Hohe Forderungen der OeTV bei Tarifverhandlungen |
Frankfurt/Main. Die Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und
Verkehr (OeTV) will bei den Tarifverhandlungen im Personen- und
Gueterverkehr offenbar erhebliche Lohnerhoehungen durchsetzen. Ein
Gewerkschaftssprecher nannte ein Volumen von durchschnittlich drei bis
fuenf Prozent. Fuer die rund 550.000 Beschaeftigten wird es in etwa
30 einzelnen Bezirken Tarifverhandlungen geben. Daneben strebt die OeTV
auch die 100%ige Lohnfortzahlung bei Krankheit, eine zuegige Angleichung
der Ostloehne an das Westniveau und einen besseren Arbeitsschutz an.
Da zwischen oeffentlichen und privaten Arbeitgebern ein erheblicher
Lohnunterschied besteht, will die OeTV Flaechentarifvertraege durchsetzen.
Die Tarifverhandlungen sollen in der kommenden Woche starten. |
Bahn plant Stillegung von bis 10.000km Schiene |
Hamburg. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL will die
Bahn AG ihr Streckennetz um ein Viertel kuerzen. 10.000 Kilometer Schiene
werden als unrentabel eingeschaetzt. Vor allem auf Nebenstrecken sei
kein Gewinn zu machen. DER SPIEGEL beruft sich auf ein internes
Unternehmenspapier der Bahn. |
Erhebliches Polizeiaufgebot fuer Castor-Transport |
Hannover. Niedersachsens Innenminister Glogowski hat die Sicherheit
des Castor-Transports in der kommenden Woche offenbar gefaehrdet gesehen.
DER SPIEGEL berichtet, Glogowski habe seine Kollegen in den anderen
Bundeslaendern gebeten, mindestens 2.100 weitere Polizeibeamte nach
Niedersachsen zu schicken. Andernfalls sei die ordnungsgemaesse
Durchfuehrung des Transports erheblich gefaehrdet.
Die Einsatzleitung der Polizei gab dagegen an, inzwischen seien weitere
Kraefte zugesagt worden.
Wieviele Polizei- und Grenzschutzbeamte in Niedersachsen eingesetzt werden sollen, wurde nicht bekannt gegeben. Es wird jedoch geschaetzt, dass bundesweit etwa 19.000 Polizisten die Castor-Behaelter schuetzen sollen.
Niedersachsen hatte die Einlagerung der sechs Atommuellbehaelter im
Zwischenlager Gorleben am Freitag genehmigt. |
Steuergespraeche I: Schaeuble - parteipolitische Interessen zurueckstellen |
Bonn. Der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Schaeuble sieht in den Gespraechen
mit der SPD am kommenden Montag erst den Anfang weiterer Verhandlungen.
In einem SPIEGEL-Gespraech sagte Schaeuble, der Zwang zur Loesung
wirtschaftspolitischer Probleme sei gross genug, um parteipolitische
Interessen zurueckzudraengen. |
Steuergespraeche II: Scharping daempft Hoffnungen |
SPD und CDU/CSU wollen ab Montag ueber die Steuerreform beraten. Schaeuble
fuegte hinzu, wenn das gut laeuft, wird man sich gewiss haeufiger
zusammensetzen. Dann kann man ueber vieles reden. SPD-Fraktionschef
Scharping hat die Hoffnungen auf eine schnelle Einigung mit den
Christdemokraten gedaempft. Er sei skeptisch, ob die Bonner Koalition
ueberhaupt faehig sei, ein Resultat zu erzielen, sagte Scharping der
FRANKFURTER ALLGEMEINEN SONNTAGSZEITUNG.
In der FRANFURTER RUNDSCHAU sagte Scharping, eine Besteuerung der
Schichtzuschlaege werde es mit der SPD unter keinen Umstaenden geben.
Ein Eingriff bei der Altersvorsorge, weder bei der Renten- noch bei
der Lebensversicherung sei ebenfalls nicht verhandelbar. |
Steuergespraeche III: Kohl will Reformsignal setzen |
Bundeskanzler Kohl sieht die Chance, dass bei den Steuergespraechen
von Koalition und SPD ein wichtiges Signal des Reformwillens und
der Reformfaehigkeit in der Bundesrepublik gesetzt werden kann.
In einem Interview der WELT AM SONNTAG appellierte Kohl zugleich
an die Sozialdemokraten, mit ihrer Mehrheit im Bundesrat ihren Beitrag
im Interesse der Arbeitslosen in Deutschland zu leisten.
