GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 14. 01. 2005



* Koehler und Putin beenden Kulturjahr in St. Petersburg
* Bundestagsfraktionen von SPD und Gruenen setzen Klausuren fort
* Umstrittenes Luftsicherheitsgesetz tritt in Kraft
* Zusammenlegung von Pflege- und Krankenversicherung wird geprueft
* Schmidt rechnet auch 2006 mit stabilem Rentenbeitrag
* Thierse verteidigt Nebeneinkuenfte von Abgeordneten
* VW-Zahlungen: Bundestagsabgeordneter tritt zurueck
* Massive Einsparungen fuer die Erzdioezese Freiburg
* Alt-Kanzler Helmut Schmidt geehrt
* Esa-Sonde 'Huygens' auf Saturn-Mond Titan gelandet
* Geiselnahme in Gefaengnis beendet
* Rudolph Moshammer offenbar ermordet
* Boerse



Koehler und Putin beenden Kulturjahr in St. Petersburg

Bundespraesident Koehler und Russlands Praesident Putin haben in St. Petersburg offiziell das deutsch-russische Kulturjahr mit einem Festakt beendet. Bei einem Festkonzert in der Philharmonie der Stadt erklang zum ersten Mal wieder die so genannte Wacker-Konzertorgel, deren Renovierung die Bundesregierung der Stadt zu ihrem 300-jaehrigen Bestehen geschenkt hatte. Insgesamt gab es im Rahmen der Kulturbegegnungen 2003/2004 ueber 3000 Veranstaltungen in Deutschland und Russland. Putin hatte den Austausch angeregt.


Bundestagsfraktionen von SPD und Gruenen setzen Klausuren fort

In Woerlitz sind die Fraktionsspitzen von SPD und Gruenen zusammengekommen, um ueber die Schwerpunkte fuer 2005 zu beraten. SPD-Chef Muentefering beteuerte bei seiner Ankunft, dass die Koalition auch ueber 2006 hinaus regieren wolle. Zuvor hatte nach der SPD-Klausur Muentefering angekuendigt, die SPD werde die erste Vorentscheidung zur Wehrpflicht voraussichtlich schon im Sommer treffen. Er gehe davon aus, dass dann ein Leitantrag vorliege. Die Gruenen erklaerten zum Abschluss ihrer Klausur , sie saehen sich weiterhin als "Impulsgeber" der Koalition.


Umstrittenes Luftsicherheitsgesetz tritt in Kraft

Das umstrittene neue Luftsicherheitsgesetz tritt morgen in Kraft. Bundespraesident Koehler hatte das Gesetz Mittwoch unterschrieben, aber verfassungsrechtlische Bedenken angemeldet. Die Pilotenvereinigung Cockpit schloss sich Koehler an. Es sei unmoeglich, vom Boden aus zweifelsfrei zu beurteilen, wohin genau ein Flugzeug steuere, sagte Sprecher Kirschneck. Deshalb seien Fehlentscheidungen nicht auszuschliessen. Die unionsgefuehrten Bundeslaender wollen gemeinsam gegen das Luftsicherheitsgesetz klagen. Dies beschlossen die Innenminister der betreffenden Laender gestern Abend zum Beginn ihrer zweitaegigen Beratungen in Kiel. Der bayerische Innenminister Beckstein sagte, es sei unverzichtbar, verfassungsrechtliche Bedenken auszuraeumen.


Zusammenlegung von Pflege- und Krankenversicherung wird geprueft

Leipzig. Die SPD prueft offenbar eine Eingliederung der Pflege- in die Krankenversicherung. Nach einer Klausur der SPD-Bundestagsfraktion in Leipzig erklaerte Partei-Chef Muentefering die Frage sei, ob die Pflegeversicherung in einer alternden Gesellschaft dauerhaft allein und eigenstaendig die Kosten zunehmender Pflegefaelle tragen koennen. Notwendig ist nach seinen Worten ein neues Gesamtkonzept. Ob ein entsprechendes Gesetz noch vor der Bundestagswahl im naechsten Jahr auf den Weg gebracht werden kann, liess Muentefering offen. Vor allem die Gruenen dringen angesichts der angespannten Finanzlage der Pflegeversicherung auf einerasche Reform.


