GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 17. 04. 2006



* Bayerns Europaministerin Mueller besucht Rumaenien
* Gruene: Mehr tun gegen Zwangsverheiratungen
* Diskussionen ueber Auslaender-Politik
* Ramsauer haelt Grosse Koalition auch nach 2009 fuer moeglich
* Huber warnt vor weiteren Konflikten mit dem Islam
* Ostermaersche in Deutschland beendet
* Lehrer kuenftig mit Master statt Staatsexamen?
* Vor neuer Metall-Runde: Arbeitgeber kuendigen neues Angebot an
* Ver.di will rasche Einigung mit Laendern
* Neue Tarif-Gespraeche fuer Unikliniken?
* Groesstes Passagierschiff der Welt in Hamburg eingelaufen
* Nach ICE-Unfall fahren Zuege wieder in beide Richtungen
* Rassistischer Ueberfall in Potsdam
* Legendaerer WM-Zug machte Station im Hauptbahnhof
* Mainzer da Silva wechselt zum VfB Stuttgart
* Berliner Eisbaeren bleiben deutscher Eishockey-Meister
* Kein Ende des Aprilwetters in Sicht
* Boerse



Bayerns Europaministerin Mueller besucht Rumaenien

Bayerns Europaministerin Mueller beginnt heute einen Informationsbesuch in Rumaenien, bei dem es um die Aufnahme des Landes in die Europaeische Union geht. Sie will in Bukarest mit Vertretern der Regierung sprechen, um Einzelheiten ueber den Stand der Vorbereitungen fuer einen Beitritt zu erfahren. Morgen wird Mueller in der bulgarischen Hauptstadt Sofia erwartet. Auch dort steht der geplante EU-Beitritt des Landes auf dem Programm. Rumaenien und Bulgarien sollen nach den bisherigen Planungen Anfang naechstens Jahres in die Europaeische Union aufgenommen werden. Eine Verschiebung des Termins um ein Jahr ist moeglich.


Gruene: Mehr tun gegen Zwangsverheiratungen

Die Gruenen verlangen wirksame Schritte gegen Zwangsverheiratungen und einen besseren Schutz fuer die Opfer. Der Abgeordnete Beck sagte, ein gezieltes Programm koennte den Frauen das Aufenthaltsrecht erleichtern, schaerfere Strafen seien nicht geeignet, das Problem zu loesen. Hintergrund ist der so genannte Berliner "Ehrenmordprozess". Ein Gericht hat einen jungen Tuerken zu einer Gefaengnisstrafe verurteilt. Er hatte nach eigenen Worten seine Schwester wegen ihres westlichen Lebensstils erschossen. Die in Berlin aufgewachsene Frau war von ihrer Familie zwangsweise in die Tuerkei verheiratet worden, sie kehrte mit ihrer kleinen Tochter aber wieder nach Berlin zurueck und fuehrte dort ein selbstaendiges Leben.


Diskussionen ueber Auslaender-Politik

Der bayerische Innenminister Beckstein (CSU) forderte wie sein brandenburgischer Kollege Schoenbohm haertere Gesetze gegen Immigranten, die sich nicht integrieren lassen. Zudem rief Beckstein die Wirtschaft auf, Zuwanderer ordentlich ins Arbeitsleben einzugliedern, schliesslich seien die Migranten urspruenglich in erheblichem Umfang von der Wirtschaft nach Deutschland geholt worden. Die ehemalige Bundestagspraesidentin Suessmuth lehnte dagegen schaerfere Gesetze ab. Sie setzt auf mehr Angebote fuer integrationswillige Auslaender. Suessmuth wies darauf hin, dass vielerorts die Nachfrage nach Sprachkursen schon groesser sei als das Angebot.

Der brandenburgische Innenminister Schoenbohm (CDU) hat sich fuer einen Integrationsgipfel stark gemacht, der unter anderem eine einheitliche Linie bei Einbuergerungen festlegen soll. Schoenbohm sagte, Deutschland muesse in der Zuwanderungspolitik umsteuern. Der Minister woertlich: "Wir sollten entscheiden, wen wir benoetigen und um wen wir werben." Er erklaerte, insbesondere muesse sich die Politik Gedanken machen ueber eine nachgeholte Integration fuer bereits laenger in Deutschland lebende Auslaender. Nach den Worten Schoenbohms wird dieses Thema ein Schwerpunkt bei der Innenministerkonferenz Anfang Mai sein.


