Mehrere Brandanschlaege auf tuerkische Einrichtungen |
Unbekannte haben in der vergangenen Nacht in mehreren deutschen
Staedten Brandanschlaege tuerkische auf Einrichtungen veruebt. Nach
Angaben der Polizei wurde bei einem Anschlag in Bremen eine Person
verletzt. In den Raeumen eines tuerkischen Vereins entstand
erheblicher Sachschaden. Die Polizei nahm inzwischen fuenf tuerkische
Tatverdaechtige fest. In Koeln und Oberhausen konnten die Braende
jedoch rasch geloescht werden. In Koeln nahm die Polizei zwei
Verdaechtige fest. In Berlin-Kreuzberg brannte am Abend ein
tuerkischer Verlag aus. Die Brandanschlaege stehen moeglicherweise im
Zusammenhang mit Hungerstreiks in tuerkischen Gefaengnissen. Davon
gehen die Ermittler aus. In rund 50 Gefaengnissen protestieren die
zumeist politischen Gefangenen gegen die Haftbedingungen. Der
tuerkische Minister von der Wohlfahrtspartei weigert sich nach wie in
irgendeiner Weise auf die Haeftlinge zuzugehen. Gestern hatten sie
verlangt mit einer Regierungsdelegation ueber ihre Probleme sprechen
zu koennen. Die Haeftlinge bleiben bei ihren zentralen Forderungen:
Untersuchungshaeftlinge sollen am Ort der Gerichtsverhandlung
inhaftiert werden und nicht Hunderte von Kilometern entfernt.
Haeftlinge sollen nicht laenger auf dem Weg zum Gericht geschlagen
werden, lautet eine weitere Forderung der Hungerstreikenden, die allen
Anschein nach berechtigt ist. In einem Bericht des damals noch
existierenden Menschenrechtsministeriums wird in einem Bericht von
einem Prozess in Izmir geschildert, der nicht stattfinden konnte, weil
die Angeklagten verhandlungsunfaehig waren. Ihnen lief Blut aus Mund
und Nase und sie hatten Wunden am ganzen Koerper. Nach dem Tod eines
Haeftlings nach 65-taegigen Fasten war es am Sonntag in Istanbul zu
Zusammenstoessen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. |
Keine baldige Rueckkehr bosnischer Kriegsfluechtlinge |
Koeln. Die Mehrheit der bosnischen Fluechtlinge in Deutschland kann
nach Ansicht einer Mitarbeiterin des Fluechtlingshilfwerk der UNO
nicht vor dem Fruehjahr naechsten Jahres in ihre Heimat zurueckkehren.
UNO-HCR-Mitarbeiterin Kumin sagte in einem Interview, die
Fluechtlinge haetten Angst vor einem neuen Krieg, wenn die
internationale Friedenstruppe Ende des Jahres abzieht. Ausserdem
verweigerten bosnische Serben den Moslems und Kroaten die Rueckkehr in
ihre Heimatgebiete. |
Verzehr von Schaf- und Ziegeninnereien bedenklich |
London. In Grossbritannien sollen Innereien von Schafen und Ziegen
nicht mehr fuer den menschlichen Verzehr zugelassen werden. Diese
Massnahme beschloss das britische Parlament im Rahmen eines Programms
zur Bekaempfung der Rinderseuche BSE. Nach Angaben des
Landwirtschaftsministeriums handelt es sich um eine reine
Vorsichtsmassnahme, um einen moeglichen UEbertragungsweg von BSE zu
unterbrechen. Gestern hatte EU-Agrarkommissar Fischler vorgeschlagen,
den Verbrauch bestimmter Schaf- und Ziegeninnereien zu verbieten. |
Armut ist Ursache der Jugendkriminalitaet |
Stuttgart. Die zunehmende Armut in Deutschland ist nach Ansicht des
niedersaechsischen Kriminologen Pfeifer eine wesentliche Ursache fuer
den Anstieg der Jugendkriminalitaet. In einem Interview mit der
STUTTGARTER NACHRICHTEN sagte Pfeifer, viele Jugendlichen aus aermeren
Schichten seien mit gleichaltrigen konfrontiert, die ihren Reichtum,
zum Beispiel die Kleidung, geradezu provokativ zur Schau stellen. |
Reetsma-Entfuehrung aufgeklaert |
Hamburg. Die Entfuehrung des Millionaers Reetsma ist offenbar
aufgeklaert. Das berichtet das HAMBURGER ABENDBLATT unter Berufung auf
Erkenntnisse der Polizei. Insgesamt seien sechs Maenner an der Tat
beteiligt gewesen. Neben vier Deutsche, von denen drei in
Untersuchungshaft sitzen, sollen auch ein Hollaender und ein Slowene
in den Fall verwickelt sein. Die Polizei will zu dem Bericht keine
Stellung nehmen. Reetsma war vor vier Monaten vor seinem Haus im
Hamburger Stadtteil Blankenese ueberwaeltigt und gekidnappt worden.
