GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 23.01.2002



* EU erwaegt Schadensersatzforderung an Israel
* ABC-Abwehreinheiten werden auf die arabische Halbinsel verlegt
* Schily zieht keine personellen Konsequenzen
* Bundesregierung kritisierten tschechischen Ministerpraesidenten
* Lebenshaltungskosten teilweise durch Euro-Umstellung erhoeht
* Schaerfere Kontrollen nach BSE-Affaere
* IG Metall fordert 5,5 Prozent
* Boerse



EU erwaegt Schadensersatzforderung an Israel

Bruessel. Die Europaeische Union ueberlegt, ob sie von Israel Schadensersatz fuer die Beschaedigung von EU-Projekten in den Palaestinensergebieten fordert. Die EU hat eine Liste von mittlerweile zerstoerten Projekten zusammengestellt, die von den Mitgliedsstaaten finanziert wurden. Die Schaeden, die die israelische Armee bei ihren Angriffen angerichtet hat, belaufen sich mittlerweile auf 17 Millionen Euro. Alleine der Schaden auf dem Flughafen der Autonomiestadt Gaza wird mit ueber neun Millionen Euro veranschlagt.


ABC-Abwehreinheiten werden auf die arabische Halbinsel verlegt

Cuxhaven. Die Bundeswehr hat mit der Verlegung erster ABC-Abwehreinheiten auf die arabische Halbinsel begonnen. Es handelt sich um 70 Fahrzeuge; darunter auch der Fuchs-Spuerpanzer. Den Einsatzort teilte das Verteidigungsministerium nicht mit.


Schily zieht keine personellen Konsequenzen

Berlin. Bundesinnenminister Schily zieht keine personellen Konsequenzen aus der Affaere um das ausgesetzte NPD-Verbotsverfahren. Fuer die Informationspanne macht Schily einen Staatssekretaer und zwei Abteilungsleiters seines Ministeriums verantwortlich. Er habe die drei Mitarbeiter in scharfer Form geruegt, ihre Entlassung schloss Schily aber aus. Bei einer Presskonferenz raeumte der Minister ein, dass sein Haus bereits im August vergangenen Jahres darueber informiert wurde, dass ein als Zeuge in dem Verfahren geladener NPD-Funktionaer Verbindungsmann des Verfassungsschutzes war. Der zustaendige Abteilungsleiter will den Vorgang aber vergessen haben. Schily selbst wurde nach eigenen Angaben erst gestern von dem Sachverhalt unterrichtet.


Bundesregierung kritisierten tschechischen Ministerpraesidenten

Berlin. Die Bundesregierung ist veraergert ueber Bemerkungen des tschechischen Ministerpraesidenten Zeman ueber die Sudetendeutschen. Vor dem Bundestag hat der Staatsminister im Auswaertigen Amt, Zoepel, mit diplomatischen Konsequenzen gedroht, wenn die Regierung in Prag die Angelegenheit nicht offiziell klarstellt. In der Kontroverse ueber das tschechische Atomkraftwerk Temelin hatte Zeman die Sudetendeutschen als "fuenfte Kolonne Hitlers" bezeichnet. Laut Zoepel deutet diese Bemerkung in Richtung Kollektivschuld. "Dies haben die Sudetendeutschen nicht verdient", sagte der Staatsminister. Wegen der Unstimmigkeiten hat der tschechische Aussenminister Kavan mit Bundesaussenminister Fischer telefoniert. Dabei erklaerte Kavan, Tschechien habe Interesse an den bestmoeglichen Beziehungen zu Deutschland.


Lebenshaltungskosten teilweise durch Euro-Umstellung erhoeht

Berlin. Der Wirtschaftsweise Bernd Ruerup fuehrt die gestiegenen Lebenshaltungskosten zum Teil auch auf die Euro-Umstellung zurueck. Seiner Schaetzung nach wird die Inflationsrate im Januar bei drei Prozent liegen, bedingt neben dem Euro auch durch Steuereffekte sowie hohe Obst- und Gemuesepreise


Schaerfere Kontrollen nach BSE-Affaere

Muenchen. Der bayerische Verbraucherschutzminister Sinner hat nach dem Skandal um unsachgemaesse BSE-Tests in zwei Labors der Firma Milan schaerfere Kontrollen angekuendigt. Sinner sagte im Agrarausschuss des Landtags, alle Labors, die BSE-Tests durchfuehren, wuerden derzeit ueberprueft. Ausserdem denke man darueber nach, die Tests von einer staatlichen Stelle machen zu lassen. Die Labors der Firma Milan wurden vergangene Woche geschlossen, nachdem die unkorrekten Tests entdeckt worden waren.


IG Metall fordert 5,5 Prozent

Stuttgart. Die IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt fuer die rund 260.000 Beschaeftigten im Metallhandwerk Baden-Wuerttembergs. Das beschloss die Tarifkommission der Metallhandwerker mit grosser Mehrheit in Stuttgart. Betroffen sind die Branchen Kfz- und Elektro- Handwerk, Schlosser/Schmiede und Feinwerktechnik, Karosseriebau sowie das Sanitaer-, Heizungs- und Klimahandwerk und der Industrieverband Technische Gebaeudeausruestungen. Fuer die Metall- und Elektroindustrie hatte die Gewerkschaft zuvor 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt gefordert. Der Forderung fuer die Tarifrunde 2002 liegt nach Angaben der IG Metall vom Donnerstag die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zu Grunde. Die Gewerkschaft rechnet fuer dieses Jahr mit einem Produktivitaetszuwachs von 2% und einer Preissteigerung von 2,5%. Sie kritisierte, dass trotz bescheidener Einkommenszuwaechse in den vergangenen Jahren deutlich Arbeitsplaetze abgebaut worden seien.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1.1290 Euro
Kanada(1 $)  0.7015 Euro
England(1 Pfund)  1.6136 Euro
Schweiz(100 sfr)  67.888 Euro
Japan(100 Yen)  0.8426 Euro
Schweden(100 skr)  10.785 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5097,02( aktuell )  
Dow-Jones-Index:9717,19( Stand 17:00 MEZ )  
9713,80( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:10040,91
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR 3    16:00 MEZ
B5    17:00 MEZ