Anschlusskonkurs des Bremer Vulkan |
Bremen. Fuer die Bremer Vulkan-Verbund AG ist in der vergangenen Nacht das
Anschlusskonkursverfahren eroeffnet worden. Das teilte die Justizpressestelle
in Bremen mit. Auch fuer vier Konzerntoechter sei das Konkursverfahren
eingeleitet worden. Die Geschaeftsfuehrungen hatten dem Bremer Amtsgericht
gestern mitgeteilt, dass ein Vergleich nicht durchfuehrbar sei. Fuer die rund
4.500 Werftarbeiter in Bremen und Bremerhaven wurde eine
Beschaeftigungsgesellschaft gegruendet, die die Arbeiter fuer zwoelf Monate
aufnimmt. Dort erhalten sie Kurzarbeitergeld oder werden zur Abarbeitung von
bestehenden Auftraegen an ihre alten Betriebe ausgeliehen. Die erste
Glaeubigerversammlung findet am 11. Juni in Bremen statt.
Konkursverwalter Wellensiek (sp?) sieht indes trotz des Konkurses noch
Chancen fuer den Schiffsbau an der Weser. Es sei durchaus moeglich, dass die
ehemalige Vulkan-Tochter STN Atlas Elektronik im Zentrum eines neuen
Schiffsbaukonzeptes in Bremen und Bremerhaven stehen koennte.
Bremens Finanzsenator Noelle erklaerte heute, das Bundesland habe fuer den
Vulkan in Hoehe von 900 Mio. DM gebuergt. Von diesen seien etwa 300 Mio. DM
"hochproblematisch". Zur Zeit werde ein Konzept fuer die Bremer
Schiffsbauindustrie erarbeitet, um diese auf dem Weltmarkt wieder
konkurrenzfaehig zu machen. |
Ausschreitungen am Prenzlauer Berg |
Berlin. Bei Ausschreitungen sind in der vergangenen Nacht im Berliner Bezirk
Prenzlauer Berg 35 Polizisten verletzt worden. 12 Personen seien festgenommen
worden, teilten die Behoerden weiter mit. An den Krawallen hatten sich
mehrere hundert Jugendliche beteiligt. Am Rande eines genehmigten
Strassenfestes setzten sie Autos in Brand und stuerzten einen Bauwagen um.
Nachdem die Polizei die Veranstaltung fuer beendet erklaert hatte, warfen die
Jugendlichen Steine und Flaschen auf die Polizisten. Die Polizei setzte
Wasserwerfer und Traenengas ein. Erst in den fruehen Morgenstunden entspannte
sich die Lage.
An dem Strassenfest in Berlin hatten rund 10.000 Menschen teilgenommen.
Bereits im Vorjahr war es nach einer aehnlichen Veranstaltung zu
Ausschreitungen gekommen. |
Gewerkschaftsaktionen zum Tag der Arbeit |
Am heutigen Tag der Arbeit haben die Gewerkschaften gegen Sozialabbau und
fuer die Schaffung von Arbeitsplaetzen demonstriert. Insbesondere griffen die
Gewerkschaften das Sparpaket der Bundesregierung an und kuendigten
Widerstand gegen Kuerzungen im Sozialbereich an. Groessere Kundgebungen gab
es unter anderem in Berlin, Stuttgart, Offenburg und in Dortmund.
Auf der zentralen Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in
Berlin warnte der Vorsitzende Schulte Regierung und Arbeitgeber davor, die
tarifliche Lohnfortzahlung anzutasten. Wer dies tue, der spiele mit dem
Feuer, so Schulte. Der Bundesregierung warf er vor, die Gesellschaft immer
mehr in Arm und Reich zu spalten. Die Sparbeschluesse seien ein Programm der
sozialen Kaelte und der Marschbefehl in eine andere Republik. Die
vorgeschlagenen Einsparungen wuerden keinen einzigen zusaetzlichen
Arbeitsplatz schaffen. Allerdings raeumte Schulte ein, die Haushalte muessten
konsolidiert und die Lohnnebenkosten gesenkt werden. Das Konzept des Bonner
Kabinetts sei aber ungeeignet, Konjunktur und Arbeitsmarkt anzukurbeln.
