Lebenszeichen von Bilfinger Berger-Mitarbeiter |
Von dem vor einer Woche in Nigeria verschleppten Mitarbeiter des
Mannheimer Baukonzerns Bilfinger Berger gibt es offenbar ein erstes
Lebenszeichen. Die Entfuehrer veroeffentlichten ein Foto und eine
angeblich selbst geschriebene Erklaerung des Mannes, in der er angibt,
gut behandelt zu werden. Am Montag hatte sich die Rebellengruppe
"Bewegung fuer die Menschen im Nigerdelta" in einer E-Mail an eine
Nachrichtenagentur zu der Entfuehrung bekannt. Darin betonte die
bislang unbekannte Bewegung, dass sie kein Loesegeld verlange und dem
Entfuehrungsopfer kein Leid antun werde. Der Deutsche wuerde mit dem
groessten Respekt behandelt, der unter den gegebenen Umstaenden
moeglich sei. Drei philippinische Mitarbeiter einer Erdoelfirma, die
einen Tag nach dem Deutschen entfuehrt worden waren, wurden in der
Mail nicht erwaehnt. |
Schaerfere Sicherheitsmassnahmen im deutschem Luftraum |
Das Bundesinnenministerium hat nach den Terrorwarnungen in
Grossbritannien die Sicherheitsmassnahmen im deutschen Luftraum
erhoeht. Die ohnehin schon existierenden Vorschriften seien
vorsorglich nochmals verschaerft worden, hiess es in der Erklaerung.
Einzelheiten gab das Ministerium nicht bekannt. Den Passagieren wurde
empfohlen, fruehzeitig vor Abflug zu den Sicherheitskontrollen zu
erscheinen. - Zahlreiche Fluggesellschaften in Europa haben ihre
Fluege nach England vorerst gestrichen, darunter auch die deutsche
Lufthansa. Offenbar hat die britische Polizei konkrete Hinweise, dass
Flugzeuge auf dem Weg von Grossbritannien in die USA ueber dem
Atlantik in die Luft gesprengt werden sollten. Mit einer
grossangelegten Anti-Terror-Aktion seien die Anschlaege verhindert
worden. 25 Verdaechtige wurden festgenommen. Ueber die Aktion
informierte Premierminister Blair noch in der Nacht US-Praesident
Bush. |
Anklage gegen Rekruten-Ausbilder |
Im Verfahren um die Misshandlung von Bundeswehrrekruten im
nordrhein-westfae- lischen Coesfeld hat das Oberlandesge- richt (OLG)
Hamm Anklage gegen 18 Aus- bilder zugelassen. Das OLG teilte mit, es
halte bei allen Beschuldigten den hinreichenden Tatver- dacht in allen
Anklagepunkten fuer gege- ben. Das Gericht hatte auf Antrag der
Staatsanwaltschaft entschieden, nachdem das Landgericht Muenster die
meisten An- klagen nicht zugelassen hatte. Die Ausbilder sollen 2004
Rekruten bei Uebungen gequaelt haben. |
DocMorris-Entscheidung begruesst |
Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Kuehn-Mengel, hat die
Gerichtsentscheidung zugunsten der Versand-Apotheke DocMorris
begruesst. "Die Richterentscheidung ermoeglicht den Patienten eine
kostenguenstigere Arzneimittelversorgung", sagte Kuehn-Mengel der
"Berliner Zeitung". "Das ist gut, weil es Geld spart und fuer mehr
Wettbewerb sorgt." Das Landgericht Saarbruecken hatte den Eilantrag
einer Apothekerin gegen die Anfang Juli eroeffnete DocMorris-Apotheke
zurueckgewiesen. |
Ministerium bestaetigt geplante Streichung von Wohnungsbaupraemien |
Nach der Eigenheimzulage will Bundesfinanzminister Steinbrueck nun
offenbar die Wohnungsbaupraemie streichen. Sein Ministerium in Berlin
