GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 14.05.2002



* In eigener Sache: Virenversand ueber German News
* Schreiber kann Vorwuerfe nicht belegen
* Stoiber muss vor den Schreiber-Untersuchungsausschuss
* Wettbewerbsvorteile durch Schmiergeldzahlungen
* Schroeder kritisiert Union und FDP
* Bundestagskommission zu Praeimplantationsdiagnostik
* NATO-Konferenz
* Neue Regierung in Sachsen-Anhalt vorgestellt
* Fortsetzung der Warnstreiks in der Metallindustrie
* Buendnis fuer bessere Schule gegruendet
* Anti-Diskriminierungsgesetz soll im Juni in den Bundestag
* Neuer Gruenen-Fraktionschef in Baden-Wuerttemberg
* Trinkgeld muss nicht mehr versteuert werden
* Freundschaftslaenderspiel
* Boerse



In eigener Sache: Virenversand ueber German News

Liebe Leser der German News,

letzte Nacht wurde ca. 3 Stunden nach unserer regulaeren Ausgabe eine weitere Mail mit dem Betreff "Zu verschiedenen Themen" direkt ueber unseren Mailverteiler geschickt. Diese Mail hat nichts mit German News zu tun, die Kopfzeilen der Mail waren so manipuliert, dass der Listserver, bei dem wir zu Gast sind, annehmen musste, dass die Mail von uns authorisiert war. Doch damit nicht genug: Diese Mail enthaelt den sogenannten "Klez"-Virus. Ob es sich jetzt um den Versuch handelt, an uns vorbei den Verteiler zu einer Meinungsaeusserung zu nutzen und dabei versehentlich eine infizierte Mail mitgeschickt wurde, oder ob es sich um einen gezielten Angriff mit der Intention, den Virus zu verbreiten handelt - es ist muessig, darueber zu diskutieren.

Ich habe heute mit den Administratoren der Mathematik der Universitaet Ulm sowie mit dem Listmaster bei den Frauenhofer-Instituten gesprochen. Die Erkenntnis ist, dass dieser Missbrauch uns an den Rand eines temporaeren technischen k.o.'s stellt. Wenn es moeglich ist, ueber unsere Strukturen Schaden zu verbreiten und dieses getan wird, kann ich die Mailinglisten in diesem Zustand nicht weiter bestehen lassen. Dies kann eine zeitweilige oder endgueltige Einstellung der Projekte German News und DE-NEWS zur Folge haben.

Bei vielen Empfaengern hat gluecklicherweise ein Virenscanner gearbeitet, der die Bedrohung eliminiert hat. Als weiterfuehrende Lektuere zu dem verschickten Virus empfehle ich die Seite

http://www.europe.f-secure.com/v-descs/klez.shtml

Hier ist auch das Gegengift, also das Kochrezept zum Aufspueren und Eliminieren des Virus dargestellt.

Mit freundlichen Gruessen Rainer Mallon


Schreiber kann Vorwuerfe nicht belegen

Toronto. Der Waffenhaendler Schreiber hat seine Vorwuerfe gegen die CSU nicht belegt. Das hat der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses des Bundestags, Neumann, bestaetigt. Schreiber wird zurzeit in Kanada vom Untersuchungsausschuss befragt. Wie Neumann mitgeteilt hat, hat Schreiber auch Aussagen relativiert, dass die CSU Geld aus einem Fonds in Liechtenstein erhalten habe. Jetzt habe er erklaert, dass er 1991 beziehungsweise 1992 zwei Millionen Mark den Christ-Sozialen habe zukommen lassen wollen. Er habe das Geld dem Verwaltungschef des Fonds gegeben. Unklar sei, ob Geld tatsaechlich bei der CSU eingegangen sei. Ausschussmitglieder sagten, Schreiber habe sich widerspruechlich geaeussert.


