Euro gilt ab heute im bargeldlosen Zahlungsverkehr |
Mit dem Jahreswechsel hat in Deutschland und 10 weiteren EU-Laendern das
Euro-Zeitalter begonnen. Die Bundesregierung, EU-Kommissionspraesident
Santer, sowie der Praesident der europaeischen Zentralbank, Duisenberg,
sprachen von einem historischen Augenblick. In der Finanzmetropole
Frankfurt am Main feierten heute mehrere Tausend Menschen die Einfuehrung
des Euro, der zunaechst nur im bargeldlosen Zahlungsverkehr gilt. Per
Check, EC- oder Kreditkarte kann aber morgen mit der neuen Waehrung
bezahlt werden. Die nationalen Zahlungsmittel bleiben noch 3 Jahre im
Umlauf. In Deutschland ist der Euro knap 1,96 DM wert. |
Genscher hebt Bedeutung der Euro-Einfuehrung hervor |
Der fruehere Aussenminister Genscher nannte die Einfuehrung des Euro die
Erfuellung eines grossen Wunsches. Im Deutschlandfunk sagte der
FDP-Politiker, in einer Zeit der Globalisierung sei eine gemeinsame
stabile Waehrung fuer Europa ausserordentlich wichtig. Zugleich betonte
Genscher, er rechne damit, dass der Euro in Hinsicht auf die politische
Einheit der Mitgliedsstaaten eine enorme Sogwirkung entfalten werde. |
Banker stellten Computersysteme auf den Euro um |
Fuer mehrere tausend Mitarbeiter europaeischer Banken ist die
Silvesterparty ausgefallen. Die Banker muessen die Computersysteme
umstellen, weil Wertpapiere ab Montag in Euro gehandelt und viele KOnten
in Euro gefuehrt werden. Die Dresdner Bank beispielsweise muss 9000
Veraenderungen in ihren Computerprogrammen vornehmen. Die Kosten beziffert
das Geldhaus auf 250 Millionen DM.
Gestern hatten die EU-Finanz- und Wirtschaftsminister den
Euro-Umtauschkurs festgelegt. Ein Euro ist danach knapp 1,96 DM wert. |
Deutschland uebernimmt EU-Ratsvorsitz |
Deutschland hat ab heute ein halbes Jahr lang den Ratsvorsitz in der
Europaeischen Union. Zu den wichtigsten Zielen gehoeren laut Bundeskanzler
Schroeder die Loesung des Streits ueber die Beitraege in die Bruesseler
Gemeinschaftskasse, die Reform der EU-Agrar- und Regionalpolitik sowie der
angestrebte europaeische Beschaeftigungspakt. Der Kampf gegen die
Arbeitslosigkeit steht ganz oben auf der Bonner Prioritaetenliste. Ein
europaeischer Beschaeftigungspakt soll her, darauf haben sich die 15
Mitgliedstaaten auf dem EU-Gipfel in Wien geeinigt. Das wird allerdings
noch die leichteste Uebung der deutschen Praesidentschaft. Ein groesseres
Problem stellen die geplanten EU-Reformen dar. Darauf wollen sich die 15
auf einem Sondergipfel im Maerz einigen. Ziel: Die Union muss fit fuer die
Osterweiterung werden. |
Zahlreiche Unfaelle und Schlaegereien in der Silvesternacht |
In Deutschland hat es in der Silversternacht zahlreiche Unfaelle, Braende
und Schlaegereien gegeben. In Leipzig errichteten etwa 50 Autonome
Strassensperren und pruegelten sich mit der Polizei.
In der Oberpfalz schoss ein betrunkener Waffennarr mit einer Armbrust auf
seine Freundin und bedrohte 10 Menschen. Er konnte erst festgenommen
werden, nachdem er sich ein Bein gebrochen hatte.
Im Hochsauerland wurde ein 30jaehriger beim Basteln mit Schwarzpulver
lebensgefaehrlich verletzt. Nach einer Explosion im Keller ist sein Haus
jetzt einsturzgefaehrdet.
