GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Sa, 10.04.1999



* Schlechtes Wetter behindert NATO
* Fischer: NATO-Luftangriffe werden fortgesetzt
* NATO zieht positive Bilanz der bisherigen Militaeraktion
* Wiczorek-Zeul vor Ort in Albanien
* Veba und RWE ziehen sich aus Telekommunikationsgeschaeft zurueck
* Bonn und Teheran setzen auf Annaehrung im Fall Hofer
* Stromkonzerne lenken ein
* Zwei Tote bei Verkehrsunfaellen
* Tennis: Endspiel der Altmeister
* 1. Fussballbundesliga
* Schumacher geht vom vierten Platz in den Grossen Preis von Brasilien



Schlechtes Wetter behindert NATO

Schlechtes Wetter hat die NATO-Kampfflugzeuge bei ihren Angriffen auf Ziele in Jugoslawien in der Nacht wieder erheblich behindert. Eine grosse Zahl von Einsaetzen habe abgebrochen werden muessen oder sei gar nicht gestartet worden, sagte ein NATO-Beamter in Bruessel. Kampfflugzeuge haetten einen Rundfunksender bei Pristina zerstoert. Dieser Sender sei Teil einer militaerischen Kommunikationsanlage gewesen, die das eigentliche Ziel dargestellt habe, sagte der Beamte. Mit Marschflugkoerpern habe man Treibstofflager und Produktionsanlagen zerstoert. In Belgrad wurde am Vormittag nach kurzer Entwarnung erneut Luftalarm ausgeloest.


Fischer: NATO-Luftangriffe werden fortgesetzt

Die NATO wird ihre Luftangriffe nach Ansicht von Bundesaussenminister Fischer fortsetzen. Die Angriffe werden solange andauern, bis allen Menschen im Kosovo ein friedliches und sicheres Zusammenleben moeglich sei. Der Staatsminister im Auswaertigen Amt Verheugen sagte gleichzeitig, die Bundesregierung bleibe bei ihrer Linie: Kein Einsatz von NATO-Bodentruppen im Kosovo. Die Stimmen fuer einen Einsatz von NATO-Bodentruppen sind zwar auch in Bonn lauter geworden, aber die grosse Mehrheit von Regierung und Opposition ist entschieden dagegen. Kanzler Schroeder hat im "Spiegel" Kritiker der NATO-Luftangriffe in die Schranken gewiesen. Man werde moralisch Recht behalten und die gesteckten Ziele erreichen. Mit Pazifismus koenne man dem Voelkermord in Jugoslawien nicht begegnen. Dennoch, als Kriegskanzler wolle er nicht bezeichnet werden.


NATO zieht positive Bilanz der bisherigen Militaeraktion

Ein NATO-Sprecher in Bruessel bezeichnete die gefuehrten Luftschlaege als erfolgreich. Sie haetten Jugoslawien grossen Schaden zugefuegt. Seit Beginn der Militaeraktionen seien 150 groessere Ziele angegriffen und beschaedigt worden. Die NATO ist nicht bereit, die Angriffe einzustellen. Das koenne nur Praesident Milosevic veranlassen, hiess es aus Bruessel. Nach wie vor ungewiss ist die Lage der im Land eingeschlossenen Kosovo-Albaner. Berichte, dass zwanzig Frauen verschleppt und getoetet worden seien, kann die NATO nicht bestaetigen, genausowenig wie die Nachricht, dass eine grosse Zahl von Frauen von den serbischen Truppen vergewaltigt wird. Der NATO-Sprecher bestaetigte lediglich, dass jeden Tag Fluechtlinge, die ueber die Grenzen kaemen, solche Greueltaten bezeugten.


