GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 18.11.2003



* EU-Rechnungshof ruegt Schlamperei
* EU-Kommission beschliesst Sparauflagen fuer Deutschland
* Fischer begruesst US-Plaene zur schnellen Machtuebergabe im Irak
* SPD-Parteitag mit Denkzetteln
* Rentenplaene der CSU werden scharf kritisiert
* Bundesverfassungsgericht prueft Spekulationssteuer
* Immer mehr Sozialhilfeempfaenger
* DGB: Grosser Lehrstellenmangel in Deutschland
* Pfaelzische Landeskirche muss weiter sparen
* Bayerische Minister erhalten in Zukunft erst mit 65 Jahren Pension
* Groesster Windpark in Baden-Wuerttemberg soll bei Calw entstehen
* Landespraeventionstag in Rheinland-Pfalz zu Gewalt an Schulen
* Hessen protestieren gegen Sparplaene ihrer Landesregierung
* Trittin kritisiert Baden-Wuerttembergs Energiepolitik
* MLP mit deutlicher Umsatz- und Gewinnsteigerung
* AOK beschliesst Bonusmodell fuer Menschen mit gesunder Lebensweise
* Modellversuch der Uniklinik Freiburg gegen starkes Uebergewicht
* Ermittlungen gegen Ex-EnBw-Chef Goll
* Kaltwasser-Geysir bei Andernach darf nicht erschlossen werden
* Hauptsponsor des 1. FC Kaiserslautern zieht sich zurueck
* Boerse



EU-Rechnungshof ruegt Schlamperei

Strassburg. Der Europaeische Rechnungshof ruegt Schlampereien mit EU-Geldern. Dadurch gehen der Gemeinschaft jaehrlich Milliarden Euro verloren. Das steht im Jahresbericht des Europaeischen Rechnungshofes zum Haushaltsjahr 2002. Der Praesident des Rechnungshofes, Valles, sagte, in einigen Bereichen seien leichte Verbesserungen festgestellt worden. Schlampereien gebe es aber weiter ueberall in der EU.


EU-Kommission beschliesst Sparauflagen fuer Deutschland

Strassburg. Die EU-Kommission hat schaerfere Sparauflagen fuer Deutschland beschlossen. Im kommenden Jahr soll Deutschland sein konjunkturbereinigtes Defizit um 0,8 Prozentpunkte absenken. Das sind rund 0,2 Prozentpunkte mehr als die Bundesregierung in der Agenda 2010 vorgesehen hat. Die Kommission gibt Deutschland bis 2005 Zeit, um wieder unter die Drei-Prozent-Defizitgrenze des EU-Stabilitaetspaktes zu kommen. Bundesfinanzminister Eichel hat die Auflagen bereits im Vorfeld kritisiert. Angesichts der Anstrengungen, die die Bundesregierung mit der Agenda 2010, dem Abbau der Subventionen und den Eingriffen in die sozialen Sicherungssysteme betreibe, habe er eine andere Antwort aus Bruessel erwartet. Das erklaerte Eichel am Rand des SPD-Parteitages in Bochum.


Fischer begruesst US-Plaene zur schnellen Machtuebergabe im Irak

Bundesaussenminister Fischer hat die Plaene der US-Regierung fuer eine schnelle Machtuebergabe im Irak begruesst. Der neue Zeitplan fuer eine Uebertragung der Souveraenitaet an die Iraker sei ein wichtiger Schritt vorwaerts, sagte Fischer im Anschluss an ein Treffen mit US-Sicherheitsberaterin Rice in Washington. Die USA wollen bis Ende Juni 2004 eine Uebergangsregierung einsetzen. Anschliessend sollen Wahlen stattfinden. Ist Deutschland nur noch Mittelmass? Nur Mitlaeufer und nicht mehr Anschieber? Nicht mehr beispielhaft, hoechstens noch ein schlechtes Beispiel? Vier Wochen lang wird DeutschlandRadio Berlin Bilanz ziehen, ueber Deutschland, ueber die Deutschen: Vom 15. November bis 13. Dezember jeden Tag auf den verschiedensten Sendeplaetzen und immer unter der Ueberschrift: "Deutsche Bilanzen".


