GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 16. 12. 2003



* EU-Erweiterung nach Scheitern des Verfassungsgipfels in der Diskussion
* Menschliche Zellen duerfen in der EU nicht gehandelt werden
* Coats fordert mehr deutsches Engagement im Irak
* Schuesse auf deutsche Patrouille in Kabul
* Fischer sieht positive Anzeichen fuer die Entwicklung im Nahen Osten
* Ende des Treffens der G8-Arbeitsminister in Stuttgart
* Kanzler-Mehrheit zum Reformkompromiss fraglich
* Stolpe will keine wichtigen Verkehrsprojekte kuerzen
* Schily hofft auf schnelle Einigung ueber Zuwanderungsgesetz
* Metall-Tarifgespraeche sind ohne Annaeherung vertagt
* CDU in Rheinland-Pfalz nach Steuerkompromiss fuer neuen Haushaltsentwurf
* 1.600 Betten weniger in rheinland-pfaelzischen Krankenhaeusern
* 3000 Mitarbeiter mehr bei DaimlerChrysler
* Ab naechstes Jahr Direktfluege vom Baden-Airport nach Moskau
* Anklagen im Mannheimer Sparkassenprozess eingestellt
* Verfahren gegen Autobahnraser verzoegert sich
* Groesster deutscher Naturpark im Schwarzwald
* Kassel hat die meisten Sozialhilfeempfaenger in Deutschland
* Karlsruhe bewirbt sich als europaeische Kulturhauptstadt
* Schnee und Eisglaette verursachen schwere Unfaelle in Sueddeutschland
* Boerse



EU-Erweiterung nach Scheitern des Verfassungsgipfels in der Diskussion

Nach dem gescheiterten Verfassungsgipfel gibt es in der EU Streit ueber die Finanzierung der Erweiterung. Sechs Laender verlangen, den Haushalt der Gemeinschaft in den naechsten Jahren auf dem jetzigen Niveau einzufrieren. Kommissionspraesident Prodi wies die Forderung zurueck. EU-Kommissar Verheugen vertritt die Ansicht, man koenne die Mitgliedsstaaten nicht zur Haushaltskonsolidierung auffordern und gleichzeitig hoehere Ausgaben fuer die EU verlangen.

Der scheidende EU-Ratspraesident Berlusconi hat nach den gescheiterten Verhandlungen fuer eine europaeische Verfassung vor "faulen Kompromissen" bei den weiteren Gespraechen gewarnt. Nachdruecklich verteidigte der italienische Ministerpraesident seine Verhandlungsfuehrung auf dem EU-Verfassungsgipfel. Vor allem aus den Reihen der Gruenen und der Liberalen war zuvor Kritik an Berlusconis Arbeit laut geworden. Ihm war unter anderem schlechte Vorbereitung vorgeworfen worden. Die italienische Ratspraesidentschaft endet am 31.Dezember. Anschliessend uebernimmt Irland dieses Amt.

Nach dem Scheitern des EU-Verfassungsgipfels sehen Politiker von SPD und CDU die Chancen fuer die rasche Aufnahme weiterer Staaten in die Union schwinden. Der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag, Wissmann, sagte in einem Interview, wenn es die EU schon jetzt nicht schaffe, sich eine Verfassung zu geben, werde ihr das mit 28 Staaten oder mehr erst recht nicht gelingen. Aehnlich aeusserte sich der SPD-Europa-Abgeordnete Schulz. Er glaubt, dass das Scheitern des Gipfels ein Nachdenken ueber naechste Erweiterungsschritte nach sich ziehen wird. Rumaenien und Bulgarien hoffen, bis 2007 in die EU aufgenommen zu werden.


Menschliche Zellen duerfen in der EU nicht gehandelt werden

Das Europaparlament hat beschlossen, dass menschliche Zellen und Gewebe kuenftig nur freiwillig und unentgeltlich gespendet werden duerfen. Damit solle der Handel mit menschlichen Zellen und Geweben erstmals europaweit geregelt werden, sagte der Berichterstatter im EU-Parlament, Liese. In den meisten Beitrittslaendern gebe es noch keine Gesetze und folglich auch keine Kontrollen. Daher sei die Richtlinie unbezahlbar. In den USA ist es ueblich, dass Spender im Internet Eizellen oder Samen anbieten. In Europa sei dies nun ausgeschlossen, so Wiese weiter.


