Wasserwirtschaftsbericht 1997 zieht positive Bilanz |
Die Qualitaet des Wassers in Deutschland wird besser und die Menschen gehen
sparsamer mit dem Wasser um. Diese Bilanz zieht der Jahresbericht der
Wasserwirtschaft 1997, den die Bundesregierung in Bonn praesentiert hat.
Die Opposition zeigte sich allerdings kritisch. Trotz positiver Tendenzen
sei der flaechendeckende Gewaesserschutz in Gefahr. Die Nitratbelastung
sei weiter hoch und Nordsee- und Ostsee wuerden weiterhin durch Chemikalien
belastet, so Sprecher der SPD.
Die Deutschen verbrauchen weniger Wasser als frueher, im vergangenen Jahr
durchschnittlich 128 Liter taeglich, Fluesse und Seen sind dank moderner
Klaeranlagen sauberer und sauerstoffhaltiger geworden. Nach Ansicht von
Ulrich Klinkert vom Bundesumweltministerium ist Deutschland damit auf dem
Weg zur nachhaltigen Wassernutzung. "Die Wasserqualitaet ist besser geworden.
Die zweite Nachricht ist aber mindestens ebenso wichtig: Der Preisanstieg
fuer die Buerger in Bezug auf die Abwasserreinigung als eine der
Voraussetzungen fuer die Wasserqualitaet in den Fluessen und Seen, der
Preisanstieg hat sich verlangsamt." Die Gebuehren fuer die Abwasserentsorgung
steigen aber weiter an und das wird laut Umweltministerium auch so
weitergehen. Dabei kommen die Einwohner Bayerns und Baden-Wuerttembergs noch
am besten weg. Im Schnitt betrug die Abwassergebuehr DM 4.61 . Auch die
Trinkwasserpreise sind 1997 gestiegen. Um 2.5 Prozent naemlich, im Durchschnitt
zahlte der Bundesbuerger fuer einen Kubikmeter DM 3.21 . Nach Angaben des
Bonner Landwirtschaftsministeriums werden die deutschen Gewaesser insgesamt
weniger durch Duengemittel und Pestizide belastet, auch wenn einzelne
Stichproben andere Ergebnisse braechten. Laut Bundesumweltministerium
schwimmen sogar in der Elbe, die vor wenigen Jahren als oekologisch tot galt,
inzwischen wieder Lachse. |
Gesundheitsbuendnis wirft Bundesregierung Versagen vor |
Ein Gesundheitsbuendis aus Umweltpolitikern und Medizinern hat der
Bundesregierung Versagen in der Umwelt- und Gesundheitspolitik vorgeworfen.
Kritisiert wurde auch, dass die Koalition trotz einer Ankuendigung noch keinen
nationalen Aktionsplan Gesundheit und Umwelt vorgelegt habe. Das Buendnis
forderte einen grundlegenden Kurswechsel.
Die Bundesregierung vernachlaessigt die Gesundheitsvorsorge und setzt statt
dessen auf einen teuren medizinischen Reparaturbetrieb. Notwendig sei aber
ein radikales Umdenken hin zu einer ganzheitlichen Gesundheitspolitik, die
Allergien, steigende Umweltbelastungen, Verkehr und gesunde Lebensmittel aus
oekologischer Landwirtschaft einbeziehe. So die Forderung des
Gesundheitsbuendnisses von BUND, Umweltmedizinern und der Berliner
Aerztekammer. Holland, England, Schweden oder die Schweiz seien da schon
viel weiter, so ein Sprecher des Buendnisses. "Die Schweiz hat festgelegt,
dass bis zum Jahr 2007 zum Beispiel 70 Prozent des angebotenen Fleisches
aus artgerechter und tierfreundlicher Haltung stammen soll. Die Schweizer
Regierung hat sich festgelegt, dass bis ins Jahr 2002 in 70 Prozent der
Wohnquartiere in Aglomerationen und Staedten Tempo 30 eingefuehrt wird."
