Simonis: Goldneubewertung untergraebt Vertrauen in den Euro |
Eine Neubewertung der Gold- und Devisenreserven zum jetztigen Zeitpunkt
untergraebt nach Ansicht der schleswig-holsteinischen Ministerpraesidentin
das Vertrauen in den Euro. Das Verhaeltnis der Buerger zur geplanten
europaeischen Waehrungsunion sei bereits aeusserst gespannt, sagte sie heute
frueh im Deutschlandfunk. Man sehe, dass jetzt angesichts der dramatischen
Haushaltslage zu den letzten Mitteln gegriffen werde. Frau Simonis sprach
sich gegen eine Verschiebung der Waehrungsunion aus. Es sei allerdings ein
Fehler der Bundesregierung gewesen, alle notwendigen Sparanstrengungen immer
mit dem Euro zu erklaeren, sagte sie.
Finanzminister Waigel hatte zuvor bekraeftigt, trotz der Kritik auch aus den
eigenen Reihen an einer Neubewertung festhalten zu wollen. |
Tiedtmeier dementiert Spiegel-Bericht |
Bundesbankpraesident Tiedtmeier hat einen Bericht des "Spiegel" dementieren
lassen, wonach er fuer eine Verschiebung der europaeischen Waehrungsunion
plaediert habe. Das Hamburger Nachrichtenmagazin habe Tiedtmeier falsch
zitiert, betonte ein Sprecher der Bundesbank in Frankfurt am Main. |
Neuer Aerger fuer Waigel in Sicht |
Der Bundesfinanzminister muss mit neuem Aerger rechnen, wenn die
Informationen der "Bild am Sonntag" stimmen. Bei den Beratungen fuer den
Haushalt 1998 will Waigel angeblich die Senkung des Solidarbeitrages
verschieben. Da kann der Minister mit heftigem Widerstand der FDP rechnen.
Morgen Abend treffen sich die Spitzen der Bonner Koalition im Kanzleramt. Und
dabei will Finanzminister Waigel wie "Bild am Sonntag" meldet, ein
zweiseitiges Konsolidierungsprogramm vorlegen. Das Papier sieht den Angaben
zufolge Einschnitte beim Kindergeld vor sowie Einschraenkungen von
Subventionen fuer Kohle und in der Landwirtschaft. Allerdings sei sich Waigel
bewusst, dass er diese Vorhaben kaum durchsetzen kann. Deshalb, so die
Zeitung, werde der Finanzminister vorschlagen, entweder die Mineraloelsteuer
zu erhoehen, oder die Senkung des Solidarzuschlages zu verschieben. Die
freien Demokraten drohten daraufhin offen mit dem Ende der Koalition. Der
wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion Fridhoff sagte, er sehe keine
Chance, dass die Liberalen zum Stopfen von Haushaltsloechern einer
Steuererhoehung zustimmen. Das gelte auch fuer den Solidaritaetszuschlag. |
Berliner Koalition beraet ueber Streit um Parlamentspraesidenten |
In Berlin beriet die grosse Koalition aus CDU und SPD heute ueber den Streit
um Parlamentspraesident Hase. Anlass fuer die Differenzen ist die Zustimmung
der Sozialdemokraten zu einem Antrag der Buendnisgruenen, in dem der
Ruecktritt des CDU-Politikers gefordert worden war. Hase wird Fehlverhalten
im politischen und im privaten Bereich vorgeworfen. Das Votum des Parlaments
hat jedoch keine bindende Wirkung fuer ihn, da der Praesident nicht
abgewaehlt, sondern nur freiwillig zuruecktreten kann. Einen solchen Schritt
hat Hase inzwischen abgelehnt. |
Luebeck: Demonstration gegen Rechtsextremismus |
Etwa 700 Menschen haben in Luebeck friedlich gegen Rechtsextremismus
protestiert. Zu befuerchteten Zwischenfaellen und einer Versammlung
rechtsgerichteter Gruppen kam es nicht. Deren Aktionen hatten die Behoerden
der Hansestadt schon im Vorfeld verboten.
Der rechte Spuk hat heute die sieben Tuerme auf Luebecks Altstadtinsel nicht
erreicht. Mit grossen Aufgebot waren seit heute morgen die Sicherheitskraefte
mit mehreren Hunderschaften im Einsatz vor den Toren der Stadt. "Keine
Rechten in Sicht", so Polizeisprecher Bernd Tegebauer. Mit offenen und
verdeckten Ermittlungen, auch laenderuebergreifend, hatte die Polizei die
Lage im Griff und kein Problem, das gerichtlich bestaetigte Verbot der
beiden Demonstrationen rechtsradikaler Gruppen durchzusetzen. In der
Innenstadt waren einige hundert Menschen dem Aufruf des Buendnisses gegen
Rassismus gefolgt. Friedlich demonstrierten sie gegen NAZI-Aufmaersche, gegen
Biedermaenner und Brandstifter und fuer ein Bleiberecht von Fluechtlingen.
Nach der Demonstration gab es vier vorlaeufige Festnahmen. Ob und wo die
Republikaner sich heute noch treffen ist nicht bekannt. Ihre geplante
Versammlung in einer Gaststaette im Stadtteil Moisling faellt jedensfalls
aus, da das Ordnungsamt das Lokal schloss mit der Begruendung, man muesse mit
einer nicht hinnehmbaren Belaestigung der Anwohner der Gaststaette rechnen.
