GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 20.09.2001



* US-Regierung weist afghanischen Vorschlag zurueck
* NATO und Deutschland sagen USA Unterstuetzung zu
* Fluggesellschaften nicht mehr gegen Krieg und Terroranschlaege versichert
* EU-Kommission will Einstieg der Energie BaWue AG in Spanien billigen
* Festnahme nach Ueberfall auf Geldtransporter
* Benzinpreise um vier Pfennig gestiegen
* Boerse



US-Regierung weist afghanischen Vorschlag zurueck

Washington. Die US-Regierung hat den Vorschlag der afghanischen Regierung zurueckgewiesen, den mutmasslichen Terroristen Bin Laden zum freiwilligen Verlassen des Landes aufzufordern. Der Sprecher von US-Praesident Bush, Fleischer, sagte, das befriedigte die Forderung der USA nicht. Bush habe eindeutig verlangt, dass Bin Laden und andere fuehrende Vertreter einer Terrorgruppe den zustaendigen Behoerden ausgeliefert werden muessten. Die Talibanregierung hatte sich an die Empfehlung des Rates der afghanischen Religionsgelehrten gehalten und gleichzeitig betont, es werde Zeit in Anspruch nehmen, Bin Laden zum Verlassen des Landes zu bewegen. Fuer den Fall eines Angriffs drohte die Talibanregierung mit einem heiligen Krieg.

Die US-Armee erhielt nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums den Marschbefehl fuer die Anti-Terror-Operation "Grenzenlose Gerechtigkeit". Unterdessen traf Bundesaussenminister Fischer in New York ein. Nach Gespraechen mit dem russischen Aussenminister Ivanow und UN-Generalsekretaer Anan will Fischer Angehoerigen von Opfern des Terroranschlags das Beileid der Bundesrepublik uebermitteln.


NATO und Deutschland sagen USA Unterstuetzung zu

Berlin. Die NATO und Deutschland haben den USA ihre Unterstuetzung zugesagt. Nach einem Gespraech mit NATO-Generalsekretaer Robertson sagte Bundeskanzler Schroeder, die USA koennten sich uneingeschraenkter Solidaritaet sicher sein. Er gehe davon aus, dass die Vereinigten Staaten die Verbuendeten vor einer militaerischen Aktion auf die Terrorangriffe informieren. Solche Konsultationen werde und muesse es geben. Bislang gebe es noch keine NATO-Beschluesse fuer konkrete Unterstuetzungsmassnahmen. Robertson sagte, es gebe zunehmend Hinweise fuer einen Angriff von aussen auf die Vereinigten Staaten.


Fluggesellschaften nicht mehr gegen Krieg und Terroranschlaege versichert

Die Versicherungen wollen deutsche Fluggesellschaften nicht mehr gegen Krieg und Terroranschlaege versichern. Entsprechende Vertraege wurden gekuendigt. Der Verband der Luftfahrtunternehmen rechnet damit, dass einige Fluggesellschaften deshalb ihren Betrieb einstellen muessen, weil das Risiko, ohne ausreichende Versicherung zu fliegen, zu gross sei. Die Lufthansa warf den Versicherern vor, sie wollten Profit aus der angespannten Situation schlagen.


EU-Kommission will Einstieg der Energie BaWue AG in Spanien billigen

Bruessel. Nach Zugestaendnissen der beteiligten Unternehmen will die EU-Kommission den Einstieg der Energie Baden-Wuerttemberg AG beim spanischen Stromversorger Itero Cantabrico (sp?) in Kuerze billigen. Ein Beschluss der Kommission wird fuer Mittoch kommender Woche erwartet. Entscheidend war fuer die Bruesseler Behoerde, dass zwischen Frankreich und Spanien die Stromverbindungsleitungen ausgebaut werden.


Festnahme nach Ueberfall auf Geldtransporter

Frankfurt. Zwei Wochen nach dem Ueberfall auf einen Geldtransporter in Hessen hat die Polizei einen 40jaehrigen Mann festgenommen. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft Giessen ist der Mann dringend verdaechtig, an dem Raub beteiligt gewesen zu sein. Bei dem Ueberfall wurden rund 1.2 Millionen Euro und 300.000 DM gestohlen.


Benzinpreise um vier Pfennig gestiegen

Hamburg. Die Benzinpreise in Deutschland sind zur Wochenmitte um vier Pfennig angestiegen. Ein Sprecher der Mineraloelkonzerne nannte als Ursache die gestiegenen Preise fuer Kraftstoffe am europaeischen Grossmarkt. Dies sei keine Folge des Terroranschlags in den USA.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,1140 DM= 1.0808 Euro
Kanada(1 $)  1,3475 DM= 0.6889 Euro
England(1 Pfund)  3,0996 DM= 1.5847 Euro
Schweiz(100 sfr)  132,7066 DM= 67.851 Euro
Japan(100 Yen)  1,8048 DM= 0.9227 Euro
Schweden(100 skr)  20,0044 DM= 10.228 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:3872,37( aktuell )  
Dow-Jones-Index:8515,22( Stand 17:00 MESZ )  
8759,13( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:9785,16
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR 4    18:00 MESZ
SWR 3    20:00 MESZ