Merkel schlaegt laengere Wochenarbeitszeit im Westen vor |
Berlin. Die Menschen in Westdeutschland sollen nach den Vorstellungen
von CDU-Chefin Merkel laenger arbeiten. In einem Zeitungsinterview
nannte Merkel es falsch, die laengeren Arbeitszeiten im Osten den
kuerzeren im Westen anzupassen - besser sei vielmehr die umgekehrte
Variante. Merkel zufolge muessen sich die Westdeutschen darauf
einstellen, ein oder zwei Stunden pro Woche mehr zu arbeiten. Zugleich
regte Merkel an, bei der Berechnung der Beitraege zur
Rentenversicherung Eltern besser zu stellen als Kinderlose.
Entsprechende Vorschlaege nannte Merkel "nicht unintelligent". Merkels
Vorschlag zu einer Verlaengerung der Arbeitszeiten in Westdeutschland
ist beim Deutschen Gewerkschaftsbund auf Kritik gestossen. DGB-Chef
Sommer entgegnete, wenn die Arbeitszeit schon um eine Stunde
verlaengert wuerde, wuerden hunderttausende Arbeitsplaetze vernichtet.
Nicht die Stundenloehne sind nach Sommers Einschaetzung das Problem,
sondern die seit drei Jahren anhaltende Konjunkturschwaeche. |
Beer will Einsatz der Bundeswehr im Irak pruefen lassen |
Berlin. Nach dem Bombenanschlag auf eine Moschee in Nadschaf mit
mehr als Hundert Toten will Gruenen-Chefin Beer einen Einsatz
deutscher Soldaten im Irak pruefen lassen. In einem
Zeitungs-Interview sagte die Wehrexpertin, wenn es ein
eindeutiges Mandat der Vereinten Nationen gebe, muesse auch
Deutschland darueber nachdenken, wie es eine Befriedung des Irak
militaerisch unterstuetzen kann. Bisher hatten sich vor allem
Politiker der Opposition fuer einen Einsatz der Bundeswehr im Irak
ausgesprochen. Verteidigungsminister Struck, der vor mehreren
Wochen eine deutsche Beteiligung erwogen hatte, schwaechte seinen
Vorschlag kurz danach wieder ab. |
Merkel denkt ueber Zustaendigkeiten des Bundesrates nach |
Der Bundesrat soll nach Vorstellungen der CDU-Vorsitzenden Merkel
kuenftig weniger Zustaendigkeiten bei der Gesetzgebung haben. In
einem Interview mit der "Bild am Sonntag" sagte Merkel: "Die
Vaeter des Grundgesetzes haben erwartet, dass zehn Prozent der
Gesetze zustimmungspflichtig sind" - also durch den Bundesrat
muessen. Derzeit seien es "wegen des Mischmaschs an
Zustaendigkeiten" zwischen Bund und Laendern 60 Prozent. Nach
Merkels Vorstellung sollten nach einer Reform in Zukunft nur noch
30 Prozent aller Gesetze dem Bundesrat vorgelegt werden muessen. |
Null-Runde fuer Rentner nicht ausgeschlossen |
SPD-Fraktionschef Muentefering hat eine Nullrunde fuer die Rentner
im kommenden Jahr nicht ausgeschlossen. Eine Entscheidung werde
es aber erst geben, wenn die Ergebnisse der Ruerup-Kommission
hinreichend geprueft seien, sagte Muentefering. Er betonte, die
Beitraege zur Rentenversicherung blieben 2004 bei 19,5 Prozent.
