GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 24.09.1999



* Unterschiedliche Haltungen in der katholischen Kirche zur Beratung
* Debatte im Bundesrat
* Scharping: Lage der Koalition "ernst"
* IG-Metall-Vize Peters: Geringe Chancen fuer Buendnis fuer Arbeit
* Teufel fuer zwei weitere Jahre als Parteivorsitzender bestaetigt
* Koeln nimmt Abschied von Willy Millowitsch
* Boerse



Unterschiedliche Haltungen in der katholischen Kirche zur Beratung

In der Auseinandersetzung um die Schwangeren-Konfliktberatung in der katholischen Kirche haben zahlreiche Bischoefe unterschiedliche Positionen bezogen. Die Dioezesen von Hamburg, Limburg, Magdeburg und Osnabrueck kuendigten an, sie wollten mit dem Papst ueber den Verbleib in der gesetzlichen Beratung sprechen. Entgegen der Vatikanforderung wollen sie zunaechst auch Bescheinigungen ausstellen. Dagegen wollen die Bistuemer von Eichstaett und Bamberg nach einer Uebergangsfrist die Beratungen nicht mehr fortsetzen. Aehnlich auesserte sich der Erzbischof von Koeln, Kardinal Meissner. Zuvor hatte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Lehmann, mitgeteilt, dass die katholische Kirche langfristig aus der gesetzlichen Beratung aussteigen werde. Das Zentralkomittee der deutschen Katholiken gruendete inzwischen einen eigenstaendigen Verein, um die Schwangerenkonfliktberatung fortzusetzen.


Debatte im Bundesrat

Fuehrende Unionspolitiker haben im Bundesrat Aenderungen am geplanten Sparpaket gefordert, zugleich jedoch auch Kompromissbereitschaft signalisiert. Der bayerische Ministerpraesident Stoiber betonte in Bonn, angesichts der gesamtstaatlichen Verantwortung werde es keine Blockadepolitik geben. In einer Bundesratsstellungnahme, die auch von den SPD-gefuehrten Laendern unterstuetzt wurde, wird die Regierung aufgefordert, die Lasten des Bundes nicht einfach auf die anderen Gebietskoerperschaften zu verlagern. Finanzminister Eichel erklaerte, er sei zu Aenderungen im Sparpaket bereit, wenn das Volumen von 30 Mrd. DM nicht angetastet werde. In der Debatte zur Gesundheitsreform betonten Unionsabgeordnete ebenfalls ihre Gespraechsbereitschaft, mahnten jedoch zugleich noch einmal vor einem Weg in eine Zwei-Klassen-Medizin. Die Laender forderten zudem eine Ueberpruefung ihrer Ausgleichszahlungen an die Krankenkassen.


Scharping: Lage der Koalition "ernst"

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Scharping hat die Lage der rot-gruenen Koalition als sehr ernst bezeichnet. Der Bundesverteidigungsminister kritisierte in der Sueddeutschen Zeitung die Fehler beim 630-DM-Gesetz sowie Disziplinlosigkeit. Wenn sich die Koalition auf das Wesentliche konzentriere, werde das Buendnis aber bis zur naechsten Wahl halten. Auch Gruenen-Vorstandssprecherin Roestel sagte der Braunschweiger Zeitung, die Probleme der Koalition seien behebbar. Ueberlegungen von Parteikollegen ueber einen moeglichen Ausstieg bezeichnete Roestel als "leichtfertig". Auch Vorstandssprecherin Radcke erklaerte, die Koalition sei nicht in der Krise.


IG-Metall-Vize Peters: Geringe Chancen fuer Buendnis fuer Arbeit

Kaum noch Chancen fuer das Buendnis fuer Arbeit sieht IG-Metall-Vize Peters. Im Koelner Stadtanzeiger wirft er der Bundesregierung vor, ihr Verhalten sei eine Einladung an die Arbeitgeber, bei ihrer Blockadepolitik zu bleiben. Die rot-gruene Koalition leiste zu wenig, um im Buendnis fuer Arbeit wirklich etwas fuer mehr Beschaeftigung zu tun, meinte der Gewerkschafter. Auch beim Thema "Rente mit 60" sei Arbeitsminister Riester den Vorstellungen der Unternehmer gefolgt.


Teufel fuer zwei weitere Jahre als Parteivorsitzender bestaetigt

Die Baden-Wuerttembergische CDU hat Ministerpraesident Teufel fuer zwei weitere Jahre als Parteivorsitzenden bestaetigt. Auf dem Parteitag in Schwaebisch-Gmuend stimmten 91,5% der Delegierten fuer ihn. Bei seiner letzten Wahl vor 2 Jahren waren 94 % der Stimmen auf ihn entfallen. In seiner Rede zuvor hatte Teufel die Politik der rot-gruenen Regierung stark kritisiert.


Koeln nimmt Abschied von Willy Millowitsch

Mehrere Tausend Menschen haben heute in Koeln Abschied von dem am Montag verstorbenen Volksschauspieler Willy Millowitsch genommen. Viele seiner Anhaenger legten an seinem im Familientheater aufgestellten Sarg Blumen nieder. Morgen richtet die Stadt fuer ihren Ehrenbuerger eine Trauerfeier im Rathaus aus. Gegen Mittag ist eine Messe im Dom vorgesehen. Dabei darf auch der Sarg in der Kathedrale stehen. Dies ist eigentlich dem Dioezesanbischof und den Mitgliedern der Domprobstei vorbehalten. Bei Millowitsch wird dieselbe Ausnahme gemacht wie bei dem frueheren Kanzler Adenauer. Am Nachmittag wird Millowitsch beigesetzt.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,8709 DM= 0.9565 Euro
Kanada(1 $)  1,2688 DM= 0.6487 Euro
England(1 Pfund)  3,0747 DM= 1.5720 Euro
Schweiz(100 sfr)  122,1707 DM= 62.464 Euro
Japan(100 Yen)  1,7886 DM= 0.9144 Euro
Schweden(100 skr)  22,6973 DM= 11.604 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5197,09( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10273,32( Stand 17:00 MESZ )  
10318,59( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:16871,73
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    20:00 MESZ
NDR2    22:00 MESZ