GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 05. 01. 2005



* Europa gedenkt der Opfer der Flutkatastrophe
* Bundeskabinett beschliesst Hilfe von 500 Millionen Euro fuer Flutopfer
* Bundeswehr schickt Lazarettflugzeuge und mobiles Rettungszentrum
* Banken erhalten Schadenersatz fuer Hartz-IV-Panne
* Arbeitsangebot fuer alle arbeitslosen Jugendlichen
* Amenstie bringt rund eine Milliarde Euro von Steuersuendern
* Klausurtagung der CSU in Wildbad Kreuth
* Kritik an Media Markt Rabattaktion
* Pfahls soll im Januar nach Deutschland ausgeliefert werden
* Der 'Untergang' erhaelt Publikumspreis
* Boerse



Europa gedenkt der Opfer der Flutkatastrophe

Bruessel/Europa ist heute Mittag der Opfer der verheerenden Flutkatastrophe in Suedasien gedacht worden. In allen EU-Mitgliedsstaaten ruhte das oeffentliche Leben fuer drei Minuten. Vielerorts hielten Busse und Bahnen an, Fernseh- und Radiostationeen unterbrachen ihr Programm. Nach Schaetzungen der Vereinten Nationen haben die meterhohen Flutwellen mehr als 200.000 Menschen in den Tod gerissen. Bundespraesident Koehler hat inzwischen einen Staatsakt fuer den 20. Januar angeordnet. Die gemeinsame Gedenkfeier aller Verfassungsorgane soll im Berliner Reichstagsgebaeude stattfinden. Das Bundeskabinett hat am Vormittag ueber weitere Hilfe fuer die Katastrophengebiete beraten.


Bundeskabinett beschliesst Hilfe von 500 Millionen Euro fuer Flutopfer

Das Bundeskabinett hat eine Hilfe von 500 Millionen Euro fuer die von der Flutkatastrophe betroffenen Gebiete beschlossen. Die Mittel sollen im Zeitraum von drei bis fuenf Jahren fliessen, sagte Bundeskanzler Gerhard Schroeder in Berlin. Bisher hatte die Bundesregierung Soforthilfen in Hoehe von 20 Millionen Euro zugesagt. Mit dem Geld sollen konkrete Projekte vor Ort wie Trinkwasserversorgung und gesundheitliche Versorgung der Menschen realisiert werden, sagte Schroeder nach einer Sondersitzung dess Kabinetts. Ausserdem sollten Schulen wiederaufgebaut werden.Nach den Worten des deutschen UN-Botschafters Gunter Pleuger sollen die Hilfen auch zur Errichtung eines Tsunami-Fruehwarnsystems verwendet werden. Der Kanzler lobte ausserdem die Spendenbereitschaft der deutschen Bevoelkerung. "Die ganze deutsche Nation hat sich solidarisch mit den Menschen in den betroffenen Regionen gezeigt", sagte er. Dies sei "einmalig in der Welt". Der Kanzler dankte auch den Angehoerigen der Bundeswehr, des Technischen Hilfswerks, der Hilfsorganisationen und des Auswaertigen Amts fuer ihr Engagement.Innerhalb von zehn Tagen spendeten die Deutschen mehr als 130 Millionen Euro. Das ist mehr als je zuvor bei einer internationalen Katastrophe, sagte Burkard Wilke vom Deutschen Zentralinstitut fuer soziale Fragen (DZI). Lediglich bei der Elbe-Flut haetten die Deutschen fuer ihre Landsleute mit 350 Millionen Euro eine hoehere Summe aufgebracht.


Bundeswehr schickt Lazarettflugzeuge und mobiles Rettungszentrum

Koblenz. Seit einer Woche holt die Bundeswehr mit ihren fliegenden Krankenhaeusern verletzte Touristen aus Suedostasien nach Deutschland zurueck. Nun sind 50 Bundeswehrsoldaten zum Aufbau eines mobilen Rettungszentrums nach Asien geflogen. Das teilte das Sanitaetsfuehrungskommando in Koblenz mit. Der Einsatz der zwei Lazarettflugzeuge wird auch von Koblenz aus koordiniert. In den so genannten MediVac Airbussen koennen bis zu 50 Patienten transportiert werden. Vom Flughafen Koeln-Wahn aus starteten die 50 Bundeswehrsoldaten am Mittwoch zum Aufbau eines mobilen Rettungszentrums in der Katastrophenregion Asiens. Die Soldaten bereiten den Aufbau eines Hospitals aus Zelten in der indonesischen Provinz Aceh vor. Dort sollen sich kuenftig ueber 120 Aerzte und Krankenpfleger, darunter Chirurgen, Notfallmediziner und Anaesthesisten, um Verletzte kuemmern. Das 300 Tonnen schwere Material soll in weiteren Fluegen ab Donnerstag nach Aceh gebracht. Das mobile Krankenhaus entspricht mit Notaufnahme, Operationsraeumen, einer Intensivstation und 22 Pflegebetten sowie Apotheke und Labor einem kleinen Krankenhaus. Zudem koennen Verletzte ueber kleinere medizinische Stationen ausserhalb des Rettungszentrums versorgt werden. Am Ort wollen die Soldaten eng mit den australischen Streitkraeften und Hilfsorganisationen zusammenarbeiten. Der Einsatz dauert vermutlich mehrere Wochen.