Die Einfuehrung einer steuerfinanzierten Grundrente lehnte er
ab. Deutschlandfunk Interview der Woche |
LKW-Maut: Probe-Betrieb gestartet |
Berlin. Auf den Autobahnen hat um Mitternacht der Probe-Betrieb
fuer die Lastwagen-Maut begonnen. Wegen des Sonntags-Fahrverbots
fuer LKW duerfte sich die Zahl der Teilnehmer zunaechst in Grenzen
halten. Der Probelauf bis zum 2. November ist freiwillig. Niemand
weiss, wie viele Speditionen mitmachen werden. Wenn das System
funktionieren soll, muessen fast eine halbe Million Lastwagen mit
Erfassungs-Geraeten ausgeruestet werden. Bis jetzt sind aber erst
70.000 dieser Geraete geliefert, und mit ihnen gibt es anscheinend
technische Schwierigkeiten. Viele Apparate vertragen sich nicht
mit der Bord-Elektronik der Lastwagen. Andere geben den Geist
auf, wenn die Zuendung eingeschaltet wird. In Bruessel prueft
zurzeit die EU-Kommission, ob sie das deutsche Maut-System
ueberhaupt zulassen kann. |
IG-Metall waehlt neuen Vorstand |
Frankfurt am Main. Der neue IG-Metall-Vorsitzende Peters hat beim
Gewerkschaftstag noch einmal sein Vorgehen beim gescheiterten Streik
fuer die 35-Stunden-Woche in Ostdeutschland verteidigt. Die Tarifrunde
war nach seinen Worten von Seiten der Gewerkschaft gut vorbereitet
worden. Gleichzeitig erneuerte Peters seine Kritik an einigen
Betriebsraeten aus Westdeutschland, denen die Auswirkungen der Streiks
auf die Produktion bei BMW und VW zu weit gegangen waren. Dazu sagte
Peters woertlich: "Ein Arbeitskampf muss oekonomischen Druck entfalten
und Fernwirkungen haben." In seiner Rede rief Peters aber auch zu
einem Ende der internen Streitigkeiten auf und schlug versoehnliche
Toene an. Die IG-Metall, so sagte er, muesse ins Gespraech kommen,
aber nie mehr ins Gerede. Juergen Peters wurde mit dem schlechtesten
Ergebnis in der Geschichte der IG Metall zum neuen Vorsitzenden
gewaehlt. Rund 66 Prozent der Delegierten stimmten fuer Peters, der
einziger Kandidat war. Als Stellvertreter schnitt der
baden-wuerttembergische Bezirksleiter Huber mit etwa 67 Prozent kaum
besser ab. Peters kuendigte nach seiner Wahl an, weiter gegen die
Reformpolitik der rot-gruenen Regierung zu protestieren und an seinem
Ziel, "Einfuehrung der 35-Stunden-Woche in Ostdeutschland"
festzuhalten. |
Ver.di beklagt 150.000 fehlende Lehrstellen |
Berlin. Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres morgen fehlen in
Deutschland nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di
rund 150.000 Lehrstellen. Der stellvertretende Verdi-Vorsitzende
Werneke sagte, diese Zahl zeige, wie verantwortungslos mit jungen
Menschen umgegangen werde. Er kritisierte zugleich die
Ausbildungsoffensive der Bundesregierung, die nach seiner
Einschaetzung bislang ins Leere gelaufen sei. In Deutschland
bilden nach Wernekes Worten nur 23 Prozent der Betriebe aus,
obwohl mehr als 50 Prozent dazu in der Lage waeren. Deswegen macht
sich der Ver.di-Vize fuer eine Ausbildungsplatzabgabe stark, die
Betriebe zahlen muessen, die keine Lehrstellen zur Verfuegung
stellen. |
Groesstes Sparprogramm Hessens angekuendigt |
Hessens Ministerpraesident Koch (CDU) hat "das groesste
Sparprogramm" in der Geschichte Hessens angekuendigt. Nach
Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" will
Koch rund eine Milliarde Euro einsparen unter anderem durch
Subventionsabbau. Laut Zeitung weist Koch allerdings daraufhin,
dass Hessen im Laendervergleich noch immer vergleichsweise gut
