DGB fuer breiten Dialog zur Bekaempfung der Arbeitslosigkeit |
Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat zur Bekaempfung der Arbeitslosigkeit einen
breiten Dialog mit Arbeitgebern, Politikern, Sozialverbaenden und Kirchen
angeregt. DGB-Chef Schulte sagte heute im Deutschlandfunk, gebraucht wuerden
unter anderem Ideen fuer neue Produkte und Produktionsweisen. Zugleich
forderte Schulte in seiner Ansprache zum 1. Mai mehr Lehrstellen sowie eine
qualifiziertere Ausbildung. Der IG Metall Vorsitzende Zwickel bestritt auf
einer Kundgebung heute in Schweinfurt, dass die Kosten der Arbeit in
Deutschland zu hoch seien. Vielmehr muesse man die geringe Innovationskraft
der Unternehmen als wichtige Ursache fuer die Erwerbslosigkeit nennen.
Insbesondere im Umweltschutz und bei der Schaffung intelligenter
Verkehrssysteme koennten hunderttausende von Arbeitsplaetzen neu entstehen,
meinte Zwickel. Ausserdem meinte Zwickel, der jahrelange Kampf um die 35
Stunden Woche habe Hunderttausende von Arbeitsplaetzen gesichert und
geschaffen. In Koeln wurden die Arbeitgeber davor gewarnt, Arbeitsplaetze
abzubauen und die Produktion ins Ausland zu verlagern. |
Rege Teilnahme an Maikundgebungen |
Fuer mehr Arbeitsplaetze und gegen den Sozialabbau haben zehntausende Menschen
bei den Maikundgebungen demonstriert. DGB-Chef Schulte forderte bei der
zentralen Veranstaltung in Koeln weitere Arbeitszeitverkuerzungen. Er nannte
die Erwerbslosigkeit das Krebsuebel der Gesellschaft. Er forderte kuerzere
Arbeitszeiten bis hin zur 4-Tage-Woche und betonte, man sei bereit ohne Tabus
ueber das Teilen von Arbeit zu reden. Schulte machte jedoch zugleich deutlich,
dass die Gewerkschaften zumindest fuer die unteren Gehaltsgruppen auf vollem
Lohnausgleich bestehen wollen. Politiker aller Parteien verlangten flexiblere
Arbeitszeiten. SPD-Chef Scharping forderte erneut einen nationalen
Beschaeftigungspakt. Die Sozialdemokraten wuerden keine Entwicklung zulassen,
die einen sicheren Arbeitsplatz zum Privileg mache. Bundeswirtschaftsminister
Rexrodt erklaerte, nicht das Teilen von Arbeit sei das Gebot der Stunde,
sondern die Schaffung neuer Arbeitsplaetze. Dazu muessten diese in Deutschland
wieder bezahlbar werden. Bundesarbeitsminister Bluem erinnerte die Arbeitgeber
an ihre soziale Verantwortung. |
Schulte haelt Halbierung der Arbeitslosenzahlen bis 2000 fuer moeglich |
Duesseldorf. Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Schulte
haelt eine Halbierung der Arbeitslosenzahlen bis zum Jahr 2000 fuer moeglich.
In seiner ARD-Ansprache zum 1. Mai sagte Schulte, seine Organisation wolle im
Dialog mit Politikern und Arbeitgebern neue Wege suchen, um die
Arbeitslosigkeit zu bekaempfen. Allerdings sind fuer den DGB-Chef Sozialabbau
und Lohnverzicht nicht die Mittel, mit denen die Arbeitswelt der Zukunft
gestaltet werden kann. Vielmehr muesse vorhandene Arbeit geteilt, neue
Arbeitsfelder muessten erschlossen und neue Produkte entwickelt werden, sagte
Schulte. Das sei der Weg um die Wirtschaft wettbewerbsfaehig zu erhalten. Der
Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes appellierte an die Buerger, sich
nicht mit der millionenfachen Arbeitslosigkeit abzufinden. An ueber 100
Veranstaltungen des Gewerkschaftsbundes zum Tag der Arbeit haben mehrere 10000
Menschen teilgenommen. |
OeTV-Vorsitzender Mai droht Verschaerfung des Tarifkonflikts an |
In Muenchen drohte der OeTV-Vorsitzende Mai den oeffentlichen Arbeitgebern
damit, den laufenden Tarifkonflikt zu verschaerfen. Er warf ihnen vor, sie
wollen die Staatsbediensteten mit einem Billigabschluss abspeisen. |
Heftige Krawalle in Berliner Bezirk Prenzlauer Berg |
In Berlin ist es in der vergangenen Nacht zu einer stundenlangen
Strassenschlacht zwischen rund 2000 Jugendlichen und der Polizei gekommen.
Die Polizisten waren in einer Staerke von sechs Hundertschaften vertreten. Die
Krawalle im Bezirk Prenzlauer Berg hatten nach einem friedlich zu Ende
gegangenen Fest auf dem Kollwitzplatz begonnen. Nach Angaben der Polizei
warfen zunaechst 150 Randalierer Flaschen und Steine auf Beamte. Mehrere
Hundertschaften begannen daraufhin den Platz unter Einsatz von Wasserwerfern
und Traenengas zu raeumen. Augenzeugen wiesen die Darstellung der Polizei
zurueck und warfen ihr vor, die Auseinandersetzungen durch ein massives
Vorgehen provoziert zu haben. Insgesamt wurden 72 Polizisten verletzt, einer
davon schwer. Ueber die Zahl der Verletzten Demonstranten liegen noch keine
Angaben vor. 36 Personen aus der autonomen Szene wurden festgenommen. |
Kirche im Berliner Stadtteil Charlottenburg abgebrannt |
Im Berliner Stadtteil Charlottenburg ist gestern Abend die Canisius-Kirche
durch ein Feuer weitgehend zerstoert worden. Der Brand konnte nach mehreren
Stunden kurz vor Mitternacht geloescht werden. Vier Feuerwehrleute erlitten
bei dem Einsatz zum Teil schwere Verletzungen. Die Brandursache ist unklar. An
der Kirche entstand Sachschaden in Millionenhoehe. |
Besuch von Bundespraesident Herzog in der tschechischen Republik |
Bundespraesident Herzog ist zu einem inoffiziellen Besuch in der tschechischen
Republik eingetroffen. Er wurde von seinem Amtskollegen Havel im Schloss Lani,
dem Sommersitz des tschechischen Staatschefs empfangen. Havel hatte Herzog zu
dieser als privat bezeichneten Visite eingeladen. |
Suedwestfunk feierte 20jaehriges Bestehen |
Baden-Baden. Insgesamt 130,000 Besucher haben in den vergangenen drei Tagen
"20 Jahre SWF3" gefeiert. Wegen Ueberfuellung der Nahverkehrszuege konnten
SWF3-Fans Intercity-Zuege ohne Zuschlaege benutzen. Auch ICE-Zuege hielten
ausserhalb des Fahrplans in Baden-Baden. Zehntausende verfolgten
Life-Auftritte von Bands auf der Freilichtbuehne. Besucher informierten sich
darueber, wo und wie das SWF3-Programm gemacht wird. |
Quellen |
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