EU will internationale Geberkonferenz nach Flutkatastrophe |
Bruessel. Nach der Flutkatastrophe in Suedasien hat sich die
Europaeische Union fuer eine internationale Geberkonferenz
ausgesprochen. So soll ausreichend Geld zum Wiederaufbau der
betroffenen Gebiete zusammenkommen. Gleichzeitig kuendigte die
EU-Kommission an, dass die Finanzhilfe der Union von derzeit drei
Millionen Euro auf bis zu 30 Millionen Euro aufgestockt werden
koennte. Mit dem Geld soll vor allem Indonesien unterstuetzt werden,
das von der Naturkatastrophe am schlimmsten betroffen ist. Aber auch
die Finanzhilfen fuer Indien, Sri Lanka und die Malediven sollen
erhoeht werden. Bundestagspraesident Thierse appellierte in einem
Zeitungsinterview an alle Deutschen fuer die Katastrophenhilfe zu
spenden. |
Hilfe fuer Katastrophenopfer - Spendenaufrufe von Politik und Kirche |
Die Bundesregierung hat ihre Soforthilfe auf 20 Mio. Euro aufgestockt.
Bundeskanzler Schroeder sagte in Berlin, damit wuerden auch Massnahmen
nichtstaatlicher Hilfsorganisationen wie zum Beispiel des Deutschen
Roten Kreuzes und der Welthungerhilfe unterstuetzt. Zudem soll die
Bundeswehr zusaetzlich zu Massnahmen des Technischen Hilfswerks
Lazarette und Anlagen zur Aufbereitung von Trinkwasser sowie das
noetige Personal in die Region schicken - "wenn noetig, auch fuer
laenger", so Schroeder. Schroeder hatte wegen der Flutkatastrophe
seinen Weihnachtsurlaub abgebrochen.
Nach der Flutkatastrophe werden nach Angaben von Bundeskanzler Schroeder noch 1000 deutsche Touristen vermisst. Bisher seien 26 deutsche Opfer identifiziert worden. Man muesse aber von einer "deutlich dreistelligen Zahl" ausgehen. Tief erschuettert hat Bundeskanzler Schroeder allen Angehoerigen der Flutopfer sein Mitgefuehl ausgesprochen. Nach seinen Worten werden auch viele Menschen in Deutschland um nahe Verwandte und Freunde trauern. Das tailaendische Innenministerium hatte zuvor den Tod von 49 deutschen Touristen bei der Flutkatastrophe bestaetigt. Die Deutsche Botschaft in Bangkok teilte mit, dass das Schicksal von mindestens 600 Deutschen unklar ist. Nach offiziellen Angaben werden in Thailand mehr als 4000 Menschen vermisst, davon fast drei Viertel Auslaender. Der Kanzler ordnete an allen Einrichtungen des Bundes Trauerbeflaggung an und rief die Bevoelkerung zu grosszuegigen Spenden auf. Mainz. Ministerpraesident Kurt Beck (SPD) hat erschuettert auf das Seebeben in Suedostasien reagiert und Trauerbeflaggung fuer Rheinland-Pfalz bis 3. Januar 2005 angeordnet. Zudem bat er die Buerger um Spenden fuer die Opfer der Flutkatastrophe. Jeder Euro werde benoetigt, betonte Beck. "Materielle Not koennen wir lindern, aber nicht den Schmerz und das Leid". Er wuensche sich, dass viele Menschen in diesem Jahr auf den Kauf von Feuerwerksartikeln verzichteten und das Geld spendeten. Auch CDU-Landeschef Christoph Boehr rief die Bevoelkerung zum Verzicht auf das Sylvesterfeuerwerk zu Gunsten von Spenden auf. Es sei nicht Zeit fuer Freudenfeste. In der Krisenregion werde jeder Cent gebraucht, sagte Boehr. Beck dankte den Mitarbeitern der Hilfsorganisationen fuer ihre Unterstuetzung. Viele von ihnen seien bereits vor Ort oder auf dem Weg in die Krisenregion und haetten ihren Weihnachtsurlaub unterbrochen. Auf Vermittlung der Landesregierung seien bereits Antibiotika, Fluessignahrung und Verbandsstoffe in die Krisen-Region geschickt worden, sagte Beck. Stuttgart. Der baden-wuerttembergische Ministerpraesident Erwin Teufel (CDU) hat finanzielle Soforthilfe des Landes fuer die Katastrophenopfer in Suedasien zugesichert und zu Spenden aufgerufen. Darueber hinaus tragen ab sofort alle Dienstgebaeude im Land Trauerbeflaggung. "Lassen Sie uns zeigen, dass wir nicht nur Anteil an diesem unfassbaren Geschehennehmen, sondern auch etwas fuer die Betroffenen tun", sagte Teufel in Stuttgart. Das Land werde zunaechst einen Betrag in Hoehe von 50.000 Euro zurVerfuegung stellen. Zudem sollen fuer die Aufbereitung von Trinkwasser in Sri Lanka 10.000 Euro bereitgestellt werden. Die Trauerbeflaggung wurde bis einschliesslich 3. Januar angeordnet.