liege. Bei der Pro-Kopf-Verschuldung sei man auf Platz vier in
Deutschland. Die Rating-Agentur S&P hatte die Bonitaet Hessens
vergangene Woche allerdings herabgestuft. Das Rating kann sich
auf die Zinsen neuer Kredite auswirken. |
Ferienende fuehrt zu langen Staus |
Das Ferienende in mehreren Bundeslaendern hat zu langen Staus auf
den Autobahnen im Sueden gefuehrt. Auf der A 8 Salzburg-Muenchen
ging es am Mittag auf insgesamt 115 Kilometern nur stockend
voran. Auch auf der A 99 und der A9 in Richtung Norden floss der
Verkehr ueber 25 km nur langsam. Schon am Freitag und am Sonnabend
hatte es vor allem auf den bayerischen Strassen erhebliche
Behinderungen gegeben. In Hessen, Rheinland-Pfalz und dem
Saarland gehen an diesem Wochenende die Ferien zu Ende. Auch das
regnerische Wetter koennte nach Ansicht des ADAC eine der Ursachen
fuer die Staus sein. |
18. Raderlebnistag Deutsche Weinstrasse eroeffnet |
Edenkoben. Der 18. Raderlebnistag Deutsche Weinstrasse, der unter
dem Motto "Die Ritter in der Pfalz" steht, ist heute von
Ministerpraesident Kurt Beck (SPD) eroeffnet worden. Vielerorts
gibt es gibt es Minnesang und Ritterspiele wie Axtwerfen und
Bogenschiessen. In Edenkoben, Neustadt und Bad Duerkheim treten
ausserdem Gaukler und Spielleute auf. Zwischen Bockenheim und
Schweigen werden bis zu 300.000 Besucher erwartet. Auf der fuer
den Verkehr gesperrten Weinstrasse ist mit mehr als 200
Schankstellen fuer das leibliche Wohl gesorgt. |
Berufung Kaplans gegen Widerruf seiner Asylberechtigung erwartet |
Das Koelner Verwaltungsgericht rechnet Berichten zufolge damit,
dass der islamische Extremistenfuehrer Kaplan gegen den Widerruf
seiner Asylberechtigung in Berufung gehen wird. Der als "Kalif
von Koeln" bekanntgewordene Kaplan habe gute Aussichten, dass das
Oberverwaltungsgericht Muenster diese zulasse, berichtet das
Nachrichtenmagazin "Focus". |
Besucherzuwaechse bei Fahrradmesse Eurobike |
Friedrichshafen. Zum Abschluss der Internationalen Fahrradmesse
Eurobike heute in Friedrichshafen am Bodensee sind die
Veranstalter zufrieden: Es kamen 19 Prozent mehr Aussteller und
15,3 Prozent mehr Fachbesucher. 750 Firmen haben seit dem 28.
August ihr Angebot praesentiert. Die Ausstellungsflaeche war um 11
Prozent groesser als im vergangenen Jahr. Es wurden mehr als 43.000
Fachbesucher aus 60 Laendern gezaehlt. Auch die Liste der Neuheiten
sei noch nie so lang gewesen wie in diesem Jahr, betonte
Messegeschaeftsfuehrer Rolf Mohne. Im kommenden Jahr findet die
Eurobike vom 2. bis 5. September statt. |
Tote Frau in Stuttgarter Parkhaus entdeckt |
Stuttgart. Eine Spaziergaengerin hat heute frueh in Stuttgart eine
tote Frau entdeckt. Die 46-Jaehrige lag im Eingangsbereich eines
Parkhauses und war nackt. Laut Polizeiangaben wurde das Opfer an
Kopf und Oberkoerper verletzt. Ob es sich um ein Sexualverbrechen
handelt, war heute Mittag noch nicht klar. Nach dem Fund wurde
der Lebensgefaehrte des Opfers festgenommen. Der 41jaehrige soll
sich am Tag zuvor mit der Frau gestritten haben, weil sie sich
von ihm trennen wollte. |
Lotto-Spieler fallen auf Angebot von Betruegern herein |
Tausende Lotto-Spieler sind auf ein Angebot von Betruegern
hereingefallen. Die vermeintliche Lotto-Firma soll sich damit
Millionenbetraege erschlichen haben. Nach Angaben der Behoerden
zahlten die Spieler woechentlich Betraege von bis zu 700 Euro auf
