GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Sa, 11. 03. 2006



* Aegyptens Praesident Mubarak beraet mit Bundeskanzlerin Merkel
* Kritik an Merkel
* Einwanderer sollen sich zur deutschen Geschichte bekennen
* Geringe Gesundheitspraemie fuer alle geplant
* Streit um Befugnisse des BND-Untersuchungsausschusses
* Oeffentlicher Dienst: Tarifverhandlungen abgebrochen
* 1. Fussballbundesliga
* Angerer gewinnt Gesamtweltcup der Skilanglaeufer
* Notfalluebung zu Fussball-WM



Aegyptens Praesident Mubarak beraet mit Bundeskanzlerin Merkel

Deutschland und Aegypten wollen den Friedensprozess im Nahen Osten foerdern und den palaestinensischen Praesidenten Abbas unterstuetzen. Das sagten Bundeskanzlerin Merkel und der aegyptische Staatspraesident Mubarak nach ihrem Gespraech in Berlin. Frau Merkel fuegte hinzu, die radikal-islamische Hamas muesse akzeptieren, dass Gewalt kein Mittel zur Loesung von Problemen ist. Mubarak betonte die Notwendigkeit, dass sich alle regionalen Kraefte verbinden muessten, um die Friedensbemuehungen zwischen Israel und den Palaestinensern voranzubringen.

Bundeskanzlerin Merkel und der aegyptische Staatspraesident Mubarak draengen darauf, den Atomkonflikt mit dem Iran auf diplomatischem Weg zu loesen. Nach einem Treffen sagte Merkel, die diplomatischen Moeglichkeiten seien noch lange nicht ausgeschoepft. Auch Bundesaussenminister Steinmeier warnte davor, den Atomstreit durch militaerische Drohungen anzuheizen. Steinmeier forderte Teheran auf, alle Aktivitaeten zu vermeiden, die einen Griff zur Atombombe ermoeglichten.


Kritik an Merkel

SPD-Generalsekretaer Heil hat Bundeskanzlerin Merkel mangelndes innenpolitisches Engagement vorgeworfen. "Eine Regierungschefin ist nicht nur fuer die Aussenpolitik zustaendig", sagte Heil der "Bild am Sonntag". Merkel koenne nicht wie eine Katze "um die heissen und schwierigen Themen der Innenpolitik herumschleichen". Nach den Landtagswahlen in zwei Wochen muesse sich die CDU-Chefin verstaerkt in die innenpolitischen Debatten einschalten, forderte der SPD-Generalsekretaer.


Einwanderer sollen sich zur deutschen Geschichte bekennen

Bundesinnenminister Schaeuble hat von einbuergerungswilligen Auslaendern ein Bekenntnis zur deutschen Geschichte gefordert. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte der CDU-Politiker, wer Deutscher werden wolle, muesse die Vergangenheit des Landes als seine nationale Vergangenheit annehmen. Schaeuble betonte, es gehe nicht, dass die Zugewanderten sagten, die Zeit vor 1945 interessiere sie nicht. Der Innenminister plaedierte zudem fuer Sprachtests fuer Auslaender, die eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten wollten.


Geringe Gesundheitspraemie fuer alle geplant

Hamburg. Im Gesundheitswesen zeichnet sich offenbar doch eine Mischform aus Buergerversicherung und Kopfpauschale ab. Wie der "Spiegel" berichtet, plant Gesundheitsministerin Schmidt eine pauschale Praemie von etwa 15 Euro, die jeder Versicherte unabhaengig von seinem Einkommen zahlen muss. Dieses Geld soll zehn Prozent der Krankenkassenausgaben decken. Der Rest soll weiterhin ueber einkommensabhaengige Beitraege aufgebracht werden, wobei in diese kuenftig auch Zinsen und Kapitalertraege zur Berechnung einfliessen sollen. Bei den Arbeitgeberbeitraegen soll sich dagegen nichts aendern. Laut Spiegel will die Ministerin auch das Einzugsverfahren der Beitraege aendern. Demnach soll die pauschale Praemie fuer alle direkt an die Krankenkassen gehen. Den grossen Rest aber sollen die Finanzaemter einziehen.


