Hochwasser |
Dresden/Magdeburg/Bitterfeld. Die Hochwasserlage im Osten
Deutschlands wird immer schlimmer. Mit der Evakuierung
zehntausender Haeuser stellen sich die Laender entlang der Elbe
auf eine neue Flutwelle ein. Besonders kritisch ist die Lage nach
wie vor in Dresden; hier wird in der kommenden Nacht der
Scheitelpunkt der Flut bei einem Pegel von 9,50 bis 9,60 Meter
erwartet, derzeit betraegt der Pegelstand mehr als 9,20 Meter. Im
Moment ist die Lage dramatisch. Die Trinkwasserversorgung fuer
die naechsten Tage kann nur unter grossen Anstrengungen
gesichert werden, Strom und warmes Wasser gibt es in einigen
Stadtteilen nicht mehr. Rund 30.000 Menschen mussten bereits
ihre Haeuser verlassen. Viele Telefonverbindungen sind
unterbrochen und Handys duerfen nur in Notfaellen benuetzt werden,
damit die Leitungen fuer die Rettungskraefte frei bleiben. Auch an
anderen Orten entlang der Elbe sieht es nicht viel anders aus.
Unter anderem in Meissen und Radebeul mussten tausende von
Haeusern evakuiert werden, in Pirna will die Bundeswehr am
Abend ein Zeltlager fuer Zehntausende aufbauen. In Bitterfeld in
Sachsen-Anhalt brach heute ein Damm, von Überflutung bedroht
ist zudem Muehlberg in Suedbrandenburg. Auch in Niedersachsen
und Mecklenburg-Vorpommern muessen wegen der
Hochwassergefahr moeglicherweise bis zu 30.000 Haeuser entlang
der Elbe geraeumt werden. Auf Einladung von Kanzler Schroeder
findet am Sonntag in Berlin ein internationaler Krisengipfel mit
Vertretern aus Deutschland, Österreich, Tschechien und der
Slowakei statt. In Bayern gehen unterdessen die
Aufraeumarbeiten voran. Auch in Regensburg wurde der
Katastrophen-Alarm aufgehoben, er gilt jetzt nur noch in Stadt
und Landkreis Passau. Entspannt hat sich die Lage auch in
Oesterreich und Tschechien. |
Hartz-Papier veroeffentlicht |
Berlin. Nach gut fuenfmonatiger Arbeit hat jetzt die
Hartz-Kommission ihren Abschlussbericht fuer eine Reform des
Arbeitsmarktes vorgelegt. Der Vorsitzende der
Expertenkommission, VW-Manager Hartz, aeusserte sich bei der
Übergabe des mehr als 340 Seiten starken Berichtes an
Bundeskanzler Schroeder ueberzeugt, dass die Zahl der
Arbeitslosen innerhalb von drei Jahren halbiert werden kann.
Allerdings muessten alle dabei mithelfen. Schroeder versprach eine
schnelle Umsetzung der Vorschlaege ohne Abstriche. Die
Opposition lehnte das Konzept erneut ab, das im wesentlichen
die Zeitarbeit ausdehnen und die Zumutbarkeit fuer Arbeitslose
verschaerfen will.
Der DGB begruesst die Hartz-Vorschlaege als "Etappenziel"auf dem Weg
zu weniger Arbeitslosigkeit. DGB-Chef Sommer kuendigte "konstruktive
Kritik" an einzelnen Punkten an. Die Arbeitgeber haben das
Hartz-Konzept als unzureichend kritisiert. Die Vorschlaege blieben
"weit hinter den notwendigen Reformen des Arbeitsmarktes zurueck",
so Arbeitgeberpraesident Hundt. Verheissungsvolle Ideen seien
verwaessert oder sogar ins Gegenteil verkehrt. Union, FDP und
Wirtschaft blieben der offiziellen Uebergabe des Konzepts fern.
