Weihnachtspredigten der Kirchen |
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofs-Konferenz, Kardinal Lehmann,
hat die mangelnde Kinderfreundlichkeit in der Bundesrepublik
kritisiert. In seiner Weihnachtspredigt im Mainzer Dom sagte Lehmann,
es sei eine Schande, wieviele Kinder an den Grenzen der Armut oder
darunter lebten. Der Koelner Erzbischof Kardinal Meisner hat in seiner
Predigt am ersten Weihnachtstag Abtreibung und Sterbehilfe
angeprangert. Die Kirche muesse das ungeborene Leben sowie alte und
behinderte Menschen vor Euthanasie schuetzen. Muenchen. Der Erzbischof
von Muenchen und Freising, Kardinal Wetter, hat in seiner
Weihnachtspredigt mehr Fuersorge und Aufmerksamkeit fuer Kinder
gefordert. In der Christmette im Liebfrauendom sagte Wetter, wenn Gott
bei seiner Menschwerdung ein armes Kind geworden sei, dann muesse
unsere ganze Liebe den Kindern gelten. Der Kardinal forderte mehr Mut
zum Kind. Ausserdem muessen nach seinen Worten auslaendische Kinder
besser in unsere Gesellschaft integriert werden. Der Praesident der
Evangelischen Kirche in der Pfalz, Eberhard Cherdron, hat in Speyer zu
mehr Engagement zum Erhalt des Friedens aufgerufen. "Wir muessen alles
daran setzen, dass der Traum des Friedens Wirklichkeit wird. Als
aeusserer Friede in der Welt der Politik. Als innerer Friede, in dem
jeder mit seinen Naechsten und sich selbst lebt", mahnte der
Kirchenpraesident in seiner Predigt am ersten Weihnachtstag in der
Gedaechtniskirche zu Speyer. Da Frieden aber kein Naturzustand sei,
muesse er gestiftet werden - auch in den eigenen vier Waenden. Der
Speyerer Bischof Anton Schlembach hat in seiner Weihnachtspredigt
Jesus Christus als "die einzig befriedigende Antwort auf die Fragen"
bezeichnet, "die die Menschheit von Anfang an umtreiben und quaelen":
die Frage nach Gott, nach dem Sinn des Lebens sowie nach Schuld und
Tod. Als eines der wesentlichen Elemente der Wirkungsgeschichte Jesu
nannte Schlembach eine in der Naechstenliebe gruendende neue
Solidaritaet, die sich auch dem Fremden nicht verschliesse. Der
Limburger Bischof Franz Kamphaus warnt die katholische Kirche in
Deutschland vor Wehleidigkeit. Der auch fuer Teile von Rheinland-Pfalz
zustaendige katholische Oberhirte sagte im Georgsdom: "Wenn man hier
zu Lande den Eindruck gewinnt, die Kirche braeche zusammen, weil ihr
das Geld ausgeht - die Sorge hatte Jesus nicht." Nicht Geld, sondern
Gott sei Jesu Reichtum gewesen, betonte Kamphaus. In Jesus habe Gott
sich auf den Weg zu den Menschen gemacht und sei dabei vor allem den
Schwaechsten der Gesellschaft begegnet. Der Bischof forderte von den
Glaeubigen, nicht wie Fans aus sicherer Distanz Beifall zu klatschen,
sondern sich in der Nachfolge Gottes auf Jesu Weg zu machen. |
2008 soll das Briefmonopol der Post fallen |
Die Bundesregierung will das Briefmonopol der Deutschen Post 2008
auslaufen lassen. Dies berichtet das Magazin "Focus". Der Artikel
beruft sich auf eine Stellungnahme der Bundesregierung zum
Taetigkeitsbericht der Regulierungsbehoerde fuer Post und
Telekommunikation, die in den naechsten Tagen dem Bundestag zugeleitet
werde.Darin schreibt die Bundesregierung laut Focus "eine
Verlaengerung der gesetzlichen Exklusivlizenz" erscheine "nicht
erforderlich". Es sei davon auszugehen, dass sich die Deutsche Post
nach der Liberalisierung "gut behaupten wird", zitiert das Magazin
weiter.Bisher hat die Deutsche Post AG als Nachfolgerin der Bundespost
ein Monopol fuer einen grossen Teil des Briefmarktes, in dem andere
Unternehmen keine Dienste anbieten duerfen. Rund zehn Milliarden Euro
wurden 2003 im Briefmarkt umgesetzt - davon entfielen 6,8 Milliarden
auf den Monopolbereich.Kritiker fordern seit langem, die
Bundesregierung solle ein Enddatum fuer dieses Monopol festlegen. |
Diskussion um Hartz IV und die Steuerrerform |
Die Gewerkschaften wollen auf Nachbesserungen der Arbeitsmarktreform
Hartz IV draengen. Nach dem Start der Reform 2005 stuenden Gespraeche
mit dem Bundeskanzler ueber die Auswirkungen an, sagte DGB-Vizechefin
Engelen-Kefer. "Der Kanzler hat deutlich gesagt, bei einer so grossen
Reform kann noch korrigiert werden, wenn es denn erforderlich ist",
erinnerte Engelen-Kefer. Der DGB erwarte, dass Bedenken nicht nur
angehoert wuerden, sondern die Regierung Probleme auch beseitige.
