Triebwerksdefekt Ursache fuer Concorde-Unglueck |
Ausloeser der Concorde-Katastrophe von Paris war ein Defekt an einem kurz
zuvor reparierten Triebwerk. Die franzoesische Justiz und die Air France
erklaerten, noch kurz vor dem Start sei das Triebwerk 2 wegen defekter
Schubumkehr repariert worden. Das Ersatzteil sei aus einer anderen Concorde
ausgebaut worden. Die Reparatur sei auf Verlangen der Besatzung
durchgefuehrt worden. 56 Sekunden nach dem Start bemerkte der Tower Flammen
am Triebwerk. Ein Startabbruch war nicht mehr moeglich. Bei dem Unglueck am
Dienstagnachmittag waren 113 Menschen gestorben, 96 von ihnen stammten aus
Deutschland.
Die Angehoerigen der Opfer der Concorde-Katastrophe sind nach einer
Trauerfeier in Gonesse zum Ungluecksort gefahren. Am Gottesdienst in der
dortigen Stadthalle beteiligten sich zuvor mehr als 300 Menschen, darunter
etwa 200 Angehoerige und Freunde der Opfer. Auch Bundesverkehrsminister
Klimmt und Frankreichs Praesident Chirac nahmen an der Trauerzermonie teil.
Das Bergungsteam konnte bislang erst etwa 30 der stark verbrannten Leichen
bergen. Am Ungluecksort ist nach Angaben der katholischen Kirche am Freitag
eine Trauerfeier vorgesehen.
Die Kreuzfahrt in die Karibik wird trotz der Concorde-Katastrophe
stattfinden. Die Reederei Deilmann teilte mit, allen bereits in New York
befindlichen Passagieren sei ein Ruecktritt von der Kreuzfahrt freigestellt
worden. Es habe sich aber niemand dafuer entschieden. 33 Deilmann-Urlauber
entgingen dem Tode nur knapp. Sie waren mit einer fruheren Concorde
geflogen, da in der Ungluecksmaschine nicht genug Platz war. |
Oekumenischer Gottesdienst auf der Expo zum Gedenken der Opfer |
Mit einem oekumenischen Gottesdienst haben die Mitglieder des
Bundeskabinetts auf der Expo in Hannover der 113 Opfer der
Concorde-Katastrophe gedacht. Der Hildesheimer Bischof Homeyer sagte, die
Betroffenheit habe sich nun zu bewaehren an der Solidaritaet mit den
Trauernden und den Toten. Der evangelische Bischof Hirschler warf die Frage
nach dem "Warum" auf. Bundeskanzler Schroeder sprach den Trauernden sein
Mitgefuehl aus. Viele Kondolenzschreiben haetten die Bundesregierung
erreicht. Bundespraesident Rau und Bundestagspraesident Thierse kondolierten
den Angehoerigen. |
Fusion Commerzbank - Dresdner Bank gescheitert |
Die Fusion der Dresdner mit der Commerzbank und somit die seit Juni
laufenden Verhandlungen sind gescheitert. Bei einer Abwaegung von Chancen
und Risiken sei keine ueberzeugende Perspektive erkennbar gewesen, hiess es
bei der Commerzbank. Dresdner-Bank-Chef Fahrholz erklaerte, die Gespraeche
seien an bedeutenden Differenzen ueber die Bewertung der beiden Banken
gescheitert. Seine Bank werde nun die Industriebeteiligungen selektiv
abstossen, um sich auf das Kerngeschaeft zu konzentrieren. Die dritt- und
die viertgroesste Bank in Deutschland haben trotz dieser Entwicklung
massiven Stellenabbau angekuendigt. |
FAZ kehrt zur alten Rechtschreibung zurueck |
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) kehrt zur alten Rechtschreibung
zurueck. Das Blatt werde ab 1. August - ein Jahr nach Einfuehrung der
Rechtschreibreform - wieder mit der alten Schreibweise erscheinen. Weder
habe sich eine bessere Sprachbeherrschung eingestellt, noch habe sich die
Einheitlichkeit der deutschen Sprache bewahren lassen, erklaerte die
Redaktion. 90% der Bevolkerung haetten die Umstellung nicht vollzogen. Die
deutsche Akademie fuer Sprache und Dichtung wertete die Entscheidung der FAZ
als "positives Signal". Andere Zeitungen wollen dem Vorbild nicht folgen. |
Bestaetigung fuer Loesegeldzahlungen an Abu Sayyaf |
Philippinische Militaervertreter haben bestaetigt, dass fuer die Freilassung
von Renate Wallert Loesegeld bezahlt wurde. Insgesamt sollen umgerechnet 8,7
Mio. DM geflossen sein, damit die Moslemgruppe Abu Sayyaf die Goettingerin
und neun Malaysier aus ihrer Gewalt entlaesst. Die angekuendigte Freilassung
von drei der neun Malaysier verzoegerte sich unterdessen weiter. Die
Rebellen lehnten einen neuen Regierungsunterhaendler ab. Die Lage wurde
weiter zugespitzt durch einen Granatenanschlag auf der Insel Jolo, bei dem
18 Menschen in einem Cafe verletzt wurden. |
Umschuldungsabkommen Deutschland-Russland geschlossen |
Deutschland und Russland haben ein Abkommen ueber die Umschuldung von
Altschulden der Sowjetunion in Hoehe von rund 8 Mrd. DM vereinbart. Die
Rueckzahlung dieser Schulden waere urspruenglich bereits im vergangenen oder
laufenden Jahr faellig geworden. Mit der Vereinbarung soll der Zeitraum bis
2016, fuer einen kleinen Teil der Schulden sogar bis 2020, gestreckt werden.
Ausserdem werde die Bundesregierung wieder neue Buergschaften fuer Exporte
deutscher Unternehmen nach Russland uebernehmen, erklaerte das
Bundesfinanzministerium. |
Boerse |
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Quellen |
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