GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 01.04.2003



* Neue Gesetze in Kraft getreten
* Gewerkschaftsrat der SPD zusammengetreten
* Investitionen im Baubereich angestrebt
* Regierung schickt keine deutschen Kriegsschiffe nach Gibraltar
* Neuer Bischof des Ruhrbistums bestaetigt
* Handwerk bereit auf Inhaberprinzip zu verzichten
* Bundestagsfraktion der Union debattiert ueber Irak
* Krankenkassen lehnen Schmidt-Vorschlaege ab
* Bahntarifstreit moeglicherweise vor dem Abschluss
* Teufel fordert Fusion der Genossenschaftsverbaende
* Baden-Wuerttembergische Chemie-Branche kann Umsaetze halten
* Vertraege fuer Pop-Akademie unterzeichnet
* Erste SARS-Erkrankung in Deutschland
* Millionenschaden durch Grossbrand in Moebelhaus
* Polizei klaert Ueberfall auf Zigaretten-LKW auf
* Acht Jahre Haft fuer Muttermoerder
* Ermittlungen gegen Schleuserbande
* Siebenjaehriger Junge wurde erschlagen
* Schwenninger Wild Wings muessen DEL verlassen
* Boerse



Neue Gesetze in Kraft getreten

Berlin. Verbraucher, Arbeitgeber und Unternehmer in Deutschland muessen sich von heute an auf einige Gesetzesaenderungen einstellen. Eine der Neuerungen betrifft die so genannten Mini-Jobs. Hier steigt die steuerfreie Lohngrenze von bisher 325 auf 400 Euro. Auch das Waffengesetz wurde geaendert, beziehungsweise verschaerft. Sportschuetzen duerfen kuenftig erst mit 21 Jahren eine Waffe erwerben, bisher lag die Altersgrenze bei 18 Jahren. Fuer Jaeger steigt die Grenze von 16 auf 18 Jahre. Der Verkauf von Zigaretten an Jugendliche wird eingeschraenkt. Die Tabakwaren duerfen kuenftig nicht mehr an Kinder unter 16 Jahren verkauft werden. Ausserdem muessen nach dem neuen Jugendschutzgesetz Computerspiele und Bildschirmspielgeraete aehnlich wie Kino- und Video-Filme mit einer Altersfreigabe gekennzeichnet sein.


Gewerkschaftsrat der SPD zusammengetreten

Berlin. Unter Leitung von Bundeskanzler Schroeder und DGB-Chef Sommer ist heute der Gewerkschaftsrat der SPD zusammengetreten, um ueber die Reformplaene der Regierung zu beraten. Der Kanzler hat bereits klargestellt, dass er seine Reformplaene ohne groessere Veraenderungen durchsetzen will. Die Gewerkschaften haben in den letzten Wochen deutliche Kritik an einigen Plaenen geuebt und sich vor allem gegen Kuerzungen im Sozialbereich ausgesprochen. Morgen will der DGB mit einer Protestkampagne gegen Sozialabbau beginnen.


Investitionen im Baubereich angestrebt

Berlin. Die Bundesregierung und die Baubranche wollen gemeinsam fuer mehr Investitionen im Baubereich sorgen. Darauf haben sich die Minister Clement und Stolpe mit den Verbaenden der Bauwirtschaft geeinigt. Vereinbart wurde unter anderem, Partnerschaften zwischen oeffentlichen und privaten Unternehmen zu foerdern. Ausserdem sollen mehr Strassen privat finanziert werden. Schwarzarbeit werde kuenftig durch mehr Kontrollen und die Einrichtung einer zentralen Meldestelle staerker bekaempft.


Regierung schickt keine deutschen Kriegsschiffe nach Gibraltar

Berlin. Deutschland wird nach den Worten von Verteidigungsminister Struck keine Kriegsschiffe in die Meerenge von Gibraltar schicken. Nach einer Sitzung der SPD-Bundestagsfraktion erklaerte Struck, der von den USA gewuenschte Marine-Einsatz zum Schutz vor Terroranschlaegen werde von anderen NATO-Staaten bereitgestellt. Um welche Staaten es sich dabei handelt, sagte der Minister nicht.


