Schaden von 100 Millionen DM bei Brand bei Kloeckner-Humbold-Deutz |
Der Grossbrand auf dem Gelaende der Koelner Firma Kloeckner-Humbold-Deutz hat
am Sonntag einen Sachschaden von rund 100 Millionen DM verursacht. Wie die
Feuerwehr mitteilte, wurden Menschen nicht verletzt. Etwa 100 Anwohner haetten
aber voruebergehend wegen der starken Hitze ihre Haeuser raeumen muessen.
Umweltschaeden seien aber nicht zu befuerchten, wie Messungen ergeben haben.
Rund 200 Feuerwehrleute seien im Einsatz gewesen um den Brand zu bekaempfen
der in einem Lagerhallenkomplex ausgebrochen war. Die Ursache fuer das
Unglueck ist bislang noch nicht klar. |
DAG ruft Staat und Arbeitgeber zu Verantwortung bei sozialem Frieden auf |
Die Deutsche Angestelltengewerkschaft (DAG) hat den Staat, die Arbeitgeber und
alle Gewerkschaften aufgerufen, ihre gemeinsame Verantwortung fuer den
sozialen Frieden in Deutschland ernst zu nehmen. Der DAG-Vorsitzende Issen
betonte in einer heute veroeffentlichten Erklaerung, seine Organisation wolle
an einem Buendnis zur Sicherung sowie Schaffung von Arbeitsplaetzen mitwirken.
Bei verbindlichen Vereinbarungen ueber mehr Beschaeftigung im Lauf der
Tarifrunde 1996 sei die Angestelltengewerkschaft bereit, die Kosten solcher
Massnahmen von ihren Lohn- und Gehaltsforderungen abzuziehen. Zugleich sprach
sich der DAG-Chef fuer eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit aus.
Damit unterstuetzt die Deutsche Angestelltengewerkschaft den Vorschlag des
IG-Metall-Chefs Zwickel. |
Schiffahrt auf Oberrhein wegen Hochwasser teilweise eingestellt |
Karlsruhe. Auf dem Oberrhein ist die Schiffahrt wegen Hochwassers teilweise
eingestellt. Betroffen ist der Abschnitt zwischen der Schleuse Iffezheim und
Germersheim. In Karlsruhe-Maxau stieg der Rheinpegel am Morgen auf 7.50 Meter.
Das ist die sogenannte Hochwassermarke 2. Nach den tagelangen Regenfaellen
fuehren zahlreiche Nebenfluesse des Rheins Hochwasser. Die Lage sei aber
nirgendwo bedrohlich sagte ein Sprecher der Landesanstalt fuer Umweltschutz
(LfU) in Karlsruhe. In Karlsruhe stieg der Rhein bis zum Abend auf fast 8.00
Meter. Auch auf dem Neckar wurde die Hochwassermarke ueberschritten, aber dort
waren wegen der Feiertage die Schleusen sowieso ausser Betrieb. Am Oberlauf
der Fluesse sinken die Pegel inzwischen wieder oder bleiben zumindest stabil. |
Arbeitsamt Baden-Wuerttemberg schlaegt Ausbildungspakt vor |
Stuttgart. Das Landesarbeitsamt Baden-Wuerttemberg schlaegt einen
Ausbildungspakt vor. Der Praesident des Landesarbeitsamts Schade stellt sich
vor, dass an dem Pakt Industrie und Handelskammern, Handwerkskammern,
Gewerkschaften und Schulen beteiligen. Sie sollten gemeinsam Vorschlaege
ausarbeiten, wie die Zahl der Lehrstellen erhoeht werden kann, sagte Schade.
