GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 13. 03. 2006



* Diskussion um WM-Einsatz der Bundeswehr sorgt fuer Unmut
* Tarifstreit im Oeffentlichen Dienst: Der Ruf nach dem Schlichter
* Pharmakonzern Merck will Schering uebernehmen
* Klinikaerzte bereiten unbefristeten Streik ab Donnerstag vor
* Deutsche sparen mehr
* Emil Beck im Alter von 70 Jahren gestorben
* Lidl will Aktionsware laenger vorhalten
* 1. Fussballbundesliga (Sonntagsspiele)
* Boerse



Diskussion um WM-Einsatz der Bundeswehr sorgt fuer Unmut

Die Diskussion ueber einen Bundeswehreinsatz bei der Fussball-WM sorgt zunehmend fuer Aerger in der grossen Koalition. SPD-Vorstandsmitglied Annen sagte im Interview mit tagesschau.de, Bundesinnenminister Schaeuble verfolge mit seinem Engagement fuer einen Einsatz eine "gezielte und durchschaubare Kampagne". Dies sei eine "Unverschaemtheit" und verstosse gegen den Koalitionsvertrag.

Die Unions-Innenminister haben sich unterdessen erneut dafuer ausgesprochen, die Bundeswehr zum Schutz bei der Fussball-WM einzusetzen. Die Streitkraefte seien in besonderen Sicherheitslagen oder bei terroristischen Bedrohungen zur Entlastung der Sicherheitskraefte von Bund und Laendern notwendig. "Wir unterstuetzen den Bundesinnenminister darin, mit einer Klarstellung im Grundgesetz die Bundeswehr in extremen Situationen zur Gewaehrleistung der Sicherheit im Inland einsetzen zu koennen", sagten Beckstein und Rech. Konkrete Hinweise auf Anschlagsplaene zur Weltmeisterschaft vom 9. Juni bis zum 9. Juli laegen derzeit nicht vor, betonten die Minister. Schaeuble betonte, nicht nur die Fussball-WM mit ihren vielen Begleitveranstaltungen, sondern auch gewaltbereite Hooligans stellten die Sicherheitskraefte vor grosse Herausforderungen. In Deutschland gebe es rund 10.500 problematische Fussballrowdies, in Baden-Wuerttemberg seien es 950. "Gegen Gewaltbereite werden wir das ganze polizeiliche Instrumentarium von Platzverweisen und Meldeauflagen bis hin zum Gewahrsam ausschoepfen", sagte Rech.


Tarifstreit im Oeffentlichen Dienst: Der Ruf nach dem Schlichter

Der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) Baden-Wuerttemberg hat fuer eine Loesung im Tarifstreik des oeffentlichen Dienstes den Einsatz eines Schlichters gefordert. In Baden-Wuerttemberg gingen erneut 13.000 Menschen gegen eine Arbeitszeitverlaengerung auf die Strasse.

SPD-Chef Platzeck hat die Parteien im Tarifkonflikt des oeffentlichen Dienstes der Laender aufgerufen, ein Schlichtungsverfahren einzuleiten. Moellring und Bayerns Ministerpraesident Edmund Stoiber (CSU) lehnten eine Schlichtung umgehend ab. Eine Schlichtung sei "abwegig", sagte Moellring in Hannover. Es muesse versucht werden, eine Loesung am Verhandlungstisch zu zu erreichen, nicht ueber Dritte. Der Vorschlag der SPD sei eine "nicht akzeptable Brueskierung" des gemeinsamen Verhandlungsfuehrers, sagte Stoiber. Moellring habe sein volles Vertrauen.

Unterdessen verschaerften sich Diskussionen ueber eine moegliche Rueckerstattung von Gebuehren fuer die Muellentsorgung und die Kindergartenplaetze. Karlsruhes Oberbuergermeister Heinz Fenrich (CDU) will dem Gemeinderat in zwei Wochen eine Reduzierung der Gebuehren empfehlen. "Die Stadt will am Streik nicht einen Cent verdienen", betonte das Stadtoberhaupt. Die "gravierenden Leistungsstoerungen" seien weder von den Gebuehrenzahlern noch von der Stadt zu beeinflussen gewesen.

In Stuttgart soll der Gemeinderat auf Antrag von Oberbuergermeister Wolfgang Schuster (CDU) an diesem Donnerstag entscheiden, ob Eltern ein Teil der Gebuehren fuer Kindergaerten erlassen werden. Er schlaegt dem Gemeinderat einen freiwilligen Verzicht auf die Haelfte des Mai-Beitrages vor.


