GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 04. 12. 2005



* Appell zur Freilassung Osthoffs
* Mehdorn in der Kritik
* Bundesbankpraesident kritisiert Etatplaene der grossen Koaliti
* Laender wollen Schulden durch erhoehte Steuern abbauen
* Ruettgers kritisiert Elterngeld
* Kauder erwartet zukunftsgerichtete Diskussion bei Wahlanalyse
* Deutsche Skifahrer von Lawine verschuettet
* Erneut Tausende ohne Strom
* Europaeischer Filmpreis fuer Julia Jentsch
* Halmich weiterhin Box-Weltmeisterin



Appell zur Freilassung Osthoffs

Berlin. Neun Tage nach der Entfuehrung der Deutschen Susanne Osthoff im Irak ist keine Loesung in Sicht. Das Auswaertige Amt wollte sich nicht dazu aeussern, ob es inzwischen Kontakt zu den Entfuehrern gibt. Hochrangige Vertreter von Politik und Gesellschaft riefen die Kidnapper in einem Zeitungsbericht auf, ihre Geiseln freizulassen. So erklaerte Bundeskanzlerin Merkel, die Regierung setze alles daran, das Leben von Susanne Osthoff und ihres Begleiters zu retten. Die 43-jaehrige Osthoff und ihr Fahrer waren bei einer Ueberlandfahrt im Nordirak verschleppt worden. In einem Video drohten die Entfuehrer mit ihrer Ermordung, falls die Bundesregierung ihre Zusammenarbeit mit der irakischen Regierung nicht einstellt.


Mehdorn in der Kritik

Im Streit um den geplanten Umzug der Bahnzentrale von Berlin nach Hamburg wird offenbar in der Koalition ueber die Zukunft von Bahnchef Mehdorn diskutiert Die CSU-Verkehrspolitikerin Blank sagte der "Bild am Sonntag": "Mehdorn war schon immer egal, was die Politik denkt. Jetzt muss er sich einen anderen Politikstil einfallen lassen." Ansonsten muesse sich die Bahn ueberlegen, ob er ihre Interessen noch vertreten koenne SPD-Fraktionsvize Hilsberg sagte, wenn die Bahn an ihren Plaenen festhalte, bekomme sie Probleme mit dem Eigentuemer.


Bundesbankpraesident kritisiert Etatplaene der grossen Koaliti

Bundesbank-Praesident Weber hat der Regierung vorgeworfen, zu spaet mit der Sanierung der Staatsfinanzen zu beginnen. Es waere der Glaubwuerdigkeit des Euro-Stabilitaetspaktes zu Gute gekommen, wenn bereits fuer das naechste Jahr ein ambitionierter Konsolidierungskurs eingeschlagen worden waere, sagte Weber im Deutschlandfunk. Das konjunkturelle Umfeld haette dies erlaubt. Weber bemaengelte zugleich, dass die grosse Koalition bei der Sanierung der Haushalte zu wenig auf Einsparungen und zu sehr auf Privatisierungen setze.


Laender wollen Schulden durch erhoehte Steuern abbauen

Die Laender wollen ihren Anteil am Konsolidierungsprogramm der Bundesregierung zum Defizitabbau verwenden. Das sagte der baden-wuerttembergische Finanzminister Gerhard Stratthaus (CDU) der "Frankfurter Rundschau" (Montagsausgabe). Man werde die Mehreinnahmen aus Steuererhoehungen und dem Abbau von Verguenstigungen nutzen, um die Neuverschuldung zu senken. Dies gelte nicht nur fuer Baden-Wuerttemberg. Auch seine Kollegen aus den anderen Bundeslaendern wollten das so machen. "Darueber ist sich die Finanzministerkonferenz einig", sagte Stratthaus. Spielraum fuer neue Investitionen oder andere Ausgaben gebe es nicht. Stratthaus sieht Be- und Entlastungen bei Bund und Laendern im Koalitionsvertrag gerecht verteilt. Kritik uebte Stratthaus an den Kuerzungsplaenen der Bundesregierung bei den Regionalisierungsmitteln fuer den Schienenverkehr.