Stoiber muss vor den Schreiber-Untersuchungsausschuss

Bayerns Ministerpraesident Stoiber muss vor dem Schreiber-Untersuchungsausschuss des bayerischen Landtages aussagen. Das beschloss das Gremium in Muenchen. Ein Briefentwurf des bayerischen Justizministeriums enthalte Hinweise, dass sich Stoiber 1999 offenbar sehr genau ueber den Haftbefehl gegen den Waffenhaendler informiert habe. Wuerden sich die Hinweise bewahrheiten, dann sei Stoiber naeher an dem Verfahren "dran gewesen, als er bisher weis zu machen versuchte", sagte der Chef des Untersuchungsausschusses Gueller (SPD).


Wettbewerbsvorteile durch Schmiergeldzahlungen

Um an Auftraege im Ausland zu kommen, sind offenbar viele europaeische Unternehmen bereit, Schmiergeld zu zahlen. Auch deutsche Firmen erkaufen sich so Wettbewerbsvorteile, steht in einer Studie, die die Organisation "Transparency International" heute vorstellte. Danach liegt Deutschland im Mittelfeld. Die hoechste Bereitschaft, Schmiergelder zu zahlen, findet sich bei Firmen aus Russland, China, Taiwan und Suedkorea. Firmen aus Australien, Schweden, der Schweiz und oesterreich zahlen dagegen eher selten Bestechungsgelder. "Transparency International" bemaengelt, dass bestehende Gesetze gegen Bestechung nicht konsequent angewendet werden.


Schroeder kritisiert Union und FDP

Berlin. Bundeskanzler Schroeder verschaerft seine Angriffe auf Union und FDP. Nach seiner Ansicht sind beide Parteien mit schuld am Erstarken des Rechtsradikalismus in Europa. Die Union versuche, durch Anpassung eine Radikalisierung zu unterlaufen. Schroeder befuerchtet allerdings, dass dadurch die Rechtsradikalen erst salonfaehig werden. Der FDP warf er vor, wegen ihrer unklaren Haltung zu Israel ein Spiel mit dem Antisemitismus zu betreiben. Die Freien Demokraten setzten den Gag ueber die notwendige Politisierung, um Waehler zu gewinnen, sagte der Bundeskanzler.


Bundestagskommission zu Praeimplantationsdiagnostik

Berlin. Die Enquete-Kommission des Bundestages hat sich gegen die Zulassung der Praeimplantationsdiagnostik, kurz PID, ausgesprochen. Die PID, so heisst es in dem Abschlussbericht der Kommission, widerspreche der Menschenwuerde. Bei dieser Methode werden menschliche Embryonen, die durch kuenstliche Befruchtung gezeugt wurden, auf Krankheiten oder Behinderungen untersucht und gegebenenfalls getoetet.


NATO-Konferenz

Reykjavik. Die NATO beginnt ein neues Kapitel in den Beziehungen zu Russland. Die 19 Aussenminister der NATO wollen auf ihrer Konferenz in Reykjavik mit dem russischen Aussenminister Iwanow ein Abkommen besiegeln. Es raeumt Russland ein volles Mitspracherecht bei der Bekaempfung des Terrorismus und in der Ruestungspolitik ein. Der Vertrag ueber den NATO-Russland-Rat wird offiziell am 28. Mai von den Staats- und Regierungschefs unterzeichnet. NATO-Generalsekretaer Robertson hat erklaert: "Wenn das Denken des Kalten Krieges ein Ende hat, dann wird das am 28. Mai in Rom sein."

Die Nato-Mitgliedsstaaten wollen sich besser gegen Terroranschlaege schuetzen. Bei ihrem Treffen in Reykjavik vereinbarten die Aussenminister, dass neue Instrumente zur Abwehr von Angriffen mit Massenvernichtungswaffen oder mit biologischen und chemischen Kampfstoffen geschaffen werden sollen. Ausserdem besiegelten sie ein Abkommen, in dem Russland ein volles Mitspracherecht bei der Terrorismusbekaempfung eingeraeumt wird. Nato-Generalsekretaer Robertson sprach von einer historischen Initiative.


