Spiegelreporter Lorenz frei |
Der gekidnappte Spiegel-Journalist Andreas Lorenz wird nach seiner
Freilassung morgen frueh in Deutschland erwartet. Lorenz war heute
Vormittag ueberraschend von seinen Entfuehrern an einen Unterhaendler
uebergeben worden. Lorenz sagte auf einer Pressekonferenz, er habe nicht
damit gerechnet, so frueh freizukommen. Nach Angaben von
Spiegel-Chefredakteur Aust ist der Reporter auf Initiative seiner
Redaktion freigekommen. Mitarbeiter des Magazins haetten mit den
Entfuehrern verhandelt, sie haetten sich dabei mit der deutschen und der
philippinischen Regierung abgestimmt. Aust sagte der ARD, es sei von
Anfang an klar gewesen, dass die Unterhaendler der philippinischen
Regierung keinen Kontakt zu der Splittergruppe der Abu Sayyaf Rebellen
haetten, in deren Gewalt sich Lorenz seit dem 2. Juli befand. Deshalb
sei Auslandsressortleiter Ihlau mit einem Kollegen trotz grossen
persoenlichen Risikos auf die Philippinen gereist. Dort habe er mit
Hilfe von Vermittlern die Kontakte zu den Entfuehrern hergestellt und
Lorenz freibekommen. Ob der Spiegel Loesegeld bezahlt hat, wollte Aust
nicht sagen. Nach Angaben aus Vermittlerkreisen erhielten die Entfuehrer
mindestens eine Million Dollar. |
Explosion in Duesseldorfer S-Bahnhof |
In einem Duesseldorfer S-Bahnhof ist am Nachmittag eine Splitterbombe
explodiert und hat nach offiziellen Angaben neun Menschen verletzt. Zwei
der Opfer, eine hochschwangere Frau und ihr Begleiter schweben in
Lebensgefahr. Ob es sich um ein gezieltes Attentat handelte ist noch
unklar. Spekulationen, die Bahn koenne Ziel eines Anschlags gewesen sein,
wies ein Sprecher zurueck. Von Bombendrohungen und Erpressungsversuchen
sei nichts bekannt. Inzwischen hat der Staatsschutz die Ermittlungen
uebernommen. Nach Angaben der Polizei ereignete sich die Explosion
kurz nach fuenfzehn Uhr in einem Durchgang zu einer S-Bahn-Station. Der
Explosionsort ist weitraeumig abgesperrt worden. |
Absturz der Concorde |
Der Absturz der Concorde ist moeglicherweise durch einen Fremdkoerper im
Triebwerk verursacht worden. Franzoesische Experten sagten nach der
Entschluesselung der Flugdaten, das Feuer sei vermutlich nicht die
Ursache, sondern eine Folge des Unfalls. Bis heute abend sollen
Flugschreiber und Stimmenrekorder vollstaendig ausgewertet sein. Dann
duerfte es weitere Informationen geben. Waehrenddessen hat die Airfrance
bekannt gegeben, dass die verunglueckte Maschine die aelteste Concorde
im Linienbetrieb war. Das Flugzeug war 1974 als dritte Serienmaschine
gebaut worden. In der Pariser Kirche Madeleine fand am spaeten Nachmittag
ein Gottesdienst fuer die Opfer des Absturzes statt. An der Feier
nahmen fuer die Bundesregierung Aussenminister Fischer und
Verkehrsminister Klimmt teil. Aus Deutschland waren ausserdem siebzig
Angehoerige der 97 Toten angereist, die aus der Bundesrepublik stammen.
Nach Angaben des gerichtsmedizinischen Instituts von Paris konnte noch
keine der 115 Leichen identifiziert werden. |
Bundesverfassungsgericht entscheidet zugunsten der Rentner |
Rentner, die im Berufsleben freiwillig krankenversichert waren, duerfen
im Alter in der gesetzlichen Krankenkasse nicht benachteiligt werden.