Neuer Bischof des Ruhrbistums bestaetigt

Essen/Trier. Der Trierer Weihbischof Felix Genn wird neuer Bischof des Ruhrbistums Essen. Das bestaetigten Duesseldorfer Regierungskreise am Dienstag. Zuvor hatte die "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" berichtet, das Essener Domkapitel habe Genn zum Bischof gewaehlt. Als Nachfolger des vor zehn Monaten zurueckgetretenen Hubert Luthe wird der 53-jaehrige Genn eine Million Katholiken an Rhein, Ruhr und Lenne fuehren. Genn stammt aus Burgbrohl (Dioezese Trier). Dort wurde er 1976 zum Priester geweiht. Die Bischofskonferenz ernannte ihn zum stellvertretenden Vorsitzenden der Kommission fuer Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste.


Handwerk bereit auf Inhaberprinzip zu verzichten

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) ist nach einem Bericht des "Westfalen-Blatts" bereit, auf das so genannte Inhaberprinzip zu verzichten. Das solle auf dem Handwerkertag, der in der kommenden Woche in Hannover beginnt, bekannt gegeben werden. Das Inhaberprinzip schreibt vor, dass ausser in der GmbH - der Inhaber eines Handwerksbetriebes selbst Meister ist. Kuenftig soll es genuegen, wenn ein Meister in dem Betrieb beschaeftigt wird. Mit dem Verzicht auf das Inhaberprinzip will der ZDH einen Kompromiss in der Diskussion um die weitgehende Abschaffung des Meisterbriefs vorlegen.


Bundestagsfraktion der Union debattiert ueber Irak

Die Bundestagsfraktion der Union ist zu Beratungen ueber ihre Haltung zum Irak- Krieg zusammengekomen. Im Mittelpunkt steht die parteiinterne Kritik an der pauschalen Rechtfertigung von CDU- Chefin Merkel fuer das US-Vorgehen. Fraktionsvize Merz staerkte Merkel im Deutschlandradio den Ruecken. Er teile ihre Haltung, sagte er. Seine zuvor geaeusserte Kritik habe allein den US-Konzeptionen fuer die Zeit nach dem Krieg gegolten. Dagegen hatte der saarlaendische Ministerpraesident Mueller (CDU) am Montagabend erneut bekraeftigt, er halte den Irak-Krieg fuer voelkerrechtswidrig.


Krankenkassen lehnen Schmidt-Vorschlaege ab

Die Krankenkassen lehnen die von Bundesgesundheitsministerin Schmidt vorgeschlagene Koppelung von Rezeptgebuehren an Hausarztbesuche ab. Es sollte den Krankenkassen ueberlassen werden, ob sie Hausarztmodelle anbieten, sagte der Sprecher des Betriebskassenverbandes, Lanz, der "Berliner Zeitung". Schmidt hatte vorgeschlagen, die Rezeptgebuehr auf einen Euro zu senken, wenn sich die Patienten verpflichten, erst ihren Hausarzt aufzusuchen. Die Ministerin will der SPD-Fraktion heute ihre Plaene zur Strukturreform im Gesundheitswesen erlaeutern.


Bahntarifstreit moeglicherweise vor dem Abschluss

Frankfurt am Main. Der Tarifstreit bei der Deutschen Bahn steht moeglicherweise vor dem Abschluss. Arbeitgeber und die Gewerkschaft der deutschen Lokomotivfuehrer wollen den im Maerz fuer die uebrigen Bahnbeschaeftigten erzielten Tarifabschluss uebernehmen. Die entsprechende Empfehlung der Schlichter werden beide Seiten noch ihren Gremien vorlegen und wie es heisst, eine Annahme empfehlen. Der Abschluss sah unter anderem eine Einkommenserhoehung um 3,2 Prozent sowie eine Angleichung der Ostgehaelter vor.