OeTV-Chef Mey forderte auf einer Kundgebung in Offenburg die Arbeitnehmer
auf, sich gegen Sozialabbau zur Wehr zu setzen und warnte die Arbeitgeber vor
einem Konfrontationskurs. Streiks seien unvermeidlich, falls die Arbeitgeber
auf einer Kuerzung der Lohnfortzahlung bestuenden.
IG Metall-Chef Zwickel nannte die Sparbeschluesse eine "Kampfansage". Er
bekraeftigte, die Gewerkschaften im DGB, allen voran die IG Metall, wuerden
alle Kampfmittel einsetzen, falls die Lohnfortzahlung angegriffen werde.
Der Vorsitzende der Deutschen Angestelltengewerkschaft (DAG) Issen sagte auf
der zentralen DAG-Kundgebung in Berlin, die Bundesregierung habe sich zum
verlaengerten Arm der Arbeitgeber gemacht. Er forderte ein Buendnis gegen den
Sozialraub.
Der designierte Praesident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall Stumpfe
bezeichnete die Streikdrohungen als unsolidarisch und schaedlich.
Arbeitsminister Bluem erklaerte, es werde nicht aus Lust und Laune gespart,
sondern aus Sorge fuer die Arbeitslosen. Arbeit duerfe nicht so teuer werden,
dass sie keiner bezahlen koenne.
Auch auf den zahlreichen sonstigen Veranstaltungen des DGB riefen
Gewerkschafter zum Widerstand gegen die Bonner Sparplaene auf.
Bei der Maikundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz kam es zu
Stoeraktionen durch Anhaenger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. |
DGB-Chef Schulte: Bundesregierung vernichtet Arbeitsplaetze |
Berlin. Der DGB-Vorsitzende Schulte hat der Bundesregierung vorgeworfen, dass
sie mit ihrem Sparprogramm Arbeitsplaetze vernichte. Im Deutschlandfunk sagte
Schulte, Arbeitgeber und Bundesregierung schmiedeten ein "Buendnis gegen
Arbeit". Das Sparpaket sei ein Katalog der Grausamkeiten. |
Jagoda: Revolutionsartige Aenderungen in der Arbeitswelt |
Nuernberg. Der Praesident der Bundesanstalt fuer Arbeit Jagoda sieht
revolutionsartige Veraenderungen auf die deutschen Arbeitnehmer zukommen.
Jagoda erklaerte in einem Interview, wie beim Wechsel von der Agrar- zur
Industriegesellschaft stuenden auch heute wieder die Schmerzen des Uebergangs
an. Deutschland stehe vor ganz bitteren Entscheidungen. Einen Durchbruch
auf dem Arbeitsmarkt koenne es aber durch eine flexiblere
Arbeitsplatzgestaltung und eine hoehere Teilzeitquote geben. Wenn Deutschland
seine Teilzeitquote von 15,6 Prozent verdoppeln koennte, wuerde es zwei
Millionen mehr Erwerbstaetige geben, so Jagoda. |
Zahl der Spaetaussiedler weiter zurueckgegangen |
Bonn. Die Zahl der Spaetaussiedler, die nach Deutschland kommen, ist weiter
zurueckgegangen. Nach Angaben der Behoerden waren es im letzten Monat knapp
13.300 Spaetaussiedler und damit knapp 2.000 weniger als im April des
Vorjahres. Auch die Zahl der Antraege auf Einreise nach Deutschland ging
deutlich zurueck. Die meisten Spaetaussiedler kamen erneut aus Russland. |
Zahlreiche neue Hinweise im Falle Reemtsma, aber keine heisse Spur |
Hamburg. Im Entfuehrungsfall Reemtsma hat die Polizei zahlreiche neue
Hinweise bekommen, nachdem sie gestern mit Buechern und einer Skizze des
Geiselverstecks an die Oeffentlichkeit gegangen war. Ein Sprecher der
zustaendigen Sonderkommission teilte heute morgen mit, mittlerweile seien
insgesamt 900 Hinweise eingegangen. Vier Anrufe haetten sich auf die Buecher
bezogen, die Reemtsma waehrend seiner 33taegigen Gefangenschaft von den
Entfuehrern erhalten hatte.