Seine Entfuehrer hatten ihn nach 33-taegiger Geiselhaft gegen die
Zahlung eines Loesegeldes von 30 Millionen Mark freigelassen. |
Rechte von Asylbewerbern gestaerkt |
Karlsruhe. Das Bundesverfassungsgericht hat die Rechte von
Asylbewerbern gestaerkt. In einem heute veroeffentlichten Beschluss
des BVG sind die Behoerden angewiesen, Asylbewerbern im Falle eines
Umzugs ausfuehrlich und verstaendlich ueber ihre Pflichten bei der
Adressenaenderung zu informieren. Laut BVG werden sonst die Rechte der
Fluechtlinge in verfassungswidriger Weise verletzt. Damit wurde der
Beschwerde eines kurdischen Fluechtlingspaares stattgegeben, das nach
unzureichender Mitteilung seiner neuen Anschrift abgeschoben werden
sollte. Das Paar hatte den in deutscher Sprache abgedruckten
Belehrungsvordruck nicht verstanden, aber dennoch unterzeichnet. Zwar
habe ein Dolmeterscher die Belehrungen routinemaessig uebersetzt, man
muesse aber bezweifeln, ob die Asylbewerber alle Konsequenzen
verstanden haben. Die Aufgliederung der Behoerden in
Auslaenderbehoerde, Sozialamt und -gericht habe der Dolmetscher gar
nicht erlaeutert. Die Verfassungsrichter sehen, dass Asylbewerber mit
dem deutschen Behoerdenwesen leicht ueberfordert sind. Die
Beschwerdefuehrer konnten annehmen, dass sich die Behoerden
untereinander informieren wuerden. Schliesslich hatten die beiden ja
eine Sozialarbeiterin gebeten, den zustaendigen Behoerden die
Adressaenderung mitzuteilen. Aber selbst die, die mit dem deutschen
Behoerdenrecht vertraut ist, war der Situation nicht gewachsen. |
Deutschland will Suedafrika unterstuetzen |
Pretoria/Suedafrika. Aussenminister Kinkel hat Suedafrika deutsche
nterstuetzung versprochen. Kinkel erklaerte heute mittag, die
Bundesregierung hoffe, dass bald die Verhandlungen ueber eine
Freihandelszone zwischen Suedafrika und der Europaeischen Union
beginnen. Die politische Fuehrung um Praesident Mandela sei ein
Jahrhundertgluecksfall. Mandela sagte heute bei einem Gespraech mit
Kinkel in Pretoria, Deutschland sei der wirtschaftliche Wunschpartner
Suedafrikas. |
Schafe koennen moeglicherweise auch an BSE erkranken |
Bruessel. Landwirtschaftsminister Borchert will, dass geprueft wird,
ob der Erreger der Rinderseuche BSE auch auf Schafe uebertragen werden
kann. Am Rande der Agrarministerberatung in Bruessel erklaerte er
heute, es sei moeglich, dass Schafe nicht wie bislang angenommen an
der Tauberkrankheit sondern an BSE gestorben seien. Agrarkommissar
Fischler hatte von Experimenten berichtet, bei denen Schafe mit dem
BSE-Erreger infiziert werden konnten. |
Ariane 5 aufgrund Computerfehler abgestuerzt |
Nach einem Bericht der europaeischen Raumfahrtagentur hat die
staerkste und groesste Rakete der Ariane-Familie in ihrem
gescheiterten Jungfernflug 37 Sekunden nach dem Start saemtliche
Navigationsdaten verloren. Laut ESA war ein Teil der Software vor dem