Wiczorek-Zeul vor Ort in Albanien

Bundesentwicklungshilfeministerin Wiczorek Zeul ist heute nach Albanien geflogen, um sich ueber die Lage der Vertriebenen im Kosovo zu informieren. Ausserdem will sie sich vor Ort ueber die deutschen und die internationalen Nothilfemassnahmen unterrichten lassen. Die Bonner Hilfen konzentrieren sich vor allem auf die Unterstuetzung der Anrainerstaaten bei der Fluechtlingsaufnahme. Der albanische Vize-Regierungschef bedankte sich am Ende des Besuches bei Heidemarie Wiczorek-Zeul ausdruecklich fuer die von Deutschland geleistete Unterstuetzung. 35 Millionen DM sind bereits als akute Nothilfe bewilligt, die Bundesministerin fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit packte heute noch einmal 35 Millionen DM vorgezogene Entwicklungshilfe mit hinzu. Dass das noch laengst nicht reicht, um einer der groessten Fluechtlingskatastrophen nach dem zweiten Weltkrieg Herr zu werden, weiss auch Wiczorek-Zeul. Nachdruecklich betonte sie auf Nachfrage, dass auch weiterhin Privatinitiative und Spenden gefragt seien. Die Einschaetzung der Ministerin bestaetigte auch der albanische Vize-Premier.


Veba und RWE ziehen sich aus Telekommunikationsgeschaeft zurueck

Veba und RWE wollen sich offenbar komplett aus dem Telekommunikationsgeschaeft zurueckziehen. Nach dem Verkauf ihrer Festnetztochter otelo an Mannesmann-Arcor wollten sich die beiden Konzerne auch von ihrer 60%-Beteiligung an der Mobilfunkgesellschaft e-plus trennen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus. Zum Verkauf stuenden ausserdem die Beteiligung am Satellitenhandy-Konsortium Iridium sowie am Kabelnetzbetreiber TeleColumbus.


Bonn und Teheran setzen auf Annaehrung im Fall Hofer

Kanzleramtsminister Hombach ist heute in der iranischen Hauptstadt Teheran eingetroffen. Dort will er die endgueltige Freilassung des deutschen Geschaeftsmanns Helmut Hofer erreichen. Gleichzeitig setzt die Bundesregierung mit dem Besuch des Ministers auf eine Annaeherung mit der iranischen Fuehrung.


Stromkonzerne lenken ein

Im Streit um die Besteuerung der Atomrueckstellungen lenken die Stromkonzerne jetzt ein. Laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" muessen die Stromerzeuger nach neuesten Berechnungen in den naechsten zehn Jahren naemlich nur 13 Milliarden DM an den Fiskus abfuehren. Und deshalb wollen die Stromversorger mit der Bundesregierung jetzt doch wieder verhandeln.


Zwei Tote bei Verkehrsunfaellen

Bei zwei Verkehrsunfaellen in Nordbayern sind in der Nacht zwei Frauen ums Leben gekommen. Im Landkreis Bamberg verbrannte eine Autofahrerin in ihrem Wagen. Sie war vermutlich wegen ueberhoehter Geschwindigkeit von der Fahrbahn abgekommen und gegen eine Boeschung gerast. Bei Tirschenreut stiess eine 17jaehrige Rollerfahrerin mit einem Motorrad zusammen. Die junge Frau erlag im Krankenhaus ihren Kopfverletzungen. Der Motorradfahrer wurde schwer verletzt.


Tennis: Endspiel der Altmeister

Beim ATP-Turnier in Hongkong kommt es zum Traumfinale der Altmeister Boris Becker und Andre Agassi. Becker setzte sich im Halbfinale mit 6:4 und 6:4 gegen Bernd Karbacher durch, der US-Amerikaner Agassi schlug in nur 48 Minuten Hendrik Drekmann mit 6:3 und 6:0.


1. Fussballbundesliga

Nuernberg       - Moenchengladbach    2:0
Bayern Muenchen - Schalke 04          1:1
Rostock         - Dortmund            2:0
Hertha BSC      - Stuttgart           2:0
Wolfsburg       - Kaiserslautern      2:1
Leverkusen      - Frankfurt           2:1



Schumacher geht vom vierten Platz in den Grossen Preis von Brasilien

Die beiden McLaren-Merzedes stehen morgen beim Grossen Preis von Brasilien in der ersten Startreihe. Titelverteidiger Mika Hakkinen aus Finnland fuhr im Qualifikationstraining zum zweiten Lauf der Formel-I-Weltmeisterschaft die Bestzeit und startet wieder von der Pole-Position. Sein Teamkollege, der Schotte David Coulthart belegte Rang zwei. Michael Schumacher musste sich mit dem vierten Platz begnuegen, Heinz-Harald Frentzen kam auf den achten Platz, Ralf Schumacher auf den elften.


Quellen

Antenne Bayern    11:00 MESZ
B5    20:00 MESZ