Festakt zum Tag der deutschen Einheit |
Kiel. Bundeskanzlerin Merkel hat die Buerger zu mehr
Reformbereitschaft aufgerufen. Beim zentralen Festakt zum Tag der
Deutschen Einheit sagte die Kanzlerin, die Deutschen sollten sich
selbstbewusst den politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen
stellen. Die Bundesrepublik muesse ein "Land der Ideen" sein, sowie
ein Land der Bildung und der Forschung. Bundespraesident Koehler
sagte, niemand denke heutzutage noch, dass die Einheit etwas
schlechtes sei. Es gebe zwar noch Probleme, wie die hohe
Arbeitslosigkeit, aber daran muesse gearbeitet werden. - In Kiel wurde
der Tag der deutschen Einheit mit einem oekumenischen Gottesdienst
gefeiert. Anschliessend gab es ein grosses Fest, an dem sich alle 16
Bundeslaender vorstellten. Hunderttausende Menschen nahmen daran teil. |
IWH sieht noch grosse Defizite beim Aufbau Ost |
16 Jahre nach der Wiedervereinigung sieht das Institut fuer
Wirtschaftsforschung Halle (IWH) noch grosse Defizite in der
Entwicklung der ostdeutschen Bundeslaender. Der Aufbau Ost werde noch
bis zu 40 Jahre dauern, sagte IWH-Praesident Blum. Seiner Ansicht nach
muss die Foerderung zielgenauer werden. Das Geld muesse vor allem in
die Infrastruktur investiert werden. Das seien heute "weniger die
Strassen als vielmehr die Forschungseinrichtungen", so Blum in der
"Passauer Neuen Presse". |
Einigung bei der Gesundheitsreform rueckt in greifbare Naehe |
Berlin. Kurz vor dem morgigen Spitzentreffen mit Bundeskanzlerin
Merkel ist eine Loesung im monatelangen Streit ueber die
Gesundheitsreform in greifbare Naehe gerueckt. In zwei wesentlichen
Punkten erzielten Experten von Union und SPD gestern Abend eine
Einigung. Erstens beim Finanzausgleich zwischen den Kassen: Demnach
werden die Kostenrisiken fuer die ungleiche Verteilung Kranker unter
den Kassen nicht ganz so stark ausgeglichen wie von der SPD
urspruenglich gefordert, aber staerker als von der Union gewollt.
Vorgesehen ist, dass der Risikostrukturausgleich fuer mindestens 50
Krankheiten gelten soll. Zweitens wurde eine Einigung erzielt beim
Umbau der privaten Krankenversicherungen. Diese sollen zusaetzlich zu
ihren Versicherungsmodellen einen Basistarif fuer alle anbieten.
Weitere Details sollen morgen geklaert werden.
Der SPD-Vorsitzende Beck hat unterdessen mehr Durchsetzungskraft von Bundeskanzlerin Merkel verlangt. Sie muesse jetzt in den eigenen Reihen Disziplin einfordern, sagte Beck der Wochenzeitung "Die Zeit". Eine solche Kraft muesse jede Partei fuer sich entfalten, das koenne nicht der Partner ausgleichen. Der Widerstand des bayerischen Ministerpraesidenten Stoiber gegen die von ihm selbst mitbeschlossenen Grundzuege der Reform sei das Hauptproblem im Koalitionsstreit. Die Bundeskanzlerin aeusserte sich im Fernsehsender SAT eins optimistisch ueber das Zustandekommen der Reform. Zugleich riet sie in diesem Zusammenhang zu mehr Gelassenheit und zu einem positiven Ton. Bei einem Spitzentreffen in Berlin sollen morgen letzte Streitpunkte geklaert werden.
Der von der SPD benannte Gesundheitsexperte Fiedler sieht gute Chancen
fuer eine Einigung im Streit ueber die Gesundheitsreform. Sinnvoll
waere es dabei, kuenftig den Wettbewerb um die beste medizinische
Versorgung zu belohnen, sagte der Ex Barmer-Chef der "Passauer Neuen
Presse". Es muesse Schluss sein mit der Jagd der Kassen nach
moeglichst vielen gesunden, gut verdienenden Mitgliedern. Die
kuenftige Zusatzpraemie zum Beitrag muesse ausserdem so niedrig wie
moeglich ausfallen. |
BenQ: Schwaches Produktmanagement fuer Insolvenz verantwortlich |
Der taiwanesische BenQ-mobile-Mutterkonzern hat ein schwaches
Produktmanagement fuer die Insolvenz des deutschen Tochterunternehmens
verantwortlich gemacht. Verspaetungen bei der Markteinfuehrung neuer
Handys haetten im Mobilfunkbereich zu einem geschaetzten Verlust von
840 Millionen Euro gefuehrt, sagte BenQ-Vizepraesident Lei heute in
Taipeh. Nach Ansicht von Bundeskanzlerin Merkel hat Siemens eine
besondere Verantwortung fuer die von der Insolvenz betroffenen 3.000
BenQ-Mitarbeiter. Wenn diese Verantwortung nicht wahrgenommen werde,
leide das Vertrauen der Bevoelkerung in die soziale Marktwirtschaft,
sagte Frau Merkel beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit. Der
Siemens-Konzern wird nach Einschaetzung des bayerischen
Ministerpraesidenten Stoiber zu seiner Verantwortung fuer die
Mitarbeiter des insolventen Handy-Herstellers BenQ Mobile stehen.