Bonn. Die katholischen Bischoefe haben zur Solidaritaet mit den Opfern
der Flutkatastrophe in Suedostasien aufgerufen. In allen katholischen
Gottesdiensten werden am Neujahrstag und am Sonntag Spendensammlungen
durchgefuehrt, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, in Bonn. Der Erloes solle ueber die
Not- und Katastrophenhilfe Caritas International den Betroffenen zu
kommen. Gleichzeitig riefen die Bischoefe zum Gebet fuer die Opfer des
Seebebens und ihre Angehoerigen auf. Die Ueberlebenden in den von der
Katastrophe betroffenen Laendern "brauchen in den kommenden Wochen und
Monaten dringend unsere geschwisterliche und grossherzige Hilfe",
heisst es in dem Aufruf fuer die Sonderkollekte. "Deshalb appellieren
wir an alle Menschen guten Willens, im Rahmen ihrer Moeglichkeiten
dazu beizutragen, die grosse Not der Menschen in Suedostasien zu
lindern." Die Landeskirche der Pfalz stellte bereits mit dem Bistum
Speyer 50.000 Euro zur Verfuegung. Mit dem Geld werden die
Hilfsprogramme von Caritas International und der Diakonie
Katastrophenhilfe unterstuetzt. |
Spendenkonto: Aktion Deutschland Hilft |
Aktion Deutschland Hilft
---------------------------------------------------------------------- Online Spenden unter: http://www.aktion-deutschland-hilft.de/ ---------------------------------------------------------------------- "Aktion Deutschland Hilft" ist ein Zusammenschluss deutscher Hilfsorganisationen: Die Johanniter, Malteser Hilfsdienst, action medeor, Arbeiter-Samariter-Bund, Arbeiterwohlfahrt, HELP Hilfe zur Selbsthilfe, CARE, Paritaetischer Wohlfahrtsverband, ADRA, World Vision. Schirmherr von "Aktion Deutschland Hilft" ist Alt-Bundespraesident Richard von Weizsaecker.
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Weise prognostiziert Anlaufzeit fuer Hartz IV |
Nuernberg. Die Arbeitsmarkt-Reform Hartz IV wird nach Einschaetzung
des Chefs der Bundesagentur fuer Arbeit, Weise, erst nach einer
Anlaufzeit positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben. Weise
betonte in einem Interview, man muesse zunaechst Erfahrungen sammeln.
Insgesamt rechne er fuer das kommende Jahr mit wenigen Veraenderungen
bei der Zahl der Arbeitslosen. Die Bundesagentur sei durch die Reform
aber besser in der Lage, die strukturelle Arbeitslosigkeit zu
bekaempfen. So koennten Arbeitslose jetzt intensiver betreut werden. |
Ueber 90 Prozent der ALG-II-Antraege genehmigt |
Die Bundesagentur fuer Arbeit (BA) hat einem Zeitungsbericht zufolge
mehr als 93 Prozent der Antraege auf das neue Arbeitslosengeld II (ALG
II) genehmigt. Bundesweit seien 175.000 Antraege abgelehnt worden,
berichtet die "Passauer Neue Presse" unter Berufung auf eine
BA-Sprecherin. Dies entspreche knapp sieben Prozent aller Antraege.
Die Bundesregierung habe mit mehr Ablehnungen gerechnet, so die
Zeitung. Das ALG II wird erstmals im Januar ausgezahlt. |
Buchungssystem fuer LKW-Maut geht in Betrieb |
Berlin. Drei Tage vor dem Start der LKW-Maut auf deutschen Autobahnen
hat Bundesverkehrsminister Stolpe das Buchungssystem in Betrieb
genommen. Er loeste an der Autobahnraststaette Michendorf in der Naehe
von Berlin symbolisch das erste Maut-Ticket. Damit kann die ab 1.
