Ministerpraesident Stolpe in Paris |
Paris. Staatspraesident Mitterand hat den brandenburgischen
Ministerpraesidenten Stolpe, der sich zu einem zweitaegigen Besuch in der
franzoesishen Hauptstadt aufhaelt, zu einem Gespraech empfangen. Stolpe
sagte anschliessend, er habe Mitterand zu dessen Beitrag zum gewaltlosen
Regime-Wechsel in der DDR 1989 gedankt. Mitterand habe einen wichtigen
Anteil an der friedlichen Revolution. Der brandenburgische Regierungschef
hatte zuvor mitgeteilt, es gebe ein grosses Interesse franzoesischer
Banken und Unternehmen, an Beteiligungen und gemeinsamen Projekten in
Brandenburg. Frankreich ist dort mit sieben Milliarden DM bereits der
groesste Investor. |
Groesster Autoschieber-Prozess in Berlin beendet |
Berlin. In einem der groessten Autoschieberprozesse Deutschlands hat das
Landgericht den Anfuehrer einer internationalen bande zu elf Jahren Haft
verurteilt. Nach etwa 50 Verhandlungstagen sah das Gericht den
32-jaehrigen der Banden-Hehlerei mit Luxus-Limousinen im Wert von ueber
zwei Millionen DM ueberfuehrt. Die Richter verurteilten den Mann ausserdem
wegen illegalen Waffenbesitzes sowie Handels mit Haschisch. Ein weiteres
Bandenmitglied, das durch seine Aussagen wesentlich zur Aufklaerung des
Falles beigetragen hat, erhielt nach der Kronzeugen-Regelung vier Jahre
und drei Monate Haft. |
Borchert fordert Angabe des Herkunftslandes bei Rindfleisch |
Bonn. Bundesernaehrungsminister Borchert will, das auf
Rindfleischverpackungen innerhalb der europaeischen Union das
Herkunftsland angegeben wird. Wie das Ministerium mitteilte bat Borchert
die europaeische Kommission, einen entsprechenden Verordnungsentwurf
vorzulegen. Der Kaeufer koenne wie bei Obst oder Gemuese dann selbst
entscheiden, welches Fleisch er kaufen wolle. Alle Umfragen zeigten, dass
die Verbraucher diese Angaben wuenschten. |
Fellini-Ausstellung in Potsdam eroeffnet |
Potsdam. Im Filmmuseum ist am Abend die Ausstellung ueber den
italienischen Regisseur Federico Fellini eroeffnet worden. Die Schau ist
dem 75. Geburtstag des Regisseurs gewidmet, der 1993 im Alter von 73
Jahren gestorben ist. Die Ausstellung war bereits in Rom zu sehen. Bis zum
21. Juni bleibt sie im Potsdamer Filmmuseum und wird dann anschliessend in
verschiedenen Laendern praesentiert, unter anderem in den USA und in
Japan. |
Kuhn als Chef des Bauhaus bestaetigt |
Dessau. Der Stadtplaner und Soziologe Kuhn ist als Chef der Stiftung
Bauhaus bestaetigt worden. Kuhn leitet das Traditionsreiche Bauhaus seit
1987, er ist einer der wenigen Ostdeutschen, die nach der Wende ihre
Spitzenposition behielten. Um den Posten hatten sich 86 Interessenten
beworben, darunter mehrere aus dem Ausland. |
Reformvorschlaege fuer den oeffentlichen Dienst |
Bonn. der oeffentliche Dienst soll nach dem Willen von Bundesinnenminister
Kanther durch eine grundlegende Reform leistungsfaehiger gemacht werden.
Kanther legte ein Programm vor, wonach Beamte kuenftig staerker nach dem
Leistungsprinzip entlohnt werden sollen. Das Mindestalter fuer
Fruehpensionierungen soll von 62 auf 63 Jahre steigen. Nach seinen
Vorschlaegen waere die Versetzung von Beamten gegen ihren Willen in
Zukunft leichter moeglich. Fuer Fuehrungspositionen soll es eine Probezeit
geben. Das Konzept wird von den Laendern grundsaetzlich unterstuetzt. Nach
Ansicht von Thueringens Ministerpraesident Vogel gehen Kanthers
Reformvorschlaege nicht in allen Punkten weit genug. Fuehrungspositionen
an Beamte sollten nur noch zeitlich befristet vergeben werden. |
Katalog verlorener Kunstschaetze |
Berlin. Waehrend des zweiten Weltkriegs sind fast 600 Kunstwerke aus den
Berliner Gemaeldegalerien durch Bomben und Rauch verloren gegangen. Das
geht aus dem ersten Verlustkatalog vor, den die Stiftung Preussischer
Kulturbesitz vorlegte. Der Stiftungspraesident sagte, mit Hilfe des
Katalogs solle die Suche nach den Kunstschaetzen erleichtert werden. Ein
grosser Teil der verschwundenen Gemaelde sei wahrscheinlich bei Braenden
zerstoert worden, andere seien von sowjetischen Kulturoffizieren nach St.
