Zentralkomitee der deutschen Katholiken gedenkt des Kriegsendes |
Bonn. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken erinnerte in einer
Feierstunde an das Kriegsende vor 50 Jahren und gedachte der Millionen
Opfer der Gewaltherrschaft. Die Praesidentin des Komitees, Waschbuesch,
sagte, das Kriegsende sei ein Zusammenbruch mit oft schlimmsten
Begleiterscheinungen, aber auch eine Befreiung gewesen. Gast dieser
Feierstung der katholischen Laienorganisation war auch der Vorsitzende des
Zentralrats der Juden in Deutschland, Bubis. |
Gedenken an das Kriegsende in Europa |
London/Den-Haag/Teresienstadt. In mehreren Laendern Europas haben die
Menschen des Kriegsendes vor 50 Jahren und der Befreiung von deutscher
Besatzung gedacht. Die britische Koenigen Elisabeth II sagte im Parlament
in London woertlich: "Gemeinsam danken wir Gott fuer das siegreiche Ende
dieses titanischen Kampfes. Indem wir uns selbst verteidigt haben, haben
wir die Freiheit der ganzen Welt verteidigt."
Die niederlaendische Koenigen Beatrix erklaerte bei einem Staatsakt in
Den Haag, eine ehrliche Auseinandersetzung der Deutschen mit ihrer
NAZI-Vergangenheit sei der Schluessel zur Versoehnung.
Der tschechische Staatspraesident Havel (sp.?) legte im ehemaligen
Konzentrationslager Teresienstadt Kraenze fuer die Opfer des zweiten
Weltkriegs nieder. Nachdruecklich wandte er sich dabei gegen ein Vergessen
der Kriegsereignisse.
In Daenemark dankte Koenigin Margrete (sp.?) den Alliierten und den
Widerstandskaempfern fuer die Befreiung. |
Ausstellung ueber Schicksal dt. Immigranten der NAZI-Zeit geschaendet |
Berlin. Eine Ausstellung ueber das Schicksal deutscher Immigranten der
NAZI-Zeit ist geschaendet worden. Mehrere Schautafeln und ein Denkmal mit
den Namen von etwa 3.500 Berliner Immigranten wurden beschmiert und mit den
Worten "Alles Luege" uebersprueht. Die Ausstellung auf dem Freigelaende auf
dem Anhalterbahnhof ist den Menschen gewidmet, die nach 1933 Deutschland
wegen der nationalsozialistischen Verfolgung verlassen mussten. |
Diaetenerhoehungen in Bayern |
Muenchen. Die unabhaengige Diaetenkommission hat empfohlen, dass die
bayrischen Landtagsabgeordneten gut zehn Prozent mehr Geld bekommen sollen.
Die Grunddiaeten wuerden damit von 8.700 auf knapp 9.600 DM im Monat
steigen. Eine parlamentarische Arbeitsgruppe hatte eine Anhebung um 27
Prozent vorgeschlagen, was in der Oeffentlichkeit auf Kritik gestossen war.
Voellig neu soll nach dem Kommissionsvorschlag die steuerfreie Aufwandspauschale geregelt werden. Statt den bisherigen gut 4.700 DM pro Monat sollen die Abgeordneten nur noch 1.000 DM erhalten. Dafuer sollen sie jedoch einen Buerokostenzuschuss in Hoehe von 600 DM bekommen und Fahrtkosten abrechnen koennen.
Die Vorschlaege der Kommission sind fuer den Landtag nicht bindend. Die
Fraktionschefs von CSU und SPD haben aber bekraeftigt, dass sie sich eng an
den Vorgaben orientieren wollen. |
Ermittlungen gegen Muenchner CSU-Fraktionschef Gerhard Bledschacher |
Muenchen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Muenchner
CSU-Fraktionschef Gerhard Bledschacher (sp.?) wegen des Verdachts der
Veruntreuung von Spendengeldern. Er soll 4,8 Millionen DM Spenden auf das
Konto seiner eigenen Kartonagenfirma ueberwiesen haben. Das Geld stammt aus
der Stiftung "Stille Hilfe fuer Suedtirol" fuer Bergbauernkinder.
