GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 02.04.2002



* Fischer zur Lage in Nahost
* Bankraub mit Geiselnahme
* Fairchild Dornier meldet Insolvenz an
* Schreibwarenhersteller Herlitz meldet Insolvenz an
* Holzmann: Gehaelter fuer drei Monate sichert
* Schily laesst juedische Einrichtungen schuetzen
* IG Metall weitet Warnstreiks aus
* Wieder weniger Auftraege in der Baubranche
* Benzinpreisgipfel abgelehnt
* Quittungen fuer Kassenpatienten
* Anteil rechtsextremistischer Mehrfachtaeter nimmt deutlich zu
* Kriminalitaet steigt in Grossstaedten
* Klage von Dieter Baumann abgewiesen
* Fussball: Championsleague
* Boerse



Fischer zur Lage in Nahost

Berlin. Bundesaussenminister Fischer hat die Lage im Nahen Osten als hoechst alarmierend bezeichnet. Er forderte vor allem, dass die Zivilbevoelkerung geschuetzt wird. Das Voelkerrecht gelte auch in der derzeitigen Konfliktsituation. Die beiden Seiten muessten sofort beginnen, ueber einen Waffenstillstand zu verhandeln.


Bankraub mit Geiselnahme

Bei einem Bankueberfall im niedersaechsischen Uelzen haben die Bankraeuber zwei Angestellte als Geiseln genommen. Das bestaetigte die Polizei. Sie war von Augenzeugen zum Tatort gerufen worden. Die drei Bewaffneten drohten damit, eine der Geiseln zu erschiessen und erzwangen die Herausgabe von Bargeld. Anschliessend flohen sie mit den beiden Geiseln in einem Auto in Richtung Hamburg. Nach unbestaetigten Berichten sind sie zurzeit nach Berlin unterwegs. Sie werden von der Polizei verfolgt. Auch Reporter beteiligen sich an der Verfolgungsjagd.


Fairchild Dornier meldet Insolvenz an

Oberpfaffenhofen. Der Flugzeughersteller Fairchild Dornier hat Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen teilte heute mit, man habe bisher keinen finanzstarken Partner gefunden, der sich beteiligen wollte und die Zahlungsunfaehigkeit haette abwenden koennen. Der vorlaeufige Insolvenzverwalter Eberhard Braun sagte, man werde schnell Verhandlungen mit den Banken aufnehmen und die Suche nach einem Partner verstaerken. Braun hofft, dass innerhalb der kommenden drei Monate eine Loesung gefunden werden kann. Hintergrund fuer die Zahlungsunfaehigkeit des Flugzeugherstellers ist vor allem die Krise in der Luftfahrt nach den Anschlaegen in den USA vom 11. September. Bei Fairchild Dornier arbeiten 4.300 Mitarbeiter, 3.600 davon in Deutschland.


Schreibwarenhersteller Herlitz meldet Insolvenz an

Berlin. Auch der angeschlagene Schreibwarenhersteller Herlitz ist zahlungsunfaehig. Man habe keine ausreichende Bankbuergschaft erhalten, hiess es von Seiten des Unternehmens, und muesse deshalb Insolvenz beantragen. Herlitz hat in den vergangenen Jahren staendig sinkende Umsaetze verzeichnet. Das Unternehmen beschaeftigt derzeit knapp 3000 Mitarbeiter.


Holzmann: Gehaelter fuer drei Monate sichert

Frankfurt am Main. Die Beschaeftigten des zahlungsunfaehigen Baukonzerns Holzmann erhalten ab sofort Insolvenzgeld in voller Hoehe. Wie der vorlaeufige Insolvenzverwalter Hermann mitteilte, haben die Banken einen Massekredit-Vertrag unterzeichnet. Damit sind die Gehaelter fuer drei Monate zu hundert Prozent gesichert.


Schily laesst juedische Einrichtungen schuetzen

Berlin. Nach der Serie von Brandanschlaegen auf Synagogen in Frankreich und Belgien ist der Schutz juedischer Einrichtungen in mehreren Bundeslaendern verstaerkt worden. Bundesinnenminister Schily betonte, dass es derzeit zwar keine konkreten Hinweise auf Anschlaege gebe. Bund und Laender stuenden aber in engem Kontakt, um sofort reagieren zu koennen. In Frankreich und Belgien waren an den Ostertagen mehrere Anschlaege auf Synagogen veruebt worden. Der franzoesische Premierminister Jospin sagte heute, der Nahost-Konflikt duerfe nicht auf franzoesischem Boden ausgetragen werden.


IG Metall weitet Warnstreiks aus

Die IG Metall hat ihre Warnstreiks heute ausgeweitet. Zum ersten Mal in der laufenden Tarifauseinandersetzung legten Beschaeftigte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen die Arbeit nieder. Auch in Bayern kam es zu weiteren Warnstreiks. Fuer morgen sind Aktionen auch in Hessen, Baden-Wuerttemberg und Rheinland-Pfalz geplant. Die IG Metall will 6,5 Prozent hoehere Einkommen durchsetzen. Die Arbeitgeber beharren auf ihrem Angebot von jeweils zwei Prozent in diesem und im naechsten Jahr.


