Bundespraesident Koehler fordert mehr Mut zu Reformen |
Bundespraesident Horst Koehler hat die Deutschen zu Weihnachten zu
mehr Mitmenschlichkeit ermuntert. "Weihnachten erinnert uns daran,
dass wir uns umeinander kuemmern sollen", sagte Koehler in seiner
vorab veroeffentlichten ersten Weihnachtsansprache als
Staatsoberhaupt. Ausserdem sei der Mut der Deutschen gefordert: Es
muesse erkannt werden, "dass unsere Kinder und Enkel nur dann eine
gute Zukunft haben koennen, wenn wir Veraenderungen wagen". Koehler
sagte, er sei zuversichtlich: "Es wird gut ausgehen, wenn wir den Mut
finden, uns auf die Kraft der Freiheit und Mitmenschlichkeit zu
besinnen." Koehler fuegte hinzu, es gebe "viele Moeglichkeiten, fuer
einen anderen da zu sein". Das Kuemmern um andere koenne damit
beginnen, "das wir einfach mal zuhoeren und einem Fremden ein Laecheln
schenken". Er habe bei vielen Begegnungen ueberall in Deutschland
erlebt, wie Menschen fuereinander da seien und sich gegenseitig
unterstuetzten, sagte der Bundespraesident. Diese Beispiele machten
Mut und zeigten, dass es "in unserem Land viele Menschen mit guten
Ideen" gebe. Zugleich mahnte Staatsoberhaupt Koehler, jeder koenne
seinen Beitrag zur Bewaeltigung der grossen Aufgaben in Deutschland
leisten. Von der Politik erwarte er dabei, dass sie "klar und
wahrhaftig" handele und "den Menschen nichts vormacht". Allen, denen
es zu Weihnachten nicht so gut gehe, wuenschte Koehler, "dass es fuer
Sie bald wieder aufwaerts geht". |
Dialog mit Muslimen gefordert |
Berlin. Fuehrende Vertreter der beiden grossen christlichen Kirchen
haben sich anlaesslich des Weihnachtsfestes dafuer ausgesprochen, den
Dialog mit den Muslimen zu verbessern. Der Vorsitzende der deutschen
Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, sagte, der Dialog muesse
verstaerkt werden, weil manche Anzeichen dafuer spraechen, dass ein
Zusammenprall der Kulturen denkbar erscheine. Der Ratsvorsitzende der
Evangelischen Kirche in Deutschland, Huber, erklaerte, zur Toleranz
gehoere auch, Differenzen auszuhalten und auszutragen. |
Kirchen fordern zu Solidaritaet auf |
Deutsche Bischoefe haben zu Weihnachten an die Deutschen appeliert,
untereinander mehr Solidaritaet zu zeigen und sich weniger von
Egoismus leiten zu lassen. Bischof Huber, Ratsvorsitzender der
Evangelischen Kirche, rief in seiner Weihnachtspredigt zudem zur
besseren Integration von Auslaendern auf. Menschen, die nicht in ihre
Heimat zurueckkehren koennten, sollte zugestanden werden, hier
dauerhaft zu bleiben. |
Bischoefe besuchen Gefangene zu Weihnachten |
Ulm/Karlsruhe. Die katholischen Bischoefe in Wuerttemberg haben am
heutigen Heiligabend mit Strafgefangenen Weihnachten gefeiert. Bischof
Gebhard Fuerst von der Dioezese Rottenburg-Stuttgart besuchte die
Haeftlinge in Ulm. Weihbischof Thomas Maria Renz traf mit Inhaftierten
in Schwaebisch Hall zusammen. Weihbischof Johannes Kreidler besuchte
Haeftlinge in der Justizvollzugsanstalt in Stuttgart-Stammheim . Zu
Weihnachten gehoert nach Ansicht des badischen Landesbischofs Ulrich
Fischer der helle Glanz des Festes, aber auch der Blick auf das Leid
der Welt. So schreibt er in seiner Weihnachtsbotschaft. Wenn die
weihnachtliche Freude nicht zu oberflaechlicher Froehlichkeit
verkommen solle, gehoere zum Jubel ueber das Wunder von Bethlehem auch
der Schmerz ueber das Kreuz. "Darum gehoert zum Weihnachtsfest auch
das Gedenken an jene, die im Bethlehem des Jahres 2004 ohne Hoffnung
leben, buchstaeblich eingemauert, die sie zu Gefangenen macht", sagte
der Bischof. |
Schmidt will mehr Lohn fuer Pflegekraefte |
Berlin. Pflegekraefte sollen nach Ansicht von Bundessozialministerin
Schmidt besser bezahlt werden. Schmidt sagte, Pflegekraefte leisteten
