GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Sa, 29.12.2001



* Bundeswehrsoldaten erst Montag nach Afghanistan
* Schroeder ruft zur Zuversicht gebenueber dem Euro auf
* Rennen um Kanzlerkandidatur offiziell eroeffnet
* NPD-Demonstration in Trier
* Frist fuer Entschaedigungsantraege soll verlaengert werden
* Bahn verkauft Areal fuer Stuttgart 21 an Stadt Stuttgart
* Unfaelle auf eisglatten Fahrbahnen
* Monika Bergmann Zweite im Weltcup-Slalom
* Schmitt Vierter bei der Qualifikation in Oberstdorf



Bundeswehrsoldaten erst Montag nach Afghanistan

Berlin. Die ersten deutschen Soldaten fuer die Afghanistan-Schutztruppe reisen erst am Montag nach Kabul. Der Einsatz verzoegert sich, da zur Stunde am Flughafen von Kabul noch nach Bomben gesucht wird. Der Leiter des Einsatz-Fuehrungskommandos Kroeger sagte, das UN-Mandat ist ausdruecklich beschraenkt auf Kabul und Umgebung. Gestern Abend hatte der afghanische Minister fuer Wiederaufbau gefordert, die UN-Schutztruppe sollte auch in anderen Staedten Afghanistans stationiert werden. Die Schutztruppe wird insgesamt zwischen fuenf - und sechstausend Mann umfassen. Verteidigungsminister Scharping will morgen Nachmittag Details zum Einsatz des deutschen Teams in Bonn besprechen.


Schroeder ruft zur Zuversicht gebenueber dem Euro auf

Berlin. Der Bundeskanzler hat die Deutschen dazu aufgerufen, der Einfuehrung des Euro mit Zuversicht entgegenzusehen. In einem Zeitungsbeitrag schreibt Schroeder, der Euro werde als weltweit groesste Waehrung hinter dem US-Dollar nicht schwaecher sein als die "harte" D-Mark. Hinter dem Euro steht fuer Schroeder ein Wirtschaftraum mit mehr als 300 Millionen leistungsfaehigen und kreativen Menschen in Europa. Im gesamten Waehrungsraum gelten strenge Stabilitaetskriterien und mehr Wettbewerb, dem sich auch die deutsche Wirtschaft stellen muesse. Fuer die Verbraucher habe das auf Dauer sinkende Preise zur Folge, sagte der Bundeskanzler.


Rennen um Kanzlerkandidatur offiziell eroeffnet

Berlin/Muenchen. In der Union ist das Rennen um die Kanzlerkandidatur offiziell eroeffnet. Sowohl der CSU-Vorsitzende Stoiber als auch die CDU-Vorsitzende Merkel meldeten indirekt ihren Anspruch an. Stoiber erklaerte, im Falle einer Kanzlerkandidatur sehe er keine Vernachlaessigung der bayerischen landespolitischen Interessen und verwies auf das Beispiel von Franz Josef Strauss. Merkel hatte gestern gesagt, die deutsche Gesellschaft sei reif fuer eine Kanzlerin. Unterstuetzung bekam sie heute von der frueheren Bundestagspraesidentin Suessmuth.


NPD-Demonstration in Trier

Trier. Rund 200 Anhaenger der NPD haben in Trier demonstriert und die Todesstrafe fuer Kinderschaender gefordert. 400 Gegner der rechtsextremen Partei versuchten mit Pfeifkonzerten, Schneebaellen und Nazi-Raus-Parolen die Kundgebung zu verhindern. Polizei und Bundesgrenzschutz aus ganz Rheinland-Pfalz waren mit mehreren hundert Beamten im Einsatz. Nach Angaben des Berliner Verfassungsschutzes verbreiten immer mehr Rechtsextreme ihre Gesinnung im Internet. Die Leiterin des Verfassungsschutzes, Schmid, sagte, sie hoffe, dass das Verfahren zum Parteienverbot der rechtsextremen NPD vor dem Bundesverfassungsgericht erfolgreich sein wird. Das Verfahren beginnt am 5. Februar in Karlsruhe.