Coats fordert mehr deutsches Engagement im Irak

Unmittelbar vor dem Gespraech von Bundeskanzler Schroeder mit dem Sondergesandten von US-Praesident Bush, Baker, hat US-Botschafter Coats ein staerkeres deutsches Engagement im Irak gefordert. "Die Gefangennahme Saddams sollte auch anderen Laendern einen weiteren Beitrag zum Wiederaufbau erleichtern", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel". Die Festnahme biete "die Chance, zum Aufbau eines demokratischen, friedlichen, wohlhabenden Irak beizutragen". Nach Einschaetzung des SPD-Aussenexperten Voigt wird sich Deutschland allerdings weiter nicht militaerisch im Irak engagieren.


Schuesse auf deutsche Patrouille in Kabul

In der afghanischen Hauptstadt Kabul haben Afghanen eine deutsche Militaerpatrouille beschossen.Dabei sei der Patrouillenfuehrer getroffen worden, dank seiner Schutzweste aber unverletzt geblieben, so Generalmajor Nagel. Nach seinen Angaben hatte die Patrouille die Afghanen beim Aufbau einer Raketenstellung ueberrascht. Die Maenner haetten das Feuer eroeffnet und seien dann entkommen. Waehrend der verfassungsgebenden Grossen Ratsversammlung "Loja Dschirga" sind in Kabul zudem drei Raketen eingeschlagen. Verletzt wurde niemand. Der Tagungsort war aber offenbar nicht das Ziel.


Fischer sieht positive Anzeichen fuer die Entwicklung im Nahen Osten

Aussenminister Joschka Fischer sieht positive Anzeichen fuer einen Neustart des Friedensprozesses im Nahen Osten. "Es ist ein Augenblick der Hoffnung, in dem wir zusammen vorwaerts kommen koennen", sagte Fischer nach einem Gespraech mit dem Generalsekretaer der Arabischen Liga, Amr Mussa. Der Augenblick koenne auch "ein Fenster fuer eine Chance sein". Ausdruecklich lobte Fischer die aegyptische Friedensinitiative, die sich um eine Waffenruhe zwischen Israel und den Palaestinensern bemueht. "Wir schaetzen diese Initiative sehr", meinte Fischer, der sich zuvor mit dem aegyptischen Praesidenten Hosni Mubarak in Kairo getroffen hatte. Es sei "absolut notwendig, den politischen Prozess zwischen Israel und den Palaestinensern wieder in Gang zu bringen", so Fischer weiter.Inzwischen ist Fischer nach Jordanien weitergereist. Dort wird er mit Aussenminister Marwan Muacher ueber den Nahost-Konflikt sprechen. Noch am Abend wird er nach Israel fliegen. In Jerusalem wird er seinen israelischen Amtskollegen Silwan Schalom und Ministerpraesident Ariel Scharon treffen. In den palaestinensischen Gebieten ist ein Meinungsaustausch mit Ministerpraesident Ahmed Kureia vorgesehen. Auch die Vereinten Nationen appellierten unterdessen an Israel und die Palaestinenser, die festgefahrenen Friedensgespraeche wieder aufzunehmen. Der Konflikt im Nahen Osten koenne nicht militaerisch geloest werden, sagte UN-Generalsekretaer Kofi Annan anlaesslich des Auftakts einer dreitaegigen UN-Konferenz in Peking ueber die Zukunft der Palaestinenser. "Nur ein politischer Prozess kann eine umfassende, gerechte und dauerhafte Loesung herbeifuehren", hiess es in der Erklaerung. Die Palaestinenser wurden aufgefordert, die Anschlaege gegen Israelis zu beenden. Die UNO kritisierte Israel wegen des Baus der umstrittenen Sperranlagen im Westjordanland.Mit der Konferenz wollen die Organisatoren die internationale Beteiligung am Friedensprozess im Nahen Osten foerdern. Teilnehmer sind unter anderem israelische und palaestinensische Abgeordnete sowie Diplomaten aus China, Russland und anderen Staaten.