SPD-Parteitag mit Denkzetteln

Die SPD hat ihren Bundesparteitag in Bochum mit den Wahlen zum Vorstand fortgesetzt. Dabei konnte sich die Sprecherin der Parteilinken, Andrea Nahles (Weiler/Mayen), erst im zweiten Wahlgang am Nachmittag durchsetzen. Die 33-Jaehrige erhielt 273 Stimmen. Im ersten Wahlgang hatte sie die erforderliche absolute Mehrheit verfehlt. Nahles gehoert dem SPD-Vorstand seit 1997 an.Der Mainzer Regierungschef Kurt Beck, der gestern zum SPD-Vize gewaehlt worden war, raeumte unterdessen Fehler seiner Partei ein. Dem Deutschlandfunk sagte er, die SPD haette sich in den letzten Monaten intensiver um die Vermittlung ihrer Reformpolitik kuemmern muessen.

Das beste Ergebnis erzielte Brandenburgs Ministerpraesident Platzeck, das zweitbeste Schleswig-Holsteins Ministerpraesidentin Simonis. Lediglich 17 der 43 Bewerber fuer die insgesamt 37 Beisitzerposten kamen im ersten Wahlgang durch, darunter Juso-Chef Annen, Bildungsministerin Bulmahn und Finanzminister Eichel.

Fuehrende SPD-Politiker haben Vermittlungsdefizite ihrer Partei bei der Reformpolitik eingeraeumt. Schleswig-Holsteins Ministerpraesidentin Simonis kritisierte in der ARD fehlende Diskussionen: "Es sind nur ein paar kundig gewesen, nicht aber die Basis", sagte sie. Dafuer sei Generalsekretaer Scholz gestern abgestraft worden. Aehnlich aeusserte sich Partei-Vize Beck. Scholz hatte bei der Vorstandswahl nur 52,6 % der Stimmen bekommen. SPD-Generalsekretaer Scholz hat sich auf dem Parteitag in Bochum fuer eine hoehere Erbschaftssteuer, aber gegen die Wiedereinfuehrung der Vermoegenssteuer ausgesprochen. Scholz kuendigte an, dass es bis zum Jahr 2006 ein voellig neues Erbschaftsrecht geben werde. Die Neuregelungen sind Bestandteil des neuen SPD-Leitantrags, ueber den der Parteitag zur Stunde debattiert. Der niedersaechsische SPD-Politiker Gabriel hat auf dem Parteitag das Erscheinungsbild seiner Partei kritisiert. Er sagte: Die Politik der SPD komme manchmal etwas grau und langweilig daher, weil sich die Sozialstruktur der Gesellschaft nicht mehr in der Partei widerspiegele. Den Parteitag finde er zum Teil ein bischen gespenstig. Gabriel kritisierte vor allem die eingefahrenen Strukturen in der SPD.

SPD-Parteichef Schroeder hat gelassen auf die spuerbaren Stimmenverluste bei seiner Wiederwahl reagiert. In den "Tagesthemen" sagte er, es sei normal, dass sich Frust und Enttaeuschung ueber schlechte Wahlergebnisse an Personen abladen, schliesslich habe die Partei eine schwierige Strecke hinter sich. Schroeder hatte auf dem Bochumer Parteitag 80,8 Prozent der Stimmen bekommen, knapp acht Prozentpunkte weniger als vor zwei Jahren.


Rentenplaene der CSU werden scharf kritisiert

Berlin. Das neue Rentenkonzept der CSU hat bei Wirtschaftsverbaenden, Gewerkschaften und der Schwesterpartei CDU teilweise scharfe Kritik ausgeloest. Die CSU moechte Beitragszahler mit Kindern auf Kosten von Kinderlosen bei der Rente staerker foerdern. Dazu hiess es aus dem Vorstand der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die CSU kuendige eine Bestrafung der Kinderlosen an; das sei sozialpolitisch untragbar. Aehnlich aeusserten sich der DGB und mehrere Sozialverbaende sowie mehrere CDU-Politikerinnen. So meinte das Praesidiumsmitglied der Partei, Mueller, in einem Interview woertlich: "Das CSU-Konzept spaltet die Gesellschaft. Wenn das umgesetzt wuerde, waere das fast ein Enteignungstatbestand." Die CDU-Familienpolitikerin Reiche nannte die Plaene eine "Unverschaemtheit".