Fuer das laufende Arbeitsjahr rechnet das Landesarbeitsamt Baden-Wuerttemberg
mit deutlich mehr Bewerbern als Ausbildungsplaetzen. Neben den Schulabgaengern
draengen noch solche Jugendliche auf den Lehrstellenmarkt, die bisher
berufsvorbereitende Kurse belegt oder nach einer Grundausbildung
weiterbildende Schulen besucht haben. |
Welthungerhilfe unter dem Motto Brot statt Boeller |
Bonn. Unter dem Motto "Brot statt Boeller" haben die Welthungerhilfe, der
Kinderschutzbund und der Tierschutzbund an die Bundesbuerger appelliert,
weniger Geld fuer das Silvesterfeuerwerk auszugeben. Die drei Organisationen
fordern dazu auf, stattdessen das Geld fuer ein Projekt der Welthungerhilfe in
Indien zu spenden. Im Ganges-Delta soll versucht werden die Menschen von der
Abwanderung nach Kalkutta abzuhalten. Die Deutschen haben letztes Jahr etwa
130 Millionen DM fuer Silvesterfeuerwerk ausgegeben. |
Sachverstaendigenrat fuer Erhoehung der Mehrwertsteuer |
Der Vorsitzende des Sachverstaendigenrates zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Situation, Haggs (sp?), haelt eine Anhebung der
Mehrwertsteuer fuer vertretbar, wenn damit Entlastungen fuer die Unternehmen
finanziert werden. Haggs sagte der BILD-Zeitung, mit einer hoeheren
Mehrwertsteuer koennte die laengst faellige Unternehmenssteuerreform
verwirklicht werden. Die Mehreinnahmen muessten dafuer zweckgebunden werden.
Eine Anhebung der Mehrwertsteuer um die Haushalte von Bund und Laendern zu
entlasten, lehnte er dagegen ab. |
Kuenstlerehepaar Christo ueber Verhuellung des Berliner Reichstaggebaeudes |
Das Kuenstlerehepaar Christo und Jean-Claude hat auf die Verhuellung des
Berliner Reichstagsgebaudes soviel Resonanz erhalten wie noch auf keines
seiner bisherigen Projekte. Gegenueber der Illustrierten Stern wies es unter
anderem darauf hin, dass fuenf Millioen Menschen den verhuellten Reichstag im
Sommer gesehen haben. Christo und Jean-Claude kritisierten zugleich, Berliner
Museen haetten nur wenige Arbeiten ueber das Projekt erworben. Sie empfahlen
der Stadt Berlin eine fuer 1997 geplante Ausstellung ueber die Verhuellung
anzukaufen. |
Bundesanwaltschaft dementiert Spionagetaetigkeiten von Abgeordneten |
Der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe liegen Erkenntnisse ueber
Spionagetaetigkeiten von Bundestagsabgeordneten nicht vor. Mit dieser
Darstellung reagierte die Behoerde auf einen Bericht der Illustrierten Neue
Revue. Das Blatt hatte unter Berufung auf einen russischen Diplomaten gemeldet,
fuenf deutsche Politiker aus verschiedenen Parteien haetten fuer Russland
spioniert. |
SWF-Kinderdorf in Sarajewo |
Baden-Baden. Fuer das Suedwestfunk-Kinderdorf in Sarajewo sind seit gestern
rund 300,000 DM gespendet worden. Hoererinnen und Hoerer von SWF1
unterstuetzen mit dem Geld den Bau und die Ausstattung des Dorfs. Dort sollen
Kinder betreut werden, die unter den Folgen des Krieges in Bosnien leiden. In
dem SWF-Kinderdorf werden 15 Haeuser gebaut. In ihnen sollen je 8 Maedchen und
Jungen unter der Obhut einer Kinderdorfmutter ein neues Zuhause finden. SWF1
Hoerer koennen sich einen Musikwunsch erfuellen lassen, wenn sie Geld fuer das
SWF1 Kinderdorf in Sarajewo spenden. |
Bayer-Konzern will im Jahr 1996 bis zu 1000 Stellen abbauen |
Der Leverkusener Pharma- und Chemie-Konzern Bayer will im kommenden Jahr rund
1000 Stellen streichen. Das kuendigte der Vorstandsvorsitzende Schneider in
einem Interview der Leipziger Volkszeitung an. Dies sei noetig, um die
internationale Wettbewerbsfaehigkeit des Unternehmens zu sichern, sagte
Schneider. Nach seinen Angaben hat der Konzern den Umsatz in diesem Jahr um 3
Prozent und den Gewinn um rund 1/3 gesteigert. |
Hintze fuer Buendnis der CDU mit FDP ueber Wahl 1998 hinaus |
Die Union muss nach Ansicht von CDU-Generalsekretaer Hintze auch kuenftig auf
ein Buendnis mit der FDP setzen. Nach einem Bericht der Tageszeitung die Welt
hat Hintze in einem Brief an Spitzenfunktionaere der Liberalen klargestellt,
dass die Koalition ueber die Bundestagswahlen 1998 hinaus Bestand haben soll.
