GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 09. 09. 2004



* Iraks Praesident Al Jawer in Berlin
* Struck sagt Israel Lieferung von zwei U-Booten zu
* Maut: Bund fordert 4,58 Mrd. Euro
* Bundestag debattiert ueber Familien- und Wirtschaftspolitik
* Zypries gibt im Streit um Grossen Lauschangriff nach
* Kanzler will Energie-Gipfel zu Strom- und Gaspreisen
* Kritik an Strompreis-Erhoehungen
* Deutsche Bahn will Preise erhoehen
* Neigetechnik bleibt abgeschaltet - Materialpruefung
* Wirtschaft in Baden-Wuerttemberg waechst wieder
* Protest gegen abgelassenes Kerosin
* Nuernberg: Internationaler Kongress gegen Infektionskrankheiten
* Acht Jahre Haft wegen hundertfachen Missbrauchs
* Mutmasslicher NS-Kriegsverbrecher weist Mordvorwuerfe zurueck
* Glaser-Literaturpreis fuer Hanns-Josef Ortheil
* Freundschaftsspiel Deutschland-Brasilien: 1:1
* Boerse



Iraks Praesident Al Jawer in Berlin

Iraks Praesident Ghasi al Jawar hat Deutschland gebeten, seinem Land die Schulden zu erlassen. El Jawar aeusserte sich bei einem Treffen mit Bundespraesident Horst Koehler waehrend seines ersten offiziellen Besuchs in Berlin. Der kriegszerstoerte Staat schuldet Deutschland 5,3 Milliarden Dollar.


Struck sagt Israel Lieferung von zwei U-Booten zu

Berlin. Den deutschen Werften stehen offenbar milliardenschwere Auftraege ins Haus: Wie Verteidigungsminister Struck in einem Zeitungsinterview sagte, wird die Bundesregierung eine Lieferung von zwei U-Booten an Israel genehmigen.


Maut: Bund fordert 4,58 Mrd. Euro

Der Bund fordert vom Mautbetreiber Toll Collect und dessen Partnerunternehmen Telekom und DaimlerChrysler 4,58 Mrd. Euro wegen des verzoegerten Maut-Starts. Toll Collect wies die Forderungen als "nicht gerechtfertigt" zurueck. Sie seine "unbegruendet" und nicht "nachvollziehbar". Dem Bund seien bei Abschluss des Vertrages Risiken bekannt gewesen. Ueber die Forderungen des Bundes muss nun ein von beiden Seiten zu besetzendes Schiedsgericht entscheiden.


Bundestag debattiert ueber Familien- und Wirtschaftspolitik

Berlin. Der Bundestag beraet ueber den Haushaltsentwurf fuer 2005. Desweiteren befasst sich der Bundestag heute mit der umstrittenen Arbeitsmarkt-Reform "Hartz IV". Dabei geht es um die im August beschlossenen Aenderungen, wie zum Beispiel den vorgezogenen Termin fuer die Auszahlung des neuen Arbeitslosengeldes II. Die juengsten Korrekturen schlagen mit 2,2 Milliarden Euro Mehrbelastungen zu Buche. Trotz der seit Wochen anhaltenden Proteste wird es nach den Worten von Bundeskanzler Schroeder keine weiteren Aenderungen geben. Allerdings stellte er in Aussicht, dass moeglicherweise Korrekturen vorgenommen werden, sollten nach der Umsetzung am 1. Januar Probleme auftauchen.

Ausser dem Haushalt debattiert der Bundestag heute auch das "Tagesbetreuungsausbaugesetz". Der Entwurf sieht vor, dass die Kommunen bis 2010 ein bedarfsgerechtes Angebot an Tagesbetreuung fuer Kleinkinder unter drei Jahren anbieten muessen. Die Opposition kritisiert, dass die Finanzierung fuer das Vorhaben unklar sei und auf die Kommunen abgewaelzt werde. Bundesfamilienministerin Renate Schmidt forderte in mehreren Zeitungsinterviews die Opposition auf, den Ausbau der Kindertagesbetreuung nicht im Bundesrat zu blockieren. Schmidt schloss aber zugleich Korrekturen an dem Entwurf nicht aus.