Bundesverfassungsgericht prueft Spekulationssteuer

Karlsruhe. Das Bundesverfassungs-Gericht ueberprueft die Verfassungsmaessigkeit der Spekulationssteuer. Der Bundesfinanzhof hat das Verfahren beantragt. Er haelt die Besteuerung von Gewinnen aus dem Verkauf von Wertpapieren fuer verfassungswidrig. Die Kontroll-Moeglichkeiten der Finanz-Behoerden seien nur beschraenkt, so dass nur die ehrlichen Steuerzahler zur Kasse gebeten wuerden. Die Deutsche Steuer-Gewerkschaft geht davon aus, dass nicht einmal fuenf Prozent aller steuerpflichtigen Ertraege aus Aktien-Geschaeften angegeben werden. Dem Staat entgingen so Milliarden Euro an Steuer-Einnahmen.


Immer mehr Sozialhilfeempfaenger

Der Staat muss immer mehr Arme unterstuetzen. Seit Einfuehrung der Sozialhilfe vor 40 Jahren hat sich die Zahl der Empfaenger verfuenffacht, ihr Anteil an der Bevoelkerung verdreifacht, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Zahl der Hilfeempfaenger stieg von 580.000 im Juni 1962 auf 2,76 Millionen Ende 2002. Prozentual wuchs die Quote von 1,0 Prozent auf 3,3 Prozent. Dabei trifft die Not heute wesentlich weniger Alte, dafuer aber erheblich mehr Kinder. Immer mehr Sozialhilfeempfaenger sind zudem im erwerbsfaehigen Alter. 2002 galten eine Million Empfaenger als ewerbsfaehig.


DGB: Grosser Lehrstellenmangel in Deutschland

Berlin. In Deutschland fehlen nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes weit mehr als 200-tausend Lehrstellen. Demnach waere die Luecke zwischen den angebotenen und den nachgefragten Ausbildungsplaetzen fast zehnmal so hoch wie bisher bekannt. Die Bundesanstalt fuer Arbeit und die Bundesregierung hatten kuerzlich mitgeteilt, zum Jahresende haetten noch rund 24-tausend Jugendliche keine Lehrstelle. DGB-Chef Sommer nannte die neue Zahl eine alarmierende Entwicklung. Er kritisierte zudem, dass nur 47 Prozent der Jugendlichen im sogenannten dualen Ausbildungssystem ausgebildet wuerden, 53 Prozent, so Sommer woertlich, stecken in vom Steuerzahler bezahlten Massnahmen. Der DGB-Chef appellierte an Bundeskanzler Schroeder, die geplante Ausbildungsplatzabgabe fuer Betriebe, die nicht ausbilden, schnell umzusetzen.


Pfaelzische Landeskirche muss weiter sparen

Speyer. Die Evangelische Kirche der Pfalz muss vermutlich in den naechsten Jahren noch mehr sparen als befuerchtet. Bei der Vorstellung des Doppelhaushalts fuer 2004/2005 sagte der kirchliche Finanzdezernent Adolf Zeitler, in dem Zahlenwerk steckten Risiken. Die Kirche sei bei der Berechnung von einem wirtschaftlichen Aufschwung ausgegangen. Sollten sich die Erwartungen nicht erfuellen, muesste 2004 ein Nachtragshaushalt aufgestellt werden. Dies haette gravierendere Folgen als das bisherige Konsolidierungsprogramm. Damit hatte die Landeskirche seit 1999 trotz eines strikten Sparkurses die Schliessung kirchlicher Einrichtungen vermeiden koennen. Der Doppelhaushalt 2004/05 hat ein Volumen von 141,6 Millionen Euro fuer 2004 und von 145,6 Millionen Euro fuer 2005. Er soll bei der Tagung derLandessynode vom 24. bis 26. November in Speyer verabschiedet werden.


