Kairoer Bombenanschlag ohne Hintermaenner |
Kairo. Die aegyptische Regierung bleibt bei der Version, dass der Anschlag
auf eine Touristenbus am Donnerstag von zwei Verrueckten veruebt wurden.
Der Innenminister erklaerte in Kairo, die beiden Festgenommenen haetten
keine Verbindungen zu irgendwelchen Terrororganisationen. Einer von ihnen
sei vor kurzem aus einer Nervenheilanstalt geflohen und habe mit seinem
Bruder die Tat veruebt. Verhoere haetten nichts anderes zutage gebracht.
Die Bundesregierung will sich aber mit dieser Erklaerung nicht
zufriedengeben. Deutsche Kriminalbeamte sollen die Ermittlungsergebnisse
ueberpruefen. Bei dem Anschlag waren am Donnerstag neun deutsche
Touristen und der aegyptische Busfahrer getoetet worden.
Die Bundesregierung warnte erneut vor Reisen nach Aegypten. |
IWF erhoeht Mitgliedsbeitraege |
Hong Kong. Der Internationale Waehrungsfond erhoeht die Mitgliedsbeitraege.
Die sogenannten Quoten steigen um 45%. Dies ist nach Angaben von
Bundesfinanzminister Waigel fuer Deutschland akzeptabel. Der Waehrungsfond
erhaelt dadurch rund 150 Milliarden Mark mehr in die Kasse. Mit den
Mehreinnahmen soll die Wirtschaftsfoerderung verstaerkt werden.
Vor dem diesjaehrigen Weltfinanzgipfel in Hong Kong haben die Finanzminister
und Notenbankchefs der sieben fuehrenden westlichen Industrielaender G7
ueber die juengsten Waehrungsturbulenzen in Asien beraten.
Bundesfinanzminister Waigel wies dabei die Kritik am Internationalen
Waehrungsfond zurueck und sagte, die Schuld liege bei den jeweiligen
Regierungen der betroffenden Laender, die die entsprechenden Warnungen des
IWF nicht beachtet haetten. Nach einem Kurseinbruch hatte die
thailaendische Waehrung beispielsweise 30% gegenueber dem Dollar verloren.
Hier gewaehrte der IWF einen kurzfristigen Kredit von 17,2 Milliarden
Dollar. |
Landwirtschaftsminister fuerchten Aufhebung des Rindfleischembargos |
Bonn. Die deutschen Landwirtschaftsminister fuerchten, dass die
Europaeische Kommission britisches Rindfleisch durch die Hintertuer wieder
hoffaehig machen will. Anlass ist der Beschluss der EU-Kommission, alle
Mitgliedsstaaten zum BSE-Risikogebiet zu erklaeren. Wie die
rheinland-pfaelzische Umweltministerin Martini der Sueddeutschen Zeitung
erlaeuterte, fuerchtet man folgende Argumentation der EU-Kommission:
alle Laender sind Risikogebiet, alle Laender haben die gleichen
Sicherheitsregeln; also macht es auch keinen Sinn, Grossbritanien gesondert
zu behandeln. |
Kohl appelliert an SPD zur Zusammenarbeit |
Bundeskanzler Kohl hat an die Sozialdemokraten appelliert, nach der
Hamburgwahl die Steuer- und Rentenreform in Deutschland nicht laenger
zu blockieren. Auch nach der ergebnislosen Sitzung des
Vermittlungsausschusses sei die Koalition weiter zu einem vernuenftigen
Kompromiss bereit, sagte Kohl der Welt am Sonntag. Den Sozialdemokraten
warf er vor, mit ihrer Blockade Sozialneid zu schueren und ein, so
woertlich, wahltaktisches Sueppchen zu kochen. Vielleicht komme die
SPD nach der Buergerschaftswahl in Hamburg zur Besinnung, meinte Kohl. |
Schaeuble will auch Mineraloelsteuer erhoehen |
Bonn. Im Streit um die Rentenreform will sich die Union, nach Worten
von Fraktionschef Schaeuble, einer Erhoehung der Mineraloelsteuer
nicht mehr verschliessen. Schaeuble sagte, an der Mineraloelsteuer
solle es nicht liegen, wenn es darum gehe, mit der SPD einen
Kompromiss zu schliessen. Und so sieht Schaeubles Vorschlag aus:
um die Rentenbeitraege unter 20% zu halten, soll die Mehrwertsteuer
auf 16% erhoeht und die Mineraloelsteuer um bis 15 Pfennig pro Liter
angehoben werden. Schaeuble sprach in diesem Zusammenhang von einer
oekologischen Steuerreform. Es sei wirtschaftlich unsinnig, dass in
Deutschland Energie und Rohstoffe billig seien. Dies wirke sich wie eine
Bremse aus, wenn es darum gehe, neue Techniken zur Energieeinsparung
einzufuehren und Arbeitsplaetze zu schaffen. Die SPD hat Schaeubles
Vorstoss begruesst. SPD-Fraktionschef Scharping sprach von einem
Schritt in die richtige Richtung. |
Rexrodt lehnt Beschaeftigungspolitik a la francaise ab |
Wirtschaftsminister Rexrodt lehnt eine gemeinsame europaeische
Beschaeftigungspolitik ab, wie sie von Frankreich gefordert wird. Er halte
nichts davon, weil oeffentliche Ausgaben in diesem Bereich nur wie ein
Strohfeuer wirkten und den Arbeitslosen nichts braechten, sagte Rexrodt
heute frueh im Deutschlandfunk. Trotzdem habe die Bekaempfung der
Arbeitslosigkeit auf europaeischer Ebener oberste Prioritaet. Dies
werde auch der anstehende Beschaeftigungsgipfel in Luxemburg zeigen.