bestaetigte entsprechende Zeitungsberichte. Der 1952 eingefuehrte
staatliche Zuschuss von Bausparvertraegen sei nicht mehr zeitgerecht
und solle bei Neuabschluessen wegfallen, sagte ein Sprecher. - Der
Vorstoss sorgte fuer Veraergerung in der Union. Fraktionsvize Meister
monierte, der Referenten-Entwurf sei in der Koalition nicht
abgestimmt. Der Unions-Bauexperte Fischer betonte, baupolitisch sei
die Praemie unverzichtbar. |
Sozialverband kritisiert Vorstoss aus der Union zur Witwenrente |
Der Sozialverband Deutschland hat den Vorstoss aus der Union zur
Einschraenkung der Witwenrente zurueckgewiesen. Fuer diese Debatte
sehe er derzeit ueberhaupt keinen Anlass, sagte der Praesident des
Verbandes, Bauer, im Deutschlandfunk. Bereits in der Vergangenheit
habe es erhebliche Einbussen bei der Hinterbliebenen-Versorgung
gegeben. Wenn die Altersgrenze angehoben wuerde, waeren die Frauen
noch mehr benachteiligt, erklaerte Bauer. Der Rentenexperte der
Unions-Bundestagsfraktion, Weiss, hatte vorgeschlagen, das
Mindestalter fuer den Bezug der vollen Witwenrente schrittweise von 45
auf 52 Jahre anzuheben. Dagegen hatte es auch in der eigenen Fraktion
Widerspruch gegeben. |
Kauder fordert Ende des CDU-internen Streits |
Unions-Fraktionschef Kauder verlangt ein Ende des CDU-internen
Richtungsstreits um ein schaerferes Profil der Partei. Im
ARD-Fernsehen sagte der Christdemokrat, die vom
nordrheinwestfaelischen Ministerpraesidenten Ruettgers ausgeloeste
Debatte helfe nicht weiter. Die Partei muesse in den Gremien ueber die
- so Kauder - wirklichen Probleme im Zusammenhang mit dem CDU-
Grundsatzprogramm sprechen. Der stellvertretende CDU-Vorsitzende
Ruettgers hatte erklaert, die Union sei keine kapitalistische Partei
und muesse sich von Lebensluegen verabschieden. So sei es falsch zu
glauben, dass Steuersenkungen zu mehr Investitionen und damit zu mehr
Arbeitsplaetzen fuehrten. |
RWE will Biblis A am Netz lassen |
Der Energiekonzern RWE will noch in diesem Sommer eine laengere
Laufzeit fuer das Atomkraftwerk Biblis A beantragen. "Wir moechten
fuer Biblis kaempfen, weil wir es unseren Aktionaeren schuldig sind",
sagte RWE-Chef Roels in Essen. Nach dem Atomkonsens zwischen
Energiewirtschaft und Bundesregierung soll Biblis A im Jahr 2008
abgeschaltet wer- den. Die Gruenen kritisierten den Plan nach dem
Stoerfall in Schweden als "zynisch". Biblis A sei das aelteste noch in
Betrieb befindliche AKW in Deutschland. |
Aerzte setzen Streiks im ganzen Bundesgebiet fort |
Berlin. Im Tarifkonflikt der Aerzte an den kommunalen Krankenhaeusern
haben auch heute wieder mehr als 16.000 Mediziner die Arbeit
niedergelegt. Die Aerztegewerkschaft Marburger Bund sprach von Streiks
in 171 Kliniken. Betroffen waren zahlreiche Bundeslaender, darunter
auch Bayern. Gewerkschafts-Chef Montgomery forderte die Arbeitgeber
noch einmal auf, bei der naechsten Verhandlungsrunde am kommenden
Montag ein passables Angebot vorzulegen. Montgomery woertlich:
"Andernfalls ist die Sache nach einer Stunde wieder beendet." Ab dem
kommenden Montag werden die Aerztestreiks an allen kommunalen Kliniken
in Rheinland Pfalz ausgesetzt. Das hat der Marburger Bund erklaert.
