GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 26.11.1997



* Acht Deutsche bei Busunglueck in der Tuerkei getoetet
* Bundestag billigt Verteidigungsetat 1998 und Kauf von Eurofighter
* Koalition lehnt SPD-Gespraechsangebot ab
* Haushalt der Bundesanstalt fuer Arbeit umstritten
* Hilfen fuer Ost-Kassen abgeblich nur kurzfristiger
* Streiks an Hochschulen gehen weiter
* Lotto am Mittwoch:
* Boerse



Acht Deutsche bei Busunglueck in der Tuerkei getoetet

Bei einem Frontalzusammenstoss zweier Reisebusse in der Tuerkei sind 14 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen 8 deutsche Urlauber. Unter den Verletzten sind weitere Deutsche. Die Busse prallten mit hoher Geschwindigkeit bei einem Ueberholmanoever in der Naehe der Stadt Denizli zusammen. Nach Angaben des Auswaertigen Amtes waren die getoeteten deutschen Touristen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Brandenburg, Hessen und dem Saarland. Ein Sprecher des Hamburger Reiseveranstalters, Oeger Tours, sagte, die Gruppe haette sich am Beginn einer achttaegigen Rundreise befunden.


Bundestag billigt Verteidigungsetat 1998 und Kauf von Eurofighter

Der Bundestag hat dem Kauf des Jagdflugzeuges Eurofighter zugestimmt. Mit der Mehrheit von Union und FDP billigte das Parlament am Nachmittag den Einzeletat des Verteidigungsministeriums fuer 1998. Damit sind die ersten 847 Mio. DM fuer die Serienfertigung des Eurofighters freigegeben. Ausserdem sind Verpflichtungserklaerungen von weiteren 23,3 Mrd. fuer die Jahre 1999 - 2014 vorgesehen. Insgesamt soll die Luftwaffe ab 2002 180 Maschinen erhalten. Antraege der Opposition von SPD und Gruenen, das Ruestungsprojekt zu streichen, wurden in namentlicher Abstimmung abgelehnt. In der Aussprache betonte Verteidigungsminister Ruehe, der Eurofighter werde gebaut, weil die Bundesrepublik auch in Zukunft ein Jagdflugzeug brauche. Es sei die modernste Maschine zu den niedrigsten Kosten. Dagegen kritisierte der SPD-Verteidigungsexperte, Kolbow, die sicherheitspolitische Begruendung fuer den Kauf von 180 Flugzeugen sei nicht erbracht. Wegen technischer Risiken und der noch fehlenden Hauptbewaffnung sei die Beschaffung zudem noch nicht entscheidungsreif.


Koalition lehnt SPD-Gespraechsangebot ab

Vertreter der Bonner Koalitionsparteien haben auf den juengsten Vorschlag von SPD-Chef Lafontaine fuer eine Steuerreform ueberwiegend ablehnend reagiert. Lafontaine hatte in der Haushaltsdebatte dafuer plaediert, den Spitzensteuersatz bei der Einkommenssteuer von 53 auf 49 %, und den niedrigsten Steuersatz von 25,9 auf 22 % zu senken. Der Unionsfraktionsvorsitzende Schaeuble erwiderte darauf, damit seien die Steuer- und Beschaeftigungsprobleme nicht zu loesen. Sein Stellvertreter Wednick (sp?) und Finanzminister Waigel werteten das Angebot ebenfalls als unzureichend. Der FDP-Wirtschaftsexperte Graf Lambsdorff sprach von einer "Albernheit". Ein Kompromiss komme so nicht zustande.


Haushalt der Bundesanstalt fuer Arbeit umstritten

Zwischen der Bonner Koalition un der Bundesanstalt fuer Arbeit bahnt sich ein neuer Konflikt um den naechsten Haushalt der Nuernberger Behoerde an. Gegen die Stimmen von Bundesregierung und Arbeitgeber beschloss der Verwaltungsrat heute den Etat fuer 1998. Bei einem Volumen von gut 110 Mrd. DM sieht er einen Bundeszuschuss in Hoehe von 15,7 Mrd. vor. Die Budesregierung will der Arbeitsverwaltung dagegen nur einen Betrag von 14,1 Mrd. DM zur Verfuegung stellen.


Hilfen fuer Ost-Kassen abgeblich nur kurzfristiger

Die geplanten Hilfen der westedeutschen Krankenkassen fuer Ostdeutschland sollen nach einem Zeitungsbericht auf zwei bis drei Jahre befristet werden. Darauf haetten sich die Gesundheitspolitiker der Koalition verstaendigt, berichtete das Duesseldorfer Handelsblatt. Dagegen erklaerte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums, die Gespraeche seien noch nicht abgeschlossen. Die Gesundheitsminister des Bundes und der Laender hatten vorgeschlagen, die Ostdeutschen Krankenkassen zum Abbau ihrer Milliardendefizite ab Januar 1999 in einen gesamtdeutschen Risikostrukturausgleich einzubeziehen. Die Transfers von West nach Ost sollten dabei zunaechst auf 1,2 Mrd. DM pro Jahr begrenzt werden.


Streiks an Hochschulen gehen weiter

Die Protestaktionen an den westdeutschen Hochschulen gegen schlechte Studienbedingungen haben sich ausgeweitet. Inzwischen wurde an mehr als 40 Hochschulen zu Streiks aufgerufen. In Berlin gingen rund 10'000 Studenten auf die Strasse. Auch in Konstanz, Freiburg und Regensburg kam es zu Demonstrationen. Fuer morgen ist eine Grosskundgebung in Bonn geplant. Bundeskanzler Kohl ausserte Verstaendnis fuer die Anliegen der Studierenden. Im Bundestag wies er jedoch den Laendern die Schuld fuer die Misere zu. Zugleich kuendigte er die Bereitstellung von 40 Mio. DM fuer die Ausstattung der Universitaetsbibliotheken an. Der SPD-Vorsitzende und saarlaendische Ministerpraesident Lafontaine kritisierte hingegen, der Bund habe mit den Kuerzungen in den Forschung und beim BAFoeG zur Verschaerfung der Situation beigetragen. Der Praesident der Hochschulrektorenkonferenz, Landfried, verlangte eine Kehrtwende in der Hochschulpolitik. In der Zeitung "Rheinischer Merkur" sagte er, notfalls muesste eine Solidaritaetsabgabe fuer die Zukunft der jungen Generation erhoben werden, um den internationalen Standards in Forschung und Bildung gerecht zu werden.


Lotto am Mittwoch:

Ziehung A: 5, 10, 13, 16, 18, 39, Zusatzzahl: 8 Ziehung B: 8, 12, 28, 29, 32, 42, Zusatzzahl: 33 Superzahlen: 1, 2 Spiel 77: 5713714 Super 6: 523686

(Angaben ohne Gewaehr)


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,7568
Kanada(1 $)  1,2332
England(1 Pfund)  2,9356
Irland(1 Pfund)  2,6031
Schweiz(100 sfr)  123,880
Frankreich(100 FF)  29,875
Italien(1000 Lit)  1,0204
Oesterreich(100 oeS)  14,209
Spanien(100 Ptas)  1,1831
Japan(100 Yen)  1,3819
Schweden(100 skr)  22,800
 
Einige Indizes:
DAX:3916,53( aktuell )  
3849.23( Vortagswert )  
Dowjones-Index:7803,98( Stand 17:00 MEZ )  
7808,95( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:16045,55
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    20:00 MEZ    22:00 MEZ
BR5 Aktuell    22:45 MEZ