GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 19.07.2001



* Mutmasslicher Entfuehrer Adelinas verweigert die Aussage
* Bahn haelt an ihrem Schliessungskonzept fest
* Weltklimakonferenz in Bonn
* Verhandlungen mit Entfuehrern in Kolumbien
* Wiederaufbereitungsanlage verbessert Sicherheitsmassnahmen
* ARD streitet mit Kirch-Gruppe
* Krankengymnastin betruegt Krankenkassen um ueber eine Million
* Tote Kuh darf ueber Berlin abgeworfen werden
* Vermisste Frau tot aufgefunden
* Boerse



Mutmasslicher Entfuehrer Adelinas verweigert die Aussage

Im Fall der verschwundenen 10jaehrigen Adelina ist ein Verdaechtiger verhaftet worden. Es handelt sich offenbar um den Stiefvater des Maedchens. Der 31jaehrige Russe sitzt in Untersuchungshaft und wird immer noch vernommen. In den vergangenen Wochen hatten sich die Verdachtsmomente gegen den Stiefvater gehaeuft. Waehrend der Vernehmung vorgestern Abend wurde er dann festgenommen. Ein Durchbruch sei die Festnahme aber nicht, betonte heute ein Polizeisprecher, der Mann verweigere jede Aussage. Bekannt ist zur Zeit lediglich, dass es Probleme in der Familie gegeben hatte. Adelinas Mutter und ihr Stiefvater leben seit zwei Jahren getrennt, der Scheidungstermin soll am 25. Juli sein. Nach wie vor ermitteln die Beamten auch in andere Richtungen. Sie ueberpruefen, ob die versuchte Entfuehrung einer 13jaehrigen Schuelerin bei Oldenburg in Niedersachsen vor zwei Tagen im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Adelina stehen koennte.


Bahn haelt an ihrem Schliessungskonzept fest

Die Bahn will trotz der Proteste von Bahnbeschaeftigten acht Ausbesserungswerke schliessen. Rund 10.000 Mitarbeiter haben in Berlin fuer den Erhalt der Werke demonstriert. Bedroht sind unter anderem die Werke in Oplaten, Bremen und Nuernberg. Die Beschaeftigen fuerchten, dass dadurch 6.000 Arbeitsplaetze verloren gehen.

Bahnsprecher Grosselege sagte im bayerischen Rundfunk, der Bahnvorstand sehe fuer den Erhalt der acht Werke keine Moeglichkeit. Die Bahn suche im eigenen Unternehmen, im Gespraech mit den Autofirmen BMW, Audi, VW und der Lufthansa nach Ersatzarbeitsplaetzen. Zudem wuerden Gespraeche mit den Laendern ueber eine Umwidmung der Werke gefuehrt. Die Bahn selbst werde die Standorte aber aufgeben. Dies gelte auch fuer Nuernberg.

Der Chef der Eisenbahnergewerkschaft TransNet warnte, sollte der Bahnvorstand nicht einlenken und ueber die Schliessungsplaene verhandeln, drohten spontane Streiks der Beschaeftigen. Er schloss auch Stoerungen im Bahnverkehr waehrend der Sommerferien nicht aus.


Weltklimakonferenz in Bonn

Der Praesident der Weltklimakonferenz Pronk, hat die entscheidende Runde des Gipfel eroeffnet. Nach Gespraechen mit japanischen und amerikanischen Delegationsmitgliedern haelt Umweltminister Trittin eine Einigung fuer moeglich. Neben Japan fordert nun auch Kanada weitere Zugestaendnisse fuer die Zustimmung des Landes zum Kyoto- Protokoll


