An Bundeskanzler Kohl gerichteter Sprengstoffbrief in Postamt explodiert |
In einem Postverteileramt in Henningsdorf bei Berlin ist eine an Kanzler
Kohl adressierte Briefbombe explodiert. Verletzt wurde niemand. Wie die
Bundesanwaltschaft erst heute mitteilte, detonierte die Bombe schon
gestern abend, als ein Postbediensteter sie in ein Fach legen wollte. Das
Schreiben war weder frankiert noch mit einer Absenderangabe versehen. Die
Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen uebernommen. Der Hintergrund des
Anschlags ist aber noch unklar.
Bei dem an Bundeskanzler Kohl gerichteten Sprengstoffbrief handelte es
sich nach Angaben der Post offenbar nicht um eine richtige Bombe. Ein
Sprecher sagte heute in Bonn, von einer regelrechten Detonation koenne
kaum die Rede sein. Der Brief habe eine Art Granulat enthalten, das
aehnlich wie Knallerbsen explodiert sei. Dabei sei nicht einmal
Sachschaden angerichtet worden. |
Lafontaine sind Kampf gegen Arbeitlosigkeit als wichtigste Aufgabe |
Die Bekaempfung der Massenarbeitslosigkeit und eine aktive
Wirtschaftspolitik sind nach Meinung von SPD-Chef Lafontaine die
wichtigsten Aufgaben der Politik in Deutschland und Europa. Vor der
Bundespressekonferenz in Bonn plaedierte er fuer einen nationalen
Beschaeftigungspakt und fuer einen Aufschub der Europaeischen
Waehrungsunion. Lafontaine sagte, die steigende Arbeitslosigkeit zeige,
dass die Bundesregierung bei der Sicherung und Schaffung von
Arbeitsplaetzen versage. |
IG Metall beginnt am 8. Januar Gespraeche mit Gesamtmetall |
Die IG Metall wird am 8. Januar ihre Gespraeche mit dem Arbeitgeberverband
Gesamtmetall ueber das "Buendnis fuer Arbeit" beginnen. Der
IG-Metall-Vorsitzende Zwickel kuendigte zugleich an, dass die Gewerkschaft
in den Metallbetrieben eine Bestandsaufnahme vornimmt. Sie ermittelt die
Zahl der Arbeits- und Ausbildungsplaetze, die 1995 geleisteten
Ueberstunden und den fuer 1996 geplanten Abbau von Arbeitsplaetzen. |
DIHT fordert strenge Stabilitaetskriterien fuer Euro-Waehrung |
Die Stabilitaetskriterien zum Eintrit in die Europaeische Waehrungsunion
duerfen, nach Ansicht des Deutschen Industrie- und Handelstages, nicht
aufgeweicht werden. Bundeskanzler Kohl muesse daher bei dem bevorstehenden
Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Madrid fuer eine harte
Euro-Waehrung kaempfen, forderte die Organisation heute in Bonn. Zudem
solle der von Bundesfinanzminister Waigel angeregte Stabilitaetspakt fuer
Europa festgezurrt werden, damit ihn die Teilnehmerlaender zu Beginn der
Waehrungsunion unterzeichnen koennten. Der Deutsche Industrie- und
Handelstag verlangte ferner eine Entscheidung ueber das Verfahren bei der
Umwandlung der nationalen Waehrungen in das Euro-Geld. Erst dann koenne
sich die deutsche Wirtschaft darauf einstellen. |
FDP stimmt ueber "Grossen Lauschangriff" ab |
Bei der FDP hat am Vormittag die Auszaehlung des Mitgliederentscheids
ueber den sogenannten "Grossen Lauschangriff" begonnen. Nach Angaben von
Parteisprecher Goebel haben sich 42% der FDP-Mitglieder an dem Votum
beteiligt. Das Ergebnis soll am Donnerstag bekanntgegeben werden. Dann
entscheidet sich auch das politische Schicksal von Justizministerin
Leutheusser-Schnarrenberger. Sie hatte ihren Ruecktritt fuer den Fall
angedeutet, dass sich eine Mehrheit fuer das Abhoeren von Wohnungen mit
nachrichtendienstlichen Mitteln ausspricht. |
Kinkel warnt seine Partei vor Zerreisprobe |
Der fruehere Parteichef der Liberalen, Aussenminister Kinkel, warnte
unterdessen die Freien Demokraten vor einer Zerreissprobe. Der
Sueddeutschen Zeitung sagte Kinkel, es duerfe nicht der Eindruck
entstehen, dass die FDP ihren linksliberalen Fluegel loswerden wolle. |
Schmidbauer muss vermutlich erst nach Weihnachten vor Gericht |
Geheimdienstkoordinator Schmidbauer muss voraussichtlich nicht mehr vor
Weihnachten ueber seine Rolle in der Muenchner Atomschmuggelaffaire
aussagen. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion lehnte heute in Bonn einen Antrag
der oppositionellen Sozialdemokraten ab, Schmidbauer und den Chef des
Bundesnachrichtendienstes, Porzner, Ende dieser Woche im zustaendigen
Untersuchungsausschuss zu vernehmen. Die endgueltige Entscheidung liegt
jetzt bei Bundestagspraesidentin Suessmuth.