eine schwere Arbeit, deshalb muessten sie mehr bekommen. Sie kuendigte
ausserdem an, dass sie in der zweiten Haelfte des naechsten Jahres
Vorschlaege fuer eine Reform der Pflegeversicherung vorlegen wird. |
Einnahme-Einbruch der Rentenkassen ausgeglichen |
Berlin. Die finanzielle Lage der Rentenkassen hat sich wieder
verbessert. Der Praesident der Bundesversicherungsanstalt fuer
Angestellte, Rische, sagte, der dramatische Einbruch bei den Einnahmen
in November habe sich im Dezember nicht fortgesetzt. Nach seinen
Worten sind die Einnahmen in diesem Monat so hoch, dass die Luecke
sogar ausgeglichen werden konnte. Trotzdem bleibe die finanzielle Lage
angespannt. Der BfA-Praesident geht deshalb davon aus, dass der Bund
spaetestens Ende 2005 mit einem Darlehen einspringen muss. Rische
erwartet ausserdem eine Nullrunde bei den Renten im kommenden Jahr. |
CDU zahlt Meyer angeblich 52.000 Euro Abfindung |
Die CDU zahlt ihrem wegen der RWE-Gehaelteraffaere zurueckgetretenen
Generalsekretaer Meyer angeblich eine Abfindung von rund 52.000 Euro
aus der Parteikasse. Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Kreise
in der CDU-Parteizentrale berichtet, hat Meyer gemaess seinem
Arbeitsvertrag Anspruch auf eine Entschaedigungszahlung von je einem
Monatsgehalt pro Amtsjahr. Meyer war 2001 zum neuen Generalsekretaer
der Christdemokraten berufen worden und verdiente zuletzt rund 13.000
Euro monatlich als Parteimanager. |
IG Metall warnt erneut vor laengeren Arbeitszeiten |
Frankfurt am Main. Angesichts der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit hat
der IG-Metall-Vorsitzende Peters noch einmal vor laengeren
Arbeitszeiten gewarnt. In einem Interview erklaerte Peters, wenn alle,
die eine Beschaeftigung haben, laenger arbeiteten, haetten Arbeitslose
gar keine Chance mehr, wieder einen Job zu finden. Der IG-Metall-Chef
kritisierte zugleich die zunehmende Arbeitsverdichtung durch
Rationalisierungsmassnahmen. Die Arbeitnehmer muessten immer mehr
Aufgaben in immer kuerzerer Zeit bewaeltigen und seien deshalb relativ
schnell ausgepowert. |
Seehofer soll zum Sozialverband VdK wechseln |
Berlin. Ein Wechsel des CSU-Politikers Horst Seehofer zum
Sozialverband VdK wird wahrscheinlicher. Verbandspraesident Hirrlinger
sprach sich in einem Interview ausdruecklich dafuer aus, dass Seehofer
sein Nachfolger wird. Gestern hatte Seehofer Gespraeche mit dem VdK
bestaetigt. Der Einfluss des VdK duerfte in Zukunft steigen: Der
Verband will bis 2006 mit dem Sozialverband von Deutschland
fusionieren. |
Einzelhandel hofft auch weiterhin auf ein besseres Konsumklima |
Berlin. Nach dem unerwartet guten Weihnachtsgeschaeft hofft der
Einzelhandel, dass die Kunden auch weiterhin mehr einkaufen. Der
Praesident des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels, Franzen
sagte, die Kunden haetten ihre Lust am Einkaufen wieder gefunden. Im
Weihnachtsgeschaeft verzeichneten die Geschaefte im Vergleich zum
Vorjahr ein Umsatzplus von etwa 1,3 Prozent. Auf das gesamte Jahr 2004
gerechnet muss die Branche dagegen wieder leicht sinkende Umsaetze
verkraften. |
Neue Skandalfotos bei der Bundeswehr entdeckt |
Im Zusammenhang mit dem Misshandlungsskandal bei der Bundeswehr in
Coesfeld hat die Staatsanwaltschaft 88 Fotos sichergestellt. Wie das
Magazin "Der Spiegel" berichtet, seien Soldaten einer
Ausbildungskompanie von ihren Vorgesetzten nach einem Nachtmarsch in
einen Hinterhalt gelockt worden. Gefesselt mit Kabelbindern haetten
sie knieend oder baeuchlings auf dem Boden ausharren muessen. In einer
Sandkuhle seien sie geschlagen worden, so "Der Spiegel" weiter.
Minister Struck habe sich empoert ueber das Verhalten der Vorgesetzten
gezeigt. |
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