GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 04. 06. 2004



* Unionskritik an D-Day-Besuchsprogramm des Kanzlers zurueckgewiesen
* Energie-Konferenz in Bonn beendet
* Kritik an FDP-Spitze vor Parteitag
* Sonnleitner fordert staerkere Wuerdigung der Landwirtschaft
* Bosch investiert in Standort Homburg
* Auftakt des 4. Internationales Donaufests in Ulm und Neu-Ulm
* Aerzte wegen illegaler Patientenversuche in Verdacht
* Wuerzburger Mozartfests beginnt in der Residenz
* Rechtsextremisten-Demo kann stattfinden
* Heeresfuehrungskommando feiert zehnjaehriges Bestehen
* Oeffentlichen Nahverkehr in Bayern verzeichnet Rekordzahlen
* Toll Collect warnt vor Aenderung der Mauthoehe
* Haftbefehl gegen Lkw-Fahrer wegen fahrlaessiger Toetung
* Arno Surminski erhaelt Friedrich-Schiedel-Literaturpreis
* Helmut-Newton-Ausstellung in Berlin eroeffnet
* Boerse



Unionskritik an D-Day-Besuchsprogramm des Kanzlers zurueckgewiesen

Berlin. Bundeskanzler Schroeder hat die Kritik der Union zurueckgewiesen, er gedenke bei den D-Day-Feiern in der Normandie nicht auch der getoeteten deutschen Soldaten. Dieser Vorwurf sei falsch, so Schroeder, er werde am Sonntag einen Soldatenfriedhof besuchen, auf dem Tote aus acht Nationen bestattet seien, darunter auch 300 Deutsche. Einen Besuch auf dem deutschen Soldatenfriedhof in La Combe wird der Kanzler jedoch vermeiden, weil dort auch mehrere tausend Angehoerige der Waffen-SS begraben liegen. Schroeder appellierte an die Union, das Gedenken an den 60. Jahrestag der alliierten Landung in der Normandie nicht zu parteipolitischen Zwecken zu missbrauchen. Der parlamentarische Geschaeftsfuehrer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Ramsauer, hatte gesagt, Schroeders Vorgehen sei eine Beleidigung fuer die vielen Bundeswehrsoldaten, die die Graeber der gefallenen pflegten, und fuer alle deutschen Kriegswitwen.


Energie-Konferenz in Bonn beendet

Auf der internationalen Konferenz ueber erneuerbare Energien haben sich in Bonn die Teilnehmer auf eine Abschlusserklaerung verstaendigt. Danach wollen die mehr als 150 Staaten bis zum Jahr 2015 eine Milliarde Menschen mit Strom aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse versorgen. Umweltminister Trittin nannte die Konferenz einen Meilenstein auf dem Weg zu einer weltweit gerechteren Energieversorgung. Es seien Naegel mit Koepfen gemacht worden. Gestern hatte Kanzler Schroeder zum verstaerkten Einsatz regenerativer Energien aufgerufen.


Kritik an FDP-Spitze vor Parteitag

Vor dem FDP-Parteitag am Wochenende waechst bei den Liberalen abermals die Kritik an der Parteispitze. Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kubicki warf der Fuehrungsetage in der "Schwaebischen Zeitung" vor, sich ausschliesslich auf wirtschafts- und steuerpolitische Themen zu konzentrieren und FDP-Domaenen wie Aussen- und Rechtspolitik zu vernachlaessigen. Die "Leipziger Volkszeitung" zitiert einen ungenannten Vize-Parteichef, demzufolge die FDP-Fuehrung sich ueber eine Abloesung von Generalsekretaerin Cornelia Pieper nach dem Parteitag einig sei.


Sonnleitner fordert staerkere Wuerdigung der Landwirtschaft

Der Praesident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, hat die Bedeutung der Landwirtschaft fuer die Verbraucher hervorgehoben. Diese werde oft unterschaetzt, sagte er in Horb am Neckar zum Auftakt der bundesweiten Aktion "Tag des offenen Hofes". An der Aktion nehmen an diesem Wochenende mehr als tausend Betriebe teil.Der baden-wuerttembergische Landwirtschaftsminister Willi Staechele (CDU) sagte, die Bauern sicherten das existenzielle Beduerfnis nach Ernaehrung. Deshalb sei es richtig, den Landwirten Subventionen zu zahlen, um so die laendlichen Strukturen zu erhalten.Die Bauern wollen mit der Aktion das Vertrauen der Verbraucher in ihre Produkte staerken. Der Aktionstag findet zum siebten Mal seit 1992 statt.Staechele startete in Horb zudem die 14. Landesaktion "Glaeserne Produktion", an der sich erneut 400 Betriebe in Baden-Wuerttemberg beteiligen wollen. Die Aktion, zu der rund 500.000 Besucher erwartet werden, soll vor allem einen engen Bezug der Verbraucher zu heimischen Produkten schaffen.