Hintergrund ist, dass sich die kommunalen Arbeitgeber mit den
Aerztevertretern zu Tarif-Verhandlungen treffen wollen. |
Deusche Telekom senkt Gewinn-Prognosen fuer 2006 und 2007 |
Die Deutsche Telekom hat nach einem Gewinnrueckgang im zweiten Quartal
ihre Prognosen fuer 2006 und 2007 gesenkt. Der Kurs der T-Aktie gab
darauf um zeitweilig bis zu zehn Prozent nach und sank auf ein neues
Jahrestief von zehn Euro 87. Vorstandschef Ricke kuendigte weitere
Einsparungen an, um so auf den Wettbewerbsdruck zu reagieren. |
Jugendliche oefter arbeitslos |
Junge Menschen zwischen 15 und 24 Jah- ren sind in Deutschland
haeufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Aeltere. Nach Angaben des
Statistischen Bundes- amtes betrug die Jugenderwerbslosen- Quote im
zweiten Quartal dieses Jahres 15,2 Prozent. Im selben Zeitraum habe
die entsprechende Quote aller Buerger zwischen 15 und 74 Jahren
lediglich 8,1 Prozent betragen. Im internationalen Vergleich, so die
Statistiker in Wiesbaden, nehme Deutschland einen mittleren Platz ein. |
Mautprojekte bescheren Bilfinger Berger hohen Verlust |
Fehlschlaege bei Mautprojekten, die Bilfinger Berger in Luebeck und
Sydney betreibt, haben Deutschlands zweitgroessten Baukonzern im
ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen gedrueckt. Der Verlust habe
bei 36 Millionen Euro gelegen, teilte das Unternehmen mit. Die
Verkehrszahlen bei den Mautprojekten Cross City Tunnel in Sydney und
dem Herrentunnel in Luebeck laegen nach zehnmonatigem Betrieb noch
immer unter den Erwartungen, erklaerte Bilfinger Berger und kuendigte
einen Strategiewechsel an: Kuenftig werde sich das Mannheimer
Unternehmen nur noch bei Verkehrsinfrastrukturprojekten engagieren,
deren Erfolge nur begrenzt an das Verkehrsaufkommen gekoppelt sind.
Trotz des Gewinneinbruchs haelt das Unternehmen an dem Ziel fest, in
diesem Geschaeftsjahr einen hoeheren Gewinn zu erzielen als im
Vorjahr. Damals hatte der Ueberschuss 66 Millionen Euro betragen. Im
ersten Halbjahr 2006 kletterte der Auftragseingang nach
Unternehmensangaben um 26 Prozent auf 4,67 Milliarden und der
Auftragsbestand um 17 Prozent auf einen Rekordwert von 8,1 Milliarden
Euro. Die Bauleistungen wurden im Vergleich zum Vorjahrzeitraum um
neun Prozent auf 3,6 Milliarden Euro gesteigert. |
Geier 'Fulvio' wieder zu Hause in den Pyrenaeen |
Der im Mai in Hessen gestrandete Gaensegeier "Fulvio" ist wieder zu
Hause in den Pyrenaeen. Von dort empfange man Signale des Senders, den
der Vogel traegt, teilte die Vogelschutzwarte in Frankfurt/Main mit.
"Fulvio" hatte seine Heimreise im rheinland-pfaelzischen Baumholder
gestartet. Gaensegeier Fulvio geniesst seine Freiheit Mehr als 1.000
Kilometer legte "Fulvio" von Rheinland-Pfalz aus bis in die Pyrenaeen
zurueck. Dort befindet sich das Kerngebiet der suedwesteuropaeischen
Geier-Population. "Fulvio" war Ende Mai entkraeftet in Hessen gefunden
und in einer Wildtierstation aufgepaeppelt worden. Mitte Juli bekam er
einen Sender und wurde auf dem Truppenuebungsplatz Baumholder
freigelassen. |
Sachsen entzieht Sportwettenanbieter Bwin die Lizenz |
Dresden. Als Konsequenz aus dem Urteil des Bundesverfassungsgericht
vom Maerz diesen Jahres hat der Freistaat Sachsen dem
Sportwettanbieter bwin das Anbieten von Sportwetten untersagt. Damit
darf in Sachsen nur noch der Freistaat selbst Sportwetten veranstalten
oder ausrichten lassen. Die Untersagung gilt konkret fuer die
Unternehmen betandwin in Neugersdorf und bwin.com Interactive
Entertainment AG. Das oesterreichische Unternehmen betandwin war vor
kurzem in bwin umbenannt worden. |
Mutmasslicher Raedelsfuehrer der PKK gefasst |
Die Bundesanwaltschaft hat einen mutmasslichen Raedelsfuehrer der
verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verhaften lassen. Der
50-jaehrige Tuerke kurdischer Abstammung sei bereits am Dienstag am
Mannheimer Hauptbahnhof festgenommen worden, teilte die Behoerde mit.
