Deutsches Milliardenprogramm fuer Russland |
Bonn. Bundeskanzler Kohl will dem russischen Praesidenten Jelzin, bei seinem
Besuch in Bonn ein Milliardenprogramm zur Staerkung der russischen Wirtschaft
anbieten. Damit soll der Streit ueber die getrennte Verabschiedung der
alliierten Truppen aus Deutschland beigelegt werden.
Bei der Begruessung Jelzins zu seinem 3taegigen Besuch waren Praesident von
Weizsaecker, Aussenminister Kinkel und Bundeskanzler Kohl anwesend.
Ein Pruefungsauftrag ist zum Beispiel an das Bundesverteidigungsministerium ge-
gangen. Die Bundeswehr braucht grosse Truppentransportflugzeuge und die Russen
sind bereit solche Flugzeuge zu verkaufen. Im Wirtschaftsministerium wird an
Plaenen gearbeitet, die die Deutsche Wagonbau in Dessau betreffen. Entweder
sollen die Russen in Dessau gebaute Wagons zu Vorzugskonditionen uebernehmen,
moeglich ist aber auch eine gemeinsame deutsch-russischen Produktion. Helmut
Kohl will, dass Boris Jelzin etwas Handfestes vorzuweisen hat, wenn er nach
Moskau zurueckkehrt. Denn eine gemeinsame Militaerparade aller vier Sieger-
maechte des Zweiten Weltkrieges in Berlin, die wird es nicht geben.
Jelzin ist morgen Gast von Kohl in der Pfalz. Kohl zeigt Jelzin unter
anderem den Dom zu Speyer. Vor dem Abstecher in die Pfalz wird Jelzin mit dem
SPD-Vorsitzenden Scharping und dem nordrhein-westfaelischen Minister-
praesidenten Rau im Gaestehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg bei Bonn
zu einem Fruehstueck zusammenkommen. Kohl und Jelzin einigten sich darauf,
die letzten russischen Truppen gemeinsam am 31. August in Berlin zu verab-
schieden. Auf den urspruenglich geplanten Festakt in Weimar wird verzichtet.
Es soll aber beim getrennten Abschied von Russen und Westalliierten bleiben. |
Bundeskabinett beraet ueber Importverbot von Rindfleisch |
Bonn. Das Bundeskabinett beraet heute auf Vorschlag des Bundesgesundheitsminist-
ers Seehofer ueber ein Importverbot fuer britisches Rindfleisch. Bisher kann
eine Uebertragung der Seuche Rinderwahnsinn auf den Menschen nicht ausgeschlos-
sen werden. Die Ministerrunde will allerdings noch nicht darueber beschliesen.
Grossbritannien hat Deutschland vor einem Importverbot gewarnt.
Nach der Kabinettsitzung sagte Seehofer, dass vor einem deutschen Alleingang
die europaeische Loesung Vorrang habe. Nur falls sich die EU nicht auf ein
gemeinsames Vorgehen gegen die als Rinderwahnsinn bekannte Seuche BSE einigt,
dann soll dem Bundesrat eine Verordnung zugeleitet werden. Darin vorgesehen ist
dann ein eingeschraenktes Einfuhrverbot von britischem Rindfleisch.
Das Bundeskabinett hat beschlossen zunaechst noch die Konferenz der Land-
wirtschaftsminister der EU am 30. Mai abzuwarten. |
neues Pressegesetz im Saarland |
Saarbruecken. Das umstrittene neue Pressegesetz des Saarlandes ist vom
Landtag in Saarbruecken verabschiedet worden. Fuer das Gesetz stimmten die
Abgeordneten der SPD-Mehrheitsfraktion. Nach dem Gesetz duerfen kuenftig
die saarlaendischen Zeitungen Gegendarstellungen nicht mehr kommentieren.
Redaktionelle Anmerkungen duerfen kuenftig nicht mehr unter der Darstellung
stehen, sondern muessen auf der naechsten Zeitungsseite plaziert sein.
Zusaetze muessen sich auf tatsaechliche Angaben beschraenken.
