Junger Mann bei Fluchtversuch aus Gefaengnis lebensgefaehrlich verletzt |
Hamburg. Beim Fluchtversuch aus einer Jugendhaftanstalt ist in der Nacht ein
24jaehriger durch einen Schuss lebensgefaehrlich verletzt worden. Ein
Polizeisprecher bezeichnete den Zustand des Fluechtigen als sehr ernst. Fest
stehe, dass der Verletzte durch einen Schuss aus der Waffe eines
Justizvollzugsbeamten getroffen wurde. Unklar sei aber noch, wer diesen
Schuss abgegeben habe. Zwei weiteren 18jaehrigen Jugendlichen gelang die
Flucht aus der Haftanstalt auf der Elbinsel Hanoeversand. Alle drei sind
Kurden. Die beiden Ausbrecher entkamen trotz einer Grossfahndung, bei der
Hubschrauber und Hunde eingesetzt wurden. Die Jugendlichen sassen wegen
Rauschgiftdelikten ein. Sie hatten heute Nacht Gitterstaebe an ihren
Zellenfenstern durchtrennt, sich anschliessen durch die sehr schmalen
Oeffnungen gezwaengt und waren ueber die Gefaengnismauer geklettert. Die
Flucht wurde sofort bemerkt. |
Schnellzug ueberfallen |
Sofia. Eine Bande von 50 Roma hat den Schnellzug von Muenchen nach Istanbul
in der Naehe der suedbulgarischen Stadt Svilengrad (Sp?) gestoppt. Dort
raubten sie die ueberwiegend tuerkischen Reisenden aus. Elf Roma wurden
spaeter festgenommen; es war der vierte Ueberfall auf einen Schnellzug aus
Deutschland in diesem Sommer. |
Kroaten werden noch nicht abgeschoben |
Bonn. Wegen der Kriegsgefahr in ihrer Heimat duerfen kroatische Fluechtlinge
mindestens einen weiteren Monat in Deutschland bleiben. Innenminister Kanther
gab heute sein Einverstaendnis zum erneuten Aufschub der Rueckfuehrung. Der
Bundesinnenminister hat es sich doch noch einmal anders ueberlegt; jetzt
duerfen die 15.000 bis 20.000 kroatischen Fluechtlinge, die zur Zeit in
Deutschland leben, mindestens einen Monat laenger bleiben. Urspruenglich
sollten sie zwischen dem 15.08. und 30.09. in ihre Heimat zurueckgebracht
werden. Die Lage in der serbisch besetzten Kraina, aus der die Fluchtlinge
stammen, sei derzeit ausserordentlich undurchsichtig, erklaerte ein Sprecher
des Innenministeriums in Bonn. Ausserdem hat die Bundesregierung Anfang der
Woche deutsche Urlauber aus Kroatien zureuckgerufen, weil die Situation vor
Ort immer gefaehrlicher werde. In eine solche Krisenregion sollen die
Fluechtlinge nicht abgeschoben werden; lediglich Straftaeter sind von der
Regelung ausgenommen und werden auf jeden Fall in die Heimat
zurueckgeschickt. |
Erneuter Brandanschlag auf tuerkische Gaststaette |
Koenigswinter. Nach dem Brandanschlag auf eine tuerkische Gaststaette in der
Naehe von Bonn fehlt noch jede Spur von den Taetern. Unbekannte hatten am
fruehen Morgen die Eingangstuer mit einem Brandbeschleuniger bespritzt und
angezuendet; verletzt wurde niemand. Erst am vergangenen Sonntag war in
Koenigswinter ein Brandanschlag auf ein tuerkisches Reisebuero veruebt
worden. |
Steffi Graf unter Verdacht |
Bruehl. Die Behoerden ermitteln jetzt auch gegen Steffi Graf und einen
steuerlichen Berater der Familie wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung.
