GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 22.12.2002



* Weiterhin unklare Absturzursache des Bundeswehrhubschraubers
* Wirtschaftslage bietet keinen Grund zum Pessimismus
* Kommunen drohen mit Aussperrung
* Deutsche Bahn weist Vorwuerfe zurueck
* Warnung vor Zuwanderung als Wahlkampfthema
* Anschlagsplaene werden ueberprueft
* Erster Saisonsieg fuer Hannawald



Weiterhin unklare Absturzursache des Bundeswehrhubschraubers

Kabul. Auch ueber einen Tag nach dem Absturz eines Bundeswehrhubschraubers in Afghanistan ist die Ursache fuer das Unglueck unklar. Bei dem Absturz gestern sind sieben deutsche Soldaten ums Leben gekommen, drei davon aus Baden-Wuerttemberg. Die Bundeswehr vermutet, dass ein Schaden am Triebwerk des Helikopters zu dem Absturz gefuehrt hat. Fuer diese Vermutung sprechen auch die Berichte von Augenzeugen, die zuvor Feuer an der Turbine gesehen haben wollen. Hinweise darauf, dass der Hubschrauber beschossen wurde, gibt es nach Auskunft von Verteidigungsminister Struck nicht. Bundeskanzler Schroeder haelt den Bundeswehreinsatz in Afghanistan nach wie vor fuer zwingend notwendig. Eine Ausweitung ueber Kabul und Umgebung hinaus lehnte er in der "Sueddeutschen Zeitung" aber ab.


Wirtschaftslage bietet keinen Grund zum Pessimismus

Leipzig. Die Wirtschaftslage bietet nach Ansicht des Konjunkturgutachters Wiegard keinen Grund zum Pessimismus. Wiegard ist Vorsitzender der so genannten Wirtschaftsweisen. In der "Leipziger Volkszeitung" sagte er, die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland sei zwar schlechter als erwartet, aber eine Katastrophenstimmung halte er fuer uebertrieben. Gleichzeitig mahnte er moderate Lohnabschluesse an. Die Lohnsteigerungen sollten unter 2,7 Prozent bleiben, sagte Wiegard.


Kommunen drohen mit Aussperrung

Hamburg. Im Tarifstreit des oeffentlichen Dienstes drohen die Kommunen mit Aussperrung. Der Verhandlungsfuehrer der Staedte und Gemeinden, Bochums Oberbuergermeister Stueber, sagte in einem Interview, wenn die Hausmeister an Schulen und Tagesstaetten streiken, werden die Einrichtungen geschlossen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di bereitet sich derzeit eigenen Angaben zufolge auf einen Streik vor, obwohl am 2. Januar offiziell ein Schlichtungsverfahren beginnen soll. Vor drei Tagen hatten die Tarifparteien ihre zweite Verhandlungsrunde ergebnislos abgebrochen. Ver.di fordert mindestens drei Prozent mehr Lohn und Gehalt - die Arbeitgeber hatten zuletzt ein zweistufiges Angebot von 0,9 und 1,2 Prozent vorgelegt.


Deutsche Bahn weist Vorwuerfe zurueck

Frankfurt. Die Deutsche Bahn hat den Vorwurf zurueckgewiesen, ihre Mitarbeiter kaemen mit dem neuen Tarif-System nicht zurecht. Gleichzeitig drohte das Unternehmen dem Fahrgastverband Pro Bahn mit rechtlichen Schritten. Der Vorsitzende des Verbandes, Naumann, hatte in einem Zeitungsinterview gesagt, jeder zweite Bahnkunde zahle zuviel fuer sein Bahnticket. Bahnchef Mehdorn erwiderte, es sei Populismus zu behaupten, die Bahn haue taeglich die Haelfte ihrer Kunden uebers Ohr.


Warnung vor Zuwanderung als Wahlkampfthema

Mainz. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, hat davor gewarnt, den Streit um die Zuwanderung als Wahlkampfthema zu nutzen. Woertlich sagte Lehmann: "Das koennte erneut schaedlich sein." Der Kardinal zeigte sich zuversichtlich, dass die Union auf die Regierung zugeht. Die CDU-Politikerin Suessmuth forderte von ihrer Partei ebenfalls Kompromissbereitschaft. Dagegen aeusserte der hessische Regierungschef Koch die Erwartung, dass sich die Union keinen Schritt auf die Regierung zu bewegen werde. Das Zuwanderungsgesetz der Regierung war in der vergangenen Woche am Einspruch des Bundesverfassungsgerichts gescheitert.


Anschlagsplaene werden ueberprueft

Berlin. Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt ueberprueft offenbar Hinweise auf geplante Anschlaege. Dies bestaetigte das Bundesinnenministerium in Berlin. Es sei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, hiess es. Zuvor hatte das Magazin der "Stern" gemeldet, dass in drei Botschaften in Deutschland anonyme Briefe eingegangen seien. Darin sei vor Anschlaegen mit biologischen Waffen in ganz Europa gewarnt worden.


Erster Saisonsieg fuer Hannawald

Sven Hannawald aus Hinterzarten hat das Weltcup-Springen in Engelberg gewonnen. Der Mannschaftsolympiasieger erzielte in beiden Durchgaengen die groesste Weite und siegte deutlich mit 282,9 Punkten. Hannawald zeigte sich nach dem Springen uebergluecklich: "Das war eine Granate heute und das schoenste Weihnachtsgeschenk fuer mich." Bundestrainer Reinhard Hess erklaerte, das sei das Ergebnis, das er gebraucht habe. Hess rechnet bei der am kommenden Sonntag beginnenden Vierschanzentournee fest mit Hannawald. Hinter Hannawald belegten die Oesterreicher Andreas Widhoelzl (270,7 Punkte) und Andreas Goldberger (268,9 Punkte) die Plaetze zwei und drei. Martin Schmitt (Furtwangen) sprang mit 115 Metern im ersten Durchgang auf Rang 33 und verpasste damit die Qualifikaion fuer den zweiten Durchgang.


Quellen

SWR3    18:00 MEZ
B5    18:00 MEz    12:00 MEZ