GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 14.02.2001



* Arbeitgeber und Gewerkschaften mit Kompromiss unzufrieden
* Regierung lehnt EU-Krisenplan zur BSE-Bekaempfung ab
* BSE auf Schafe und Ziegen uebertragbar
* Ermittlungen gegen Tieraerzte im Schweinemastskandal
* Umweltministerium gibt Atomtransporte nach Frankreich zu
* Fall Landowski soll vor Untersuchungsausschuss
* Post will angeblich 12.000 Fahrer einsparen
* Stuttgart 21 ist gesichert
* Meier zum neuen Landesbischoff von Wuerttemberg gewaehlt
* Boerse



Arbeitgeber und Gewerkschaften mit Kompromiss unzufrieden

Die Arbeitgeber lehnen den Reformentwurf fuer die betriebliche Mitbestimmung trotz zahlreicher Aenderungen ab. Arbeitgeberpraesident Hundt sagte, die Plaene waeren weiter eine schwere Belastung fuer die Wirtschaft. Ziel der Reform ist es, die Zahl der Betriebsraete zu erhoehen, ihre Wahl zu erleichtern und ihre Mitspracherechte auszuweiten. CDU und CSU brandmarkten den Riester-Plan als Rueckfall in den Klassenkampf. Den Gewerkschaften geht die Staerkung der Belegschaftsvertretung nicht weit genug. Nach wochenlangem Zwist hatten sich Arbeitsminister Riester und Wirtschaftsminister Mueller nach einem Machtwort des Kanzlers geeinigt.


Regierung lehnt EU-Krisenplan zur BSE-Bekaempfung ab

Die Bundesregierung lehnt den BSE-Krisenplan von EU-Agrarkommissar Fischler weitgehend ab. Landwirtschaftsministerin Kuenast ist vor allem gegen den Vorschlag eines Schlachtprogramms fuer weitere 1,2 Millionen Rinder. Kuenast lehnt aber auch das Vorhaben ab, kuenftig nur noch hoechstens 90 Rinder pro Hof durch die EU zu foerdern. Die Gruenen-Politikerin verwies darauf, dass davon vor allem Betriebe in Ostdeutschland betroffen waeren.


BSE auf Schafe und Ziegen uebertragbar

Wissenschaftler der EU haben wegen moeglicher BSE-Gefahren gefordert, auch Schafherden zu ueberwachen. In Laborexperimenten wurde die Uebertragung von BSE-Erregern auf Schafe und Ziegen nachgewiesen. Fuer die Gefaehrdung von Menschen gibt es aber noch keine endgueltigen Schlussfolgerungen.


Ermittlungen gegen Tieraerzte im Schweinemastskandal

Der Schweinemastskandal in Deutschland weitet sich aus. Jetzt wird auch gegen 26 Tieraerzte in Nordrhein-Westfalen ermittelt. Sie werden verdaechtigt, von einem Unternehmen in Niedersachsen unerlaubt Rohsubstanzen fuer Medikamente erworben und an Landwirte weiterverkauft zu haben. Insgesamt laufen Ermittlungen gegen 250 Tiermediziner im gesamten Bundesgebiet. Die Staatsanwaltschaft ist der Meinung, dass jeder zweite Schweinehalter Antibiotika in der Zucht einsetzt.


Umweltministerium gibt Atomtransporte nach Frankreich zu

In den letzten Jahren ist radioaktives Material aus deutschen Atomanlagen nach Frankreich gebracht worden, ohne dass die Oeffentlichkeit informiert wurde. Das Bundesumweltministerium bestaetigte die Transporte. Ein Sprecher sagte, in den Jahren 1998 und 2000 sei insgesamt 8mal Material aus der Brennelementefabrik im hessischen Hanau in die franzoesische Wiederaufbereitungsanlage La Hague gebracht worden. Die Transporte seien vom Bundesamt fuer Strahlenschutz genehmigt worden. Es habe sich nicht um hoch radioaktives Material gehandelt. Nach franzoesischen Angaben soll auch Material aus dem Atomforschungszentrum Karlsruhe nach Frankreich gebracht worden sein.


Fall Landowski soll vor Untersuchungsausschuss

SPD und Gruene wollen die Spendenaffaire um den Berliner CDU-Fraktionschef Landowski morgen im Untersuchungsausschuss des Bundestages behandeln. Der SPD-Abgeordnete Lambrecht sagte, Landowski sei der Inbegriff des Filzes in Berlin. Nach hessischem Muster habe er Wahlspenden nicht der Landespartei zugeleitet. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung und des SWR hat die baden-wuerttembergische CDU eine Spende von 29.000 DM im Jahre 1998 nicht vorschriftsgemaess veroeffentlicht. CDU-Generalsekretaer Kauder bestaetigte den Fall. Er sprach von einer Panne in der Berliner CDU-Zentrale.


Post will angeblich 12.000 Fahrer einsparen

Die Deutsche Post will nach einem Bericht der Zeitung Westfalenblatt 12.000 LKW-Fahrer einsparen. Die Zeitung beruft sich auf Gewerkschaftskreise. Geplant sei, bis Ende 2002 die Abteilung Verkehr bei den Brief- und Paketzentren aufzuloesen und die Fahrten an Spediteure zu vergeben. Die Post hat erklaert, Fremdvergaben seien nichts Neues. Es gebe aber derzeit keinen genauen Zeitplan.


Stuttgart 21 ist gesichert

Das Bahn-Milliardenprojekt Stuttgart 21 ist gesichert. Bund, Land, Stadt und Bahn haben sich nach jahrelangem Streit ueber die Kosten und Bauzeiten geeinigt. Das Jahrhunderprojekt kommt, so Baden-Wuerttembergs Ministerpraesident Teufel. Der Hauptbahnhof in Stuttgart wird danach in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof umgewandelt. Baubeginn dafuer und fuer die ICE-Trasse nach Ulm ist 2004. Von den Vorfinanzierungskosten fuer Stuttgart 21 tragen das Land, die Stadt Stuttgart und die Region jeweils 50 Millionen DM, der Bund und die Bahn statt bislang 60 Millionen nun gemeinsam 120 Millionen.


Meier zum neuen Landesbischoff von Wuerttemberg gewaehlt

Der Ulmer Praelat Gerhardt Meier ist zum neuen Bischoff der Evangelischen Landeskirche in Wuerttemberg gewaehlt worden. Er erhielt die notwendige 2/3-Mehrheit der Synodalen. Der 63jaehrige war der einzige Kandidat. Bei der Wahl Ende November hatte keiner der 3 Kandidaten in 12 Wahlgaengen die 2/3-Mehrheit erreicht. Praelat Gerhardt Meier gilt als Mann, der integrieren und schwierige Aufgaben bewaeltigen kann. Er wird dem konservativen Fluegel der wuerttembergischen Kirche zugerechnet.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,1275 DM= 1.0877 Euro
Kanada(1 $)  1,3980 DM= 0.7147 Euro
England(1 Pfund)  3,1001 DM= 1.5850 Euro
Schweiz(100 sfr)  127,4156 DM= 65.146 Euro
Japan(100 Yen)  1,8284 DM= 0.9348 Euro
Schweden(100 skr)  21,6425 DM= 11.065 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:6481,43( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10825,72( Stand 17:00 MEZ )  
10903,32( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:13284,06
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MEZ
Radio7    18:00 MEZ
SWR3    20:00 MEZ