Ende des Treffens der G8-Arbeitsminister in Stuttgart

Die Arbeitsminister der wichtigsten Industrielaender (G8) haben sich zum Abschluss ihres Treffens in Stuttgart fuer eine Globalisierung mit menschlichem Antlitz ausgesprochen. Sie empfahlen eine engere Zusammenarbeit von Weltbank, Internationalem Waehrungsfonds, Internationaler Arbeitsorganisation und Welthandelsorganisation.


Kanzler-Mehrheit zum Reformkompromiss fraglich

In der Regierungskoalition gibt es weiter Bedenken gegen den mit der Opposition ausgehandelten Reformkompromiss. Auf Kritik stossen vor allem die geplanten neuen Zumutbarkeitsregelungen fuer Langzeitarbeitslose. Die SPD-Abgeordneten Schreiner und Schmidbauer sowie der Gruene Stroebele haben bereits angekuendigt, dass sie diesen nicht zustimmen werden. Mehrere Parlamentarier haben sich noch nicht entschieden. Der SPD-Parteilinke Klaus Barthel will erst nach den Sitzungen der Fraktionsgremien eine Entscheidung ueber sein Abstimmungsverhalten treffen, so der Bundestagsabgeordnete. Der Staatssekretaer im Bundeswirtschaftsministerium, Alfred Tacke (SPD), hat die Bedeutung der Ergebnisse des Vermittlungsausschusses fuer die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme bekraeftigt. Die Neuregelung des Kuendigungsschutzes und die Zumutbarkeitsregelung fuer Arbeitslose wuerden fuer mehr Flexibilitaet auf dem Arbeitsmarkt sorgen, betonte Tacke.

Bundeskanzler Schroeder setzt darauf, dass die im Vermittlungsausschuss erzielten Kompromisse im Bundestag eine eigene Koalitionsmehrheit erhalten. Die Einigung sei fuer jeden in seiner Fraktion zustimmungsfaehig, sagte Schroeder im ARD-Fernsehen. Er reagierte damit auf Berichte, wonach einige Abgeordnete von SPD und Gruenen am Freitag gegen die Zumutbarkeitsregeln fuer Langzeitarbeitslose stimmen wollen.


Stolpe will keine wichtigen Verkehrsprojekte kuerzen

Bundesverkehrsminister Stolpe will trotz fehlender Maut-Einnahmen bei wichtigen Verkehrsprojekten nicht kuerzen. Die Ausfaelle wuerden voruebergehend vom Bund finanziert, so Stolpe. Dringende Projekte des Bundesverkehrswegeplanes wuerden so wie geplant umgesetzt.


Schily hofft auf schnelle Einigung ueber Zuwanderungsgesetz

Nuernberg. Nach dem Kompromiss um die Steuer- und Arbeitsmarktreformen im Vermittlungsausschuss hofft Bundesinnenminister Schily jetzt auf eine aehnliche Entwicklung beim Zuwanderungsgesetz. Schily besuchte heute das Bundesamt fuer die Anerkennung auslaendischer Fluechtlinge, das sein 50jaehriges Bestehen feierte. Er wuerdigte die deutsche Asylrechtspraxis als historische Errungenschaft der Nachkriegszeit und zeigte sich ueberzeugt davon, dass das Amt bald im Sinne besserer Integration arbeiten werde. "Ich bin zuversichtlich, dass wir im neuen Jahr ein neues Zuwanderungsrecht haben werden", sagte der SPD-Politiker bei der Feierstunde. Der Minister zog zugleich eine positive Bilanz des vor zehn Jahren geschlossenen Asylkompromisses. Er sagte, Deutschland koenne stolz darauf sein, dass es unzaehligen Fluechtlingen aus ihrer Not helfen konnte.


Metall-Tarifgespraeche sind ohne Annaeherung vertagt

Muenchen. Die erste Runde der Tarifgespraeche fuer die Beschaeftigten der Metall- und Elektroindustrie ist erwartungsgemaess ohne Annaeherung zu Ende gegangen. Die Tarifparteien wollen sich Mitte Januar wieder treffen.

