GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 19.02.1996



* Kohl trifft sich zu Gespraechen mit Jelzin
* Bremer Buergermeister bemueht sich weiter um die Vulkan Werft
* Kleine Passagiermaschine in Oberbayern abgestuerzt
* Transport von Uran aus stillgelegten Kraftwerk in Mecklenburg-Vorpommern
* Ostseekueste von Schleswig-Holstein droht Sturmflut



Kohl trifft sich zu Gespraechen mit Jelzin

In Moskau hat Bundeskanzler Kohl heute frueh seine politischen Besprechungen mit dem russischen Praesidenten Jelzin aufgenommen. Dabei wollte der Kanzler deutlich machen, dass Deutschland auf eine Fortsetzung des Reformprozesses hofft und diesen auch weiterhin unterstuetzen wird. Zur Sprache kommen duerfte auch der Konflikt in Tschetschenien. Kohl hatte nochmals betonte, sein Russlandbesuch bedeute keine Wahlhilfe fuer Jelzin.


Bremer Buergermeister bemueht sich weiter um die Vulkan Werft

Der Bremer Buergermeister Scherf hat am Morgen von einer dramatischen Phase bei den Bemuehungen um die Rettung des in der Hansestadt ansaessigen Schiffbaukonzerns Vulkan gesprochen. Scherf sagte heute frueh im Deutschlandfunk, die Beratungen zur Beschaffung der dringend benoetigten Finanzmittel sei noch nicht abgeschlossen. Er rechne erst fuer morgen mit der von der Unternehmensleitung angekuendigten Erklaerung ueber die Zukunft des Werftenverbundes. Der Vorstand hate als Termin fuer die Verlautbarung heute genannt. Weiter sagte Scherf, nach seiner Einschaetzung habe die EU Komission grosses Verstaendnis fuer die Anstrengungen zur Bewahrung der Arbeitsplaetze. Seit heute frueh beraet die Geschaeftsfuehrung ueber die angespannte Lage des Konzerns. Einzelheiten wurden zum Morgen noch nicht bekannt.

Der Vorstand teilte mittags in einer Pressenotiz mit, dass es kein konkretes Beteiligungsinteresse Dritter an der Bremer Vulkan Werft gebe. Unabhaengig vom weiteren Schicksal der Holding zeigten aber einige Beteiligungsgesellschaften positive Ergebnisse, so dass das allgemeine Misstrauen gegenueber Unternehmen des Konzerns nicht gerechtfertig sei. In Bruessel gebann am Abend ein Gespraech der Firmenleitung mit dem fuer Wettbewerbsfragen zustaendigen EU Komissar van Mirth und Vertretern der Bundesregierung. Mehr als die Haelfte der Zulieferfirmen stellte inzwischen ihre Arbeit am Kreuzfahrtschiff Costa Victora wegen der Zahlungsschwierigkeiten bei Vulkan vorerst ein. Sollte der Liefertermin nicht eingehalten werden, droht der Firma eine Strafe von bis zu 20 Millionen DM.


Kleine Passagiermaschine in Oberbayern abgestuerzt

Muenchen. In Oberbayern ist ein Flugzeug mit zehn Menschen an Bord verunglueckt. Die Maschine stuerzte nach Angaben der Polizei in der Naehe des Grenzuebergangs Freilassing ab. Sie schlug auf freiem Gelaende auf und geriet sofort in Brand. Die zweistrahlige Maschine vom Typ Cessna 550 befand sich auf dem Landeanflug auf Salzburg. Bei den Opfern handelt es sich um acht Geschaeftsleute, darunter zwei Frauen, und um die beiden Piloten. Die Ursache ist bis zum Abend ungeklaert, der Flugzeugfuehrer habe keine Notsignale gegeben, teilte die Polizi mit. Die Maschine kam aus Berlin Tempelhof und flog fuer die Gesellschaft Private Wings.


Transport von Uran aus stillgelegten Kraftwerk in Mecklenburg-Vorpommern

Greifswald. Der umstrittene Castor-Transport aus dem stillgelegten Atomkraftwerk Lukmin (sp?) in Mecklenburg-Vorpommern hat begonnen. Ein Zug mit 235 zum Teil abgebrannten Uran-Staeben in Castor-Behaeltern ist auf dem Weg in das ungarische Atomkraftwerk Pocsh (sp?). Die Strecke fuehrt durch Brandenburg und Sachsen. Demonstranten versuchten vergeblich, die Bahngleise in der Naehe von Lukmin zu blockieren. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kuendigte inzwischen an, sie werde keine Aktionen mehr gegen den streng bewachten Transport unternehmen.


Ostseekueste von Schleswig-Holstein droht Sturmflut

An der Ostseekueste von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern droht eine schwere Sturmflut. Ein Sprecher des Kieler Kuestenschutzministerium erlaeuterte, bei Boehen bis Windstaerken Zehn und einem voraussichtlichen Wasserstand von 1,80 Meter ueber normal koennten Eisschollen die Deiche beschaedigen. In Flensburg und Luebeck mussten bereits einige Strassen wegen Hochwassers gesperrt werden.


Quellen

DLF    10:30 Uhr MEZ    19:00 Uhr MEZ    21:00 Uhr MEZ
SWF3    11:00 Uhr MEZ