Der Mann ist nach Erkenntnissen der Ermittler fuer den PKK-Sektor Sued
verantwortlich gewesen, der sich vom Saarland ueber Rheinland-Pfalz,
Baden-Wuerttemberg und Hessen bis nach Bayern erstreckt. Er soll fuer
organisatorische, finanzielle und propagandistische Angelegenheiten
zustaendig gewesen sein und an kriminellen Aktivitaeten, etwa an
Schleusungen mitgewirkt haben. Die PKK hat bis Mitte 1996 in
Deutschland Brandanschlaege auf tuerkische und deutsche Einrichtungen
veruebt. Die Gruppe hat sich inzwischen in Volkskongress Kurdistans
(Kongra-Gel) umbenannt und wird nicht mehr als terroristische, sondern
nur noch als kriminelle Vereinigung eingestuft. |
Verhandlung um mutmasslichen 'Maerklin-Dieb' vertagt |
Ein halbes Jahr nach der Verurteilung von zwei Maennern wegen des
Einbruchs in das Maerklin-Museum in Goeppingen steht nun der
mutmassliche Drahtzieher des Diebstahls vor Gericht. Die Verhandlung
wurde nach einem heftigen Streit des Angeklagten mit seinem
Pflichtverteidiger abgebrochen. Danach wurde die Auftaktverhandlung
schliesslich abgebrochen. "Bis morgen in diesem Theater",
verabschiedete sich der Vorsitzende Richter Reiner Gros. Bis dahin
soll ueber den Antrag des Angeklagten auf einen neuen Verteidiger
entschieden werden. Ausserdem soll ein Gerichtsmediziner darueber
befinden, ob es dem 33-Jaehrigen tatsaechlich so schlecht geht, wie er
behauptet. Das Urteil wird am 18. August erwartet. |
Vertriebenenausstellung eroeffnet |
Die Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen hat heute in Berlin die
Ausstellung "Erzwungene Wege" ueber Vertreibungsschicksale im 20.
Jahrhundert eroeffnet. Die Schau soll Grundstock fuer eine vom Bund
der Vertriebenen (BdV) geplante und hoechst umstrittene
Dokumentations- und Gedenkstaette in Berlin sein. Kritiker werfen dem
Zentrum unter Leitung von BdV-Praesidentin Steinbach vor, das Leid
deutscher Vertriebener zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Der
polnische Ministerpraesident Kaczynski hat die
Vertriebenen-Ausstellung in Berlin kritisiert. Dies sei ein Versuch,
die Geschichte des Zweiten Weltkriegs zu relativieren, sagte
Kacszynski. Man muesse jedoch in Erinnerung behalten, wer die Moerder
und wer die Opfer gewesen seien. |
Hamburger SV bangt um Champions-League-Einzug |
Hamburg. Der HSV hat die Chance verpasst, sich eine gute
Ausgangsposition fuer den Sprung in die Champions League zu
verschaffen. Die Hanseaten kamen gestern Abend im heimischen Stadion
gegen den spanischen Club CA Osasuna nicht ueber ein 0:0 hinaus. Das
Qualifikations-Rueckspiel ist am 22. August. |
Boerse |
|
Quellen |
|