Reaktionen nach dem Gespraech zwischen Lafontaine und Gysi |
Der Chef der PDS-Gruppe im Bundestag, Gysi, rechnet damit, dass sich das
Verhaeltnis zwischen seiner Partei und den Sozialdemokraten verbessert. Er
glaube, dass man an der Schwelle der Normalisierung stehe, sagte Gysi nach
seinem Gespraech mit dem SPD-Vorsitzenden Lafontaine heute frueh im
Westdeutschen Rundfunk. Der PDS-Politiker nannte die rund einstuendige
Begegnung vom Vorabend in Bonn ein interessantes und sachliches Treffen.
Nach Angaben einer SPD-Sprecherin verlief die Unterredung durchaus
kontrovers. Gysi und Lafontaine haetten unter anderem ueber das
Verhaeltnis der PDS zu ihrer SED-Vergangenheit und ueber Opfer des
DDR-Regimes gesprochen.
CDU-Generalsekretaer Hintze kritisierte in Bonn, es duerfe nicht zur
Normalitaet werden, dass Demokraten mit Radikalen gemeinsame Sache
machten.
Bayerns Ministerpraesident Stoiber sagte im Deutschlandradio Berlin,
normale Kontakte zu extremistischen und radikalen Parteien duerfe es nicht
geben.
Der SPD-Vorsitzende Lafontaine hatte nach der Unterredung erklaert, es
habe sich um ein normales Treffen gehandelt, dem er keinerlei besondere
Bedeutung beimesse. |
Kohl spricht mit Zwickel ueber "Buendnis fuer Arbeit" |
Bundeskanzler Kohl hat sich mit IG-Metall-Chef Zwickel ueber das
Gewerkschaftskonzept "Buendnis fuer Arbeit" unterhalten. Die
Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaften, Wirtschaft und Regierung hatte
Zwickel auf dem Gewerkschaftstag der IG Metall vorgeschlagen. Er zielt auf
Tarifabschluesse in Hoehe der Inflationsrate. Dafuer sollen neue
Arbeitsplaetze geschaffen und auf einen Sozialabbau verzichtet werden. |
Bluem kritisiert Selbstmitleid der deutschen Wirtschaft |
Bundesarbeitsminister Bluem hat die Wirtschaft davor gewarnt, den Standort
Deutschland mutwillig kaputtzureden und den Sozialstaat durch staendige
Kuerzungsforderungen zu ruinieren. In einem Beitrag fuer die Zeitung "Die
Woche" schrieb Bluem, kein Land mache sich selbst so schlecht wie
Deutschland. Fuer den internationalen Stellenwert werde das auf Dauer
verheerende Folgen haben. Der CDU-Politiker fuegte hinzu, wohl niemand
wolle in einem Staat investieren, der sich in Selbstmitleid und
Untergangsstimmung verzehre. |
Lafontaine betont Bedeutung der deutsch-franzoesischen Zusammenarbeit |
Fuer den SPD-Vorsitzenden Lafontaine gibt es nach eigenen Angaben keine
Alternative zur deutsch-franzoesischen Zusammenarbeit. Nach einem
Gespraech mit Staatspraesident Chirac sagte Lafontaine vor Journalisten in
Paris, beide Laender muessten die treibende Kraft bei der Europaeischen
Einigung bleiben. Im uebrigen habe er in Paris deutlich gemacht, dass die
Diskussion ueber die Einfuehrung einer europaeischen Waehrung nicht als
anti-europaeisch ausgelegt werden duerfe. |
Zugverkehr zwischen Deutschland und Frankreich zusammengebrochen |
Der grenzueberschreitende Zugverkehr zwischen Deutschland und Frankreich
ist jetzt wegen des Streiks der franzoesischen Eisenbahner voellig
zusammengebrochen. Ein Sprecher der Deutsche Bahn AG sagte in Frankfurt am
Main, waehrend in den letzten Tagen noch einzelne Zuege haetten passieren
koennen, stuenden jetzt alle Signale auf rot. Die Bahnbeschaeftigten in
Frankreich, die sich bereits seit sechs Tagen im Ausstand befinden,
beschlossen inzwischen, den Arbeitskampf auch morgen fortzusetzen. |
B90 / Gruene fordern Offenlegung aller Einkuenfte von Abgeordneten |
Buendnis 90 / Die Gruenen verlangen, dass Abgeordnete alle
Nebentaetigkeiten und Einkuenfte offenlegen. Im Bundestag werden sie einen
entsprechenden Antrag einbringen. Er soll im Rahmen der Diaetendebatte
behandelt werden. |
Prozess um HIV-verseuchte Blutkonserven hat begonnen |
Vor dem Landgericht Goettingen hat ein Prozess um HIV-verseuchte
Blutkonserven begonnen. Dem Leiter des Kontrolllabors der Firma Haemoplas
wirft die Staatsanwaltschaft dreifachen Mord und versuchten Mord in ueber
5800 Faellen vor. Er soll, so die Anklageschrift, aus Heimtuecke und
Habgier ueber 200.000 Blutkonserven weitgehend ungetestet zum Verkauf
freigegeben haben. Drei Menschen sollen deswegen an der
Immunschwaechekrankheit AIDS gestorben und zweit weitere mit dem HIV-Virus
infiziert worden sein. |
Rauschgiftrazzien in baden-wuerttembergischen Staedten |
Die Polizei hat heute an 11 Orten in Baden-Wuerttemberg Rauschgiftrazzien
durchgefuehrt. Dabei wurden 10 Personen festgenommen. Die Durchsuchungen
fanden unter anderem in Konstanz, Donaueschingen, Schramberg,
Villingen-Schwenningen und Bonlanden statt. Allein in Freiburg waren 260
Polizisten im Einsatz. |
Steuerfahndung durchsucht Filiale der Dresdner Bank |
Die Steuerfahndung hat eine Filiale der Dresdner Bank durchsucht. Die
Ermittler vermuten Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Die Durchsuchung
steht im Zusammenhang mit bundesweiten Aktionen der Steuerfahnder. |
Projekte zur Wiedereingliederung auf der Strasse lebender Kinder geplant |
In Deutschland leben schaetzungsweise 7000 Kinder auf der Strasse. Das
teilte Bundesjugendministerin Nolte, CDU, mit. Die Bundesregierung plant
Projekte in Millionenhoehe, um die Kinder wieder einzugliedern. |
Umfrage unter deutschen Fernsehzuschauern |
Die meisten Fernsehzuschauer empfinden die Werbung als Hauptaergernis im
Fernsehen. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa stellte 1000 Menschen die
Frage: "Was nervt Sie beim Fernsehen am meisten?". 89% der Befragten
antworteten: zuviel Reklame. In den Neuen Bundeslaendern lehnen sogar 96%
die Berieselung durch die Werbespots ab. 70% beklagen, dass die wirklich
guten Filme erst spaet nachts kommen. |
Fussball: Erfolgsserie des MSV Duisburg gestoppt |
Die Erfolgsserie des MSV Duisburg in der 2. Fussball-Bundesliga ist
gerissen. Der Aufstiegsfavorit kassierte mit 0:1 beim Chemnitzer SV in
einem Nachholspiel die erste Saisonniederlage. |
Boerse |
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Quellen |
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