Befuerchteter Boersencrash blieb aus |
Frankfurt. An der Frankfurter Aktienboerse ist der befuerchtete
"Schwarze Montag" heute ausgeblieben. Nachdem der Deutsche Aktienindex
am Vormittag nur kurz auf 3.965 Zaehler eingebrochen war, beendete der
DAX den Parketthandel an der Frankfurter Boerse mit 4.078 Zaehlern. Das
sind 1,8 Prozent weniger als am Freitag. Zur Ueberraschung vieler
Boersenprofis verhielten sich besonders die Kleinanleger besonnen. Es gab
keine Panikverkaeufe. Nach dem schweren Kurssturz vom Freitag an der New
Yorker Boerse hatten am Vormittag alle europaeischen Aktien bereits im
vorboerslichen Handel mit Kursverlusten reagiert. In Tokio rutschte der
Nikkei-Index um fast 290 Punkte ab, auch Singapur gab nach. Boersenfachleute
erklaerten weltweit, es handle sich um eine natuerliche Korrektur der
ueberzeichneten Werte. Ein Boersencrash sei aber nicht zu befuerchten. In
Frankfurt waren sich die Aktienhaendler uneinig, ob die Kurskorrektur nun
beendet ist. |
Ozonwerte in Baden-Wuerttemberg heute teilweise ueber 180 Mikrogramm |
Stuttgart/Karlsruhe. In Baden-Wuerttemberg ist heute Nachmittag die
erste Warnschwelle fuer Ozon ueberschritten worden. Drei Stationen
in Karlsruhe meldeten mehr als 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter
Luft, darunter den Hoechstwert von 192. Bei Konzentrationen ueber 180
Mikrogramm raten Aerzte ungewohnte koerperliche Anstrengungen im Freien und
Ausdauersport zu vermeiden. Die Mehrzahl der 66 stationaeren Messstellen
in Baden-Wuerttemberg lag heute im Bereich ueber 100 Mikrogramm. In
Stuttgart waren es 122, in Mannheim 120, in Freiburg 160 Mikrogramm Ozon
pro Kubikmeter Luft. In Ulm waren es 78 Mikrogramm. |
Koalition bereit ueber Volumen der Nettoentlastung zu reden |
Bonn. Bei moeglichen neuen Gespraechen ueber die Steuerreform ist die
Koalition dazu bereit, auch ueber das Volumen der geplanten Nettoentlastung
zu reden. Die FDP betonte erneut, dass die Partei nur dann einem Kompromiss
zustimmen wuerde, wenn die Buerger am Ende durch die Reform tatsaechlich
weniger Steuern bezahlten als zuvor. FDP-Generalsekretaer Westerwelle sagte
dazu in einem Rundfunkinterview, es habe wenig Sinn, die Lasten nur von einer
Schulter der Volkswirtschaft auf die andere zu setzen. Bayerns Finanzminister
Huber bestaetigte, dass eine Nettoentlastung von 15 Mrd. Mark statt der von
der Koalition bisher geplanten 30 Mrd. moeglich sei. Fuer die SPD sagte der
Bundesgeschaeftsfuehrer Muentefering, er sei erfreut, dass sich auf Seiten
der Koalition Kompromissfaehigkeit andeute. Nun warte man auf das neue
Konzept zur Steuerreform. |
Urteile im Politbuero-Prozess werden am naechsten Montag verkuendet |
Berlin. Das Landgericht will sein Urteil im Politbuero-Prozess um die Toten
an Mauer und Stacheldraht am kommenden Montag verkuenden. Das teilte der
Vorsitzende Richter nach den Schlussworten der Angeklagten mit. Der fruehere
DDR-Staats- und Parteichef Krenz, der ehemalige Berliner SED-Bezirkschef
Schabowski und der fruehere SED-Wirtschaftsexperte Klaiber bedauerten in
ihren Stellungnahmen wieder die Todesschuesse an der innerdeutschen Grenze.