Unabhaengig davon wuerde der DGB "auch alle rechtlichen Moeglichkeiten
pruefen".
Um die zukuenftige Belastung der Buerger durch die Anfang des Jahres
in Kraft tretende weitere Stufe der Steuerreform ist neuer Streit
aufgekommen. Fachleute erwarten, dass sich die Abgabenlast fuer die
Buerger ungeachtet der dann geringeren Steuersaetze weiter erhoeht.
Zur Begruendung wurden Mehrbelastungen fuer Kinderlose durch die
Pflegeversicherung ab 1.Januar sowie die Absicherung von Zahnersatz
und Krankengeld genannt, die ab Juli allein die Arbeitnehmer tragen
muessen. Die Bundesregierung wies diese Darstellung zurueck. Sprecher
des Bundesfinanz- und des Bundessozialministeriums erklaerten, die
letzte Stufe der Steuerreform und die Sozialreformen bewirkte eine
spuerbare Entlastung der Buerger. Der ueberwiegende Teil habe 2005
auch unter Beruecksichtigung der Sozialreformen netto mehr Geld in der
Tasche. |
Mehrarbeit prognostiziert |
Die Arbeitnehmer in Deutschland muessen nach Ansicht von
Gesamtmetall-Praesident Kannegiesser kuenftig mehr arbeiten. "Wir
muessen uns alle beruflich mehr anstrengen, andere sitzen uns dicht
auf den Fersen oder haben uns ueberholt", sagte er der
Nachrichtenagentur AP. Arbeitszeitverlaengerung sei die sozialste
Moeglichkeit, Kosten zu senken. So koenne das Einkommensniveau
gehalten werden. Einer pauschalen Arbeitszeitverlaengerung auf 40 oder
42 Stunden pro Woche erteilte der Arbeitgeberchef eine Absage. Die
Vereinbarungen muessten auf betrieblicher Ebene getroffen werden. |
Bsirske kritisiert Schieflage in der Sozialpolitik |
Ver.di-Chef Bsirske hat eine Schieflage in der Sozialpolitik
kritisiert. Die Gesundheitsreform werde vor allem von den Patienten
bezahlt - voraussichtlich mit 23 Mrd. Euro im Jahr. "Zugleich wird es
zu einer Entlastung auf Arbeitgeberseite kommen in einer
Groessenordnung von jaehrlich 16 Mrd. Euro", sagte Bsirske in einem
dpa-Gespraech. Es handle sich um eine "Umverteilung, die ihresgleichen
in der Sozialpolitik sucht". Um die Beitraege wirksam zu senken,
muesse es Reformen auf der Einnahmen- wie Ausgabenseite geben, sagte
Bsirske. |
Huygens trennt sich planmaessig von Cassini |
Pasadena. Die europaeische Raumsonde "Huygens" hat sich plangemaess
von dem unbemannten NASA-Mutterschiff "Cassini" getrennt und Kurs auf
den geheimnisvollen Saturn-Mond Titan genommen. Nach Angaben der
Europaeischen Weltraumagentur ESA soll "Huygens" am 14. Januar auf
Titan landen und die einzigartige Atmosphaere des Mondes erforschen.
Von der Erkundung des Titan erhoffen sich Wissenschaftler weltweit
neue Erkenntnisse ueber den Ursprung des Lebens. Die chemische
Zusammensetzung der Atmosphaere des Saturn-Mondes aehnelt jenen
Bedingungen, wie sie auf der Erde vor vier Milliarden Jahren - zur
Zeit der Entstehung des Lebens - herrschten.
Bundesforschungsministerin Bulmahn hat den Beginn des Landeanflugs der
europaeischen Weltraumsonde "Huygens" auf den Saturnmond Titan als
bedeutenden Erfolg gewuerdigt. Die Ministerin, die gleichzeitig
Ratsvorsitzende der Europaeischen Weltraumorganisation ist, sagte, die
Forschungsmission solle Aufschluss ueber die Entstehung der Erde
geben. |
Quellen |
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