GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 10.03.2000



* CDU-Spendenaffaere
* Kritik an Umweltpolitik
* Auslaenderbeauftragte fuer schrittweise Rueckfuehrung
* Schriftlicher Sprachtest fuer Auslaender in Bayern
* Hoechst muss Schmerzensgeld zahlen
* Kinder vernachlaessigt
* Rottweiler gefunden
* Boerse



CDU-Spendenaffaere

In der CDU aber auch in den anderen Parteien geht die Diskussion um die Spendenaktion von Helmut Kohl weiter. CDU-Generalsekretaerin Merkel nannte es positiv, dass Kohl den von ihm angerichteten Schaden zumindest finanziell zu lindern versuche. Das Problem von Glaubwuerdigkeit und Vertrauensverlust sei damit aber nicht geloest, so Merkel. Fuer Sachsens Ministerpraesident Biedenkopf ist Kohls Aktion hoechstens Schadenersatz aber keine Wiedergutmachung. Der Altkanzler muesse endlich einfach die Namen der Altspender bekanntgeben. Saarlands Regierungschef Peter Mueller vermisst ueberhaupt, Signale taetiger Reue. Es reiche nicht, durchs Land zu ziehen und Spenden zu sammeln. Noch immer habe Kohl nicht erkannt, dass sein Ehrenwort nicht ueber dem Gesetz stehen darf. Michel Friedman, ehemaliger CDU-Vorstand verlangt von Kohl erneut, er solle sein Mandat zurueckgeben. Kohl selbst lehnt das ab. Dann waere ich im Untersuchungsausschuss voellig wehrlos, sagte er. Unterdessen verliert der Untersuchungsausschuss einige hochkaraetige Zeugen. Steuerpruefer Weyrauch beruft sich auf sein Aussageverweigerungsrecht und der Generalbevollmaechtigte der Partei Uwe Luethje wird vermutlich ein aerztliches Attest einreichen. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen Kohl wegen Untreue zu Lasten der CDU. Ein Sprecher der Behoerde erklaerte, daran aendere Kohls Spendenaktion nichts.


Kritik an Umweltpolitik

Der Sachverstaendigenrat fuer Umweltfragen hat die Umweltpolitik der Bundesregierung kritisiert. Im Umweltgutachten 2000 hiess es, dass die Umweltpolitik trotz eines Gruenen Ministers nicht besser geworden sei. Die Gutachter sind dafuer, die Oekosteuern bis 2003 solange anzuheben bis soviel Energie gespart wird, wie gewuenscht.


Auslaenderbeauftragte fuer schrittweise Rueckfuehrung

Die Auslaenderbeauftragte der Bundesregierung Beck ist dagegen, in Deutschland lebende Kosovo-Albaner schnell nach Hause zu schicken. Sie stellt sich damit gegen die Innenminister von Bund und Laendern. Sie wollen, dass die etwa 160.000 Kosovo-Fluechtlinge Deutschland bis zum Jahresende verlassen. Beck sagte, das Kosovo waere davon ueberfordert. Sie ist dafuer, einen Beauftragten einzusetzen, der eine schrittweise Rueckfuehrung ins Kosovo prueft und dort vorbereitet.


Schriftlicher Sprachtest fuer Auslaender in Bayern

In Bayern muessen Auslaender vor ihrer Einbuergerung kuenftig auch einen schriftlichen Sprachtest machen. Bisher reichte ein muendlicher Test. Innenminister Beckstein sagte, ausreichende Deutschkenntnisse seien eine Voraussetzung dafuer, dass Auslaender eingegliedert werden koennten. Bisher ist Bayern das einzige Bundesland, das einen schriftlichen Test verlangt. Baden-Wuerttemberg prueft noch, ob es den Test auch einfuehrt.


Hoechst muss Schmerzensgeld zahlen

Der Pharmakonzern Hoechst muss einer Frau Schmerzensgeld zahlen, die sich mit Hepatitis C angesteckt hat. Das hat das Landgericht Frankfurt entschieden. Die 31-Jaehrige hatte ein verseuchtes Blutgerinnungsmittel von Hoechst bekommen. Sie fordert mindestens 200.000 DM, wieviel sie bekommt ist noch unklar. Experten schaetzen, dass sich in Deutschland mindestens 3000 Menschen durch verseuchte Gerinnungsmittel mit Hepatitis C angesteckt haben.


Kinder vernachlaessigt

In Kerpen hat die Polizei in der Nacht zwei unterkuehlte und verwahrloste Kleinkinder und einen Saeugling aus ihrem Zimmer befreit. Nachbarn hatten die Polizei alarmiert weil der dreijaehrige Junge und das vierjaehrige Maedchen stundenlang geweint hatten. Die Kinder waren allein, ohne Essen und Getraenke in der voellig heruntergekommenen Wohnung eingesperrt. Wie lange, ist noch ungeklaert. Die Mutter kam erst heute Morgen zur Polizei, um sich nach ihren Kindern zu erkundigen. Gegen die 22-Jaehrige wird jetzt wegen Verletzung der Fuersorgepflicht ermittelt.


Rottweiler gefunden

Die Polizei hat in Gladbeck den Rottweiler identifiziert, der am Samstag eine 86-jaehrige Frau totgebissen hat. Der Hund wurde mit einer Genanalyse ermittelt. Er war bei einem Zuechter ausgebrochen und nach dem Angriff unbemerkt zurueckgelaufen. Der Zuechter muss jetzt mit einem Verfahren wegen fahrlaessiger Toetung rechnen.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,0337 DM= 1.0398 Euro
Kanada(1 $)  1,3976 DM= 0.7145 Euro
England(1 Pfund)  3,21 DM= 1.6412 Euro
Schweiz(100 sfr)  121,7221 DM= 62.235 Euro
Japan(100 Yen)  1,9076 DM= 0.9753 Euro
Schweden(100 skr)  23,183 DM= 11.853 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:7965,02( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10046,09( Stand 17:00 MEZ )  
10010,73( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:19750,40
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR3    15:00 MEZ    18:00 MEZ