Bayerische Minister erhalten in Zukunft erst mit 65 Jahren Pension

Muenchen. Bayern hat die Pensionen von Regierungsmitgliedern eingeschraenkt. Minister und Staatsekretaere bekommen kuenftig in der Regel erst mit 65 Jahren eine Pension anstatt wie bisher mit 60 Jahren. Wer vorzeitig in den Ruhestand geht, bekommt kuenftig wie jeder Arbeitnehmer in der gesetzlichen Rentenversicherung Abschlaege von 3,6 Prozent pro Jahr. Die neuen Bestimmungen wirken sich allerdings nicht auf die meisten amtierenden Kabinettsmitglieder aus, weil fuer diese noch der sogenannte Bestandsschutz gilt. Ausserden sollen in Zukunft Taetigkeiten im Landtag und der Regierung staerker miteinander verrechnet werden. So wird ehemaligen Ministern, die im Landtag sitzen und Ministerpensionen plus Abgeordnetenbezuege erhalten, die Abgeordnetenentschaedigung um 65 Prozent des Ruhegeldes gekuerzt. Bisher gab es Abschlaege von 50 Prozent.


Groesster Windpark in Baden-Wuerttemberg soll bei Calw entstehen

Altensteig. Der groesste Windpark Baden-Wuerttembergs soll in Altensteig (Kreis Calw) gebaut werden. Die Zustimmung des Landes fuer das Projekt zeichne sich ab, bestaetigte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums. Auf dem Gelaende eines ehemaligen Bundeswehrdepots sollen sollen laut Altensteigs Buergermeister Juergen Grossmann (CDU) 22 Windkraftanlagen gebaut werden. Die Kosten dafuer liegen zwischen 20 und 25 Millionen Euro. Die Landesforstverwaltung ist mit der Verpachtung landeseigener Flaechen dafuer in Altensteig einverstanden. Seit sich Ministerpraesident Erwin Teufel (CDU) gegen neue Windraeder ausgesprochen hat, gibt es einen heftigen Streit zwischen Regierung und Opposition um die kuenftige Energiepolitik im Land.


Landespraeventionstag in Rheinland-Pfalz zu Gewalt an Schulen

Mainz. Der rheinland-pfaelzische Innenminister Walter Zuber hat beim Landespraeventionstags die besondere Verantwortung der Eltern bei der Gewaltpraevention betont. Die Aechtung von Gewalt werde zu allererst im Elternhaus vermittelt, sagte der SPD-Politiker. Allerdings habe auch die Schule als "Ort der Normen-und Wertevermittlung" bei der Vorbeugung gegen Gewalt einen wichtigen Auftrag. Am Landespraeventionstag zum Thema "Gewalt an Schulen - Praevention und Strategien" nahmen rund 600 Vertreter von Schulen, Polizei und Politik teil. Zwei Schulen stellten dabei Projekte vor, mit denen Uebergriffe verhindert werden sollen. Nach Angaben der Opferschutzorganisation "Weisser Ring" fuerchtet sich jeder dritte Schueler aus Angst vor Gewalt, Raub oder Schutzgelderpressung in der Pause auf den Schulhof zu gehen.


Hessen protestieren gegen Sparplaene ihrer Landesregierung

Wiesbaden. Fast 50-tausend Menschen haben gegen die Sparplaene der hessischen Landesregierung protestiert. Zu dem "Tag der Verweigerung" hatten Gewerkschaften, Wohlfahrts-Verbaende und Studenten-Organisationen aufgerufen. Sie sind gegen eine Verlaengerung der Arbeitszeit fuer Beamte auf bis zu 42 Stunden und gegen weniger Weihnachts- und Urlaubsgeld. Langzeit-Studenten sollen mindestens 500 Euro pro Semester zahlen. Ausserdem ist eine Verwaltungs-Gebuehr von 50 Euro pro Semester geplant. Ministerpraesident Koch will so im Landeshaushalt 2004 eine Milliarde Euro sparen. Der Deutsche Gewerkschafts-Bund wirft der CDU-Landesregierung in Hessen einen sozialen Kahlschlag vor. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass die Sparplaene 15-tausend Arbeitsplaetze kosten.