Siemens-Vorstandschef Kleinfeld habe Stoiber telefonisch zugesagt, den
Insolvenzverwalter bei der Suche nach einem Investor zu unterstuetzen,
teilte die Staatskanzlei in Muenchen mit. Ausserdem wolle er bei der
Sicherung von Arbeitsplaetzen helfen. Siemens pruefe zudem rechtliche
Schritte gegen den taiwanesischen Mutterkonzern BenQ. Vermutlich habe
dieser seine Verpflichtungen gegenueber den Werken in Deutschland
verletzt. |
90.000 Menschen nutzen den Tag der offenen Moschee |
In Deutschland haben rund 90.000 Besucher den "Tag der offenen
Moschee" zur Information ueber den Islam genutzt. Bundesweit haetten
sich 800 der ueber 2000 Moscheen an dem Aktionstag beteiligt, teilte
der Zentralrat der Muslime mit. Der Tag der offenen Moschee ist
weltweit einzigartig. Er wurde 1997 ins Leben gerufen, um nach Angaben
des Zentralrats das Selbstverstaendnis der Muslime als Teil der
deutschen Einheit zum Ausdruck zu bringen. |
Festnahmen in Leipzig bei Demonstration gegen Neonazis |
In Leipzig sind nach Ausschreitungen gegen eine Demonstration von
Neonazis mehr als hundert Teilnehmer einer Protestkundgebung
festgenommen worden. Nach Angaben der Polizei wurden ein Auto und
Muellcontainer in Brand gesteckt. Insgesamt hatten knapp 3.000
Menschen gegen den Aufmarsch der Rechtsradikalen demonstriert. An der
genehmigten Kundgebung der Rechten nahmen rund 250 Personen teil. |
Frankfurter Buchmesse eroeffnet |
In Frankfurt am Main ist die 58. Internationale Buchmesse eroeffnet
worden. Auf der groessten Buecherschau der Welt praesentieren bis
Sonntag mehr als 7.000 Austeller aus 113 Laendern fast 400.000 Titel.
Gastland ist in diesem Jahr Indien. Bei seiner Eroeffnungsrede
bezeichnete Bundesaussenminister Steinmeier das Land als Vorbild fuer
die wachsende Europaeische Union. Indien koenne mit seinen 20
Nationalsprachen und fast einer Milliarde Menschen zur kulturellen
Vielfalt in einem Staat ermutigen. |
Deutscher Buchpreis 2006 fuer Katharina Hacker |
Der mit 25.000 Euro dotierte Deutsche Buchpreis 2006 geht an Katharina
Hacker fuer ihren Roman "Die Habenichtse". Der Preis des
Boersenvereins des deutschen Buchhandels wurde in diesem Jahr zum
zweiten Mal verliehen. Er will das Pendant sein zu viel beachteten
Preisen wie dem Prix Goncourt in Frankreich oder dem Booker-Prize in
England, bei denen die Preistraeger anschliessend Rekordauflagen
vermelden. Katharina Hacker konnte sich gegen fuenf Finalisten im
Rennen um den deutschen Buchpreis durchsetzen. Die Jury lobte
besonders die flirrende, atmosphaerisch dichte Sprache in der die
Autorin ihre Helden durch Geschichtsraeume und in Problemfelder der
unmittelbarsten Gegenwart fuehrt. "Ihre Fragen sind unsere Fragen: Wie
willst du leben? Was sind deine Werte? Wie sollst und wie kannst du
handeln?", so die Jury. "Die Qualitaet des Romans besteht darin, diese
Fragen in Geschichten aufzuloesen, die sich mit den plakativen
Antworten von Politik und Medien nicht zufrieden geben, so die weitere
Begruendung der sieben Jury-Mitglieder. |
Bilanz zum Wies'n-Ausklang |
Muenchen. Am letzten Tag des Oktoberfestes hat die Polizei eine
gemischte Bilanz gezogen. Zwar ist die Zahl der Einsaetze insgesamt um
mehr als sechs Prozent gesunken, allerdings laesst sich ein Trend zu
Gewaltdelikten erkennen. So stieg beispielsweise die Zahl der
gefaehrlichen Koerperverletzungen auf der Wies'n um rund ein Viertel
gegenueber dem vergangenen Jahr. So gab es allein 61 Faelle, in denen
jemand durch einen Masskrug verletzt wurde. Das Oktoberfest geht in
wenigen Stunden zu Ende. Insgesamt kamen 6,5 Millionen Besucher. Sie
tranken unter anderem 6,1 Millionen Mass Bier und verzehrten 102
Ochsen. |
Mueller und Groenefeld im Achtelfinale dest WTA-Turniers in Stuttgart |
Martina Mueller und Anna-Lena Groenefeld haben das Achtelfinale des
WTA-Turniers in Stuttgart erreicht. Mueller besiegte Kveta Peschke
(Tschechien) 6:0, 7:6, Groenefeld setzte sich in einem
deutsch-deutschen Duell 6:3, 2:6, 6:0 gegen Tatjana Malek (Bad
Saulgau) durch. |
Boerse |
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Quellen |
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