GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 03.07.1994



* Li Peng besucht Deutschland
* Tarifkonflikt in der Druckindustrie beigelegt
* Katholikentag zu Ende
* grosse Unternehmen in der Flaute
* Uebergriffe gegen die Polizei
* Selbstmordwelle in NRWs Gefaengnissen wird untersucht
* Berufsparlament fuer Hamburg
* Das Wetter



Li Peng besucht Deutschland

Bonn. 26 fuehrende CDU-Politiker haben die Bundesregierung aufgefordert, den chinesischen Ministerpraesidenten Li Peng bei seinem Deutschlandbesuch auf die Menschenrechtsverletzungen in China anzusprechen. Es duerfe keine falsche Ruecksichtnahme gegenueber dem chinesischen Diktator geben. Li Peng ist am Abend zu einem einwoechigen Besuch in die Bundesrepublik gekommen. Er will eine Reihe von Wirtschaftsvertraegen unterzeichnen. Morgen wird er von Bundeskanzler Kohl offiziell empfangen. Im Kanzleramt findet eine deutsch-chinesische Wirtschaftskonferenz statt. Als erster auslaendischer Gast wird Li Peng mit dem neuen Bundespraesidenten Herzog zusammentreffen. Amnesty International und die Junge Union wollen den Besuch des chinesischen Staatschefs mit Mahnwachen begleiten.


Tarifkonflikt in der Druckindustrie beigelegt

Duesseldorf. Der Tarifkonflikt in der Druckindustrie ist beigelegt. Der Bundesverband Druck und die IG Medien einigten sich fruehen Morgen in Duesseldorf auf einen Tarifabschluss. Die 250000 Beschaeftigten der Druck- industrie erhalten rueckwirkend zum 1.Juli 2% mehr Lohn. Am 1.Juli 1995 gibt es noch einmal 2%. Im Oktober wollen die Tarifparteien ueber einen neuen Manteltarifvertrag verhandeln. Der bisherige Manteltarifvertrag wird fuer 3 Jahre fortgeschrieben. Waerend dieser Zeit besteht Friedenspflicht. Den Abschluss bewerteten beide Seiten als tragbaren Kompromiss.


Katholikentag zu Ende

Dresden. Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Lehmann, hat dazu aufgerufen, sich fuer die innere Einheit Deutschlands einzusetzen. Beim Schlussgottesdiensts des Katholikentages in Dresden sagte Lehmann, Deutschland habe zwar zusammengefunden, sei aber noch nicht zusammengewachsen. Gleichgueltigkeit sei in dieser Situation schlimmer als Streit. An dem Schlussgottesdienst nahmen mehrere 10000 Menschen teil. Auch der neue Bundespraesident Herzog und Bundeskanzler Kohl waren anwesend. Der 92. Deutsche Katholikentag stand unter dem Motto "Unterwegs zur Einheit".


grosse Unternehmen in der Flaute

Duesseldorf. Die 100 umsatzstaerksten Unternehmen Deutschlands haben letztes Jahr ueber 200000 Arbeitsplaetze abgebaut. Das hat das Duesseldorfer Handelsblatt ausgerechnet. Die Top-Unternehmen verringerten ihren Personal- bestand um durchschnittlich 3,7%. Die Gewinne sanken 1993 um 35% gegenueber dem Jahr davor. Gemessen am Umsatz lag Daimler-Benz weiter an der Spitze vor Siemens und Volkswagen.


Uebergriffe gegen die Polizei

Hamburg. In mindestens 9 deutschen Staedten ist es am Wochenende zu Ueber- griffen gegen die Polizei gekommen. Streifenwagen und Polizeiwachen wurden mit Brandsaetzen bombadiert. Die Polizei sieht einen Zusammenhang mit dem Tod eines 16-jaehrigen Kurden, der am Donnerstag, wie es heisst versehentlich, erschossen wurde.


Selbstmordwelle in NRWs Gefaengnissen wird untersucht

Hannover. Nach einer Reihe von Selbstmorden in niedersaechsischen Gefaengnissen soll jetzt eine Gruppe von Psychologen nach den Ursachen forschen. Zuletzt war gestern im Gefaengnis Vechta ein 51-jaehriger Mann in seiner Zelle erhaengt aufgefunden worden. Am Donnerstag hatte sich im selben Gefaengnis ein 19-jaehriger in seiner Zelle das Leben genommen. Am Wochenende waren in Hameln 3 Haeftlinge bei Braenden ums Leben gekommen, in mindestens einem Fall handelte es sich um Selbstmord.


Berufsparlament fuer Hamburg

Hamburg. Als letztes der 16 Bundeslaender soll Hamburg ein Berufsparlament erhalten. Der Verfassungsausschuss der Hamburger Buergerschaft beschloss jetzt den Verfassungsartikel ueber die ausschiessliche Ehrenamtlichkeit der Landes- parlamentarier zu streichen. Auf Wunsch der CDU soll es aber auch kuenftig im Einzelfall moeglich sein, das Abgeordnetenmandat ehrenamtlich auszuueben. Ausserdem sprach sie die Verfassungskommission dafuer aus, die Abgeordneten- zahl im Hamburger Parlament um 10-20% zu reduzieren.


Das Wetter

Weiterhin zu heiss.


Quellen

SWF 3    12:00 MESZ    18:00 MESZ    19:00 MESZ