Uneinigkeit im Streit um Steuerreform |
Bonn. Im Streit um die geplante Steuerreform sind Regierungskoalition und
SPD wieder auf Distanz gegangen. Kanzleramtsminister Bohl, CDU, warf der SPD
nach einem Telefonat mit deren Bundesgeschaeftsfuehrerin Muentefehring vor,
die Sozialdemokraten haetten kein Interesse an neuen Gespraechen. Bohl
kritisiert insbesondere, dass die SPD nicht bereit sei, ihr Steuerkonzept
als Gesetzentwurf im Bundestag zur Debatte zu stellen. Die
Regierungskoalition sei jedoch dazu bereit, mit der SPD Gespraeche auf
Fachebene zu fuehren.
Die Regierung will die Reform bis zur Sommerpause durch den Bundestag
verabschieden. |
Noch keine Einigung fuer geplante Rentenreform |
Bonn. Arbeitgeber, Gewerkschaften und Arbeitsminister Bluem haben noch keine
gemeinsame Linie fuer die geplante Rentenreform gefunden. Nach Angaben des
Arbeitsminsteriums wollen aber alle Parteien im Gespraech bleiben. Strittig
sei vor allem die von der Regierung geplante Absenkung des Rentenniveaus.
Grundsaetzlich einig sei man sich jedoch darin, dass das bisherige System
der beitragsfinanzierten Rente erhalten bleiben soll. |
Trauerfeier fuer verunglueckte Soldaten |
Donaueschingen. Mit einer Trauerfeier hat die Bundeswehr ihrer beiden in
Bosnien umgekommenen Soldaten gedacht. Die Soldaten waren durch Schuesse
eines Spaehpanzers getoetet worden. Sie gehoerten zum Jaegerbataillon 292,
das in Donaueschingen stationiert ist. Die meisten der etwa 500 Teilnehmer
waren Soldaten. Klaus Ruse, Staatssekretaer im Verteidigungsministerium,
sagte bei der Trauerrede, das furchtbare Unglueck habe alle Menschen
erschuettert. Die beiden Toten sollen Ende der Woche in ihren Heimatorten
im baden-wuerttembergischen Freiburg und in Bistro (sp?) in Neubrandenburg
mit militaerischen Ehren beigesetzt werden. Die beiden Soldaten der
deutschen SFOR-Truppen in Bosnien waren am vergangenen Freitag ums Leben
gekommen. Sie ueberprueften gerade ihre Fahrzeuge, als sich aus der
Bordkanone eines Panzers Schuesse loesten. Die Geschosse drangen in das
Innere eines anderes Panzers ein und trafen drei Besatzungsmitglieder. Die
beiden Schwerverletzten, ein Unteroffizier und ein Hauptgefreiter, starben
kurze Zeit nach dem Unfall. Der dritte Soldat, der dabei verletzt wurde,
wird inzwischen im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm behandelt. |
Bundesbank beraet Neubewertung der Goldreserven |
Frankfurt. Der Zentralbankrat der Bundesbank beraet heute ueber die von
der Bundesregierung gewuenschte Hoeherbewertung der Gold- und
Devisenreserven. Dem Rat liegt ein Eckwertepapier fuer eine Neubewertung von
Finanzminister Waigel vor. Einem Bericht der Boersenzeitung zufolge soll es
danach noch in diesem Jahr eine Ausschuettung von ueber 10 Mrd. DM geben. In
dem Bericht heisst es, Bundesbankpraesident Tietmeyer (sp?) habe von einer
Hoeherbewertung abgeraten. Die Goldreserven der Bundesbank werden gemaess
Gesetz nach dem Niederstwertprinzip verbucht. Eine Bewertung zum aktuellen
Marktpreis koennte zusaetzliche Buchgewinne bis zu 40 Mrd. DM bringen. |
Europaweite Demonstrationen gegen Arbeitslosigkeit |
Frankfurt. Mehr als 10.000 Menschen haben heute europaweit gegen Arbeits-
losigkeit demonstriert. Die deutschen Gewerkschaften forderten heute in
Frankfurt, die Beschaeftigung in der EU mit gemeinsamen Regelungen zu
foerdern und soziale Mindeststandards festzuschreiben. |
Telekom muss Leitungen vermieten |
Bonn. Die Telekom muss ihren Konkurrenten den direkten Leitungszugang bis
zum Hausanschluss der Kunden ermoeglichen. Das hat Postminister Boetsch
entschieden.
Die Telekom duerfe ihre marktbeherrschende Stellung nicht missbrauchen, so
der Postminister, sondern muesse ihre Anschluesse auch anderen Unternehmen
zur Verfuegung stellen. Die Telekom hat mit dieser Entscheidung gerechnet
und den moeglichen Konkurrenzunternehmen bereits Angebote unterbreitet,
heisst es. Das Postministerium warnt die Telekom davor, die Preise fuer die
Nutzung der Ortsnetze zu hoch anzusetzen. Wenn es ueber den Preis erneut zu
Streit komme, so Postminister Boetsch, werde sein Ministerium schnelle und
praezise Antworten geben.
