GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 15.11.1998



* Schili gegen weiteren Zuzug von Auslaendern
* Gruene fuer Ende der Beobachtung der PDS
* Bedenken gegen PDS
* USA sollen Unterlagen der Stasi zurueckgeben
* CDU soll buergernaeher werden
* Gedenkfeierlichkeiten zum Volkstrauertag
* Pallas-Loescharbeiten gehen weiter
* Grossfahndung nach Gefaengnisausbruch
* Winter in Bayern angekommen
* Treffen in Freising
* 1. Fussballbundesliga



Schili gegen weiteren Zuzug von Auslaendern

Berlin. Bundesinnenminister Schili hat sich gegen einen weiteren Zuzug von Auslaendern ausgesprochen. In einem Interview mit dem "Berliner Tagesspiegel" sagte Schili, die Grenze der Belastbarkeit durch Zuwanderung sei bereits ueberschritten. Daran koenne auch ein Einwanderungsgesetz nichts aendern, da die Zuwanderungsquote auf Null gesetzt werden muesse. Fuer Asylsuchende und Buergerkriegsfluechtlinge sei eine europaeische Loesung noetig. Als groesste Gefahr fuer die Grundordnung der Bundesrepublik nannte Schili den Rechtsextremismus, der unter Jugendlichen in besorgniserregender Weise zunehme. Wenn es stimme, dass die Polizei mancherorts gegen rechtsextremistische Gangs nicht mehr vorgehe, sei das hoechst alarmierend.


Gruene fuer Ende der Beobachtung der PDS

Bonn. Die Gruenen treten fuer ein Ende der Beobachtung der PDS durch den Verfassungsschutz ein. Der rechtspolitische Sprecher der gruenen Bundestagsfraktion Beck haelt die Ueberwachung fuer unnoetig, weil sie die Nachfolgepartei der SED hoechstens in eine Opferrolle draengt. Laut Beck soll auch eine generelle Diskussion ueber den Sinn der Beobachtung von Verfassungsfeinden durch den Verfassungsschutz in Gang kommen. Bundesinnenminister Schili hatte bereits vor wenigen Tagen erklaert, die Ueberwachung der PDS ueberpruefen zu lassen.


Bedenken gegen PDS

Der Bundesbeauftragte fuer die Stasi-Unterlagen, Gauck, haelt die Regierungsbeteiligung der PDS in Mecklenburg-Vorpommern fuer eine problematische Entwicklung. Der "Bild am Sonntag" sagte Gauck, er sehe es als Problem, dass Regierungsbaenke voreilig mit jenen besetzt wuerden, die sich nur unzureichend von der Vergangenheit getrennt haetten. Die PDS sei eine Art Biotop fuer jene, die noch nicht voll in der Demokratie angekommen seien. Er vermute, dass rot-rote Koalitionen in Ostdeutschland nun folgen werden. Gauck versicherte weiter, seine Behoerde werde es noch 20 bis 30 Jahre geben. Zur Zeit gingen monatlich rund 10.000 Anfragen von Buergern ein.


USA sollen Unterlagen der Stasi zurueckgeben

Bonn. Innenpolitiker von SPD und CSU haben die amerikanische Regierung aufgefordert, alle waehrend der Wendezeit gestohlenen Unterlagen der DDR-Staatssicherheit herauszugeben. Die bisherige Haltung der USA in dieser Angelegenheit sei eher die einer Uebermacht als die eines befreundeten Partnerstaates, sagte der Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses Penner. Der CSU-Politiker Zeitelmann sprach von einem ueberholten Alliiertengehabe und nannte die Weigerung der USA, die Akten herauszugeben, unertraeglich. Waehrend der Aufloesung des Honecker-Regimes hatte der US-Geheimdienst die Unterlagen gestohlen und in die USA geschafft. Die Gauck-Behoerde benoetigt die Dokumente zur Aufklaerung von Unrecht und Repression in der frueheren DDR.


CDU soll buergernaeher werden

Die neue CDU-Generalsekretaerin Merkel hat einen breiten Dialog ihrer Partei mit der Bevoelkerung gefordert, um verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen. Im Deutschlandfunk raeumte Merkel ein, dass die CDU vor allem in den Grossstaedten vielen Diskussionen aus dem Weg gegeangen und schliesslich von vielen Menschen nicht mehr verstanden worden sei. Im Wahlkampf habe es zudem viel Streit mit den Kirchen und den Gewerkschaften gegeben. Merkel rief die CDU auf, sich wieder in die gesellschaftliche Wirklichkeit zu begeben. Als Oppositionspartei werde die CDU ihr Profil schaerfen.