Zugleich bekraeftigte Kohl, er sei offen fuer Ueberlegungen, Teile der
Steuerreform auf den 1. Januar 1998 vorzuziehen. Das Gesamtkonzept muesse
gewahrt und die Gegenfinanzierung gesichert bleiben, sagte der Kanzler. |
Steuergespraeche IV: Gerhardt will Entscheidung vor Ostern |
Eine Entscheidung ueber die Steuerreform sollte nach Ansicht des
FDP-Vorsitzenden Gerhardt noch vor Ostern fallen. Wenn das Vorhaben weiter
verschleppt werde, koenne es nicht gelingen zu einem dynamischen
wirtschaftlichen Wachstum zu kommen, sagte Gerhardt am Mittag auf dem
Landesparteitag der Thueringer FDP in Apolda. Bei einem Scheitern der
Reform werde es keine Gewinner geben, betonte Gerhardt. |
Engelhardt fordert mehr Solidaritaet, aber auch Eigenverantwortung |
Der gesellschaftliche Grundkonsens soll nach den Worten des
EKD-Ratsvorsitzenden Engelhardt mit dem gesamten Kirchenwort der
evangelischen und katholischen Kirche gefestigt werden. Engelhardt sagte
am Mittag im DEUTSCHLANDFUNK, dieser Grundkonsens drohe insbesondere
dadurch verloren zu gehen, wenn einzelne Gruppen nur auf ihre Interessen
achteten. Gleichzeitig bekannte er sich nachdruecklich zum Prinzip
der Eigenverantwortung, warnte aber auch vor einer Ellenbogenmentalitaet.
Das Gemeinwesen gehe kaputt, wenn nicht alle gesellschaftlichen Gruppen
ihren Beitrag dazu leisteten. Dabei erneuerte er auch die Forderung
der evangelischen Kirche, dass die staerkeren Schultern auch die
schwereren Lasten tragen muessten.
Der Rat der Evangelischen Kirche billigte heute in Hannover das gemeinsame
Kirchenwort. Am Nachmittag wollen Engelhardt und der Vorsitzende der
Deutschen Bischofskonferenz Lehmann zu einem Gespraech zusammentreffen. |
Kundgebung gegen Rechtextremismus in Magdeburg |
Magdeburg. Zwei Wochen nach dem Mord an dem Punk Boetcher (sp?) haben
mehrere Tausend Demonstranten in Magdeburg gegen rechte Gewalt
demonstriert. An der Demonstration beteiligten sich nach Polizeiangaben
run 2.000 Menschen, die Veranstalter sprachen von rund 4.000 Teilnehmern,
zum grossen Teil aus der linken und autonomen Szene.
Vor der Demonstration gegen Rechtsextremismus hatte die Polizei im Grossraum Magdeburg umfangreiche Strassenkontrollen eingerichtet. Mehr als 1.000 Beamte von Polizei und Bundesgrenzschutz sollten die Anreise von gewaltbereiten Demonstranten verhindern. Zu der Kundgebung hatte eine antifaschistische Initiative aufgerufen. Dem Aufruf schlossen sich die Regierung von Sachsen-Anhalt, die Landtagsfraktionen von SPD und PDS, sowie die Stadt Magdeburg an.
Anlass fuer die Demonstration ist der Mord an einem 17jaehrigen Punker
vor zwei Wochen. Am vergangenen Donnerstag war ein 17jaehriger aus
der rechten Szene verhaftet worden. Er hat inzwischen gestanden, die
Tat allein begangen zu haben. |
Demonstration gegen neue Auslaendergesetze in Frankreich |
Paris. In Paris und mehreren anderen franzoesischen Staedten haben
sich mehrere Tausend Menschen zu einer Grosskundgebung gegen die
Verschaerfung der Auslaendergesetze versammelt. Zu der Demonstration
aufgerufen hatten die Gewerkschaften, Kuenstler, Intellektuelle und
Parteien des linken Spektrums. Sie fordern die Ruecknahme des
Auslaendergesetzes, das am Dienstag im franzoesischen Parlament
behandelt wird. Es enthaelt unter anderem eine Meldepflicht fuer
alle auslaendischen Besucher, die fuer ihre Einreise ein Visum brauchen. |
CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung fordert Steuerentlastung |
Die CDU/CSU-Wirtschafts- und Mittelstandsvereinigung (MIT) hat deutliche
Entlastungen bei Steuern und Sozialabgaben gefordert. In Leitlinien
fuer eine Reform des Wirtschaftsstandortes Deutschland sprach sich
der MIT-Bundeskongress heute in Bonn fuer das Steuerreformkonzept
von Bundesfinanzminister Waigel aus. Gleichzeitig wurde die Ueberpruefung
aller staatlichen Sozialleistungen mit dem Ziel verlangt, die Beitraege
unter 39 Prozent zu senken. |
Neues Generalkonsulat der Tschechischen Republik in Dresden |
Bundesaussenminister Kinkel und sein tschechischer Kollege Celenicz (sp?)
haben heute in Dresden ein neues Generalkonsulat der Tschechischen Republik
eroeffnet. Beide Minister wuerdigten dabei die freundschaftlichen
Beziehungen zwischen beiden Laendern. Kinkel und Celenicz zeigten sich
zuversichtlich, dass die kuerzlich ratifizierte deutsch-tschechische
Versoehnungserklaerung zu einer weiteren Vertiefung des Verhaeltnisses
fuehren werde.