Zypries gibt im Streit um Grossen Lauschangriff nach

Berlin. Bundesjustizministerin Zypries gibt im Streit um den grossen Lauschangriff nach. Die SPD-Politikerin verzichtet in der Vorlage des entsprechenden Gesetzes nun darauf, den Lauschangriff auf Berufsgeheimnistraeger wie Aerzte, Anwaelte, Steuerberater, Priester oder Journalisten auszuweiten.


Kanzler will Energie-Gipfel zu Strom- und Gaspreisen

Die deutschen Stromkonzerne wollen der Einladung von Bundeskanzler Gerhard Schroeder zu einem Spitzengespraech folgen, haben aber zugleich die Kritik an ihrer Preispolitik zurueckgewiesen. Clement bezeichnete die hohen Energiepreise als "absolut inakzeptabel".


Kritik an Strompreis-Erhoehungen

Mainz/Landtag. Die Gruenen haben die Landesregierung von Rheinland-Pfalz aufgefordert, gegen die von RWE und anderen Energiekonzernen angekuendigten Preiserhoehungen vorzugehen. Das Wirtschaftsministerium als Genehmigungsbehoerde muesse dies verhindern, sagte der Abgeordnete Bernard Braun in einer Aktuellen Stunde des Landtags. Die Erhoehungen seien unbegruendet und haetten keine sachliche Grundlage. Ministerpraesident Kurt Beck (SPD) forderte von den Unternehmen mehr Transparenz, um deren Kalkulation besser einschaetzen zu koennen. CDU und FDP warfen den Gruenen vor, durch die Energiepolitik der Bundesregierung mitverantwortlich fuer die hohen Strompreise zu sein - unter anderem durch die starke Foerderung "unrentabler" Energieformen wie Windkraft.


Deutsche Bahn will Preise erhoehen

Frankfurt. Bahnreisende in Deutschland muessen sich moeglicherweise auf hoehere Fahrpreise einstellen. Fuenf Monate nach der juengsten Tarifanhebung erklaerte die Deutsche Bahn, sie erwaege wegen der gestiegenen Energiepreise eine weitere Erhoehung. Die Entscheidung sei aber noch nicht getroffen. Die Plaene zur Fahrpreiserhoehung, sind auf Kritik gestossen. Albert Schmidt, der verkehrspolitische Sprecher der Gruenen, sagte, dies sei ein falsches Signal. Nach seinen Worten sollen die Preise im Fernverkehr zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember um 3,5 Prozent erhoeht werden; ausserdem plane die Bahn, die IC- und EC-Verbindungen auszuduennen, so dass die Kunden zum Kauf der teureren ICE-Fahrkarten gezwungen wuerden. Bahn-Sprecher Achim Stauss erklaerte, er koenne Schmidts Aeusserungen nicht bestaetigen. Zwar mache der Anstieg der Energiepreise auch der Bahn zu schaffen. Eine Entscheidung ueber Preiserhoehungen gebe es aber noch nicht.


Neigetechnik bleibt abgeschaltet - Materialpruefung

Mainz. Die Neigetechnik-Zuege bereiten der Bahn weiterhin Probleme. Besonders auf der Nahe-Strecke muessen Reisende noch in den naechsten zwei Monaten mit Verspaetungen rechnen, weil die neue Technik ausgeschaltet bleibt. Nach Angaben eines Bahnsprechers wurden umfangreiche Materialpruefungen angesetzt. Urspruenglich sollten die Achsen nur per Ultraschall untersucht werden. Bei einem der Zuege war vor einem Monat ein Riss in einer Achse entdeckt worden, daraufhin wurden bundesweit rund 170 Zuege dieser Baureihe in die Werkstaetten gerufen.


Wirtschaft in Baden-Wuerttemberg waechst wieder

Stuttgart. Nach zwei Jahren Stagnation und dem Abbau von Tausenden von Arbeitsplaetzen geht es offenbar wieder aufwaerts mit der baden-wuerttembergischen Wirtschaft, gab das Statistische Landesamt bekannt. Fuer dieses Jahr rechnet das Landesamt mit einer Erholung. Motor des Aufschwungs ist erwartungsgemaess der Export. Insbesondere viele Unternehmen der Branchen Maschinenbau sowie Buero- und Elektrotechnik verzeichnen volle Auftragsbuecher. Vor allem der Handel mit China, Russland und den zehn EU-Beitrittslaendern blueht. Etwas schleppender belebt sich die Inlandsnachfrage. Aber auch dort erkennen die Statistiker einen deutlichen Trend zum Besseren.


