Streik in der Metallindustrie kann noch immer verhindert werden |
Hamburg. Ein Streik in der Metallindustrie kann nach Auffassung der IG Metall
noch immer verhindert werden. In einem vorab veroeffentlichten Interview mit
der Bild am Sonntag sagte IG Metall Chef Zwickel, es reiche aber nicht mehr
aus, wenn der Arbeitgeberverband Gesamtmetall einen Gespraechswunsch anmelde.
Nur wenn die Arbeitgeber ein konkretes Verhandlungsangebot machten, ueber das
zu reden sich lohne, werde seine Organisation vor Streikbeginn erneut ver-
handeln. Notfalls sei die Gewerkschaft fuer einen harten Arbeitskampf ge-
ruestet, warnte Zwickel. Jede Woche koste die IG Metall fuer 100.000
Streikende 41 Mio. DM. Wenn wir gezwungen werden, halten wir das wochenlang
durch, sagte Zwickel. Zwickel erwartet bei einer Urabstimmung eine deutliche
Mehrheit fuer den Streik. Gestern Nachmittag hatten allen regionalen Tarif-
kommissionen der IG Metall die Verhandlungen in den insgesamt 14 Tarifgebieten
fuer gescheitert erklaert. Am Montag will der Gewerkschaftsvorstand
entscheiden, in welchem Tarifbezirk zuerst zur Urabstimmung aufgerufen wird.
Bei einer Funktionaersversammlung in Hannover kuendigte Zwickel einen Arbeits-
kampf an, wie ihn Deutschland seit mindestens zehn Jahren nicht mehr erlebt
habe. Die Arbeitgeberforderung nach Einkommensstop und Streichung des
Urlaubsgeldes koenne nicht hingenommen werden. Die Metallarbeitgeber warnten
indessen vor einem Streik. Verbandsgeschaeftsfuehrer Kirchner sagte, ein
Arbeitskampf waere nicht nur eine wirtschaftliche Katastrophe, die IG Metall
fuehre ihre Mitglieder auch fuer die falschen Ziele in den Streik. |
Bluem warnt vor Panikmache in der Rentendiskussion |
Bonn. Bundesarbeitsminister Bluem hat vor Panikmache in der Rentendiskussion
gewarnt. Gegenueber Bild am Sonntag betonte Bluem, die Rentenversicherung sei
ein tragfaehiges Alterssicherungssystem und die Lohnabhaengigkeit der Rente
die beste Gewaehr fuer Sicherheit. Die naechste Rentenerhoehung komme zum
1.Juli. Politiker von Union und FDP forderten ein Allparteiengespraech um
Kuerzungen der Renten zu verhindern. Der stellvertretende SPD Vorsitzende
Lafontaine appelierte an die Tarifparteien, in der laufenden Lohnrunde
dafuer zu sorgen, dass die Renten ab 1995 nicht sinken. Die Versicherungs-
traeger halten Rentenkuerzungen bei niedrigen Tarifabschluessen fuer denkbar. |
IG Bau Steine Erden strengt Musterprozesse gegen Kuerzung des Schlecht- |
wettergeldes an
Leipzig. Die IG Bau Steine Erden will in Musterprozessen gegen die Kuerzung
des Schlechtwettergeldes in den Monaten Januar und Februar vorgehen. Nach
Ansicht der Gewerkschaft verstoesst der entsprechende Entschluss der Bundes-
regierung gegen die Verfassung. Der Vorsitzende der IG Bau Steine Erden,
Koeberle, sagte auf dem Gewerkschaftstag in Leipzig, es widerspreche dem
Gleichheitsgrundsatz, wenn Bauarbeiter, die aus Witterungsgruenden nicht
arbeiten koennten, bei den Lohnersatzleistungen schlechter behandelt wuerden,
als Kurzarbeiter oder Arbeitslose. |
Bosnischer Ministerpraesident und kroatischer Aussenminister treffen sich |
auf dem Frankfurter Flughafen
Frankfurt. Der bosnische Ministerpraesident und der kroatische Aussenminister
wollen heute auf dem Frankfurter Flughafen ueber eine Verbesserung der Be-
ziehungen zwischen Bosniern und Kroaten beraten. Eine kroatische Nachrichten-
agentur verbreitete gestern eine Erklaerung der Regierung in Zagreb, in der
es hiess, die beiden Politiker wollten eine dauerhafte Loesung fuer die ge-
spannten Beziehungen suchen. Das Frankfurter Treffen findet auf Wunsch der
beiden Politiker statt. Die Bundesregierung hatte in diesem Fall keine
Initiative ergriffen. |
Grossbrand in Reifenlager |
Gernsheim. In einem Reifenlager in der suedhessischen Stadt ist am Morgen
ein Grossbrand ausgebrochen. Seit 5:18 Uhr waren die Feuerwehren von
