GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 01.11.2002



* Fischer in New York
* FDP diskutiert ueber personelle Konsequenzen
* Gesundheits-Sparplaene in der Diskussion
* Boehmer ist neuer Bundesratspraesident
* 3,92 Mio. Arbeitslose im Oktober
* "Atommuell-Endlager" vor der bayerischen Staatskanzlei
* Aufruf zur Rettung des Deutschen Musikrats
* Boerse



Fischer in New York

Bundesaussenminister Fischer trifft zum Abschluss seiner dreitaegigen USA-Reise heute in New York UN-Generalsekretaer Annan. Im Mittelpunkt des Gespraechs duerften die Bemuehungen des UN-Sicherheitsrats um eine Irak-Resolution sowie die Mitgliedschaft Deutschlands in dem Gremium stehen, die turnusgemaess im Januar beginnt. Nach einem Treffen Fischers mit US-Aussenminister Powell hatten sich beide zuversichtlich gegeben, dass die Spannungen zwischen Deutschland und den USA ueberwunden werden koennten, jedoch Differenzen in der Irak-Politik eingeraeumt


FDP diskutiert ueber personelle Konsequenzen

Duesseldorf. Die FDP diskutiert ueber weitere personelle Konsequenzen aus der Spendenaffaere. Der geschaeftsfuehrende Vorstand der nordrhein-westfaelischen FDP erwaegt seinen Ruecktritt. Ein endgueltiger Beschluss soll am Montag fallen. Das sagte die stellvertretende Vorsitzende der Landespartei, Flach. Nach ihren Worten geht es allerdings um ein Vertrauens-Votum fuer den gesamten Landesvorstand. Ihre Kandidatur fuer den Landesvorsitz bleibe bestehen. Der FDP-Fraktionschef im Bundestag, Gerhardt, hatte am Nachmittag die Ruecktrittforderung erhoben.


Gesundheits-Sparplaene in der Diskussion

Berlin. In der Diskussion um die Gesundheits-Sparplaene der Koalition mahnt der Deutsche Gewerkschafts-Bund zur Besonnenheit. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Engelen-Kefer sagte, kurzfristige Einsparungen zur Stabilisierung der Krankenversicherung seien unumgaenglich. Engelen-Kefer verwies auf den dramatischen Einbruch der Einnahmen wegen der hohen Arbeitslosigkeit. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende erklaerte, es gehe nicht um die Gefaehrdung der Gesundheits-Versorgung, sondern um eine Begrenzung hoher Besitzstaende. Gesundheits-Ministerin Schmidt sagte, sie wolle ihr Sparpaket trotz Kritik durchsetzen. Sie wies darauf hin, dass die gesetzlichen Krankenkassen auch in Zukunft bei einer finanziellen Notlage ihre Beitraege erhoehen duerften. Wegen einiger Details gebe es auch noch Gespraechsbedarf mit den gruenen Koalitions-Partner. Spitzenpolitiker der Gruenen hatten sowohl die geplante Nullrunde im Gesundheitswesen als auch eine verstaerkte Erhoehung des Rentenbeitrags um insgesamt 0,4 Prozentpunkte kritisiert.


Boehmer ist neuer Bundesratspraesident

Sachsen-Anhalts Ministerpraesident Boehmer hat heute turnusgemaess sein Amt als Bundesratspraesident angetreten. Am 18. Oktober war er von der Laenderkammer einstimmig gewaehlt worden. Boehmers Amtszeit dauert ein Jahr.


3,92 Mio. Arbeitslose im Oktober

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist einem Zeitungsbericht zufolge im Oktober leicht gesunken und damit erneut unter der Marke von vier Millionen geblieben. Im Vergleich zum Vormonat sei die Arbeitslosenzahl im Oktober unbereinigt um 25.000 auf knapp 3,92 Mio. zurueckgegangen, berichtete "Die Welt". Damit seien rund 190.000 Menschen mehr als erwerbslos registriert gewesen als noch vor einem Jahr. Es handele sich um den hoechsten Oktober-Wert seit fuenf Jahren. Vom Bundesministerium fuer Wirtschaft und Arbeit war zunaechst keine Stellungnahme zu erhalten.


"Atommuell-Endlager" vor der bayerischen Staatskanzlei

Aus Protest gegen die deutsche Atommuell-Politik hat Greenpeace vor der bayerischen Staatskanzlei in Muenchen ein symbolisches "Atommuell-Endlager" aufgebaut. Die Organisation lud 40 als Atommuell markierte Faesser ab. Greenpeace wirft Bayern vor, von der Zwischenlagerung in Gorleben besonders zu profitieren und darauf zu hoffen, dass das Lager als Endlager freigegeben werde.


Aufruf zur Rettung des Deutschen Musikrats

Berlin. Mehr als 60 Kuenstler und Politiker haben zur Rettung des Deutschen Musikrates aufgerufen. Der Rat ist mit fast 500.000 Euro verschuldet und muss bis spaetestens 9. November Insolvenz beantragen. In der "Neuen Musikzeitung" erklaerten unter anderem Bundestagspraesident Thierse, die Dirigenten Rattle, Barenboim und Masur, sowie der Leiter der Bayreuther Festspiele Wagner ihre Solidaritaet mit dem Musikrat. Thierse sagte, es muessten Alternativen zur Insolvenz geprueft werden. Kein Kulturprojekt des Deutschen Musikrates duerfe gefaehrdet werden. Der Deutsche Musikrat wurde 1953 in Bonn gegruendet. Er vertritt nach eigenen Angaben mehr als acht Millionen Menschen, die sich beruflich oder privat mit Musik befassen. Die Schulden des Musikrates sind durch Management-Fehler in den letzten Jahren entstanden.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$)   1.0052 Euro
Kanada (1 $)   0.6455 Euro
England (1 Pfund)   1.5720 Euro
Schweiz (100 sfr)   68.427 Euro
Japan (100 Yen)   0.8229 Euro
Schweden (100 skr)   10.992 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax: 3160,74 ( aktuell )  
Dow-Jones-Index: 8461,32 ( Stand 17:00 MEZ )  
8397,03 ( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index: 8685,72
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR3    19:00 MEZ
B5    20:00 MEZ