Trittin kritisiert Baden-Wuerttembergs Energiepolitik

Stuttgart. Bundesumweltminister Juergen Trittin (Gruene) hat bei einer Rede in Stuttgart die baden-wuerttembergische Landesregierung zu einer Wende in der Energiepolitik aufgefordert. Wenn das Land an der Atomkraft festhalte, blockiere es die notwendigen Investitionen in neue Energieanlagen, so Trittin. Derzeit werden 60 Prozent des Energiebedarfs in Baden-Wuerttemberg von Atomkraftwerken abgedeckt. Trittin bedauerte besonders den geringen Anteil der Windkraft von 0,1 Prozent. In anderen Bundeslaendern kaeme die Windkraft auf bis zu drei Prozent. Die Landesregierung muesse auch die beschaeftigungspolitischen Chancen erneuerbarer Energien voll ausnutzen, so der Minister. Seit sich Ministerpraesident Erwin Teufel (CDU) strikt gegen neue Windkraftraeder in Baden-Wuerttemberg ausgesprochen hat, ist zwischen Landesregierung und Opposition Streit um die kuenftige Energiestruktur entbrannt.


MLP mit deutlicher Umsatz- und Gewinnsteigerung

Der Finanzdienstleister MLP hat Umsatz und Gewinn im dritten Quartal dieses Jahres unerwartet deutlich gesteigert. Der Gewinn vor Steuern stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 84 Prozent auf 14,1 Millionen Euro. Der Umsatz lag bei 261,4 Millionen Euro gegenueber 245,6 Millionen Euro zuvor. Fuer Finanzchef Uwe Schroeder-Wildberg ist das Unternehmen "trotz des schwierigen konjunkturellen Umfelds zurueck auf einem eindeutigen Wachstumspfad." Die Bilanz wirkte sich positiv auf die MLP-Aktie aus: An der Boerse stieg sie am Vormittag zeitweise um knapp 6,5 Prozent auf 15,92 Euro. MLP war im Sommer aus dem Deutschen Aktien-Index DAX in den MDAX (Aktienwerte der zweiten Reihe) abgestiegen. Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt weiterhin gegen die Heidelberger Firma wegen des Verdachts auf Insiderhandel und Bilanzmanipulation.


AOK beschliesst Bonusmodell fuer Menschen mit gesunder Lebensweise

Tuttlingen. Bei gesunder Lebensweise und regelmaessiger medizinischer Vorsorge koennen die rund vier Millionen AOK-Versicherten im Land ab Januar sparen. Der Verwaltungsrat hat ein Selbstbehalt- und Bonusmodell beschlossen, das ab 1. Januar gilt und acht Jahre lang getestet werden soll. Dabei handelt es sich um einen Kombinationstarif, bei dem zum Ende eines Jahres ein Gesundheitsbonus mit dem Selbstbehalt des Versicherten verrechnet wird. Wer regelmaessig an Vorsorge- und Frueherkennungsuntersuchungen teilnimmt, erhaelt einen Bonus von 30 Euro. Weitere 30 Euro sind faellig, wenn koerperliche Fitness z.B. auf dem Trimmrad nachgewiesen wird. Zugleich sollen sich Versicherte an den Kosten fuer Arzt und Krankenhaus beteiligen; die Eigenleistung richtet sich nach dem Einkommen. Der AOK-Versicherte soll ausserdem einen Grundbonus bekommen, der nach dem Lohn gestaffelt ist. Mit dem Modell will die AOK staerkere Anreize fuer eine gesundheitsorientierte Lebensweise und eine bewusstere Inanspruchnahme von Leistungen bieten.


Modellversuch der Uniklinik Freiburg gegen starkes Uebergewicht

Die Universitaetsklinik Freiburg will Menschen mit starkem Uebergewicht in einem bundesweit einmaligen Modellversuch helfen, ihr Leben kuenftig gesuender und aktiver zu gestalten. Das anvisierte Ziel: Ein wesentlicher Gewichtsverlust, der ueber Jahre hinweg erhalten bleibt. Das sportmedizinische Schulungsprogramm dazu haben die Uniklinik und die Deutsche Sporthochschule in Koeln gemeinsam entwickelt. Es besteht aus Muskelaufbau- und Ausdauertraining, Anregung des Stoffwechsels sowie Kursen zu Ernaehrung und Bewegung. Das Programm startet diesen Monat in Freiburg und in Ratingen bei Duesseldorf und soll im kommenden Jahr bundesweit angeboten werden. Wer daran teilnehmen moechte, muss mindestens 18 Jahre alt sein und neben starkem Uebergewicht mindestens einen Risikofaktor aufweisen, zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck oder orthopaedische Beschwerden.


