Bauunternehmer Holzmann erneut vor dem Aus |
Frankfurt am Main. Zweieinhalb Jahre nach der gerade noch verhinderten
Pleite steht der Baukonzern Philipp Holzmann jetzt wieder vor dem Aus.
Die meisten Glaeubiger-Banken sind mit dem Rettungskonzept unzufrieden,
das die Deutsche Bank bevorzugt. Die Beratungen koennten sich noch bis
in die Nacht hinziehen. Wenn sie scheitern, muss das Unternehmen noch
heute Insolvenz anmelden. Dann waeren weltweit 25.000 Arbeitsplaetze
gefaehrdet, allein 11.000 in Deutschland. Betroffen waeren auch zahlreiche
Zulieferbetriebe. In Frankfurt gingen mehrere hundert Beschaeftigte auf
die Strasse, um fuer den Erhalt ihrer Firma zu demonstrieren. |
Kein Eigenmaechtigkeiten der verunglueckten Soldaten |
Berlin. Die Soldaten, die bei dem Explosionsunglueck in Kabul vor zwei
Wochen getoetet worden sind, haben nach Auskunft der Staatsanwaltschaft
Potsdam nicht gegen einen Befehl gehandelt. Eine Sprecherin der Behoerde
widersprach damit Zeitungsberichten von heute. Mehrere Blaetter hatten
gemeldet, die Maenner haetten die russische Rakete nicht wie angeordnet
gesprengt, sondern nur entschaerft, um die Huelle als Andenken mit nach
Hause zu nehmen. Einen Befehl zur Sprengung hat es aber nach Auskunft
der Staatsanwaltschaft nicht gegeben. Auch das Verteidigungsministerium
bestaetigte, dass die Soldaten die Rakete zerlegen sollten. Naehere
Angaben gab es unter Hinweis auf die noch laufenden Ermittlungen aber
nicht. |
Kanzler spricht sich fuer Europa-Ministerrat aus |
Bundeskanzler Schroeder hat sich fuer die Schaffung eines Europa-Ministerrates
ausgesprochen, der statt der Außenminister die EU-Politik koordinieren
soll. Solche Ueberlegungen seien vernuenftig, da bei fortschreitender
Integration immer mehr Innen- und Finanzpolitik in die Zustaendigkeit
des Aussenministeriums falle, sagte Schroeder vor dem Bundestag. Der
europapolitische Sprecher der Union, Hintze, bezeichnete den Vorstoß
als "schallende Ohrfeige" fuer Außenminister Fischer. Er und
CDU-Fraktionschef Merz warfen Schroeder wegen dessen Attacken auf die
EU-Kommission einen "nationalistischen Rueckfall" vor. |
Regierungserklaerung zum EU-Gipfel |
Europa und auch Deutschland stehen nach Einschaetzung von Bundeskanzler
Schroeder vor einer wirtschaftlichen Besserung. In seiner
Regierungserklaerung zum EU- Gipfel kuendigte er an, die Interessen der
deutschen Industrie in Bruessel staerker vertreten zu wollen.
Gleichzeitig verteidigte Schroeder die Beschluesse zur stufenweisen
Oeffnung der Strom- und Gasmaerkte. Die Union warf der Bundesregierung
Versagen in der Wirtschaftspolitik vor. Unter Schroeder sei Deutschland
zum "kranken Mann Europas" und zum Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum
geworden, sagte Fraktionschef Merz. |
Parteispenden-Untersuchungsausschuss befasst sich mit der SPD |
Berlin. Die Koelner Parteispendenaffaere ist nun auch Thema im
Untersuchungsausschuss des Bundestages. SPD-Generalsekretaer Muentefering
sagte vor dem Ausschuss, er habe von den Koelner Spenden nichts gewusst.
Muentefering war frueher Landesvorsitzender der nordrhein-westfaelischen
SPD. Er verteidigte, wie seine Partei aufklaeren will. Die SPD sei nach
18 Tagen weiter als die CDU nach 27 Monaten. Die SPD in Nordrhein-Westfalen
hat heute die Liste mit den Namen der Koelner Spender veroeffentlicht.
Es geht um insgesamt 424.000 Euro. Die groessten Spender sind die Baufirma
der Koelner Muellverbrennungsanlage, Steinmueller, und der Muellunternehmer
Trienekens. Die Staatsanwaltschaft will im Zusammenhang mit der Affaere
nun auch gegen den frueheren SPD-Oberbuergermeister-Kandidaten Heugel
ermitteln. Er soll ein System geschaffen haben, wonach Firmen nach
erhaltenem Auftrag spenden sollten. |
Wuppertaler SPD erklaert 500.000-Mark-Spende fuer aufgeklaert |
Wuppertal. Die nordrhein-westfaelische SPD haelt die 500.000-Mark-Spende
in Wuppertal fuer aufgeklaert. Landesgeneralsekretaer Groschek sagte,
Oberbuergermeister Kremendahl und der SPD-Unterbezirksvorsitzende
Biesterfeld haetten SPD-Bundesschatzmeisterin Wettig-Danielmeier alle
Einzelheiten erklaert. Es liege kein schuldhaftes Verhalten vor. Die
Wuppertaler Staatsanwaltschaft will weiter ermitteln. Sie geht einem
Anfangsverdacht der Korruption nach, weil im Oberbuergermeisterwahlkampf
vor drei Jahren der Bauunternehmer Clees mehr als 200.000 Euro gespendet
hat. Es ist unklar, ob es dafuer Gegenleistungen gab. |
Nationaler Stabilitaetspakt soll vorgezogen werden |
Berlin. Der Bund und die Laender haben sich angeblich darauf geeinigt,
ihre Ausgaben schon frueher als geplant zu senken. Bei einer Sitzung
des Finanzplanungsrates von Bund, Laendern und Gemeinden wurde bekannt,
dass der sogenannte nationale Stabilitaetspakt vorgezogen werden soll.
