GERMAN NEWS DEUTSCHE AUSGABE So, 03.10.1999 * Tag der deutschen Einheit * Gewerkschaftstag der IG-Metall * Kritik an Lafontaine * Nichtraucherschutz * Unfall * Schriftsteller Heinz Konsalik tot * Fussball |
Tag der deutschen Einheit |
Der offizielle Festakt zum Tag der deutschen Einheit im Kurhaus der
hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ist gegen halb zwei zu Ende
gegangen. In der letzten Ansprache hatte der Praesident der EU-Kommission
Prodi gesagt, die Europaeische Union sei kein Selbstzweck sondern
ein Instrument, mit dem die Buerger ihre Visionen verwirklichen koennten.
Auf deutsch schloss Prodi mit dem Satz: ich bin ueberzeugt, dass
Deutschland als Gruendungsmitglied der Europaeischen Gemeinschaft eine
fuehrende Rolle in der weiteren Union des 21. Jahrhunderts spielen wird.
Vor ihm hatte Bundeskanzler Schroeder dem damaligen Kreml-Chef Gorbatschow
und der sowjetischen Fuehrung gedankt, die sich vor zehn Jahren dem
Freiheitswillen der Ostdeutschen und der Voelker Mittel- und Osteuropas
nicht in den Weg gestellt haetten. Schroeder erinnerte nachdruecklich an
Mut und Zivilcourage der Ostdeutschen bei der Ueberwindung der
SED-Diktatur. Die Mauer wurde von Ost nach West eingedrueckt, nicht
umgekehrt, so der Kanzler. Den Buergern der neuen Laender gebuehrten
daher Dank und Anerkennung fuer ihre Unerschrockenheit. Schroeder sieht
die deutsche Einheit allerdings noch lange nicht verwirklicht. Er
sagte, die Grenze zwischen Ost und West sei heute zwar unsichtbar, dies
gelte aber nicht fuer die wirtschaftlichen und sozialen Grenzen. Schroeder
nannte den 3. Oktober einen Tag des Dankes an die Deutschen. Er sagte zu,
dass die Aufbauhilfen fuer Ostdeutschland auch nach dem Ende des
Solidarpakts fortgesetzt werden. Der Solidarpakt werde erneuert, wenn auch
in veraenderter Form. Der Kanzler raeumte ein, dass es Abstriche bei der
Ostfoerderung geben wird. Die Sparmassnahmen muessten alle Bereiche
betreffen. Die Foerderung Ostdeutschlands bleibe aber auf hoeherem Niveau
als in den vergangenen Jahren.
Prominenteste Teilnehmer der Feier waren, neben Schroeder und Prodi,
Bundespraesident Rau, Altkanzler Kohl und der hessische Regierungschef
Koch, der in seiner Eigenschaft als Praesident des Bundesrats der
Gastgeber war. |
Gewerkschaftstag der IG-Metall |
In Hamburg hat gegen 15 Uhr der Gewerkschaftstag der IG-Metall begonnen.
Zum Auftakt des siebentaegigen Kongresses forderte IG-Metall-Vize
Juergen Peters die Bundesregierung auf, Arbeit und soziale Gerechtigkeit
endlich wieder sichtbar in den Mittelpunkt ihrer Politik zu stellen.
Durch sparen allein bringe man noch keinen Arbeitslosen von der Strasse,
sagte Peters. Die Massenarbeitslosigkeit laehme Wirtschaft und
Gesellschaft. Ihre Bekaempfung sei Dreh- und Angelpunkt der Politik.
Dabei muesse die Politik aktiv mit den Gewerkschaften zusammenarbeiten,
so der IG-Metall-Funktionaer. Im Mittelpunkt des Gewerkschaftstages, auf
dem am Mittwoch auch Kanzler Schroeder sprechen wird, steht das Konzept
einer Rente mit 60, von der sich die Gewerkschaften mehr Arbeitsplaetze
versprechen. |
Kritik an Lafontaine |
Der Hamburger Buergermeister und SPD-Politiker Runde haelt die Kritik
von Oskar Lafontaine an der Bundesregierung fuer stillos. Viele Fehler
beim Start der neuen Regierung gingen auch auf das Konto von Lafontaine,
da er als Parteichef der SPD und als Finanzminister grossen Einfluss
gehabt habe. Lafontaine greift in seinem Buch "Das Herz schlaegt links"
Bundeskanzler Schroeder und andere fuehrende SPD-Politiker an. Er
schreibt, dem Kanzler fehle es an Fairness und an Wahrhaftigkeit.
Finanzminister Eichel sei es in Rekordzeit gelungen, Arbeitnehmer,
Arbeitslose und Rentner gegen sich aufzubringen.
Auch der Landesvorsitzende der baden-wuerttembergischen SPD Vogt hat den
frueheren SPD-Chef Lafontaine wegen dessen Buch angegriffen. Es sei
ein ganz mieser Stil, sich zurueckzuziehen und dann zu sagen, was man
alles besser machen muesse. Wenn Lafontaine jetzt Schroeder Wahlbetrug
vorwerfe, dann treffe das auch ihn, dann viele Leute haetten auch ihn
gewaehlt. |
Nichtraucherschutz |
Abgeordnete von Union, SPD, Gruenen und FDP wollen den Schutz von
Nichtrauchern am Arbeitsplatz verbessern. Nach einem Bericht der
Bildzeitung wollen sie den Antrag stellen, dass Raucher und Nichtraucher
in getrennten Schichten arbeiten. Die Bundestagsabgeordneten empfehlen,
die Arbeitsstaettenverordnung zu aendern. |
Unfall |
Vor dem Bremer Hauptbahnhof ist ein Taxi in eine Menschenmenge gefahren.
15 Menschen wurden zum Teil lebensgefaerhlich verletzt. Nach
Polizeiangaben hatte die Taxifahrerin vor dem Bahnhofsgebaeude zunaechst
auf Kundschaft gewartet. Dann sei sie angefahren und habe aus noch
ungeklaerter Ursache die Kontrolle ueber den Wagen verloren. Dabei
beschleunigte das Auto und fuhr in die Menschenmenge. |
Schriftsteller Heinz Konsalik tot |
Der Schriftsteller Heinz Konsalik ist tot. Das meldet die deutsche
Presseagentur unter Berufung auf seinen Schwiegersohn. Der
Bestsellerautor starb im Alter von 78 Jahren nach laengerer Krankheit
in Salzburg an einem Schlaganfall. Konsalik war schon von Mai bis
Juli mehrere Wochen wegen Diabetes im Krankenhaus. Seine 155 Romane
haben eine Gesamtauflage von 83 Millionen erreicht. Konsaliks Werke
wurden in 42 Sprachen uebersetzt. |
Fussball |
Kaiserslautern - Unterhaching 4:2 Freiburg - Bremen 2:1 |
Quellen |
|