Unverschluesselte Kreditkartenangaben bei staatlicher Lotterie |
Kreditkartenangaben von NKL-Kunden, die via Internet Losscheine
anfordern, wurden von der Nordwestdeutschen Klassenlotterie (NKL)
unverschluesselt auf einem weltweit erreichbaren Rechner
zwischengespeichert, wie die Muenchner Fachzeitschrift Internet World
aufdeckte. Zugang zu diesen Daten hatte jeder Benutzer, der
ueber einen Internet-Anschluss und einen sogenannten Browser verfuegt.
Ueber eine spezielle Bestellseite muessen Online-Kaeufer bei einem Loskauf
zunaechst einige persoenliche Daten eingeben. Unter anderem: Name,
Vorname, Telefon, Fax, Kreditkarte, Kartengueltigkeit und Kartennummer.
Die Angaben wurden dann auf dem NKL-Computer unverschluesselt
abgelegt. Jedem Missbrauch war damit Tuer und Tor geoeffnet.
Die Authentizitaet der Angaben hat die Redaktion der Internet World
in einem kurzen Telefontest bereits geprueft: Die Daten sind authentisch.
Der Betreiber der Web-Seiten wurde von der Redaktion bereits informiert,
das Sicherheitsleck wurde bereits abgedichtet. |
Bundestag debattiert ueber Waehrungsunion |
Im Bundestag hatte am Vormittag eine Marathondebatte zur Einfuehrung
des Euro begonnen. Zwar gibt es zwischen Koalition und Opposition eine
Reihe von Meinungsverschiedenheiten zu diesem Thema, doch ueber die
planmaessige Einfuehrung sind sich beide Seiten einig.
Bundesfinanzminister Waigel bekraeftigte zum Auftakt der Debatte, die
Waehrungsunion komme zum richtigen Zeitpunkt. Niemand muss Angst vor dem
Euro haben, denn die neue Waehrung ist eine sichere Sache, das verspricht
Finanzminister Waigel. Schon vor der Euro-Einfuehrung seien Zinsen und
Inflation niedrig wie nie zuvor. Alle Befuerchtungen der Mahner und
Skeptiker seien bisher nicht eingetreten, stattdessen habe der neue Euro,
aehnlich wie die alte Mark, das Vertrauen der Maerkte. Fuer Waigel ist
jedoch die heutige Abstimmung noch mehr als nur eine wirtschaftlich
sinnvolle Entscheidung. Der Euro sei kein Abenteuer, aber er bringe
natuerlich auch Risiken, die seien jedoch beherrschbar, sagt Waigel.
So sieht das auch die SPD-Finanzexpertin Matthaeus-Maier. Der Euro sei
gut fuer Deutschland, sagt sie, nur traut sie der Bundesregierung nicht
zu, die Risiken zu begrenzen. Wer beispielsweise im Kampf gegen die
Massenarbeitslosigkeit nur auf nationale Konzepte setze, sei auf dem
Holzweg. Es sei auch ein schwerer Fehler gewesen, dass es in Deutschland,
anders als in vielen anderen Staaten, keine Volksabstimmung ueber den
Euro gegeben habe, deshalb sei nicht volksnah genug ueber die neue
Waehrung informiert worden und die Skepsis in der Bevoelkerung auch heute
so gross. Der FDP-Ehrenvorsitzende und fruehere Aussenminister Genscher
lobte in seiner letzten Rede vor dem Parlament die Bedeutung des Euro
fuer die europaeische Einheit. Auch Bundeskanzler Kohl und
Kanzlerkandidat Schroeder haben sich beide fuer die Einfuehrung des
Euro ausgesprochen. Schroeder warnte aber ausdruecklich vor den sozialen
Folgen der Entscheidung. Bundeskanzler Kohl hatte zuvor fuer den Euro
geworben und die Skeptiker hart kritisiert. Mit ueberwaeltigender
Mehrheit haben die Abgeordneten am Nachmittag fuer die Einfuehrung des
Euro gestimmt. Wie Bundestagspraesident Hirsch bekanntgab, haben 575
Abgeordnete fuer die Einfuehrung des Euro in Deutschland und zehn
weiteren EU-Staaten gestimmt. Es gab 35 Nein-Stimmen und 5 Enthaltungen.
Die PDS stimmte geschlossen gegen den Euro. |
Staatsregierung weiter gegen Oekosteuer |
In einer Fragestunde des bayerischen Landtags erklaerte
Wirtschaftsminister Wiesheu, bereits jetzt seien die Energiepreise in
Deutschland zu hoch. Wenn sie auf nationaler Ebene weiter steigen sollten,
seien fuer die Bundesrepulik massive Wettbewerbsnachteile zu befuerchten.
Auch im Vergleich mit anderen Laendern, die bereits seit Jahren
nationale Energiesteuern erheben, sei das Preisniveau in Deutschland
immer noch hoeher. |
Weniger Verkehrstote |
Nach dem schwarzen Januar mit einer dramatischen Zunahme toedlicher
Unfaelle ist im Februar ein ebenso drastischer Umschwung zum Besseren
eingetreten. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte,
war die Zahl der bei Verkehrsunfaellen Getoeteten mit 525 um 8,2%
niedriger als ein Jahr zuvor. In den alten Bundeslaendern sank die Zahl
sogar auf den niedrigsten Stand ueberhaupt seit Beginn der
Verkehrsstatistik. |
Bewaehrungsstrafe fuer Kindestoetung |
Eine Mutter, die ihr schwerbehindertes Kind nach eigener Aussage aus
Mitleid getoetet hat, ist in Muenchen zu einer zweijaehrigen
Bewaehrungsstrafe verurteilt worden. Die Richter entschieden auf einen
minderschweren Fall von Totschlag und folgten damit dem Vorschlag der
Staatsanwaltschaft. Im vergangenen November hatte die 37-jaehrige
Bulgarin ihre fuenfjaehrige Tochter mit Windeln erstickt und die Leiche
des Kindes anschliessend zur Polizei gebracht. |
Bayerische SPD will Verkauf von Wohnungen stoppen |
Die SPD im bayerischen Landtag will den Verkauf von 20.000
Eisenbahnerwohnungen stoppen. In einem Dringlichkeitsantrag forderte die
SPD-Fraktion die Regierung auf, die Veraeusserung zu verhindern. Ein
Sprecher sagte, es duerfe nicht dazu kommen, dass Bundeseigentum zum
Stopfen von Haushaltsloechern verscherbelt werde und dabei die Interessen
zehntausender von Mietern auf der Strecke blieben. Allein in Muenchen
seien 6.000 Wohnungen von den Plaenen betroffen, weitere 4.000 in
Ostbayern. |
Boerse |
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Quellen |
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