Schmidt rechnet auch 2006 mit stabilem Rentenbeitrag

Bundesgesundheitsministerin Schmidt erwartet, dass der Rentenbeitrag auch im Jahr 2006 stabil bleibt. Der Satz koenne auch im kommenden Jahr bei 19,5 Prozent gehalten werden, sagte Schmidt der "Neuen Presse". Die Ruecklagen der gesetzlichen Rentenversicherung seien Ende 2004 deutlich groesser gewesen als zuletzt geschaetzt. Die Nachhaltigkeitsruecklage habe um gut 600 Millionen Euro hoeher gelegen als im Oktober angenommen, sagte Schmidt. Darueber hinaus kuendigte Schmidt noch fuer dieses Jahr den Entwurf einer weitgehenden Pflegereform an.


Thierse verteidigt Nebeneinkuenfte von Abgeordneten

In der Diskussion um Nebentaetigkeiten von Parlamentariern hat Bundestagspraesident Wolfgang Thierse Forderungen nach einem "glaesernen Abgeordneten" zurueckgewiesen. Freiberufler, Unternehmer und Gewerkschafter waeren dann im Parlament kaum mehr vertreten, sagte Thierse im Deutschland-Radio Berlin. Unterdessen legte der SPD-Bundestagsabgeordnete Jann-Peter Janssen nach der Affaere um VW-Gehaltszahlungen sein Mandat nieder. Der niedersaechsische Landtagspraesident Juergen Gansaeuer (CDU) hat dafuer plaediert, dass Abgeordnete lediglich gegenueber dem Parlamentspraesidenten ihre Einkuenfte offen legen sollten. Man koenne nicht verlangen, dass Freiberufler, Mittelstaendler oder auch Anwaelte ihre Einkuenfte veroeffentlichen muessen.


VW-Zahlungen: Bundestagsabgeordneter tritt zurueck

Der Bundestagsabgeordnete Janssen aus Niedersachsen hat sein Mandat niedergelegt. Der SPD-Politiker ziehe damit die Konsequenzen aus der Affaere um die Gehaltszalungen des Autokonzerns VW, teilte der SPD-Bezirk Weser-Ems mit. SPD-Chef Muentefering erklaerte, er wolle den Rueckzug Janssens vorerst nicht bewerten. Er habe von den Ruecktrittsabsichten nichts gewusst. Muentefering hatte zuvor gefordert,heimlichen, bezahlten Lobbyismus von Parlamentariern unter Strafe zu stellen. Zugleich warnte er vor einer pauschalen Bewertung der bekannt gewordenen Faelle.


Massive Einsparungen fuer die Erzdioezese Freiburg

Freiburg. Durch den Rueckgang der Kirchensteuereinnahmen muss die Erzdioezese Freiburg in den kommenden sechs Jahren jeweils mindestens 15 Millionen Euro einsparen. Nach Angaben des Erzbistums waren allein 2004 25,2 Millionen Euro weniger in der Kasse. Im Vergleich zum Vorjahr entspreche das einem Steuerminus von mehr als 8,5 Prozent, hiess es weiter. Mit gravierenden Einschnitten muss vor allem das Erzbischoefliche Seelsorgeamt in Freiburg rechnen: Es soll bis 2012 seine Personalkosten um 25 Prozent verringern. Das Ziel soll durch Fluktuation, Altersteilzeit und Renteneinritt schrittweise erreicht werden. Allerdings werden auch betriebsbedingte Kuendigungen nicht ausgeschlossen.