Ramsauer haelt Grosse Koalition auch nach 2009 fuer moeglich

CSU-Landesgruppenchef Ramsauer kann sich eine Fortsetzung der grossen Koalition ueber das Jahr 2009 hinaus vorstellen. Zwar sei die FDP weiterhin der potenzielle kuenftige Buendnispartner der Union, sagte Ramsauer der Nachrichtenagentur ap. Aber die Entwicklung in Deutschland und der dringende Reformbedarf koennten genauso vier weitere Jahre grosse Koalition erforderlich machen. Der CSU-Politiker sieht die Gesundheitsund Foederalismusreform als Bewaehrungsprobe fuer das jetzige Buendnis. Wenn eines der beiden Projekte scheitern sollte, haette die grosse Koalition es nicht verdient, weiter zu regieren, meinte Ramsauer.


Huber warnt vor weiteren Konflikten mit dem Islam

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Huber, hat vor weiteren Konflikten im Zusammenleben mit Muslimen in Deutschland gewarnt. In seiner Predigt in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedaechtniskirche verwies er auf den Prozess um einen so genannten Ehrenmord an einer jungen Deutsch-Tuerkin in der Stadt. Derartige Vorgaenge seien irritierend und loesten Fremdheitsgefuehle aus. Huber meinte, die Verstaendigung mit dem Islam sei eine der zentralen Herausforderungen in der Bundesrepublik. Mit Blick auf die Geschehnisse an der Ruetli-Hauptschule in Berlin sagte der Bischof, hier sei zu sehen, welche Folgen es habe, wenn Integrationsbemuehungen scheiterten.


Ostermaersche in Deutschland beendet

An den traditionellen Ostermaerschen haben deutschlandweit nach Angaben der Verantstalter zehntausende Menschen teilgenommen - sie forderten die friedliche Loesung von Konflikten und wiesen dabei auch auf den derzeitigen Atomkonflikt mit dem Iran hin. Ingesamt fanden Aktionen in 83 Staedten statt. In Nuernberg etwa zogen rund 1000 Demonstranten durch die Innenstadt. In Landshut nahmen rund 200 Menschen an einer Kundgebung teil. Ihre Wurzeln haben die Ostermaersche im internationalen Protest gegen das atomare Wettruesten im Kalten Krieg. In den Jahren 1968 und 1983 gingen in Deutschland hunderttausende Menschen im Rahmen der Ostermaersche auf die Strassen.


Lehrer kuenftig mit Master statt Staatsexamen?

Fuer angehende Lehrer in Baden-Wuerttemberg soll das Staatsexamen abgeschafft und durch Bachelor- und Masterabschluesse ersetzt werden. Diesen Vorschlag von Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (CDU) haben die Lehrerverbaende abgelehnt. "Das Staatsexamen muss bleiben bis etwas Besseres entwickelt ist", forderte der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Rainer Dahlem. Er vermutet ein Sparprogramm hinter dem Vorschlag zur Einfuehrung der Abschluesse, wie es sie in den meisten Studiengaengen gibt. Ein grosser Vorteil fuer die Studenten sei, dass sie schon nach drei Jahren einen Studienabschluss besaessen und damit andere Berufsoptionen, etwa in der beruflichen Aus- und Weiterbildung, haetten, erklaerte Wissenschaftsminister Frankenberg. "Bislang mussten Studenten, die merkten, fuer den Unterricht nicht geeignet zu sein, dann nach fuenf oder mehr Jahren in einem anderen Studienfach von vorne beginnen oder ganz aussteigen."