Er erwarte sich davon eine bessere Abstimmung in der Wirtschaftspolitik.
Impulse fuer den Arbeitsmarkt werden nach Ansicht Rexrodts auch von der
gemeinsamen Waehrung ausgehen. |
Gedenken an Opfer des Helikopterabsturzes in Bosnien |
Bei einer Trauerfeier in Sarajevo haben Politiker, Soldaten und
Angehoerige der 12 Opfer des Hubschrauberabsturzes in Bosnien gedacht.
Bundesaussenminister Kinkel sagte in seiner Ansprache, der Tod der
Maenner sei eine Mahnung, wie dringend Bosnien den Frieden brauche.
Bei dem Absturz am Mittwoch starben der deutsche Bosnienbeauftragte
Wagner, sowie vier weitere Bundesbuerger, fuenf Amerikaner, ein Brite
und ein Pole. |
Weltkindertag: Kampf gegen Kinderarbeit fortsetzen |
Anlaesslich des Weltkindertages hat Arbeitsminister Bluem dazu aufgerufen,
den Kampf gegen Kinderarbeit unvermindert fortzusetzen. Dieses Elend
muesse ueberwunden werden, erklaerte der CDU-Politiker in Bonn. An die
Verbraucher appellierte er, Waren nicht zu kaufen, die in Kinderarbeit
hergestellt worden seien.
Familienministerin Nolte verlangte bessere Rahmenbedingungen, um Familie
und Beruf vereinbaren zu koennen. Im Deutschlandfunk raeumte Frau Nolte
ein, die Bundesrepublik sei immer noch ein unterentwickeltes Land, was
die Ganztagsbetreuung von Kindern angehe. |
Garweiller II energiepolitisch verzichtbar |
Koeln. Der umstrittene Braunkohletagebau Garzweiller II ist
energiepolitisch offenbar verzichtbar. Dies geht aus einer Studie des
Wuppertaler Instituts fuer Klima, Umwelt und Energie hervor, aus der
der Koelner Stadtanzeiger und Der Spiegel zitieren. Bei der Planung
habe der Stromkonzern RWE die Zuwachsraten des Energiebedarfs zu hoch
angesetzt. Eine der Grundvoraussetzungen fuer die Genehmigung von
Garzweiler II sei damit in Frage gestellt.
Vor allem in der rot-gruenen Landesregierung in Nordrhein-Westfalen war
die Ausweitung des Braunkohlentagebaus immer wieder fuer Streit gesorgt.
Die SPD will Garweiler II, die Gruenen nicht. |
Proteste am KKW Kruemmel |
Am Kernkraftwerk Kruemmel an der Elbe haben heute frueh die
angekuendigten Protestaktionen begonnen. Rund 50 Atomkraftgegner
errichteten ein Camp aus Zelten und Bauwagen. Sie wollen an diesem
Wochenende gegen die Castor-Transporte nach Frankreich und
Grossbritanien protestieren. Die Veranstalter rechnen mit rund
5.000 Teilnehmern.
Am Abend hat die Polizei 15 der Demonstranten festgenommen.
Die Vermummten haetten in Geesthacht randaliert und Sachbeschaedigungen
begangen, sagte ein Polizeisprecher. Sie wuerden die Nacht ueber in
Gewahrsam gehalten. |
BKA-Praesident fuer US-Polizeikonzepte in Deutschland |
Wiesbaden. Der Praesident des Bundeskriminalamtes Kersten befuerwortet
Pilotversuche, um Polizeikonzepte aus den USA in Deutschland zu
erproben. Die Strategien der gemeindenahen Polizeiarbeit koennten auch
in deutschen Staedten die Lebensqualitaet verbessern, sagte Kersten der
Deutschen Presseagentur. Er warnte aber davor, diese Konzepte nur auf
ein hartes Vorgehen zu reduzieren. Zur konsequenten Verfolgung der
Kleinkriminalitaet und zum Kampf gegen die Verwahrlosung muesse auch
der politische Wille und eine schnelle Reaktion der Justiz kommen.