IG-Metall-Chef Juergen Peters will in der laufenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie harte Verhandlungen fuehren. Das Arbeitgeberangebot von 1,5 Prozent mehr Lohn bei einer gleichzeitigen Verlaengerung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden wies er zurueck. Dies sei eine nicht ernsthaft "zu verhandelnde Groesse", sagte er im Morgenmagazin von ARD und ZDF. Die Arbeitgeber forderten "fuenf Stunden kostenlose Mehrarbeit". Dies wuerde "rund 13 Prozent Lohnsenkung" bedeuten, kritisierte Peters. "Es wird hier nicht kostenlose Arbeit geleistet."Heute beginnen in weiteren Bezirken die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften. Geplant sind Treffen in den Bezirken Thueringen, Bayern sowie in Niedersachsen und Kueste. Die Gewerkschaft fordert fuer die insgesamt 3,5 Millionen Beschaeftigten der Branche vier Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Arbeitgeber lehnen das als unrealistisch und beschaeftigungsfeindlich ab. Sie wollen keine reine Lohnrunde, sondern vor allem weitergehende Oeffnungsklauseln fuer betriebliche Vereinbarungen. Gestern hatten zahlreiche Tarifbezirke ihre Verhandlungen bereits ohne Annaeherung vertagt.


CDU in Rheinland-Pfalz nach Steuerkompromiss fuer neuen Haushaltsentwurf

Mainz. Die CDU-Landtagsfraktion fordert nach dem Steuerkompromiss im Berliner Vermittlungsausschuss Aenderungen am rheinland-pfaelzischen Haushaltsentwurf 2004. Da das Vorziehen der Steuerreform weniger Einnahmeverluste verursache, muesse die geplante Neuverschuldung gesenkt werden, sagte der parlamentarische Fraktionsgeschaeftsfuehrer Herbert Jullien. Seine Patei fordere, den Etatentwurf so nachzubessern, dass nicht mehr Schulden aufgenommen als Investitionen getaetigt werden. Ministerpraesident Kurt Beck (SPD) hatte bereits zuvor angekuendigt, ein solcher Schritt solle geprueft werden. Vorgesehen ist zurzeit, dass die neuen Kredite um 208 Millionen Euro hoeher ausfallen als die vom Land finanzierten Investitionen.


1.600 Betten weniger in rheinland-pfaelzischen Krankenhaeusern

Mainz. Die Landesregierung hat den neuen Krankenhausplan fuer Rheinland Pfalz verabschiedet. Nach dem Entwurf sollen bis 2007 rund 1.840 Betten im Land abgebaut werden. 240 Betten kommen beim Ausbau einiger Abteilungen neu hinzu. Vom Bettenabbau seien vor allem die Chirurgie und die Geburtshilfe betroffen. Ein neuer Schwerpunkt solle in den kommenden Jahren bei der Behandlung von Brustkrebs-Patientinnen gesetzt werden. Es wuerden sechs so genannte Brustzentren entstehen, kuendigte Gesundheitsministerin Malu Dreyer (SPD) an. Verbessert werden solle auch die Versorgung von Diabetikern, Schlaganfallpatienten und altersverwirrten Menschen. Die Zahl der Krankenhausbetten liegt zur Zeit noch bei rund 25.600. Seit 1997 sind bereits fast 2.500 Betten und Behandlungsplaetze abgebaut worden. Viele Patienten bleiben wegen neuer Operationsmethoden kuerzer in den Kliniken; ausserdem sind viele Eingriffe heute ambulant ebenso gut moeglich wie stationaer. Reaktionen auf den Krankenhausplan Der AOK-Vorstandsvorsitzende Walter Bockemuehl sagte, mit dem Abbau von 1.600 Betten koennten die Ortskrankenkassen leben. Wichtig sei in Zukunft eine bessere Zusammenarbeit von Kliniken und niedergelassenen Aerzten. Nach Ansicht der Ersatzkassenverbaende VdAK/AEV geht der bis 2007 geplante Bettenabbau nicht weit genug. Die Moeglichkeiten des medizinisch-technischen Fortschritts seien nicht ausreichend genutzt worden. Die CDU im Landtag kritisierte, dass Ministerin Dreyer vor der endgueltigen Verabschiedung des Krankenhausplans nicht mehr mit der Opposition gesprochen habe.