Das hat das Bundesverfassungsgericht entschieden. Die Richter
verwarfen damit eine gesetzliche Regelung von 1992. Danach duerfen
Rentner nur dann zu guenstigen Konditionen pflichtversichert sein,
wenn sie auch waehrend ihrer Erwerbstaetigkeit ueberwiegend
pflichtversichert waren. War dies nicht der Fall muessen sie sich derzeit
in der gesetzlichen Krankenkasse freiwilig versichern. Die Richter
kritisierten, dass die Rentner dabei benachteiligt werden. So muessen
sie hoehere Beitraege zahlen, sobald sie weitere Einkuenfte wie Zinsen
oder Mieten haben. Bis Ende Maerz 2002 muss der Gesetzgeber eine
Neuregelung finden. |
Deutsche Post uebernimmt SAV |
Die Deutsche Post hat den italienischen Paketdienst SAV uebernommen. Das
italienische Unternehmen hat 372 Mitarbeiter und macht einen Jahresumsatz
von rund 51 Millionen Mark im Stueckgut- und Paketdienst. |
Gentechnisch veraenderte Lebensmittel |
Gentechnisch veraenderte Lebensmittel kommen in Deutschland oft ohne
das Wissen der Verbraucher auf den Tisch. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Untersuchung der Stiftung Warentest. Die Tester hatten stichprobenartig
rund 80 gaengige Lebensmittel geprueft. Mehr als ein Drittel davon
enthielt gentechnisch veraenderte Zutaten. Dies war aber in keinem
Fall auf der Packung angegeben. Bei drei Importprodukten war der
artfremde Anteil sogar so hoch, das er nach geltendem Recht haette
aufgefuehrt werden muessen. Die Untersuchung beweist nach Ansicht der
Stiftung Warentest, dass sich die Gentechnik laengst in den Supermarkt
eingeschlichen hat. Dies stehe im Gegensatz zum Willen der Verbraucher,
die gentechnisch veraenderte Lebensmittel mehrheitlich ablehnen. |
Mauer um Fluechtlingsheim |
Die niedersaechsische Stadt Celle will rund um ein Fluechtlingsheim eine
1,80 Meter hohe Mauer bauen. Anwohner fuehlten sich durch die Fluechtlinge
belaestigt. Die Heimbewohner sollen in Zukunft durch einen privaten
Sicherheitsdienst kontrolliert werden. |
Rechtsradikale toeten Obdachlosen |
Vier Rechtsradikale haben in Mecklenburg-Vorpommern einen Obdachlosen
totgeschlagen. Drei von ihnen haben die Tat bereits gestanden und wurden
heute in Untersuchungshaft genommen, nach dem vierten Tatverdaechtigen
wird noch gefahndet. |
Verfassungsbeschwerde gegen Auslieferung |
Der mutmassliche Reemtsma-Entfuehrer Drach hat in Argentinien in letzter
Minute Verfassungsbeschwerde gegen seine Auslieferung nach Deutschland
eingelegt. Wird die Beschwerde angenommen, darf Drach bis zur Entscheidung
nicht ausgeliefert werden. Drach sollte urspruenglich morgen nach
Deutschland zurueckgebracht werden. |
Rechtschreibreform |
Nach der Frankfurter Allgemeinen Zeitung will auch der Frankfurter
Kinderbuchverlag Baumhaus seine Buecher wieder in alter Rechtschreibung
herausbringen. Die Zeitungsverleger rechnen dagegen nicht mit weiteren
Nachahmern der FAZ. Ex-Bildungsminister Ruettgers forderte die
Kultusministerkonferenz auf, das, so woertlich, Chaos zu klaeren. |
Frentzen verlaengert Vertrag |
Formel 1 Fahrer Heinz-Harald Frentzen hat seinen Vertrag beim Team
Jordan um zwei Jahre bis 2002 verlaengert. Frentzen wird in Zukunft
offenbar auch mehr Geld bekommen, angeblich betraegt seine Jahresgage
jetzt zwoelf Millionen Mark. |
Boerse |
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Quellen |
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