Kritik an Krisenmanagement innerhalb der CDU |
Das Verhalten fuehrender Christdemokraten in der CDU-Finanzaffaere ist auch
heute innerhalb der Partei selbst umstritten. Thueringens Ministerpraesident
Vogel kritisierte das Krisenmanagement seiner Partei als mangelhaft.
Zugleich warnte er vor einer neuen Personaldebatte. Die CDU hatte
bestaetigt, ueber Jahre schwarze Kassen in der Schweiz gefuehrt zu haben.
Altbundeskanzler Kohl raeumte ein, weitere Barbetraege erhalten zu haben.
Nachwievor wollte er allerdings keine Namen der Spender nennen. |
Kohl: Keine Kenntnis ueber schwarze Konten der Bundespartei |
Altbundeskanzler Kohl war nach eigenen Angaben nicht ueber die schwarzen
Konten der CDU in der Schweiz und die Steiftung der Partei in Liechtenstein
informiert. Kohl sagte im ZDF weiter, er koenne sich nicht mehr an die
genaue Summe der von ihm vor 1992 angenommenen Spenden erinnern. Der
fruehere CDU-Bevollmaechtigte Luethje hatte erklaert, es habe sich um eine
Millionensumme gehandelt. Die Namen der anonymen Spender aus dem Zeitraum ab
1993 gab Kohl erneut nicht preis. Es habe sich um "rennomierte Buerger"
gehandelt, die aus "guten Gruenden" nicht genannt sein wollten. Er
dementierte aber Geruechte, es handele sich um Zinsen oder Gelder aus der
Staatsbuergerlichen Vereinigung. |
Weyrauch bestaetigt Schaeubles Version der Gelduebergabe |
Der ehemalige CDU-Finanzberater Weyrauch hat die Darstellung von CDU-Chef
Schaeuble ueber den Erhalt von 100.000 DM von Waffenhaendler Schreiber
bestaetigt. Weyrauch habe ausgesagt, dass er das Geld von dem Mitarbeiter
der frueheren CDU-Schatzmeisterin Baumeister erhalten habe, sagte
CDU-Geschaeftsfuehrer Hausmann. Er habe das Geld dann Baumeisters Vorgaenger
Kiep uebergeben. Frau Baumeister erlitt nach Angaben aus Parteikreisen einen
Nervenzusammenbruch. Ueber die Verwendung der Schreiber-Spende widersprachen
sich ihre Angaben und die von CDU-Chef Schaeuble. |
Bundesregierung und Atomwirtschaft: Keine Einigung ueber Restlaufzeiten |
Die Bundesregierung und die Atomwirtschaft haben sich noch nicht auf die
Laufzeiten der 19 deutschen Atomkraftwerke geeinigt. Dies teilte
Bundeskanzler Schroeder am Abend nach einem Treffen mit den Chefs der
grossen Energiekonzerne mit. Bei den Themen Wiederaufarbeitung und
Entsorgung stehe man hingegen vor der Einigung. SPD und Gruene plaedieren
fuer eine Gesamtlaufzeit von 30 Jahren. Dies halten die Betreiber fuer zu
kurz. |
Mannesmann und Vodafone fusionieren nun doch |
Nach einer monatelangen Uebernahmeschlacht haben sich Mannesmann und
Vodafone auf eine Fusion verstaendigt. Der Mannesmann-Vorstand empfahl
seinen Aktionaeren ausdruecklich die Annahme des Vodafone-Angebots. Auch der
Mannesmann-Aufsichtsrat hat die Fusion gebilligt. Vodafone hatte zuvor sein
Angebot auf 58,96 Vodafone-Aktien fuer eine Mannesmann-Aktie erhoeht.
Mannesmann wird 49,5% an dem neuen Konzern halten. Der Wert des
nachgebesserten Vodafone-Angebots gab Vodafone-Chef gent mit 354,8 Mrd. Dm
an. Damit handelt es sich um die groesste Fusion der Geschichte. |
Mannesmann- und Vodafone-Aktien verlieren an Wert |
Nach der Einigung zwischen Vodafone Airtouch und Mannesmann haben die Aktien
beider Unternehmen an Wert verloren. An der Boerse in London schloss der
Anteilsschein von Vodafone rund 6% unter dem Vortagesstand.
Mannesmann-Aktien gaben um etwa 1% nach. Das Unternehmen wird mit der
Uebernahme aus dem Aktienindex Dax der 30 groessten deutschen Unternehmen
herausfallen. |
EU-Komission aeussert Bedenken gegen Fusion Viag-Veba |
Die EU-Komission hat schwerwiegende Wettbewerbsbedenken gegen die Fusion der
Energiekonzerne Viag und Veba. Der Fall werde daher einer erneuten und
vertieften Pruefung unterzogen, hiess es am Abend seitens der Komission in
Bruessel. Die Zweifel des Gremiums betraefen vor allem den deutschen
Strommarkt, wo die Fusion zu einer markbeherrschenden Stellung fuehren
wuerde. |
Oesterreichs Praesident Klestil: Betroffenheit ueber Kritik des Auslands |
Der oesterreichische Bundespraesident Klestil hat sich besorgt und betroffen
ueber die Kritik aus dem In- und Ausland an der Regierungsbildung in Wien
geaeussert. In einer in Rundfunk und Fernsehen verbreiteten Ansprache sagte
er am Abend, die Mandatsmehrheit von OEVP und FPOE sei zu respektieren. Der
Wille der beiden Parteien, eine Koalition zu bilden, muesse in einem
demokratischen Rechtsstaat akzeptiert werden. Zugleich appellierte er an das
In- und Ausland, der neuen Regierung eine Chance zu geben und sie nach ihrer
Arbeit zu beurteilen. |
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Quellen |
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