Die Oppositionsparteien sowie Verleger- und Journalistenverbaende kritisieren
das Gesetz als Maulkorbvorschrift. Die saarlaendische CDU-Fraktion laesst
pruefen, ob das Gesetz der Verfassung entspricht. |
Prozess um gepanschte Weine |
Bad Kreuznach. Im bislang groessten Prozess um gepanschte Weine hat das
Landgericht die sechs Angeklagten freigesprochen. Drei der angeklagten ehemal-
igen Mitarbeiter der Pierot Weinhandelsgesellschaft erhalten fuer die
erlittene Untersuchungshaft eine Entschaedigung. Mit den Freispruechen entsprach
das Gericht in Bad Kreuznach den Antraegen der Verteidigung. Es ruegte in seinem
Urteil die Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft. Die Anklaeger haetten
unter einer, so woertlich, "unbewussten Wahrnehmungsstoerung" gelitten, heisst
es in der Urteilsbegruendung. Zwar seien einige der beanstandeten Weine objektiv
gepanscht gewesen, eine individuelle Schuld habe sich daraus jedoch nicht
ableiten lassen. Die Staatsanwaltschaft hatte den Angeklagten vorgeworfen,
deutschen Wein mit oesterreichischem, teilweise glykolhaltigem, Wein vermischt
zu haben und gewinntraechtig verkauft zu haben. |
Rauschgiftkonsum steigt |
Bonn. Immer mehr Menschen greifen zu harten Drogen. Die Zahl der Erstkonsumenten
stieg von Januar bis Maerz diesen Jahres um fast 17 Prozent. Das geht aus einem
Bericht von Bundesgesundheitsminister Seehofer und dem Drogenbeauftragten der
Regierung, Lindner, hervor. Diese Entwicklung zeige, dass die Massnahmen zur
Eindaemmung des Raschgiftangebots in Deutschland noch erweitert werden muessten. |
Deutsche Leitzinsen gesenkt |
Frankfurt. Der Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank hat erneut die
Leitzinsen gesenkt. Diskont- und Lombardsatz wurden um jeweils 0.5 Prozent
heruntergesetzt. Die Bundesbank erklaerte, die Massnahme beruecksichtige die
Tatsache, dass sich die Stabilitaetsperspektiven in Deutschland verbessert
haetten. Die Leitzinssenkung werde zu laengerfristigen Geldanlagen ermutigen.
Nach vielen kleinen Trippelschritten ist diese Senkung mehr als nur ein Signal.
Der Diskontsatz liegt jetzt bei 4.5 Prozent, der Lombardsatz bei 6 Prozent.
Zuletzt hatten die Frankfurter Waehrungshueter die beiden Leitzinsen am
15. April zurueckgenommen. Die zweite Senkung der Zinsen innerhalb von nur 4
Wochen liegt an den guenstigen Vorgaben. Die Konjunktur in Deutschland belebt
sich nur langsam, sie kann diesen Anschub gebrauchen. Nach Einschaetzung der
Bundesbank ist die Rezession hierzulande noch nicht ueberwunden. |
Deutsche Bank zieht keine personellen Konsequenzen aus Schneider Fall |
Frankfurt. Die Deutsche Bank zieht bislang keine personellen Konsequenzen aus
dem Fall Schneider. Der untergetauchte Bauunternehmer schuldet der Deutschen
Bank 1,2 Milliarden Mark. |
Zwick-Untersuchungsausschuss heute |
Der Zwick-Untersuchungsausschuss des bayerischen Landtages hat heute den
Ministerpraesidenten Stoiber (CSU) zum Fall des Steuerfluechtlings Eduard
Zwick gehoert. Er sei nie mit der Steueraffaere des Baederkoenigs Zwick befasst
gewesen, bekraeftigte Stoiber noch einmal seine bisherigen Darstellungen in
dieser Sache. Der in die Schweiz gefluechtete Zwick steht im Freistaat mit rund
70 Millionen DM Steuerschulden in der Kreide.
Hiermit bekraeftigte Stoiber seine Erklaerung von Mitte April vor dem
Landtag. |
Gruene fordern Cannabis zu legalisieren |
Bonn. Nach dem Haschischurteil des Bundesverfassungsgerichtes fordern die
Gruenen Cannabis zu legalisieren. Ausserdem solle Haschisch aehnlich wie Alko-
hol und Tabak besteuert werden. |
Brand in Freizeitbad in Weinheim |
Weinheim. Beim Brand im Freizeitbad Weinheim entstand ein Schaden von drei Mil-
lionen Mark. In der Anlage hatten sich zahlreiche Menschen aufgehalten.
Das Feuer brach am gestrigen Abend wahrscheinlich durch einen elektrisch gesteu-
erten Saunaausguss aus. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei in Heidelberg
entstand eine Stichflamme, die sich schnell ausbreitete. 200 Personen mussten
aus dem brennenden Gebaeude evakuiert werden, verletzt wurde niemand. Durch das
Feuer ist der gesamte Saunabereich zerstoert, die restliche Badeanlage durch
Hitze und Russ schwer beschaedigt. |
Sueddeutscher Rundfunk wird 70 |
Stuttgart. Mit Austellungen und Sondersendungen feiert heute der Sueddeutsche
Rundfunk sein 70jaehriges Bestehen. Am 11. Mai 1924 war der Sendebetrieb fuer
die beiden damaligen Laender Baden und Wuerttemberg aufgenommen worden. |
Tagung der ARD-Intendanten |
Leipzig. Ums Geld geht es bei der Tagung der ARD-Intendanten in Leipzig.