Wieder weniger Auftraege in der Baubranche

Berlin. In der deutschen Bauwirtschaft ist auch im siebten Jahr der Krise keine Besserung in Sicht. Nach Angaben des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie sank der Auftragseingang im Januar um weitere 5,9 Prozent auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung.


Benzinpreisgipfel abgelehnt

Verkehrsminister Bodewig will nicht mit Vertretern der Mineraloelwirtschaft ueber die Benzinpreise sprechen. Sein Sprecher Zirpel sagte, der Gipfel erscheine nicht besonders sinnvoll. Eine besondere Ueberpruefung moeglicher Kartellverstoesse ist nicht mehr geplant. Bodewig hatte damit gedroht, falls sich widerrechtliche Absprachen der Konzerne nachweisen liessen. Bodewig kritisierte erneut den Preissprung vor Ostern. Der Mineraloelkonzern Shell wies die Kritik zurueck. Konzernsprecher Winzenried sagte, fuer das hohe Preisniveau sei allein der hohe Steueranteil verantwortlich.


Quittungen fuer Kassenpatienten

Berlin. Die Kassenpatienten in Rheinhessen bekommen von heute an nach einem Arztbesuch eine Quittung. Auf ihr werden alle Leistungen und das veranschlagte Arzthonorar detailliert aufgefuehrt. Auf diese Weise bekommen die Patienten der Gesetzlichen Krankenversicherung erstmals einen konkreten Einblick in die Abrechnung der Aerzte. Es handelt sich dabei um ein Modellprojekt, an dem knapp hundert Aerzte beteiligt sind und das zunaechst auf ein Jahr befristet ist. Sollte es Erfolg haben, koennte es auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt werden.


Anteil rechtsextremistischer Mehrfachtaeter nimmt deutlich zu

Der Anteil der rechtsextremistischen Mehrfachtaeter hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Das geht aus mehreren Studien und der Auswertung von Ermittlungsakten hervor. Rund ein Drittel der Tatverdaechtigen sei bereits durch politische Straftaten und mehr als die Haelfte durch nichtpolitische Delikte aufgefallen, teilte das Bundesinnenministerium mit. Neun von zehn Taetern aus der rechtsextremen Szene waren schon in der Grundschule als sozial auffaellig eingeschaetzt worden. Ihre Schulzeit sei haeufig von Leistungsversagen, Schulabbruch und Straffaelligkeit gepraegt gewesen.


Kriminalitaet steigt in Grossstaedten

In vielen der grossen deutschen Staedte hat die Zahl der Straftaten 2001 zugenommmen. Die "gefaehrlichsten" Grossstaedte sind laut einer dpa-Umfrage wie im Jahr zuvor Hamburg, Berlin undFrankfurt/Main. Besonders deutlich ist der Anstieg der strafbaren Handlungen in Hamburg,wo die statistische Dichte aller ermittelten Faelle von 16.675 auf ueber 18.500 stieg. In Hamburg und Frankfurt nahm insbesondere die Wirtschaftskriminalitaet zu. In Berlin stieg die Zahl der Faelle auf 16.920,dagegen sank die Zahl der Straftaten in der verschrieenen Finanzmetropole Frankfurt um ueber 1000 Faelle.


Klage von Dieter Baumann abgewiesen

Stuttgart. Olympiasieger Dieter Baumann erhaelt fuer seine Dopingsperre keinen Schadensersatz vom Internationalen Leichtathletikverband (IAAF). Dies erklaerte der vorsitzende Richter vom Landgericht Stuttgart, Werner Mueller, am Dienstag in der Urteilsverkuendung. Die Klage des Langstreckenlaeufers aus Tuebingen wurde abgewiesen. Baumann hatte Schadensersatz in Hoehe von 346.656 Euro vom Weltverband gefordert, nachdem ihn dieser trotz des Freispruchs durch den Rechtsausschusses des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) gesperrt hatte. Baumanns Anwalt Michael Lehner kuendigte an, in die naechste Instanz vor dem OLG Stuttgart zu gehen. Dazu hat die Baumann-Seite vier Wochen Berufungs- und zwei weitere Monate Begruendungsfrist. "Wir werden alle rechtlich gegebenen Moeglichkeiten ausschoepfen", kuendigte der Heidelberger Jurist an. Der Bundesgerichtshof, das Bundesverfassungsgericht und der Europaeische Gerichtshof kaemen als weitere Instanzen in Frage.


Fussball: Championsleague

Bayern Muenchen - Real Madrid 2:1


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$)  1.1392 Euro
Kanada (1 $)  0.7114 Euro
England (1 Pfund)  1.6377 Euro
Schweiz (100 sfr)  68.394 Euro
Japan (100 Yen)  0.8543 Euro
Schweden (100 skr)   11.074 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5304,92 ( aktuell )  
Dow-Jones-Index: 10275,10 ( Stand 17:00 MEZ )  
10362,70 ( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:11204,49
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR3    17:00 MESZ    22:00 MESZ
B5    18:00 MESZ    23:00 MESZ