GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 02. 10. 2006



* Neuerliche Beratungen ueber Gesundheitsreform
* Feierlichkeiten zur deutschen Einheit beginnen in Kiel
* Oettinger: Keine Abschottung gegenueber Merkel
* Lehmann sieht Dialog mit Muslimen am Nullpunkt
* Zusaetzliche Lehrstellen gefordert
* Siemens richtet Hilfsfonds fuer BenQ-Mitarbeiter ein
* Tornado deckt in Thueringen Daecher ab und entwurzelt Baeume
* Windenergie-Testfeld bis 2008
* Film-Regisseur Frank Beyer gestorben
* Boerse



Neuerliche Beratungen ueber Gesundheitsreform

Im Streit um die Gesundheitsreform zeichnet sich keine Annaeherung ab. Vor den neuerlichen Beratungen in Berlin, die am Mittag begannen, aeusserte sich der Verhandlungsfuehrer der Union, Zoeller, skeptisch. SPD-Generalsekretaer Heil betonte, seine Partei strebe noch in dieser Woche eine Loesung an. Umstritten sind unter anderem der Finanzausgleich zwischen den Kassen sowie der Umbau der privaten Krankenversicherung. Der SPD-Gesundheitsexperte Fiedler sprach sich fuer eine Ein-Prozent-Grenze bei der Zusatzpraemie zum geplanten Gesundheitsfonds aus. Die Versicherten duerften nicht ueberfordert werden, sagte Fiedler im Deutschlandfunk. Am Mittwoch sollen die Koalitionsspitzen unter Leitung von Bundeskanzlerin Merkel und des SPD-Vorsitzenden Beck abschliessend ueber das Reformprojekt beraten. Regierungssprecher Steg ist zuversichtlich, dass der Streit noch in dieser Woche beigelegt wird.


Feierlichkeiten zur deutschen Einheit beginnen in Kiel

Mit der Eroeffnung eines Buergerfestes hat in Kiel die Feier zum Tag der deutschen Einheit begonnen. Bis morgen Abend werden in der Stadt an der Foerde mehrere hunderttausend Gaeste erwartet. Rund um die Hoern, der Spitze der Kieler Foerde, praesentieren sich am so genannten Laenderkai alle 16 Bundeslaender, die Verfassungsorgane wie auch zahlreiche gesellschaftliche Organisationen. Bundesratspraesident Carstensen sprach von "gewaltigen Entwicklungen" seit 1990, auf die man stolz sein koenne.


Oettinger: Keine Abschottung gegenueber Merkel

Ministerpraesident Guenther Oettinger (CDU) hat Meldungen widersprochen, wonach er und andere CDU-Laenderchefs sich staerker von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) abgrenzen wollten. Eine Politik der "Abschottung" gegen Merkel gebe es nicht, sagte Regierungssprecher Christoph Dahl. Derartige Aussagen seien "frei erfunden und voellig absurd", so Dahl weiter. Kritik an einzelnen Reformvorhaben der Bundesregierung sei nicht als Kritik an der Kanzlerin zu verstehen. Auch der hessische Ministerpraesident Roland Koch, sein saarlaendischer Amtskollege Peter Mueller und Niedersachsens Ministerpraesident Christian Wulff liessen derartige Aussagen dementieren.


Lehmann sieht Dialog mit Muslimen am Nullpunkt

Der Dialog zwischen Christen und Muslimen ist nach Einschaetzung von Karl Kardinal Lehmann, "ziemlich am Nullpunkt" angelangt. Mit ungewoehnlich scharfen Worten rief Lehmann islamische Papst-Kritiker dazu auf, "elementare Spielregeln eines sachlichen und fairen Umgangs miteinander" einzuhalten. Das teilte das Bistum in Mainz mit. "Es darf nicht geschehen, dass man bei eindeutiger Textlage bestimmte Missdeutungen, die nicht das geringste Fundament haben, staendig wiederholt", erklaerte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in einem Beitrag fuer die Bistums-Kirchenzeitung "Glaube und Leben".


