GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 27.11.2001



* Zukunft Afghanistans entscheidet sich in Bonn
* US-Milit=E4r weitet Bodenoperationen in Afghanistan aus
* Neue alte Auseinandersetzungen zwischen USA und Irak
* Haushaltsdebatte: Der Etat des Kanzlers
* Koalitionsverhandlungen schreiten voran
* Boerse



Zukunft Afghanistans entscheidet sich in Bonn

Die Konferenz zur politischen Neuordnung Afghanistans wird heute auf dem Petersberg bei Bonn fortgesetzt. Die Teilnehmer hatten gestern einen Zeitplan vereinbart. Die Konferenz soll bis zum Ende der Woche dauern und zur Einigung auf eine Uebergangsregierung fuehren. Die Interimsverwaltung soll dann solange amtieren, bis eine Versammlung der Stammesaeltesten Wahlen und einen Verfassungsentwurf vorbereitet hat.UNO-Sprecher Fausi betonte, die Einfuehrung der Demokratie sei ein Schluesselelement fuer die Zukunft Afghanistans. Die Vertreter der Nordallianz bekraeftigten auf dem Petersberg, sie seien bereit, die von den Taliban zurueckeroberte Macht zu teilen.


US-Milit=E4r weitet Bodenoperationen in Afghanistan aus

US-Marineinfanteristen haben ihren Brueckenkopf im Sueden Afghanistans ausgebaut. Ihr Einsatzziel sind die auf Kandahar und Umgebung zurueckgedraengten Kaempfer der Taliban und der Kaida-Organisation. Die Suche nach Kaida-Fuehrer bin Laden konzentriert sich auf ein Gebiet zwischen Kabul, Dschalalabad und dem Kyber-Pass. Dies gab der Oberbefehlshaber der US-Truppen in Afghanistan, General Franks, zu verstehen. Franks sagte ferner, man habe inzwischen mehr als 40 Orte mit Hinweisen auf die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen entdeckt. In der afghanischen Stadt Spin Boldak ist es nach der Vertreibung der Taliban zu Pluenderungen gekommen. In diesem Ort wurde heute ein kanadischer Journalist entfuehrt. Mit US-Unterstuetzung hat die Nordallianz derweil die Revolte bei Masar-i-Scharif weitgehend niedergeschlagen. Nach Angaben der amerikanischen Streitkraefte halten sich noch 30 bis 40 Taliban in der Festung Kale-i-Dschangi verschanzt. Bis zu 400 Menschen sind bei dem Aufstand bislang ums Leben gekommen.


Neue alte Auseinandersetzungen zwischen USA und Irak

Die Spannungen zwischen den USA und dem Irak wachsen wieder. Die Regierung in Bagdad wies die Forderung des amerikanischen Praesidenten Bush nach einer Rueckkehr von UNO-Waffeninspekteuren zurueck. Vielmehr muessten die nach der Invasion Kuwaits vor mehr als zehn Jahren verhaengten Sanktionen aufgehoben werden. Der syrische Au=DFenminister = El Scharaa warnte, jeder amerikanische Angriff auf ein arabisches Land waere ein toedlicher Fehler. Bush hatte gestern die Wiederaufnahme der Ruestungskontrollen im Irak verlangt. Fuer den Fall, dass Bagdad dies ablehne, drohte der US-Praesident mit nicht naeher bezeichneten Konsequenzen. Unterdessen griffen amerikanische und britische Kampfjets erneut Ziele in der Flugverbotszone im Sued-Irak an.


Haushaltsdebatte: Der Etat des Kanzlers

Bei den Haushaltsberatungen im Bundestag in Berlin steht heute die Generaldebatte ueber den Etat des Kanzleramtes an. Die Kritik der Union wollen die CDU-Vorsitzende Merkel und CSU-Landesgruppenchef Glos vortragen. Zum Auftakt der zweiten Lesung hatte Bundesfinanzminister Eichel gestern betont, auch fuer das kommende Jahr gebe es Konjunktur-Risiken. Moeglicherweise werde die Zahl der Arbeitslosen im Februar auf 4,3 Millionen steigen. Daher gebe es im Haushalt fuer das kommenden Jahr keinerlei fianziellen Spielraum.


Koalitionsverhandlungen schreiten voran

Bei den Koalitionsverhandlungen im Bundesland Berlin haben sich SPD, FDP und Gruene auf Einsparungen im Personalbereich geeinigt. Die Parteien teilten am Abend mit, im oeffentlichen Dienst sollten die Ausgaben um eine Milliarde Mark durch Stellenabbau bis 2006 reduziert werden. Ueber die Einsparung einer weiteren Milliarde wolle man mit den Gewerkschaften verhandeln. Die Rede ist etwa von Altersteilzeit und dem Verzicht auf das dreizehnte Monatsgehalt. Der Regierende Buergermeister Wowereit meinte, falls man sich mit den Gewerkschaften nicht einigen koenne, werde es zu einseitigen Ma=DFnahmen der Arbeitgeberseite kommen. - Die Koalitionsverhandlungen sollen heute fortgesetzt werden. Derzeit gibt Berlin pro Jahr etwa 14,1 Milliarden Mark fuer sein Personal aus, nimmt aber nur 16 Milliarden Mark ein.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,2284 DM =3D1.1393 Euro
Kanada(1 $)  1,3980 DM =3D0.7147 Euro
England(1 Pfund)  3,1394 DM =3D1.6051 Euro
Schweiz(100 sfr)  133,5676 DM =3D 68.292 Euro
Japan(100 Yen)  1,7953 DM =3D0.9179 Euro
Schweden(100 skr)  20,9572 DM =3D 10.715 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:4993,57( aktuell )  
Dow-Jones-Index:9849,28( Stand 17:00 MEZ )  
9982,75( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:10948,89
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    0:00 (27.11.2001) MEZ
Mdr    16:00 MEZ