GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 21. 08. 2006



* Aussenminister Steinmeier sagt Afghanistan weitere Unterstuetzung zu
* Bundeswehr nimmt Hilfslieferungen in den Libanon auf
* Bahn verstaerkt Sicherheitsvorkehrungen
* Positive Bilanz der Wirtschaftsentwicklung
* Deutlich mehr Steuereinnahmen fuer Bund und Laender
* Weiter Diskussion um schaerfere Anti-Terrormassnahmen
* Gesundheitsfonds koennte sich verzoegern
* Steinbrueck bedauert Forderung nach Urlaubsverzicht
* Deutsche Telekom zu mehr Wettbewerb aufgefordert
* DGB beklagt Lage auf dem Lehrstellenmarkt
* Boerse



Aussenminister Steinmeier sagt Afghanistan weitere Unterstuetzung zu

Kabul. Bundesaussenminister Steinmeier hat Afghanistan weitere Unterstuetzung zugesagt. Nach seinem Treffen mit Praesident Karsai erklaerte Steinmeier, das afghanische Volk habe es verdient, dass in den Anstrengungen nicht nachgelassen werde. Sowohl Karsai als auch Steinmeier bezeichneten die Sicherheitslage vor allem im Sueden Afghanistans als ernst. Dort ist es in letzter Zeit zu heftigen Gefechten mit Taliban-Kaempfern gekommen. Die deutschen Soldaten der internationalen Friedenstruppe sind im relativ ruhigen Norden Afghanistans stationiert.


Bundeswehr nimmt Hilfslieferungen in den Libanon auf

Die Bundeswehr beginnt heute mit ihren Hilfsfluegen in den Libanon. Eine der beiden nach Amman verlegten Transall-Maschinen werde zwei Tonnen Zelte in die libanesische Hauptstadt Beirut transportieren, teilte die Luftwaffe in Koeln mit. Eine weitere Transall sei nach der Anforderung der Vereinten Nationen von Amman nach Larnaka auf Zypern geflogen. Sie soll die Luftbruecke unterstuetzen, die von dort aus nach Beirut eingerichtet werden soll. In den naechsten Tagen werden vor allem Medikamente, medizinische Ausruestung und Nahrungsmittel in den Libanon transportiert.


Bahn verstaerkt Sicherheitsvorkehrungen

Als Reaktion auf die missglueckten Bombenanschlaege auf zwei Zuege will die Deutsche Bahn die Sicherheitsvorkehrungen verstaerken. Die Bundespolizei werde stichprobenweise Gepaeckkontrollen vornehmen, kuendigte Bahnvorstandsmitglied Wiesheu im Bayerischen Rundfunk an. Ausserdem werde die Videoueberwachung ausgeweitet. Es sei jedoch unrealistisch, fuer den Bahnverkehr Sicherheitsmassnahmen wie an Flughaefen zu fordern, betonte Wiesheu. Bei 30.000 Zuegen pro Tag und rund fuenf Milliarden Passagieren jaehrlich sei dies nicht moeglich. Nach Angaben des Staatssekretaers im Bundesinnenministerium, Hanning, gibt es noch keine Spur von dem zweiten mutmasslichen Kofferbombenattentaeter. Die Ermittler werteten derzeit Spuren aus, die sich nach der Festnahme eines Libanesen in Kiel ergeben haetten. Gegen den 21-Jaehrigen war gestern Haftbefehl erlassen worden.


Positive Bilanz der Wirtschaftsentwicklung

Bundeskanzlerin Merkel hat eine positive Bilanz der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland gezogen. Die Wirtschaftsmisere der vergangenen Jahre sei ueberwunden, sagte Frau Merkel auf der ersten Pressekonferenz nach der Sommerpause in Berlin. Zwar koenne niemand mit 4,3 Millionen Arbeitslosen zufrieden sein, doch gebe es viele hoffnungsvolle Signale. Die Bundesregierung rechnet fuer dieses Jahr mit einem starken Wirtschaftswachstum und steigenden Steuereinnahmen.


Deutlich mehr Steuereinnahmen fuer Bund und Laender

Berlin. Die anziehende Konjunktur und hoehere Unternehmensgewinne haben Bund und Laendern weiterhin deutlich steigende Steuereinnahmen beschert. Wie aus dem aktuellen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, nahmen die oeffentlichen Haushalte im Juli 11,5 Prozent mehr an Steuern ein als im Vorjahresmonat. Insgesamt sind im ersten Halbjahr die Steuereinnahmen um 7,5 Prozent auf 207 Milliarden Euro gestiegen, damit wurden die Erwartungen des Steuerschaetzerkreises uebertroffen.