Teufel fordert Fusion der Genossenschaftsverbaende

Stuttgart. Ministerpraesident Erwin Teufel (CDU) hat am Dienstag erneut fuer eine Fusion des badischen mit dem wuerttembergischen Genossenschaftsverbandes plaediert. Die Zeit sei reif dafuer, sagte Teufel auf dem Wirtschaftstag der wuerttembergischen Volks-und Raiffeisenbanken in Stuttgart. Ein baden-wuerttembergischer Genossenschaftsverband waere fuer das Land, fuer die einzelnen Genossenschaften, fuer die Wirtschaft und die Buerger eine ideale Loesung, erklaerte der Ministerpraesident vor rund 1.100 Unternehmern aus Wuerttemberg. Bisher zeigen die badischen Genossenschaften allerdings kein Interesse an einer Fusion, waehrend die wuerttembergischen mit den Genossen in Bayern ueber einen Zusammenschluss verhandeln.


Baden-Wuerttembergische Chemie-Branche kann Umsaetze halten

Stuttgart. Die Chemie-Industrie in Baden-Wuerttemberg hat im vergangenen Jahr deutliche Umsatzrueckgaenge im Inland durch ein Wachstum im Ausland wettmachen koennen. Das erklaerte der Vorsitzende des Landesverbandes der Chemischen Industrie, Alexander Dehio, am Dienstag in Stuttgart. Der Umsatz der Branche in Baden-Wuerttemberg stagnierte 2002 bei einem leichten Minus von 0,2 Prozent auf 15 Milliarden Euro. Nur der um 4,5 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro gestiegene Auslandsumsatz konnte einen groesseren Umsatzrueckgang im Jahr 2002 verhindern. Im Inland ging der Absatz um 4,2 Prozent zurueck. Am staerksten betroffen war dabei die Lack- und Farbindustrie. Zu schaffen machen der Branche neben der schwachen Inlandsnachfrage auch die hohen Rohoelpreise sowie der immer staerker werdende Euro.


Vertraege fuer Pop-Akademie unterzeichnet

Mannheim. Die Gesellschafter der Popakademie haben am Dienstag den Vertrag fuer die Akademie unterschrieben. Zu den Unterzeichnern gehoert auch der SWR. Ziel der Einrichtung ist es, zum Wintersemester mit rund 50 Studenten den Lehrbetrieb zu beginnen. Sie sollen sowohl im kuenstlerischen Bereich unterrichtet werden als auch die betriebswirtschaftlichen Grundlagen des Musikgeschaeftes lernen. Zu den Gastdozenten der Akademie gehoeren neben Lokalmatador Xavier Naidoo auch der in der Jazz-Szene beheimatete Gitarrist von Klaus Lage, Peter Woelpel, sowie T.M. Stevens, der als Bassist bereits bei Joe Cocker und Tina Turner spielte.


Erste SARS-Erkrankung in Deutschland

Duesseldorf. Die Lungenkrankheit SARS ist jetzt zum ersten Mal bei einem Deutschen nachgewiesen worden. Der 72 Jahre alte Mann hat sich nach Angaben der behandelnden Aerzte der Lungenklinik im sauerlaendischen Hemer vermutlich waehrend einer Asienreise angesteckt. Der Patient sei inzwischen fieber- und beschwerdefrei. Es gebe auch keine Anzeichen dafuer, dass der Mann vor seiner stationaeren Behandlung irgendjemanden angesteckt hat.


Millionenschaden durch Grossbrand in Moebelhaus

Maulburg. Bei einem Brand in einem Moebelhaus in Maulburg (Kreis Loerrach) ist am Dienstagmittag ein Schaden in Millionenhoehe entstanden. Nach Polizeiangaben wurde ein Teil des Geschaefts bis auf die Grundmauern zerstoert. Nur eine Brandschutzmauer habe ein Uebergreifen der Flammen auf weitere Gebaeude verhindert. Alle Beschaeftigen und Kunden konnten sich rechtzeitig ins Freie retten. Die Feuerwehr war mit 100 Maennern vor Ort. Die Brandursache ist noch unklar.