Streit um Befugnisse des BND-Untersuchungsausschusses

SPD-Fraktionschef Struck hat Grenzen fuer den Untersuchungsausschuss zu den BND-Aktivitaeten im Irak formuliert. Es werde keinen Einblick in den Kernbereich des Regierungshandelns bei Geheimdiensten geben, sagte Struck der Neuen Osnabruecker Zeitung. Ansonsten werde in dem Gremium alles offengelegt, was vertretbar sei. Struck betonte, es muesse allerdings sichergestellt werden, dass der Bundesnachrichtendienst funktionsfaehig bleibe. Das sei nur der Fall, wenn er weiter Informationen von Partnerdiensten anderer Staaten erhalte.


Oeffentlicher Dienst: Tarifverhandlungen abgebrochen

Berlin. Die Tarifverhandlungen fuer den oeffentlichen Dienst sind heute Mittag unterbrochen worden - ein neuer Termin wurde nach Angaben des Verhandlungsfuehrers der Laender, Moellring, nicht vereinbart. Gewerkschaft und Arbeitgeber wiesen sich gegenseitig die Schuld fuer den Abbruch des Spitzengespraechs zu. Bereits zuvor hatten Beteiligte der Gespraeche nur geringe Erwartungen auf einen Kompromiss geaeussert. Vorwuerfe wurden vor allem gegen Moellring erhoben. Der Chef der Polizeigewerkschaft, Freiberg, warf ihm vor, er sabotiere die Gespraeche. Die Gewerkschaften haetten bei den Verhandlungen in der vergangenen Nacht ein gutes Angebot vorgelegt und gehofft, zu einem Abschluss zu kommen. Der Verlauf des Spitzengespraechs sei dann aber enttaeuschend gewesen. Ver.di-Chef Bsirske sagte, die Lage sei - so woertlich - "eher winterlich als fruehlingshaft". Der stellvertretende Verhandlungsfuehrer der Laender, der SPD-Politiker Stegner, raeumte Differenzen im Arbeitgeberlager ein. Stegner gilt als Vertreter eines gemaessigten Kurses.

Am Freitagabend haben mehr als 70 Gewerkschafter des oeffentlichen Dienstes eine "Faust 21"-Auffuehrung im Stuttgarter Schauspielhaus unterbrochen. Fuer zehn Minuten wurde die abendliche Unterhaltung gestoert. Das Publikum reagierte teils sehr veraergert. Als die mit roten Streikwesten bekleideten Gewerkschafter in die "Faust"-Vorstellung platzten, reagierten einige Besucher empoert.


1. Fussballbundesliga

  Bielefeld - Leverkusen 1:0
  Bremen - Berlin 0:3
  Duisburg - Hannover 0:0
  Wolfsburg - Muenchen 0:0
  Stuttgart - Dortmund 0:0
  Mainz - Moenchengladbach 3:0
  Koeln - Nuernberg 3:4



Angerer gewinnt Gesamtweltcup der Skilanglaeufer

Oslo. Tobias Angerer aus Vachendorf hat als dritter Deutscher den Gesamtweltcup der Skilanglaeufer gewonnen. Angerer reichte beim 50-km-Freistilrennen Platz 40, um vor den letzten beiden Weltcups uneinholbar in Fuehrung zu bleiben. Einen starken dritten Platz belegte am Holmenkollen der Oberwiesenthaler Tom Reichelt.


Notfalluebung zu Fussball-WM

Drei Monate vor Beginn der Fussball-WM haben die Rettungskraefte am WM-Spielort Kaiserslautern erneut den Einsatz bei einer Katastrophe geprobt. Im Hauptbahnhof Kaiserslautern wurde ein Zugunglueck simuliert. An der Uebung beteiligen sich rund 900 Helfer. Sie probten die Versorgung und den Abtransport von Verletzten aus einem vollbesetzten Zug. An der Uebung nahmen Feuerwehr, Katastrophenschutz, Rettungs- und Sanitaetsdienste aus ganz Rheinland-Pfalz sowie Beamte der Landes- und Bundespolizei teil. Hauptuebungsziel war das Zusammenspiel der verschiedenen Katastrophenschutzdienste. Erprobt wurden auch ein mobiles medizinisches Behandlungszelt, die polizeiliche Absicherung der Unfallstelle und die Rettungswege.


Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