Banken erhalten Schadenersatz fuer Hartz-IV-Panne

Den Banken und Sparkassen ist von der Bundesagentur fuer Arbeit Schadenersatz fuer die durch die Softwarepanne entstandenen Kosten bei der Umstellung auf Arbeitslosengeld II angeboten worden. Die Agentur habe bereits im Vorfeld zugesagt, die Kosten fuer die manuelle Korrektur der falschen Kontonummern zu uebernehmen, so ein Sprecher des Bankenverbandes gegenueber tagesschau.de. Wegen der falschen Daten der BA mussten bislang 1,8 Mio. Kontonummern korrigiert werden. Wie hoch die Kosten dafuer sind, koennen die Banken zurzeit noch nicht sagen. Hartz-IV-Gesetz >>


Arbeitsangebot fuer alle arbeitslosen Jugendlichen

Alle arbeitslosen Jugendlichen werden nach Worten von Bundeswirtschaftsminister Clement bis Maerz oder April dieses Jahres ein Arbeitsangebot erhalten. Die jungen Leute wuerden von diesen Moeglichkeiten Gebrauch machen muessen, sagte Clement in Wismar. "Wir werden nicht dulden koennen, dass sich jemand allen Angeboten verweigert." Die Arbeitsvermittler wuerden mit jedem Einzelnen Zielvereinbarungen treffen. Clement geht davon aus, dass so die Jugendarbeitslosigkeit deutlich gesenkt werden kann.


Amenstie bringt rund eine Milliarde Euro von Steuersuendern

Die Amnestie fuer reuige Steuersuender hat mit Ablauf der ersten Frist dem Staat 2004 rund eine Milliarde Euro zusaetzlicher Einnahmen gebracht. Das sind lediglich 20 % der urspruenglichen Erwartungen von Finanzminister Eichel. Nach Angaben aus mehreren Laendern liegen die Einnahmen knapp ueber der aktuellen Prognose der Steuerschaetzer.


Klausurtagung der CSU in Wildbad Kreuth

Bei der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe in Wildbad Kreuth stehen die Europapolitik und ein moeglicher EU-Beitritt der Tuerkei im Mittelpunkt der dreitaegigen Beratungen. Nach dem Streit mit der CDU um die Gesundheitspolitik im vergangenen Jahr duerfte allerdings auch das Verhaeltnis zur Schwesterpartei eine wichtige Rolle spielen. Zum Auftakt der Tagung erneuerte CSU-Landesgruppenchef Michael Glos seine Kritik an der CDU-Vorsitzenden Merkel. CSU-Landesgruppenchef Michael Glos raeumte ein, dass das Erscheinungsbild der Union in den vergangenen Monaten nicht optimal gewesen sei. Ein Grund seien sicherlich die schwierigen Kompromisse im Bundesrat gewesen. Wenn sich die Union verweigert haette, stuende sie jetzt in der oeffentlichen Wahrnehmung moeglicherweise besser da, meinte Glos.


Kritik an Media Markt Rabattaktion

Die Rabattaktion der Elektronikhandelskette Media Markt vom Wochenbeginn geraet zunehmend in die Kritik. Nach einer Abmahnung durch die Zentrale zur Bekaempfung unlauteren Wettbewerbs warf auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) dem Unternehmen Irrefuehrung vor. Die Fachmaerkte hatten damit geworben, dem Kunden die Mehrwertsteuer auf alle Waren zu erlassen. Fuer den Kunden sei unklar gewesen, ob er nun einen Rabatt in Hoehe des Mehrwertsteueranteils von 13,79 Prozent oder in Hoehe von 16 Prozent erhalte. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen fuehrte zudem von Kunden gemeldete Beispiele auf, wonach zumindest in einzelnen Media Maerkten zuvor guenstiger angebotene Produkte am 3. Januar ploetzlich teurer ausgezeichnet gewesen seien.


Pfahls soll im Januar nach Deutschland ausgeliefert werden

Der deutsche Ex-Ruestungsstaatssekretaer Pfahls soll noch im Januar nach Deutschland ausgeliefert werden. Das bestaetigte die Augsburger Staatsanwaltschaft. Pfahls moechte vor allem wegen der schlechten Haftbedingungen in seinem Pariser Gefaengnis zurueck, heisst es. Bereits im Februar koenne Pfahls der Prozess wegen Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung gemacht werden, so die Staatsanwaltschaft. Pfahls soll 1991 im Zusammenhang mit dem Verkauf von Spuerpanzern an Saudi-Arabien 3,8 Mio. Schmiergelder kassiert haben.


Der 'Untergang' erhaelt Publikumspreis

Muenchen. Der Publikumspreis des Bayerischen Filmpreises 2004 geht an den Hitler-Film "Der Untergang". Fuer ihn entschieden sich in einer gemeinsamen Aktion die Zuschauer der Magazinsendung "Kino Kino" des Bayerischen Rundfunks, die Hoerer von Bayern 3 und die Leser der Muenchner "Abendzeitung". Regisseur Oliver Hirschbiegel wird die Auszeichung am 14. Januar in Muenchnen entgegennehmen. Der Bayerische Filmpreis wird heuer bereits zum 26. Mal verliehen.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7556 Euro
Kanada (1 $) 0.6136 Euro
England (1 Pfund) 1.4186 Euro
Schweiz (100 sfr) 64.412 Euro
Japan (100 Yen) 0.7227 Euro
Schweden (100 skr) 11.042 Euro
Suedafrika (100 R) 12.836 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 4258.24 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 10640.54 ( Stand 17:00 MEZ )
Nikkei-Index: 11437.52
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