GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 13.12.2000



* Abschaffung des Rabattgesetzes
* Gewaltschutzgesetz
* BSE-Schnelltests
* Drach gibt Beteiligung an der Reemtsma-Entfuehrung zu
* Atomkraftwerk Temelin wird auf Umweltvertraeglichkeit ueberprueft
* Sturmschaeden
* Boerse



Abschaffung des Rabattgesetzes

Parteien und Wirtschaftsverbaende begruessen auf breiter Front die Abschaffung des Rabattgesetzes, die Mitte naechsten Jahres in Kraft treten soll. Einzelhandel, Handwerk und CSU fordern jedoch ein Mindestmass an gesetzlichen Vorschriften, um mittelstaendische Betriebe vor der Marktmacht der grossen Konzerne zu schuetzen. Bislang sind Rabatte nur bis zu einer Hoehe von drei Prozent des Kaufpreises moeglich. Auch zugegebene Geschenke duerfen nur einen geringen Wert haben. Vor allem grosse Handelsketten und die Internetwirtschaft hatten auf die Streichung der Bestimmungen gedrungen, um besser um die Gunst der Kunden werben zu koennen.


Gewaltschutzgesetz

Die Bundesregierung hat heute ein sogenanntes Gewaltschutzgesetz zum Schutz von Frauen und Kindern verabschiedet. Danach koennen Gerichte schlagende Vaeter und Ehemaenner leichter als bisher aus der gemeinsamen Wohnung einer Familie verbannen.


BSE-Schnelltests

Die seit einer Woche in Deutschland vorgeschriebenen BSE-Schnelltests fuer Rinder ueber dreissig Monate werden vor allem in grenznahen Gebieten angeblich umgangen. Eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums erklaerte, es gebe Hinweise von Seiten des Handels, dass Rinder im benachbarten Ausland geschlachtet und dann zurueck nach Deutschland transportiert wuerden. Sie nannte Daenemark und die Niederlande. Das Schlachten von Rindern in benachbarten Laendern sei zwar gesetzlich erlaubt, sagte die Sprecherin, aber auch nicht das, was man sich in Deutschland unter Verbraucherschutz vorstelle. Moeglich ist dies durch die unterschiedliche Einfuehrung der BSE-Testpflicht in Deutschland und in der Europaeischen Union. EU-weit sind solche Tests nach einem Beschluss der Agrarminister erst ab 1. Januar Pflicht.


Drach gibt Beteiligung an der Reemtsma-Entfuehrung zu

Der mutmassliche Drahtzieher der Reemtsma-Entfuehrung Thomas Drach hat seine Beteiligung an der Tat zugegeben. Beim Prozessauftakt vor dem Hamburger Landgericht warf der Angeklagte der Polizei zugleich illegale Ermittlungsmethoden vor. Der 40-Jaehrige beschwerte sich ausserdem ueber seine Haftbedingungen in Argentinien, wo er bis zu seiner Auslieferung an Deutschland im vergangenen Juli in Gefaengnis sass. Zu Prozessbeginn kam es auch zu einer kurzen Begegnung zwischen Drach und Jan Philipp Reemtsma, der den ersten Prozesstag als Nebenklaeger verfolgt. Der Millionaer und Sozialforscher war am 25. Maerz 1996 in Hamburg verschleppt worden. Nach 33 Tagen Geiselhaft in einem Kellerverliess wurde Reemtsma gegen ein Loesegeld von 30 Millionen Mark freigelassen. Von dem Loesegeld sind bisher erst 1,2 Millionen wieder aufgetaucht.


Atomkraftwerk Temelin wird auf Umweltvertraeglichkeit ueberprueft

Das umstrittene tschechische Atomkraftwerk Temelin soll unter Aufsicht der Europaeischen Union auf seine Umweltvertraeglichkeit ueberprueft werden. Darauf verstaendigten sich in der verganenen Nacht Oesterreichs Bundeskanzler Schuessel und Tschechiens Regierungschef Zeman. Nach stundenlangen Verhandlungen sicherte Zeman ausserdem zu, dass Temelin nur dann den kommerziellen Betrieb aufnehmen wird, wenn die Tests positiv ausfallen. Wegen des Kraftwerks war es zu Spannungen zwischen Oesterreich und Tschechien gekommen. Waehrend die Regierung in Prag eine Ueberpruefung des Reaktors bisher abgelehnt hat, drohte Oesterreich im Gegenzug damit, die Beitrittsverhandlungen Tschechiens mit der EU zu blockieren.


Sturmschaeden

Ueber Westeuropa haben Sturmboeen am Nachmittag weitere Schaeden verursacht. Auf dem Feldberg im Schwarzwald wurden Windgeschwindigkeiten von fast 160 Stundenkilometern gemessen. In Grossbritannien sind durch den Sturm drei Menschen verletzt worden, in der Bretagne wurden mehrere Ortschaften ueberflutet.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,2357 DM= 1.1431 Euro
Kanada(1 $)  1,4645 DM= 0.7487 Euro
England(1 Pfund)  3,2381 DM= 1.6556 Euro
Schweiz(100 sfr)  130,1631 DM= 66.551 Euro
Japan(100 Yen)  1,9897 DM= 1.0172 Euro
Schweden(100 skr)  22,8779 DM= 11.697 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:6644,04( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10824,01( Stand 17:00 MEZ )  
10768,27( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:15168,68
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

B5    14:45 MEZ
SWR3    17:00 MEZ