Die Telekom hat heute auch erklaert, dass sie gegen den Verkauf von T-Aktien
des Bundes ueber die Boerse ist. In keinem Fall werde die Telekom einem
erneuten Boersengang zustimmen. |
Hauptversammlung der Daimler Benz AG |
Stuttgart. Zu ihrer Hauptversammlung erwartete die Daimler Benz AG heute
mehr als 8.000 Aktionaere. Letztes Jahr musste Vorstandschef Schremp
einen Verlust von 5,7 Mrd. DM rechtfertigen. Dieses Jahr gibt es wieder
Dividende.
Grund dafuer sind die vorliegenden Zahlen und der Trend fuer das
laufende Jahr. Von Januar bis April '97 stieg der Konzernumsatz um 15%
auf 96,3 Mrd. DM. Vor allem im westeuropaeischen Ausland und in den USA
stiegen die Umsaetze besonders deutlich. Das Plus spiegelt sich auch
in der Mitarbeiterzahl wider: Weltweit sind heute 289.000 Mitarbeiter
bei Daimler Benz beschaeftigt, im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs um
ein Prozent. Durch die positive Entwicklung seien auch die deutschen
Arbeitsplaetze sicherer geworden. |
Angefahrenes Maedchen ist tot |
Kempten. Das bei der Amokfahrt eines Geisteskranken verletzte fuenfjaehrige
Maedchen ist tot. Gestern abend, zwei Tage nach der raetselhaften Attacke,
erlag die kleine Julia ihren Verletzungen in einer Klinik. Der Taeter war am
Sonntag Abend nahe Schwangau mit seinem Wagen in eine Urlauberfamilie
gerast. Danach stellte er sich nackt vor ein Wegkreuz und rief: "ich bin
Jesus". |
Trainer Ottmar Etzfeld bleibt bei Borussia Dortmund |
Muenchen. Vor dem Finale der Fussball-Champions-League hat der Praesident von
Borussia Dortmund Spekulationen um den Abschied von Trainer Ottmar Etzfeld
zurueckgewiesen. |
Oetker-Entfuehrer in London verhaftet |
London. Die britische Polizei hat den Oetker-Entfuehrer Zloff (sp?)
festgenommen. Er soll in einer Bank versucht haben, alte Tausend-Mark-
Scheine in Pfund umzutauschen.
Bei einer Durchsuchung seines Hotelzimmers seien weitere Banknoten im
Gegenwert von 10,7 Mio. DM sichergestellt worden. Zloff kann von der
deutschen Staatsanwaltschaft nicht belangt werden, weil er seine Strafe
abgesessen hat. Zusammen mit ihm wurde aber ein anderer Mann aus dem Raum
Miesbach verhaftet, gegen den wegen des Verdachts der Geldwaesche und der
Hehlerei ermittelt wird. Insgesamt wurden bislang in Deutschland und England
11,7 Mio. DM entdeckt, so dass bis auf einen Teilbetrag von 2,5 Mio. nunmehr
der Verbleib der insgesamt 21 Mio. DM, die damals als Loesegeld gezahlt
worden waren, aufgeklaert ist. |
Bewegung beim Tarifgespraech im Bankgewerbe |
Frankfurt. Im Bankgewerbe ist Bewegung in die dritte Runde der Tarifrunde
gekommen. Die Arbeitgeber legten ein verbessertes Angebot vor. |
Alibert kauft Tagheld |
Frankental. Das franzoesische Kunstoffunternehmen Alibert (sp?) uebernimmt
die Tagheld AG. Ein Abbau von Arbeitsplaetzen sei nicht geplant. |
Selbstgebastelte Bombe explodiert |
Muenster. In einer Hauptschule von Muenster ist eine selbstgebastelte Bombe
explodiert. Ein Sprengstoffexperte der Polizei wurde am Auge verletzt,
Schueler und Lehrer waren nicht in Gefahr.
Die Bombe war offenbar im Chemieraum von zwei dreizehn und fuenfzehn Jahre
alten Schuelern deponiert worden. |
Heiraten wird teurer |
Bonn. Heiraten wird teurer. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums steigen
die Gebuehren bei den Standesaemtern um rund 30 DM. |
Tennis |
Paris. Steffi Graf hat ihr Zweitrundenspiel bei den French Open gewonnen.
Sie gewann zwar mit 6:3 und 6:3 nach 55 Minuten, aber ueberzeugend war ihre
Leistung heute sicherlich nicht. Die fuenfmalige French Open-Siegerin hatte
Probleme mit der zehn Jahre juengeren Franzoesin. Steffi Grafs Spiel
wirkte im Vergleich zum gestrigen Match gegen die Argentinierin Paola Suarez
bei weitem nicht so rund. Gestern benoetigte 54 Minuten und gab dabei fuenf
Spiele ab, heute benoetigte sie eine Minute laenger und gab ein Spiel mehr
ab. Steffi Graf steht in Runde drei und trifft dort entweder auf die
Japanerin Naoko Kitschimuta (sp?) oder auf die Spanierin Marie Serna (sp?). |
Fussball |
Im Finale des Champions League gewann am Abend Borussia Dortmund mit 3:1
gegen Juventus Turin. Damit ist zum ersten Mal ein deutscher Verein im
Endspiel der Champions League nicht nur vertreten, sondern auch erfolgreich
gewesen. |
Quellen |
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