GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 28.02.2001



* Aschermittwochsveranstaltungen
* Verdacht auf Maul- und Klauenseuche
* Entscheidung ueber EU-Schlachtprogramm
* Fernsehrechte fuer Fussball-WM
* Zahl der Drogentoten steigt
* Valencia-Radrundfahrt
* Boerse



Aschermittwochsveranstaltungen

Bundeskanzler Schroeder hat die Aschermittwochsattacken der Union auf die rot-gruene Koalition zurueckgewiesen. Auf einer Kundgebung der rheinland-pfaelzischen SPD in Mainz mahnte Schroeder, die Menschen erwarteten von der Politik die Loesung der vorhandenen Probleme und nicht die Beschimpfung des Gegners. Eine funktionierende Demokratie brauche eine Opposition, die faehig sei, Sachpolitik zu entwickeln. Schroeder warb zugleich fuer die geplante Neuorientierung in der Agrarpolitik. Sein Ziel sei ein festes Buendnis zwischen hart arbeitenden Bauern und den Verbrauchern. In Passau hatte der CSU-Vorsitzende und bayrische Ministerpraesident Stoiber den Kanzler gerade beim Thema BSE scharf kritisiert. Er warf ihm mangelnde Solidaritaet mit den Bauern vor. Waehrend Bayern ein 600 Millionen Mark Programm fuer besseren Verbraucherschutz aufgelegt habe, stelle die Bundesregierung nur 100 Millionen zusaetzlich bereit. SPD und FDP wiederum warfen auf ihren Veranstaltungen der bayrischen Staatsregierung Versagen in der Agrarpolitik vor. SPD-Generalsekretaer Muentefering erklaerte in Vilshofen, die BSE-Schlamperei der Staatsregierung muessten die Landwirte jetzt teuer bezahlen. Die Vorsitzende der bayrischen FDP Leutheusser-Schnarrenberger erklaerte, die BSE-Krise habe die Schwaechen der Staatsregierung und der Staatspartei CSU schonungslos aufgedeckt. Aussenminister Fischer verteidigte sich gegen die Vorwuerfe wegen seiner Vergangenheit. Beim politischen Aschermittwoch der Gruenenpromininz in Biberach sagte Fischer, seine Biographie bestehe auch in der Abkehr von falschen Positionen. Die 68er-Bewegung sei fuer ihn eine Freiheitsrevolution gewesen, ihren Anhaengern seien aber auch schlimme Fehler unterlaufen.


Verdacht auf Maul- und Klauenseuche

Der Verdacht auf Maul- und Klauenseuche bei zwei Schafherden in Nordrhein-Westfalen hat sich bislang nicht bestaetigt. Eine zweite Testrunde sei negativ gewesen, sagte Bundesverbraucherschutzministerin Kuenast am Rande der Aschermittwochsveranstaltung der Gruenen in Biberach. Eine dritte Serie sei in Arbeit. Eine Sprecherin ihres Ministeriums in Berlin erklaerte, es gebe in Deutschland bisher keinen echten Verdachtsfall auf die Seuche. Nach den Worten des nordrhein-westfaelischen Ministerpraesidenten Clement haben weitere Tests ergeben, dass die zunaechst im Blut von fuenf Tieren nachgewiesenen Antikoerper gegen die Maul- und Klauenseuche in zwei Faellen keine akute Infektion angezeigt haetten. Clement betonte, es handle sich bisher nur um ein vorlaeufiges Ergebnis. Das Agrarministerium in Duesseldorf erklaerte die Toetungsaktion von insgesamt 1850 Schafen zunaechst fuer beendet.


Entscheidung ueber EU-Schlachtprogramm

Die Entscheidung ueber ein neues EU-Schlachtprogramm wird erst in der kommenden Woche fallen. Das bestaetigte ein Sprecher von EU-Agrarkommissar Fischler. Dessen Vorschlag zur Sonderankaufsregelung fuer aeltere Rinder werde zwar dem zustaendigen EU-Verwaltungsausschuss wie geplant an diesem Freitag vorgelegt, das Gremium werde ueber den politisch heiklen Vorschlag aber erst eine Woche spaeter abstimmen, so der Sprecher. Vor allem Deutschland ist strikt gegen die geplante Ausweitung des Toetungsprogramms fuer Rinder.


Fernsehrechte fuer Fussball-WM

Bundeskanzler Schroeder hat den Muenchner Medienunternehmer Kirch aufgefordert, noch einmal ueber die Fernsehrechte fuer die beiden naechsten Fussball-Weltmeisterschaften zu verhandeln. Auf der Aschermittwochsveranstaltung der rheinland-pfaelzischen SPD in Mainz wandte sich Schroeder mit den Worten an Kirch "sagen sie ihren Leuten, mit ARD und ZDF einen Vertrag zu schliessen, damit die Fans das sehen was sie wollen und was sie verdienen". Andernfalls, warnte Schroeder, koennte es eine ungute Diskussion ueber gesetzgeberische Moeglichkeiten in dieser Frage geben.


Zahl der Drogentoten steigt

Die Zahl der Drogentoten in Deutschland steigt. Im Jahr 2000 sind nach Angaben der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Caspers-Merk 2023 Menschen an ihrer Drogensucht gestorben. Das sind 11 Prozent mehr als 1999.


Valencia-Radrundfahrt

Erik Zabel hat bei der Valencia-Radrundfahrt in Spanien die zweite Etappe gewonnen. Er setzte sich auf der rund 179 km langen Strecke zwischen Sagunto und Denia gegen den Italiener Conte und den Amerikaner Hincapie durch.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,1158 DM= 1.0817 Euro
Kanada(1 $)  1,3851 DM= 0.7082 Euro
England(1 Pfund)  3,0627 DM= 1.5659 Euro
Schweiz(100 sfr)  126,8455 DM= 64.855 Euro
Japan(100 Yen)  1,8039 DM= 0.9223 Euro
Schweden(100 skr)  21,5828 DM= 11.035 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:6223,04( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10511,29( Stand 17:00 MEZ )  
10636,88( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:12883,54
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

B5    19:15 MEZ
SWR3    20:00 MEZ