Alt-Kanzler Helmut Schmidt geehrt

Trier. Der fruehere Bundeskanzler Helmut Schmidt erhaelt in diesem Jahr den Nell-Breuning-Preis der Stadt Trier. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ist nach dem in Trier geborenen Jesuiten und Sozialethiker Oswald Nell-Breuning (1890-1991) benannt. Gewuerdigt werde die "Ernsthaftigkeit, mit der sich der Sozialdemokrat in seinem langen Politikerleben immer wieder den Fragen des sozialen Ausgleichs" gestellt habe, sagte der Trierer Oberbuergermeister Helmut Schroeer (CDU). Der 1918 in Hamburg geborene Helmut Schmidt war von 1974 bis 1982 Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Am 1. Oktober 1982 wurde er nach dem Bruch der sozial-liberalen Koalition durch ein konstruktives Misstrauensvotum im Bundestag abgewaehlt. Sein Nachfolger wurde Helmut Kohl (CDU). Bis 1986 war Schmidt Mitglied des Deutschen Bundestages. Nach dem Ende der politischen Laufbahn engagierte sich Schmidt unter anderem als Mitherausgeber der "Zeit". Zudem unternahm er weltweit zahlreiche Vortragsreisen. Schmidt ist Ehrenbuerger der Stadt Berlin (seit 1989) und des Landes Schleswig-Holstein (seit 1998).


Esa-Sonde 'Huygens' auf Saturn-Mond Titan gelandet

Darmstadt. Die europaeische Mission zum Saturnmond Titan ist erfolgreich verlaufen. Die Raumkontrollstation in Darmstadt empfing am spaeten Nachmittag die ersten wissenschaftlichen Daten von der Sonde "Huygens". Der Datenfluss wird insgesamt etwa vier Stunden dauern. Erste Schwarz-Weiss-Bilder und konkrete Auswertungen werden noch in der Nacht erwartet. Von der Erkundung des Saturnmondes erhoffen sich die Wissenschaftler Erkenntnisse ueber die Entstehung der Erde und des Lebens auf unserem Planeten. Der "Titan" ist der einzige Mond im Sonnensystem, der eine Atmosphaere besitzt - mit Wind, Wolken und unterschiedlichem Wetter. Auf seiner Oberflaeche gibt es vermutlich sogar Seen, die vermutlich aus fluessigem Methan bestehen duerften.


Geiselnahme in Gefaengnis beendet

Eine Geiselnahme in der Justizvollzugsanstalt in Dresden ist unblutig zu Ende gegangen. Der Geiselnehmer konnte von der Polizei zur Aufgabe bewegt werden. Der 38-jaehrige Gefangene hatte den Anstaltsdiakon in seiner Zelle mit einem Besteckmesser in seine Gewalt gebracht.


Rudolph Moshammer offenbar ermordet

Der Modemacher Rudolph Moshammer ist ermordet worden. Todesursache sei "Gewalteinwirkung gegen den Hals" des Modeschoepfers gewesen, bestaetigte ein Polizeisprecher. Nach Informationen der Nachrichtenagentur ddp wurde er mit einem Telefonkabel um den Hals erwuergt in seiner Villa in Gruenwald bei Muenchen aufgefunden, was die Polizei aber noch nicht bestaetigte. Er sei von seinem Fahrer entdeckt worden, der ihn abholen wollte, teilten die Ermittler weiter mit. Von einem Einbruch geht die Polizei nicht aus. Fuer 14.30 Uhr wurde eine Pressekonferenz anberaumt. Moshammer wurde nach eigenen Angaben am 27. Dezember 1945 in Muenchen geboren. Ueber sein tatsaechliches Alter wurde jedoch immer wieder spekuliert. In den 60er Jahren begann er, extravagante Mode fuer die Muenchner Schickeria zu entwerfen. Mit seinem Muenchner Geschaeft fuer Herrenmode der Luxusklasse machte er ein Vermoegen, auch weil viele reiche Araber zu seinen Kunden gehoerten. Mit seinem exzentrischen Aeusseren wurde Moshammer auch bundesweit zu einem der beruehmtesten Muenchner. Dazu trugen auch zahlreiche Auftritten im Fernsehen bei.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.7632 Euro
Kanada (1 $) 0.6305 Euro
England (1 Pfund) 1.4267 Euro
Schweiz (100 sfr) 64.570 Euro
Japan (100 Yen) 0.7437 Euro
Schweden (100 skr) 11.055 Euro
Suedafrika (100 R) 12.618 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: Derzeit nicht verfuegbar. ( aktuell )
Dow-Jones-Index: Derzeit nicht verfuegbar. ( Stand 17:00 MEZ )
Nikkei-Index: Derzeit nicht verfuegbar.
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