Gedenken an die Schlacht von Verdun |
Verdun. Staatspraesident Chirac hat heute gemeinsam mit 3000 Jugendlichen aus
Frankreich und Deutschland der Schlacht von Verdun vor 80 Jahren gedacht. Zur
Erinnerung an die blutigsten Kaempfe des ersten Weltkrieges legte der
franzoesische Staatschef am Mahnmal einen Kranz nieder und rief die Jugend
beider Laender auf, an der Vollendung der Europaeischen Union mitzuwirken.
Dies sei eine der wichtigsten Lehren von Verdun, sagte Chirac. Fuer die
Bundesrepublik nahm Botschafter Stabreith (sp?) an der Zeremonie teil. Nach
offiziellen Angaben kamen bei der Schlacht mehr als 300000 Deutsche und
Franzosen ums Leben. |
SPD-Landesparteitage in Berlin und Brandenburg |
In Berlin hat ein Landesparteitag der SPD stattgefunden, in dessen
Mittelpunkt die Wahl einer neuen Fuehrungsriege stand. Einziger Kandidat fuer
den Vorsitz war Detlef Zembritzki (sp?), der dieses Amt seit eineinhalb
innehat. Er erhielt 178 von 296 abgegebenen Stimmen. Ausserdem standen auf dem
Programm der rund 320 Delegierten die Beratung von Antraegen zur Steuer- und
Abgaben-Politik sowie zum Berliner Haushalt.
Auch im brandenburgischen Schwedt fand ein SPD-Landesparteitag statt. Themen
waren unter anderem das Bonner Sparpaket, die angespannte Haushaltslage in
Potsdam sowie die Magnetschwebebahn Transrapid. Brandenburgs Ministerpraesident
Stolpe hat den Ostdeutschen vorgehalten, sie seien jahrelang gegenueber dem
Sozialabbau passiv gewesen. In Schwedt sagte Stolpe, die Menschen in den
neuen Bundeslaendern haetten zu lange still in der Ecke gesessen und nicht
genug die Stimme erhoben. Stolpe sprach sich gleichzeitig dafuer aus, wegen
der kritischen Finanzsituation besonders im Osten Deutschlands die Kosten der
oeffentlichen Verwaltung zu verringern. Auf dem Landesparteitag wurde der
brandenburgische Kultusminister Reiche fuer zwei weitere Jahre als
SPD-Landesvorsitzender bestaetigt. Er erhielt am Nachmittag 82 von 131
Stimmen. Fuer seine Gegenkandidatin Keilholz votierten 29 Delegierte. |
Reaktion der CDU-Spitze auf Grossdemonstration gegen Bonner Sparpaket |
Bonn. Bundeskanzler Kohl haelt ungeachtet der Proteste von 350 000 Menschen
auf der Bonner Grossdemonstration am Sparpaket fest. Bei der Preisverleihung
der Deutschland-Stiftung in Muenchen sagte Kohl, die Regierung habe die
Pflicht, Veraenderungen durchzusetzen, die sie als noetig erkannt habe. Auf
diesem Weg duerfe sie sich nicht beirren lassen. Wer nichts anderes im Sinn
habe, als die Verteidigung seiner Besitzstaende, verspiele die Zukunft
Deutschlands.Die Menschen wuessten und akzeptierten, dass Veraenderungen
unumgaenglich seien.
Der Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerfluegels Eppelmann rechnet dagegen fest
mit Korrekturen an dem Sparpaket. Eppelmann sagte der "Frankfurter Allgemeinen
Sonntagszeitung", demokratische, gewaehlte Regierungen duerfen sich nicht dem
Druck der Strasse beugen, sollten sich guten Argumenten aber nicht
verschliessen. Eppelmann forderte, den sozialen Frieden in Deutschland nicht
aufs Spiel zu setzen. |
Murmann bietet DGB-Vorsitzenden Schulte Spitzengespraech an |
Koeln. Arbeitgeberpraesident Murmann hat dem DGB-Vorsitzenden Schulte ein
Spitzengespraech angeboten. Murmann will mit Schulte ueber die Sicherung der
sozialen Marktwirtschaft und ueber Wege reden, die zu mehr Wachstum und
Beschaeftigung fuehren. Der Praesident der Arbeitgeber bezeichnete das
Sparpaket der Bundesregierung als notwendigen Beitrag fuer den Erhalt des
Sozialstaates. |
Lafontaine fordert grundlegende Korrektur des Bonner Sparpakets |
SPD-Chef Oskar Lafontaine hat die Bundesregierung nach der Grossdemonstration
in Bonn noch einmal aufgefordert, ihr Sparpaket grundlegend zu korrigieren.