das Konto der Firma Deutsche System Lotto ein. Dafuer wurde ihnen
ein Garantiegewinn von 125.000 Euro versprochen fuer den Fall,
dass innerhalb eines Jahres nicht wenigstens einmal fuenf Richtige
gezogen werden. Tatsaechlich sollen die Firmenchefs in die eigene
Tasche gewirtschaftet haben. Sie sollen rund 8000 Spieler
geprellt haben. |
Erlanger Poetenfestival beendet |
Erlangen. Mit dem Autoren-Portraet der russischen Erzaehlerin
Ljudmila Ulitzkaja geht heute das Erlanger Poetenfestival zu
Ende. Die Russin will bei der Veranstaltung unter anderem ihren
neuen Roman "Die Luegen der Frauen" vorstellen. Beginnen wird der
letzte Tag aber mit einer Autoren-Diskussion ueber die kuenftige
Rolle des alten Kontinents, unter dem Motto "Europa - alte Tante,
junge Goettin?". Den ganzen Tag ueber finden im Schlossgarten
Autorenlesungen statt. |
Nibelungenfestspiele erfolgreich |
Worms. Die Wormser Nibelungen-Festspiele haben in ihrem zweiten
Jahr die Erwartungen der Veranstalter und der Stadt weit
uebertroffen. Seit Mitte August sahen 23.000 Besucher das von
Moritz Rinke nach der Vorlage des mittelalterlichen Epos
geschriebene Theaterstueck. Wie die Festspielleitung weiter
mitteilte, sei das staehlerne Amphitheater am Wormser Dom zwoelf
Mal fast ausverkauft gewesen. Wie bei der Premiere im vergangenen
Jahr setzten bekannte Akteure wie Maria Schrader, Andre Eisermann
und Mario Adorf die deutsche Heldensaga um Liebe, Verrat, Macht
und Tod in Szene. Adorf war in diesem Jahr jedoch in einer neuen
Rolle, der des Erzaehlers, zu sehen. Den Hagen spielte in diesem
Jahr Manfred Zapatka. Mit Wiebke Puls ebenfalls neu besetzt wurde
die Figur der Bruenhild. |
Winzer erwarten Spitzenweine |
Mainz. Mehr Qualitaet und weniger Menge erwarten die Winzer
aufgrund der Trockenheit in den Weinanbaugebieten des Landes. In
der Pfalz wird die Ernte um etwa zehn Prozent unter dem
Vorjahres-Ergebnis von 2,4 Millionen Hektolitern liegen, dafuer
seien die Mostgewichte sehr hoch, so der Geschaeftsfuehrer des
Bauern- und Winzerverbandes in der Vorder- und Suedpfalz, Dirk
Gerling. Einige Trauben haetten einen Reifevorsprung von vier
Wochen. In Rheinhessen dagegen reifen die meisten Trauben noch,
bis auf wenige fuer den Federweissen geernteten Sorten. Das sonnige
Wetter sei vor allem dem Dornfelder zu Gute gekommen, der bereits
auf einem Viertel der Anbauflaeche in Rheinhessen angebaut wird,
so der Sprecher des Winzerverbandes Rheinhessenwein, Bernd Kern.
Das aelteste deutsche Weinanbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer hat mit
Trockenschaeden zu kaempfen und muss stellenweise Einbussen von 40
bis 50 Prozent hinnehmen. Besonders in den Riesling-Steillagen
seien viele Trauben und Blaetter verbrannt. Jedoch seien auch hier
die Mostgewichte sehr hoch und der Saeuregehalt eher niedrig,
sagte Verbandsgeschaeftsfuehrer Gerd Knebel. |
Klitschko: Rueckmeldung mit K.O. in der ersten Runde |
Muenchen. Schwergewichtler Wladimir Klitschko hat sich mit einem
K.O.-Sieg im Boxring zurueck gemeldet. Klitschko bezwang den
Argentinier Fabio Moli in der vergangenen Nacht in Muenchen
bereits in der ersten Runde. Damit ist Klitschko seinem Ziel,
einer Revanche gegen WBO-Weltmeister Corrie Sanders aus
Suedafrika, naeher gekommen. Im Maerz hatte Klitschko seinen
Weltmeister-Titel durch einen spektakulaeren K.O. an Sanders
abgeben muessen. |
Quellen |
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