3000 Mitarbeiter mehr bei DaimlerChrysler

Stuttgart. DaimlerChrysler hat weltweit einen Zuwachs von rund 3.000 Mitarbeitern zu verzeichnen. Dies verdanke das Unternehmen dem Ausbau eigener Haendlerbetriebe und der positiven Entwicklung im amerikanischen Nutzfahrzeuggeschaeft, sagte Personalvorstand Guenther Fleig in Stuttgart. Die positive Tendenz werde auch 2004 zu einem leichten Zuwachs an Arbeitsplaetzen im Konzern fuehren. Zudem seien in den vergangenen fuenf Jahren 14.000 befristete Arbeitsverhaeltnisse in unbefristete umgewandelt worden. Rein rechnerisch hat DaimlerChrysler mit 360.000 Beschaeftigten zum Jahresende zwar 5.000 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr. Dies geht aber auf den Verkauf der Triebwerkstochter MTU zurueck, wodurch 8.000 Stellen aus der Statistik fielen.Die Beschaeftigungssicherung sieht der Personalvorstand als eine zentrale Herausforderung der Personalpolitik. Dank der Bereitschaft zu flexibleren Arbeitsformen sei es gelungen, in Deutschland unveraendert 182.500 Mitarbeiter zu beschaeftigen, sagte er in Stuttgart. Um die Arbeitsplaetze in Deutschland weiter flexibel zu halten, forderte Fleig weitere Produktivitaetssteigerungen und Kostensenkungen. Generell unterstuetze er das Prinzip des Flaechentarifvertrags. Er muesse jedoch erlauben, dass auf betrieblicher Ebene mit dem Betriebsrat Dinge ohne Zustimmung der Tarifpartner geregelt werden koennen. Der Autokonzern wolle an der generellen 35-Stunden-Woche festhalten, betonte er.


Ab naechstes Jahr Direktfluege vom Baden-Airport nach Moskau

Soellingen. Der Regionalflughafen Karlsruhe/Baden-Baden bietet im naechsten Jahr vier Direktflug-Verbindungen an. Wie das Management heute bekannt gab, soll ab Januar neben London, Barcelona und Rom auch noch Moskau angeflogen werden. Zwei Mal woechentlich starten ab 7. Januar im Auftrag des Frankfurter Internet-Reisebueros "Book & Go" Tupolew-Maschinen vom Baden-Airpark aus nach Moskau-Domodedowo. In den Flugzeugen ist Platz fuer 180 Passagiere. Die Tickets fuer die einfache Strecke kosten nach Angaben des Unternehmens inklusive Steuern und Gebuehren 95 Euro und sind nur im Internet buchbar. Nach Angaben von "Book & Go"-Geschaeftsfuehrer Olaf Semeraro werden die Fluege unter anderem vom russischen Frachtflug-Spezialisten "Polet Flight" vorgenommen. Neben Soellingen werden auch die Flughaefen Berlin-Schoenefeld, Frankfurt/Hahn, Hamburg, Hannover und Muenchen angeflogen. Das Reiseunternehmen erwartet fuer 2004 fuer alle Verbindungen mehr als 85.000 Passagiere. Das entspraeche einer mehr als 70-prozentigen Auslastung. Semeraro rechnet damit, dass die Linien-Verbindungen nach Moskau zu 70 Prozent von Russen und zu 30 Prozent von Deutschen genutzt werden.Die neuen Direktfluege nach London-Stansted, Barcelona und Rom bietet die irische Billigfluggesellschaft Ryanair an. Die Verbindung nach London ist schon im Flugplan, Barcelona und Rom sollen im Fruehjahr aufgenommen werden.


