GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 22.03.2000



* Kabinett verabschiedet Gesetzentwurf zur Entschaedigung von Zwangsarbei=
* Einigung in der westdeutschen Chemieindustrie
* Klimmt gegen betriebsbedingte Kuendigungen bei der Bahn
* Gewerkschaft droht mit Verkehrschaos bei Scheitern von Bahn-Gespraech
* IBM-Chef will osteuropaeische Computerexperten holen
* Dresdner Bank will Kleinkunden zur Bank 24 schicken
* DaimlerChrysler steigt angeblich bei Mitsubishi ein
* Anstieg der Mieten erreicht Tiefstand
* Doerfert bleibt in Untersuchungshaft
* Schulleiter erliegt den Schuessen nach Bluttat von Brannenburg
* Fussball: Herta BSC ohne Sieg in der Champions League
* Boerse



Kabinett verabschiedet Gesetzentwurf zur Entschaedigung von Zwangsarbei=

tern

Das Bundeskabinett in Berlin hat das Gesetz fuer die Entschaedigung fuer ehemalige NS-Zwangsarbeiter endgueltig auf den Weg gebracht. Das Gesetz soll noch vor der Sommerpause im Bundestag verabschiedet werden. Noch sin= d die Verhandlungen nicht beendet. Das Bundeskabinett hat aber mit dem Gesetzentwurf zur Errichtung einer Stiftung "Erinnerung, Verantwortung un= d Zukunft" seine Hausaufgaben gemacht. Das Gesetz koennte schon Anfang August in Kraft treten, wenn es zuvor noch den Bundesrat passiert, der am 14. Juli zum letzten Mal vor der Sommerpause tagt. Es regelt die Verteilung der von Regierung und Wirtschaft zur Verfuegung gestellten 10 Milliarden DM. Bislang sollen insgesamt etwa 8,1 Milliarden DM direkt an die frueheren Zwangsarbeiter gehen.


Einigung in der westdeutschen Chemieindustrie

Die Beschaeftigten in der westdeutschen Chemieindustrie erhalten in den kommenden zwei Jahren insgesamt 4,2 Prozent mehr Lohn. Darauf einigten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber in der vergangenen Nacht. Die erste Stufe der Lohnerh=F6hung um 2,2 Prozent soll ab dem 1. Juni 2000 in Kraft treten. Im kommenden Juni folgt eine weitere 2%ige Erhoehung. Der Vertrag gilt bis Ende Februar 2002, teilten die Tarifpartner in der Nacht im hessischen Bad Wildungen mit. Die bestehende Regelung zur Altersteilzeit wird bis 2009 verlaengert. Kuenftig werden auch Teilzeitbeschaeftigte davon profitieren koennen. Ausserdem wird der Anspruch auf Altersteilzeit fuer Chemie-Arbeitnehmer ab 55 von 5 auf 6 Jahre erweitert. Als neues Element wurden Abfindungen vereinbart. Sie sollen Rentenabschlaege bei der Altersteilzeit zum Teil ausgleichen. Vereinbart wurden ferner neue Leistungen zur privaten Altersvorsorge und eine Erhoehung der Zahl der Ausbildungsplaetze. Gewerkschaftschef Schmolt erklaerte, der Abschluss sei ein Musterbeispiel dafuer, wie Einkommen und Beschaeftigung gleichermassen gesichert werden koennten.=20


Klimmt gegen betriebsbedingte Kuendigungen bei der Bahn

Bundesverkehrsminister Klimmt hat sich gegen betriebsbedingte Kuendigunge= n bei der Sanierung der Bahn ausgesprochen. In den ARD-Tagesthemen meinte der Minister, die Tarifpartner sollten miteinander aushandeln, wie die Personalkosten auf anderem Wege gesenkt werden koennten.


Gewerkschaft droht mit Verkehrschaos bei Scheitern von Bahn-Gespraech

Bahnchef Medorn haelt Einsparungen von rund 3.6 Milliarden DM zur Sanierung der Bahn fuer notwendig. Die Gewerkschaft befuerchtet den Wegfall von 70.000 der derzeit 240.000 Stellen. Sie hat angekuendigt, bei= m Scheitern eines fuer Freitag angekuendigten Gespraechs mit Medorn werde a= m Samstag der Schienenverkehr in einer Grossstadt zum Erliegen gebracht.


