Ende der Geiselnahme in Kassel |
Die Geiselname in einer Untersuchungshaftanstalt in Kassel ist nach 21 Stunden
unblutig zu Ende gegangen. Um kurz vor 9:00 Uhr hatten die rund 40 Haeftlinge
zusammen mit ihrer Geisel und einem Dolmetscher einen vor dem Gefaengnistor
geparkten Polizeibus bestiegen. Sie wollten in die Justizvollzugsanstalt nach
Wiesbaden gebracht werden. Als bereits alle im Bus sassen stuermten GSG9-
Beamte den Bus, befreiten den 39jaehrigen Justizvollzugsbeamten, der auf der
hintersten Bank sass und nahmen alle Geiselnehmer fest. Der Einsatz dauerte
nur Sekunden, die Geiselnehmer waren offenbar so ueberrascht, dass sie keine
ernsthafte Gegenwehr mehr leisteten. Der Justizbeamte, der seit gestern
morgen in der Gewalt der Haeftlinge war konnte sichtlich erschoepft von seiner
Frau in die Arme genommen werden. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. |
Weitere Maschinen der Bundesluftwaffe nach Goma |
Penzing / Goma. Zwei weitere Maschinen der Bundesluftwaffe sind am Morgen
vom Militaerflughafen in Penzing bei Landsberg aus nach Nairobi gestartet.
Sie sollen an den internationalen Hilfsfluegen fuer ruandische Fluechtlinge
in Goma teilnehmen. Eine Bundeswehrmaschine fliegt bereits seit vergangenem
Mittwoch Hilfsgueter von Nairobi nach Goma.
Die Bundesregierung hat das Geld fuer die deutsche Ruanda-Hilfe nach Angaben
von Regierungssprecher Vogel auf 100 Mio. DM verdoppelt. Waehrend die USA
den gesamten Lufttransport organisieren wird sich Deutschland laut Vogel auf
die Trinkwasserversorgung und die Abwasserbeseitigung konzentrieren. |
Keine strafrechtlichen Folgen des Fuldaer Neonaziaufmarsches |
Fulda. Der Neonaziaufmarsch in Fulda vom August 1993 wird keine strafrecht-
lichen Folgen fuer die Anfuehrer haben. Der zustaendige Oberstaatsanwalt
sagte heute nach Abschluss der Ermittlungen, das geltende Strafrecht reiche
fuer eine Anklage nicht aus. An der Veranstaltung hatten etwa 500 Neonazis
teilgenommen. Weil die Polizei tatenlos zugesehen hatte, wurde der ver-
antwortliche Staatssekretaer im hessischen Innenministerium Christian
Kuhlenkampf entlassen. |
Bundesregierung verurteilt Schaendung von Gedenkstaette |
Bonn. Die Bundesregierung hat die Schaendung der Gedenkstaette im ehemaligen
Konzentrationslager Buchenwald scharf verurteilt und harte Strafen fuer die
Taeter gefordert. Regierungssprecher Vogel sagte, derartige Schandtaten seien
durch nichts zu entschuldigen. Nach Angaben der Erfurter Staatsanwaltschaft
wurden bei Hausdurchsuchungen in den Wohnungen der Rechtsradikalen, die in
Buchenwald randaliert hatten, Waffen und Propagandamaterial gefunden. Bei
den Krawallen am Samstagabend hatten 22 Rechtsextremisten unter "Sieg Heil"
Rufen mit Steinwuerfen die KZ-Gedenkstaette beschaedigt. |
Gruene fordern Ruecktritt des bayerischen Wirtschaftsministers |
Muenchen. Die bayerischen Gruenen haben Wirtschaftsminister Wiesheu Betrug
vorgeworfen und seinen Ruecktritt gefordert. Anlass ist die Kritik des
Bundesrechnungshofes an den Wirtschaftlichkeitsberechnungen fuer die beiden
moeglichen ICE-Trassen von Muenchen nach Nuernberg. Nach Ansicht der Gruenen
zeigt der Bericht des Rechungunshofes, dass die Ausgaben fuer die teurere
Variante ueber Ingolstadt bewusst zu niedrig, die Kosten fuer die Strecke
ueber Augsburg kuenstlich hochgerechnet wurden. Wiesheu hatte unter Berufung
auf die Deutsche Bahn AG erklaert, die Ingolstadt-Trasse sei mit 3.2 Mrd. DM
lediglich um 200 Mio. DM teurer als die Augsburgvariante. Der Rechnungshof
kommt auf 1.7 Mrd. DM Mehrkosten. |
DRK ruft zum Blutspenden auf |
Bonn. Wegen akuten Blutmangels hat das Deutsche Rote Kreuz Alarm geschlagen.
