Brandanschlag in Duesseldorf |
In der vergangenen Nacht haben mehrere Taeter Steine und Molotow-Cocktails
gegen die Tuer einer Synagoge in Duesseldorf geschleudert. Durch die
Brandbombem entstand geringer Sachschaden weil eine aufmerksame Passantin
die Flammen rasch loeschen konnte. Bundesinnenminister Schily hat den
Brandanschlag auf die Synagoge als feige und verabscheuungswuerdig
verurteilt. In einer Erklaerung Schilys heisst es, der Anschlag mache
ein weiteres mal deutlich, dass die Gefahr, die von Rechtsextremisten
ausgehe, sehr ernst zu nehmen sei. Schily rief die Bevoelkerung auf, bei
der Aufklaerung der Tat behilflich zu sein. Die Polizei hat derzeit noch
keine Hinweise auf moegliche Taeter. Die beiden Jugendlichen, die nach
dem Anschlag auf die Synagoge festgenommen wurden, haben offenbar nichts
mit der Tat zu tun. Der zustaendige Staatsanwalt teilte mit, die beiden
fuenfzehn und sechzehn Jahre alten Jungen seien in der Nacht auf
Diebestour gewesen, sie stuenden nicht mehr unter Tatverdacht.
Der Praesident des Zentralrats der Juden in Deutschland Spiegel sprach
von einem antisemitischen Anschlag der schlimmsten Art. Spiegel stellte
die Frage, ob es richtig sei, in Deutschland wieder juedische Gemeinden
aufzubauen. Der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche Kock sagte, der
Anschlag rufe schreckliche Erinnerungen an das dunkelste Kapitel deutscher
Vergangenheit wach.
Mehrere hundert Menschen haben nach dem Brandanschlag in der Naehe des
Gebetshauses gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus demonstriert.
Die Demonstranten forderten in Parolen, den Naziterror zu stoppen.
Mittlerweile hat der Verfassungsschutz die Ermittlungen uebernommen. |
Tag der deutschen Einheit |
Hunderttausende Menschen haben den Tag der deutschen Einheit gefeiert.
In Berlin kamen 500.000 Buerger zu einem Deutschlandfest, in Dresden
feierten 300.000 zehn Jahre deutsche Einheit. Die zentrale Gedenkstunde
wurde in der Dresdner Semperoper abgehalten. Dort hat der franzoesische
Praesident Chirac die Einheit gewuerdigt. Sie sei ein wichtiger Beitrag
auf dem Weg zum vereinten Europa. Sowohl Chirac als auch Bundespraesident
Rau betonten die Verdienste von Altkanzler Kohl um die Einheit. Kohl
ist dem Festakt allerdings ferngeblieben. Der Bundespraesident rief
alle Deutschen zum Kampf gegen den Rechtsextremismus auf.
Bundeskanzler Schroeder hat sich bei den Menschen in Ostdeutschland fuer
ihre Aufbauleistung bedankt. Die Menschen im Osten haetten die
Wiedervereinigung erst ermoeglicht, sagte Schroeder.
Zum Streit der grossen Parteien um die Verdienste an der Wiedervereinigung
bemerkte Rau, es sei nicht anders zu erwarten gewesen, dass es damals
auch Zweifel und Kritik an den Bedingungen des Weges zur Einheit und
selbst am Ziel gegeben habe. Diese konstruktive Kritik habe aber
mitgeholfen, den Sinn fuer die Groesse der Aufgabe zu schaerfen. Chirac
zog eine durchweg positive Bilanz der deutschen Einheit. Wie vor zehn
Jahren in Deutschland sei nun aber erneut Weitsicht, Mut und
Entschlossenheit noetig, um die europaeische Familie zu vereinen, sagte
Chirac. |
Schaendung der KZ-Gedenkstaette Buchenwald |
Der Glockenturm der KZ-Gedenkstaette Buchenwald bei Weimar ist vergangene
Nacht geschaendet worden. Hakenkreuze wurden auf den Turm geschmiert. |
Ueberfall auf Spaetaussiedler |
Zwei rechtsradikale Jugendliche haben in Schwerin ein Spaetaussiedlerpaar
aus Russland ueberfallen. Die Frau wurde schwer verletzt. Die Polizei
nahm einen 18-Jaehrigen fest. |
Mehrwertsteuererhoehung statt Oekosteuer |
Industriepraesident Henkel schlaegt vor, die Oekosteuer durch eine hoehere
Mehrwertsteuer auf Energie zu ersetzen. Ein solcher Schritt funktioniere
aber nur, wenn er in allen EU-Laendern gegangen wird, sagte Henkel der
Bildzeitung. |
Familientragoedie |
Im nordrhein-westfaelischen Pulheim hat sich offenbar eine
Familientragoedie abgespielt. Heute morgen wurden eine 26 Jahre alte
Frau, sowie ihre zwei und fuenf Jahre alten Soehne tot aufgefunden. Nach
Polizeiangaben wurde die Frau erstochen, die Kinder wurden erstickt. Der
Tat verdaechtigt ist der 26-jaehrige Familienvater, der mit einem
Auto auf der Flucht ist. |
Fussball |
Der Trainer des Fussball-Bundesligisten und designierte Bundestrainer
Christoph Daum hat sich gegen Angriffe aus Muenchen gewehrt, die ihn mit
Prostituierten und Drogen in Verbindung bringen. Daum sagte im Fernsehen,
so eine Verbindung habe es nie gegeben. Er sei sich seiner Vorbildwirkung
fuer die Jugend bewusst. Daum reagierte damit auf Anschuldigungen des
Bayern Muenchen Managers Hoeness. |
Boerse |
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Quellen |
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