GERMAN NEWS DEUTSCHE AUSGABE So, 11.07.1999 * Landesparteitag der bayerischen Gruenen * Eichel nicht zu Abstrichen beim Sparpaket bereit * Gewerkschaften weisen Becks Vorschlaege scharf zurueck * Grosser Preis von England * Tour de France |
Landesparteitag der bayerischen Gruenen |
Die bayerischen Gruenen haben einen grundsaetzlichen Richtungswandel in
der Schulpolitik gefordert. Die Delegierten des Landesparteitags in
Lindau verabschiedeten eine entsprechende Resolution. Darin heisst es,
die Schule solle sich staerker an den Faehigkeiten und Beduerfnissen der
Kinder und Jugendlichen ausrichten. Noetig seien bessere
Betreuungsmoeglichkeiten waehrend der Schul- und der Freizeit. Auch muesse
die Schule mehr Raum fuer eigenverantwortliches Lernen bieten. Ausserdem
beschlossen die Gruenen, das Volksbegehren "Die bessere Schulreform" zu
unterstuetzen. Der bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband will damit
die Plaene der Staatsregierung stoppen, eine sechsstufige Realschule
einzufuehren. In der Debatte hatte die bildungspolitische Sprecherin
der bayerischen Gruenen Muenzel das Schulsystem im Freistaat kritisiert.
Muenzel schlug vor, die Zustaendigkeit des Kultusministeriums zu
beschneiden und ein Schulparlament einzurichten. Darin sollten
Lehrkraefte, Eltern und Schueler vertreten sein und alle wesentlichen
Entscheidungen treffen. |
Eichel nicht zu Abstrichen beim Sparpaket bereit |
Bundesfinanzminister Eichel ist nach eigenen Worten nicht zu Abstrichen
bei seinem Sparpaket bereit. Im Deutschlandfunk sagte Eichel, zwar muesse
nicht alles genau so umgesetzt werden, wie es in dem 30 Milliarden Mark
Programm stehe. Wer jedoch etwas herausbrechen wolle, muesse auch
alternative Einsparmoeglichkeiten nennen. An den 30 Milliarden sei
jedenfalls nicht zu wackeln, so Eichel. Gleichzeitig wies der
Finanzminister die Klage der Kommunen zurueck, sie wuerden von dem
Sparprogramm besonders belastet. Genau das Gegenteil sei der Fall. Die
Finanzlage der Kommunen sei im Durchschnitt sehr gut. Sollten allerdings
einzelne Staedte Probleme bekommen, so muessten diese von den Laendern
ueber den kommunalen Finanzausgleich geloest werden. |
Gewerkschaften weisen Becks Vorschlaege scharf zurueck |
Die Gewerkschaften haben den Vorschlag des rheinland-pfaelzischen
Ministerpraesidenten Beck, allen Arbeitnehmern zwei Jahre lang nur
Inflationsausgleich zu gewaehren, scharf zurueckgewiesen. Es gebe gute,
weniger gute und bloede Vorschlaege, sagte der Vorsitzende des Deutschen
Gewerkschaftsbundes Schulte. Becks Vorstoss geheore zu den bloeden
Vorschlaegen. Eine OeTV-Sprecherin erklaerte, ihre Gewerkschaft weise
jegliche Angriffe auf die Tarifautonomie zurueck. Ein Sprecher der
IG-Metall sprach woertlich von Unfug. Der SPD-Politiker sei ahnungslos
und rede von Dingen, von denen er nichts verstehe. Beck hatte in der
Bild am Sonntag zwei Nullrunden fuer alle Arbeitnehmer und Verhandlungen
darueber im Buendnis fuer Arbeit vorgeschlagen. Damit sollten die
Sozialsysteme stabilisiert und die Wettbewerbsfaehigkeit der Wirtschaft
gestaerkt werden. Der Praesident des Deutschen Industrie- und
Handelstages Stihl hat den Vorschlag Becks begruesst. Stihl sagte im ZDF,
der Vorschlag sei so richtig wie mutig. Auf diese Weise liesse sich
die Arbeitslosigkeit in Deutschland bekaempfen. |
Grosser Preis von England |
Michael Schumacher ist beim Formel 1 Rennen um den Grossen Preis von
England verunglueckt. Er raste mit seinem Ferrari bei Tempo 200 in
einen Reifenstapel und brach sich das rechte Bein. Schumacher wurde
ins Krankenhaus gebracht, dort soll er gruendlich untersucht werden.
Sein Zustand sei aber stabil, sagten die Aerzte. Zur Ursache des Unfalls
teilte Ferrari mit, es habe Probleme mit den hinteren Bremsen gegeben.
Die Veranstalter hatten das Rennen in Silverstone schon vor Schumachers
Unfall abgebrochen. Der Kanadier Jaques Villeneuve war beim Start mit
seinem Wagen nicht vom Fleck weggekommen, und von einem anderen Fahrer
gerammt worden. Das Rennen wurde nach 45 Minuten neu gestartet. Als
Sieger fuhr der Brite David Coulthard ueber die Ziellinie, vor dem
Nordiren Eddie Irvine und Ralf Schumacher. In der Gesamtwertung fuehrt
weiterhin der Finne Mika Hakkinen, der heute nach einem technischen Defekt
ausgeschieden ist. |
Tour de France |
Der US-Amerikaner Lance Armstrong hat das erste Zeitfahren der Tour de
France gewonnen. Fuer die 56,5 km lange Strecke benoetigte er 1 Stunde und
8 Minuten und uebernahm damit wieder die Gesamtfuehrung. Der bisherige
Spitzenreiter Jan Kirsipuu aus Estland fiel auf der achten Etappe weit
zurueck. Bester Deutscher war der Berliner Jens Voigt vom franzoesischen
Rennstall "Credit agricole" auf Platz acht. |
Quellen |
|