Bosch investiert in Standort Homburg

Homburg/Saar. Der Automobilzulieferer Bosch will im Jahr 2004 rund 80 Millionen Euro in sein Homburger Werk investieren. Dies bedeute ein Bekenntnis zum Standort, erklaerte die Werksleitung. Nur wenn das Unternehmen jetzt handele, koenne es in zwei Jahren noch 6.350 Menschen beschaeftigen, hiess es. Mehr als 2.000 der Mitarbeiter kommen aus der Pfalz. Die Fabrik gilt als weltweit groesstes Werk fuer Diesel-Komponenten. In einigen Wochen laeuft die Produktion einer neuen Generation von Einspritzsystemen an.


Auftakt des 4. Internationales Donaufests in Ulm und Neu-Ulm

Ulm/Neu-Ulm. Im Mittelpunkt des heute beginnenden 4. Internationalen Donaufests steht das so genannte "Cafe Europa", ein Treffpunkt fuer Kulturfreunde aus den beiden Staedten und der Region. Die Veranstalter erwarten bis zum 13. Juni rund 200.000 Besucher zu den Konzerten, Symposien und Lesungen in Ulm und der bayerischen Nachbarstadt Neu-Ulm. Ein prominenter Gast ist der in Ungarn geborene Schriftsteller Gyoergy Konrad.


Aerzte wegen illegaler Patientenversuche in Verdacht

Ein Arzt aus Koblenz steht unter dem Verdacht, illegale Versuche an Patienten durchgefuehrt zu haben. Das berichtet die "Rhein-Zeitung" in ihrer heutigen Ausgabe. Gegen den Arzt werde wegen des Verdachts der Koerperverletzung ermittelt, so das Blatt unter Berufung auf den Leitenden Oberstaatsanwalt Volker Kramer in Giessen. Der Arbeitsplatz und die Wohnung des Mediziners seien durchsucht worden. Von Giessen aus laufen Ermittlungen gegen insgesamt zehn Aerzte. Sie haetten mit einem Narkosearzt zusammengearbeitet, der verdaechtigt wird, fuer illegale Medikamenten-Tests an Patienten verantwortlich zu sein.

Der Chefarzt der Giessener UniversitaetsKlinik ist wegen des Verdachts illegaler Medikamentenversuche an Patienten vorlaeufig suspendiert worden. Die Universitaet leitete zudem ein Disziplinarverfahren unter anderem wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs gegen den Mediziner ein, teilte der Praesident der Hochschule, Hormuth, mit. Aerzte der Klinik sollen Medikamente an Patienten ohne deren Zustimmung getestet haben.


Wuerzburger Mozartfests beginnt in der Residenz

Wuerzburg. In der Residenz beginnt heute das traditionelle Wuerzburger Mozartfest. Bis zum 4. Juli werden rund 40 Konzerte zu hoeren sein, unter anderem mit dem Dirigenten Philippe Herreweghe und dem Cellisten Heinrich Schiff. Das diesjaehrige Fest steht unter dem Motto "Mozart auf Reisen".


