Deutschland erleichtert Einreise von Erdbebenopfern |
Knapp fuenf Tage nach dem Erdbeben in der Tuerkei schwindet die Hoffnung,
weitere Ueberlebende zu bergen immer mehr. Wie die UN-Katastrophenhilfe in
Ankara mitteilte, waere es ein Wunder, wenn heute noch Verschuettete
lebend gefunden werden. Die Vereinten Nationen haben das Erdbebengebiet
in neun Katastrophenzonen eingeteilt. Gestern wurde die erste Zone als
abgesucht und ohne Ueberlebende eingestuft. Die Organisation erwartet,
dass die Suche nach weiteren Verschuetteten in zwei weiteren Regionen am
Abend eingestellt wird. Nach juengsten Angaben des Krisenzentrums in
Ankara ist die Zahl der Toten inzwischen auf 12.040 gestiegen. Mehr als
33.000 Personen wurden verletzt. Die Vereinten Nationen befuerchten, dass
sich unter den Truemmern der eingestuerzten Haeuser noch 30.000 Menschen
befinden.
Die Bundesregierung hat inzwischen angekuendigt, den Betroffenen des Bebens die Einreise nach Deutschland zu erleichtern. Wie der Staatssekretaer im Bundesinnenministerium, Schapper, mitteilte, koennten beispielsweise Kinder oder nahe Verwandte moeglicherweise ohne Visum kommen. Ueber Einzelheiten wolle die Bundesregierung morgen mit den Bundeslaendern beraten.
Fuenf Tage nach dem verheerenden Beben im Westen der Tuerkei sind heute
die ersten Opfer in Deutschland eingetroffen. Der ADAC flog etwa 90
Verletzte aus dem Krisengebiet aus. Sie landeten am Morgen in Nuernberg.
Dabei handelt es sich vor allem um Tuerken, die in Deutschland leben und
auf Heimatbesuch von der Katastrophe ueberrascht wurden. |
Schroeder will Richtungsstreit beenden |
Hannover. Nach dem wochenlangen Richtungsstreit bei den Sozialdemokraten trifft
Bundeskanzler Schroeder heute erstmals wieder mit fuehrenden Politikern seiner
Partei zusammen. Nach eigenen Angaben will Schroeder dabei das unerfreuliche
Sommertheater der SPD beenden. Im ersten Interview nach seinem Italienurlaub
hatte der Kanzler erklaert, er wolle trotz der parteiinternen Kritik am Kurs
der Regierung in der Steuer- und Rentenpolitik festhalten. Ausserdem werde
er sich ab sofort verstaerkt um die sozialdemokratische Partei kuemmern. Bei
dem Spitzengespraech in Hannover wird es auch darum gehen, die morgige
Koalitionsrunde mit den Gruenen sowie die Kabinettssitzung am kommenden
Mittwoch vorzubereiten. |
Simonis: Schroeder soll auf seine Kritiker zugehen |
Die schleswig-holsteinische Ministerpraesidentin Simonis hat Bundeskanzler
Schroeder aufgefordert, auf seine Kritiker zuzugehen. Simonis sagte in
einem Interview, mit dem angekuendigten Machtwort koenne Schroeder den
Richtungsstreit in der SPD nicht beenden. Vielmehr muesse er die Partei
davon ueberzeugen, dass sein Weg in der Tendenz der einzig moegliche sei.
Simonis rief aber auch alle Sozialdemokraten auf, gemeinsam fuer den
Erfolg des Sparpaketes zu arbeiten. Dabei muesse es jedoch erlaubt sein,
Einzelpunkte des Paketes zu kritisieren. |
DIHT kritisiert Wirtschafts- und Finanzpolitik der Regierung |
Der deutsche Industrie- und Handelstag hat der Bundesregierung eine voellig
verfehlte Wirtschafts- und Finanzpolitik vorgeworfen. DIHT-Praesident
Stihl beschuldigte die Koalition, mit den Neuregelungen zum 630-DM-Gesetz
und zur Scheinselbstaendigkeit die Konjunktur spuerbar gebremst zu haben.
