausnahmen von der Stallpflicht sollen ermoeglicht werden

Baden-Wuerttemberg will das Freilaufen von Gefluegel wieder ermoeglichen. Trotz der vom Bund verhaengten Stallpflicht werde das Land Ausnahmen pragmatisch bewilligen, kuendigte Agrarminister Peter Hauk an. Hauk saehe anstelle der verfuegten grundsaetzlichen Aufstallpflicht lieber Gebiete definiert, in denen die Stallpflicht bestehe. Nun muesse jeder der im Land registrierten 3.000 Freilandgefluegelhalter beim Landratsamt eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Auch der bayerische Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf forderte eine Lockerung der Gefluegel-Stallpflicht. Seehofer wies die Kritik zurueck. Der Bund folge den eindeutigen Empfehlungen des Friedrich-Loeffler-Instituts zur Vogelgrippe. Nach Angaben von Hauk wurden in Baden-Wuerttemberg bisher 7.538 Wildvoegel und 101 Saeugetiere untersucht, darunter 70 Katzen. Bei keinem Saeugetier wurde das Gefluegelpestvirus nachgewiesen. Dagegen waren 19 Befunde der untersuchten Wildvoegel positiv.


Aerzte rechnen nicht mit Einigung

Im Tarifkonflikt der Aerzte an Universitaetskliniken sind die Sondierungsgespraeche fortgesetzt worden. Die Aerztegewerkschaft hatte jedoch geringe Erwartungen an die Gespraeche. Ihr Hauptgeschaeftsfuehrer Ehl sagte dem NDR, eine Einigung sei unwahrscheinlich. Die Mediziner-Gewerkschaft "Marburger Bund" will den seit sechs Wochen dauernden Ausstand im kommenden Monat verschaerfen, wenn bei den Beratungen in Muenchen kein neues Angebot vorgelegt wird. Die Aerzte an den Uni-Kliniken und Landeskrankenhaeusern fordern bessere Arbeitsbedingungen und bis zu 30 Prozent mehr Gehalt.


EnBW weiter auf Erfolgskurs

Der Energiekonzern EnBW will nach dem Rekordergebnis vom vergangenen Jahr weiter wachsen. Auf der Hauptversammlung legte das Unternehmen fuer das erste Quartal 2006 neue Erfolgszahlen vor. Auf der Sitzung soll auch der fruehere Vorstandschef Gerhard Goll rehabilitiert werden. Utz Claassen

Im Jahr 2005 hatte die EnBW durch einen drastischen Sparkurs und kraeftigen Schuldenabbau mit 1,081 Milliarden Euro ein Rekordergebnis vor Steuern (EBT) erwirtschaftet. Das EBT erhoehte sich um mehr als 42 Prozent. Damit erzielte die EnBW ihr bestes Ergebnis in der Konzerngeschichte.


Siemens baut weitere 1.000 Stellen ab

Muenchen. Der Siemens-Konzern baut in seiner kriselnden Kommunikationssparte Com weitere 1.000 Stellen ab. Betroffen ist ausschliesslich der Standort Deutschland, und zwar die Com-Bereiche Verwaltung, Vertrieb und Entwicklung. Die Kommunikationssparte hatte auch im zweiten Quartal dieses Geschaeftsjahres die Gewinnvorgaben des Konzernvorstands weit verfehlt. Siemens-Chef Kleinfeld hatte einen Stellenabbau auf der gestrigen Bilanzpressekonferenz angekuendigt, ohne Zahlen zu nennen.


Tarifkonflikt in bayerischer Metallindustrie beigelegt

Muenchen. Der Tarifkonflikt in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie ist beigelegt. IG Metall und Arbeitgeber einigten sich darauf, den Tarifabschluss von Nordrhein-Westfalen zu uebernehmen. Er sieht eine Tariferhoehung von drei Prozent ab 1. Juni vor. Fuer die Monate Maerz bis Mai gibt es eine Einmalzahlung von 310 Euro. Diese kann - abhaengig von der wirtschaftlichen Lage des Betriebs - erhoeht oder bis auf null reduziert werden. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 13 Monaten.


Acht Verletzte bei ICE-Unfall in der Schweiz

Im Schweizer Bahnhof Thun ist heute frueh ein deutscher ICE entgleist. Acht Menschen wurden nach Angaben der Behoerden verletzt, darunter der deutsche Lokfuehrer. Nach ersten Angaben war der ICE mit zwei aneinander gekoppelten Lokomotiven zusammengestossen. Dabei entgleisten mehrere Wagen.


Millionenschaden bei Brand in Stuttgarter Schulzentrum

Bei einem Brand in einem Schulzentrum in Stuttgart ist in der Nacht ein Sachschaden von mehr als einer Million Euro entstanden. Verletzt wurde laut Polizei niemand. Der Unterricht an der Joerg-Ratgeb-Schule faellt aber vorerst aus. Nach ersten Erkenntnissen war das Feuer in einem Lehrerzimmer der Schule in Stuttgart-Neugereut ausgebrochen und hatte sich von dort ueber die Deckenkonstruktion rasch ausgebreitet. Die Feuerwehr rechnete am fruehen Morgen damit, dass die Loescharbeiten noch bis Mittag andauern werden. Das Gebaeude sei teilweise einsturzgefaehrdet, sagte ein Feuerwehrsprecher. Rund 65 Feuerwehrleute waren die ganze Nacht ueber im Einsatz. Die Brandursache war zunaechst noch unklar. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, muessen die rund 1.100 Schueler und etwa 100 Lehrer vorerst zu Hause bleiben. Die Joerg-Ratgeb-Schule umfasst als Schulverbund sowohl ein Gymnasium als auch eine Real- und eine Hauptschule.


Schalke 04 verliert gegen Sevilla

Sevilla. Der FC Schalke 04 hat den Einzug in das Finale um den UEFA-Cup verpasst. Der Fussball-Bundesligist verlor nach dem torlosen Hinspiel das Rueckspiel gegen den FC Sevilla mit 0:1 in der Verlaengerung. Die Spanier treffen im Finale am 10. Mai auf den FC Middlebrough, der gegen Steaua Bukarest nach einem 0:2-Rueckstand noch einen 4:2-Sieg schaffte.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7971 Euro
Kanada (1 $) 0.7082 Euro
England (1 Pfund) 1.4405 Euro
Schweiz (100 sfr) 63.633 Euro
Japan (100 Yen) 0.6985 Euro
Schweden (100 skr) 10.741 Euro
Suedafrika (100 R) 13.046 Euro
China (1 Yuan) 0.0987 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 6009.89 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 11370.26 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 16906.23
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