Gedenkfeierlichkeiten zum Volkstrauertag

Berlin. Mit Kranzniederlegungen in ganz Deutschland wird am heutigen Volkstrauertag den Millionen Toter beider Weltkriege und den Opfern der Gewaltherrschaft gedacht. Auf der zentralen Kundgebung im Berliner Dom sprach Bundespraesident Herzog die traditionelle Formel zur Totenehrung. Die Gedenkrede hielt der Strassburger Oberbuergermeister Riess. Zuvor hatten der Generalinspekteur der Bundeswehr, Bagger, und der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Bubis, auf dem juedischen Friedhof in Berlin Weissensee mit Kranzniederlegungen der im ersten Weltkrieg gefallenen juedischen Soldaten gedacht.


Pallas-Loescharbeiten gehen weiter

Die Loescharbeiten auf dem vor der Nordseeinsel Amrum gestrandeten Frachter Pallas sind fortgesetzt worden. Bis zum Abend sollen saemtliche Braende durch Ueberflutung geloescht werden. Vorsorglich ist eine Oelsperre um das Schiff gelegt worden. Die Hubinsel Barbara wird am Montag am Wrack erwartet. Sie soll das Oel aus den Tanks abpumpen. Der CDU-Kreisverband Nordfriesland will Strafanzeige gegen den schleswig-holsteinischen Umweltminister Steenblock stellen. Er habe beim Krisenmanagament nach dem Unglueck versagt. Ministerpraesidentin Simonis raeumte Pannen bei der Bergung der Pallas ein.


Grossfahndung nach Gefaengnisausbruch

Nach dem Gefaengnisausbruch eines der beiden mutmasslichen Entfuehrer des brandenburgischen Gastwirtsohns Matthias Hintze ist in Brandenburg und Berlin eine Grossfahndung ausgeloest worden. Die Polizei erklaerte, der 38jaehrige Russe Sergej Serow habe sich vom Dach der Justizvollzugsanstalt Potsdam vermutlich abgeseilt. Innenminister Ziel ordnete eine gruendliche Untersuchung an. Serow soll gemeinsam mit seinem Komplizen Orlow im September 1997 Hintze entfuehrt und in ein Erdloch eingesperrt haben. Hintze starb in dem Loch. Zudem sollen die beiden einen Geschaeftsmann entfuehrt haben, der spurlos verschwand.


Winter in Bayern angekommen

Der Winter hat in weiten Teilen des Freistaates seinen Einzug gehalten. Der juengste Schneefall soll nach Angaben von Meteorologen nur ein Vorgeschmack auf weiteren Schneefall und den drohenden Dauerfrost gewesen sein. Fest im Griff hat der Winter bereits die Alpen, dort lagen fast alle Berg- und Passtrassen unter einer Schneedecke. Auf der Zugspitze fielen rund 20 cm Neuschnee. Auch die Brennerautobahn ist nach Angaben des ADAC teilweise schneebedeckt. Im Allgaeu, im bayerischen Wald, im Fichtelgebirge, im Frankenwald und im Spessart sind die Raeumfahrzeuge bereits im Einsatz. Nach Polizei verliefen die wenigen Unfaelle aber glimpflich.


Treffen in Freising

Tausende Jugendliche treffen sich heute und morgen auf dem Freisinger Domberg zur Corbinianswallfahrt. Den Hauptgottesdienst im Freisinger Dom zelebrierte am Morgen Kardinal Wetter. Jugendorganisationen und Gruppierungen aus der gesamten Diozoese geben sich heute im Freisinger Dom ein Stelldichein. Von der katholischen Landjugendbewegung ueber die Suchthilfeorganisation Kreuzbund bis hin zu den Pfadfindern. Zum ersten Mal bietet die Erzdiozoese Muenchen und Freising neben zahlreichen Infostaenden auch ein Internet-Cafe an. Hier koennen Insider und Neulinge mit Internetnutzern aus der ganzen Welt in Kontakt treten. Am Nachmittag war ein Live-Chat im Internet mit der franzoesischen Bischoff Jacques Gaillot geplant, der sich in die Diskussion um das Veranstaltungsthema rechtschaffen einklinken wollte.


1. Fussballbundesliga

Freiburg - 1860 Muenchen 1:2


Quellen

Charivari    11:00 MEZ    18:00 MEZ
B5    12:00 MEZ    19:00 MEZ