GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 05.06.2001



* Fischer kehrt nach Deutschland zurueck
* Clement sieht sich als Opfer eines Missverstaendnisses
* Kuenast stoppt Zulassung fuer gentechnisch veraenderten Mais
* Bahn plant Auslagerung von Arbeitsplaetzen
* Tschechien akzeptiert Wartefrist fuer Arbeitnehmerfreizuegigkeit
* MKS-Massnahmen teilweise gelockert
* Strengere Umsetzung der Alkohlverkaufsverbote an Jugendliche geplant
* Finanzminister, EZB und EU appellieren an Handel
* Trittin: Haushalte koennten mehr Energie sparen
* Netzbetreiber duerfen Infrastruktur gemeinsam nutzen
* Boerse



Fischer kehrt nach Deutschland zurueck

Bundesaussenminister Fischer hat seine fuenftaegige Nahost-Reise beendet und ist nach Deutschland zurueckgekehrt. Nach der Landung in Berlin erklaerte der Gruenen-Politiker, es sei gemeinsam mit den politischen Partnern gelungen, eine Katastrophe zu verhindern. Er hoffe, dass der Waffenstillstand zwischen Israel und den Palaestinensern von Dauer sein werde. Die Europaeische Union und die USA planen offenbar erstmals eine gemeinsame Initiative zur Beruhigung der Lage in der Region. In Stockholm hiess es, die schwedische EU-Ratspraesidentschaft und die amerikanische Regierung wollten eine gemeinsame Erklaerung zum Friedensprozess ausarbeiten. In zehn Tagen wird in Goeteborg der EU-Gipfel stattfinden, an dem auch US-Praesident Bush teilnehmen will. Die israelische Regierung verlangte unterdessen die Verhaftung von 300 Palaestinensern und uebergab der Gegenseite eine entsprechende Namensliste. Bei den Genannten soll es sich ausnahmslos um Mitglieder radikaler Organisationen handeln.


Clement sieht sich als Opfer eines Missverstaendnisses

Nordrhein-Westfalens Ministerpraesident Clement sieht sich im Streit um die Einfuhr embryonaler Stammzellen als Opfer eines Missverstaendnisses. Er habe keine Vorentscheidung getroffen, als er eine Unterstuetzung des gemeinsamen Forschungsprojekts der Universitaeten Haifa und Bonn durch die Landesregierung angekuendigt habe, sagte Clement in Duesseldorf. Alles haenge davon ab, ob der Antrag Bonns von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG akzeptiert werde. SPD-Generalsekretaer Muentefering schloss sich inzwischen der CDU-Forderung an, zunaechst das Parlament debattieren zu lassen, bevor eine Entscheidung in dieser Frage faellt. Kritik an Clements Vorgehen war auch vom gruenen Koalitionspartner auf Bundes- und Landesebene gekommen.


Kuenast stoppt Zulassung fuer gentechnisch veraenderten Mais

Die Bundesministerin fuer Verbraucherschutz, Kuenast, hat die Entscheidung ueber die Zulassung von gentechnisch veraendertem Artuis-Mais vorerst gestoppt. Der Bundes-Sorten-Ausschuss werde nicht wie urspruenglich geplant bereits am Donnerstag ueber diese Frage entscheiden, erklaerte die Gruenen-Politikerin in Berlin. Die Pruefungen des Ministeriums und der nachgeordneten Behoerden seien noch nicht abgeschlossen. Die Maissorte ist durch gentechnische Veraenderungen resistent gegen Pflanzenschutzmittel.


Bahn plant Auslagerung von Arbeitsplaetzen

Die Deutsche Bahn AG will mehrere tausend Arbeitsplaetze auslagern und Beschaeftigte ueber Auffanggesellschaften moeglichst ausserhalb des Konzerns vermitteln. Wie ein Unternehmenssprecher in Berlin bestaetigte, hat der Betriebsrat entsprechenden Plaenen zugestimmt. Nach Angaben der Gewerkschaft Transnet koennten bis zu 47.000 Mitarbeiter betroffen sein. Die Bahn selbst wollte keine Zahlen nennen. Es wurde aber betont, dass man die Personalkosten bis zum Jahr 2005 um gut drei Milliarden Mark senken will.