Bledschacher ist Vorsitzender der Stiftung. Der CSU-Politiker wies jede
betruegerische Absicht zurueck. Er erklaerte, bei den Geldern habe es sich
um ein Darlehen gehandelt, das er in Anspruch genommen habe, weil er und
der Apparat seiner Firma der Stiftung seit 32 Jahren zur Verfuegung
stuenden. Er sei sich bewusst, dass der Betrag an den Verein
zurueckfliessen muesse. |
Mannheimer Strafrichter Orlet rueckt von seinem Urteil ab |
Stuttgart. Der Mannheimer Strafrichter Orlet (sp.?) ist von seinen
Aeusserungen zu dem umstrittenen Urteil gegen den NPD-Vorsitzenden Deckert
abgerueckt. Die Feststellung, er wuerde das Urteil gegen Deckert noch
einmal genauso schreiben, halte er nicht laenger aufrecht, so Orlet in
einer Stellungnahme fuer den baden-wuerttembergischen Landtag. Orlet hatte
im Juni letzten Jahres massgeblich an dem Urteil gegen Deckert mitgewirkt,
in dessen Begruendung der NPD-Vorsitzende als charakterstarke und
verantwortungsvolle Persoenlichkeit bezeichnet wurde. Im nachhinein hatte
Orlet das mittlerweile aufgehobene Urteil zunaechst verteidigt und
Sympathie mit Deckert bekundet. Orlet droht deswegen eine Richteranklage. |
Geschwindigkeitsbegrenzung wegen Sommersmog in Niedersachsen und Bremen |
Hannover/Bremen/Muenchen. Wegen hoher Ozonwerte sind in Niedersachsen und
Bremen erstmals Geschwindigkeitsbegrenzungen angeordnet worden. Sie
betragen auf Autobahnen 90 km/h und auf allen anderen Strassen ausserhalb
geschlossener Ortschaften 80 km/h. Die Anordnung gilt zunaechst bis morgen
Abend 20 Uhr. Nach Angaben des Verkehrsministeriums in Hannover wurde der
Ozonalarm ausgeloest, nachdem an vier niedersaechsischen Messstellen eine
Konzentration von mehr als 215 ug/cbm (Mikrogramm pro Kubikmeter) Luft
gemessen worden war. Die Beschrenkungen gelten auch fuer Bremen. Beide
Laender hatten vergangenes Jahr eine gemeinsame Sommersmogverordnung
vereinbart.
Auch in Bayern wurde am Abend der Ozongrenzwert ueberschritten. Im unterfraenkischen Kleinwaldstadt erreichte die Belastung 184 ug/cbm Luft. Das bayrische Umweltministerium fordert Personen mit Ozonempfindlichkeit auf, Anstrengungen im Freien zu vermeiden.
Am elften Mai wollen der Bundestag und die Umweltminister der
Laender ueber Fahrverbote bei Sommersmog beraten. |
Voraussichtlich keine Kennzeichnung genetisch veraenderter Lebensmittel |
Bruessel. Gentechnisch veraenderte Lebensmittel werden wahrscheinlich in
der Europaeischen Union nicht gekennzeichnet. Die Kommission der EU
empfiehlt dies den einzelnen Regierungen und stuetzt sich dabei auf den Rat
einer Expertengruppe. Danach sollen nur die Lebensmittel gekennzeichnet
werden, deren Eigenschaften erheblich verendert wurden. EU-Kommissar
Bangemann haelt es beispielsweise fuer ueberfluessig, eine Tomate zu
kennzeichnen, die durch den Eingriff in das Erbgut Monate lang haltbar sei.
Die EU-Kommission meint, zu viele Kennzeichnungen wuerden den Verbraucher
ueberfordern und das Misstrauen einer unaufgeklaerten Oeffentlichkeit
schueren. |
Kurde festgenommen |
Koeln. Die Polizei hat einen Kurden festgenommen, der mehrere Anschlaege
veruebt haben soll. Der 25jaehrige soll Mitglied einer tuerkischen
Terrorgruppe sein. Ihm werden Brandanschlaege auf zwei tuerkische
Reisebueros und eine Bank zur Last gelegt. Gegen den Kurden liegt ein
Haftbefehl der Mannheimer Staatsanwaltschaft vor. |
Brand in Trierer Gefaengnis |
Trier. In der Justizvollzugsanstalt Trier hat es am Nachmittag gebrannt.
