GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 18.12.2000



* Union will im Bundesrat nicht gegen Entfernungspauschale stimmen
* Union verlangt Nachbesserungen bei der Rentenvereinbarung
* Henkel kritisiert die Nichteinbeziehung der Industrie beim Rentenkonsens
* Bundesregierung befuerchtet weitere BSE-Faelle
* Regierung will mit BSE-Risiko behaftete Wurstwaren aus dem Verkauf nehmen
* Tiermehl im Mischfutter in Baden-Wuerttemberg entdeckt
* Verteidigungsministerium ueberprueft Vorwuerfe gegen KFOR-Soldaten
* Osteuropaeer sollen erst nach und nach auf den EU-Arbeitsmarkt
* DaimlerChrysler erwartet nur halben Gewinn
* Bewaehrungsstrafen im Prozess um Hepatitis-verseuchtes Blutplasma
* Boerse



Union will im Bundesrat nicht gegen Entfernungspauschale stimmen

Der Einfuehrung einer Entfernungspauschale steht offenbar nichts mehr im Weg. Das CDU-Praesidium beschloss, eine Verabschiedung im Bundesrat nicht zu verhindern. Das verlautete aus Unionskreisen. Mit einer Zustimmung des Bundesrats wuerde die Steuerlast aller Berufspendler ab dem 1. Januar um jaehrlich etwa 1 Milliarde DM sinken. Die Pauschale gilt fuer alle Verkehrsteilnehmer, auch fuer Fussgaenger und Radfahrer. Bis 10km bis zur Arbeitsstaette koennen je 70Pf von der Steuer abgesetzt werden, ab dem 11. Kilometer sind es 80Pf.


Union verlangt Nachbesserungen bei der Rentenvereinbarung

Die Union hat die Rentenvereinbarung zwischen Gewerkschaften und Regierung kritisiert und weitere Nachbesserungen verlangt. CDU-Chefin Merkel bemaengelte unter anderem, dass eine langfristige Regelung fuer Frauen fehle. Der CDU-Vorsitzende Stoiber sagte, Familien mit Kindern muessten bei der Zusatzversorgung besser unterstuetzt werden.


Henkel kritisiert die Nichteinbeziehung der Industrie beim Rentenkonsens

Der Praesident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Henkel, hat der Bundesregierung vorgeworfen, die Wirtschaft bei den Rentenberatungen zu uebergehen. Henkel sagte der Tageszeitung Die Welt, es sei kontraproduktiv, dass die Regierung gestern abend nur mit den Gewerkschaften gesprochen habe. Bei dem Treffen in Hannover einigten sich Bundeskanzler Schroeder und Arbeitsminister Riester mit Gewerkschaftsvertretern auf einen Rentenkonsens. Nach den Worten von DGB-Chef Schulte soll das Niveau nicht unter 67% sinken. Die Beitraege sollten nicht mehr als 22% betragen und die betriebliche Altersversorgung ausgebaut werden. Die Auseinandersetzung um die Beteiligung der Arbeitgeber an der zusaetzlichen Vorsorge wollen die Gewerkschaften kuenftig in den Tarifverhandlungen fuehren.


Bundesregierung befuerchtet weitere BSE-Faelle

Einen Tag nach Bekanntwerden des zweiten BSE-Falls in Deutschland waechst die Sorge, dass noch mehr Tierbestaende von der Seuche befallen sein koennten. Die Bundesregierung befuerchtet weitere BSE-Faelle. Bundeskanzler Schroeder sagte, das Vertrauen der Verbraucher muesse zurueckgewonnen werden. Bei der Verfuetterung von Tiermehl haetten alle nicht genug aufgepasst, sagte Schroeder. Jetzt muesse ein Markt fuer alternative Tiernahrung auf Basis pflanzlicher Produkte geschaffen werden.