Protest gegen abgelassenes Kerosin

Villingen-Schwenningen. Der Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises, Karl Heim, hat das erneute Ablassen von Kerosin aus einem Flugzeug ueber Sueddeutschland kritisiert. Zudem forderte er eine bessere Informationspolitik. Am vergangenen Sonntag hatte eine Maschine aus Sri Lanka beim Start in Zuerich-Kloten einen Triebwerksausfall und musste 40 Tonnen Kerosin ablassen. Die Menge lag laut Heim "erheblich" ueber dem Durchschnitt von 26 Tonnen. Zwischen Deutschland und der Schweiz gibt es seit Jahren Streit um die Warteschleifen der Flugzeuge des Flughafens Zuerich.


Nuernberg: Internationaler Kongress gegen Infektionskrankheiten

Nuernberg. In der Frankenmetropole beginnt heute ein internationaler Kongress gegen Infektionskrankheiten. Mehr als 1.000 Experten befassen sich mit der Bekaempfung von Krankheiten wie Meningitis und Atemwegsinfektionen.


Acht Jahre Haft wegen hundertfachen Missbrauchs

Wegen des Missbrauchs von Kindern in mehreren hundert Faellen hat das Heidelberger Landgericht einen 41-Jaehrigen zu acht Jahren Haft verurteilt. Zusaetzlich ordnete das Gericht wegen Wiederholungsgefahr die anschliessende Sicherungsverwahrung an. Wegen aehnlicher Delikte war der aus Thueringen stammende Mann bereits in der Schweiz, den USA und Deutschland zu insgesamt mehrjaehrigen Haftstrafen verurteilt worden. In der Sicherungsverwahrung wird jedes Jahr geprueft, ob der Mann noch eine Gefaehrdung fuer die Allgemeinheit darstellt. Erst bei einem positiven Gutachten kann er entlassen werden.


Mutmasslicher NS-Kriegsverbrecher weist Mordvorwuerfe zurueck

Muenchen. Vor dem Muenchner Schwurgericht hat der Prozess gegen einen mutmasslichen NS-Verbrecher wegen 164-fachen Mordes begonnen. Der 86-jaehrige gebuertige Slowake wies zum Prozessauftakt alle Vorwuerfe zurueck. Der Angeklagte wurde Anfang des Jahres in Muenchen verhaftet, wo er zuletzt lebte. Als slowakischer Hauptmann im Kampf gegen Partisanen eingesetzt, soll er am 21. Januar 1945 Massaker in den slowakischen Ortschaften Ostry Grun und Klak befohlen haben. Der Prozess dauert voraussichtlich bis zum 29. Oktober.


Glaser-Literaturpreis fuer Hanns-Josef Ortheil

Mainz. Der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil erhaelt am Abend den Georg-K.-Glaser-Literaturpreis. Der fruehere Mainzer Stadtschreiber wird fuer seine Erzaehlung "Die weissen Inseln der Zeit" ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird vom Mainzer Kulturministerium und dem Suedwestrundfunk vergeben. Der Georg-K.-Glaser-Preis ist nach dem 1910 im rheinhessischen Guntersblum geborenen und 1995 in Paris gestorbenen Autor benannt.


Freundschaftsspiel Deutschland-Brasilien: 1:1

Berlin. Die deutsche Fussball-Nationalmannschaft hat gegen Weltmeister Brasilien 1:1 gespielt. Bei der Neuauflage des WM-Finale von 2002 im Berliner Olympiastadion schoss Ronaldinho bereits in den 9. Minute die Gaeste in Fuehrung, fuer den Ausgleich sorgte Kevin Kuranyi in der 17. Minute. Damit blieb die Nationalmannschaft auch im zweiten Vorbereitungsspiel zur WM 2006 unter dem neuen Bundestrainer Klinsmann ohne Niederlage.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.8202 Euro
Kanada (1 $) 0.6373 Euro
England (1 Pfund) 1.4634 Euro
Schweiz (100 sfr) 64.989 Euro
Japan (100 Yen) 0.7475 Euro
Schweden (100 skr) 10.958 Euro
Suedafrika (100 R) 12.345 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 3851.22 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 10275.68 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 11170.96
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