Gernsheim, Stockstadt und Gross-Gerau im Grosseinsatz. Zunaechst brannte
nur das riesige Reifenlager, dann auch das an angrenzenden Wohnhaus. Die
Bahnstrecke Mannheim-Frankfurt war bis in den Nachmittag hinein in beiden
Richtungen gesperrt, weil die Feuerwehr ihre Wasserschlaeuche ueber die
Gleise legen musste. Der Fernverkehr wurde ueber Darmstadt umgeleitet, fuer
den Nahverkehr richtete die Bahn Buspendeldienste ein. Wegen der starken
Rauchentwicklung wurde die Bevoelkerung aufgerufen, Tueren und Fenster
geschlossen zu halten. Ueber die Ursache des Feuers ist noch nicht bekannt. |
Oelbekaempfungsschiff birgt 7 Chemiecontainer aus der Nordsee |
Cuxhafen. Ein Oelbekaempfungsschiff hat aus der Nordsee 7 Chemiecontainer
geborgen. Ein norwegischer Frachter hatte am Dienstag vor Borkum insgesamt
21 Container verloren. |
Weitere Leiche aus dem Bodensee geborgen |
Friedrichshafen. Aus dem Bodensee ist heute ein weiteres Opfer des Flugzeug-
ungluecks vom 24.Januar geborgen worden. Die Polizei sprach von einer
maennlichen Leiche. Naehere Angaben wurden vorerst nicht gemacht. Gestern
sind aus dem See die Leichen des deutschen Geschaeftsmanns Klaus Eichler und
einer tschechischen Dolmetscherin geborgen worden. Eine Untersuchung hat
ergeben, dass beide ertrunken sind. An Bord der Ungluecksmaschine waren fuenf
Menschen. Das Flugzeug vom Typ Cessna hatte am 24.Januar auf dem See notge-
wassert und ist dann versunken. Es wurde am 7.Februar gehoben. |
Erneut Gruppe halberfrorener Fluechtlinge aus Bangladesch aufgegriffen |
Schweinfurt. Die Polizei in Franken hat erneut eine Gruppe halberfrorener
Fluechtlinge aus Bangladesch aufgegriffen. Die 32 Maenner waren nach An-
gaben der Polizei auf einem Parkplatz der Autobahn Wuerzburg-Schweinfurt
offenbar von Schleppern ausgesetzt worden. Sie waren bei minus 15 Grad
nur leicht bekleidet. Einer von ihnen wurde mit Erfrierungen ins Kranken-
haus gebracht, die anderen kamen in eine Aufnahmestelle fuer Asylbewerber
nach Wuerzburg. Erst gestern waren auf eine Landstrasse bei Ansbach 26
Fluechtlinge aus Bangladesch und Sri Lanka aufgefunden worden. |
Taxifahrer in Muenchen getoetet |
Muenchen. Ein Taxifahrer ist im Muenchner Norden mit mehreren Schuessen
getoetet worden. Nach Angaben der Polizei wurde der Mann in seinem Wagen
auf einem Feldweg in der Naehe der Ruderregattastrecke Muenchens entdeckt.
Der etwa 50jaehrige konnte noch nicht identifiziert werden. |
Stauiger Weg in die Wintersportgebiete |
Stuttgart. Der Weg in die baden-wuerttembergischen Wintersportgebiete
fuehrte am Vormittag viele Ausfluegler in den Stau. Auf der Autobahn
Stuttgart-Ulm, auf der Schwaebischen Alb und im Allgaeu sowie im Hoch-
schwarzwald bildeten sich zum Teil zehn Kilometer lange Autoschlangen.
Auch in Bayern wurde die Geduld der Skiurlauber auf die Probe gestellt.
Auf der Autobahn Muenchen-Salzburg ging es 50 Kilometer weit nur noch
im Schrittempo voran, in der Gegenrichtung stauten sich die Autos der
Freizeitsportler von der oesterreichischen Grenze bis nach Muenchen. |
Sophia Loren mit goldenem Baeren geehrt |
Berlin. Die italienische Schauspielerin Sophia Loren ist mit einem goldenen
Baeren geehrt worden. Bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin er-
hielt sie diesen Preis fuer ihr Lebenswerk. |
Goldmedaille fuer Katja Seizinger, Bronzemedaille fuer Franziska Schenk |
Lillehammer. In der Spezialabfahrt der Damen siegte Katja Seizinger in
ueberragender Manier. Mit einem fehlerfreien Lauf deklassierte sie ihre
Gegnerinnen. Im Ziel hatte sie ueber eine halbe Sekunde Vorsprung auf
die zweitplatzierte Amerikanerin Street, dritte wurde Isolde Kostner
aus Italien. Martina Ertel belegte den ungluecklichen vierten Rang.
Im Eisschnellauf ueber 500m der Damen gewann Franziska Schenk aus Erfurt
die Bronzemedaille. |
Quellen |
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