GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 02.11.1998



* Hochwasserlage trotz leichter Entspannungen weiterhin gefaehrlich
* SPD wirbt um Zustimmung aller Parteien zu Rau
* Regierung will weniger Anrechnung von Abfindungen auf das Arbeitslosengeld
* Deutschland und Grossbritannien suchen gemeinsam nach neuen Wegen
* Schroeder fordert neuen Rahmenfuer die internationalen Finanzmaerkte
* DIHT erwartet abgeschwaechtes Wachstum
* Koalitionsvertrag in Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet
* Aktienkaeufer werden misstrauischer
* Boerse



Hochwasserlage trotz leichter Entspannungen weiterhin gefaehrlich

Die Hochwasserlage in Deutschland bleibt kritisch. Besonders die Pegel an Rhein und Untermosel steigen an. Die Fluten von Main und Tauber haben in der letzten Nacht die Altstadt des baden-wuerttembergischen Wertheim unter Wasser gesetzt. In Koeln ueberstieg der Pegel des Rheins in den fruehen Morgenstunden die 9-Meter-Marke. Auch die Behoerden in Bayern, Hessen und Niedersachsen meldeten, entlang von Fluessen stuenden vereinzelt Keller unter Wasser. Der deutsche Wetterdienst in Offenbach sagte fuer morgen neue Niederschlaege voraus.


SPD wirbt um Zustimmung aller Parteien zu Rau

Die SPD will fuer die Wahl von Johannes Rau zum neuen Bundespraesidenten die Zustimmung aller Parteien gewinnen. Das kuendigte SPD-Chef Lafontaine heute nach Raus Nominierung an. "Wegen seiner Persoenlichkeit und seiner Erfahrung ist Rau der richtige Kandidat", sagte SPD-Chef Lafontaine. Dass Rau allerdings der einzige Kandidat fuer die Herzog-Nachfolge sein wird, ist mehr als unwahrscheinlich. Als sicher gilt jedoch, dass sich Roman Herzog nun nicht mehr um eine zweite Amtszeit bemuehen wird. An der Wahl von Johannes Rau zum 2. sozialdemokratischen Bundespraesidenten bestehen aber keine Zweifel. Rot-gruen hat schliesslich auch in der Bundesversammlung eine gute Mehrheit.


Regierung will weniger Anrechnung von Abfindungen auf das Arbeitslosengeld

Die rot-gruene Bundesregierung plant Verbesserungen bei Abfindungen. Sie will die Anrechnung von Abfindungen auf das Arbeitslosengeld teilweise zuruecknehmen, wie Staatssekretaer Andres vom Bundesarbeitsministerium der BILD-Zeitung sagte.


Deutschland und Grossbritannien suchen gemeinsam nach neuen Wegen

Deutschland und Grossbritannien wollen gemeinsam nach Wegen fuer eine bessere Verknuepfung von Wirtschaftswachstum und sozialer Gerechtigkeit suchen. Bundeskanzler Schroeder und Premierminister Blaire erklaerten in London, mit dieser Frage solle sich eine staendige Arbeitsgruppe befassen. Schroeder betonte erneut, auch die Geldpolitik muesse einen Beitrag zum Abbau der Arbeitslosigkeit leisten. Weder er noch Blaire stellten aber die Unabhaengigkeit der Notenbanken in Frage.


Schroeder fordert neuen Rahmenfuer die internationalen Finanzmaerkte

Bundeskanzler Schroeder hat angesichts der Krisen in Russland und Asien einen neuen Ordnungsrahmen fuer die internationalen Finanzmaerkte gefordert. Im britischen Birmingham sagte er, die Regierungen der EU-Laender muessten neue Regeln finden, um solche Probleme kuenftig unwahrscheinlicher zu machen. Vor dem britischen Arbeitgeberverband erklaerte Schroeder weiter, die Weltwirtschaft brauche einen neuen Rahmen der das Verhalten der privaten Akteure, der Unternehmen und der Banken in die richtigen Bahnen lenke.


DIHT erwartet abgeschwaechtes Wachstum

Der Deutsche Industrie- und Handelstag erwartet fuer 1999 ein leicht abgeschwaechtes Wachstum von 2,5%. Fuer das laufende Jahr bleibe man bei der Prognose von knap 3%, sagte DIHT-Hauptgeschaeftsfuehrer Schose in Bonn bei der Vorlage der Herbstumfrage seines Verbandes. Schose betonte, die meisten der gut 25.000 Befragten Unternehmen seien besorgt, dass die Belastung der Betriebe zunehmen wuerde. Zunaechst wuerde die Wirtschaft allerdings die konkreten Entscheidungen der rot-gruenen Bundesregierung abwarten.


Koalitionsvertrag in Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet

Der Vertrag zur Bildung der ersten rot-roten Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern ist perfekt. SPD und PDS unterzeichneten heute in Schwerin das Abkommen. Es sieht unter anderem die Schaffung eines oeffentlich gefoerderten Arbeitsmarkts und die Abschaffung der Stasi-Regelueberpruefung im oeffentlichen Dienst vor.


Aktienkaeufer werden misstrauischer

Nach dem erneuten Plus an den deutschen Boersen erwarten zahlreiche Marktteilnehmer, dass der Zwischenaufschwung am Aktienmarkt bald zu Ende geht. Ein Haendler sagte am Abend, die Kaeufer seien inzwischen sehr vorsichtig. Man traue dem Braten nicht mehr so recht. Viele Investoren haetten den Einstieg in den schnellen Aufstieg verpasst und warteten jetzt auf niedrigere Kurse.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,6508
Kanada(1 $)  1,0670
England(1 Pfund)  2,7695
Irland(1 Pfund)  2,4889
Schweiz(100 sfr)  122,6750
Frankreich(100 FF)  29,8200
Italien(1000 Lit)  1,0108
Oesterreich(100 oeS)  14,2130
Spanien(100 Ptas)  1,1764
Japan(100 Yen)  1,4170
Schweden(100 skr)  21,1450
 
Einige Indizes:
DAX:4761,15( aktuell )  
Dow-Jones-Index:8678,61( Stand 17:00 MEZ )  
8592,10( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:13952,75
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MEZ    21:00 MEZ
Radio7    18:00 MEZ
SWR3    7:30 MEZ