Start nicht getestet worden. Ein neuer Testflug der Ariane 5 werde
nicht vor dem kommenden Fruehjahr moeglich sein, so ein Sprecher der
Europaeischen Raumfahrtagentur. |
Arbeitsplatzabbau bei Airbus geringer als geplant |
Bremen. Im Flugzeugbau der Daimler Benz Airospace sollen rund 1800
Stellen weniger gestrichen werden, wie geplant. Dies teilte der
Betriebsrat nach monatelangen Verhandlungen mit der
Unternehmensleitung mit. Bis Ende kommenden Jahres sollen ueber
11 500 Arbeitsplaetze erhalten bleiben. Derzeit hat Airbus 14 800
Mitarbeiter. Wie der Betriebsrat mitteilte, bleibt der Werk Laupheim
vorlaeufig als Airbustochter bestehen. Die Zukunft des Werkes in
Speyer sei noch nicht klar, doch werde die Firma weiter mit
Airbus-Auftraegen versehen. |
Beamte muessen wieder laenger arbeiten |
Stuttgart. Die baden-wuerttembergischen Beamten sollen ab Oktober
wieder 40 Wochenstunden arbeiten. Das beschloss bereits gestern der
Ministerrat des Landes. Ministerpraesident Teufel begruendete diesen
Schritt mit der schwierigen Haushaltslage. Baden-Wuerttemberg ist das
9. Bundesland, dass die Arbeitszeit auf 40 Stunden je Woche fuer
Beamte anhebt. |
Durchbruch im Kampf gegen Depressionen |
Berlin. Deutschen Wissenschaftlern ist ein grosser Durchbruch im Kampf
gegen menschliche Depressionen gelungen. Zum ersten Mal konnten
Wissenschaftler vom Robert-Koch-Institut der Freien Universitaet
Berlin menschliche Depressionsviren isolieren. Schon in der Antike
klagte man ueber die sogenannte schwere Melancholie. In regelmaessigen
Abstaenden fallen Menschen in tiefe Depressionen, wo oft nur starke
Medikamente von Selbstmordgedanken abhalten. Tausende leiden an der
Krankheit. Man weiss zwar bisher nicht, woher der Virus kommt und auf
welchem Weg es den Menschen infiziert, jedoch kann man es demnaechst
bekaempfen. Nach zehn Jahren Forschung haben Berliner Virologen den
Erreger genetisch isoliert. Dadurch koennen die Wissenschaftler den
Erreger auch im Reagenzglas vermehren und damit schneller Medikamente
entwickeln. |
Zeuge im Berliner Diskothekenanschlag ums Leben gekommen |
Lissabon. Der fruehere Stasi-Offizier Wiegand ist in Portugal bei
einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Wiegand ist ein wichtiger
Zeuge im Prozess um den Anschlag auf die Berliner Diskothek La Belle.
Die Polizei schliesst auch einen Mord nicht aus. |
Wetter |
Heute nacht kommen Gewitter auf, die bis hinein in die Nacht anhalten
koennen. Dabei gibt es oertlich Starkregen und Hagel. Morgen ist es
stark bewoelkt mit teilweise gewittrigen Regenschauern. Die
Hoechsttemperaturen erreichen morgen 18 bis 22 Grad, im Bergland um
15 Grad. Am Donnerstag wird es wechselhaft mit Schauern und kuehl. Am
Freitag wird sich das Wetter wieder beruhigen. Die Temperaturen werden
dabei jedoch kaum ansteigen. |
Quellen |
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