Ziel sei es, eine moeglichst breite Basis fuer die eigene politische Arbeit zu
sichern und das sich formierende Linksbuendnis abzuwehren. |
Weihnachstsansprache des Bundespraesidenten |
Liebe Mitbuergerinnen, liebe Mitbuerger. Ihnen allen, die sie in unserem
Lande leben, wuensche ich ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest. In unseren
Wohnzimmern und an vielen anderen Plaetzen strahlt heute der Christbaum, die
Weihnachtskrippen, die es in vielen Haeusern gibt, erinnern uns an die
biblische Geschichte von dem heiligen Paar, das in einem Stall
unterschluepfen musste, weil es fern seiner Heimat war. Die Unsicherheit, in
der sich diese Familie befand, verstehen wir vielleicht besser als manche
fruehere Generation. Die Aelteren von uns haben selbst erlebt, was
Vertreibung und Heimatlosigkeit bedeutet, die Juengeren erfahren es fast
taeglich aus den Fernsehberichten, die uns aus Ex-Jugoslawien, aus Ruanda und
anderen Laendern erreichen. Und letzten Endes sind wir doch alle
unbehaust in den Veraenderungen, die neue politische und gesellschaftliche
Probleme, neue technische Entwicklungen, Globalisierungsvorgaenge und anderes
mehr mit sich bringen. Wer von uns weiss eigentlich noch, was das alles fuer
ihn, fuer seine Kinder und Enkel, fuer unser ganzes Volk bedeutet. Das erste,
was ich Ihnen heute sagen moechte, ist deshalb: ich wuensche uns allen den
Mut, trotz allem vertrauensvoll in die Zukunft zu gehen. Unsere Vorfahren
haben diesen Mut gehabt - und es waere schlimm, wenn wir mit unseren grossen
Moeglichkeiten ihn nicht mehr aufbraechten.
Das zweite, was ich sagen moechte, ist: es gibt in unserer Welt, in unserem
Land auch vieles, was Halt verspricht. Ich denke da nicht zunaechst an
Unternehmensbilanzen und Zuwachsraten, sondern an die vielen Zeichen der
Mitmenschlichkeit, die ich sehe oder von denen ich zumindest hoere. Ich denke
an die Muetter und Vaeter, die kranke oder behinderte Kinder nicht
abschieben, sondern sich selbst um sie kuemmern. Ich denke an die Menschen,
die ihre hilfsbeduerftigen Eltern nicht im Stich lassen, an die Ehepartner,
die die Arbeitslosigkeit ihres Mannes oder ihrer Frau mittragen. Ich denke an
die, die sich fuer ihre Arbeitskollegen oder Mitschueler, fuer Vereins- oder
Sportkameraden, fuer ihr Dorf oder fuer ihren Stadtbezirk einsetzen. In den
Schlagzeilen tauchen solche Menschen nur selten auf. Aber es sind gerade sie,
ohne die es in unserem Lande viel kaelter waere. Und denken wir daran:
Mitmenschlichkeit faengt im kleinen an. Mit einem Laecheln oder einer
ausgestreckten Hand, ja schon mit dem Unterlassen einer der ueblich
gewordenen Ruecksichtslosigkeiten am Arbeitsplatz, beim Einkauf oder im
Strassenverkehr. Aber es gaebe noch viel mehr zu tun - im grossen wie im
kleinen. Dazu nur zwei Beispiele: Im Augenblick gibt es auf unserer Erde etwa
100 Millionen Menschen, die auf der Flucht sind und 800 Millionen -davon ein
Viertel Kinder- die taeglich Hunger leiden muessen. Wenn uns die Statistiker
auch sagen, das seien weniger als vor 25 Jahren, so sind es doch immer noch
viel zu viele. Und auf der anderen Seite, im kleinen, es gibt auch unter uns
verborgene Not, sowohl im Wirtschafltichen als auch im Seelischen. Viele von
uns sind einsam, manche fuerchten sich sogar vor einem Tag wie dem heutigen,
weil sie ihr Alleinsein nicht mehr ertragen koennen. Auch hier kann
Mitmenschlichkeit helfen. Und hier kommt es besonders auf den einzelnen an.
