GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 23.07.2001



* Durchbruch bei der Bonner Weltklimakonferenz durch Kompromiss
* Reaktionen von Bunderegierung und Umweltverbaenden auf Bonner Gipfel
* Gruene befuerworten Mazedonien-Einsatz unter bestimmten Bedingungen
* Nachruestung von Panzern mit besserem Minenschutz
* Bundesregierung begruesst Vorschlaege zu Verkleinerung der G8-Treffen
* EU-Kommission sieht Oeko-Strom-Beihilfe als unzulaessig an
* Weitere Ermittlungsverfahren zur FlowTex-Affaire
* Mordfall offenbar aufgeklart
* Motorsport: Grosser Preis von Deutschland bleibt auf dem Hockenheimring
* Boerse



Durchbruch bei der Bonner Weltklimakonferenz durch Kompromiss

Bei der Bonner Weltklimakonferenz stehen die USA wegen ihres kategorischen Neins zum Kyoto-Protokoll diplomatisch und wirtschaftlich als Verlierer da. Das ist das Fazit eines deutschen Delegationsmitglieds. Die Staatengemeinschaft koenne auch ohne die USA handeln. Unterdessen herrscht allgemeine Erleichterung ueber den Durchbruch von Bonn. Bundeskanzler Gerhard Schroeder hat sich in die Schar der Gratulanten eingereiht, und auch er hob die Leistung des niederlaendischen Konferenzpraesidenten hervor. Nach einem Verhandlungsmarathon ueber knapp 30 Stunden war es ihm gelungen, die unentschlossenen Laender Japan, Kanada und Russland von seinem Kompromissvorschlag zu ueberzeugen. Das Klimaschutz-Protokoll von Kyoto zur Minderung der Treibhausgase tritt nun auch ohne die USA in Kraft.


Reaktionen von Bunderegierung und Umweltverbaenden auf Bonner Gipfel

Die Bundesregierung sieht in dem Bonner Ergebnis einen guten Kompromiss und einen grossen Erfolg auch fuer Umweltminister Trittin. Auch namhafte Umweltverbaende hoben hervor, dass das Erreichte besser sei als gar kein Ergebnis. Der Kompromiss von Bonn habe aber einen bitteren Beigeschmack, denn von dem Kyoto-Protokoll sei nur noch eine stark abgeschwaechte Fassung uebriggeblieben.


Gruene befuerworten Mazedonien-Einsatz unter bestimmten Bedingungen

Die Gruenen haben grundsaetzlich befuerwortet, dass die Bundeswehr an einem NATO-Einsatz in Mazedonien teilnimmt. In dem entsprechenden Beschluss des Bundesvorstands werden aber bestimmte Bedingungen fuer den Einsatz genannt. So muesse die mazedonische Regierung ein offizielles Hilfegesuch an die NATO richten. Ausserdem muessten die Konfliktparteien eine Friedensvereinbarung treffen, in der sich die albanischen Rebellen bereit erklaeren, ihre Waffen abzugeben.


Nachruestung von Panzern mit besserem Minenschutz

Die auf dem Balkan eingesetzen Panzer der Typen "Leopard" und "Marder" sollen mit einem verbesserten Minenschutz nachgeruestet werden. Wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilte, ist der Unterbodenschutz der beiden Panzer fuer eine neue Generation von Minen, wie sie von der jugoslavischen Armee verwendet wird, unzureichend. Ein erhoehtes Risiko fuer die Soldaten bestehe aber nicht, da in den Einsatzgebieten dieser Fahrzeuge keine Minen dieses Typs verlegt worden seien.


Bundesregierung begruesst Vorschlaege zu Verkleinerung der G8-Treffen

Nach den gewaltsamen Protesten bei dem G8-Treffen in Genua werden vermehrt Forderungen nach einer Reform der Weltwirtschaftsgipfel laut. Die Bundesregierung begruesste den Vorschlag Kanadas, die Delegationen deutlich zu verkleinern. Statt bis zu 900 Personen wie in Genua sollten Delegationen kuenftig nur noch 30 bis 35 Teilnehmer umfassen. Kanada will den naechsten G8-Gipfel nicht in einer Grossstadt, sondern in einem kleineren Ort in den Rocky Mountains ausrichten. In Genua haben die italienischen Behoerden nach den bisher vorliegenden Angaben rund 300 Globalisierungsgegner festgenommen, darunter 52 Deutsche.


EU-Kommission sieht Oeko-Strom-Beihilfe als unzulaessig an

Der Bundesregierung droht neuer Streit mit der EU-Kommission in Bruessel. Nach Informationen des Duesseldorfer Handelsblatts will Wettbewerbskommissar Monti offenbar wegen des Gesetzes zur Foerderung von Oeko-Strom ein Beihilfeverfahren einleiten. Der Kommissar bemaengele, dass das Gesetz nicht nur private Stromabnehmer, sondern auch Stadtwerke und Regionalversorger dazu verpflichte, Oeko-Strom zu hohen Mindestpreisen abzunehmen, heisst es in dem Blatt. Da es sich um oeffentliche Unternehmen handele, liege ein Transfer staatlicher Mittel vor.


Weitere Ermittlungsverfahren zur FlowTex-Affaire

Die Mannheimer Staatsanwaltschaft hat bestaetigt, dass in der FlowTex-Affaire noch mehr als 20 weitere Ermittlungsverfahren anhaengig sind. Insgesamt werde gegen mehr als 30 Personen ermittelt. Allerdings wuerden die Verfahren nicht erst seit neuester Zeit gefuehrt, sondern sie haetten sich im Laufe der Zeit angesammelt. Am 25. September wird vor dem Landgericht Mannheim das Verfahren gegen die ehemaligen FlowTex-Chefs eroeffnet.


Mordfall offenbar aufgeklart

Der Falle einer bei Bad Rappenau gefundenen verkohlten und zerstueckelten Leiche scheint aufgeklaert. Die Polizei in Heilbronn haelt 3 festgenommene Maenner fuer dringend verdaechtig, den 22 Jahre alten Chemnitzer erdrosselt zu haben. Die Tat ereignete sich demnach am 11. Juli in Ehingen/Alb-Donau-Kreis. Die Tatverdaechtigen und das Opfer sollen mit Rauschgift, Waffen und gestohlenen Autos gehandelt haben. Moeglicherweise wollte das Opfer aussteigen.


Motorsport: Grosser Preis von Deutschland bleibt auf dem Hockenheimring

Der Grosse Preis von Deutschland findet bis einschliesslich 2008 auf dem Hockenheimring statt. Das bestaetigte ein Sprecher des baden-wuerttembergischen Wirtschaftsministeriums. Der Vertrag werde am Sonntag vor dem 12. Lauf zur Formel1-WM unterzeichnet.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,2512 DM= 1.1510 Euro
Kanada(1 $)  1,4585 DM= 0.7457 Euro
England(1 Pfund)  3,2037 DM= 1.6380 Euro
Schweiz(100 sfr)  129,8778 DM= 66.405 Euro
Japan(100 Yen)  1,8197 DM= 0.9304 Euro
Schweden(100 skr)  21,0565 DM= 10.766 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5786,20( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10464,62( Stand 17:00 MESZ )  
10576,65( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:11609,63
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MESZ
Radio7    18:00 MESZ
SWR3    19:00 MESZ