Die Erfolge der amerikanischen Kollegen fuehrt der BKA-Chef aber auch
auf die erhoehte Personalstaerke und die modernere Ausruestung der
amerikanischen Polizei zurueck. |
Steuerhinterziehung durch Dresdner-Bank-Chefs? |
Die Duesseldorfer Staatsanwaltschaft ermittelt nach einem Bericht
des Nachrichtenmagazins Der Spiegel gegen weitere Vorstandsmitglieder
der Dresdner Bank wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Ein
Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte dem Blatt, bei einigen
Vorstandsmitgliedern seien entsprechende Unterlagen sichergestellt
worden. Am Dienstag war der fruehere Vorstandsvorsitzende Roeller
von seinem Amt zurueckgetreten. Gegen ihn wird wegen des Verdachts
der Steuerhinterziehung ermittelt. |
40. Steuben-Parade in New York |
New York. In der Fifth Avenue haben deutschstaemmige Amerikaner
die vierzigste Steuben-Parade gefeiert. Sie zogen in
Trachten, Schuetzenuniformen und Lederhosen durch New York.
Gezaehlt wurden etwa 20.000 Teilnehmer. Die Parade erinnert
an Wilhelm von Steuben - er war als ehemaliger preussischer
Offizier nach Amerika gegangen und kaempfte im
Unabhaengigkeitskrieg 1777 an der Seite George Washingtons
gegen die britischen Kolonialherren. |
Dianas Fahrer in Lorient beerdigt |
Unter starken Sicherheitsvorkehrungen hat in der westfranzoesischen
Stadt Lorient die Trauerfeier fuer den toedlich verunglueckten
Fahrer von Prinzessin Diana stattgefunden. An der Zeremonie nahmen
nur Freunde und Familienangehoerige teil. Die Leiche des 41-jaehrigen
war erst kuerzlich freigegeben worden, weil die Ermittlungsbehoerden
in Paris mehrfach Blutanalysen angefordert hatten. Dabei war
festgestellt worden, dass der Fahrer nicht nur betrunken, sondern
auch durch Medikamente in seiner Fahrtuechtigkeit eingeschraenkt
gewesen war. Es steht allerdings noch nicht fest, ob er allein fuer
den Unfall verantwortlich ist. Die Vernehmung des einzigen
Ueberlebenden, Prinzessin Dianas Leibwaechter, hatte gestern keine
weiteren Aufschluesse gebracht. |
Polnische Polizei findet geklautes Auto des Goettinger OBs |
Danzig. Die polnische Polizei hat den in der vergangenen Woche
gestohlenen Dienstwagen des Goettinger Oberbuergermeisters nach einer
Schiesserei sichergestellt. Ein polnischer Zeitungsreporter sagte, der
Wagen sei praktisch voellig durchsiebt; der Dieb konnte trotzdem in
den Wald fluechten. Der Wagen war vor einem Hotel in Danzig gestohlen
worden, als das Gepaeck des Goettinger Oberbuergermeistes ausgeladen
wurde. |
Fussballbundesliga, 7. Spieltag |
Erste Bundesliga:
Karlsruher SC 2-4 Kaiserslautern (Fr, 19. Sep.1997)
1860 München 0-1 MSV Duisburg (Fr, 19. Sep.1997)
VfL Bochum 2-1 VfL Wolfsburg (Sa, 20. Sep.1997) Schalke 04 2-2 Hamburger SV (Sa, 20. Sep.1997) 1. FC Köln 1-3 B. München (Sa, 20. Sep.1997) Arm. Bielefeld 2-1 Bay. Leverkusen (Sa, 20. Sep.1997) Werder Bremen 2-1 Bor. Dortmund (Sa, 20. Sep.1997) Hansa Rostock 4-0 Hertha BSC (Sa, 20. Sep.1997) VfB Stuttgart - M'gladbach (So, 21. Sep.1997) 2. Bundesliga E. Frankfurt 3-2 VfB Leipzig (Fr, 19. Sep.1997) St. Pauli 1-1 Wattenscheid (Fr, 19. Sep.1997) FSV Zwickau 0-1 F. Köln (Sa, 20. Sep.1997) Unterhaching 0-0 En. Cottbus (Sa, 20. Sep.1997) Greuther Fürth - Stuttgarter K. (So, 21. Sep.1997) SV Meppen - 1.FC Nürnberg (So, 21. Sep.1997) Mainz 05 - F. Düsseldorf (So, 21. Sep.1997) FC Gütersloh - C. Zeiss Jena (So, 21. Sep.1997)
Uerdingen - SC Freiburg (Mo, 22. Sep.1997) |
Das Wetter |
In der Nordhaelfte zeitweise wolkig, sonst meist heiter und trocken, nur
in Alpennaehe zunaechst noch einzelne Regenfaelle; Hoechsttemperaturen bis
20C. Nachts klar, gegen Morgen oertlich Nebel; Tiefsttemperaturen 6-0C,
oertlich Bodenfrost. Morgen im Nordosten erneut Durchzug von Wolken, sonst
wiederum sonnig und trocken. Keine Aenderung der Tagestemperaturen.
Die Aussichten: Keine wesentliche Wetteraenderung; tagsueber nur allmaehlich
etwas waermer, nachts weiterhin sehr frisch mit oertlichem Bodenfrost. |
Quellen |
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