Oft reicht es schon aus, einem einsamen, in sich verkapselten Menschen
einfach zuzuhoeren. Ich weiss auch, dass dafuer mitunter viel Geduld und
Toleranz vonnoeten ist, denn manche Einsamkeit ist ja auch auf Fehler des
einzelnen selbst zurueckzufuehren. Aber solche Geduld lohnt sich dann meistens
auch, allmaehlich oeffnet sich der Gespraechspartner und belohnt einen mit
wachsendem Vertrauen, ja mit Freundschaft. Und ausserdem, selbst wenn es dazu
nicht kommt, man kann aus jedem Gespraech, bei dem man selbst nicht dauernd
redet, sondern ganz einfach zuhoert, unendlich viel erfahren und lernen. Ich
kann das in meinem Amt von der entgegengesetzten Seite erleben. Wie oft
moechte ich an einer Veranstaltung nur teilnehmen und den Menschen nur
zuhoeren. Und dann bestuermen mich die Veranstalter, ich solle zu ihrem Thema
doch das Wort ergreifen und moeglichst etwas Richtungsweisendes sagen. Aber
wie soll ich denn richtungsweisende Ideen haben, wenn man mich vorher nicht
auch die Sorgen und Probleme der Beteiligten hoeren laesst. Ich rate Ihnen,
lassen Sie sich auf dieses Spiel nicht ein, hoeren Sie zu, ehe Sie urteilen.
Ich werde mir diesen Freiraum auch wieder schaffen.
Dem Frieden und der Mitmenschlichkeit waere auch sehr gedient, wenn wir mit
unserer Sprache sorgfaeltiger und menschlicher umgingen als wir es
gelegentlich tun. Wie leicht faellt es uns beispielsweise, andere kurzerhand
als Luegner und Betrueger, als Verbrecher oder Moerder zu bezeichnen, nur
weil wir die Lust zum Verletzen oder zumindest zum Uebertreiben verspueren.
Und seien wir ehrlich: das passiert nicht nur den so oft gescholtenen
Politikern, sondern es unterlaeuft uns allen - in Ehestreitigkeiten, am
Stammtisch, in Vereinsversammlungen. Dem Frieden unter uns ist das nicht
dienlich. Und wohin es fuehren kann, haben wir erst vor wenigen Wochen wieder
erlebt: beim Tod des israelischen Ministerpraesidenten Rabin, der ein mutiger
Kaempfer fuer den Frieden war und genau deshalb ermordert worden ist. Da
hatten Menschen, die gegen seine Politik waren, nicht genug verbale
Verdammungen hinausschreien koennen, und einer, der sie woertlich nahm, hat
dann zur toedlichen Waffe gegriffen. Aber ich sage heute auch: Rabins Werk
hat uns alle ermutigt. Es ist ein Grund dafuer, dass ich an neue, bessere
Wege des Zusammenlebens der Menschen glaube. Denn "Frieden auf Erden", das
ist nicht nur die Pflicht, die uns das Weihnachtsfest auferlegt, sondern das
ist auch die Verheissung, die es uns zuspricht. Wir muessen uns nur darum
bemuehen.
In diesem Sinne wuenschen meine Frau und ich Ihnen allen ein frohes und
gesegnetes Weihnachtsfest. |
Quellen |
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