Vor neuer Metall-Runde: Arbeitgeber kuendigen neues Angebot an

Im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie haben die Arbeitgeber ein neues Angebot angekuendigt. Wie das 'Handelsblatt' unter Berufung auf den Verhandlungsfuehrer der NRW-Arbeitgeber, Jaeger, berichtet, soll es auf der morgen in Duesseldorf beginnenden sechsten Verhandlungsrunde fuer den Bezirk Nordrhein-Westfalen vorgelegt werden. Jaeger schloss gegenueber der Zeitung einen Abschluss oberhalb von zwei Prozent nicht mehr aus. Bislang hatte der Verband Gesamtmetall lediglich 1,2 Prozent mehr Lohn und Gehalt angeboten. Die IG Metall fordert hingegen fuenf Prozent.


Ver.di will rasche Einigung mit Laendern

Nach der Einigung mit den Kommunen in mehreren Laendern will die Gewerkschaft ver.di nun auch den Tarifkonflikt mit den Bundeslaendern rasch beilegen. "Unser Ziel ist ein Abschluss noch im April", sagte ver.di-Chef Bsirske dem "Tagesspiegel". Gleichzeitig signalisierte er noch einmal Verhandlungsbereitschaft. Bsirske betonte, Tarifauseinandersetzungen endeten in der Regel nicht mit k.o.-Siegen, sondern mit Kompromissen. Die Laender verlangen nach wie vor eine Verlaengerung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden. Dagegen wehrt sich ver.di seit Anfang Februar mit Streiks. Mit einigen Kommunen hat sich die Dienstleistungsgewerkschaft bereits auf Kompromisse geeinigt.


Neue Tarif-Gespraeche fuer Unikliniken?

Der Geschaeftsfuehrer der Aerztegewerkschaft Marburger Bund in Baden-Wuerttemberg, Bernhard Resemann, sieht gute Chancen fuer die Wiederaufnahme der Verhandlungen in den bisher verhaerteten Fronten des Tarifstreits der Aerzte an den Uni-Kliniken. "Ich gehe davon aus, dass nach Ostern der Verhandlungsfaden wieder aufgenommen werden kann", sagte Resemann in einem dpa-Gespraech. Dafuer gebe es inoffiziell Hinweise. Die Aerzte seien aber bereit, den Streik notfalls weiter zuzuspitzen. Der Ausstand der Mediziner in Ulm, Tuebingen, Freiburg und Heidelberg geht am Dienstag und Mittwoch weiter. Sie streiken seit knapp fuenf Wochen fuer bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld. Man sei in allen Bereichen diskussionsfaehig, sagte Resemann. Allerdings warteten die Aerzte auf ein neues Angebot der Laender. "Wir wollen aber nicht die gleichen Inhalte, nur anders verpackt." Aerzte muessten ordentlich bezahlt werden.


Groesstes Passagierschiff der Welt in Hamburg eingelaufen

In der Hansestadt Hamburg ist das groesste Passagierschiff der Welt eingelaufen. Bei strahlendem Sonnenschein verfolgten rund 3.000 Schaulustige das Eindock-Manoever der "Freedom of the seas". Das neue Kreuzfahrtschiff soll im Trockendock einer Werft den letzten Schliff bekommen und Ende April zur Jungfernfahrt Richtung Oslo aufbrechen. Die "Freedom of the Seas" ist 339 Meter lang. Mehr als 4.000 Passagiere haben auf dem Luxusliner Platz.


Nach ICE-Unfall fahren Zuege wieder in beide Richtungen

Nach einem ICE-Unfall zwischen Darmstadt und Mannheim laeuft der Bahnverkehr auf der Strecke wieder in beide Richtungen. Zunaechst war nur ein Gleis fuer den Regionalverkehr freigegeben worden. Der Fernverkehr wurde ueber Darmstadt umgeleitet. Ab Sonntagnachmittag wurde der Bahnverkehr aber bereits wieder in beiden Richtungen aufgenommen.