Der fruehere BND-Informant Rafer hatte als Zeuge vor dem
Untersuchungsausschuss Schmidbauer und Porzner im Zusammenhang mit dem
Atomschmuggel von Moskau nach Muenchen schwer belastet. |
Hochschulrektoren und Studentenwerk lehnen neues BAFoeG-Zinsmodell ab |
Die Hochschulrektoren-Konferenz und das Deutsche Studentenwerk haben das
von der Bundesregierung geplante BAFoeG-Zinsmodell abgelehnt. In einer
gemeinsamen Pressekonferenz in Bonn warnten beide Organisationen davor,
dass durch die Umstellung der Ausbildungsfoerderung auf ein privates
Bankdarlehen Schulabgaenger aus finanziell schwaecheren Familien vom
Studium abgehalten wuerden. Nur die persoenliche Qualifikation und nicht
das Geld der Eltern muesse entscheidend fuer den Hochschulzugang sein. |
Ein Toter bei Zugunglueck in Garmisch-Partenkirchen |
Bei einem schweren Zugunglueck im Bahnhof von Garmisch-Partenkirchen ist
heute ein Mensch ums Leben gekommen. 55 Reisend und ein Lokfuehrer wurden
zum Teil schwer verletzt. Ein Regionalexpress hatte frontal den aus
Muenchen einfahrenden "Glaesernen Express" gerammt. Nach Ermittlungen der
Polizei uebersah der Fuehrer des Regionalzugs das Haltesignal. Der
"Glaeserne Express", ein Nostalgiegefaehrt aus den 30er Jahren, war mit
einer Reisegruppe zu einer Karvendel-Rundfahrt mit Tagesziel Innsbruck
unterwegs. |
Minenraeumung auf dem ehemaligen Todesstreifen abgeschlossen |
An der frueheren innerdeutschen Grenze zwischen Plauen und Hof ist heute
das letzte geraeumte Minenfeld fuer die zivile Nutzung freigegeben worden.
Damit ist sechs Jahre nach dem Fall der Mauer die Minenraeumung auf dem
ehemaligen Todesstreifen abgeschlossen. Nach Angaben des
Bundesverteidigungsministeriums haben die Suchtrupps seit 1990 mehr als
1100 Sprengkoerper aufgespuert und entschaerft. Bis Mitte der 80er Jahre
waren an der knapp 1400 km langen innerdeutschen Grenze 1,3 Millionen
Minen verlegt worden. |
Ruehe unverletzt bei Sturz eines Mastes auf seinen Dienstwagen |
Der Dienstwagen von Bundesverteidigungsminister Ruehe ist heute bei einem
Unfall schwer beschaedigt worden. Auf einem Hubschrauberlandeplatz
stuerzte ein Windanzeigemast auf das Fahrzeug und zertruemmerte das Heck.
Ruehe blieb unverletzt. Er konnte anschliessend wie geplant eine
Vorfuehrung von Kampfschwimmern in der Eckernfoerder Bucht beobachten. |
Boley darf Gysi nicht als Stasi-Spitzel bezeichnen |
Die Buergerrechtlerin Baerbel Boley darf den PDS-Bundestagsabgeordneten
Gysi nicht als Stasi-Spitzel bezeichnen. Boley unterlag in einer
Berufungsverhandlung vor dem Hamburger Oberlandesgericht. Sollte Boley
ihre Spitzel-Vorwuerfe wiederholen, droht ihr eine Geldstrafe bist zu
einer halben Million DM. |
Boerse |
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Quellen |
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