Januar geltende Maut schon jetzt an Automaten und im Internet bezahlt
werden. Stolpe zeigte sich optimistisch, dass in den ersten Tagen der
Maut-Einfuehrung kein Chaos ausbrechen wird. Er verwies darauf, dass
mittlerweile mehr als 300.000 Bordcomputer in LKW eingebaut worden
seien, mit denen die Fahrten automatisch abgebucht werden. Die Maut
wird fuer schwere LKW ueber 12 Tonnen auf Autobahnen erhoben und
betraegt im Schnitt 12,4 Cent pro Kilometer. |
Koehler reist nach Auschwitz |
Bundespraesident Horst Koehler wird in Polen an den Feierlichkeiten
zum 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
teilnehmen. Die polnische Regierung hat Staats- und Regierungschefs
aus 50 Laendern zum Gedenktag am 27. Januar 2005 eingeladen. Neben
Alexander Kwasniewski als Gastgeber wird der russische Staatschef
Wladimir Putin fuer die Befreier und Israels Praesident Mosche Katzav
fuer die Opfer sprechen.Koehler ist der zweite deutsche
Bundespraesident, der an der offiziellen Gedenkfeier in Polen
teilnehmen wird. 1995 reiste der damalige Bundespraesident Roman
Herzog zum 50. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers nach
Polen. Auschwitz war am 27. Januar 1945 von sowjetischen Truppen
befreit worden. Zwischen 1940 und Ende November 1944 waren in dem
Lager etwa 1,5 Millionen Menschen ermordet worden. Als groesstes
Konzentrationslager wurde es zum Symbol fuer die Ermordung der
europaeischen Juden durch die Nationalsozialisten. |
Bevoelkerungszahl leicht ruecklaeufig |
Die Bevoelkerungszahl in Deutschland ist im zu Ende gehenden Jahr
leicht zurueckgegangen. Nach einer Schaetzung des Statistischen
Bundesamtes in Wiesbaden liegt sie jetzt bei knapp 82,5 Millionen
gegenueber 82,532 Millionen vor einem Jahr. |
Porsche ruft weltweit 18.000 Carrera 911 zurueck |
Der Sportwagenhersteller Porsche ruft weltweit mehr als 18.000
Fahrzeuge aus dem Handel zurueck. Wie der Autobauer mitteilte,
koennte sich bei hoeherer Geschwindigkeit das Stoffverdeck des
Carrera 911 Cabriolet oeffnen. Ausloeser fuer die juengste
Rueckrufaktion sind nach Porsche-Angaben Risse im Antriebszahnrad
des Motors fuer die Verdeck-Verriegelung, die bei drei Fahrzeugen
festgestellt wurden. Von der Ueberpruefung des Verdecks bei der
Baureihe 993 der Baujahre August 1993 bis Januar 1998 seien in
Deutschland rund 6.000 Fahrzeuge betroffen. In Europa wuerden
insgesamt rund 8.250 und in den USA rund 8.950 Porsche-Sportwagen
ueberprueft. Durch die Fehlfunktion des Verdecks seien bisher weder
Unfaelle noch Personenschaeden bekannt geworden.Ein
Porsche-Sprecher sagte, der Rueckruf werde das Unternehmen
voraussichtlich zwischen fuenf und zehn Millionen Euro kosten.
Zuletzt hatte Porsche im Maerz Fahrzeuge in die Werkstaetten
einbestellt. An der Boerse verloren die Porsche-Aktien bei knapp
behauptetem Gesamtmarkt 0,6 Prozent auf 474 Euro. |
Anleger setzen sich gegen Bankgesellschaft zur Wehr |
In einem der groessten deutschen Bankenskandale haben sich Anleger
juristisch zur Wehr gesetzt. Anwaelte reichten 6500 Klagen gegen die
Bankgesellschaft Berlin beim Landgericht ein. Die Anleger fuerchten
trotz umfangreicher Garantien um ihre Einlagen und Renditen. Ihre
Klagen haben ein Volumen von rund 350 Millionen Euro. Wegen der
grossen Zahl der Klagen und den Unmengen an Papier werden die
Klageschriften per Lkw zum Gericht gebracht. Die Bankgesellschaft war
durch Missmanagement vor allem im Immobilienbereich in die Krise
geraten. |
Boerse |
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Quellen |
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