GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 18.08.1999



* 3800 Todesopfer bei Erdbeben in der Tuerkei, darunter auch Deutsche
* Pharmaindustrie lehnt Abkommen ueber Arzneimittelbudget ab
* Krankenhaeuser fordern Ruecknahme der geplanten Gesundheitsreform
* Gewerkschaft droht mit Konsequenzen bei Aufweichung der Ladenoeffnung
* KaDeWe bleibt naechsten Sonntag geschlossen
* Aktionere der IG Farben beschliessen Entschaedigung von Zwangsarbeitern
* Hombach nun auch in der Kritik aus den eigenen Reihen
* Einsparungen bei der Deutschen Welle unumgaenglich
* Bei EU-Ministertreffen darf kuenftig wieder deutsch gesprochen werden
* Klaerschlammskandal nun auch in Bayern
* tm3 verpflichtet Fussballstars als Kommentatoren zur Champions League
* Boerse



3800 Todesopfer bei Erdbeben in der Tuerkei, darunter auch Deutsche

Die Zahl der Erdbebenopfer in der Tuerkei steigt weiter. Die Behoerden sprechen jetzt von rund 3800 Toten und fast 18.000 Verletzten. Unter den Todesopfern sind auch 3 Deutsche. 6 andere Deutsche werden noch vermisst. Inzwischen arbeiten im Katastrophengebiet mehr als 1000 Helfer aus 19 Laendern. Auch die Bundeswehr hat der Tuerkei Unterstuetzung angeboten. Die groesste tuerkische Raffinerie in Ismit steht immer noch in Flammen. Mit Loeschflugzeugen aus Deutschland und 3 anderen Laendern versuchen Spezialisten, den Brand unter Kontrolle zu bringen.


Pharmaindustrie lehnt Abkommen ueber Arzneimittelbudget ab

Die gestern abend erzielte Einigung zwischen Gesundheitsministerin Fischer und den Kassenaerzten ueber das Arzneimittelbudget fuer das laufende Jahr ist teilweise auf Kritik gestossen. Verrtreter der Pharmaindustrie erklaerten, die Branche muesse mit Ertragsverlusten in Milliardenhoehe rechnen. Auf Seiten der Aerzte hiess es, man wolle weiterhin eine Abschaffung der Budgetierung erreichen. Ablehnend aeusserten sich auch Politiker von Union und FDP. Im einzelnen ist vorgesehen, verstaerkt preiswertere Praeparate zu verordnen, um auf diese Weise das Budget einzuhalten.


Krankenhaeuser fordern Ruecknahme der geplanten Gesundheitsreform

Vertreter der Krankenhaeuser haben die Bundesregierung aufgefordert, den Gesetzentwurf fuer die zum 1. Januar 2000 geplante Gesundheitsreform zurueckzuziehen. Nach einem Treffen mit Ministerin Fischer sagte der Praesident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Pfoehler, in Bonn, den Kliniken werde zu viel zugemutet. Fuer die existenziellen Probleme der Krankenhaeuser habe die Regierung nach wie vor keine Loesungsansaetze.


Gewerkschaft droht mit Konsequenzen bei Aufweichung der Ladenoeffnung

Die Aufweichung der Ladenoeffnungszeiten hat moeglicherweise Konsequenzen fuer das Buendnis fuer Arbeit. Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen drohte der Bundesregierung mehr Konflikte mit den Gewerkschaften im Buensnis fuer Arbeit an, falls das Ladenschlussgesetz kippe. Die Deutsche Angestelltengewerkschaft in Nordrhein-Westfalen hat heute schon einmal vorsorglich den Manteltarifvertrag zum Jahresende gekuendigt. Damit will die Gewerkschaft sicherstellen, dass bei laengeren Oeffnungszeiten auch moeglichst bald die Tarife erhoeht werden koennen.


KaDeWe bleibt naechsten Sonntag geschlossen

Das groesste und bekannteste Kaufhaus Deutschlands, das KaDeWe in Berlin, bleibt am kommenden Sonntag geschlossen. Der Betriebsrat des Hauses lehnte einen Antrag auf eine zusaetzliche einmalige Oeffnung am Sonntag ab.