Anklagen im Mannheimer Sparkassenprozess eingestellt

Mannheim. Der Mannheimer Sparkassenprozess ist juristisch beendet. Die letzte der drei Teilanklagen gegen zwei ehemalige Bank-Manager sei bereits in der vergangenen Woche eingestellt worden, teilte Oberstaatsanwalt Hubert Jobski heute mit. Bei einer neuerlichen Verhandlung waeren keine hoeheren als die bereits verhaengten Strafen zu erwarten gewesen, begruendete Jobski die Entscheidung. In dem Prozess gegen zwei ehemalige Bank-Manager wegen des Beinahe-Ruins der Mannheimer Sparkasse waren Anfang August Haftstrafen von drei Jahren sowie einem halben Jahr verhaengt worden. In der Revisions-Verhandlung wurden die beiden ehemaligen Vorstaende wegen Untreue sowie Verletzung der Pruefungs- und Informationspflicht bei der Kreditvergabe in Millionenhoehe verurteilt. Die neue Verhandlung war noetig geworden, weil der Bundesgerichtshof das erste Urteil beanstandet hatte. In der Affaere um das Kreditinstitut mussten sich urspruenglich vier Angeklagte verantworten. Ihnen wurde vorgeworfen, zwischen 1993 und 1994 ohne ausreichende Pruefung Kredite von 56 Millionen Mark (28,6 Millionen Euro) an eine ehemalige Fluggesellschaft vergeben zu haben. Mit solchen Geschaeften haetten sie die Sparkasse an den Rand des Ruins gesteuert. Gegen zwei Tatverdaechtige war das Verfahren gegen Zahlung einer Geldbusse bereits Anfang Juli eingestellt worden. In erster Instanz waren sogar drei der Angeklagten freigesprochen worden, der vierte hatte zwei Jahre Haft auf Bewaehrung erhalten. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte die Freisprueche wegen Rechtsfehlern jedoch teilweise aufgehoben und den Fall zur Neuverhandlung nach Mannheim verwiesen.


Verfahren gegen Autobahnraser verzoegert sich

Karlsruhe. Das Gerichtsverfahren gegen den so genannten Autobahnraser, der Mitte Juli auf der Autobahn A5 durch Draengeln einen toedlichen Unfall verursacht haben soll, verzoegert sich weiter. Das Amtsgericht Karlsruhe wird erst im Januar entscheiden, ob dem beschuldigten Testfahrer von DaimlerChrysler der Prozess gemacht wird. Die Anklage der Staatsanwaltschaft wegen fahrlaessiger Toetung liegt schon seit Ende Oktober vor. Der Mann soll am 14. Juli durch zu dichtes und schnelles Auffahren einen Unfall auf der A 5 verursacht haben. Dabei kamen eine junge Frau und ihre zweijaehrige Tochter ums Leben. Der 34-Jaehrige bestreitet, den Unfall ausgeloest zu haben. Ein Gutachten des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Wuerttemberg hatte ergeben, dass der von dem Beschuldigten gefahrene Mercedes den Kleinwagen der Frau nicht beruehrt hatte.


Groesster deutscher Naturpark im Schwarzwald

Freudenstadt. Die Karlsruher Regierungspraesidentin Gerlinde Haemmerle hat am Vormittag in Freudenstadt die Verordnung ueber den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord unterzeichnet. Mit 360.000 Hektar Flaeche ist er der groesste Naturpark in Deutschland. Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord e.V. erstreckt sich vom Landkreis Karlsruhe und von der Stadt Pforzheim im Norden bis zur suedlichen Grenze des Ortenaukreises (suedlicher des Schwarzwald). Entlang der Suedgrenze schliesst sich ein weiterer Naturpark, der Naturpark Suedschwarzwald an. Die laengste Nord-Sued-Ausdehnung des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord betraegt 90 Kilometer, seine groesste Breite etwa 65 Kilometer. Der Naturpark-Verein, dem sich bisher 103 Gemeinden angeschlossen haben, will dazu beitragen, die Schoenheit und den Charakter der Schwarzwaldlandschaft mit seiner Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten und zu schuetzen. Zudem will er daran mitwirken, die Bedingungen fuer Erholung und Tourismus in diesem Teil des Schwarzwalds zu verbessern. Nach Aussage des Vorsitzenden des Naturparkvereins, Peter Dombrowsky, ist ein wichtiges Ziel ausserdem die Foerderung der traditionellen Landwirtschaft.Der Sitz der Naturpark-Geschaeftsstelle soll in einem 2004 geplanten Erweiterungsbau des Naturschutzzentrums am Ruhestein eingerichtet werden. Zu einem der ersten Projekte des Parks gehoert die Foerderung von elf Portalgemeinden als "Tuer in die Erlebniswelt des Naturparks". Mit der einheitlichen Beschilderung der Wanderwege und mit der Ausbildung so genannter Schwarzwald-Guides wurde bereits begonnen. Weitere 99 Projekte sind in einer Datenbank gelistet, von denen 60 Prozent mit Landes- oder EU-Mitteln foerderungsfaehig sind.