CDU-Vorsitzende Angela Merkel sprach von einem "Dokument des
Versagens". |
Telekom unter Betrugsverdacht |
Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Deutsche Telekom
wegen angeblich falscher Telefonrechnungen. Auf Grund zahlreicher
Medienberichte sei das Ermittlungsverfahren bereits vor zwei Wochen
eingeleitet worden, sagte eine Sprecherin. Es bestehe der Verdacht
auf Betrug. Die jetzt anstehenden Pruefungen wuerden noch lange
Zeit in Anspruch nehmen. Hintergrund der Ermittlungen sind die
Vorwuerfe von Communitel, einem Wiederverkaeufer von Telefondiensten.
Der Verein behauptet, dass die Telekom systematisch falsche
Rechnungen erstellt und seine Kunden betruegt. |
Russische Airline fordert Entschaedigung von skyguide |
Sechs Wochen nach der Flugzeugkollision am Bodensee hat die
betroffene russische Fluglinie einen Schaden von 51 Millionen
Euro geltend gemacht. Sollte die Schweizer Flugsicherung
"skyguide" keine Entschaedigung leisten, werde man vor Gericht
klagen, teilte der Generaldirektor der "Bashkirian Airline" mit.
Bei der Kollision der russischen Tupolew mit einer Boeing waren
71 Menschen ums Leben gekommen. |
Islamischer Verein durchsucht |
In Braunschweig und Solingen hat die Polizei Wohnungen und das
Gebaeude eines islamischen Vereins durchsucht. Das
Bundesinnenministerium teilte mit, es seien Unterlagen des
ehemaligen Vereins El Aksa gesucht worden, den Bundesinnenminister
Schily verboten hatte. Bei den Durchsuchungen wurden Computer
und schriftliche Unterlagen beschlagnahmt. |
Weniger Straftaten in Bayern |
Nuernberg. In Bayern sind im ersten Halbjahr 2002 weniger
Verbrechen veruebt worden. Die Polizei registrierte 325.400
Straftaten, das sind 4,2 Prozent weniger als im
Vorjahreszeitraum. Allerdings hat es eine deutliche Zunahme bei
den Gewaltverbrechen und den Faellen von Koerperverletzung
gegeben - naemlich um 7,2 beziehungsweise 3,8 Prozent. Bayerns
Innenminister Beckstein sprach sich bei der Vorstellung der
neuen Statistik nochmals dafuer aus, einen Jugendarrest
einzufuehren. Die Kriminalitaetsrate bei Kindern und Jugendlichen
sei im Vergleich zu ihrem Anteil an der Bevoelkerung
ueberdurchschnittlich hoch. |
Paedophilie-Vorwuerfe auch gegen Mitarbeiter evangelischer Kirche |
Hannover. Auch die evangelische Kirche sieht sich jetzt zunehmend
mit Verdachtsfaellen von sexuellem Missbrauch konfrontiert. In
Hannover wurde Anklage gegen einen gestaendigen Diakon erhoben,
in Hamburg wurde ein Kantor wegen sexueller Belaestigung von
Dreijaehrigen suspendiert. |
Bildberichterstattung ueber Bundesliga geregelt |
Frankfurt. Die Bildberichterstattung ueber die Fussball-Bundesliga
ist fuer die laufende Spielzeit gesichert. Darauf haben sich die
Deutsche Fussball-Liga und die Nachrichtenagenturen verstaendigt.
Die Fussball-Liga beansprucht das exklusive Recht auf die
elektronische Weiterverwertung von Bildern. Dies wird von den
Agenturen bestritten. Sie verweisen auf das Jahrzehnte ausgeuebte
Recht der freien Berichterstattung. In dem jetzt gefundenen
Kompromiss haben sich die Agenturen verpflichtet, dass die Bilder
erst nach Abschluss des Bundesliga-Spiels verbreitet werden. Wegen
des Rechtestreits durften die Agentur-Fotografen am ersten Spieltag
der laufenden Saison die Stadien nicht betreten. |
Boerse |
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Quellen |
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