IBM-Chef will osteuropaeische Computerexperten holen

IBM-Chef Staudt denkt bei auslaendischen Computerexperten hauptsaechlich an Osteuropaeer. Die deutsche Niederlassung des US-Konzerns hat nach den Worten ihres Leiters nie mit Fachleuten aus Indien gerechnet, sondern bau= t eher auf die oestlichen Nachbarn. Staudt stellt sich vor, dass die Angeworbenen irgendwann wieder in ihre Heimat zurueckgehen und dort eventuell Geschaeftsstellen uebernehmen. Nach den Worten des IBM-Chefs investiert die deutsche Industrie im Osten wie keine andere. Staudt warnt zugleich vor dem Glauben, mit auslaendischen Informatikfachleuten koennte= n alle Probleme geloest werden. Der Leiter von IBM haelt gewaltige Anstrengungen fuer notwendig, um in Deutschland die Ausbildung auf Vordermann zu bringen.


Dresdner Bank will Kleinkunden zur Bank 24 schicken

Die Dresdner Bank plant im Zuge der Fusion mit der Deutschen Bank die Trennung von knapp 4 Millionen Privatkunden, die weniger als 200.000 DM angelegt haben. Sie sollten wie Geschaeftskunden mit einem Jahresumsatz von weniger als 5 Millionen DM an die Bank 24 verwiesen werden, berichtet die Financial Times Deutschland. Sie beruft sich auf den Chef der Bank 24= , Walter. Sein Institut soll das Kleinkundengeschaeft von Deutscher und Dresdner Bank vereinen.


DaimlerChrysler steigt angeblich bei Mitsubishi ein

Der Einstieg von DaimlerChrysler beim japanischen Autokonzern Mitsubishi Motors ist angeblich perfekt. Japanische Medien berichteten, der Vorstand von Mitsubishi habe die Uebernahme von ueber 33% der Anteile durch den deutsch-amerikanischen Konzern gebilligt. Ein Sprecher von DaimlerChrysle= r in Stuttgart wollte zu den Berichten keine Stellung nehmen.


Anstieg der Mieten erreicht Tiefstand

Der Anstieg der Mieten in Deutschland hat im vorigen Jahr einen historischen Tiefstand erreicht. Bundesbauminister Klimmt sagte, mit etwa 1% sei der niedrigste Anstieg seit Einfuehrung des Mietenindexes vor 38 Jahren registriert worden. Zwei Gruende nannte Klimmt: Eine allgemeine Entsprannung des Marktes und ein weniger hoher Anstieg der sogenannten kalten Wohnnebenkostnen.


Doerfert bleibt in Untersuchungshaft

Der fruehere Trierer Carritas-Manager Doerfert muss in Untersuchungshaft bleiben. Das Oberlandesgericht Koblenz sah beim Haftpruefungstermin weiterhin Fluchtgefahr. Doerfert drohe moeglicherweise mehrjaehriger Freiheitsentzug. Er sitzt seit einem halben Jahr in Untersuchungshaft. Di= e Anklage lautet auf Untreue mit einem Schaden von mehr als 20 Millionen DM. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.


Schulleiter erliegt den Schuessen nach Bluttat von Brannenburg

Sechs Tage nach der Bluttat von Brannenburg ist der von einem 16jaehrigen niedergeschossene Internatsleiter gestorben. Der Jugendliche hatte den 57jaehrigen Paedagogen aus Wut ueber seine Entlassung aus Schule und Internat mit einer Waffe aus dem Besitz seines Vaters niedergeschossen.


Fussball: Herta BSC ohne Sieg in der Champions League

In der Fussball-Champions-League ist Herta BSC auch im letzten Zwischenrundenspiel ohne Sieg geblieben. Die Berliner verloren zu Hause gegen den FC Porto mit 0:1. Der portugiesische Meister zieht mit dem Ersten der Gruppe A, Barcelona, ins Viertelfinale ein.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,0377 DM =3D1.0418 Euro
Kanada(1 $)  1,3871 DM =3D0.7092 Euro
England(1 Pfund)  3,1932 DM =3D1.6326 Euro
Schweiz(100 sfr)  121,4198 DM =3D 62.080 Euro
Japan(100 Yen)  1,9037 DM =3D0.9733 Euro
Schweden(100 skr)  23,3797 DM =3D 11.953 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:7807,25( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10841,64( Stand 17:00 MEZ )  
10907,34( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:19733,59
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MEZ
Radio7    18:00 MEZ
SWR3    20:00 MEZ