Gewalt an Schulen wird unnoetig dramatisiert |
Hannover. Die Gewalt an deutschen Schulen wird in der oeffentlichen
Diskussion durch die Darstellung von Einzelfaellen unnoetig dramatisiert.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Kriminologen Boettger. Boettger
liess rund 760 Schueler, Eltern und Lehrer befragen. Mehr als die Haelfte
der Schueler vertritt die Meinung, dass Gewalt an Schulen eher selten
vorkomme - etwa ein bis fuenfmal pro Jahr. Der Kriminologe warf der Medien
vor, Einzelfaelle in unzulaessiger Weise zu ueberzeichnen. Seiner Ansicht
liegen die Hauptursachen fuer Gewalt bei Jugendlichen in den Familien und der
gewachsenen sozialen Ungleichheit. |
Anspannung mit Iran haelt an |
Teheran/Bonn. Die iranische Regierung hat den deutschen Haftbefehl der
Regierung gegen den iranischen Geheimdienstminister Fallahijan verurteilt
und Deutschland gedroht. In einer Erklaerung des Kabinetts heisst es: "Der
Haftbefehl gegen einen iranischen Minister koenne zu einer Gefahr fuer
Deutsche im Ausland werden. Andere Staaten koennten sich veranlasst sehen,
dem deutschen Vorbild zu folgen und Personen in ihrer Abwesenheit zu belasten
und vor Gericht zu stellen". Die Regierung in Teheran bezeichnete den
deutschen Haftbefehl als unvereinbar mit den internationalen Normen und
Praktiken.
Die deutschen Justizbehoerden verdaechtigen Fallahijan fuer den Mord an vier
iranischen Oppositionellen im Berliner Restaurant Mikonos verantwortlich zu
sein. Das auslaendische Amt sieht ungeachtet der deutsch-iranischen
Differenzen derzeit keine Gefahr fuer deutsche Staatsangehoerige im Iran. Es
gebe keinen Anlass vor Reisen in den Iran zu warnen. |
Wieder Angriff auf Asylbewerber |
Magdeburg. Ein 23-jaehriger Asylbewerber aus dem Sudan ist in Magdeburg von
Jugendlichen ueberfallen und verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte,
wurden vier Rechtsradikale im Alter zwischen 15 und 20 Jahren vorlaeufig
festgenommen. Sie sollen den Afrikaner gestern am spaeten Abend mit einer
aufgesetzten Schreckschusspistole in den Kopf geschossen haben. Der genaue
Hergang des Ueberfalls ist noch unklar. Der Asylbewerber wurde ins Krankenhaus
gebracht. Die Polizei ermittelt wegen gefaehrlicher Koerperverletzung. Nach
drei Verdaechtigen werde noch gesucht. |
Pflanzen koennen auch sehen |
Tuebingen. Auch Pflanzen koennen Licht erkennen. Das haben Tuebinger
Wissenschaftler entdeckt. Die Gruppe am Institut fuer Allgemeine Botanik
und Pflanzenphysiologie fand heraus, dass Pflanzen ein blaeulich
absorbierendes Protein besitzen, dass in aehnlicher Form im menschlichen Auge
zu finden ist.
