GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 19.04.2001



* Bahn streicht 50 InterRegio-Verbindungen
* Neues Vertragsrecht soll Verbraucherrechte staerken
* Diskussion um Laenderfinanzausgleich
* Kritik am Tempo der angekuendigten Agrarwende
* Fortschritte bei Metalltarifverhandlungen
* Single-Haushalte auf dem Vormarsch
* Boerse



Bahn streicht 50 InterRegio-Verbindungen

Die Deutsche Bahn wird 50 InterRegio-Verbindungen streichen. Schon im neuen Sommerfahrplan wird es sie nicht mehr geben. Bahnchef Mehdorn begruendete den Verzicht auf die InterRegio-Angebote mit hohen Verlusten. Die Bahn zahle jedes Jahr ungefaehr 300 Millionen DM drauf. Ein Sprecher hatte schon am Nachmittag erklaert, die Bahn werde in Zukunft nur noch Zuege anbieten, die sich lohnen. Mit der Einstellung der 50 InterRegio-Zuege wird die Bahn rund 150 Millionen Zugkilometer weniger fahren.


Neues Vertragsrecht soll Verbraucherrechte staerken

Berlin. Ein neues Vertragsrecht soll die Rechte der Verbraucher in Deutschland staerken. Ein Gesetzentwurf des Justizministeriums sieht unter anderem vor, die Garantiefrist fuer Gebrauchsgueter von bisher sechs Monaten auf kuenftig zwei Jahre zu verlaengern. Kuenftig kann der Kunde auch sein Geld zurueckverlangen, wenn in der Werbung falsche Aussagen gemacht werden. Mit dem Gesetzentwurf werden Vorgaben der Europaeischen Union erfuellt. Gleichzeitig wird das Verbraucherrecht zusammengefasst und vereinheitlicht.


Diskussion um Laenderfinanzausgleich

Berlin. Zwischen Bund und Laendern bleibt umstritten, auf welcher Grundlage der Laenderfinanzausgleich kuenftig geregelt werden soll. Die Laender lehnten die Vorschlaege des Bundesfinanzministeriums fuer das sogenannten Massstaebegesetz ab. In diesem Gesetz soll festgelegt werden, was alles beim Laenderfinanzausgleich beruecksichtigt werden muss wie z.B. Einwohnerzahl und Sonderbelastungen. Finanzminister Eichel will den Anteil des Bundes am Laenderfinanzausgleich verringern und auch die Finanzkraft der Gemeinden einberechnen. Dies stoesst vor allem bei den Empfaengerlaendern auf Widerstand, aber auch die finanzstarken Laender wollen Eichels Gesetzentwurf aendern. Auf der Bundesratssitzung kommende Woche wollen die zehn Empfaengerlaender und das Geberland Hamburg einen neuen Entwurf vorlegen.


Kritik am Tempo der angekuendigten Agrarwende

Berlin. Umwelt- und Naturschutzverbaende haben das Tempo der angekuendigten Agrarwende in Deutschland kritisiert. Anlaesslich der Hundert-Tage-Bilanz von Bundeslandwirtschaftsministerin Kuenast forderten die Organisationen NABU und BUND ein Ende der Agrarfabriken. Kritik kam auch vom baden-wuerttembergischen Bauernverband. Kuenast habe sich in der EU mit ihren Vorstellungen noch nicht entscheidend durchsetzen koennen. Die Ministerin ist nach 100 Tagen im Amt mit ihrer Arbeit zufrieden. Sie sieht Erfolge vor allem im Kampf gegen die Maul- und Klauenseuche.


Fortschritte bei Metalltarifverhandlungen

Stuttgart. Bei den Metalltarifverhandlungen in Baden-Wuerttemberg gibt es anscheinend erste Fortschritte. Arbeitgeber und Gewerkschaft sollen sich bei der Weiterbildung naeher gekommen sein. Die IG-Metall verlangt unter anderem, dass Beschaeftigte ab dem 40. Lebensjahr Anspruch auf Fortbildung haben. Die Verhandlungen fuer die 820.000 Metaller in Baden-Wuerttemberg sind auf Mitte Mai vertagt worden.


Single-Haushalte auf dem Vormarsch

Berlin. In einem Drittel aller deutschen Haushalte lebt nur eine Person. Nach dem Mikrozensus, also einer kleinen Volkszaehlung, des statistischen Bundesamtes gehoeren 36 Prozent aller Haushalte zu diesem Typ. Die Statistiker sprechen von einer Abkehr von traditionellen Lebensformen. Der Anteil der kinderlosen Ehepaare stieg auf 43 Prozent, der Anteil der Familien mit Kindern betraegt noch 57 Prozent. Auch die Zahl der nichtverheirateten Lebensgemeinschaften steigt stetig an - in den vergangenen zehn Jahren um rund 50 Prozent.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,2142 DM= 1.1321 Euro
Kanada(1 $)  1,4209 DM= 0.7264 Euro
England(1 Pfund)  3,1668 DM= 1.6191 Euro
Schweiz(100 sfr)  127,8571 DM= 65.372 Euro
Japan(100 Yen)  1,8190 DM= 0.9300 Euro
Schweden(100 skr)  21,6533 DM= 11.071 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:6173,80( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10626,96( Stand 17:00 MESZ )  
10615,83( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:13868,28
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR1    20:00 MESZ
SWR3    22:00 MESZ