Ruettgers kritisiert Elterngeld

Duesseldorf. Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Ruettgers hat seine Kritik am geplanten Elterngeld bekraeftigt. In einem Beitrag fuer die Tageszeitung "Die Welt" schreibt Ruettgers, es sei ungerecht, Besserverdienenden ein hoeheres Elterngeld zu geben als Geringverdienern. Selbst wegen 1.800 Euro fuer ein paar Monate entscheide sich niemand dazu, Kinder zu bekommen. Gleichzeitig bezweifelt Ruettgers, dass das Elterngeld in der vorgesehenen Form einer Ueberpruefung durch das Bundesverfassungsgericht Stand halten werde. Er haelt es nicht fuer verfassungsgemaess, wenn Muetter und Vaeter gezwungen werden, zu Hause zu bleiben, um Kindergeld in voller Hoehe zu bekommen. Die grosse Koalition hat vereinbart, den Hoechstsatz des neuen Elterngeldes nur fuer diesen Fall zu zahlen.


Kauder erwartet zukunftsgerichtete Diskussion bei Wahlanalyse

Der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Kauder will die Debatte ueber das schwache Abschneiden der Union bei der Bundestagswahl nicht auf die Vergangenheit verengen. Er erwarte eine Diskussion, die in die Zukunft gerichtet sei, sagte Kauder in Berlin. Sie muesse vor allem mit Blick auf die anstehenden politischen Herausforderungen gefuehrt werden. Kauder hatte den Wahlkampf der CDU als Generalsekretaer gefuehrt. Morgen will der Bundesvorstand der Partei das Unions-Ergebnis analysieren, das mit 35,2 Prozent unter den Erwartungen geblieben war.


Deutsche Skifahrer von Lawine verschuettet

Soelden. Bei einem Lawinenabgang sind in den Oetztaler Alpen in Tirol drei Skifahrer aus Bayern verschuettet worden. Alle drei konnten aber von oesterreichischen Helfern befreit werden. An der Aktion waren rund 100 Retter beteiligt. Unklar ist aber nach wie vor, wie es zu dem Unglueck kommen konnte. Die Skifahrer waren auf einer gesicherten blauen Piste unterwegs. Ausserdem gibt es in der Region derzeit verhaeltnismaessig wenig Schnee.


Erneut Tausende ohne Strom

Tausende Menschen im Muensterland waren in der Nacht erneut ohne Strom. Betroffen war die Region Steinfurt, wo der Energieversorger RWE eine Hochspannungsleitung reparierte. Der Ausfall dauerte nach Angaben der Bezirksregierung von Mitternacht bis um 8.00 Uhr und war zuvor angekuendigt worden. Nach einem heftigen Wintereinbruch waren vor einer Woche zeitweise 250.000 Menschen in der Region ohne Strom gewesen. Zahlreiche Strommasten waren bei starkem Wind unter der Schneelast umgeknickt.


Europaeischer Filmpreis fuer Julia Jentsch

Julia Jentsch hat fuer ihre Rolle als Widerstandskaempferin in der SWR-Koproduktion "Sophie Scholl - Die letzten Tage" den Europaeischen Filmpreis als beste Schauspielerin gewonnen. Regisseur Marc Rothemund wurde mit dem Publikumspreis geehrt. Grosser Gewinner des Abends war der Film "Cache'".


Halmich weiterhin Box-Weltmeisterin

Deutschlands bekannteste Profiboxerin Regina Halmich hat in ihrer beeindruckenden Karriere einen weiteren Markstein gesetzt. Sie bezwang in Magdeburg die US-Amerikanerin Elena Reid nach einem harten Kampf einstimmig nach Punkten und bleibt Weltmeisterin (WBIF) im Fliegengewicht. Halmich sprach danach vom "schwersten Kampf ihrer Karriere". Der Sieg sei besonders wertvoll, da ihn ihr viele nicht zugetraut haetten.


Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