Frist fuer Entschaedigungsantraege soll verlaengert werden

Berlin. Die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft will die Frist fuer Entschaedigungsantraege ehemaliger NS-Zwangsarbeiter verlaengern. Der Sprecher der Stiftungs-Initiative, Gibowski, sagte, in Haertefaellen ist die Frist zum 31. Dezember 2001 auslegbar. Er reagierte damit auf die Kritik eines Opfer-Verbandes, der befuerchtet, dass zahlreiche Opfer leer ausgehen. Das betreffe vor allem NS-Opfer in Russland, die zum Teil noch gar nichts von der finanziellen Wiedergutmachung erfahren haetten. Eine allgemeine Fristverlaengerung lehnte Gibowski ab. Dies behindere die Verteilung der Gelder. Etwa 1,28 Milliarden Euro von den insgesamt 4,2 Milliarden Euro seien bereits ausgezahlt worden.


Bahn verkauft Areal fuer Stuttgart 21 an Stadt Stuttgart

Stuttgart. Die Stadt Stuttgart hat der Deutschen Bahn AG fuer etwa 900 Millionen Mark Grundstuecke fuer das Projekt Stuttgart 21 abgekauft. Der Kauf sei eine Vorleistung fuer den geplanten Bau des unterirdischen Bahnhofes, teilte die Stadt mit. Die Bahn beteilige sich ihrerseits bis zum Jahr 2012 mit 62,3 Millionen Mark an der Vorbereitung der Bauarbeiten. Oberbuergermeister Schuster sprach von einem Meilenstein fuer das Projekt. Das etwa 109 Hektar grosse Gebiet geht offiziell zum 31. Dezember in den Besitz der Stadt ueber, die Bahn bleibt aber weiterhin Nutzer. Auf 1,4 Millionen Quadratmetern Bauflaeche sollen Wohnungen fuer 11.000 Menschen und bis zu 24.000 Arbeitsplaetze entstehen. Zudem soll der Schlossgarten um 20 Hektar erweitert werden. Die Stadt rechnet mit Investitionen in Hoehe von zwoelf Milliarden Mark fuer die staedtebaulichen Massnahmen und das Verkehrsprojekt.


Unfaelle auf eisglatten Fahrbahnen

Stuttgart. Auf eisglatten und regennassen Strassen haben sich seit Freitagabend mehrere Unfaelle ereignet. Beim schwersten Unglueck starben drei Menschen nahe Bonndorf/Kreis Waldshut. Ein 18 Jahre alter Autofahrer sei auf schneeglatter Strasse auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem anderen Auto kollidiert, teilte die Polizei mit. Der Fahrer des zweiten Wagens, ein 61 Jahre alter Mann, sei sofort tot gewesen. Der 18jaehrige und sein 17 Jahre alter Beifahrer seien noch am Unfallort gestorben. Eine Mitfahrerin sei schwer verletzt worden. Nahe Harthausen im Main-Tauber-Kreis kam eine 35jaehrige Frau ums Leben. Sie kam auf der B19 aus bisher ungeklaerter Ursache in einer Linkskurve von der Strasse ab und prallte mit ihrem Auto gegen einen Baum. Bei einem Unfall auf der B3 nahe Bad Krozingen wurden zwei Menschen schwer verletzt. Einer von ihnen schwebt in Lebensgefahr.


Monika Bergmann Zweite im Weltcup-Slalom

Lienz. Die deutsche Ski-Rennlaeuferin Monika Bergmann hat beim Weltcup-Slalom in Oesterreich ueberraschend den zweiten Platz belegt. Sie kam zeitgleich mit der Amerikanerin Kristina Koznick ins Ziel. Schneller war nur die Schwedin Anja Paerson.


Schmitt Vierter bei der Qualifikation in Oberstdorf

Martin Schmitt aus Furtwangen hat bei der Qualifikation zum Auftaktspringen der 50. Vierschanzenturnee am Sonntag in Oberstdorf den vierten Rang belegt. Bester Springer war der Oesterreicher Andreas Widhoelzl mit 123m vor dem Tourneefavoriten Adam Malysz aus Polen, der wie Schmitt auf 119 m kam. Sven Hannawald aus Hinterzarten verzichtete auf die Teilnahme, er ist ueber seine Weltcupplatzierung startberechtigt. Insgesamt haben sich 13 deutsche Springer fuer den Tourneeauftakt qualifiziert.


Quellen

SWR 3    17:00 MEZ    19:00 MEZ
B5    18:00 MEZ    20:00 MEZ