Stihl erwartet nach eigenen Worten deshalb von der Binnennachfrage in
absehbarer Zeit keine Impulse fuer das Wachstum. Der DIHT-Praesident sprach
sich gleichzeitig fuer eine Reform aus, mit deren Hilfe das soziale Netz
und der Arbeitsmarkt besser miteinander verzahnt werden. In diesem
Zusammenhang forderte er unter anderem, die Sozialhilfesaetze fuer
erwerbsfaehige Personen zu senken. |
Glogowski fordert neues SPD-Grundsatzprogramm |
Bonn. Der niedersaechsische Ministerpraesident Glogoswki, SPD, hat ein neues
Grundsatzprogramm fuer seine Partei gefordert. In einem Interview mit der
Zeitung "Welt am Sonntag" meinte Glogowski, das neue Programm muesse noch vor
der naechsten Bundestagswahl 2002 verabschiedet werden. Die SPD gewinne
dadurch neue Orientierung und groessere Einigkeit. Das derzeit gueltige
Berliner Programm aus dem Jahr 1989 habe weder die Veraenderungen durch den
Euro beruecksichtigt, noch seien die Auswirkungen der deutschen Einheit klar
gewesen. |
CDU bereit zu Gespraechen ueber langfristige Rentensicherung |
Bonn. Die CDU ist zum Gespraech mit der SPD ueber eine langfristige
Rentensicherung bereit. CDU-Chef Schaeuble sagte in einem Interview mit der
Zeitung "Welt am Sonntag", seine Partei lehne aber die von der Bundesregierung
geplante Anpassung der Renten an die Inflationsrate nach wie vor ab. Die
Koalition will die Renten zwei Jahre lang von der Entwicklung der Nettoloehne
abkoppeln und lediglich an die Inflationsrate anpassen. Schaeuble kuendigte
auch an, die Vorwuerfe gegen den Balkankoordinator Hombach durch einen
parlamentarischen Untersuchungsausschuss untersuchen zu lassen. Hombach wird
vorgeworfen, bei zwei Immobiliengeschaeften seine politische Stellung mit
Privatinteressen verquickt zu haben. Der SPD-Politiker selbst erklaerte,
er habe stets das Maximum getan, um die Aufklaerung unberechtigter Vorwuerfe
zu befoerdern. |
Juedische Gemeinde zu Berlin nimmt Abschied von Ignaz Bubis |
Berlin. Die juedische Gemeinde zu Berlin hat heute Abschied von Ignaz Bubis
genommen. An der Gedenkstunde zu Ehren des Praesidenten des Zentralrates der
Juden in Deutschland nahmen auch die Regierungschefs von Berlin und
Brandenburg, Diepgen und Stolpe teil. Eine offizielle Trauerfeier ist fuer
den 14. September in Frankfurt am Main geplant. Dazu werden auch
Bundespraesident Rau und Bundeskanzler Schroeder erwartet. Bubis verstarb am
13. August im Alter von 72 Jahren. Auf eigenen Wunsch ist er in Israel
beigesetzt worden. |
Brandanschlag auf Archiv des ZDF-Landesstudios Berlin |
Berlin. Das Film- und Videoarchiv des ZDF-Landesstudios in Berlin ist bei
einem Brandanschlag schwer beschaedigt worden. Nach Angaben der Polizei haben
unbekannte Taeter in den fruehen Morgenstunden eine Fensterscheibe des
Hauses im Bezirk Tempelhof eingschlagen und einen Brandsatz in das
Studiogebaeude geworfen. Verletzt wurde niemand. Die Kellerraeume, in denen
alle Aufnahmen des Landesstudios seit 1963 und das Pressearchiv gelagert waren,
wurden fast vollstaendig vernichtet. Das Ausmass des Schadens steht noch nicht
fest. Auch die Hintergruende sind noch nicht klar. Eine ZDF-Sprecherin sagte,
es habe keine konkrete Drohung gegeben. |
1. Fussballbundesliga |
Bayer Leverkusen - Bayern Muenchen 2:0 Hansa Rostock - 1.FC Kaiserslautern 4:2 |
Quellen |
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