Einen Haftbefehl gegen die Tennisweltranglistenerste wird es nach Angaben der
Staatsanwaltschaft aber nicht geben. Gestern war der Vater von Steffi, Peter
Graf, wegen Verdunklungs- und Fluchtgefahr verhaftet worden. Inzwischen
wurde bestaetigt, dass Peter Graf in das Haftkrankenhaus Hohenasperg bei
Stuttgart gebracht wurde. Unklar ist jedoch, ob diese Unterbringung
vorsorglich geschah oder ob der 57jaehrige akute gesundheitliche Probleme
hat. Die Anwaelte der Familie Graf haben bisher noch keine Haftbeschwerde
eingereicht. Der zustaendige Staatsanwalt teilte mit, ein Kautionsangebot von
Peter Graf wurde abgelehnt. Das Amtsgericht, so Oberstaatsanwalt Wexung, habe
sich der Ansicht der Ermittler angeschlossen, dass der Haftbefehl wegen
Verdunklungs- und Fluchtgefahr nicht ausgesetzt werden koenne. Peter Graf
soll Teile der Einnahmen von Steffi Graf an der Steuer vorbei ins Ausland
geleitet haben. Der Praesident des Deutschen Tennisbundes, Klaus Stauder,
macht sich zur Zeit um Steffi Sorgen. Sie brauche jetzt alle Unterstuetzung,
meinte er. Ihre Karriere sollte sie aber auf keinen Fall beenden. Stauder
hofft, dass die Weltranglistenerste den Schlaeger nicht in die Ecke stellt. |
Gewalttaten von Auslaendern haben zugenommen |
Muenchen. Anlaesslich der Vorstellung des Halbjahresberichtes des bayrischen
Verfassungsschutzes forderte der bayrische Innenminister Beckstein eine
haertere Gangart gegen auslaendische Gewalttaeter. Er sagte, die in
Deutschland steigende Zahl politisch motivierter Anschlaege gehe vor allem
auf das Konto der Kurdischen Arbeiterpartei PKK; straffaellig gewordene
Kurden muessten konsequent ausgewiesen und abgeschoben, ihre extremistischen
Organisationen und Vereine verboten werden, sagte der CSU-Politiker. Nach dem
Bericht der Verfassungsschuetzer ist die Zahl auslaendischer Gewalttaten in
Deutschland seit Jahresbeginn bundesweit um fast 50% gestiegen. Beckstein
aeusserte sich auch zum Fall des Neonazi Behla Ewald Althans (Sp?); Althans
sei definitiv kein Mitarbeiter des Verfassungsschutzes gewesen. Er habe sich
zwar angeboten, sei aber wegen inakzeptabler Konditionen nicht genommen
worden. |
Brandanschlag wegen Versicherungsbetruges |
Osnabrueck. Der Brandanschlag auf ein auch als Moschee genutztes Wohnhaus bei
Osnabrueck hat offenbar keinen politischen Hintergrund. Die
Staatsanwaltschaft teilte mit, ein Tuerke habe das Feuer am 21.07. gelegt, um
seine Hausratsversicherung zu betruegen. Kurz zuvor habe er die
Versicherungsleistung erhoehen lassen. Gegen den 47jaehrigen, der in die
Tuerkei gefluechtet sei, habe man Haftbefehl erlassen. Bei dem Anschlag war
niemand verletzt worden. Vier tuerkische Hausbewohner konnten sich
rechtzeitig retten. |
Niedersaechsische Polizei soll keine Atommuelltransporte mehr sichern |
Hannover. Die niedersaechsische Polizei soll bis auf weiteres keine
Castortransporte mit radioaktivem Atommuell ins Zwischenlager Gorleben mehr
sichern. Wie Innenminister Glogowski (Sp?) erklaerte, muessten zuvor
moegliche Strahlenrisiken untersucht werden. Die Fuersorgepflicht verbiete es
ihm, Beamte in Einsaetze zu schicken, deren gesundheitliche Folgen nicht
abzuschaetzen seien. Der Minister reagierte damit auf einen Vorbericht des
ARD-Magazins Monitor. Dem Magazin liegt das Gutachten eines Marburger
Strahlenmediziners vor, wonach von den abgebrannten Brennelementen eine
wesentlich hoehere Strahlung ausgeht, als bisher angenommen. |
Punks festgenommen |
Hannover. Im Vorfeld sogenannter Chaostage in der niedersaechsischen
Landeshauptstadt ist die Polizei erneut gegen poebelnde Punks vorgegangen;
mehrere Personen wurden festgenommen. Zu den Chaostagen in Hannover werden am
Wochenende in Hannover rund 2.500 Punks aus dem ganzen Bundesgebiet erwartet. |
Kuerzung von Arbeitslosengeld ist rechtens |
Kassel. Der Solidaritaetszuschlag sowie der Arbeitnehmerbeitrag zur
Pflegeversicherung duerfen vom Arbeitsamt abgezogen werden. Dies stellte das
Bundessozialgericht in Kassel klar. |
Anerkennungsverfahren fuer Kriegsdienstverweigerer soll verschaerft werden |
Koeln. Antragsteller sollen ab 01.09. nur noch einmal gemahnt werden, wenn
sie die Unterlagen unvollstaendig eingereicht haben. Bleibt die Aufforderung
erfolglos, soll der Antrag abgelehnt werden. |
Rekordabloese fuer Heiko Herrlich |
Dortmund. Das Sommertheater um den Fussballnationalspieler ist zu Ende.
Herrlich wechselt fuer ueber neun Millionen Mark von Pokalsieger
Moenchengladbach nun doch zu Meister Dortmund. |
Tennis |
Los Angeles. Michael Stich steht im Viertelfinale beim internationalen
Tennisturnier in Los Angeles. Der Elmshorner besiegte in der Runde der
letzten 16 den Amerikaner Jeff Terango mit 6:3 und 6:3. Bei den Damen in
San Diego hat Christina Singer das Achtelfinale erreicht. Die Stuttgarterin
konnte sich mit 6:4, 3:6, 6:3 gegen die Italienerin Natalie Bordone (Sp?)
durchsetzen. |
Boerse |
1 US$ = 1,3953 ( + 0,0075) DAX = 2241 ( - 1 ) Umlaufrendite: 6,38 |
Quellen |
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