Regierung will mit BSE-Risiko behaftete Wurstwaren aus dem Verkauf nehmen

Die Bundesregierung prueft, wegen der BSE-Krise Wurstwaren aus dem Verkauf nehmen zu lassen, die mit sogenannten Risikomaterialien hergestellt wurden. Das bestaetigte das Landwirtschaftsministerium. Es geht dabei um Rinderhirn oder Rueckenmark, mit denen ein hohes BSE-Risiko verbunden ist. EU-weit ist der Einsatz dieser Bestandteile in Lebensmitteln seit Oktober verboten. Vor dem Verbot hergestellte Wurstwaren sind aber nach wie vor im Handel.


Tiermehl im Mischfutter in Baden-Wuerttemberg entdeckt

In Baden-Wuerttemberg ist Tiermehl trotz des Verbots zum Schutz vor BSE verfuettert worden. In 4 von 10 aus Mischtierfutter entnommenen Proben wurde Tiermehl entdeckt. In den positiven Proben wurde allerdings nur sehr wenig Tiermehl entdeckt. Die Zugabe von Tiermehl zum Rinderfutter ist seit dem 1. Dezember untersagt. Tiermehl steht im Verdacht, den sogenannten Rinderwahnsinn zu uebertragen.


Verteidigungsministerium ueberprueft Vorwuerfe gegen KFOR-Soldaten

Das Verteidigungsministerium hat eine Ueberpruefung und moegliche Ahndung der Vorwuerfe angekuendigt, nach denen deutsche KFOR-Soldaten in Mazedonien in Bordellen Sex mit Minderjaehrigen gehabt haben sollen. Ein Sprecher des Ministeriums sagte, er koenne keinen Fall bestaetigen. Den Vorwuerfen werde aber selbstverstaendlich nachgegangen.


Osteuropaeer sollen erst nach und nach auf den EU-Arbeitsmarkt

Bundeskanzler Schroeder will den EU-Arbeitsmarkt fuer die osteuropaeischen Beitrittskandidaten erst nach und nach oeffnen. Auf einer SPD-Veranstaltung in der Oberpfalz sagte er, angesicht der hohen Arbeitslosigkeit sei das in Deutschland nicht anders machbar. Schroeder sprach von einer Uebergangsfrist von bis zu 7 Jahren. Dies sei auch im Interesse der osteuropaeischen Laender, da sonst viele Fachkraefte abwandern wuerden.


DaimlerChrysler erwartet nur halben Gewinn

Der Auto-Konzern DaimlerChrysler muss wegen der massiven Probleme von Chrysler in den USA dieses Jahr eine Halbierung seines Gewinns hinnehmen. Konzernchef Schrempp schrieb in einem Brief an die Aktionaere, das Jahr 2001 werde wegen der schwachen Nachfrage vor allem in den USA noch schwieriger als das laufende Jahr.


Bewaehrungsstrafen im Prozess um Hepatitis-verseuchtes Blutplasma

Im Prozess um Hepatitis-verseuchtes Blutplasma hat das Landgericht Kassel zwei Mediziner der fahrlaessigen Koerperverletzung schuldig gesprochen. Die beiden ehemaligen Gesellschafter und Geschaeftsfuehrer der Firma Mediplasma, ein 60jaehriger Arzt und eine 41jaehrige Kollegin, erhielten 8- bzw. 6-monatige Hartstrafen, die zur Bewaehrung ausgesetzt wurden. Nach Ansicht des Gerichts sind die Verurteilten mitschuldig daran, dass sich 1998 mehrere Patienten der Goettinger Universitaetsklinik bei Bluttransfusionen mit Hepatitis C infizierten.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,1826 DM= 1.1159 Euro
Kanada(1 $)  1,4323 DM= 0.7323 Euro
England(1 Pfund)  3,2115 DM= 1.6420 Euro
Schweiz(100 sfr)  129,8951 DM= 66.414 Euro
Japan(100 Yen)  1,9397 DM= 0.9917 Euro
Schweden(100 skr)  22,5977 DM= 11.554 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:6380,41( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10631,58( Stand 17:00 MEZ )  
10434,96( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:14483,90
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MEZ
Radio7    18:00 MEZ
SWR3    19:00 MEZ