Polizei klaert Ueberfall auf Zigaretten-LKW auf

Die Polizei hat nach eigenen Angaben den Raubueberfall auf einen Lastwagen mit Zigaretten in der Naehe von Stuttgart aufgeklaert. Nach Angaben der Polizei in Augsburg vom Dienstag wurden bereits Mitte Maerz sechs Tatverdaechtige festgenommen. Gegen fuenf sei Haftbefehl erlassen worden. Im Februar diesen Jahres hatten mehrere unbekannte Taeter bei Stuttgart einen Lastwagenfahrer ueberfallen und Zigaretten im Wert von rund 740.000 Euro gestohlen. Die Polizei kam auf die Spur der Verdaechtigen, nachdem Anfang Maerz mehrere Stangen und Kartons des Diebesgutes im Raum Augsburg zum Kauf angeboten worden waren. Die Maenner stammen nach Polizeiangaben aus Augsburg und Crailsheim (Kreis Schwaebisch Hall) und sind zwischen 21 und 29 Jahre alt.


Acht Jahre Haft fuer Muttermoerder

Karlsruhe. Das Karlsruher Landgericht hat am Dienstag einen Mann, der seine Mutter getoetet hat, zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt. Er hatte vor Gericht gestanden, seiner Mutter mit zwei Fleischermessern 13 Stiche versetzt zu haben. Zuvor hatte der 23-Jaehrige der schlafenden Frau einen Ziegelstein auf den Kopf geschlagen. Nach Angaben eines Gutachters ist der Mann "vermindert steuerungsfaehig". Er leide an Entwicklungsstoerungen. Vor Antritt der Haft muss der 23-Jaehrige sich in einer psychiatrischen Klinik behandeln lassen.


Ermittlungen gegen Schleuserbande

Hamburg. Bundesgrenzschutz und Staatsanwaltschaft gehen seit dem Morgen gegen eine internationale Schleuserbande vor. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind rund 400 Beamte im Einsatz. Die Organisation soll ueberwiegend aus Algeriern bestehen. Das Hamburger Amtsgericht hat fuer den Einsatz Haftbefehle und 24 Durchsuchungs-Beschluesse erlassen. Der Bundesgrenzschutz ermittelt schon seit Oktober vergangenen Jahres gegen die Schleuserbande.


Siebenjaehriger Junge wurde erschlagen

Schoenenberg-Kuebelberg. Der siebenjaehrige Junge, der in der Nacht zum Dienstag tot auf einem Schulgelaende in Schoenenberg-Kuebelberg aufgefunden wurde, ist erschlagen worden. Das ergab die Obduktion der Leiche am Dienstagnachmittag. Der Leitende Oberstaatsanwalt in Zweibruecken, Eberhard Bayer, teilte mit, Tatwerkzeug koennten Pflastersteine sein. Solche Steine mit Blutspuren seien in der Naehe der Leiche entdeckt worden. Von dem oder den Taetern gebe es aber noch keine Spur. Die Eltern hatten den Jungen am Montagabend als vermisst gemeldet. Im Rahmen einer sofort eingeleiteten Suchaktionen fanden Einsatzkraefte in der Nacht die Leiche des Kindes.


Schwenninger Wild Wings muessen DEL verlassen

Schwenningen. Das Eishockeyteam Schwenninger Wild Wings hat am Dienstag beim Amtsgericht Villingen Insolvenz angemeldet. Wie bereits seit Monaten erwartet, konnte der hoch verschuldete Traditionsverein aus dem Schwarzwald bis zum 31. Maerz nicht die erforderlichen Geldmittel aufbringen. Damit muessen die Wild Wings die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) verlassen. In welcher Spielklasse Schwenningen kuenftig antritt, ist unklar. Ziel ist die Teilnahme an der 2. Bundesliga. Nach den DEL-Statuten muesste der Verein aber in die Landesliga absteigen. Sportlich hatten sich die Wild Wings gegen die Frankfurt Lions fuer den Verbleib in der DEL qualifiziert. Nun bleiben die Lions in der ersten Liga.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  0.9186 Euro
Kanada(1 $)  0.6259 Euro
England(1 Pfund)  1.4480 Euro
Schweiz(100 sfr)  67.736 Euro
Japan(100 Yen)  0.7773 Euro
Schweden(100 skr)  10.831 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:2395.72( aktuell )  
Dow-Jones-Index:7979.69( Stand 17:00 MESZ )  
7992.13( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:7866.67
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