Zusaetzliche Lehrstellen gefordert

Holzkirchen. Am Tag der Ausbildung hat sich die bayerische Staatsregierung mit einem eindringlichen Appell an die Wirtschaft gerichtet. Die Lehrstellensituation, so Sozialministerin Stewens, sei leider noch angespannt. Da aber eine solide Ausbildung das Fundament fuer die Zukunft der Jugend und des Gemeinwesens sei, muessten noch mehr Lehrstellen geschaffen werden. Der Tag der Ausbildung ist Teil der Initiative "Fit for Work - 2006" in der sich der Freistaat mit Vertretern der bayerischen Wirtschaft und der Bundesagentur fuer Arbeit zusammengeschlossen hat. Mehrere Mitglieder der Staatsregierung besuchten anlaesslich des Aktionstages Unternehmen in verschiedenen Teilen Bayerns.


Siemens richtet Hilfsfonds fuer BenQ-Mitarbeiter ein

Der Siemens-Konzern richtet einen Hilfsfonds fuer die Mitarbeiter des insolventen Mobiltelefon-Produzenten BenQ ein. Unternehmenschef Kleinfeld erlaeuterte in Muenchen, man werde dreissig Millionen Euro fuer die Beschaeftigten zur Verfuegung stellen. Zusaetzlich verzichte der Vorstand ein Jahr lang auf die oeffentlich kritisierte Gehaltserhoehung von dreissig Prozent. Mit den so eingesparten fuenf Millionen werde der Fonds aufgestockt. Das Geld soll den etwa dreitausend Betroffenen unter anderem fuer Qualifizierungsmassnahmen und Umschulungen zugute kommen. Die bayerische IG Metall nannte die Summe zu gering, um den deutschen BenQ-Beschaeftigten eine ernsthafte Perspektive bieten zu koennen. Bayerns Wirtschaftsminister Huber sagte nach einem Gespraech mit Gewerkschaftern und dem BenQ-Betriebsrat, gemeinsames Ziel aller Beteiligten sei es, die Handy-Produktion in Deutschland zu halten. Geklaert werden muesse zudem, inwieweit die Patente noch in der Bundesrepublik oder bereits beim Mutterkonzern in Taiwan laegen. Der bayerische Ministerpraesident Stoiber und Siemenschef Kleinfeld wollen am Abend in einem Krisengespraech ueber die Zukunft von BenQ beraten.


Tornado deckt in Thueringen Daecher ab und entwurzelt Baeume

Im thueringischen Quirla hat ein Tornado in der vergangenen Nacht mindestens 20 Daecher abgedeckt. Nach Angaben der Polizei wurden zwei Menschen verletzt, einer von ihnen schwer. Baeume stuerzten um, die Stromversorgung in dem Ort brach zeitweise zusammen. Viele Bewohner verbrachten die Nacht in Notunterkuenften.


Windenergie-Testfeld bis 2008

Vor der niedersaechsischen Nordseekueste soll bis 2008 ein Windenergie-Testfeld mit zwoelf Windkraftanlagen entstehen. Darauf haetten sich die Bundesregierung, Energieversorger und die Hersteller der Windraeder geeinigt, teilte Umweltminister Gabriel in Berlin mit. Das Testfeld soll 45 Kilometer noerdlich der Insel Borkum errichtet werden. Fuer das Projekt ist ein Investitionsvolumen von 175 Millionen Euro veranschlagt.


Film-Regisseur Frank Beyer gestorben

Der Filmregisseur Frank Beyer ist tot. Er starb gestern im Alter von 74 Jahren nach laengerer Krankheit in Berlin. Beyer galt als einer der renommiertesten Regisseure der DDR. Zu seinen bekanntesten Werken zaehlen die Filme "Nackt unter Woelfen", "Spur der Steine" und "Jakob der Luegner".

Der Bundesverband Regie hat den verstorbenen Filmemacher Frank Beyer als Nonkonformisten gewuerdigt, der sich auch zu DDR-Zeiten nie angepasst habe. Im Nachruf des Verbandes heisst es, mit Frank Beyer verliere man einen der politischsten Regisseure des Landes. Brandenburgs Ministerpraesident Platzeck meinte, Beyer habe Filmgeschichte geschrieben und den Standort Potsdam-Babelsberg zu einem Synonym fuer grosse Kunst gemacht.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7879 Euro
Kanada (1 $) 0.7037 Euro
England (1 Pfund) 1.4760 Euro
Schweiz (100 sfr) 63.119 Euro
Japan (100 Yen) 0.6664 Euro
Schweden (100 skr) 10.729 Euro
Suedafrika (100 R) 10.172 Euro
China (1 Yuan) 0.0991 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 5999.46 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 11718.69 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 16254.29
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