Kassel hat die meisten Sozialhilfeempfaenger in Deutschland

Kassel war 2002 die Stadt mit den meisten Sozialhilfeempfaengern in Deutschland. Nach Angaben des Statisitischen Bundesamts erhielten rund 10,1 Prozent der Bevoelkerung in der nordhessischen Stadt staatliche Unterstuetzung zum Leben. Im Jahr zuvor lebten die meisten Sozialhilfeempfaenger in Bremerhaven.


Karlsruhe bewirbt sich als europaeische Kulturhauptstadt

Mit grosser Mehrheit hat der Karlsruher Gemeinderat die Bewerbung der Stadt als europaeische Kulturhauptstadt 2010 beschlossen. Die Entscheidung fiel mit 43 zu 4 Stimmen. Karlsruhe tritt als einzige Stadt aus Baden-Wuerttemberg an. Alleine die Bewerbung kostet die Stadt nach eigener Berechnung rund zwei Millionen Euro. Bei der Durchfuehrung des Projekts nach einem moeglichen Zuschlag sei dann mit weiteren 50 Millionen Euro Kosten zu rechnen. Die Stadt Karlsruhe will davon hoechstens ein Drittel finanzieren, den Rest sollen Bund, Land und Sponsoren bezahlen. Die Bewerbungsphase dauert bis Mitte 2005. Bundesweit gibt es neben Karlsruhe 16 weitere Bewerber-Staedte. Deutschland hat das Vorschlagsrecht fuer die Kulturhauptstadt 2010.


Schnee und Eisglaette verursachen schwere Unfaelle in Sueddeutschland

Stuttgart. Schnee und Eis haben den Strassenverkehr in Baden-Wuerttemberg in der vergangenen Nacht stellenweise erheblich behindert. Seit gestern Abend registrierte die Polizei insgesamt 101 Unfaelle. Die meisten davon waren Blechschaeden. Bei Rutschpartien auf der Strasse erlitten 16 Menschen Verletzungen, drei von ihnen schwere. Besonders glatt waren die Strassen im Bereich Stuttgart und Tuebingen. Allein dort kam es innerhalb weniger Stunden zu 77 wetterbedingten Unfaellen. Der Gesamtschaden wird auf mehr als eine halbe Million Euro geschaetzt. In der Nacht hatte die Autobahn A 7 in beide Fahrtrichtungen zeitweise gesperrt werden muessen, nachdem sich dort im Bereich Ellwangen (Ostalbkreis) ein Lastwagen quer gestellt hatte. Raeum- und Streudienste arbeiteten die ganze Nacht auf Hochtouren. Nach Angaben des Verkehrswarndienstes in Stuttgart entspannte sich die Verkehrslage im Laufe des Vormittags in ganz Baden-Wuerttemberg.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.8103 Euro
Kanada (1 $) 0.6143 Euro
England (1 Pfund) 1.4220 Euro
Schweiz (100 sfr) 64.403 Euro
Japan (100 Yen) 0.7542 Euro
Schweden (100 skr) 11.078 Euro
Suedafrika (100 R) 12.850 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 3865 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 10078 ( Stand 17:00 MEZ )
Nikkei-Index: 10271
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