Die Kidnapper sind seit vergangenen Donnerstag mit der Loesegeldsumme von
30 Mio. DM auf der Flucht. |
Erpressungen gegen Supermarktkette |
Essen. Eine Supermarktkette mit Sitz im Ruhrgebiet wird seit Wochen von
Unbekannten erpresst. Wie die Essener Staatsanwaltschaft erst heute
mitteilte, verlangen die Taeter einen Millionenbetrag. Anfang April seien in
drei Geschaeften in Halle, Braunschweig und Leipzig Sprengsaetze gezuendet
worden, um der Forderung Nachdruck zu verleihen. Nach Einschaetzung der
Behoerden waren die Sprengsaetzen, die in Saftpaketen versteckt waren,
professionell hergestellt. Es sei in allen Faellen nur Sachschaden
entstanden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, eine Kontaktaufnahme
mit den Erpressern sei gestern gescheitert.
Die Nachrichtenagentur ap berichtet, es handele sich bei der erpressten Kette
um den Discounter Aldi. Die Polizei in Essen wollte dies nicht bestaetigen. |
Koalitionsverhandlungen in Baden-Wuerttemberg fast abgeschlossen |
Stuttgart. Gut fuenf Wochen nach der Landtagswahl in Baden-Wuerttemberg ist
die neue Regierungskoalition aus CDU und FDP so gut wie perfekt. Aus
Verhandlungskreien wurde bekannt, die FDP werde neben dem
Wirtschaftsministerium das Justizressort erhalten. Aufgeloest wuerden das
Familien- und das Umweltministerium. Ministerpraesident Teufel und
FDP-Landeschef Doering wollen den Koalitionsvertrag morgen ihren Fraktionen
vorlegen. Am Samstag sollen dann ein CDU-Landesparteitag und der
FDP-Landesausschuss darueber entscheiden. |
Erneut Anschlag auf Bahnstrecke bei Hannover |
Hannover. Unbekannte Taeter haben erneut einen Anschlag auf eine Bahnstrecke
bei Hannover veruebt. In Wunstorf saegten sie nach Angaben der Deutschen Bahn
einen Hochspannungsmasten an, der auf die Oberleitung fiel. Die Polizei
vermutet Atomkraftgegner hinter dem Anschlag; konkrete Hinweise gibt es aber
bisher nicht. Aufgrund eines Flugblattes gehen die Behoerden von einem
Zusammenhang mit den Protesten gegen den bevorstehenden ersten
Atommuelltransport aus Frankreich ins Zwischenlager Gorleben aus. |
Drei Tote bei Bahnunglueck bei Neu-Ulm |
Neu-Ulm. Auf einem Bahnuebergang in Nersingen bei Neu-Ulm sind in der
vergangenen Nacht drei Menschen ums Leben gekommen, als sie ein
stehengebliebenes Fahrzeug von den Schienen holen wollten. Nach Angaben der
Polizei erfasste ein InterCity die drei und den Personenwagen. Fast
gleichzeitig sei ein InterRegio aus der Gegenrichtung in den Unfall gerast.
Zwei 20jaehrige Maenner wurden sofort getoetet, die 22jaehrige Fahrerin starb
kurz darauf im Krankenhaus.
