GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 21.03.2000



* Schroeder will Green Card nur fuer auslaendische Computerspezialisten
* CDU-Generalsekretaerin Merkel auch fuer Amt des Bundeskanzlers bereit
* Ruettgers warnt vor Vergessen der Geschichte der CDU
* CDU will Umfang und Dauer des Wehrdienstes reduzieren
* Schroeder und Clinton duerfen nicht als Kriegsverbrecher bezeichnet werden
* Kein Volksbegehren fuer mehr Buergerbeteiligung in Baden-Wuerttemberg
* Tarifparteien der Chemie einigen sich auf Verbesserung der Altersteilzeit
* BASF will Teile des US-Konzerns American Homeproducts uebernehmen
* BMW faehrt die Produktion bei Rover herunter
* France Telekom will Telefonunternehmen Mobilcom uebernehmen
* Vodafone will Techniksparte Mannesmann Atacs verkaufen
* Boerse



Schroeder will Green Card nur fuer auslaendische Computerspezialisten

Berlin. Bundeskanzler Schroeder will die Green Card vorerst nur auslaendischen Computerspezialisten geben. Schroeder wies die Forderung der Wirtschaft zurueck, auch fuer andere Branchen Fachleute aus dem Ausland anzuwerben. Schroeder sagte dazu, er habe nicht die Absicht ueber diesen Bereich hinaus und ueber die genannte Zahl hinaus zusaetzlichen Forderungen nachzukommen. Er verstehe allerdings, dass diese Forderungen erhoben wurden. Innenminister Schily hat waehrenddessen angekuendigt, dass er eine Aufenthaltserlaubnis fuer auslaendische Hochschulabsolventen durchsetzen will. Schily sagte, auslaendische Studenten wuerden haeufig von den USA abgeworben, weil sie nach ihrem Abschluss nicht in Deutschland bleiben koennten. Er will damit vorallem die Bereiche Maschinenbau und Elektrotechnik staerken.


CDU-Generalsekretaerin Merkel auch fuer Amt des Bundeskanzlers bereit

Berlin. CDU-Generalsekretaerin Angela Merkel ist offenbar auch bereit, fuer das Amt des Bundeskanzlers zur Verfuegung zu stehen. Der CDU-Bundesvorstand hatte Merkel als neue Parteichefin vorgeschlagen. Angela Merkel sagte, das Grundgesetz gilt seit 1949, Mann und Frau sind gleichberechtigt. Allerdings betonte sie, dass ueber den Kanzlerkandidaten oder die Kanzlerkandidatin der Union erst Anfang 2002 entschieden werde. Ob sie dann tatsaechlich antritt sagte Merkel nicht. Sie daempfte die Befuerchtung der CSU, die CDU koennte unter der neuen Fuehrung zu sehr nach links steuern. CDU und CSU seien nur gemeinsam stark, so Merkel, selbst wenn es kleine Unterschiede bei der Bewertung bestimmter Probleme gebe. Merkel will als CDU-Chefin nicht in jedem Fall sofort den Kurs der Partei bestimmen. Es gebe viele Fragen, bei denen man die Diskussion ruhig ein bischen laufen lassen koenne bevor man sich als Vorsitzende einschaltet. Eine Hauptaufgabe fuer Merkel wird nach der Wahl das Sparen sein, wegen der Finanzaffaire sind die Parteikassen so gut wie leer.


Ruettgers warnt vor Vergessen der Geschichte der CDU

Duesseldorf. Der nordrhein-westfaelische CDU-Vorsitzende Ruettgers hat davor gewarnt, im Zusammenhang mit dem personellen Neuanfang die Geschichte der CDU zu vergessen. Ruettgers sagte im Suedwestrundfunk, er traue Merkel zu, dass sie einen Neuanfang verkoerpere, er warnt jedoch davor, die CDU neu erfinden zu wollen. Unterdessen hat die kuenftige CDU-Chefin mehr Offenheit und eine bessere Diskussionskultur in der Partei eingefordert. Die Bundesvorsitzende der Jungen Union, Mueller, sagte im Deutschlandfunk, sie glaube dass Angela Merkel mit ihrer eigenen Offenheit eine neue Diskussionskultur in die Union hereinbringen werde.