Rechtsextremisten-Demo kann stattfinden

Die fuer morgen geplante Demonstration von Rechtsextremisten in Schwaebisch Hall darf nun doch stattfinden. Wie der Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim entschied, darf die Gruppe "Bewegung Deutsche Volksfront" ihre Kundgebung und Demonstration mit etwa 60 Teilnehmern abhalten. Allerdings nannte der VGH fuer die Veranstaltung gewisse Auflagen, die erfuellt werden muessen: Unter anderem ist der Versammlungsleiter verpflichtet, auch bei Angriffen und Provokationen von Gegendemonstranten maessigend auf die Rechtsextremisten einzuwirken.Gestern erst hatte das Stuttgarter Verwaltungsgericht ein von der Stadt ausgegebenes Verbot fuer die Kundgebung bestaetigt. Es sei zu befuerchten, hiess es zur Begruendung der Gerichtsentscheidung, dass von der Versammlung eine unmittelbare Gefaehrdung der oeffentlichen Sicherheit ausgehe. Aufgrund frueherer Vorkommnisse sei mit Ausschreitungen zu rechnen.Bei einem Neonazi-Aufmarsch Anfang Maerz hatten Demonstranten Polizisten mit Flaschen und Steinen beworfen. Ein Polizist war verletzt worden. Die Polizei hatte 230 Menschen vorlaeufig in Gewahrsam genommen.


Heeresfuehrungskommando feiert zehnjaehriges Bestehen

Koblenz. Das Heeresfuehrungskommando in Koblenz hat sein zehnjaehriges Bestehen gefeiert. Das Kommando leitet die Truppe im Inland und steuert die Vor- und Nachbereitung der Auslandseinsaetze. Der Inspekteur des Heeres, Hans-Otto Budde, betonte im Zusammenhang mit der Debatte um Standortschliessungen, dass die Existenz der Einrichtung auch in Zukunft gesichert sei. Die eigentliche Koordination der Auslandseinsaetze uebernahm im April 2002 das neue Einsatzfuehrungskommando in Potsdam. Der Befehlshaber des Heeresfuehrungskommandos, Axel Buergener, hatte bereits vor einigen Wochen eine positive Bilanz gezogen. In ihren Auslandseinsaetzen habe sich die Bundeswehr "nationale und internationale Anerkennung" erworben. Der Generalleutnant plaedierte dafuer, die Wehrpflicht beizubehalten. Sie sei ein Grundpfeiler der Heeresstruktur. Der 1994 eingerichtete Stab des Heeresfuehrungskommandos entstand im Zuge der Neuausrichtung der Streitkraefte nach dem Mauerfall. Heute zaehlt das Heeresfuehrungskommando 343 Soldaten und 56 Zivilbeschaeftigte. Tag der offenen TuerDie Bevoelkerung war zu einem Tag der offenen Tuer eingeladen. Bis 17 Uhr wurden in der Falkensteinkaserne die neuesten Geraete der Bundeswehr gezeigt, so der neueste Gelaendewagen des Kommandos Spezialkraefte KSK. Zudem demonstrierten Soldaten ihr Koennen beim Fallschirmsprung und beim Hundestaffeleinsatz.


Oeffentlichen Nahverkehr in Bayern verzeichnet Rekordzahlen

Muenchen. Der oeffentliche Personennahverkehr in Bayern erfreut sich grosser Beliebtheit. Nach Angaben von Verkehrsminister Wiesheu nutzten im vergangenen Jahr mehr als 1,16 Milliarden Menschen Busse und Strassenbahnen, das sind 2,2 Millionen mehr als ein Jahr zuvor.


Toll Collect warnt vor Aenderung der Mauthoehe

In der Debatte um eine hoehere Lkw-Maut hat sich jetzt das Betreiberkonsortium Toll Collect zu Wort gemeldet: Ein Sprecher des Konsortiums warnte vor einer Erhoehung der Strassengebuehr. Zur Begruendung gab er an, dass die Hoehe der Maut nur bis zum Einbau der neuen so genannten On-Board-Units geaendert werden koenne. Dieser Einbau solle in 14 Tagen beginnen. Sollte das Ministerium jedoch nach diesem Zeitpunkt hoehere Strassennutzungsgebuehren beschliessen, muessten viele Lastwagen "wieder zurueck auf den Hof". Danach sei eine Aenderung der Daten nicht mehr moeglich.Man sei jedoch an die Vorgaben des Bundesverkehrsministeriums gebunden. "Was der Bund vorgibt, wird umzusetzen sein", fuegte der Sprecher hinzu. Nach bisherigen Planungen sollen Lkw je nach Emission und Achslast im Schnitt 12,4 Cent pro Kilometer zahlen.Aus dem Bundesverkehrsministerium hiess es, man werde sich an das halten, was im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat vor rund einem Jahr vereinbart worden sei. Sollten die von der Bundesregierung fuer Spediteure vorgesehenen Steuererleichterungen von jaehrlich 600 Millionen Euro genehmigt werden, koenne die Lkw-Maut von 12,4 auf 15 Cent pro Kilometer angehoben werden, sagte Ministeriumssprecher Felix Stenschke.