Die Kundgebung mit bis zu 350000 Teilnehmern habe gezeigt, dass der Protest
gegen die Kuerzungsprobleme aus der Mitte der Gesellschaft komme, erklaerte
Lafontaine heute. Nur Ignoranten koennten dies als Druck der Strasse
bezeichnen. Die SPD werde alle politischen und parlamentarischen
Moeglichkeiten nutzen, um die soziale Demokratie zu verteidigen. |
IG-Metall Hauptkassierer Schreiber will morgen zuruecktreten |
Der IG-Metall Hauptkassierer Schreiber will morgen zuruecktreten. Nach
Angaben der Gewerkschaft zieht er damit die Konsequenzen aus dem Bericht
einer internen Kommission. Darin heisst es, die IG-Metall habe bei mehreren
Immobilien-Geschaeften rund 130 Millionen DM verschwendet. Das Hamburger
Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" meldete, die Arbeitsgruppe habe der
Gewerkschaft nachgewiesen, dass ihre Immobiliengeschaefte unprofessionell
gefuehrt und unzureichend geprueft worden seien. Schreiber erklaerte heute in
Frankfurt am Main, er trete zurueck, um der IG-Metall eine Diskussion ueber
notwendige Konsequenzen zu ersparen. |
Andenken an den Arbeiteraufstand am 17. Juni in der DDR wachhalten |
Bundeskanzler Kohl hat dazu aufgerufen, das Andenken an den Arbeiteraufstand
am 17. Juni in der DDR wachzuhalten. Die Opfer von damals duerften nicht
vergessen werden, heisst es in einer heute in Bonn veroeffentlichten
Erklaerung Kohls. Dies gelte auch fuer die Menschen, die in der DDR wegen
ihres Eintretens fuer Demokratie und Freiheit bespitzelt, verfolgt oder
ausgebuergert worden seien. Der Kanzler nannte es im Hinblick auf eine gute
Zukunft des wiedervereinigten Vaterlands unverzichtbar, die Vergangenheit
offen und ehrlich aufzuarbeiten. Man schulde es den Opfern des
kommunistischen Regimes, begangenes Unrecht beim Namen zu nennen. |
Sparentwurf des Verteidigungsministeriums |
Bonn. Das Verteidigungsministerium in Bonn hat eine Liste mit Einsparungen
von rund einer Milliarde DM fuer seinen diesjaehrigen Haushalt erstellt.
Gespart werde vor allem bei Bauvorhaben in Westdeutschland sowie bei
Ruestungsprojekten, teilte ein Sprecher mit. Bei Ausbildung und
Uebungstaetigkeiten der Bundeswehr sowie bei Bauvorhaben in den neuen
Laendern wolle man aber nicht sparen. Nach Informationen der "Deutschen
Presseagentur" wird der Etat der Streitkraefte im kommenden Jahr nur noch bei
rund 46 Milliarden DM liegen. Schon in diesem Jahr musste die Bundeswehr
ihren Haushalt um eine Milliarde DM kuerzen. |
Eroeffnung der Gedenkstaette "Neuer Boerneplatz" in Frankfurt |
Bundestagspraesidentin Suessmuth hat dazu aufgerufen, gegen jede Form der
Ausgrenzung von Menschen anderer Religion und Kultur in unserer Gesellschaft
anzugehen. Frau Suessmuth sprach in Frankfurt bei der Eroeffnung der
Gedenkstaette "Neuer Boerneplatz" fuer die von Nazis vernichtete Frankfurter
juedische Gemeinde. Frankfurt stehe als Beispiel fuer die vielen Orte in
Deutschland, von denen erst Ausgrenzung, dann Verfolgung, Deportation und
Ermordung ausgegangen sei. Die Bundestagspraesidentin sagte, sie hoffe, dass
die Gedenkstaette zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit fuehre und
eine Mahnung sein werde. Ministerpraesident Eichel wies darauf hin, dass
sich in Frankfurt die Buerger in einem Akt zivilen Ungehorsams sowie die
juedische Gemeinde das Mahnmal als Platz des Erinnerns erkaempft haetten.
