GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 14.01.1999



* EU-Parlament lehnt Misstrauensvotum gegen Komission ab
* Koalition verstaendigt sich ueber Leitlinien der Politik fuer 1999
* Lafontaines Finanzberater Flassbeck sieht "geldpolitisches Problem"
* NRW und Sachsen kritisieren Vorgehensweise gegen Finanzausgleich
* Karls-Preis 1999 an britischen Premierminister Blair
* ProSieben kauft Nachrichtenagentur ddpADN
* Boerse



EU-Parlament lehnt Misstrauensvotum gegen Komission ab

Die Europaeische Komission bleibt im Amt. Die Abgeordneten des Europaparlaments in Strassburg lehnten ein Misstrauensvotum ab. Mit deutlicher Mehrheit wurden auch Forderungen nach dem umstrittenen Ruecktritt der Komissarin Cresson und ihres Kollegen Marin zurueckgewiesen. Der Bruesseler Komission werden Betrugsaffaeren und Misswirtschaft zur Last gelegt. Die Vorwuerfe sollen nun von einem unabhaengigen Untersuchungsausschuss aufgeklaert werden. Komissionspraesident Santer erklaerte nach der Abstimmung, er sei erleichtert und zufrieden ueber das Ergebnis. Zugleich sagte er zu, fuer mehr Transparenz in der Komission zu sorgen und einen Verhaltenskodex fuer die Mitarbeiter auszuarbeiten.


Koalition verstaendigt sich ueber Leitlinien der Politik fuer 1999

Die Regierungskoalition hat sich in Bonn auf die Leitlinien ihrer Politik fuer dieses Jahr verstaendigt. Nach einen Gespraech zwischen fuehrenden Vertretern von SPD und Buendnisgruenen bezeichnete Bundeskanzler Schroeder die Bekaempfung der Erwerbslosigkeit als zentrales Anliegen. Deutschland werde seinen EU-Ratsvorsitz nutzen, um die Idee eines europaeischen Beschaeftigungspakts voranzubringen. Trotz getruebter Konjunkturaussichten erwarte er eine deutliche Verbesserung des Stellenmarktes bis zum Jahre 2002, meinte Schroeder. In der Koalitionsrunde legten die Buendnispartner zudem ihren Streit um einen Atomausstieg bei, der ohne Entschaedigungszahlungen an die Kraftwerksbetreiber durchgesetzt werden soll.


Lafontaines Finanzberater Flassbeck sieht "geldpolitisches Problem"

Finanzstaatsekretaer Flassbeck ist besorgt ueber die Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Dies machte er in Frankfurt am Main deutlich. Die Europaeische Zentralbank rief Flassbeck auf, der Verlangsamung des Wachstums entgegenzuwirken. Der Staatssekretaer sagte, es gebe ein "geldpolitisches Problem", das geloest werden muesse. Im vergangenen Jahr hat die deutsche Konjunktur nach Angaben des Statistischen Bundesamtes an Fahrt gewonnen. Das Bruttosozialprodukt wuchs um 2,8% nach 2,2% 1997.


NRW und Sachsen kritisieren Vorgehensweise gegen Finanzausgleich

Nordrhein-Westfahlen und Sachsen haben die juristischen Schritte gegen den Laenderfinanzausgleich kritisiert. Die Ministerpraesidenten Clement und Biedenkopf erklaerten nach einem Treffen in Dresden, eine Reform muesse auf dem Gespraechswege und nicht durch Gerichtsurteile herbeigefuehrt werden. Die Klagen dreier Bundeslaender vor dem Bundesverfassungsgericht seien nicht der richtige Weg. Am Vormittag hatten die Laender Schleswig-Holstein, Berlin, Niedersachsen, Bremen und das Saarland ein Gutachten vorgelegt. Darin heisst es, das Gesetz zum Finanzausgleich der Laender sei verfassungskonform. Die Klaegerlaender Bayern und Baden-Wuerttemberg wuerden sich aermer darstellen, als sie tatsaechlich seien. In dieser Woche schloss sich auch Hessen der Klage an, die im vergangenen Juli eingereicht worden war.


Karls-Preis 1999 an britischen Premierminister Blair

Der internationale Karls-Preis der Stadt Aachen geht in diesem Jahre an den britischen Premierminister Blair. Das Direktorium begruendete seine Entscheidung damit, dass Blair Grossbritannien wieder naeher an Europa herangefuehrt habe. Ausserdem habe er mit seinem persoenlichen Einsatz einen entscheidenden Beitrag zum Friedensprozess in Nordirland geleistet. Die Preisverleihung soll am 13. Mai im Kroenungssaal des Aachener Rathauses stattfinden.


ProSieben kauft Nachrichtenagentur ddpADN

Die Sendergruppe ProSieben hat die Nachrichtenagentur ddpADN uebernommmen. Ein Sprecher der ProSieben Media AG sagte in Unterfoehring bei Muenchen, der Kaufpreis liege im einstelligen Millionenbereich. ddpADN solle als Nachrichtenagentur bestehen bleiben. Mit der Uebernahme wolle man das eigene Videotext- und Nachrichtenangebot erweitern. ProSieben-Chef Kofler erklaerte, mit dem Kauf habe man eine wichtige Voraussetzung fuer den Ausbau der digitalen Bildschirmmedien geschaffen. ddpADN wird rueckwirkend zum 31. Dezember 1998 in das Geschaeftsfeld der ProSieben-Media-Gruppe integriert. Bisher gehoerte die Agentur zu 100% ihrem Geschaeftsfuehrer Wolf Schneider, der das Unternehmen auch in Zukunft leiten wird.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,6784 DM= 0.8581 Euro
Kanada(1 $)  1,1019 DM= 0.5633 Euro
England(1 Pfund)  2,7688 DM= 1.4156 Euro
Schweiz(100 sfr)  122,738 DM= 62.754 Euro
Japan(100 Yen)  1,4734 DM= 0.7532 Euro
Schweden(100 skr)  21,426 DM= 10.954 Euro
 
Einige Indizes:
DAX:4912,75( aktuell )  
Dow-Jones-Index:9228,81( Stand 17:00 MEZ )  
9349,56( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:13738,86
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    20:00 MEZ    16:00 MEZ
B5    18:00 MEZ