GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 31.08.1997



* Bestuerzung und Betroffenheit nach Unfalltod von Prinzessin Diana
* Herzog ruft Russen zum Bau eines neuen Europa auf
* Krenz muss Freiheitsstafe vermutlich absitzen
* Zusaetzliche Belastung des Bundesetats von 20 Milliarden DM erwartet
* 2001 wieder Volkszaehlung in Deutschland
* Beratungen ueber Streit um die Ostfoerderung in Duesseldorf
* Fuenf deutsche Touristen sterben bei Flugzeugzusammenstoss
* Das Wetter



Bestuerzung und Betroffenheit nach Unfalltod von Prinzessin Diana

Paris/London. Auf der Flucht vor Fotografen ist Prinzessin Diana am Morgen bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Auch ihr Begleiter, der aegyptische Millionaer Dodi Alfayette und der Chauffeur starben. Ein Leibwaechter wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Prinzessin Diana ist um vier Uhr morgens an einer Lungenblutung und an Herzversagen gestorben, teilten die Aerzte mit. Zwei Stunden lang hatten sie um das Leben der frueheren Frau des britischen Thronfolgers gekaempft. Der Unfall ereignete sich etwa 40 Minuten nach Mitternacht. Prinzessin Diana und ihr Begleiter fuhren mit einem schweren Merzedes vom Hotel Ritz weg. Der Chauffeur versuchte offenbar, Fotografen, die das Paar auf Motorraedern verfolgten, abzuhaengen. In einer Unterfuehrung am Seine-Ufer in der Naehe des Eiffelturms verlor er die Herrschaft ueber den Wagen und prallte mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Brueckenpfeiler. Das Unfallauto ist voellig demoliert. An der Unfallstelle nahm die Polizei sieben Personen vorlaeufig fest. Es handelt sich dabei um die Fotografen, die Lady Di und ihren Begleiter verfolgt hatten.

Der Tod der Prinzessin von Wales hat auf der ganzen Welt Bestuerzung und Trauer ausgeloest. Bundespraesident Roman Herzog schrieb in einem Beileidstelegramm, Prinzessin Diana habe mit ihrer persoenlichen Ausstrahlung, ihrem Mut und ihrem Einsatz fuer vielfaeltige humanitaere Belange die Herzen vieler Menschen in Deutschland gewonnen.

In einer Erklaerung des Buckingham Palastes heisst es, Koenigin Elisabeth und Prinz Charles seine zutiefst schockiert und verzweifelt ueber diese schreckliche Nachricht. Auch die beiden Soehne des geschiedenen Paares, die Prinzen William und Harry seien ueber den Tod ihrer Mutter informiert worden. Grossbritanniens Premierminister Tony Blair erklaerte, das Land sei in einem Schockzustand. Er wuerdigte Lady Di als warmherzig und mitfuehlend. Trauernde Passanten legten vor dem Londoner Buckingham Palace Blumen nieder. Einige knieten zum Gebet.

Der franzoesische Staatspraesident Jacques Chirac versicherte seine tiefe Anteilnahme. Auch US-Praesident Clinton und seine Frau zeigten sich erschuettert. Die Vereinten Nationen nannten Dianas Tod einen tragischen Verlust. Der Sprecher des UN-Generalsekretaers wuerdigte in New York besonders Dianas Engagement als UN-Botschafterin des guten Willens in der Kampagne zur weltweiten Aechtung der Landminen.


Herzog ruft Russen zum Bau eines neuen Europa auf

Bundespraesident Herzog hat die Russen zum Auftakt seines viertaegigen Staatsbesuches aufgerufen, gemeinsam ein neues Europa zu bauen. In einer im russischen Fernsehen ausgestrahlten Rede betonte er, ohne Russland koenne keines der grossen Probleme der Welt geloest werden. Woertlich sagte Herzog: Lassen Sie uns heute die Hand reichen. Die Vergangenheit liegt hinter uns. Herzog ist der erste Bundespraesident des vereinten Deutschlands, der Russland einen Besuch abstattet. Auf seinem Programm stehen unter anderem ein Empfang bei Praesident Jelzin sowie Treffen mit Vertretern von Regierung und Parlament.


Krenz muss Freiheitsstafe vermutlich absitzen

Stuttgart/Berlin. Der Berliner Generalstaatsanwalt Schaefgen geht davon aus, das der letzte DDR-Staats-und-Parteichef Krenz seine Freiheitsstrafe absitzen muss. Das Berliner Landgericht hatte Krenz wegen der Todesfaelle an der innerdeutschen Grenze zu sechseinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Gegenueber dem Sueddeutschen Rundfunk sagte Schaefgen, seiner Ansicht nach werde die Revision keinen Erfolg haben. Er sehe dabei keine Gefahr, dass Krenz von SED-Funktionaeren und DDR-Nostalgikern zum Maertyrer gemacht werde.


Zusaetzliche Belastung des Bundesetats von 20 Milliarden DM erwartet

Der CDU-Haushaltsexperte Rauen rechnet mit einer zusaetzlichen Belastung des Bundesetats von 20 Milliarden DM. Er erwarte bei der Steuerschaetzung im November ein noch schlechteres Ergebnis als bei der letzten Schaetzung im Mai, sagte Rauen der Tageszeitung "Die Welt". Das sprenge sogar den Rahmen eines Nachtragshaushaltes. Zugleich kritisierte der Politiker den Plan von Bundeskanzler Kohl, mit der SPD eine aufkommensneutrale Steuerreform auszuhandeln. Das werde angesichts des Ziels der Union, die Staatsquote zu senken ein Nullsummenspiel.


2001 wieder Volkszaehlung in Deutschland

Frankfurt am Main. Im Jahr 2001 soll es in Deutschland wieder eine Volkszaehlung geben. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und beruft sich dabei auf den Praesidenten des statistischen Bundesamtes Hahlen sowie auf ein Schreiben von Bundesinnenminister Kanther. Demzufolge soll diesmal nicht wie vor zehn Jahren jeder Einwohner befragt, sondern die Melderegister der Staedte und Gemeinden ausgewertet werden.


Beratungen ueber Streit um die Ostfoerderung in Duesseldorf

Bundeswirtschaftsminister Rexrodt und seine Kollegen aus den neuen Laendern beraten in Duesseldorf ueber einen Kompromiss im Streit um die Ostfoerderung. Vor Beginn der Sitzung sagte Rexrodt, er erwarte eine Einigung. Bund und Laender streiten ueber die Hoehe der Investitionshilfen fuer Ostdeutschland. Die Regierung in Bonn plant, die Foerderung um insgesamt 709 Millionen DM fuer dieses und das kommende Jahr zu kuerzen. Damit sind die Laender nicht einverstanden.


Fuenf deutsche Touristen sterben bei Flugzeugzusammenstoss

Lima. Bei einem Flugzeugunglueck in Peru sind zwoelf Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei stiessen zwei Kleinflugzeuge in der Luft zusammen. Bei den Toten handelt es sich um die zwei peruanischen Piloten, fuenf italienische und fuenf deutsche Touristen. Die Maschinen ueberflogen eine archaeologische Ausgrabungsstaette rund 400 Kilometer suedlich von Lima.


Das Wetter

Nachts vielfach klar. Gegen Morgen oertlich Nebel. Tiefstwerte bis 10 Grad. Morgen im Westen und Nordwesten einzelne Schauer oder Gewitter. Im uebrigen Deutschland sonnig und trocken. Hoechstwerte 23 bis 28, am Oberrhein um 30 Grad.


Quellen

SDR 3    10:00 MESZ
B5    12:00 MESZ
DLF    21:00 MESZ