Neue Regierung in Sachsen-Anhalt vorgestellt

Gut drei Wochen nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt hat der designierte Ministerpraesident Boehmer sein Kabinett vorgestellt. Die CDU verantwortet dabei sechs Ressorts, der Koalitionspartner FDP uebernimmt drei Ministerien in Magdeburg. Vier Minister des neuen Kabinetts trugen bereits in der ersten schwarz-gelben Koalition von 1990 bis 1994 Regierungsverantwortung. Boehme kuendigte schnelles Handeln der neuen Landesregierung an. Noch vor der Sommerpause wuerden erste einschneidende Gesetzesaenderungen beschlossen.


Fortsetzung der Warnstreiks in der Metallindustrie

Frankfurt. Die IG-Metall hat fuer morgen zu Warnstreiks in Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Thueringen aufgerufen. Sie will Druck auf die Arbeitgeber machen. Morgen setzen sich in Baden-Wuerttemberg wieder die Verhandlungsfuehrer der IG-Metall und der Arbeitgeber an den Verhandlungstisch. Beide Seiten glauben, dass eine rasche Einigung im Tarifkonflikt moeglich ist. In der Druckindustrie hat die entscheidende Runde der Tarifgespraeche begonnen. Die Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Geld, die Arbeitgeber bieten 2,5 bis 2,8 Prozent an. In vielen Betrieben haben Tausende von Beschaeftigten voruebergehend die Arbeit niedergelegt. Der CDU-Politiker Geissler hat im Tarifkonflikt des Baugewerbes die Schlichtung eroeffnet. Er hat 14 Tage Zeit fuer einen Schiedsspruch.


Buendnis fuer bessere Schule gegruendet

Berlin. Als Reaktion auf das schlechte Abschneiden deutscher Schueler bei der PISA-Studie habe Eltern, Lehrer und Schueler ein "Buendnis der Verantwortung fuer bessere Schulen" gegruendet. Die Initiative soll in jeder einzelnen Schule Reformideen foerdern und sich fuer eine bessere finanzielle Ausstattung der Schulen einzusetzen. Die GEW-Vorsitzende Stange sagte, die bisherigen politischen Reaktionen auf die PISA-Studie wuerden dem Ernst der Lage nicht gerecht.


Anti-Diskriminierungsgesetz soll im Juni in den Bundestag

Die rot-gruene Koalition will das geplante Anti-Diskriminierungsgesetz doch noch im Juni im Bundestag einbringen. Darauf einigten sich fuehrende Koalitionspolitiker in Berlin, so Gruenen-Rechtsexperte Beck. Mit dem Gesetz sollen Minderheiten rechtlich gegen Diskriminierung vorgehen koennen.


Neuer Gruenen-Fraktionschef in Baden-Wuerttemberg

Karlsruhe. Der Abgeordnete Winfried Kretschmann ist neuer Fraktionsvorsitzender der Gruenen im baden-wuerttembergischen Landtag. Kretschmann ist Nachfolger von Dieter Salomon. Der gibt das Amt auf, weil er zum Oberbuergermeister von Freiburg gewaehlt worden ist. Kretschmann wird bei den Gruenen zu den Real-Politikern gezaehlt.


Trinkgeld muss nicht mehr versteuert werden

Berlin. Die Besteuerung des Trinkgeldes wird abgeschafft. Das hat die Koalition von SPD und Gruenen beschlossen. Sie will schon bald einen Gesetzentwurf vorlegen. Die Steuerbefreiung wird den Staat mehrere Millionen Euro kosten. Die Abschaffung der Steuer auf Trinkgeld wird damit begruendet, dass dadurch das Steuersystem vereinfacht werde. Die Gewaehrung des bisherigen Freibetrages habe nur durch hohen Verwaltungsaufwand ueberprueft werden koennen.


Freundschaftslaenderspiel

Wales - Deutschland1:0


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$)  1.1032 Euro
Kanada (1 $)  0.7072 Euro
England (1 Pfund)  1.6017 Euro
Schweiz (100 sfr)  68.756 Euro
Japan (100 Yen)  0.8605 Euro
Schweden (100 skr)   10.775 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5049,42 ( aktuell )  
Dow-Jones-Index: 10255,37 ( Stand 17:00 MESZ )  
10109,66 ( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:11356,19
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR3    19:00 MESZ    21:00 MESZ
B5    20:00 MESZ