Erstes TV-Duell zwischen Kanzler und Kandidat |
Berlin. Vier Wochen vor der Bundestagswahl haben sich Bundeskanzler
Schroeder und sein Herausforderer Stoiber von der Union am Abend das
erste TV-Duell in der deutschen Fernsehgeschichte geliefert. Beide
Kandidaten warben in der live von RTL und Sat1 ausgestrahlten Sendung
um das Vertrauen der Waehler. Zu den innenpolitischen Schwerpunkten
zaehlte erwartungsgemaess der Streit um die Finanzierung der
Hochwasserschaeden und damit auch um die Verschiebung der zweiten Stufe
der Steuerreform sowie der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Eine
Kontroverse entzuendete sich an der Frage kuenftiger Koalitionspartner.
Stoiber schloss eine Große Koalition definitiv aus, waehrend Schroeder
erklaerte, mit Ausnahme der PDS muessten alle politischen Parteien
koalitionsfaehig sein. Stoiber warf dem Kanzler daraufhin vor, die SPD
sei trotz gegenteiliger Aussagen bereits mehrfach Buendnisse mit der
PDS auf Landesebene eingegangen. Wichtigstes Thema der Außenpolitik
war die deutschen Haltung bei einem moeglichen US-Angriff auf den Irak.
Waehrend der Kanzler eine Beteiligung der Bundesrepublik klar ablehnte,
erwiderte Stoiber, diese Frage koenne erst im Ernstfall in Abstimmung
mit den Verbuendeten beantwortet werden. |
Evakuierung im Landkreis Prignitz aufgehoben |
Potsdam/Hamburg. Der Krisenstab in Brandenburg hat die Hochwasser-
Evakuierung im Landkreis Prignitz aufgehoben. Seit heute duerfen die
Bewohner der 37 geraeumten Ortschaften wieder in ihre Haeuser und
Wohnungen zurueck. Der Katastrophenalarm bleibt aber bestehen. Waehrend
sich die Hochwasserlage in den ostdeutschen Bundeslaendern entspannt,
muessen die Betroffenen in Norddeutschland noch etwa eine Woche lang
mit Deichbruechen rechnen. In Niedersachsen faellt der Elbpegel zurzeit
rund einen Zentimeter in der Stunde. Die Deiche sind jedoch aufgeweicht
und an vielen Stellen bruechig. Bundeswehr und Technisches Hilfswerk
wollen ihre Hilfskraefte auch in den kommenden Tagen nicht reduzieren.
Fuer beide ist es der groesste je dagewesene Katastropheneinsatz. |
Gottesdienste im Zeichen der Flutkatastrophe |
In den Hochwassergebieten standen viele Gottesdienste ganz im Zeichen der
Flutkatastrophe. In Dresden versammelten sich 2000 Menschen auf dem
Schlossplatz zu einem oekumenischen Gottesdienst an dem auch Kanzler
Schroeder und Ministerpraesident Milbradt teilnahmen. Die Kirchen
mahnten in der Veranstaltung unter dem Motto "...und die Taube brachte
einen Oelzweig" einen sorgsameren Umgang mit der Umwelt an. Im
niedersaechsischen Amt Neuhaus wurde ein Feldgottesdienst abgehalten. Die
Gemeinde Lauenburg wollte dafuer danken, dass die Stadt von der
verheerenden Flut verschont geblieben ist. |
Allianz bietet wieder Hochwasser-Versicherungen an |
Berlin. Die Allianz-Gruppe will wieder Versicherungen gegen Hochwasser
anbieten. Ein Unternehmenssprecher sagte, in Bayern koennten schon ab
der kommenden Woche neu Vertraege abgeschlossen werden. In Sachsen
will die Allianz erst in zwei bis drei Wochen wieder Hochwasser-
Versicherungen anbieten. Der Sprecher sagte, es sei ein normaler
Vorgang, dass waehrend einer Katastrophe keine neuen Vertraege
abgeschlossen werden. Das Risiko sei fuer die Versicherungen zu gross. |
Regierung will Banken am Schuldenerlass beteiligen |
Die Bundesregierung will die Banken an dem geplanten Schuldenerlass
fuer besonders betroffene Hochwasseropfer beteiligen. Wirtschaftsminister
Mueller sagte in Berlin, die Kreditinstitute koennten in dieser Frage
nicht ganz aus der Verantwortung entlassen werden. Wenn ein Unternehmen
sich nicht mehr von den Folgen des Hochwassers erhole, muessten die
Banken mit einem Totalausfall der Kredite rechnen. Die EU-Kommission
sagte unterdessen finanzielle Unterstuetzung in Milliardenhoehe fuer den
Wiederaufbau zu. Auch die heimische Industrie solle gezielt gefoerdert
werden. |
Bauvorhaben im Ueberflutungsgebiet auf den Pruefstand |
Nach der Hochwasserkatastrophe an der Elbe hat Brandenburgs Umweltminister
Birthler dazu aufgerufen, alle geplanten Bauvorhaben im Ueberflutungsgebiet
der Fluesse zu ueberpruefen. In der Zeitschrift "Super Illu" forderte
Birthler mehr Rueckzugsflaechen, in denen sich die Fluesse bei
Hochwasser ausbreiten koennen. Innerhalb der vergangenen 100 Jahre seien
diese Flaechen um rund 80 Prozent reduziert worden.
Bundesverkehrsminister Bodewig hatte bereits gestern erklaert, dass jetzt
alle Ausbauprojekte an deutschen Fluessen auf den Pruefstand kaemen,
dazu gehoere auch die Vertiefung der Elbe. |
Bahn will entstandene Schaeden selbst zahlen |
Die Deutsche Bahn will die durch die Flutkatastrophe enstandenden Schaeden
selbst begleichen. "Der Bahn stehen in diesem Jahr noch ausreichende
Mittel fuer Investitionen zur Verfuegung. Daraus wird erst einmal
bezahlt", sagte Bahnchef Mehdorn der "Bild am Sonntag". Allein in
Sachsen seien 700 Kilometer Gleise - mehr als 20% des Schienennetzes -
zerstoert oder schwer beschaedigt. "Wir rechnen mit einem Betrag im
oberen dreistelligen Millionenbereich", so Mehdorn. Am Mittwoch will
die Bahn eine erste Schadensbilanz vorlegen. |
17jaehriger im Mordfall Rebecca verhaftet |
Mehr als vier Monate nach dem Mord an der 15jaehrigen Rebecca aus Koeln
hat die Polizei den mutmasslichen Taeter gefasst. Der 17jaehrigen
wurde wegen dringenden Tatverdachts festgenommen. Kurz darauf erliess der
Haftrichter einen Haftbefehl. |
1. Fussballbundesliga |
Schalke 04 - Hertha BSC 0:0 Nuernberg - Hannover 3:1 |
Quellen |
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