Eine juristische Verantwortung lehnten sie jedoch ab. Krenz warf dem Gericht
erneut vor, mit dem Verfahren Rache an den frueheren DDR-Funktionaeren
ueben zu wollen. |
Rexrodt erwartet leichte Beschleunigung des Wirtschaftswachstums |
Bonn. Bundeswirtschaftsminister Rexrodt erwartet fuer die kommenden Monate
eine leichte Beschleunigung des Wirtschaftswachstums. Ausserdem rechnet der
FDP-Politiker mit einer Wende am Arbeitsmarkt. Rexrodt sagte, nach einem
guten ersten Halbjahr koenne das von der Regierung eingeplante Wachstum
von 2,5 Prozent in diesem Jahr erreicht werden. Der Beschaeftigungsabbau
sollte im Herbst zum Stillstand kommen. Dennoch werde die Arbeitslosenzahl
im Jahresdurchschnitt erneut um 350.000 auf ueber 4,3 Mio. steigen.
Ausdruecklich widersprach Rexrodt Inflationsaengsten. Fuer naechstes
Jahr rechnet der Minister mit einem Wirtschaftswachstum von mindestens
2,5 bis drei Prozent. |
Keine Arbeits-Zwangsverpflichtung von Sozialhilfeempfaengern |
Bonn. Der Deutsche Staedtetag lehnt die zwangsweise Verpflichtung
von Sozialhilfeempfaengern zu Arbeiten in den Kommunen ab. Der
Hauptgeschaeftsfuehrer des Staedtetags Diegmann sagte im ARD-Morgenmagazin,
es gebe gewiss einzelne Faelle, in denen sich Sozialhilfeempfaenger nur
maessig um Arbeit bemuehten. Dies jedoch allen Empfaengern von Sozialhilfe
zu unterstellen, sei haarstraeubend. Ausserdem koennte bei einer solchen
zwangsorganisierten Beschaeftigung anderen Dienstleistungsunternehmen Arbeit
verlorengehen. Dies, so Diegmann, waere ein gefaehrliches Nullsummenspiel.
Politiker von CDU, FDP und SPD hatten am Wochenende vorgeschlagen,
Staedte und Gemeinden sollten Sozialhilfeempfaenger vermehrt zur Arbeit
verpflichten, und bei Verweigerung das Geld kuerzen. |
Bluem bestaetigt moegliche Nullrunde bei der Rente 1998 |
Bonn. Bundesarbeitsminister Bluem hat bestaetigt, dass es im kommenden
Jahr eine Nullrunde fuer die westdeutschen Rentner geben wird, falls die
Rentenreform vorgezogen wird. Er betonte, dass es aber keine Kuerzungen
bei den Renten geben werde. Vielmehr gehe es um einen langsameren
Anstieg der Renten. Bluem bekraeftigte die Haltung der Koalition, dass
die Mehrwertsteuer um einen Prozentpunkt erhoeht werden solle, um die
Beitragssaetze zur Rentenversicherung zu senken. |
Juristisches Tauziehen um die Rechtschreibreform geht weiter |
Dresden. Das juristische Tauziehen um die Rechtschreibreform geht
weiter. Das saechsische Kultusministerium wird gegen die Entscheidung
des Dresdner Verwaltungsgerichts zur Rechtschreibreform Beschwerde
beim Oberverwaltungsgericht Bautzen beantragen. Das Gericht hatte heute
dem Eilantrag eines Vaters gegen die Umsetzung der Rechtschreibreform
stattgegeben und erklaert, die Reform beduerfe einer gesetzlichen Grundlage. |
REWE-Erpresser zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt |
Koeln. Ein Erpresserduo, das dem Handelskonzern REWE mit der Vergiftung
von Lebensmitteln gedroht hatte, ist zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt
worden. Die 41 und 45 Jahre alten Maenner hatten zuvor gestanden, im Herbst