Das neue Generalkonsulat in der saechsischen Landeshauptstadt ist nach
dem Konsulat in Muenchen die zweite Vertretung dieser Art der
Tschechischen Republik in Deutschland. |
Santer kritisiert den von Frankreich geforderten Stabilitaetsrat |
Buehl. Der von Frankreich geforderte Stabilitaetsrat fuer die Europaeische
Waehrungsunion darf nach Ansicht von EU-Kommissionspraesident Santer
nur informell taetig werden. Keinesfalls duerfe die Gruendung eines
solchen politischen Gremiums die Unabhaengigkeit der Europaeischen
Zentralbank beeintraechtigen, sagte Santer heute auf dem kleinen
Landesparteitag der baden-wuerttembergischen CDU in Buehl. Bedenken
gegen einen Stabilitaetsrat haben auch Vertreter der Bundesregierung
sowie anderer EU-Staaten geaeussert.
Die baden-wuerttembergische CDU hat sich auf ihrem kleinen Parteitag
mit Nachdruck fuer den Start der Europaeischen Waehrungsunion 1999
ausgesprochen. Die Suedwest-CDU verabschiedete einen Leitantrag,
in dem vor Handelskriegen und Arbeitsplatzverlusten gewarnt wird,
falls die historische Chance der Waehrungsunion nicht genutzt wird. |
Bibel aus Luther-Zeit doch nicht vom Reformator selbst |
Stuttgart. Die vor zwei Jahren in Stuttgart entdeckte Bibel aus
der Luther-Zeit hat offenbar doch nicht dem Reformator gehoert.
Experten sagten heute zum Abschluss einer dreitaegigen Konferenz
in der baden-wuerttembergischen Landesbibliothek, die handschriftlichen
Notizen in der lateinischen Bibel stammen nicht von Martin Luther selbst.
Die Handschrift besitze lediglich eine zeittypische Aehnlichkeit
mit der Luthers. Der Schreiber habe wohl in Kursachsen gelebt und
Zugang zu ungedruckten Luther-Texten gehabt. Die Vermutung, dass Luther
die Bibel bei seiner Uebersetzung des Neuen Testament auf der Wartburg
mitbenutzt habe, sei nicht haltbar. |
Ski Alpin |
Der Franzose Luc Alphon (sp?) hat die Weltcup-Abfahrt in Garmisch-
Partenkirchen gewonnen. Auf Platz zwei und drei kamen die Italiener
Pietro Vitalini (sp?) und Christian Guedina (sp?). Von den deutschen
Fahrern ist keiner unter den ersten zehn. |
Boerse vom Freitag |
Einige Kurse: US-Dollar (1 US_$) 1,6870 Kanada (1 $) 1,2397 England (1 Pfund) 2,7330 Irland (1 Pfund) 2,6600 Schweiz (100 sfr) 114,545 Frankreich (100 FF) 29,600 Italien (1000 Lit) 1,0120 Oesterreich (100 oeS) 14,209 Spanien (100 Ptas) 1,1813 Japan (100 Yen) 1,3747 Schweden (100 skr) 22,755 Einige Indizes: DAX: 3184,09 (- 11,94) (Schlussstand Freitag) Dow-Jones-Index: 6906,60 (- 20,78) (Freitag, 15:05 UTC) 6927,38 (Schlussstand Donnerstag) Nikkei-Index: 19034,54 (- 17,17) (Schlussstand Freitag) (alle Angaben ohne Gewaehr) |
Das Wetter |
Heute im Norden Durchzug starker Bewoelkung, im Sueden am Nachmittag
verbreitet sonnig, Hoechstwerte 8-16 Grad. Morgen zunaechst vielfach
sonnig, spaeter von Westen Bewoelkungszunahme, gegen Abend im Emsland
einsetzender Regen, Hoechstwerte 11-18 Grad.
Die weiteren Aussichten bis Dienstagabend: Wiederholt Regen und sehr
windig, weiterhin recht mild, aber nicht mehr ganz so warm. |
Quellen |
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