GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 04. 06. 2006



* Diskussion um Aenderungen an Hartz-IV-Gesetzen
* Weiter Kritik am Kongo-Einsatz der Bundeswehr
* Stoiber beim Treffen der Sudetendeutschen in Nuernberg
* Pfingstpredigten der Kirchen
* Uniklinik-Aerzte streiken jede zweite Woche
* Braunbaer wieder in Bayern aufgetaucht
* Hessen will Strompreise zwangsweise senken



Diskussion um Aenderungen an Hartz-IV-Gesetzen

Nuernberg. Waehrend es in einigen unionsregierten Laendern Widerstand gegen die vom Bundestag beschlossenen Aenderungen an den Hartz-IV-Gesetzen gibt, will zumindest Bayern den Neuregelungen zustimmen. Ministerpraesident Stoiber sagte, aus Sicht der CSU sehe er nicht das Problem, dass die Aenderungen im Bundesrat blockiert werden sollten. In einem zweiten Schritt muesse allerdings eine grundlegende Ueberholung von Hartz IV folgen. Einigen Laendern geht die beschlossene Verschaerfung der Gesetze noch nicht weit genug. Die SPD lehnt eine Generalrevision allerdings ab.


Weiter Kritik am Kongo-Einsatz der Bundeswehr

Berlin. Der fruehere Leiter des Planungsstabs im Verteidigungsministerium, Ruehle, hat den beschlossenen Kongo-Einsatz der Bundeswehr scharf kritisiert. In einem Zeitungsinterview bezeichnete Ruehle die Mission als "Wahnsinn", weil die Bundeswehr zu schlecht ausgeruestet sei. Ruehle forderte eine Steigerung des Wehretats von 24 auf 36 Milliarden Euro.


Stoiber beim Treffen der Sudetendeutschen in Nuernberg

Der bayerische Ministerpraesident Stoiber hat positive Veraenderungen im Verhaeltnis der Tschechen zu den Sudetendeutschen gewuerdigt. Von der neuen Regierung in Prag erwarte er konkrete Gespraeche ueber die grossen, noch ungeloesten Probleme, sagte der CSU-Vorsitzende beim traditionellen Pfingsttreffen der Sudetendeutschen in Nuernberg. Es gehoere zu guten nachbarschaftlichen Beziehungen, dass schwierige Fragen nicht unter den Tisch gekehrt wuerden. Der Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Posselt, sprach sich fuer eine Versoehnung mit Tschechien aus. Es duerfe nie mehr Krieg, nie mehr Vertreibung geben.


Pfingstpredigten der Kirchen

Am Pfingstfest hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, vor Pessimismus und Resignation gewarnt. Auch in schwierigen persoenlichen Situationen koenne der christliche Glaube helfen, sagte Lehmann in seiner Predigt im Mainzer Dom. Der Koelner Kardinal Meisner ermahnte die Christen, ihren Glauben bewusster zu leben und nicht zu viel Wert auf Aeusserlichkeiten zu legen. Der Rottenburger Bischof Fuerst kritisierte Fremdenfeindlichkeit und rief zu mehr Solidaritaet mit Armen und Benachteiligten auf. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Huber, erinnerte an die Umkehr der babylonischen Sprachverwirrung in das pfingstliche Sprachenwunder. Fremde haetten sich auf einmal verstehen koennen. Dies sei der eigentliche Beginn der christlichen Kirche, betonte Huber in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedaechtniskirche. Der Erzbischof von Muenchen und Freising, Kardinal Wetter, hat in seiner Pfingstpredigt zum selbstbewussten Umgang mit dem christlichen Glauben aufgerufen. Wetter sagte, die Christen sollten mit "Feuer und Flamme" Gottes Liebe in ihrem Leben und ihrer Arbeit bezeugen. Das Verstaendnis der christlichen Naechstenliebe gebe den Christen und der Gemeinschaft der Kirche ein unverwechselbares Profil. Der evangelische Landesbischof Friedrich sprach sich in seiner Pfingstpredigt dafuer aus, dem Heiligen Geist staerker zu vertrauen als dem Zeitgeist. Pfingsten sei das Fest des - so woertlich - "freien Geistes Gottes".


Uniklinik-Aerzte streiken jede zweite Woche

Die Aerzte der Universitaetsklinik in Mainz werden in der kommenden Woche wieder regulaer arbeiten. Dennoch ist der Streik nicht beendet. Nach Auskunft des Marburger Bundes wollen die Aerzte kuenftig immer im Wechsel eine Woche arbeiten und in der darauf folgenden Woche streiken. So koennten die notwendigsten Operationen durchgefuehrt werden. Waehrend der Streikwochen ist nur ein Drittel der Belegschaft in der Mainzer Uniklinik, um die Notfallversorgung zu gewaehrleisten. Dies wollen die Aerzte auch waehrend der Fussball-Weltmeisterschaft beibehalten. An der Uni-Klinik Heidelberg werden unterdessen wegen der anhaltenden Aerztestreiks die 600 bis 800 Patienten der verschiedenen Stationen in andere Krankenhaeuser der naeheren und weiteren Region verlegt. Das Klinikum werde bis zur Fussball-WM nahezu leer sein, sagte der Dienst habende Oberarzt. Wegen des nun verschaerften Streiks fuer hoehere Loehne und bessere Arbeitsbedingungen wuerden nur Notfaelle und absolut lebensbedrohliche Faelle versorgt.


Braunbaer wieder in Bayern aufgetaucht

Muenchen. Der Braunbaer war wieder in Bayern. In der vergangenen Nacht hat er drei Schafe auf einer Weide in Klais im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gerissen. Spuren wurden auch auf einem Parkplatz in Oesterreich - in der Naehe der Grenze Mittenwald-Scharnitz gefunden. Unklar ist, ob der Baer dort war bevor oder nachdem er in Bayern die Schafe riss. Das Umweltministerium will in Kuerze ein Team mit finnischen Baerenhunden und einen oesterreichischen Betaeubungsgewehrexperten zur Jagd auf den Baeren ansetzen.


Hessen will Strompreise zwangsweise senken

Wiesbaden. Hessen will als erstes Bundesland die Stromversorger offenbar zu Preissenkungen zwingen. Die "Bild am Sonntag" zitiert den hessischen Wirtschaftsminister Rhiel mit den Worten, ein solcher Schritt sei zum 1. Januar denkbar, wenn die Konzerne nicht von sich aus ihre Preise reduzieren. Der Minister verwies als Grund auf die sinkenden Strompreise an der Boerse. Dieser Entwicklung muessen die Konzerne nach seinen Worten Rechnung tragen und ihre niedrigeren Kosten an die Verbraucher weitergeben.


Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