Petersburg und Moskau gebracht worden oder in privaten Sammlungen
verschwunden. |
Daimler Benz will 13.000 Stellen abbauen |
Stuttgart. Daimler Benz, Deutschlands groesster Industrie-Konzern, will in
diesem Jahr etwa 13.000 Stellen abbauen. Das etilte Vorstandschef Reuter
bei der Vorstellung der Bilanz fuer 1994 mit. Ende des vergangenen Jahres
habe das Unternehmen weltweit mehr als 330.000 Menschen beschaeftigt, rund
10vH weniger, als ein Jahr zuvor. Daimler-Benz hat laut Reuter 1994 keine
Verluste mehr gemacht, sondern einen Gewinn von rund einer Milliarde DM
erwirtschaftet. |
Politischer Streit um den 8. Mai |
Muenchen. Neue politische Auseinandersetzungen gibt es um den 8. Mai 1945,
an dem der zweite Weltkrieg offiziell beendet wurde. CSU-Chef Waigel
bezeichnete das Datum als Tag der Kapitulation, der wenig Anlass zum
Feiern biete. Millionen Deutsche haetten Flucht und Vertreibung erlitten
und die Teilung quer durch Europa habe begonnen. Die Bayerische
SPD-Vorsitzende Schmidt kritisierte Waigel scharf. Er habe in peinlicher
Weise versucht, sich rechtskonservativen Kreisen zu naehern. Der 8. Nai
sei fuer das deutsche Volk und die gesamte Voelkergemeinschaft ein Tag der
Befreiung vom Nazi-Regime gewesen. Der stellvertretende Vorsitzende der
Unionsfraktion im Bundestag Geissler mahnte, man duerfe niemals vergessen,
dass der zweite Weltkrieg von Polit-Gangstern begonnen worden sei. |
Finanzierungsluecke bei Berliner S-Bahn-Ausbau |
Berlin. Das Bundesverkehrsministerium sieht entgegen anderslautenden
Zeitungsberichten den Ausbau des S-Bahn-Netzes in Berlin als gesichert an.
Der Bund stehe zu seiner Verantwortung, das bis ins Umland reichende
S-Bahn-Netz von 1961 wieder in Betrieb zu nehmen, heisst es in einer
Presseerklaerung. Das Ministerium raeumt aber eine Finanzierungsluecke von
knapp 1,4 Mrd. DM ein. Der Tagesspiegel hatte berichtet, die
Bundeszuschuesse sollten von 8,9 auf 4 Mrd. DM gekuerzt werden. Der
Regierende Buergermeister Diepgen erklaerte, der Senat werde eine
einseitige Aenderung der mit Bundesverkehrsminister Wissmann getroffenen
Vereinbarung ueber die Bundeshilfe nicht hinnehmen. |
Debatte ueber Standort des Bundesrats |
Bonn. Unter den Bundeslaendern ist eine Debatte darueber ausgebrochen, ob
auch der Bundesrat in die Deutsche Hauptstadt umziehen soll. Die
Regierungschefs von Schleswig-Holstein, Meklenburg-Vorpommern, Thueringen
und Hessen forderten, man solle die Entscheidung ueberdenken, den Sitz der
Laendervertretung am Rhein zu lassen. Nordrhein-Westfalen und
Rheinland-Pfalz lehnten sies ab. Sie verwiesen darauf, dass im
Einzugsbereich von Bonn schon durch den Wechsel von Regierung und
Parlament ein erheblicher Arbeitsplatz- und Kaufkraftverlust zu erwarten
sei. |
Devisen und DAX |
DAX 1988,47 Umlaufrendite 6,85% ============================== USA (1 US-Dollar) 1,4027 England (1 Pfund) 2,2314 Irland (1 irl.Pfund) 2,2640 Kanada (1 kan.Dollar) 1,0150 Niederlande (100 hfl) 89,295 Schweiz (100 sfr) 121,420 Belgien (100 bfrs) 4,8646 Frankreich (100 FF) 28,664 Daenemark (100 dkr) 25,468 Norwegen (100 nkr) 22,330 Schweden (100 skr) 19,100 Italien (1000 Lit.) 0,8100 Oesterreich (100 oeS) 14,211 Spanien (100 Ptas) 1,1172 Portugal (100 Esc) 0,9485 Japan (100 Yen) 1,6662 Finnland (100 Fmk) 32,435 Australien (1 Dollar) 1,0390 ECU-Wert 1,85810 |
Quellen |
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