Haftbefehl gegen Lkw-Fahrer wegen fahrlaessiger Toetung

Bad Rappenau. Das Amtsgericht Heilbronn hat wegen fahrlaessiger Toetung Haftbefehl gegen den Fahrer eines Sattelschleppers erlassen. Der 45-Jaehrige soll am Mittwochabend auf der A 6 bei Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) eine Massenkarambolage verursacht haben. Dabei starben zwei Menschen, zwei weitere wurden leicht verletzt. Der Fahrer hatte ein Stauende zu spaet erkannt und war mit zwei Fahrzeugen zusammen gestossen. Insgesamt waren sieben Fahrzeuge in den Unfall verwickelt. Laut Staatsanwaltschaft ist ein beschleunigtes Gerichtsverfahren schon am 15. Juni vorgesehen. An der Stelle zwischen den Kreuzen Weinsberg und Walldorf kommt es haeufig zu Verkehrstaus, da dort eine Baustelle ist.Nach der seit einer Woche anhaltenden, schweren Unfallserie auf der A 6 will die Autobahnpolizei verschaerft kontrollieren. Vor allem der Sicherheitsabstand bei Lkw soll genauer geprueft werden.Als Hauptunfallursache nimmt die Polizei ein erhoehtes Verkehrsaufkommen in den vergangenen Tagen an. Dabei spiele auch die EU-Osterweiterung eine Rolle, hiess es. Die Reihe der Lkw-Unfaelle hat sich auch am Morgen fortgesetzt. Zwischen Sinsheim-Steinsfurt und Bad Rappenau fuhr ein Lkw in die Mittelleitplanke. Unfallursache war offenbar Uebermuedung des Fahrers.


Arno Surminski erhaelt Friedrich-Schiedel-Literaturpreis

Bad Wurzach. Den diesjaehrigen Friedrich-Schiedel-Literaturpreis der Stadt Bad Wurzach im Allgaeu erhaelt der Schriftsteller Arno Surminski. Der 69-jaehrige Autor erhaelt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung fuer sein Buch "Sommer vierundvierzig oder Wie lange faehrt man von Deutschland nach Ostpreussen" von 1997. "Mit sprachlicher Eleganz und wahrheitsgetreuer Darstellung zeichnet Arno Surminski das liebenswerte Abbild seiner ostpreussischen Heimat nach, das er mit ihren Menschen, deren Zusammenleben und Zusammenruecken im Sommer vierundvierzig in seinem Herzen und in der Erinnerung bewahrt hat", hiess es in der Begruendung der Jury.Der renommierte Friedrich-Schiedel-Literaturpreis wird alle zwei Jahre vergeben. Praemiert werden Werke mit engem Bezug zur Geschichte des deutschen Volks- und Sprachraums in der Zeit von Anfang des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Fruehere Preistraeger waren unter anderem Sebastian Haffner, Golo Mann, Helmut Schmidt, Martin Walser, Joachim Fest, Guenter de Bruyn oder Heinrich August Winkler.


Helmut-Newton-Ausstellung in Berlin eroeffnet

Berlin. Zwei Tage nach der Beisetzung Helmut Newtons wurde in seiner Geburtsstadt Berlin ein Museum mit Bildern des Starfotografen eroeffnet. Newton hatte der Stiftung Preussischer Kulturbesitz rund 1.000 seiner Fotos ueberlassen, die nun in wechselnden Ausstellungen zu sehen sind. Ort des Museums ist das ehemalige Landwehr-Casino in der Naehe des Bahnhofs Zoo. Dieses Gebaeude hatte Newton als letztes gesehen, als er Ende der Dreissiger Jahre aus Berlin floh, um dem Nazi-Regime zu entkommen. Zunaechst werden die beiden Ausstellungen "Us and them" sowie "Sex and Landscapes" zu sehen sein.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.8153 Euro
Kanada (1 $) 0.6045 Euro
England (1 Pfund) 1.4990 Euro
Schweiz (100 sfr) 65.638 Euro
Japan (100 Yen) 0.7329 Euro
Schweden (100 skr) 10.949 Euro
Suedafrika (100 R) 12.660 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 3961 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 10254 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 11128
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