Den Mittelpunkt des Mahnmals bildet eine Wand mit den Namen von 11134 in der
Nazi-Zeit deportierten Frankfurter Juden. |
Internationale Tibet-Konferenz in Bonn |
Bonn. Die internationale Tibet-Konferenz ist mit Beratungen ueber einen
Aktionsplan fortgesetzt worden. Die etwa 250 Teilnehmer von
Tibet-Unterstuetzungsgruppen aus ueber einhundertundfuenfzig Laendern
ueberlegen in Bonn, wie sich das tibetische Selbstbestimmungsrecht
wiederherstellen laesst. Ausserdem geht es um Sprache, Kultur und Religion
der Tibeter, die von China seit Jahrzehnten unterdrueckt werden.
China hatte wegen der Konferenz versucht, Druck auf die Bundesregierung
auszuueben. Zu Beginn erklaerte das geistliche Oberhaupt der Tibeter, der
Dalai-Lama, er sei zu einer Verstaendigung mit China bereit. |
Aktion "Mobil ohne Auto" |
Berlin. Hunderttausende Menschen haben bundesweit an der Aktion "Mobil ohne
Auto" teilgenommen. Allein rund um den Bodensee, wo Strassen gesperrt wurden,
wurden nach Veranstalter-Angaben etwa 200000 Teilnehmer gezaehlt. An ueber
400 Veranstaltungsorten fanden unter anderem Ausfluege, Radler-Ralleys und
Feste statt. Umweltverbaende sowie Vertreter von Kirchen und Gewerkschaften
hatten dazu aufgerufen, das Auto heute stehen zu lassen. |
Rechtsgerichtete in Thueringen auf einem Konzert vorlaeufig festgenommen |
Im thueringischen Ramsla hat die Polizei in der vergangenen Nacht 127
Rechtsgerichtete vorlaeufig festgenommen. Sie waren aus verschiedenen
Bundeslaendern zu einem Konzert angereist und sollen "Sieg Heil" gebruellt
haben. Die Polizei hatte die Anreisenden bereits auf den Zufahrtsstrassen
kontrolliert und zur Ordnung gemahnt. Nach den "Sieg Heil"-Rufen griff die
Polizei ein. |
Open-Air-Konzert in Stuttgart |
Stuttgart. Die Polizei hat wegen des Open-Air-Konzerts Bon Jovi das Gebiet um
den Cannstatter Wasen weitraeumig abgesperrt. Die Veranstalter rechnen mit
rund 75000 Zuschauern bei dem Konzert der amerikanischen Rockband. Der
Auftritt waere damit das groesste Freiluft-Konzert, das es bislang gegeben
hat. Die Vorgruppen spielten ab 16:30. Der Auftritt von Bon Jovi war fuer
19:30 Uhr geplant. |
50jaehriger Geburtstag Suedwestfunk Baden-Baden |
Baden-Baden. Mehrere zehntausend Menschen haben bis zum Mittag das
Suedwestfunk-Gelaende in Baden-Baden besucht. Am zweiten Tag der offenen Tuer
aus Anlass des 50ten Geburtstages gab es bis zum Abend noch zahlreiche
Attraktionen: Live-Konzerte aller Musikrichtungen, Demonstrationen von
Hoerfunk- und Fernseh-Produktionen, ein umfangreiches Kinderprogramm und
viele Stars aus Fernsehen und Radio. Das Spiel Deutschland gegen Russland bei
der Fussball-Europa-Meisterschaft in England wurde auf Grossleinwaenden
uebertragen. |
Busunfall in Thueringen |
Erfurt. Bei einem Busunfall in Thueringen sind mindestens 35 Fahrgaeste
verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Der Reisebus war auf der Autobahn
Nuernberg-Berlin von der Fahrbahn abgekommen und eine Boeschung
hinuntergestuerzt und umgekippt. Die Autobahn musste vier Stunden lang gesperrt
werden. Die Ursache des Unfalls ist noch ungeklaert. |
Fussball-Europa-Meisterschaft |
Fussball. Mario Basler hat wegen seiner Verletzung die deutsche
Nationalmannschaft in England verlassen. Er ist nach Juergen Kohler der
zweite Spieler, der fuer den Rest der Europa-Meisterschaft ausfaellt.
Deutschland - Russland 3:0 |
Boris Becker Sieger im Tennisturnier im Londoner Queens-Club |
London. Boris Becker hat zum vierten Mal das Tennisturnier im Londoner
Queens-Club gewonnen. Im Finale bezwang er den Schweden Stefan Edberg mit 6:4
und 7:6. Becker feierte damit seinen 46ten Turnier-Sieg. |
Quellen |
|