Ein Haeftling wurde verletzt, fuenf Angestellte des Gefaengnisses mussten
mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus gebracht werden. Das Feuer konnte
nach kurzer Zeit geloescht werden. Die Polizei schliesst Brandstiftung
nicht aus. |
Das "Schoene-Wochenende-Ticket" wird teurer und das Angebot erweitert |
Essen. Die Bahn wird nach einem Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen
Zeitung" ab Mitte Juni den Preis fuer das "Schoene-Wochenende-Ticket" auf
30 DM verdoppeln. Das Sonderangebot werde dann zusaetzlich in allen
deutschen Verkehrsverbuenden gelten, schreibt das Blatt in seiner heutigen
Ausgabe. |
Arbeitsunfall auf europaeischer Raumfahrtbasis |
Couru. Bei einem Arbeitsunfall auf der europaeischen Raumfahrtbasis Couru
(sp.?) in Franzoesisch-Guayana sind zwei Techniker ums Leben gekommen. Die
beiden erstickten vermutlich an einem Giftgas, waehrend der Arbeit an den
Startanlagen fuer die neue Rakete Ariane fuenf. |
Pressestimmen ueber Tarifabschluss der OeTV und zum Arbeitsmarkt |
Kommentiert wird heute, wie jeden Monat zu dieser Zeit, die Lage auf dem
Arbeitsmarkt. Und all jene, denen es gestern nicht mehr gereicht hat,
befassen sich heute mit dem Tarifabschluss im Oeffentlichen Dienst.
Hierzu als erstes das in Duesseldorf erscheinende "Handelsblatt": "Das Eingestaendnis der OeTV, das Ergebnis liege hart an der Grenze des Ertraeglichen, macht deutlich, wie schwer den Gewerkschaften das Masshalten nach zwei Jahren Reallohnverzicht gefallen ist. Fuer die oeffentlichen Arbeitgeber hat das Tarifergebnis dagegen durchaus eine peinliche Seite. Wie 1994 mit dem sogenannten Horrorkatalog gingen sie auch in diesem Jahr mit einem Paket von Gegenforderungen in die Verhandlungen. Von ihnen blieb nichts als eine Reihe von Verhandlungszusagen, die auch ohne Kampfgeschrei zu haben gewesen waeren", konzertiert das Handesblatt. Die eigentlichen Kaempfe stehen nach Ansicht der "Badischen neuesten Nachrichten, Karlsruhe" jetzt erst noch bevor: "Alle Vereinbarungen, die in Stuttgart als Einstieg bezeichnet wurden, sind eher Absichtserklaerungen denn feste Beschluesse. Sie werden mindestens zu langen Verhandlungen, wahrscheinlich aber zu handfestem Streit bei kuenftigen Tarifrunden fuehren. Das gilt mit Sicherheit fuer die Absprachen ueber flexiblere Arbeitszeiten und ueber Elemente einer leistungsgerechten Bezahlung", erwarten die Badischen neuesten Nachrichten. Zur Frage der Finanzierung meint der in Konstanz erscheinende "Suedkurier": "Der Griff in die Kasse ist fuer die Oeffentliche Hand ein Griff ins Leere. Doch mit dieser Tatsache laesst es sich nicht begruenden, dass die Beschaeftigten von der allgemeinen Lohnentwicklung abgekoppelt werden. Von den Mitarbeitern eines angeschlagenen Unternehmens kann man erwarten, dass sie fuer eine kurze Zeit Lohnverzicht ueben, um das Unternehmen zu retten. Die Ebbe in den oeffentlichen Kassen ist hingegen ein Dauerzustand. Es waere unredlich, eine Beschaeftigtengruppe finanziell zu diskriminieren, nur weil deren Arbeitgeber auf Steuern angewiesen ist", urteilt der Suedkurier. In diesem Zusammenhang nennt die "Saarbruecker Zeitung" einen anderen Aspekt: "Auch wenn manch einer der 3,4 Millionen oeffentlich Bediensteten mit neidischen Augen in Richtung Privatwirtschaft zielt, deren Mitarbeiter in der diesjaehrigen Runde besser abgeschnitten haben, wiegt das Pfund eines weitgehend sicheren Arbeitsplatzes schwer. Denn in der Industrie ist der Beschaeftigungsabbau noch immer nicht gestoppt. Manch einer waere in wenigen Monaten vielleicht froh, auch bei geringerem Lohn noch einen Arbeitsplatz zu haben, wenn seine Firma wieder einmal Fertigung ins Ausland verlagert", befuerchtet die Saarbruecker Zeitung. Und damit zu den juengsten Arbeitsmarktzahlen: Die "Heilbronner Stimme" kommentiert: "Die Fruehlingssonne erwaermt den Arbeitsmarkt nicht. Die konjunkturelle Belebung verpufft, bringt Arbeitslosen nichts. Positiv ist allenfalls zu werten, dass in den suedwestdeutschen Schluesselbranchen Maschinenbau und Strassenfahrzeugbau die Arbeitslosenzahlen deutlich zurueckgegangen sind. Andererseits zeigt die Statistik, dass am Bau Personal abgebaut wird. Auch wenn die Zahl der offenen Stellen deutlich zugenommen hat, in Baden-Wuerttemberg melden sich noch immer doppelt so viel Personen arbeitslos wie Stellenangebote reinkommen, und davon ist ein Drittel nur befristet ausgeschrieben", beklagt die Heilbronner Stimme.
