GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 01.11.1999



* 2 Tote durch Amoklaeufer
* Staatsanwaltschaft beantragt Freispruch fuer Eid
* Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und Japan in UNO-Fragen
* Regierung geht weitere Buergschaften fuer China-Geschaefte ein
* Atomwirtschaft erwaegt Klage beim Bundesverfassungsgericht
* Arbeitslose rechnen mit besseren Chancen nach ihrem Wehrdienst
* Boerse



2 Tote durch Amoklaeufer

Ein 16jaehriger Amokschuetze hat in Bad Reichenhall mindestens 2 Menschen getoetet. Von 6 Verletzten ist die Rede. Der 16jaehrige begann am Mittag, aus dem Fenster eines Wohnhauses wahllos auf Passanten zu schiessen. Versuche mit dem Taeter Kontakt aufzunehmen, scheiterten. Auf Anrufe in der Wohnung in der Naehe des staedtischen Krankenhauses der Kurstadt reagierte der Amokschuetze nicht. Am Abend stuermte die Polizei das Haus, in dem sich der Amokschuetze seit dem Vormittag verschanzt hatte. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, fand ein Spezialkommando in der Wohnung die Leichen des 16jaehrigen und seiner 18 Jahre alten Schwester vor.


Staatsanwaltschaft beantragt Freispruch fuer Eid

Die Staatsanwaltschaft hat im Prozess um die Luebecker Brandkatastrophe von 1996 den Freispruch des Libanesen Safan Eid beantragt. In den Abhoerprotokollen sei ein Tatnachweis nicht erbracht. Der Fall bleibe ungeklaert. Damit muessten Justiz und Gesellschaft leben. Das Luebecker Landgericht sprach den Angeklagten Eid 1997 nach dem Grundsatz "im Zweifel fuer den Angeklagten" frei. Im vergangenen Jahr hob der Bundesgerichtshof das Urteil auf mit der Begruendung, die abgehoerten Gespraeche zwischen dem Inhaftierten Eid und seinem Vater sowie seinen Bruedern seien nicht beruecksichtigt worden. Bei dem Brand in Luebeck kamen 1996 10 Menschen ums Leben.


Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und Japan in UNO-Fragen

Deutschland und Japan wollen sich bei ihren Bemuehungen um einen staendigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat gegenseitig unterstuetzen. Dies vereinbarten Bundeskanzler Schroeder und der japanische Ministerpraesident Obutsi in Tokio. Beide Laender haetten ein gemeinsames Interesse an einer Reform der Vereinten Nationen, sagte Schroeder nach dem Treffen. Im Anschluss an seinen Japan-Aufenthalt fliegt der Bundeskanzler morgen zu einem dreitaetigen Besuch nach China. Die Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" forderte Schroeder auf, sich in Peking fuer die Freilassung inhaftierter Kollegen einzusetzen.


Regierung geht weitere Buergschaften fuer China-Geschaefte ein

Die Bundesregierung sichert erneut Exportgeschaefte fuer den umstrittenen Drei-Schluchten-Staudamm in China mit Buergschaften ab. Siemens kann nun risikolos fuer rund 100 Millionen DM Transformatoren liefern. SPD und Gruene hatten in der Opposition jegliche Hilfe fuer das umstrittene Staudammprojekt abgelehntund die fruehere Bundesregierung wegen eingegangener Buergschaften kritisiert. Dem Staudamm am Yangtse muessen mehr als 100 Staedte weichen. 2 Millionen Menschen werden umgesiedelt.


Atomwirtschaft erwaegt Klage beim Bundesverfassungsgericht

Im Streit um den Atomausstieg erwaegt die Energiewirtschaft eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht. Dies machte der Praesident des deutschen Atomforums, Majewski, in Bonn deutlich, der auch Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG ist. Falls es nicht zu einem Konsens ueber die Laufzeiten der Kraftwerke komme und die Koalition dann den Ausstieg gesetzlich regeln wolle, werde der Gang nach Karlsruhe folgen. Majewski betonte, die Unternehmen seien jederzeit bereit, einen akzeptablen Kompromiss zu unterschreiben.


Arbeitslose rechnen mit besseren Chancen nach ihrem Wehrdienst

Morgen muessen 23.600 junge Maenner ihren Grundwehrdienst antreten. Wie das Verteidigungsministerium mitgeteilt hat, sind darunter 2800 Arbeitslose, die ihre Einberufung gewuenscht haben. Sie rechnen sich nach dem Wehrdienst bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt aus.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,8518 DM= 0.9467 Euro
Kanada(1 $)  1,2606 DM= 0.6445 Euro
England(1 Pfund)  3,0512 DM= 1.5600 Euro
Schweiz(100 sfr)  121,8965 DM= 62.324 Euro
Japan(100 Yen)  1,7784 DM= 0.9092 Euro
Schweden(100 skr)  22,5326 DM= 11.520 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5539,45( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10714,27( Stand 17:00 MEZ )  
10729,86( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:17996,92
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SRF3    17:00 MEZ
DLF    19:00 MEZ