GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 07.08.1995



* Kinkel fordert deutsche Investitionen in Palaestina
* Kinkel fordert Kroatien zur Achtung der Krajina-Serben auf
* Weitere Sanitaetssoldaten nach Split geflogen
* Niedersachsens Justizministerin zu Vorwuerfen wegen Krawallen in Hannover
* Brand in Psychiatrie bei Hannover
* Boersenkurse



Kinkel fordert deutsche Investitionen in Palaestina

Bundesaussenminister Kinkel hofft auf ein zunehmendes Interesse der deutschen Wirtschaft an langfristigen Investitionsmoeglichkeiten in den palaestinensischen Gebieten. Aus Anlass des einjaehrigen Bestehens des deutschen Vertretungsbueros in Jericho erklaerte Kinkel heute in Bonn, staatliche Hilfe koenne zwar den Boden bereiten, aber nur privatwirtschaftliches Engagement schaffe auf Dauer Arbeit und wachsenden Wohlstand fuer die Menschen in dieser Region.


Kinkel fordert Kroatien zur Achtung der Krajina-Serben auf

Bundesaussenminister Kinkel hat Kroatien aufgefordert, die Minderheiten und Menschenrechte der Serben in der zurueckeroberten Krajina einzuhalten. In einem heute in Bonn veroeffentlichten Telegramm an seinen kroatischen Kollegen Granic erinnerte Kinkel an die Zusage von Praesident Tudjman, den Krajina-Serben eine lebenswuerdige Perspektive zu geben. Sogenannte ethnische Saeuberungen duerfe es nicht geben, betonte der Bundesaussenminister.


Weitere Sanitaetssoldaten nach Split geflogen

Trotz der juengsten Gefechte in Kroatien werden heute weitere 100 Sanitaetssoldaten der Bundeswehr nach Split an der Adria-Kueste geflogen. Sie sollen dort ihre bereits 300 Kameraden beim Aufbau des geplanten deutsch-franzoesischen Feldlazaretts unterstuetzen. Das Streitkraeftekrankenhaus fuer die internationale Eingreiftruppe soll in der zweiten Haelfte dieses Monats einsatzbereit sein. Ein letztes Kontingent von 100 deutschen Sanitaetssoldaten soll in einigen Tagen folgen. Die gesamte Sanitaetseinheit der Bundeswehr wird insgesamt 500 Mann umfassen.


Niedersachsens Justizministerin zu Vorwuerfen wegen Krawallen in Hannover

Die niedersaechsische Justizministerin Alm-Merk hat persoenlich Konsequenzen aus den Punker-Krawallen am Wochenende in Hannover ausgeschlossen. In einer Reaktion auf die Ruecktrittsforderungen aus den Reihen der Polizeigewerkschaft und der niedersaechsischen CDU-Opposition sagte die SPD-Politikerin heute frueh im Deutschlandfunk, mit den Einsaetzen der Polizei vor Ort habe sie als Justizministerin nichts zu tun. Sie fuegte hinzu, es sei prinzipiell nur schwer moeglich eine ganze Stadt fuer eine bestimmte Personengruppe wie Punks abzusperren. Auch bei der Anwendung des sogenannten vorbeugenden Unterbringungsgewahrsams ziehe der Gesetzgeber enge Grenzen. Der Vorsitzende des Rechtsausschusses Eilmann forderte schaerfere Polizeigesetze. Der CDU-Politiker sprach sich fuer den sogenannten Unterbringungsgewahrsam aus, bei dem potentielle Gewalttaeter fuer einige Tage festgesetzt werden koennen. Die niedersaechsische Justiziministerin ist gegen rechtliche oder politische Massnahmen. Es muesse ueber die Ursachen der Gewaltbereitschaft nachgedacht werden, sagte Alm-Merk. Innenminister Glogowski verteidigte den Polizeieinsatz. Er wies Ruecktrittsforderungen von Seiten der Polizeigewerkschaft zurueck. Glogowski rechtfertigte auch die Taktik der Polizei, wobei die Beamten von der ungewoehnlich hohen Gewaltbereitschaft der angereisten Jugendlichen ueberrascht wurden. Glogowski betonte, dass es sich bei den Randalierern nicht nur um Punks sondern auch um Skinheads, Hooligans und gewaltbereite Mitglieder der autonomen Szene gehandelt habe. Bei den Strassenschlachten in Hannover waren in den vergangenen Tagen mindestens 160 Polizisten verletzt worden und Sachschaeden in Millionenhoehe enstanden.


Brand in Psychiatrie bei Hannover

Bei einem Brand in einer Psychiatrie in Sehnle bei Hannover ist ein Sachschaden von mindestens 6 Millionen DM entstanden. Vier Patienten erlitten Rauchvergiftungen. Die Ursache des Feuers ist noch nicht bekannt.


Boersenkurse

Nikkei-Index = 16531,94 Punkte (-1,25 %)
1 US-Dollar  =     1,3979 (6 Uhr MESZ, Tokio)



Quellen

DLF    8:00 MESZ    11:30 MESZ    12:00 MESZ    19:00 MESZ
RPR    9:00 MESZ
SDR1    11:00 MESZ