"Alte Konzepte greifen nicht mehr", schreibt die "Badische Zeitung,
Freiburg", und fragt:
"Muessen wir also mit hoher Dauerarbeitslosigkeit leben? Mit nichten!
Jedenfalls dann nicht, wenn die Weichen in die richtige Richtung gestellt
werden. Das bedeutet bedarfsorientierte Ausbildung. D.h. viel staerker als
bisher Umsteuerung einer produktionsorientierten Wirtschaft in eine mit
mehr Dienstleistungen. D.h. Zukunftssicherung des Standorts Deutschland
durch neue Geschaeftsfelder: neue Technologie, Umwelttechnik, Multimedia
etwa", so die Vorstellungen der Badischen Zeitung. |
Eine Meldung vom Sport |
Tennis. Boris Becker hat an der Seite von Udo Reglewski (sp.?) das
Doppel-Halbfinale der internationalen Tennismeisterschaften von Bayern
erreicht. Michael Stich kam durch einen Sieg ueber Stefan Edberg ins
Viertelfinale. Stich bezwang den Schweden in zwei Saetzen. Fuer Oliver
Gross ist das Turnier zuende. Er unterlag dem Suedafrikaner Wain Ferrera
(sp.?) in zwei Saetzen.
Beim internationalen Damenturnier in Hamburg hat Anke Huber durch einen
Dreisatzsieg ueber Petra Begerow (sp.?) das Halbfinale erreicht. Jana
Kandar (sp.?) unterlag der Spanierin Konchita Martiness (sp.?) in zwei
Saetzen. |
Wechselkurse |
1 US-$ = 1.3712 DM (Stand 05.05.95) ECU-Wert = 1.84704 DM (Stand 05.05.95) DAX = 2026.4 Punkte (2044.7) (Stand 05.05.95, 13:09) IBIS-DAX = 2031.2 Punkte (2034.1) (Stand 05.05.95, 13:09) Einige weitere ausgewaehlte Devisenkurse (Stand 05.05.95): Geld Brief USA 1 US-Dollar = 1.3652 DM 1.3752 DM England 1 Brit.Pfund = 2.2000 DM 2.2140 DM Irland 1 Irl.Pfund = 2.2410 DM 2.2550 DM Kanada 1 Kan.Dollar = 1.0067 DM 1.0147 DM Niederlande 100 hfl = 89.205 DM 89.425 DM Schweiz 100 sfr = 121.020 DM 121.220 DM Belgien 100 bfrs = 4.8397 DM 4.8597 DM Frankreich 100 FF = 27.907 DM 28.027 DM Daenemark 100 dkr = 25.358 DM 25.478 DM Norwegen 100 nkr = 22.103 DM 22.223 DM Schweden 100 skr = 18.857 DM 18.977 DM Italien 1000 Lire = 0.8337 DM 0.8417 DM Oestereich 100 OeS = 14.197 DM 14.237 DM Spanien 100 Ptas = 1.1185 DM 1.1265 DM Portugal 100 Esc = 0.9422 DM 0.9482 DM Japan 100 Yen = 1.6305 DM 1.6335 DM Finnland 100 Fmk = 31.340 DM 32.500 DM Australien 1 Aust.Dollar = 1.0080 DM 1.0280 DM ohne Gewaehr |
Quellen |
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