Ermittlungen gegen Ex-EnBw-Chef Goll

Mannheim. Die Finanzkrise bei der Energie Baden-Wuerttemberg (EnBW) hat unter Umstaenden strafrechtliche Konsequenzen. Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt gegen den frueheren EnBW-Chef Gerhard Goll und weitere drei Manager im Konzern, bestaetigte Oberstaatsanwalt Hubert Jobski. Weitere Namen wollte er jedoch nicht nennen. Der 61-jaehrige Goll stehe im Verdacht, Bilanzen des drittgroessten Energieversorgers geschoent zu haben. Gemaess Handelsgesetzbuch muessen Vorstaende oder Aufsichtsraete, die Bilanzen unrichtig wiedergeben mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe rechnen. Jobski betonte, dass die EnBW keinen Strafantrag gestellt habe. Ein EnBW-Sprecher erklaerte, der Konzern habe keine Belege fuer eine strafbare Bilanz-Verschoenerung von Goll. Sein Nachfolger Utz Claassen habe zwar von "konstruktiver" Ergebnisgestaltung" gesprochen, diese habe sich jedoch im rechtlichen Rahmen bewegt.Gerhard Goll hatte seinen Posten als Vorstandsvorsitzender der EnBW im April niedergelegt. Kurz darauf stellte sein Nachfolger Utz Claassen ein Milliardendefizit im Konzern fest und schlug einen rigorosen Sparkurs ein. Claassen machte Goll indirekt fuer die finanzielle Misere verantwortlich. Die Gruenen im Ravensburger Kreistag stellten im August Strafanzeige gegen den Ex-EnBW-Chef.


Kaltwasser-Geysir bei Andernach darf nicht erschlossen werden

Koblenz. Der weltweit groesste Kaltwasser-Geysir bei Andernach darf vorerst nicht erschlossen werden. Das hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) Rheinland-Pfalz in Koblenz entschieden. In dem jetzt veroeffentlichten Urteil gab das OVG einer Beschwerde des Bundes fuer Umwelt und Naturschutz (BUND) statt. Die Richter befuerchten, dass vor allem der Tourismus das Naturschutzgebiet Namedyer Werth, in dem der Geysir liegt, nachhaltig beeintraechtigen koenne. Im September hatte das Verwaltungsgericht Koblenz den BUND-Antrag zunaechst abgelehnt. Der BUND hatte Bedenken, das kohlendioxidhaltige Wasser des Geysirs koennte die Fische im Rheinaltarm gefaehrden. Auch der Plan, einen Schiffsanleger und Zuschauertribuenen zu bauen, haette starke negative Auswirkungen auf die Halbinsel Namedyer Werth.


Hauptsponsor des 1. FC Kaiserslautern zieht sich zurueck

Fussball. Der Hauptsponsor des Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, die Deutsche Vermoegensberatungs-AG (DVAG), wird seinen Vertrag ueber das alleinige Werberecht im Fritz-Walter-Stadion nicht verlaengern. Das bestaetigte FCK-Pressesprecher Michael Novak. Der Vertrag mit den Pfaelzern, die sich in einer finanziell schwierigen Situation befinden, laeuft im Juni 2004 aus. Seit 2001 hat er dem FCK rund 4,3 Millionen Euro eingebracht; bis zum Saisonende 2003/2004 sind noch etwa 2,1 Millionen Euro zu erwarten. Die DVAG ist auch Trikotsponsor des Vereins. Dieser Vertrag ueber 4,5 Millionen Euro laeuft ebenfalls 2004 aus. Unterdessen bestaetigte die DVAG dem SWR, dass sie trotz des auslaufenden Vertags fuer die Werberechte im Stadion weiterhin Trikot- und Hauptsponsor des FCK bleiben will.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  0.8414 Euro
Kanada(1 $)  0.6460 Euro
England(1 Pfund)  1.4283 Euro
Schweiz(100 sfr)  64.374 Euro
Japan(100 Yen)  0.7780 Euro
Schweden(100 skr)  11.152 Euro
 
Einige Indizes:
Dax:3666( aktuell )  
Dow-Jones-Index:9696( Stand 17:00 MEZ )  
Nikkei-Index:9897
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