Ohne einen Regierungswechsel werde es keine Wende in der heute praktizierten
Krankheitspolitik geben, meinte der Praesident der Berliner Aerztekammer,
Ellis Huber. Kritisiert wurde auch, dass die Bundesregierung einen bereits
fertiggestellten nationalen Aktionsplan "Gesundheit und Umwelt" unter
Verschluss halte, weil sie kurz vor der Bundestagswahl keine unbequemen
Empfehlungen von Experten verbreiten wolle. Im Bonner Umweltministerium
heisst es dazu, der schon fuer Ende Juni angekuendigte Aktionsplan koenne
erst Mitte 1999 vorgelegt werden, weil neue Risikostudien erst eingearbeitet
werden muessen. |
Stoiber weiterhin gegen Agenda 2000 |
Kempten. Bayerns Ministerpraesident Stoiber hat seine Ablehnung des EU-
Reformkonzepts Agenda 2000 bekraeftigt. Bei der Eroeffnung der 49. Allgaeuer
Festwochen sagte er, in seiner jetzigen Form habe das Papier fuer die
Landwirte im Freistaat kathastrophale Einkommensrueckgaenge zur Folge. Die
Vorschlaege der EU-Kommission haetten laut Stoiber den Verlust von 30.000
Arbeitsplaetzen in der bayerischen Landwirtschaft zur Folge. Die Agenda 2000
stellt das bisherige Foerderprinzip der Union um. Danach sollen die aermsten
Regionen der Gemeinschaft kuenftig absolute Prioritaet bekommen. Als
Foerderkriterium gilt vor allem die jeweilige Arbeitslosigkeit, die auch in
Problemregionen Bayerns deutlich unter dem EU-Spitzenwert von rund 20 Prozent
liegt. |
Zentralrat der Juden hofft auf Druck auf deutsche Banken |
Frankfurt. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hofft, dass die Einigung
der schweizer Banken mit Holocaust-Opfern und ihren Nachkommen den Druck auf
die deutschen Banken erhoeht. Bei dem Rechtsstreit mit der Deutschen Bank und
der Dresdner Bank gehe es nicht so sehr um die Hoehe der Zahlungen, sagte
Praesidiumsmitglied Friedmann. Die Banken muessten eingestehen, dass sie
waehrend der Zeit des Nationalsozialismus Geschaefte zu Lasten der Juden
betrieben haetten. Holocaust-Opfer und ihre Hinterbliebene fordern von der
Deutschen und der Dresdner Bank rund 32 Milliarden DM. Sie werfen den Banken
vor, sich am Eigentum von Nazi-Opfern bereichert zu haben. Schweizer Banken
haben bereits eingelenkt und wollen Holocaust-Opfern und ihren Nachkommen
umgerechnet rund 2 Milliarden DM bezahlen. |
Schwartau-Erpresser gesteht |
Vor dem Luebecker Landgericht hat der Angeklagte heute ein Gestaendnis
abgelegt. Er bezeichnete die Erpressung des Marmeladenherstellers Schwartau
als Verzweiflungstat. Nach dem Konkurs seines Unternehmens sei er in
grossen Schwierigkeiten gewesen. Auf die Frage des Richters, dass ja auch
die Nichte des Angeklagten von der Marmelade haette essen koennen, sagte
dieser, das Gift haette in gekochtem und aufgeloesten Zustand keine so
gefaehrliche Wirkung. Tiefes Durchatmen bei Richter, der es anschliessend
auf den Punkt brachte: Die Unterlagen des Angeklagten wuerden sich wie
der detaillierte Plan eines Mannes lesen, der fuenf Millionen DM will.
Der Darstellung, dass die Erpressung eine Art Hilferuf war, der glaube
der Richter nicht. Die Verhandlung wird am kommenden Dienstag fortgesetzt. |
Schlechte Verlierer ? |
Der bayerische Senat will seine Existenz notfalls gerichtlich durchsetzen.
Die Organisatoren des Volksbegehrens im Februar reagierten darauf jetzt mit
Unverstaendnis. Tim Weber von "Mehr Demokratie in Bayern" sagte: "Das sind
meines Erachtens schlechte Verlierer, das Volk hat ja am 8. Februar klar
entschieden: Der Senat muss weg. Und das sollte man jetzt auch mal
akzeptieren. Der Souveraen ist das Volk und das Volk muss man auch ernst
nehmen." In dem Volksentscheid hatten die Bayern mit deutlicher Mehrheit
fuer die Abschaffung des Senates gestimmt. Einige Senatoren machten jetzt
aber geltend, ihr Gremium sei in der bayerischen Verfassung festgeschrieben
und koenne nicht vom Volk abgeschafft werden. |
Traurige Gewissheit: Leiche einer Vermissten im Main gefunden |
Genau zehn Wochen nach ihrem Verschwinden hat die Polizei in Aschaffenburg
im Main die Leicher einer vermissten Frau gefunden. Die Tote lag in ihrem
voellig zertruemmerten Auto, es handelte sich um die 27jaehrige Diana Keller.
Ueber die genaue Todesursache ist sich die Gerichtsmedizin derzeit nicht im
Klaren. Die Tote, die in einem voellig zerqueschten Wrack lag, weist so viele
postmortale Verletzungen auf, wahrscheinlich durch den Schiffsverkehr, dass
eventuell vorher vorhandene Wunden noch nicht zu erkennen sind. Die Polizei
schliesst ein Gewaltverbrechen auf keinen Fall aus. Zu keinem Zeitpunkt
galt die Angestellt als Selbstmordgefaehrdet und ein Sprecher der Polizei
sagte, es sei eher unwahrscheinlich, dass die Fahrerin aus Unachtsamkeit
in den Fluss gestuerzt sei. |
Lothar Matthaeus beendet Nationalmannschaftskarriere |
Bayernstar und Rekordnationalspieler Lothar Matthaeus wird seine Karriere in
der Fussballnationalmannschaft beenden. Dies teilte der deutsche Fussbalbund
mit. Als Neuzugang bzw. Rueckkehrer wird sein Vereinkollege Stefan Effenberg
den Nationalkader verstaerken. Er wird bereits am 2. September im Spiel gegen
Malta auf dem Platz stehen. |
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Quellen |
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