Tschechien akzeptiert Wartefrist fuer Arbeitnehmerfreizuegigkeit

Tschechien ist grundsaetzlich bereit, beim geplanten EU-Beitritt eine Wartefrist fuer die Freizuegigkeit seiner Arbeitnehmer zu akzeptieren. Zur moeglichen Dauer einer solchen Uebergangszeit wollte sich der stellvertretende Ministerpraesident Rychetsky in Bruessel aber nicht aeussern. Die Regierung in Prag werde mit allen Mitgliedsstaaten ueber bilaterale Vereinbarungen sprechen, betonte er. Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, dass Arbeitnehmer aus neu aufgenommenen Staaten erst nach einer Frist von bis zu sieben Jahren ueberall in der Gemeinschaft auf Stellensuche gehen koennen.


MKS-Massnahmen teilweise gelockert

Die Europaeische Kommission hat die Vorsichtsmassnahmen gegen die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche fuer Teile Grossbritanniens gelockert. Nach einer Empfehlung des Staendigen Veterinaerauschusses wurden alle Beschraenkungen fuer Nordirland und die Insel Man aufgehoben. Rinder, Schweine und Milch duerfen damit aus diesen Landesteilen wieder in die EU ausgefuehrt werden. Fuer den Rest des Koenigreichs wurden die Schutzmassnahmen allerdings bis zum 20. Juli verlaengert.


Strengere Umsetzung der Alkohlverkaufsverbote an Jugendliche geplant

In den EU-Laendern sollen Verkaufsverbote von Bier, Wein oder Spirituosen an Kinder und Jugendliche kuenftig strenger umgesetzt werden. Darauf verstaendigten sich die Gesundheitsminister der Mitgliedslaender in Luxemburg. Zudem ist geplant, junge Leute mehr ueber die Suchtgefahr bei Alkoholkonsum aufzuklaeren. Den Massnahmen muss noch das Europaparlament zustimmen.


Finanzminister, EZB und EU appellieren an Handel

Die Finanzminister der Euro-Staaten, die Europaeische Zentralbank und die EU-Kommission haben gemeinsam an den Handel appelliert, die Einfuehrung des einheitlichen Bargelds nicht fuer Preis-Erhoehungen zu nutzen. Waehrend ihres Treffens in Luxemburg warnten sie, die Regierungen und die Behoerden wuerden die Entwicklung bei der Uebertragung der Preise von den nationalen Waehrungen in Euro beobachten. Die staatlichen Stellen selbst wollten Gebuehren und Preise kostenneutral oder im Zweifel zugunsten der Verbraucher umrechnen.


Trittin: Haushalte koennten mehr Energie sparen

Die deutschen Haushalte koennen nach Ansicht von Bundesumweltminister Trittin mehr als bisher zur Bekaempfung des Treibhaus-Effekts beitragen. Anlaesslich des "Tages der Umwelt" verwies Trittin in Berlin darauf, dass der private Energieverbrauch seit 1990 um sechs Prozent gestiegen sei. Im gleichen Zeitraum habe die Industrie die klimaschaedlichen Kohlendioxid-Emissionen um 31 Prozent gesenkt. Der Gruenenpolitiker kritisierte, dass Energie sparende Technik noch zu wenig eingesetzt werde. Allein bei Fax-Geraeten und Druckern liesse sich durch Vorschaltgeraete der Energieverbrauch um 80 Prozent reduzieren.


Netzbetreiber duerfen Infrastruktur gemeinsam nutzen

Die Regulierungsbehoerde fuer Telekommunikation und Post billigt unter Auflagen die logistische Kooperation der Mobilfunkfirmen beim Aufbau ihrer neuen UMTS-Netze. Behoerdenchef Kurth sagte in Bonn, aufgrund der bestehenden Lizenzbedingungen duerften Netzbetreiber grundsaetzlich Grundstuecke, Masten, Antennen, Kabel und Basisstationen gemeinsam nutzen. Das sogenannte Kern-Netz muesse aber weiterhin getrennt betrieben werden. Die UMTS-Lizenznehmer hoffen durch die gemeinsame Nutzung von Standorten und Anlagen auf Einsparungen in Milliardenhoehe.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,3162 DM= 1.1842 Euro
Kanada(1 $)  1,5068 DM= 0.7704 Euro
England(1 Pfund)  3,2624 DM= 1.6680 Euro
Schweiz(100 sfr)  129,1659 DM= 66.041 Euro
Japan(100 Yen)  1,9328 DM= 0.9882 Euro
Schweden(100 skr)  21,1487 DM= 10.813 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:6221,34( aktuell )  
Dow-Jones-Index:11069,07( Stand 17:00 MESZ )  
11061,52( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:13182,00
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    20:00 MESZ    16:00 MESZ
mdr info    23:00 MESZ