Pharmakonzern Merck will Schering uebernehmen

Darmstadt. In der deutschen Pharma-Branche bahnt sich eine Uebernahme an. Der Darmstaedter Merck-Konzern will das etwa gleich grosse Berliner Unternehmen Schering uebernehmen. Die im Deutschen Aktienindex notierte Schering AG bestaetigte, dass Merck am Wochenende ein Barangebot in Hoehe von 77 Euro je Schering-Aktie abgegeben haette. Merck rechnet nicht mit wettbewerbsrechtlichen Huerden bei der geplanten Uebernahme des Berliner Konkurrenten Schering. Es wuerden keinerlei Kartellprobleme erwartet, erklaerte der Aufsichtsratschef von Merck, Simson, in einer Telefonkonferenz. Im Rahmen eines feindlichen Uebernahmeangebots soll Schering fuer 14,6 Milliarden Euro gekauft werden. Die Aktie des Unternehmens legte an der Boerse am Vormittag um mehr als 20 Prozent zu. Schering wehrt sich weiter gegen eine Uebernahme durch den Konkurrenten Merck. Es werde keine Verhandlungen geben, sagte ein Sprecher in Berlin. Angaben zu moeglichen Abwehrmassnahmen machte er nicht. Die Aufsichtsbehoerde Bafin kuendigte an, die Kursbewegungen der Schering-Aktien in den vergangenen Tagen zu ueberpruefen. Der Kurs hatte bereits vor Bekanntwerden der Uebernahmeplaene in der vergangenen Woche um mehr als neun Prozent zugelegt. Merck bietet den Anteilseignern von Schering pro Aktie 77 Euro. Darueber seien schon Gespraeche mit dem Schering-Grossaktionaer Allianz gefuehrt worden, erklaerte Merck-Finanzvorstand Bekker.


Klinikaerzte bereiten unbefristeten Streik ab Donnerstag vor

Frankfurt am Main. In den Universitaetskliniken und Landeskrankenhaeusern hat eine Urabstimmung ueber einen Streik der Aerzte begonnen. Falls die im Marburger Bund organisierten Aerzte mit mindestens 75 Prozent zustimmen, koennte der Arbeitskampf noch in dieser Woche beginnen. Der Marburger Bund hatte die Tarifverhandlungen mit den Laendern in der vergangenen Woche fuer gescheitert erklaert. Die Aerzteorganisation fordert bessere Arbeitsbedingungen und 30 Prozent mehr Einkommen.


Deutsche sparen mehr

Wiesbaden. Die deutschen Verbraucher geben immer weniger aus und sparen dafuer mehr. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Sparquote in den letzten Jahren von 9,2 auf 10,7 Prozent.


Emil Beck im Alter von 70 Jahren gestorben

Der ehemalige Fecht-Bundestrainer Emil Beck ist tot. Wie der Suedwestrundfunk meldet, starb er gestern im Alter von 70 Jahren in seinem Wohnort Tauberbischofsheim. Beck hatte bis 1999 als Bundestrainer 20 olympische und 91 Weltmeisterschafts-Medaillen gewonnen, musste dann aber nach Querelen im Tauberbischofsheimer Olympiastuetzpunkt zuruecktreten. Seit 2001 lief ein Untreue-Ermittlungsverfahren gegen ihn.


Lidl will Aktionsware laenger vorhalten

Der Vorrat an Aktionswaren soll beim Discounter Lidl kuenftig mindestens bis 10.00 Uhr am ersten Verkaufstag reichen. Damit kommt die Handelskette einer Forderung der Verbraucherzentrale Brandenburg nach. Die Verbraucherzentrale hatte nach eigen Angaben vor vier Wochen die Firma Lidl Dienstleistungs-GmbH nach einem konkreten Fall abgemahnt, weil diese mit "Schnaeppchen warb, die zu Beginn der Aktion nicht mehr vorraetig waren", so eine Sprecherin. Nach geltendem Recht duerfe mit Aktionswaren nur geworben werden, wenn die Kunden eine reale Chance haben, die Waren auch zu bekommen. Als angemessen gelte ein Vorrat, der mindestens fuer zwei Tage reicht, so die Verbraucherschuetzer. Sie wollen auch weiterhin Hinweise auf Werbeaktionen sammeln, in denen ausdruecklich beworbene Schnaeppchen bereits vor Ablauf des zweiten Tages vergriffen sind.


1. Fussballbundesliga (Sonntagsspiele)

  Hamburg - Kaiserslautern 3:0
  Schalke - Frankfurt 2:0



Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.8385 Euro
Kanada (1 $) 0.7225 Euro
England (1 Pfund) 1.4480 Euro
Schweiz (100 sfr) 63.702 Euro
Japan (100 Yen) 0.7044 Euro
Schweden (100 skr) 10.660 Euro
Suedafrika (100 R) 13.440 Euro
China (1 Yuan) 0.1040 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 5855.16 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 11085.70 ( Stand 17:00 MEZ )
Nikkei-Index: 16361.51
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