Aktionere der IG Farben beschliessen Entschaedigung von Zwangsarbeitern

Ehemalige Zwangsarbeiter der IG Farben sollen mit 3 Millionen DM aus einer Stiftung entschaedigt werden. Dies wurde heute auf der Hauptversammlung in Frankfurt am Main beschlossen. 92,5% der Aktionaere der Rechtsnachfolgerin IG Farben Industrie AG in Abwicklung stimmten der Beschlussvorlage der Liquidatoren zu. Das Geld soll aus dem Firmenvermoegen entnommen werden. Vertreter der kritischen Aktionaere und der NS Opferverbaende verlangten dagegen eine rasche Aufloesung des Unternehmens, um dann das gesamte Restkapital in Hoehe von 21 Millionen DM an die Opfer auszuzahlen.


Hombach nun auch in der Kritik aus den eigenen Reihen

Der ehemalige Kanzleramtsminister Hombach geraet wegen der juengsten Immobilienaffaire nun auch in der eigenen Partei unter Druck. Der Vorsitzende der nordrhein-westfaelischen SPD, Muentefering, bezeichnete es als kritisch, dass Hombach sich in den 80er Jahren als Landesgeschaeftsfuehrer der Sozialdemokraten auf eine private Zusammenarbeit mit einem grossen Auftragnehmer der Partei eingelassen habe. Das Magazin Stern hatte gestern von einem Bauprojekt in Kanada berichtet. Daran seien Hombachs Mutter beteiligt und mittelbar ein Werbeunternehmer, der fuer Kampagnen im Auftrag der SPD in Nordrhein-Westfalen Millionenhonorare erhalten habe.


Einsparungen bei der Deutschen Welle unumgaenglich

Die Bundesregierung haelt an den Einsparungen bei der Deutschen Welle fest. Ihr Sprecher Heye forderte den Sender heute zu konstruktiven Vorschlaegen auf. Als Moeglichkeit nannte Heye eine staerkere Kooperation mit ARD und ZDF. Die Angaben des Intendanten der Deutschen Welle, Weyrich, dass wegen der Einsparungen 745 Stellen gestrichen werden muessten, seien nicht nachvollziehbar.


Bei EU-Ministertreffen darf kuenftig wieder deutsch gesprochen werden

In der Europaeischen Union ist der Sprachenstreit zwischen Deutschland und Finnland beigelegt. Bei allen Ministertreffen wird kuenftig wieder deutsch gesprochen. Finnland hat wochenlang auf das ungeschriebene Gesetz der EU gepocht, dass bei informellen Ministertreffen neben Englisch und Franzoesisch nur die Sprache des Landes zugelassen ist, das die Ratspraesidentschaft hat. Finnland ist zur Zeit in der Praesidentenrolle.


Klaerschlammskandal nun auch in Bayern

Eine Woche nach dem Klaerschlammskandal in Frankreich ist ein aehnlicher Fal in Bayern bekannt geworden. Eine Fabrik in Platling verarbeitete jahrelang Klaerschlamm zu Tierfutter. Die Behoerden hatten dies erlaubt.


tm3 verpflichtet Fussballstars als Kommentatoren zur Champions League

Der Fernsehsender tm3 hat die ehemaligen Fussballprofis Karl-Heinz Rummenigge, Hansi Mueller und Stefan Kunz als Co-Kommentatoren fuer die Champions League verpflichtet. Franz Beckenbauer und Guenther Netzer hatten in den letzten Wochen Angebote von tm3 abgelehnt. Die Champions League beginnt in einem Monat.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,8588 DM= 0.9503 Euro
Kanada(1 $)  1,2553 DM= 0.6418 Euro
England(1 Pfund)  2,9805 DM= 1.5239 Euro
Schweiz(100 sfr)  122,1478 DM= 62.453 Euro
Japan(100 Yen)  1,6408 DM= 0.8389 Euro
Schweden(100 skr)  22,3626 DM= 11.433 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5230,47( aktuell )  
Dow-Jones-Index:11046,79( Stand 17:00 MESZ )  
11117,08( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:17892,26
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    18:00 MESZ
Radio7    19:00 MESZ
SWR3    20:00 MESZ