GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 12.04.2000



* Weiter Streit um Stasi-Akten Kohls
* Bundestagspraesident fordert von CDU weitere Spendenaufklaerung
* Verschwundene Festplatte sorgt in Strauss-Prozess fuer Aufregung
* Keine schnelle Einigung in Atomverhandlungen abzusehen
* Streik der Berliner Lehrer
* Bulmahn fordert mehr Lehrstellen
* Boerse



Weiter Streit um Stasi-Akten Kohls

Zwischen der Gauck-Behoerde und den Anwaelten von Altkanzler Kohl gibt es weiterhin Streit wegen der Stasi-Akten des ehemaligen Bundeskanzlers. Gauck bekraeftigte gegenueber der Agentur dpa, Kohl werde vor allen anderen Akteneinsicht erhalten. Diese ausdrueckliche Zusicherung habe er den Anwaelten auch in einem Schreiben mitgeteilt. Dagegen behauptet Kohl-Anwalt Holthoff-Pfoertner, Gauck habe erklaert, er muesse die Protokolle auf Antrag herausgeben und koenne nicht warten, bis Kohl sie gesehen habe. Eine Behoerdensprecherin hatte zuvor gesagt, die Presse werde nur Einsicht in Akten erhalten, die Kohl als Person der Zeitgeschichte betraefen.


Bundestagspraesident fordert von CDU weitere Spendenaufklaerung

Bundestagspraesident Thierse fordert von der CDU weitere Aufklaerung ueber ihre Finanzpraktiken in der Vergangenheit. Die Bundestagsverwaltung sandte den CDU-Anwaelten ein Schreiben mit weiteren Fragen. Darin werde unter anderem die CDU aufgefordert, die Hintergruende der Spenden zu klaeren, bei denen Altkanzler Kohl die Namen nicht nennen will. Kohl wird nach Angaben der Bild-Zeitung in der Schreiber-Affaere durch einen Brief von Ex-Schatzmeister Kiep an Kohl 1993 belastet. Darin verweise Kiep auf die Hilfe und Unterstuetzung Schreibers bei der Lieferung von Fuchs-Panzern an Saudi-Arabien, hiess es.


Verschwundene Festplatte sorgt in Strauss-Prozess fuer Aufregung

Das Verschwinden einer im Rahmen der Ermittlungen gegen Max Strauss sichergestellten Computer-Festplatte hat in Bayern fuer grosse Aufregung gesorgt. Das bayerische Justizministerium kritisierte die Staatsanwaltschaft Augsburg. Es sei nicht ueblich, Beweismittel so lange bei Sachverstaendigen zu lassen, hiess es. Die Festplatte war bei einem Experten verschwunden, der geloeschte Daten wieder herstellen sollte. SPD-Landeschefin Schmidt reagierte scharf: "Das ist kriminelle Amtshilfe, die hier zu Gunsten der Familie Strauss seit 1995 intensivst geleistet wird", sagte sie.


Keine schnelle Einigung in Atomverhandlungen abzusehen

Bei den Verhandlungen ueber einen Ausstieg aus der Atomenergie ist weiterhin kein schnelles Ende absehbar. Die Bundesregierung dementierte einen Bericht des "Spiegel", wonach die letzten Hindernisse noch diese Woche bei einem Treffen der zustaendigen Minister und Strommanager bei Kanzler Schroeder aus dem Weg gerauemt werden sollten. Die Gespraeche wuerden zunaechst in einer Arbeitsgruppe von Experten fortgesetzt, sagte Regierungssprecher Heye. Er bestaetigte, dass sich Schroeder am Dienstag mit RWE-Chef Kuhnt getroffen hat. Am Mittwoch beriet Schroeder mit mehreren Ministern den Verhandlungsstand.


Streik der Berliner Lehrer

Aus Protest gegen die Bildungspolitik des Senats sind in Berlin rund 50.000 Menschen auf die Strasse gegangen. Unter den Demonstranten waren nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft rund 12.000 streikende Lehrer. Der Protest richtet sich insbesondere gegen die geplante Stunde Mehrarbeit pro Woche fuer Lehrer. Zudem fordern Eltern, Lehrer und Schueler die Einstellung neuer Kollegen. Nach Ansicht der Gewerkschaft fehlen in Berlin 1800 Lehrer. GEW-Landeschef Thoene kuendigte massiven Widerstand gegen die Sparpolitik des Senats an. Man werde kaempfen, bis die Arbeitszeitverkuerzung vom Tisch sei.


Bulmahn fordert mehr Lehrstellen

Bundesbildungsministerin Bulmahn hat an die Wirtschaft appelliert, ihr Lehrstellenangebot deutlich auszuweiten. Die Lage bei der Ausbildung habe sich 1999 vor allem aufgrund staatlicher Hilfsprogramme entspannt, kritisierte Bulmahn bei der Vorstellung des Berufsbildungsberichts. Die Verschiebung von Ausbildungslasten auf die oeffentliche Hand sei langfristig nicht akzeptabel. Laut Bulmahn wird sich die Lehrstellenbilanz 2000 weiter verbessern. Als grossen Erfolg wertete sie die regionalen Ausbildungskonferenzen und Nachvermittlungsaktionen. Ende Maerz 2000 seien nur noch 7600 Berwerber ohne Lehrstelle gewesen.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,0454 DM= 1.0458 Euro
Kanada(1 $)  1,3965 DM= 0.7140 Euro
England(1 Pfund)  3,2403 DM= 1.6567 Euro
Schweiz(100 sfr)  124,0615 DM= 63.431 Euro
Japan(100 Yen)  1,9432 DM= 0.9935 Euro
Schweden(100 skr)  23,6268 DM= 12.080 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:7425,77( aktuell )  
Dow-Jones-Index:11316,55( Stand 17:00 MESZ )  
11287,08( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:20833,21
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    20:00 MESZ
NDR2    23:00 MESZ