GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 02. 09. 2004



* Fischer rechnet mit langen Verhandlungen mit der Tuerkei
* Arbeitslosenzahlen veroeffentlicht
* Schmidt will Zahnersatz-Versicherung zum Juli 2005 einfuehren
* Regulierungsbehoerde kuendigt strengen Kurs gegen Energiebranche an
* Unerwartet hoher Ueberschuss bei den Krankekassen
* Unionsfraktion gegen Einfuehrung von Plebisziten
* Aachener Friedenspreis vergeben
* Karlruhe dementiert Entschaedigungsforderung an EnBW
* Tennis: Haas und Kohlschreiber in New York in der zweiten Runde
* Boerse



Fischer rechnet mit langen Verhandlungen mit der Tuerkei

Ueber einen Beitritt der Tuerkei zur Europaeischen Union (EU) muss nach Ansicht von Aussenminister Fischer bis zu 15 Jahre verhandelt werden. Auch die Tuerkei wisse, dass sie derzeit noch nicht reif fuer die EU sei, sagte Fischer der "Bild"-Zeitung. Er koenne die Aengste von Buergern vor einer EU-Mitgliedschaft nachvollziehen, die tuerkische Regierung habe viel unternommen, um das Land an Europa heranzufuehren. Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen bei ihrem Gipfel Ende 2004 entscheiden, ob mit der Tuerkei Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden.


Arbeitslosenzahlen veroeffentlicht

Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im August schlechter entwickelt als fuer die Jahreszeit ueblich. Die Zahl der Arbeitslosen sei im Vergleich zum Juli um 13.400 auf rund 4,3 Mio. gesunken, teilte die Bundesagentur fuer Arbeit (BA) mit. Die Quote betrug demnach 10,5 %. Im statistisch bereinigten Vergleich zum August 2003 seien sogar 110.200 Menschen mehr erwerbslos gewesen. Auch auf dem Lehrstellenmarkt bleibt die Situation angespannt. Laut BA standen Ende August 50.300 offenen Ausbildungsplaetzen 182.100 Bewerber gegenueber


Schmidt will Zahnersatz-Versicherung zum Juli 2005 einfuehren

Gesundheitsministerin Schmidt will laut "Reuters" die Versicherung zum Zahnersatz zum Juli 2005 einfuehren und von den Arbeitnehmern finanzieren lassen. Vorgesehen sei, die Finanzierung des Zahnersatzes mit der des Krankengelds zusammenzuziehen, schreibt die Agentur unter Berufung auf ein Eckpunkte-Papier Schmidts. Auch das Krankengeld sollen die Arbeitnehmer allein finanzieren. Wenn die Union dem Vorschlag zustimme, werde sich der gesetzliche Beitragssatz der Arbeitnehmer automatisch um 0,9 Prozentpunkte erhoehen, davon 0,4 Punkte fuer den Zahnersatz.


Regulierungsbehoerde kuendigt strengen Kurs gegen Energiebranche an

Berlin. Angesichts der angekuendigten Strom- und Gaspreiserhoehungen hat die Bonner Regulierungsbehoerde fuer Telekommunikation und Post einen harten Kurs gegenueber den Energiekonzernen angekuendigt. Praesident Kurth sagte, der Verdacht liege nahe, dass die Energiebranche noch schnell Kasse machen wolle, bevor seine Behoerde die Aufsicht auch ueber diese Maerkte uebernimmt. Alle Konzerne, die ihre Gebuehren erhoeht haben, sollen bei Verdacht auf Missbrauch genau untersucht werden koennen, so Kurth. Die steigenden Strom- und Gaspreise hatten das Klima zwischen Energieversorgern auf der einen Seite, und Industrie und Verbrauchern auf der anderen Seite zunehmend belastet.


Unerwartet hoher Ueberschuss bei den Krankekassen

Berlin. Die strikten Sparmassnahmen der Gesundheitsreform haben den Krankenkassen einen unerwartet hohen Ueberschuss beschert. Sie erzielten im ersten Halbjahr ein Plus von fast 2,5 Milliarden Euro - im ersten Halbjahr 2003 hatten die Kassen noch ein Minus von zwei Milliarden gemacht. Besonders deutlich fielen die Einsparungen bei Arzneimitteln, Brillen und Fahrtkosten aus. Gesundheitsministerin Schmidt forderte die Krankenkassen angesichts dieser Zahlen nachdruecklich auf, im Herbst die Beitraege weiter zu senken.


Unionsfraktion gegen Einfuehrung von Plebisziten

Berlin. Aus einer Volksabstimmung ueber die EU-Verfassung wird in Deutschland voraussichtlich nichts werden. In der Bundestagsfraktion von CDU und CSU gibt es erhebliche Bedenken, was eine entsprechende Inititaive der Bundesregierung betrifft. Die CDU-Vorsitzende Merkel sprach nach einer Vorstandssitzung ausserdem von einer virtuellen Debatte, weil die Koalition noch nicht einmal einen Gesetzentwurf vorgelegt habe. Der Parteivorstand der SPD hatte am Wochenende einen Gesetzentwurf angekuendigt, mit dem Volksabstimmungen auf Bundesebene generell moeglich sein sollen. Fuer eine entsprechende Aenderung des Grundgesetztes braucht sie aber die Zustimmung der Unionsparteien.


Aachener Friedenspreis vergeben

Aachen. Die tuerkische Rechtsanwaeltin Eren Keskin und die Petersburger Soldatenmuetter sind am Abend mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet worden. Keskin setzt sich in der Tuerkei fuer verfolgte Kurdinnen ein. Die Petersburger Soldatenmuetter engagieren sich fuer den Schutz von Wehrpflichtigen in Russland.


Karlruhe dementiert Entschaedigungsforderung an EnBW

Karlsruhe. Die Stadt Karlsruhe hat dementiert, dass sie vom Stromkonzern Energie Baden-Wuerttemberg (EnBW) eine Entschaedigung fuer die stillgelegte Muellverbrennungsanlage Thermoselect fordert. Buergermeister Siegfried Koenig (CDU) wies derartige Angaben zurueck. Das Dezernat fuer Abfallentsorgungwies auch Berichte zurueck, wonach die Stadt in den Bau derHochtemperatur-Recyclinganlage 25 Millionen Euro investiert habe. DerEnergiekonzern EnBW hatte angekuendigt, Thermoselect in Karlsruhe zu schliessen. Mehr als 400 Millionen Euro hat EnBW, der drittgroesste deutsche Energieversorger, in die Entwicklung des Muellofens gesteckt. Doch das einstige Prestige-Projekt war von Pannen gekennzeichnet. Die Anlage blieb den Beweis schuldig, tatsaechlich 225.000 Tonnen Hausmuell pro Jahr in Energie, Granulat, Salz und Schwefel umwandeln zu koennen.


Tennis: Haas und Kohlschreiber in New York in der zweiten Runde

New York. Tennisprofi Thommy Haas hat bei den US-Open die zweite Runde erreicht - er schlug den Italiener Davide Sanguinetti. Ebenfalls in die zweite Runde schafften es die Deutschen Nicolas Kiefer, Florian Mayer und Philipp Kohlschreiber.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.8210 Euro
Kanada (1 $) 0.625 Euro
England (1 Pfund) 1.4755 Euro
Schweiz (100 sfr) 64.935 Euro
Japan (100 Yen) 0.7518 Euro
Schweden (100 skr) 10.952 Euro
Suedafrika (100 R) 12.406 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 3833.45 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 10176.13 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 11152.75
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