GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 26.12.1996



* Attentaeterin in der Christmette in Frankfurt identifiziert
* Messe fuer die Opfer des Attentates in der Christmette
* Iran bedroht Beteiligte des Berliner Mykonos-Prozesses nicht mit dem Tod
* Arbeitgeber erwarten noch hoehere Arbeitslosigkeit im naechsten Jahr
* Vollmer fuer Sachlichkeit angesichts Anschuldigungen gegen Suessmuth
* Altbischoff Forck von Berlin-Brandenburg gestorben
* Ski nordisch: 3. Platz fuer Martin Schmidt



Attentaeterin in der Christmette in Frankfurt identifiziert

Die Attentaeterin in der Christmette in Frankfurt am Main ist nach Angaben der Polizei identifiziert worden. Es handele sich um eine 49jaehrige aus Frankfurt-Roedelheim, die in psychischer Behandlung war. Die Behoerden wissen noch nicht, wie die Frau an die beiden Handgranaten kam, die sie an Heiligabend in der evangelischen Kirche von Sindlingen zuendete. die Sprengkoerper sind nach ersten Untersuchungen aus osteuropaeischer Produktion. Weitere Einzelheiten wurden offiziell nicht mitgeteilt. Der hessische Rundfunk berichtete aber ergaenzend, dass die Polizei inzwischen davon ausgehe, dass die Taeterin persoenliche Motive gehabt habe. Sie habe die Kirche als Ort des Attentats nur zufaellig ausgewaehlt. Bei der Explosion wurden ausser der Frau zwei weitere Menschen getoetet und 13 verletzt. Nach Angaben eines Polizeisprechers stabilisierte sich der Zustand des schwerverletzten Kindes. Seine Mutter schwebe dagegen weiter in Lebensgefahr.


Messe fuer die Opfer des Attentates in der Christmette

In Frankfurt-Sindlingen haben heute viele Glaeubigen an der Kirche Kraenze und Blumen abgelegt. In einer Messe fuer die Opfer sagte der Gemeindepfarrer, die menschliche Zerstoerungswut sei unbegreiflich.


Iran bedroht Beteiligte des Berliner Mykonos-Prozesses nicht mit dem Tod

Der iranische Gross-Ajatollah Ardabilih hat versichert, dass Teheran Beteiligte des Berliner Mykonos-Prozesses nicht mit dem Tod bedrohen werde. Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte der Koran-Gelehrte, es werde sich nicht der Fall Rushdie wiederholen, solange die Bundesanwaltschaft nicht Allah oder den Propheten Mohammed beleidige. Es sei aber moeglich, dass der, so woertlich, ungezaehmte Volkszorn in der Erstuermung der deutschen Botschaft in Teheran gipfeln koennte.


Arbeitgeber erwarten noch hoehere Arbeitslosigkeit im naechsten Jahr

Fuehrende Arbeitgebervertreter erwarten, dass im kommenden Jahr noch mehr Menschen ohne Beschaeftigung sein werden als bisher. Der neue Arbeitgeberpraesident Hund sagte der Zeitung "Die Welt", er befuerchte 1997 den Abbau weiterer Stellen. Aehnlich aeusserte sich der Praesident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Henkel. Ausserdem fuegte er hinzu, die von der Bundesregierung angestrebte Halbierung der Arbeitslosenzahl bis zum Jahr 2000 werde immer unwahrscheinlicher. DIHT-Praesident Stihl bewertete in derselben Zeitung die juengsten Tarifabschluesse als positiv. Die Beibehaltung der vollen Lohnfortzahlung bei Krankheit bezeichnete er dagegen als unerfreulich.


Vollmer fuer Sachlichkeit angesichts Anschuldigungen gegen Suessmuth

Bundestagsvizepraesidentin Vollmer hat angesichts der Anschuldigungen gegen Rita Suessmuth gefordert, zu Vernunft und Sachlichkeit zurueckzukehren. Die Politikerin von Buendnis 90 / Die Gruenen schlug vor, dass sich Abgeordnete aller Parteien in gemeinsamen Gespraechen mit Stellung und Ansehen des Parlaments befassen. Nach Ansicht von Frau Vollmer verhielt sich die Bundestagspraesidentin bei ihren Reisen nach Regeln, die bereits bei Suessmuths Amtsvorgaengern bestanden haetten. Es gehe nun nicht, diese rueckwirkend zu verschaerfen und dann daraus Vorwuerfe zu konstruieren.


Altbischoff Forck von Berlin-Brandenburg gestorben

Der Altbischoff der evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg, Gottfried Forck, ist tot. Wie erst heute mitgeteilt wurde, starb er am Heiligen Abend im Alter von 73 Jahren in Rheinsberg. Forck erlag einer Krebserkrankung. Der Geistliche galt zu DDR-Zeiten vielen Ostdeutschen als Symbol unbeirrbaren Eintretens fuer Menschenrechte und kirchliche Freiraeume. Forck war von 1981 bis 1991 Bischoff von Berlin-Brandenburg.


Ski nordisch: 3. Platz fuer Martin Schmidt

Der Oesterreicher Martin Hoellwarth hat das Weihnachtsspringen in Sankt Moritz gewonnen. Auf den 2. Platz kam der Japaner Jukitaka Fukita, auf Platz 3 Martin Schmidt aus Furtwangen. Die deutschen Spitzenathleten waren nicht am Start. Sie wollten sich fuer die am Sonntag beginnende Vierschanzentournee schonen.


Quellen

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