Verhandlungen mit Entfuehrern in Kolumbien

Die in Kolumbien entfuehrten Deutschen stammen aus Niedersachsen. Die drei Deutschen, unter ihnen ein GTZ-Mitarbeiter, waren gestern offenbar von Linksextremisten entfuehrt worden. Im Auswaertigen Amt wurde ein Krisenstab eingerichtet, der schon auf die Entfuehrung reagiert hat. Mittlerweile scheint es Verhandlungen zu geben, wer mit wem verhandelt ist aber nicht bekannt. Ein Sprecher der Geselschaft fuer technische Zusammenarbeit GTZ wollte sich nicht naeher aeussern, um die Verhandlungen nicht zu gefaehrden. Auch vom Auswaertigen Amt gibt es keine Informationen ueber Hergang oder Motiv der Entfuehrung. Bundesentwicklungsministerin Wiczorek-Zeul forderte die kolumbianische Regierung auf, unverzueglich fuer die Freilassung der drei Deutschen zu sorgen. In kolumbianischen Medienberichten heisst es, dass die revolutionaeren Streitkraefte Kolumbiens hinter der Enfuehrung stecken.


Wiederaufbereitungsanlage verbessert Sicherheitsmassnahmen

Als Konsequenz aus dem Plutoniumdiebstahl hat die Karlsruher Wiederaufbereitungsanlage die Sicherheitsmassnahmen verbessert. Nach Informationen des SWR wurden die Sicherheitsbestimmungen in der stillgelegten Anlage offenbar seit Jahren vernachlaessigt. Zwei ehemalige Arbeiter sagten dem Mainzer Politmagazin "Laendersache", man haette jederzeit radioaktives Material aus der Anlage herausschmuggeln koennen. Es habe auch Pannen gegeben, die aber vertuscht worden seien.


ARD streitet mit Kirch-Gruppe

Die ARD will trotz eines Streits mit der Kirch-Gruppe auch kuenftig ueber die wichtigsten Spiele in der Tagesschau berichten. ARD-Sprecher Oppers sagte, das wolle man auch fuer den Fall beibehalten, dass die Verhandlungen um die Rechte scheitern sollten. Die Kirch-Gruppe will, dass Sat.1 die Bundesligaspielausschnitte vor der ARD zeigt. Wenn es keine Einigung gibt, will die ARD notfalls mit eigenen Kamerateams in den Fussballstadien filmen.


Krankengymnastin betruegt Krankenkassen um ueber eine Million

Eine Krankengymnastin soll Krankenkassen in Sueddeutschland um ueber eine Million DM betrogen haben. Die Polizei hat die 55jaehrige in Untersuchungshaft genommen. Die Frau soll drei Scheinpraxen gegruendet und mit fingierten Rechnungen Geld von den Kassen erschwindelt haben.


Tote Kuh darf ueber Berlin abgeworfen werden

Das Berliner Oberverwaltungsgericht hat den Eilantrag eines 13jaehrigen Maedchens abgelehnt, das die Performance des Aktionskuenstlers Wolfgang Flats verhindern wollte. Flats will heute Abend aus einem Hubschrauber ueber Berlin eine tote Kuh abwerfen und dabei Feuerwerkskoerper explodieren lassen. Das Gericht auesserte Verstaendnis dafuer, dass man die Aktion als widerwaertig empfinden koenne, niemand sei jedoch gezwungen, sie sich anzusehen.


Vermisste Frau tot aufgefunden

In der Naehe von Altoetting ist eine seit Tagen vermisste Frau mit ihren beiden Kindern tot in ihrem Auto aufgefunden worden. Sie hatte sich und die Kinder offenbar durch ins Autoinnere geleitete Auspuffgase getoetet. Ihren geplanten Selbstmord hatte die Frau in der vergangenen Woche per SMS angekuendigt.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,2378 DM= 1.1441 Euro
Kanada(1 $)  1,4520 DM= 0.7423 Euro
England(1 Pfund)  3,1714 DM= 1.6215 Euro
Schweiz(100 sfr)  129,7916 DM= 66.361 Euro
Japan(100 Yen)  1,8086 DM= 0.9247 Euro
Schweden(100 skr)  21,1156 DM= 10.796 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5811,32( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10674,34( Stand 17:00 MESZ )  
10569,83( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:11908,39
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR 3    17:00 MESZ    20:00 MESZ