Fuer heute Abend hatten die Kirchen in Luebeck zu einem Schweigemarsch
aufgerufen. |
Stellung des Kindes in der Gesellschaft soll verbessert werden |
Im Vorfeld des internationalen Kindertages am morgigen Sonntag hat der
Praesident des deutschen Kinderhilfswerks Krueger sich dafuer ausgesprochen,
die Stellung des Kindes in der Gesellschaft zu verbessern. Krueger sagte im
Deutschlandradio Berlin, in einem der reichsten Laender der Welt sei es das
groesste Armutsrisiko ein Kind zu bekommen. Da stimme etwas nicht. Der
SPD-Bundestagsabgeordnete plaedierte dafuer, Kinderpolitik als
Investitionpolitik zu verstehen. Ferner setzte sich Krueger dafuer ein, vor
allem das Thema Kindergesundheit staerker in die oeffentliche Diskussion zu
tragen. |
Aerztepraesident fordert Nichtraucherschutzgesetz |
Der deutsche Aerztepraesident Villmar hat nachdruecklich ein
Nichtraucherschutzgesetz gefordert. Das Rauchen in allen oeffentlichen
Gebaeuden und am Arbeitplatz muesse verboten werden, sagte Villmar
anlaesslich des heutigen Weltnichtrauchertages. Drei Millionen Menschen
sterben jedes Jahr auf der Welt an den Folgen des Rauchens. Und die Tendenz
ist steigend. Die Weltgesundheitsorganisation hat ausgerechnet, dass es im
Jahr 2020 10 Millionen Rauchertote jaehrlich geben wird, 70 Prozent davon in
den armen Laendern der Welt, denn sie uebernehmen immer staerker die
schlechten Lebensgewohnheiten der Industrielaender. Fuer die WHO ist Rauchen
deshalb eine Seuche, die mit allen moeglichen Mitteln bekaempft werden muss.
Als Hauptgegner hat sie die Tabakindustrie ausgemacht. In ihrem Profitstreben
habe sie jahrzehntelang Informationen ueber die Schaedlichkeit des Rauchens
unterdrueckt. Wissentlich habe sie Menschen in Krankheit, Sucht und Tod
getrieben, sagt die WHO. Dabei gehe man heute davon aus, dass Rauchen rund 25
Krankheiten verursachen kann. Sie fordert deshalb alle Regierungen auf,
endlich zu handeln. Die Tabaksteuer soll so drastisch erhoeht werden, dass
sich Jugendliche Zigaretten gar nicht mehr leisten koennen. Zigarettenwerbung
muesse so eingeschraenkt werden, dass sie fuer Kinder nicht zugaengig ist.
Ausserdem sollten Regierungen Vorbeugeprogramme einrichten und
Entwoehnungskuren bezahlen. All das sei fuer eine Volkswirtschaft immer noch
preiswerter als die Behandlung von Lungenkrebspatienten. |
1. Fussballbundesliga, letzter Spieltag |
Bay. Leverkusen 2-0 VfL Bochum (Sa 31. Mai 1997) F. Duesseldorf 1-1 Hamburger SV (Sa 31. Mai 1997) 1860 Muenchen 0-3 Werder Bremen (Sa 31. Mai 1997) SC Freiburg 1-1 Karlsruher SC (Sa 31. Mai 1997) Hansa Rostock 0-1 Schalke 04 (Sa 31. Mai 1997) VfB Stuttgart 4-2 Arm. Bielefeld (Sa 31. Mai 1997) M'gladbach 2-2 B. Muenchen (Sa 31. Mai 1997) St. Pauli 0-2 MSV Duisburg (Sa 31. Mai 1997) Bor. Dortmund 2-1 1. FC Koeln (Sa 31. Mai 1997) Rk. Team Points # Goal Diff. W D L Goals ======================================================================== 1 B. Muenchen 71 34 + 34 20 11 3 68-34 2 Bay. Leverkusen 69 34 + 28 21 6 7 69-41 3 Bor. Dortmund 63 34 + 22 19 6 9 63-41 4 VfB Stuttgart 61 34 + 38 18 7 9 78-40 5 VfL Bochum 53 34 + 3 14 11 9 54-51 6 Karlsruher SC 49 34 + 11 13 10 11 55-44 7 1860 Muenchen 49 34 0 13 10 11 56-56 8 Werder Bremen 48 34 + 1 14 6 14 53-52 9 MSV Duisburg 45 34 - 5 12 9 13 44-49 10 1. FC Koeln 44 34 0 13 5 16 62-62 11 M'gladbach 43 34 - 2 12 7 15 46-48 12 Schalke 04 43 34 - 5 11 10 13 35-40 13 Hamburger SV 41 34 - 14 10 11 13 46-60 14 Arm. Bielefeld 40 34 - 8 11 7 16 46-54 15 Hansa Rostock 40 34 - 11 11 7 16 35-46 16 F. Duesseldorf 33 34 - 31 9 6 19 26-57 17 SC Freiburg 29 34 - 24 8 5 21 43-67 18 St. Pauli 27 34 - 37 7 6 21 32-69 |
Das Wetter |
Am Nachtmittag meist sonnig, gebietsweise Durchzug von Wolkenfeldern. In der
Nacht gering bewoelkt. Nur im Erzgebirge und im Thueringer Wald stark
bewoelkt und etwas Regen. Tiefstwerte um 5 Grad. Morgen teils wolkig, teils
sonnig, 14 bis 22 Grad. Die weiteren Aussichten: meist sonnig, vor allem im
Osten auch wolkig, kaum Niederschlag. Wenig Temperaturaenderung. |
Quellen |
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