Die Polizei hat dennoch den ueberwiegend friedlichen Verlauf des
Jahreswechsels in Deutschland gelobt. Die Disziplin der Menschen waehrend
des Silvesterfestes sei gut gewesen. |
DAG traegt ihre Ziele fuer das Buendnis fuer Arbeit vor |
Die Deutsche Angestelltengewerkschaft sieht 300.000 Arbeitslose weniger
als Ziel des Buendnisses fuer Arbeit. DAG-Chef Issen sagte, die Arbeit
muesse auch gerechter verteilt werden. Issen meint, er gehe mit
vorsichtigem Optimismus in die Gespraeche ueber das Buendnis fuer Arbeit. |
Brie kritisiert Mangel an Substanz bei der PDS |
Das PDS-Vorstandsmitglied Brie hat Kritik an seiner Partei geaeussert.
Trotz der Erfolge bei der Bundestagswahl und der Beteiligung an der
Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern sehe er bei der PDS erhebliche
inhaltliche und strategische Defizite, sagte Brie der Berliner Zeitung.
Die Partei koenne insbesondere ihren programmatischen Anspruch nicht
erfuellen, links von der SPD zu stehen. Verbal sei die PDS, so Brie
woertlich, darin Weltmeister, aber es fehle noch viel Substanz. |
CSU will Zuzug von Familienangehoerigen von Auslaendern begrenzen |
Die CSU will den Familiennachzug von Auslaendern drastisch einschraenken.
Das sieht ein Positionspapier vor, das kommende Woche auf der
traditionellen Klausurtagung im oberbayrischen Wildbad-Kreuth
verabschiedet werden soll. Demnach wird vorgeschlagen, aehnlich wie in
Oesterreich die Zahl von nachziehenden Ehegatten und Familienangehoerigen
zu begrenzen. In Oesterreich duerfen pro Jahr nur 1000 Angehoerige von
Auslaendern ins Land kommen. |
Im Jemen freigelassene Geiseln fliegen morgen nach Deutschland |
Die vier im Jemen freigelassenen deutschen Geiseln werden morgen frueh in
Frankfuert am Main eintreffen. Wie zwei von ihnen im Privatfernsehen RTL
erklaerten, wurden sie von ihren Entfuehrern den Umstaenden entsprechend
gut behandelt. Allerdings sei unterwegs einmal geschossen worden. Dies
seien die schrecklichsten Minuten gewesen. 9 Briten und ein Australier,
die bei einer Militaeraktion aus den Haenden anderer Entfuehrer befreit
worden waren, flogen heute von Sanaa aus zunaechst nach Paris. |
Weniger Spaetaussiedler |
Die Zahl der Aussiedler war im vergangenen Jahr ruecklaeufig. 103.000
Spaetaussiedler wurden registriert, rund 30.000 weniger als 1997. Die
meisten kamen aus der ehemaligen Sowjetunion. |
Gerichtsvorladungen sollen auch per E-Mail verschickt werden koennen |
Bayern will Gerichtsverhandlungen mit Hilfe des Internets schneller und
billiger machen. So koennten Urteile sowie Antraege und Vorladungen
elektronisch statt per Post uebermittelt werden. Das forderte des
bayerische Justizminister Sauter. Eine Arbeitsgruppe von Bund und Laendern
pruefe derzeit unter Federfuehrung des Freistaats entsprechende
Aenderungen der Verfahrensordnung fuer die Justiz. |
Schmidt gewinnt Neujahrsspringen |
Martin Schmidt aus Furtwangen hat das traditionelle Neujahrsskispringen in
Garmisch-Partenkirchen gewonnen. Es war der zweite Wettbewerb im Rahmen
der Vierschanzentournee. Schmidt hatte schon das Auftaktspringen in
Obersdorf fuer sich entschieden. |
In eigener Sache |
Mit der Einfuehrung des Euro veraendern sich ab heute die Wechselkurse
zwischen den Waehrungen der an der Waehrungsunion teilnehmenden Staaten
nicht mehr. Daher werden diese im Boersen-Teil in Zukunft entfallen. |
Quellen |
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