GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 21. 08. 2005



* Weltjugendtag: Abschlussmesse mit einer Million Pilger
* Fischer ruft Iran zum Einlenken auf
* Ausbau von Ganztagsschulen gefordert
* Entschiedeneres Vorgehen gegen Vogelgrippe gefordert
* Merkel und Kauder erteilen Kirchhofs Steuerkonzept eine Absage
* Games Convention endet mit Besucherrrekord
* Neue Skulptur am Kanzleramt enthuellt
* Deutschland Tour: Tagessieg fuer Australier Cadel Evans
* Formel 1: Grosser Preis der Tuerkei



Weltjugendtag: Abschlussmesse mit einer Million Pilger

Koeln. Papst Benedikt XVI. hat zum Abschluss des Weltjugendtages die Notwendigkeit des Glaubens fuer den heutigen Menschen betont. Vor rund einer Million Glaeubigen sagte der 78-Jaehrige, alle Menschen warteten in ihrem Herzen auf eine Veraenderung und Verwandlung der Welt. Doch nur der Glaube an die Liebe Gottes sei zu einer wirklichen Verbesserung der Welt faehig. Der Papst sprach abwechselnd in verschiedenen Sprachen. Er appellierte an die Pilger aus aller Welt, den christlichen Glauben mit anderen zu teilen. Er wisse, dass die jungen Menschen das Grosse wollten, dass sie sich einsetzen wollten fuer eine bessere Welt. Abschliessend verabschiedete er sich in neun Sprachen mit den Worten: "Bleibt mir nah im Gebet!"

Zuvor war er von den Jugendlichen aus aller Welt mit Jubel und wehenden Fahnen empfangen worden. Die Pilger hatten gestern Abend mit dem Papst ein meditatives Nachtgebet gefeiert. Viele von ihnen uebernachteten anschliessend im Freien auf dem Marienfeld, einem ehemaligen Marien-Wallfahrtsgelaende.

Zum Abschluss seines Besuchs beim Weltjugendtag ist Papst Benedikt XVI. am spaeten Nachmittag in Koeln mit den deutschen Bischoefen zusammengetroffen. Im Gespraech mit ihnen erklaerte Benedikt, die katholische Kirche muesse eine junge und zukunftsoffene Kirche sein. Die jungen Leute suchten keine Kirche, die sich lediglich jung gebe. Man muesse geradlinig und mutig agieren und falsche Kompromisse vermeiden. Am Abend wird Benedikt XVI. nach Rom zurueckfliegen.


Fischer ruft Iran zum Einlenken auf

Bundeskanzler Schroeder hat den Streit ueber das Atomprogramm des Iran als nicht zentral fuer den Wahlkampf bezeichnet. Er sei froh, dass die USA mittlerweile den Hinweis auf eine militaerische Option relativiert haetten, sagte Schroeder im Interview der Woche des Deutschlandfunks. Er verwies darauf, dass sich die Bundesrepublik unter seiner Fuehrung als mittlere Macht positioniert habe, die stets fuer eine friedliche Konflikt-Loesung eintrete. Dies gelte auch fuer die gegenwaertige Auseinandersetzung mit Teheran. Bundesaussenminister Fischer warnte im ARD-Fernsehen vor der Gefahr einer militaerischen Eskalation und rief den Iran zum Einlenken auf. Er wuensche sich, dass die Fuehrung in Teheran begreife, dass sie ihre legitimen Interessen im Hinblick auf Entwicklung und Sicherheit nur erreichen koenne, wenn sie ihre Vernunft gebrauche.


Ausbau von Ganztagsschulen gefordert

Berlin. Bundesbildungsministerin Bulmahn hat die Laender zum zuegigen Ausbau von Ganztagsschulen aufgefordert. Ihrer Ansicht nach haben Kinder dort bessere Chancen, weil sie individuell gefoerdert werden. Zugleich verwies Bulmahn auf eine Statistik, wonach jeder vierte Schueler in Deutschland bezahlten Nachhilfeunterricht erhaelt. Dazu sagte die SPD-Politikerin, der Schulerfolg duerfe nicht vom Geldbeutel der Eltern abhaengen.