Die Blutspenden seien um bis zu 15% zurueckgegangen, erklaerte das DRK in
Bonn. Die Versorgungslage koenne sich bei den anhaltend heissen Temperaturen
dramatisch zuspitzen. Das Rote Kreuz rief alle gesunden Erwachsenen zwischen
18 und 65 Jahren zum Blutspenden auf. Fuer die Versorgung von Kranken und
Verletzten werden taeglich rund 15.000 Blutspenden benoetigt. |
Telefonauskuenfte sollen teurer werden |
Bonn. Telefonauskuenfte bei der Telecom sollen ab 1996 teurer werden. Die
Generaldirektion der Telecom begruendete diesen Schritt mit den starken
Verlusten, die der Auskunftsdienst verursache. Das Defizit habe in den
vergangenen Jahren bei mindestens 500 Mio. DM jaehrlich gelegen. Neben
der Gebuehrenerhoehung plane die Telecom allerdings auch einen erweiterten
Service einzufuehren. So koennten Anrufer kuenftig z.B. Adressen heraus-
suchen lassen. Der Verband der Postbenutzer hat die Gebuehrenerhoehung
unter Hinweis auf den hohen Gewinn der Telecom abgelehnt. |
Preisanstieg in Baden-Wuerttemberg weiter verlangsamt. |
Stuttgart. In Baden-Wuerttemberg hat sich der Preisanstieg weiter verlangsamt.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes haben die Verbraucherpreise im Juli
gegenueber dem Vorjahr um 3% zugenommen. Im vergangenen Monat lag die Jahres-
teuerungsrate noch bei 3.1% . Ein ueberdurchschnittlicher Anstieg wurde bei
den Mieten und bei den Benzinpreisen registriert. Dem gegenueber sanken im
Jahresvergleich die Preise fuer Heizoel. |
Bayreuth und Salzburg im Festspielrausch |
Bayreuth / Salzburg. Heute beginnen zwei grosse traditionsreiche musikalische
Ereignisse. In Bayreuth wurden am Nachmittag die 83. Richard-Wagner-Festspiele
mit der Inszenierung des Parsival von Festspielleiter Wolfgang Wagner
eroeffnet. Zu der Premiere sind zahlreiche Ehrengaeste aus dem In- und Ausland
geladen. Mit Luigi Pinarellis Schauspiel "Die Riesen vom Berge" starten die
Salzburger Festspiele. Offiziel eroeffnet wird das Festival allerdings erst
morgen von Oesterreichs Bundespraesident Klestil. |
Ruhiger Beginn des Sommerschlussverkaufs |
Muenchen. Der Sommerschlussverkauf hat vielerorts ruhig begonnen. Der
bayerische Einzelhandel sprach von einem geringeren Andrang als in den
Jahren zuvor. In Hamburger und Berliner Kaufhaeusern dagegen draengelten
sich die Kunden an den Einkaufstischen. Der Kaufhof am Berliner Alexander-
platz berichtet, bereits zum vorverlegten Geschaeftsbeginn um 8:00 seien
1.500 Kunden hereingestroemt. Gefragt waren vor allem Sommerkleidung,
Markensportartikel und Badesachen. |
Quellen |
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