Weiter Diskussion um schaerfere Anti-Terrormassnahmen

Berlin. Nach der Festnahme von einem der beiden Kofferbombenleger laeuft die Fahndung nach einem zweiten Taeter auf Hochtouren. Er wurde von einer Ueberwachungskamera erfasst, als er mit einem Bombenkoffer im Koelner Hauptbahnhof am 31. Juli den Regionalexpress nach Dortmund bestieg. Die beiden - nur durch technische Fehler glimpflich verlaufenen - Bombenanschlaege auf Zuege haben zu einer Diskussion ueber schaerfere Anti-Terrormassnahmen gefuehrt. Neben Forderungen nach einer intensiveren Videoueberwachung oeffentlicher Raeume und der schnellen Verabschiedung eines Gesetzes ueber eine Anti-Terrorkartei ist jetzt vom Einsatz bewaffneter Zugbegleiter die Rede. Politiker von CDU und CSU sprachen sich fuer den Einsatz so genannter "Railmarschalls" in der "Bild"-Zeitung aus.


Gesundheitsfonds koennte sich verzoegern

Die fuer Anfang 2008 geplante Einfuehrung eines Gesundheitsfonds koennte sich nach Ansicht von Kanzlerin Merkel verzoegern. Es koenne sein, dass man fuer die Ent- schuldung der Krankenkassen "sechs Mo- nate laenger braucht", sagte Merkel. Oh- ne diese Entschuldung sei "ein Start in den Gesundheitsfonds nicht moeglich". In den Fonds sollen Beitraege von Ar- beitgebern und Arbeitnehmern sowie Steuermittel fliessen. Die Kassen erhal- ten daraus einen einheitlichen Betrag pro Versichertem. Die Krankenkassen be- kaempfen dieses Modell vehement.


Steinbrueck bedauert Forderung nach Urlaubsverzicht

Bundesfinanzminister Steinbrueck hat seine umstrittene Forderung nach Urlaubsverzicht zugunsten der Altersvorsorge bedauert. Er habe sich nicht als Staatskommissar fuer Urlaubsfragen aufspielen wollen, sagte der SPD-Politiker am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Valluhn in Mecklenburg-Vorpommern. Er habe nur darauf aufmerksam machen wollen, dass die Deutschen Vorsorge fuer die Zukunft betreiben muessten, notfalls auch zu Lasten des Konsums in der Gegenwart.


Deutsche Telekom zu mehr Wettbewerb aufgefordert

Die EU-Kommission verlangt von der Deutschen Telekom die Oeffnung ihrer Breitbandnetze fuer andere Wettbewerber. Damit sollten die Preise fuer die Internet-Nutzung in Deutschland sinken, erklaerte Medien-Kommissarin Reding in Bruessel. Sie billigte einen umfassenden Regulierungsvorschlag der Bundesnetzagentur zur Breitbandoeffnung und forderte eine sofortige Umsetzung der Plaene. - Ueber das neue Netz sollen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 Millionen Bit pro Sekunde gleichzeitig Internet-Fernsehen und Telefongespraeche uebertragen werden.


DGB beklagt Lage auf dem Lehrstellenmarkt

Berlin. Die Lage auf dem Lehrstellenmarkt wird sich nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes in diesem Jahr noch mehr verschlechtern als bisher angenommen. Im Berliner Tagesspiegel sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Sehrbrock, mindestens 40.000 Jugendliche wuerden ohne Lehrstelle bleiben. Die tatsaechliche Zahl der Bewerber ohne regulaeren Ausbildungsplatz liegt nach ihren Angaben sogar bei 140.000. Der so genannte "Lehrstellenpakt" sei gescheitert. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag wies die Darstellung zurueck: Die Lehrstellenluecke werde nicht wesentlich groesser sein als im vergangenen Jahr.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7757 Euro
Kanada (1 $) 0.6939 Euro
England (1 Pfund) 1.4703 Euro
Schweiz (100 sfr) 63.391 Euro
Japan (100 Yen) 0.6706 Euro
Schweden (100 skr) 10.864 Euro
Suedafrika (100 R) 11.049 Euro
China (1 Yuan) 0.0972 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 5794.83 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 11327.36 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 15969.04
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