Kinkel verurteilt Massaker in Algerien |
Bundesaussenminister Kinkel hat das juengste Massaker in Algerien verurteilt.
Kinkel sprach heute in Bonn von einem traurigen Hoehepunkt sinnlosen Toetens.
Das Leiden der algerischen Bevoelkerung muesse ein Ende haben. Eine
algerische Zeitung hatte gestern berichtet, im Westen des Landes seien mehr
als 400 Dorfbewohner ermordet worden. Die Regierung in Algier bestaetigte
zwar die Ueberfaelle, sie gab die Zahl der Toten aber lediglich mit 80 an.
Fuer das juengste Massaker sei die islamische Gruppe Djiah verantwortlich. |
Gerhardt verteidigt Henkel |
Bonn. Die Flaechentarifvertraege bleiben in der Diskussion. FDP-Chef
Gerhardt verteidigte im Deutschlandfunk die Position von BDI-Praesident
Henkel. Der Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie hatte
Unternehmer in den neuen Laendern gelobt, die sich nicht an die
Tarifvertraege halten. Nach Gerhardts Worten ist dies nur ein Beleg dafuer,
dass eine Reform der Flaechentarifvertraege eindeutig notwendig sei. Henkel
selbst wies in einem Focus-Interview die Kritik von Sozialpolitikern der
Union an seiner Haltung zurueck und sagte, entweder werde auch in Deutschland
eine Margret Thatcher kommen, oder man besinne sich wie in Holland darauf,
dass man die Wirtschaft entlasten muesse, um Arbeitsplaetze zu schaffen.
Henkel sagte, anscheinend meinten in der Regierung einige, sie haetten die
Unterstuetzung der Wirtschaft gepachtet und koennten sich jetzt medienwirksam
an der Unternehmerschelte beteiligen. Statt die Unternehmer zu kritisieren,
sollte sich Arbeitsminister Bluem um seine Aufgaben kuemmern und Reformen
fuer mehr Jobs vorantreiben. Solche Leute wie Bluem habe es auch schon
frueher an Koenigshoefen gegeben. Am Bonner Hof aber geniesse dieser Mann
inzwischen totale Narrenfreiheit, sagte der BDI-Praesident. |
DIHT erwartet deutlich mehr Lehrstellen fuer Schulabgaenger |
Bonn. Der deutsche Industrie- und Handelstag erwartet in diesem Jahr deutlich
mehr Lehrstellen fuer Schulabgaenger. DIHT-Hauptgeschaeftsfuehrer Schoser
kuendigte in einem Interview der "Bild am Sonntag" an, die Unternehmen seines
Verbandes wollten einen neuen Rekordstand von insgesamt 300.000
Ausbildungsplaetzen erreichen. Im vergangenen Jahr haetten die Industrie- und
Dienstleistungsunternehmen bereits mehr als 286.000 Lehrstellen angeboten. In
den technischen und kaufmaennischen Berufen seien die Chancen fuer
Schulabgaenger am groessten. |
Vor dem Streikbeginn in der ostdeutschen Stahlindustrie |
Eine Woche vor dem angekuendigten Streikbeginn in der ostdeutschen
Stahlindustrie hat die IG Metall die Arbeitgeber noch einmal zum Einlenken
aufgefordert. Der Gewerkschaftsvorsitzende fuer den Bezirk Berlin, Brandenburg
und Sachsen betonte in einem Gespraech mit der Nachrichtenagentur ap, die
IG-Metall werde eine Abkoppelung von den westdeutschen Loehnen nicht
zulassen. Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber sei unverstaendlich, da
sich die ostdeutsche Stahlindustrie auf Expansionskurs befinde. Er warf den
Arbeitgebern vor, sie wollten Ostdeutschland zum Billiglohngebiet machen. Die
Gewerkschaft will fuer die rund 8.000 Beschaeftigten des Bezirks die
Uebernahme des westdeutschen Abschlusses in der Stahlbranche mit einer
Lohnerhoehung um 2.6 Prozent sowie Einmalzahlungen durchsetzen. |
Ankara bestreitet Fluchtvorbereitungen von 10.000 Kurden |
Die Regierung in Ankara hat bestritten, dass sich an der tuerkischen
Suedkueste 10.000 Kurden auf die Flucht nach Europa vorbereiten. Die Tuerkei
sei kein Land, in dem sich tausende unbemerkt einschiffen koennten, sagte ein
Sprecher. Der Leiter der bayerischen Grenzpolizei, Hoppe, hatte in einem
