GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 19.07.1999



* EU-Aussenminister wollen Sanktionen gegen Jugoslavien lockern
* Schroeder haelt EU-Beitritt Jugoslaviens fuer moeglich
* Geteilte Meinungen ueber Muellers Vorschlaege zur Wirtschaftspolitik
* Hessischer Justizminister fordert Rueckkehr zum geschlossenen Vollzug
* Schwere Unwetter im Schwarzwald richten grossen Schaden an
* Aerzte in Deutschland protestieren weiterhin oeffentlich
* Schumacher aus dem Krankenhaus entlassen
* Boerse



EU-Aussenminister wollen Sanktionen gegen Jugoslavien lockern

Die EU-Aussenminister haben in Bruessel ueber eine Lockerung der Sanktionen gegen Jugoslavien beraten. In einem Resolutionsentwurf hiess es, in einem ersten Schritt sollten Zwangsmassnahmen aufgehoben werden, die die jugoslavische Bevoelkerung traefen. Als Beispiel wurden das Flugverbot gegen jugoslavische Gesellschaften sowie Einschraenkungen fuer Sportler angefuehrt.


Schroeder haelt EU-Beitritt Jugoslaviens fuer moeglich

Bundeskanzler Schroeder schliesst einen EU-Beitritt Jugoslaviens nicht grundsaetzlich aus. Nach einem Treffen mit dem serbischen Oppositionspolitiker Djindjic sagte er in Bonn, Voraussetzung seien aber die Demokratisierung des Landes und die Abloesung von Praesident Milosevic.


Geteilte Meinungen ueber Muellers Vorschlaege zur Wirtschaftspolitik

Der CDU-Politiker Wissmann hat die von Bundeswirtschaftsminister Mueller vorgeschlagene Neuordnung in der Wirtschaftspolitik begruesst. Wissmann sagte im Deutschlandfunk, es komme aber nicht nur darauf an, gute Programmsaetze zu formulieren, es sollte auch entsprechend gehandelt werden. Konsequenterweise muesste die Regierung die Gesundheitsreform zuruecknehmen und ihre Steuerpolitik ueberdenken. Als richtigen Schritt bezeichnete der CDU-Politiker die Forderungen Muellers nach einer Senkung der Staatsquote und nach einer differenzierten Lohnpolitik. Die Gewerkschaften wiesen die Vorschlaege des Ministers dagegen zurueck. Sie seien wirtschaftspolitisch verfehlt und sozial unausgewogen, erklaerte die DAG. Der DGB warnte vor einem Kurswechsel zu Lasten der Arbeitnehmer.


Hessischer Justizminister fordert Rueckkehr zum geschlossenen Vollzug

Der hessische Justizminister Wagner hat eine grundlegende Aenderung des Strafvollzugs gefordert. Die Resozialisierung des Taeters duerfe gesetzlich nicht mehr den ersten Rang einnehmen, sagte der CDU-Politiker in Wiesbaden. Auch wolle er erreichen, dass der geschlossene Vollzug im Gefaengnis wieder die Regel werde. Das entsprechende Gesetz sei inzwischen 22 Jahre alt und von manche, so woertlich, "sozialromantischen Vorstellungen" gepraegt, erklaerte der Justizminister. Der Strafzweck "Resozialisierung" und der Strafzweck "Schutz der Bevoelkerung" muessten kuenftig wieder gleichrangig nebeneinander bestehen.


Schwere Unwetter im Schwarzwald richten grossen Schaden an

Unwetter haben in einigen Teilen von Baden-Wuerttemberg zu Ueberschwemmungen gefuehrt. Besonders schlimm traf es die Schwarzwaldorte Schoemberg und Unterreichenbach. Viele Keller liefen voll, Strassen stehen unter Wasser. Dutzende Autos wurden von den Wassermassen weggespuelt. In Unterreichenbach rollte eine Schlammlawine quer durch das Dorf. Haeuser und Garagen wurden unterspuelt, die Keller sind voller Schlamm. Dutzende Feuerwehrleute sind pausenlos im Einsatz. Verletzt wurde bisher niemand. Zeitweise war Unterreichenbach vom Strassenverkehr komplett abgeschnitten. Die Bundesstrasse 463, die direkt am Ort vorbeifuehrt, ist wegen Ueberflutung immer noch in beiden Richtungen gesperrt. Auch in Jagsdheim im Kreis Schwaebisch Hall richtete das Unwetter schweren Schaden an. Eine Scheune brannte voellig nieder, weil der Blitz eingeschlagen war.


Aerzte in Deutschland protestieren weiterhin oeffentlich

Die Aerzte in Deutschland wollen ihren oeffentlichen Protest gegen die geplante Gesundheitsreform fortsetzen. Das teilten Aerzteverbaende in Koeln mit. Aussagen von Bundeskanzler Schroeder seien falsch. Demnach wollten die Aerzte nicht mehr oeffentlich protestieren, solange sie mit der Regierung und den Krankenkassen verhandelten. Bei den Gespraechen wollen die Regierung, Aerzte und die Kassen sich ueber die Gesundheitspolitik einigen.


Schumacher aus dem Krankenhaus entlassen

Michael Schumacher geht es wieder besser. 8 Tage nach seinem Unfall in Silverstone ist er aus dem Krankenhaus entlassen worden. Er wurde in sein Haus in Genf gebracht. Nach Angaben seines Managers faellt Schumacher etwa 3 Monate lang aus. In Silverstone hatte er sich sein rechtes Schien- und Wadenbein gebrochen, als er wegen fehlerhafter Bremsen in einen Reifenstapel fuhr. Als Folge des Unfalls wird der Automobil-Weltverband die Kiesbetten neben den Rennstrecken aendern. Die Rennautos muessten besser gebremst werden, wenn sie von der Strecke abkaemen, sagte der Praesident des Verbandes, Mosley.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,9271 DM= 0.9853 Euro
Kanada(1 $)  1,2953 DM= 0.6622 Euro
England(1 Pfund)  3,0025 DM= 1.5351 Euro
Schweiz(100 sfr)  121,7599 DM= 62.254 Euro
Japan(100 Yen)  1,6071 DM= 0.8216 Euro
Schweden(100 skr)  22,4267 DM= 11.466 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5624,74( aktuell )  
Dow-Jones-Index:11188,95( Stand 17:00 MESZ )  
11209,84( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:18532,58
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    17:00 MESZ
SWR3    21:00 MESZ