vergangenen Jahres von Deutschlands zweitgroessten Handelsunternehmen
drei Mio. Mark erpresst zu haben. Sie hatten damit gedroht, in Filialen
der REWE-Tochter PENNY vergiftete Lebensmittel auszulegen, falls ihre
Forderung nicht erfuellt wuerde. Die Plaene der Taeter waren geplatzt als
der juengere der beiden bei einer geplanten Gelduebergabe verhaftet wurde,
und daraufhin seinen Komplizen verriet. |
In Gewahrsam genommene Rechtsextreme wieder frei |
Stuttgart. Die 32 Personen aus der rechtsextremen Szene, die zum zehnten
Todestag des Hitler-Stellvertreters Hess in Baden-Wuerttemberg in Gewahrsam
genommen worden waren, sind wieder auf freiem Fuss. Dies teilte das
Innenministerium in Stuttgart mit. Durch umfangreichen Polizeieinsatz waren
am Wochenende die befuerchteten Aufmaersche der Rechten verhindert worden. |
Stellvertretender NPD-Vorsitzender Deckert bleibt in Haft |
Karlsruhe. Der stellvertretende NPD-Vorsitzende Deckert bleibt in Haft. Das
Oberlandesgericht Karlsruhe hob ein Urteil des Landgerichts Karlsruhe vom
Maerz auf, mit dem die Reststrafe Deckerts zur Bewaehrung ausgesetzt worden
war. Dagegen hatte die Staatsanwaltschaft Beschwerde eingelegt. Deckert sitzt
seine Gesamtstrafe von zwei Jahren und einem Monat ab, weil er oeffentlich
den Voelkermord an den Juden in den Vernichtungslagern der
Nationalsozialisten in Frage gestellt hatte. |
Zustrom von Wasser in Ziltendorfer Niederung gestoppt |
Ziltendorf. Die Hochwasserhelfer an der gebrochenen Deichstelle bei
Aurith haben heute erstmals den Zustrom von Wasser aus der Oder in die
ueberflutete Ziltendorfer Niederung stoppen koennen. Mit Hubschraubern
transportierten Bundeswehrsoldaten hunderte von Tonnen Schlacke zu dem
Abschnitt. Daraus soll ein 400 Meter langer Notdeich gebaut werden. |
Axel Meyer-Woelden ist tot |
Muenchen. Der Muenchner Rechtsanwalt Axel Meyer-Woelden, insbesondere
bekannt als Berater von Boris Becker und als Gruender des Grand Slam
Cup ist im Alter von 56 Jahren gestorben. Das bestaetigte sein Buero
in Muenchen. Ueber den Todeszeitpunkt wurde keine Angabe gemacht;
unbestaetigten Angaben zufolge erlag er einem Krebsleiden. Meyer-Woelden
war auch Gruender der Sportrechteagentur ISPR, die seit fuenf Jahren die
Rechte an der Fussballbundesliga besitzt. Beim deutschen Fussballmeister
Bayern Muenchen gehoerte der Rechtsanwalt dem Verwaltungsbeirat an. |
Zwoelfjaehriger Sebastian aus Plauen ist gestuerzt |
Muenchen. Der zwoelfjaehrige Sebastian aus Plauen ist gestuerzt und hat sich
Schaedelverletzungen zugezogen, an denen er gestorben ist. Die
gerichtsmedizinische Untersuchung hat keinen Hinweis auf ein Gewaltverbrechen
ergeben. Gegen die Mutter und den Stiefvater des Jungen wird nicht ermittelt,
da die Staatsanwaltschaft davon ausgeht, dass sie ihre Aufsichtspflicht nicht
verletzt haben. Die Leiche des Zwoelfjaehrigen war am vergangenen Freitag
gefunden worden. Sebastian war vor drei Wochen bei einer Bergwanderung seinen
Eltern davongelaufen und war seitdem gesucht worden. |
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