Dies erklaere die Wachstumsbewegung der Pflanzen zum Licht hin, erklaerten die
Forscher. |
EU will gegen LKW-Gebuehren auf der Brenner Autobahn klagen |
Bruessel. Die EU-Kommission will gegen die drastisch erhoehten LKW-Gebuehren
auf der Brenner-Autobahn vorgehen. Eine Kommissionssprecherin teilte mit, Ende
des Monats wuerden voraussichtlich die ersten Schritte fuer ein Verfahren vor
dem Europaeischen Gerichtshof eingeleitet. Eine Gebuehrenerhoehung sei nur
gerechtfertigt, wenn die Infrastrukturkosten steigen, dies sei beim Brenner
offensichtlich nicht der Fall. Ob es tatsaechlich zu einer Anklage kommt,
haenge von der Reaktion aus Wien ab. Die ab naechsten Jahr geplante allgemeine
Autobahngebuehr in Oesterreich ist nach Angaben der Sprecherin ein anderes
Thema. Sie sei erlaubt, solange auslaendische Autofahrer nicht diskriminiert
wuerden. |
Straffaellige Auslaender sollen rasch ausgewiesen werden |
Bonn. Nach den gewalttaetigen Ausschreitungen von kurdischen Extremisten hat
Bundeskanzler Kohl eine rasche Verschaerfung des Auslaenderrechts
angekuendigt. Die Massnahmen, auf die sich die Bonner Koalitionsparteien
gestern verstaendigt hatten, sollen bereits in der kommenden Woche vom
Bundeskabinett verabschiedet werden, sagte Kohl. Vorrangiges Ziel muesse es
sein, Terroristen moeglichst schnell abzuschieben. Kein PKK-Mitglied duerfe
in Deutschland weiter Straftaten verueben. Kohl forderte die Bundeslaender
auf, die gesetzlichen Regelungen streng anzuwenden. Dies gelte sowohl fuer
das beschleunigte Verfahren vor Gericht, als auch den Vollzug der Ausweisung.
In verschiedenen Staedten wurden nach den Krawallen am Wochenende
Veranstaltungen zum kurdischen Neujahrsfest verboten, u.a. gilt dies fuer
Stuttgart, Mannheim, Heilbronn, Mainz, Ludwigshafen, Giessen,
Frankfurt/Main und Ulm. Bisher nicht verboten sind Demonstrationen in
Hamburg, Berlin und Kiel. Bundesinnenminister Kanther hat fuer den
Bundesgrenzschutz eine erhoehte Einsatzbereitschaft angeordnet. |
Massenkarambolage auf der A9 |
Eisenberg. Bei einer Unfallserie auf der A9 Berlin-Nuernberg sind zwei
Menschen getoetet und mindestens dreizehn verletzt worden. Wie die
Autobahnpolizei mitteilte, ereigneten sich zwischen der Anschlussstelle
Eisenberg und der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt bei dichtem Nebel mindestens
zehn Unfaelle an dem insgesamt rund 45 Fahrzeuge beteiligt waren. Als
Unfallursache wird zu hohe Geschwindigkeit vermutet. Die Fahrbahn war fuer
zwei Stunden gesperrt. |
Bonn will sich staerker auf Forschung und Lehre konzentrieren |
Bonn. Der Bund will sich kuenftig beim Hochschulbau staerker auf groessere
Vorhaben konzentrieren und vor allem Lehre und Forschung foerdern. Dies sieht
ein Gesetzentwurf vor, der heute vom Kabinett verabschiedet wurde. Die
Gesamtausgaben teilen sich weiterhin Bund und Laender zu je 50 Prozent. Die
Mittel aus Bonn werden also nicht gekuerzt, sondern nur umgeschichtet.
Kleinere Vorhaben (bis 3 Millionen DM) muessen kuenftig die Laender selbst
finanzieren. Bonn konzentriert sich auf groessere Vorhaben. Bei den
Uni-Kliniken werden Investitionen erst ab einer 1/4 Million DM vom Bund
mitfinanziert. Kuenftig sollen bei den Uni-Kliniken nur die Vorhaben
bezuschusst werden, die Forschung und Lehre zugute kommen - nicht jedoch zum
Beispiel Betten oder OP`s fuer die normale Krankenversorgung. Noch offen ist
ob - wie die Laender es wuenschen - Universitaeten kuenftig im
Leasingverfahren gebaut werden duerfen. |
Mutmassliche Kriegsverbrecher festgenommen |
Muenchen/Wien. Die Behoerden in Deutschland und Oesterreich haben zwei
mutmassliche Kriegsverbrecher aus Bosnien-Herzogiewina (sp?) festgenommen.
Die in Wien und Muenchen verhafteten Maenner werden vom internationalen
UN-Tribunal in Den Haag Verbrechen an Serben vorgeworfen. Ueber ihre
Identitaet wurden keine Angaben gemacht. |
Quellen |
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