Rassistischer Ueberfall in Potsdam

Bei einem fremdenfeindlichen Ueberfall ist ein Ingenieur aethiopischer Herkunft lebensgefaehrlich verletzt worden. Nach Angaben der Polizei wurde der 37-Jaehrige, der die deutsche Staatsbuergerschaft besitzt, in Potsdam von zwei unbekannten Taetern angegriffen. Er erlitt ein schweres Schaedel-Hirn-Trauma. Potsdams Oberbuergermeister Jakobs sprach von einer neuen Qualitaet im Vorgehen der rechtsextremen Szene, die im hoechsten Masse beunruhigend sei. Auch Innenminister Schoenbohm verurteilte die Tat scharf. Die Staatsanwaltschaft hat eine Belohnung von 5000 Euro fuer Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Taeter fuehren. Einziger Zeuge ist bisher ein Taxifahrer, der dem Ueberfallenen zu Hilfe kam.


Legendaerer WM-Zug machte Station im Hauptbahnhof

Der Weltmeisterzug von 1954 hat gestern Station in Kaiserslautern gemacht. Nach dem Titelgewinn bei der Fussball-Weltmeisterschaft in der Schweiz war das Team von Sepp Herberger mit dem VT 08 nach Deutschland zurueckgekehrt. Aus Anlass der Fussball-Weltmeisterschaft 2006 faehrt der legendaere WM-Zug alle deutschen Spielorte ab. Kaiserslautern war die sechste von zwoelf Stationen. Im Hauptbahnhof hatten sich mehrere hundert Schaulustige eingefunden. Sie bewunderten das eiserne Monument der Zeitgeschichte, in dem sich die 54er-Mannschaft von ihren Landsleuten feiern liess. Anwesend war auch Horst Eckel, einer der fuenf Weltmeister aus den Reihen des 1. FC Kaiserslautern. Ihm ist die damalige Triumphfahrt noch gut in Erinnerung. Am 23. April macht der historische WM-Zug Station im Stuttgarter Hauptbahnhof.


Mainzer da Silva wechselt zum VfB Stuttgart

Mittelfeldspieler Antonio da Silva wird den Bundesligisten FSV Mainz 05 zum Saisonende verlassen. Der Brasilianer einigte sich mit dem Ligakonkurrenten VfB Stuttgart auf einen Vertrag bis Ende Juni 2009. Wie ein Sprecher des schwaebischen Erstligisten weiter mitteilte, muss der Kontrakt zwischen dem 27-Jaehrigen und dem VfB nur noch unterschrieben werden. Zuvor hatten bereits die Klubs Uebereinkunft ueber einen Wechsel erzielt.


Berliner Eisbaeren bleiben deutscher Eishockey-Meister

Die Berliner Eisbaeren bleiben deutscher Eishockey-Meister. Die Berliner besiegten im dritten Play-Off-Finale die DEG Metro Stars aus Duesseldorf mit 6:2 und holten sich damit vorzeitig den Titel.


Kein Ende des Aprilwetters in Sicht

Nachmittags und abends Wechsel von Sonne, Wolken und Schauern, einzelne Gewitter. Im Nordwesten gelegentlich Sonne. An der See und im Bergland Boeen. In der kommenden Nacht im Osten und Sueden etwas Regen, sonst teils wolkig, teils klar und meist trocken. 8 bis 2 Grad, vereinzelt Bodenfrost. Morgen im Norden Sonne und Wolken, gelegentlich Schauer. Im Sueden dichte Wolken und zeitweise Regen. Temperaturen 9 bis 14, am Rhein bis 16 Grad. Die Aussichten: Am Mittwoch weiterhin wechselhaft, Temperaturen zwischen 10 Grad im Norden und 17 Grad im Suedwesten. Der Seewetterdienst Hamburg teilt mit: Deutsche Nord- und Ostseekueste: Suedwest bis West 5 bis 6, Boeen 7.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$) 0.8267 Euro
Kanada (1 $) 0.7204 Euro
England (1 Pfund) 1.4484 Euro
Schweiz (100 sfr) 63.661 Euro
Japan (100 Yen) 0.6968 Euro
Schweden (100 skr) 10.718 Euro
Suedafrika (100 R) 13.495 Euro
China (1 Yuan) 0.1016 Euro
 
Einige Indizes:
Dax: 5918.57 ( aktuell )
Dow-Jones-Index: 11128.77 ( Stand 17:00 MESZ )
Nikkei-Index: 17000.36
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