Interview der Zeitung "Welt am Sonntag" erklaert, mehr als 20 Schiffe laegen
vor der tuerkischen Kueste zur Fahrt nach Italien bereit. Von dort aus
wuerden die meisten Fluechtlinge versuchen, illegal nach Deutschland
einzureisen. |
Abschaffung der Kostenpauschale fuer Bundestagsabgeordnete gefordert |
Bonn. Der Bund der Steuerzahler hat die Abschaffung der steuerfreien
Kostenpauschale fuer Bundestagsabgeordnete verlangt. Der Vizepraesident der
Organisation, Lau, sagte der "Bild am Sonntag", es sei ein Aergernis ersten
Ranges, dass Abgeordnete ohne jeden Nachweis pauschal rund DM 75.000 in Jahr
eingeraeumt bekaemen, waehrend andere Steuerzahler Betriebsausgaben oder
Werbungskosten mit Einzelnachweisen belegen muessten. Anlass fuer die Kritik
Laus ist die Erhoehung der Kostenpauschale zum Jahresbeginn um rund DM 100
auf DM 6235 monatlich. |
EKD will sich aus Bundestagswahlkampf heraushalten |
Hannover. Die evangelische Kirche in Deutschland will sich aus dem
Bundestagswahlkampf heraushalten. Das sagte ihr Ratsvorsitzender Kock im
hessischen Rundfunk. Kock bezeichnete es als unertraeglich, dass Kirchen in
der Vergangenheit eine einzelne Partei empfohlen haetten. Man solle den
Menschen auch keine Raster fuer ihre Wahlentscheidung vorgeben. Dies bedeute
nicht, dass die Kirchen neutral seien. In der Sache muessten sie parteilich
sein und an der Seite der Schwachen stehen, so der Ratsvorsitzende. |
Troge appeliert an Bundesregierung |
Stuttgart. Der Praesident des Bundesumweltamtes Troge hat an die
Bundesregierung appeliert, trotz der Vereinbarungen des Umweltgipfels von
Kyoto am nationalen Klimaschutzziel festzuhalen. Troge aeusserte sich
zuversichtlich, dass Deutschland weiter daraufhinarbeiten wird, bis zum Jahr
2005 die Treibhausgasemissionen um 25 Prozent zu reduzieren. In Kyoto war ein
weltweiter Abbau von rund 5 Prozent bis zum Jahr 2012 vereinbart worden.
Troge hob hervor, dass es sich dabei um die erste internationale Vereinbarung
handelt, die eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen in den
Industrielaendern vorsieht. |
SPD in Ostdeutschland in der Waehlergunst vorne |
Berlin. Die Sozialdemokraten haben die CDU in der Waehlergunst in
Ostdeutschland offenbar weit ueberholt. Waere am naechsten Sonntag
Bundestagswahl wuerde die SPD einen Stimmenanteil von 45 Prozent erreichen.
Das ergab eine repraesentative Umfrage des Institutes fuer Marktforschung
Leipzig. Danach wuerde die Union in den neuen Bundeslaendern nur 25 Prozent
der Stimmen erreichen, Buendnis 90 / Die Gruenen 8 Prozent. Weit abgeschlagen
waeren die FDP und die Republikaner mit jeweils 2 Prozent. |
Sturm ueber Sueddeutschland |
Stuttgart. Der starke naechtliche Sturm ueber Baden-Wuerttemberg hat einem
16jaehrigen Motorradfahrer das Leben gekostet. Der junge Mann aus Spreitbach
im Ostalbkreis war bei Backnang gegen einen umgestuertzen Baum gefahren. Er
starb noch an der Unfallstelle. Der Sturm war mit Geschwindigkeiten von mehr
als 125 km/h ueber das Land gefegt. Dennoch entstand nur geringer
Sachschaden. Plakatwaende wurden umgeworfen und Ziegel von Daechern geloest.
Bereits fuer die kommende Nacht wird das naechste Sturmtief fuer den
Suedwesten erwartet. Im Schwarzwald koennten die Winde wieder Orkanstaerke
erreichen. |
Das Wetter |
Rasch wechselnde Bewoelkung mit Schauern, nachmittags, abends und in der
ersten Nachthaelfte von Westen her Regen. Hoechsttemperaturen 7 bis 11 Grad,
nachts 8 bis 4 Grad. Am Abend und in der kommenden Nacht stuermischer
Suedwestwind. Vor allem im Bergland und an der See Gefahr schwerer
Sturmboeen. Die Aussichten: Weiterhin regnerisch und mild, nicht mehr so
stuermisch. |
Quellen |
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