Die Unfallstrecke auf der Bahnstrecke Ulm-Augsburg wurde am Morgen wieder
fuer langsame Fahrt freigegeben. |
Neue Studie ueber Gefaehrlichkeit von Amalgam |
Tuebingen. Amalgam in Zahnfuellungen gefaehrden nach einer neuen Studie die
Gesundheit vieler Menschen. Das ZDF-Magazin "Kennzeichen D" berichtet ueber
eine Untersuchung der Universitaet Tuebingen, nach der die
Quecksilberbelastung im Speichel durch Amalgam weitaus groesser sei als
bisher angenommen. In einem Feldversuch mit 16.000 Personen seien hohe
Belastungen nachgewiesen worden. Bei ueber 40 Prozent werde der Grenzwert der
Weltgesundheitsorganisation von 43 Mikrogramm Quecksilber pro Tag drastisch
ueberschritten. |
Peter Graf bleibt weiter in Haft |
Mannheim. Das Landgericht Mannheim hat erneut einen Antrag auf
Haftverschonung fuer Peter Graf abgelehnt. Dies bestaetigten Grafs Anwaelte
gegenueber einer Zeitung. Das Gericht begruendete die Ablehnung mit der
weiterhin bestehenden Fluchtgefahr. Laut Anklage soll der Vater von Steffi
Graf knapp 20 Mio. DM Steuern hinterzogen haben. |
Fussballbundesliga, 31. Spieltag |
Uerdingen 3-0 Leverkusen (Tue 30.Apr.96) Hansa Rostock 1-0 Freiburg (Tue 30.Apr.96) Schalke 04 2-0 VfB Stuttgart (Tue 30.Apr.96) Karlsruhe 5-0 Dortmund (Tue 30.Apr.96) 1. FC Koeln 3-0 E. Frankfurt (Wed 01.May.96) Duesseldorf 2-0 St. Pauli (Wed 01.May.96) Hamburger SV 2-1 M'gladbach (Wed 01.May.96) Werder Bremen - B. Muenchen (Tue 07.May.96) 1860 Muenchen - Kaiserslautern (Tue 07.May.96) Rk. Team Points # Goal Diff. W D L Goals ======================================================================== 1 Dortmund 58 30 + 30 16 10 4 64-34 2 B. Muenchen 58 30 + 21 18 4 8 58-37 3 M'gladbach 50 31 + 2 14 8 9 49-47 4 Hansa Rostock 46 30 + 7 12 10 8 44-37 5 Karlsruhe 44 31 + 7 11 11 9 48-41 6 Schalke 04 44 30 + 3 10 14 6 36-33 7 Hamburger SV 43 31 - 1 10 13 8 44-45 8 1860 Muenchen 40 30 + 5 10 10 10 46-41 9 VfB Stuttgart 40 31 - 1 9 13 9 54-55 10 Werder Bremen 38 30 - 3 8 14 8 32-35 11 Freiburg 38 31 - 11 10 8 13 26-37 12 1. FC Koeln 37 31 - 1 8 13 10 29-30 13 St. Pauli 36 31 - 6 9 9 13 40-46 14 Duesseldorf 35 31 - 8 7 14 10 33-41 15 Leverkusen 34 30 + 1 7 13 10 33-32 16 E. Frankfurt 31 31 - 19 7 10 14 40-59 17 Kaiserslautern 30 30 - 8 5 15 10 27-35 18 Uerdingen 23 31 - 18 4 11 16 31-49 ======================================================================== Details of the matches: Rostock 1-0 Freiburg att.: 18 000 1:0 Schneider (49) Karlsruhe 5-0 Dortmund att.: 34 000 1:0 Haessler ( 5) foul pen. 2:0 Kirjakow (62) 3:0 Kirjakow (65) 4:0 Dundee (69) 5:0 Tarnat (82) Schalke 2-0 Stuttgart att.: 33 000 1:0 Mulder (65) 2:0 Max (88) Uerdingen 3-0 Leverkusen att.: 4 000 1:0 Lesniak (31) 2:0 Steffen (47) 3:0 Laessig (89) Duesseldorf 2-0 St.Pauli att.: 18 000 1:0 Cyron ( 6) 2:0 Katemann (47) Hamburg 2-1 Gladbach att.: 40 000 1:0 Baeron (18) 1:1 Andersson (67) 2:1 Schnoor (87) 1.FC Koeln 3-0 Frankfurt att.: 50 000 1:0 Kohn (29) 2:0 Munteanu (81) 3:0 Munteanu (87) |
UEFA-Cup: Muenchen gewinnt Finalhinspiel |
Muenchen. Bayern Muenchen hat das Hinspiel im UEFA-Cup-Finale gegen Girondons
de Bordeaux im Muenchener Olympiastadion mit 2:0 gewonnen. |
Boerse |
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Quellen |
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