Er sollte urspruenglich erst in drei Jahren in Kraft treten. Darin
verpflichtet sich der Bund, seine Ausgaben pro Jahr um ein halbes
Prozent zu senken. Die Laender sollen dafuer sorgen, dass ihre Ausgaben
pro Jahr um hoechstens ein Prozent steigen. Bund und Laender verhandeln
noch darueber, wo Geld gespart werden kann. Mit dem nationalen
Stabilitaetspakt will Bundesfinanzminister Eichel einen ausgeglichenen
Haushalt erreichen. Das hatte er seinen europaeischen Kollegen wegen
des hohen Haushaltsdefizits versprochen. |
Dritte Runde der Metall-Tarifverhandlungen in Niedersachsen |
Die Metall-Tarifverhandlungen fuer den Bezirk Niedersachsen gehen heute
in die dritte Runde. Die IG Metall fordert für die 80.000 Beschaeftigten
in ihrem Bezirk 6,5 % mehr Lohn und Gehalt und eine Erhoehung der
Verguetung für Auszubildende um 55 Euro. Außerdem soll der Einstieg in
einen gemeinsamen Entgelttarifvertrag für Arbeiter und Angestellte
durchgesetzt werden. Am Montag waren die Verhandlungen fuer Bremen,
Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und im
nordwestlichen Niedersachsen ergebnislos vertagt worden. |
Robin Wood stoppt Atommuelltransport |
Mitglieder der Umweltschutzorganisation Robin Wood haben am fruehen
Morgen bei Hamburg einen Atommuelltransport auf dem Weg in die britische
Aufarbeitungsanlage Sellafield gestoppt. Der Bundesgrenzschutz beendete
die Blockade nach vier Stunden. Mehrere Personen wurden festgenommen. |
US-Pilot stirbt bei Absturz in der Naehe von Trier |
Beim Absturz eines Kampfflugzeuges des US-Luftwaffe in der Naehe von
Trier ist der US-Pilot ums Leben gekommen. Das Flugzeug vom Typ F-16C
sei nordoestlich des Flugplatzes Spangdahlem, zwischen den Orten Hof
Hau und Landscheid, niedergegangen, teilte die US-Luftwaffe mit. Die
Absturzursache sei unklar. Experten haetten die Ermittlungen
aufgenommen. Der Tower habe gegen 21:00 Uhr am Mittwochabend den
Funk- und Radarkontakt zu dem Flugzeug verloren, teilten die
US-Militaerbehoerden mit. Die Maschine gehoerte zum 52.Jagdgeschwader
in Spangdahlem und war auf einem Uebungsflug. |
Hochwasserlage noch immer angespannt |
Stuttgart. Die Hochwasserlage in Baden-Wuerttemberg ist noch immer
angespannt. Am schlimmsten betroffen in derzeit die Stadt Heidelberg.
In der Heidelberger Innenstadt sind mittlerweile auch einige Keller in
der Altstadt ueberschwemmt. In allen anderen von den heftigen
Regenfaellen betroffen Gebieten im Land sinken die Pegelstaende der
Fluesse. In Karlsruhe sind noch die Strassen zum Rhein gesperrt. Auch
die Rems hat an vielen Stellen fuer Ueberschwemmungen gesorgt. Im
Kreis Ludwigsburg sind derzeit noch fuenf Landes- und Kreisstrassen
gesperrt. Auch in anderen Landesteilen wird der Verkehr durch gesperrte
Strassen behindert. |
Pilot war betrunken |
Hamburg. Der Pilot des vor einer Woche abgestuerzten Bundeswehr-
Rettungshubschraubers war betrunken. Die Luftwaffe und die Hamburger
Staatsanwaltschaft teilten mit, der Mann habe einen Blutalkoholspiegel
von 1,5 Promille gehabt. Auch beim Bordmechaniker des Hubschraubers
wurde ein Alkoholwert von 1,2 Promille festgestellt. Beim Absturz des
Rettungshubschraubers ueber Hamburg sind ausser den beiden betrunkenen
Soldaten noch ein weiterer Soldat und zwei Aerzte ums Leben gekommen. |
Boerse |
|
Quellen |
|