Entschiedeneres Vorgehen gegen Vogelgrippe gefordert

Berlin. Im Kampf gegen die Vogelgrippe haben Experten ein entschiedeneres Vorgehen der Bundesregierung gefordert. Der Verband der Gefluegelwirtschaft haelt eine Stallpflicht fuer Huehner schon vom ersten September an fuer sinnvoll. Verbraucherschutzministerin Kuenast will die Freilandhaltung dagegen erst Mitte September verbieten - wenn die ersten Zugvoegel ankommen, die im Verdacht stehen, das Virus einzuschleppen. Die Umweltorganisation WWF ist allerdings der Auffassung, dass Zugvoegel nicht das Hauptrisiko darstellen - sondern vielmehr exotische Zier- und Sing-Voegel wie Papageien und Beos, die aus den Ursprungslaendern der Vogelgrippe in Suedostasien stammen.


Merkel und Kauder erteilen Kirchhofs Steuerkonzept eine Absage

Nach CDU-Generalsekretaer Kauder hat auch Kanzlerkandidatin Merkel dem radikalen Konzept ihres Steuerexperten Kirchhof vorerst eine Absage erteilt. "Unser Programm gilt und Professor Kirchhof hat sich auf der Basis dieses Programms bereit erklaert mitzuarbeiten", sagte Merkel. In seinem radikalen Konzept sollen sich viele Vorstellungen im CDU-Programm wiederfinden lassen. Kirchhof beteuerte im "Spiegel", er wolle als Finanzminister langfristig sein Konzept einer einheitlichen Einkommenssteuer von 25 Prozent umsetzen.


Games Convention endet mit Besucherrrekord

Leipzig. In Leipzig geht heute Europas groesste Messe fuer Computer- und Videospiele zu Ende. Schon gestern wurde auf der "Games Convention" ein Besucherrekord registriert: Allein an den ersten drei Tagen kamen 110.000 Menschen - und damit 5.000 mehr als waehrend der gesamten Ausstellung im vergangenen Jahr. Der Markt fuer Video- und Computerspiele in Deutschland boomt. Im ersten Halbjahr ist der Umsatz in der Branche um mehr als 15 Prozent gestiegen.


Neue Skulptur am Kanzleramt enthuellt

Berlin. Bundeskanzler Schroeder enthuellt heute eine neue Skulptur im Park des Bundeskanzleramts. Das Kunstwerk stellt eine verknotete Pistole dar, traegt den Titel "Non Violence" und ist eines von elf Exemplaren. Eines steht seit 1988 auch vor dem Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York und gilt als ein Friedenssymbol. Die Skulptur stammt von dem schwedischen Kuenstler Carl Fredrik Reuterswaerd. Die Laudatio bei der Enthuellung haelt Literaturnobelpreistraeger Guenter Grass.


Deutschland Tour: Tagessieg fuer Australier Cadel Evans

Feldberg. Auch nach der heutigen 7. Etappe der Deutschland-Tour der Radprofis fuehrt der Amerikaner Levi Leipheimer unangefochten. Bei Sturm und Regen im Schwarzwald hat der prominenteste deutsche Teilnehmer Jan Ullrich mit einem Rueckstand von weiteren 30 Sekunden alle Chancen auf den Gesamtsieg verspielt. Die heutige Etappe gewann der Australier Cadel Evans vor dem Schweizer Fabian Jeker und Joerg Jaksche aus Ansbach.


Formel 1: Grosser Preis der Tuerkei

Formel-1-Pilot Kimi Raeikkoenen hat den Grossen Preis der Tuerkei gewonnen. Der Finne siegte im Mc-Laren-Mercedes vor WM-Spitzenreiter Fernando Alonso im Renault. Dritter wurde Raeikkoenens Mannschaftskollege Juan Pablo Montoya. Michael Schumacher schied sieben Runden vor Ende des Rennens aus, das erstmals in Istanbul stattfand.


Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