CDU will Umfang und Dauer des Wehrdienstes reduzieren

Berlin. Die CDU setzt sich dafuer ein, den Umfang der Bundeswehr und die Dauer des Wehrdienstes zu reduzieren. Der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Braeuer, sagte, die Streitkraefte sollten moderat auf eine Staerke von etwa 300.000 Soldaten verkleinert werden. Eine Zahl von 280.000, 250.000 oder gar 200.000 Soldaten, wie bei SPD und Gruenen diskutiert, haelt sie fuer unrealistisch. Der CDU-Verteidigungsexperte Braeuer sagte, Deutschland liege zwar in einer sicheren Zone, um diese Zone herum gebe es aber Krisen und Konflikte. Sparen laesst sich bei der Bundeswehr nach Braeuers Worten nicht, im Gegenteil, statt den Verteidigungsetat wie von Finanzminister Eichel geplant auf 43,7 Milliarden DM im Jahr 2003 zu kuerzen will ihn der CDU-Politiker auf 50 Milliarden DM aufstocken. Die Wehrpflicht will die Union auf jeden Fall beibehalten, der Wehrdienst soll statt 10 nur noch 9 Monate dauern, eine freiwillige Verlaengerung auf bis zu 23 Monate soll moeglich sein. Die designierte Bundesvorsitzende der CDU, Angela Merkel, sagte bei der Vorstellung ihrer Ideen fuer eine Bundeswehrreform, Verteidigungsminister Scharping zeige sich zu schwach gegenueber dem Diktat des Finanzministers Eichel. Scharping hat das Konzept der CDU zur Zukunft der Bundeswehr kritisiert, es gehe im Wesentlichen an der Sache vorbei, sagte Scharping bei einem Treffen mit Battailonskommandeuren in Aachen. Scharping ergaenzte, die CDU habe die Bundeswehr jahrelang vernachlaessigt.


Schroeder und Clinton duerfen nicht als Kriegsverbrecher bezeichnet werden

Berlin. Bundeskanzler Schroeder und US-Praesident Clinton duerfen nicht als Kriegsverbrecher bezeichnet werden. Das hat das Oberverwaltungsgericht Berlin entschieden. Grund fuer die Klage war ein Plakat, auf dem Schroeder, Clinton und andere Regierungsmitglieder wegen des Kosovokrieges so bezeichnet wurden.


Kein Volksbegehren fuer mehr Buergerbeteiligung in Baden-Wuerttemberg

Stuttgart. In Baden-Wuerttemberg wird es kein Volksbegehren fuer mehr Buergerbeteiligung in Staedten und Gemeinden geben. Das Stuttgarter Innenministerium hat dem Gesetzentwurf der Buergeraktion "Mehr Demokratie" wegen verfassungsrechtlicher Bedenken abgelehnt.


Tarifparteien der Chemie einigen sich auf Verbesserung der Altersteilzeit

Bad Wildungen. Die Tarifparteien der westdeutschen Chemieindustrie haben sich offenbar geeinigt, die vier Jahre alte Altersteilzeitregelung zu verbessern. Nach Informationen der Deutschen Presseagentur muessen allerdings noch die Einzelheiten geklaert werden.


BASF will Teile des US-Konzerns American Homeproducts uebernehmen

Ludwigshafen. Der Chemiekonzern BASF plant eine Milliardenuebernahme in den USA. Die BASF kauft fuer 3,8 Milliarden US-Dollar die Agrochemiesparte des US-Konzerns American Homeproducts.


BMW faehrt die Produktion bei Rover herunter

Muenchen. BMW hat die Produktionen seiner britischen Tochterfirma Rover angeblich schon heruntergefahren. Nach einem Bericht der Financial Times werden am Standort Coley ab sofort nur noch 750 Autos pro Tag gebaut, das sind 1000 Autos weniger als bisher. BMW will Rover an eine Londoner Finanzfirma verkaufen.


France Telekom will Telefonunternehmen Mobilcom uebernehmen

Duesseldorf. Die France Telekom will das norddeutsche Telefonunternehmen Mobilcom angeblich schlucken. Das Handelsblatt berichtet, das franzoesische Unternehmen erwaege die Uebernahme aller Anteile an Mobilcom und nicht nur eine Minderheitsbeteiligung.


Vodafone will Techniksparte Mannesmann Atacs verkaufen

Duesseldorf. Der Telefonkonzern Vodafone will seine Techniksparte Mannesmann Atacs verkaufen. Gestern hatte die Firma ein Gemeinschaftsunternehmen fuer Autotechnik zusammen mit Siemens angekuendigt.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,0138 DM= 1.0296 Euro
Kanada(1 $)  1,3691 DM= 0.7000 Euro
England(1 Pfund)  3,1607 DM= 1.6160 Euro
Schweiz(100 sfr)  121,3445 DM= 62.042 Euro
Japan(100 Yen)  1,8879 DM= 0.9652 Euro
Schweden(100 skr)  23,3087 DM= 11.917 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:7839,33( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10698,85( Stand 17:00 MEZ )  
10595,23( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:19566,32
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR3    9:00 MEZ    12:00 MEZ    16:00 MEZ    18:00 MEZ