Die Chefs der Fernseh- und Rundfunksender in Deutschland sprachen sich dabei
strikt gegen eine Veraenderung des Fernsehgebuehrenschluessels aus. Bislang
erhalten die ARD 17% und das ZDF 30% der TV-Gebuehren. Das ZDF hatte kuerzlich
einen hoeheren Anteil gefordert. |
Entwurf einer neuen Berliner Landesverfassung |
(aus dem Tagesspiegel): Das Volk soll mehr zu sagen haben
Mitte Mai soll der Entwurf einer neuen Berliner Landesverfassung der Oeffentlichkeit vorgestellt werden. Mit Volksinitiativen, Volksbegehren und Volksentscheiden sollen die Buerger Berlins kuenftig mehr Einfluss auf das Geschehen im Parlament nehmen koennen. Ausserdem ist der Grundrechtekatalog im Vergleich zur gueltigen Berliner Verfassung wesentlich erweitert worden. Der Entwurf wurde im Auftrag der Enquete-Kommission "Verfassungs- und Parlamentsreform" vom September 1991 erstellt. Vorsitzende der Kommission ist Renate Kuehnast vom Buendnis 90/Gruene. Als Sachver- staendige wirkten in der Kommission mit der Praesident des Landesver- fassungsgerichts Klaus Finkelnburg (CDU), das Mitglied des Verfas- sungsgerichtshofs Erhard Koerting (SPD) und der Praesident des Oberverwaltungsgerichts Dieter Wilke. Mit Volksentscheiden koennen Buerger versuchen, Gesetze zu erlassen, zu aendern oder aufzuheben. Dabei muss mindestens ein Viertel der Wahlberechtigten zustimmen. Zur Erzwingung des Entscheids muessen als Vorstufe mindestsens 10% der Wahlberechtigten einem Volksbegehren zustimmen. Im neuen Instrument der Volksinitiative koennen die Buerger ihr Parlament zwingen, sich mit einem bestimmten Problem zu befassen. In einer Volksbefragung kann das Parlament die Bevoelkerung um seine Meinung zu einem bestimmten Thema befragen. Fuer Umweltorganisationen ist eine Verbandsklage vorgesehen. Bisher gab es in der Berliner Verfassung den Volksentscheid nur zur vorzeitigen Aufloesung des Parlaments. Gerade jetzt ist der Versuch, einen solchen Entscheid durch Volksbegehren herbeizufuehren, gescheitert, weil nicht die notwendige Zahl von 80000 Unterschriften zusammenkam.
Beim Grundrechteteil werden viele Bestimmungen des Grundgesetzes ueber-
nommen. Neu ist ein "aktiver Gleichstellungsauftrag", mit dem sich
Berlin verpflichtet, die Gleichstellung von Frauen und Maennern in
allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens herzustellen. Ehe und
Familie stehen wie bisher unter dem besonderen Schutz des Staates. Zu-
saetzlich wird festgelegt, dass andere Lebensgemeinschaften nicht
benachteiligt werden duerfen. Die Erziehung von Kindern in "haeuslicher Gemeinschaft" soll besonders gefoerdert werden. |
Berliner Wetter vom 11.5.94 12 Uhr |
Institut fuer Meteorologie
der Freien Universitdt Berlin
Wettermeldung aus Berlin Dahlem Messwerte Messwerte des Instituts fuer Meteorologie vom 11. 5.1994 12 Uhr 0 --------- Temperatur : 21 Grad Celsius Wetterzustand : heiter Rel. Feuchte : 36 Prozent Druck : 1017 Hektopascal Tendenz : schwach fallend Wind : Ost Staerke 5
Das Messnetz der Senatsverwaltung fuer Umweltschutz
zeigte um 11 Uhr 30 nur geringe
Ozon-Werte unter 0.12 Milligramm pro Kubikmeter Luft. |
Kurse an der Wiener Boerse 11.5.94 |
liegen leider noch nicht vor. |
World Wide Web (WWW oder W3) |
Das World Wide Web ist ein weltweites, auf Computernetzen basierendes
Hypertext Informationssystem. Hypertextdokumente enthalten Verweise auf
andere Dokumente. Im Rahmen des World Wide Web koennen solche Verweise auch
Texte auf anderen Rechnern ansprechen. Ob ein Verweis auf eine lokal
vorhandene Datei oder auf einen Text in Australien zeigt, wird im Normalfall
nicht besonders hervorgehoben. Um nicht unnoetig eine starke Belastung der
Computernetze zu verursachen, sollte das World Wide Web vorsichtig benutzt
werden. So ist es nicht ratsam, grosse Bild- oder Audiodatenmengen von anderen
Rechnern in der Welt anzufordern.
Es gibt je nach Betriebssystem unterschiedliche Clients, deren Oberflaeche
meist selbsterklaerend ist. Ob und welche WWW-Clients installiert sind,
kann normalerweise beim zustaendigen Systemverwalter erfragt werden.
Wenn ein bestimmter Text aufgerufen werden soll, kann dies meist durch
Angabe des Textes in der Befehlszeile erfolgen.
Beispiel: Mosaic http://www.rz.uni-karlsruhe.de/misc/germnews/ In diesem Fall ist "Mosaic" der Client, "http://www.rz.uni-karlsruhe.de/misc/germnews/" ist die Angabe wie/wo/welcher Text angezeigt werden soll.
Haeufig installierte Clients:
Mosaic (Unix, VMS, MS Windows, Mac)
Lynx (Unix, VMS, DOS, ASCII-Interface)
perlWWW (mehrere Betriebssysteme; ASCII-Interface)
Cello (MS Windows)
Samba (Mac)
tkWWW (Unix)
MidasWWW (Unix)
Chimera (Unix) |
Quellen |
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