Einigung im Metalltarifkonflikt |
Hannover. IG Metall und Arbeitgeber haben sich heute morgen nach 13stuendigen
Verhandlungen auf einen Tarifkompromiss geeinigt. Das Urlaubsgeld bleibt er-
halten, es gibt nur kleinere Korrekturen. Abstriche hingegen wird es beim
Weihnachtsgeld geben. Die Unternehmen koennen die Arbeitszeit bis auf 30
Stunden verkuerzen, allerdings ohne Lohnausgleich. Dafuer kann Beschaeftigten,
die weniger arbeiten nicht mehr gekuendigt werden. Die Loehne werden um 2%
erhoeht, jedoch erst ab 1. Juni. Die Tarifparteien sind froh, dass ein Streik
vermieden werden konnte. Der Praesident von Gesamtmetall Gottschol sagte,
die Betriebe muessten mit keinen hoeheren Kosten rechnen. IG Metall Chef
Zwickel erklaerte, man habe Beschaeftigung sichern koennen, dafuer aber beim
Geld Zugestaendnisse machen muessen. |
Positive Resonanz auf die Einigung im Metalltarifkonflikt |
Bonn. Der Tarifkompromiss fuer die westdeutsche Metallindustrie ist von der
Politik einhellig begruesst worden. In Stellungnahmen ist von einem Sieg der
Vernunft die Rede und von einem Beweis fuer die soziale Friedensfaehigkeit
der Tarifpartner. Dass unter dem Strich ein Einkommensverlust der Arbeit-
nehmer herauskomme sei schmerzlich aber notwendig. Das letzte Wort haben
jetzt die Gewerkschaftmitglieder. Am Mittwoch entscheiden sie in einer Ur-
abstimmung ueber die Annahme des neuen Tarifvertrags. |
Suessmuth will Rentenbeitraege nach der Kinderzahl staffeln |
Bonn. Bundestagspraesidentin Suessmuth hat vorgeschlagen, die Rentenbei-
traege nach der Kinderzahl zu staffeln. Eine Aenderung im Rentensystem sei
ebenso notwendig wie eine gerechtere Besteuerung von Familien mit Kindern. |
Joschka Fischer will AKW Biblis vorerst nicht wieder anfahren lassen |
Wiesbaden. Der hessische Umweltminister Fischer, Buendnis90/Die Gruenen
besteht darauf, dass der Reaktorblock A im Atomkraftwerk Biblis still-
gelegt bleibt, bis alle Sicherheitsmaengel beseitigt sind. Er forderte
Bundesumweltminister Toepfer, CDU, auf, seine atomrechtliche Weisung
zurueckzunehmen, und die Stilllegung zuzulassen. Zu dem gestrigen Brand
einer Pumpe im Kuehlkreislauf des Reaktors ware es nach Ansicht Fischers
ohne die Anweisung Toepfers nicht gekommen. Der Vorfall ereignete sich
bei Vorbereitungen zum Wiederanfahren des Reaktors nach Wartungsarbeiten.
Der Stromkonzern RWE plant das Wiederanfahren weiterhin fuer die kommende
Woche. Nach Angaben des hessischen Umweltministeriums liegen Bundesumwelt-
minister Toepfer inzwischen die Informationen vor, die er als Grundlage
weiterer Entscheidungen gefordert hat. |
Demonstration gegen die Benachteiligung von Frauen |
Bonn. Der deutsche Frauenrat erwartet mehr als 20.000 Teilnehmerinnen zu
einer Grossdemonstration gegen die Benachteiligung von Frauen. "Frauen
bewegen das Land" heisst das Mott der Demonstration. Die Frauen fordern die
faire Arbeitsteilung in Familie und Beruf, bessere soziale Absicherungen
und mehr Einfluss in der Politik. Ausserdem fordern sie fuer jedes Kind
einen Kindergartenplatz. Als Rednerinnen wurden erwartet: Bundestags-
praesidentin Suessmuth, die stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Wiczorek-
Zeul, Frauenministerin Merkel, FDP-Praesidentschaftskandidatin Hildegard
Hamm-Bruecher und Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer. "Frauen wollen nicht
die besseren Maenner sein, Frauen wollen zeigen, was in ihnen steckt" heisst
es im Aufruf zur Kundgebung. Sie ist Auftakt einer ganzen Reihe bundes-
weiter Veranstaltungen zum internationalen Frauentag am kommenden Dienstag.
Frau Suessmuth rief die Frauen auf, bereits vorhandene Moeglichkeiten
besser zu nutzen. Es muessten aber auch weitere Voraussetzungen geschaffen
werden, damit sich die Frauen angemessen an der politischen Macht beteiligen
koennen. |
Abschlussbericht zur Antiterroraktion in Bad Kleinen gesteht Pannen ein |
Bonn. Mehr als acht Monate nach dem Antiterroreinsatz von Bad Kleinen hat
Bundesinneminster Kanther in einem Abschlussbericht zahlreiche Maengel
beim Vorgehen der Sicherheitskraefte aufgelistet. In dem Bericht, der
der deutschen Presseagentur vorliegt ist die Rede von Pannen bei der
Beobachtung der mutmasslichen Terroristen Grams und Hogefeld, bei der Ab-
stimmung zwischen den beteiligten Behoerden, bei der Untersuchung des Tat-
orts und bei der Information der Oeffentlichkeit. Als Folge dieser
Schwaechen seien organisatorische Aenderungen innerhalb des Bundeskriminal-
amtes und des Sondereinsatzkommandos GSG9 in die Wege geleitet worden. |
Bundesinnenministerium bestaetigt bevorstehende Abschiebungen |
Bonn. Das Bundesinnenministerium hat bestaetigt, dass in Kuerze mehrere
tausend Fluechtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien abgeschoben werden
sollen. Die Bundesgrenzschutzdirektionen haetten mit rumaenische Behoerden
vereinbart, dass die Abgeschobenen erst nach Rumaenien und von dort in
ihre Heimat gebracht wuerden. Die detaillierte Darstellung des Spiegel,
wonach der Weg ueber das rumaenische Temeswar nach Serbien fuehren soll,
wollte das Ministerium ebensowenig bestaetigen, wie die mit rund 200.000
angegebe Zahl der Betroffenen. Genaue Zahlen haetten ohnehin nur die
Bundeslaender. Gemessen an der Gesamtzahl der Fluechtlinge aus Rest-
jugoslawien von 230.000 seien die Spiegel-Angaben in jedem Fall zu hoch.
Das Nachrichtenmagazin hatte berichtet, dass vor allem Menschen aus
Serbien, Montenegro und Kosovo abgeschoben werden sollen. |
Kultusminister empfehlen Lehrern "Schindlers Liste" |
Muenchen. Mehrere Kultusminister sind dafuer, dass Lehrer mit ihren Schuelern
den Film "Schindlers Liste" ansehen und ihn im Unterricht behandeln. In dem
Film geht es um den Geschaeftsmann Schindler, der waehrend der Nazidiktatur
etwa 1.200 Juden vor der Gaskammer gerettet hat. Der Film sei eine Lektion
ueber das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte und ein Mahnmal fuer die
Menschlichkeit, sagte der bayerische Kultusminister der Bildzeitung. Der
Praesident des Bundesverfassungsgerichtes Herzog hat vor der Eroeffnungs-
feier der Woche der Bruederlichkeit dazu aufgerufen, unvermindert wachsam
gegenueber Antisemitismus und Fremdenhass zu sein. Herzog sagte der dpa,
jeder Deutsche sollte sich darueber im Klaren sein, dass die Gewalt gegen
Auslaender oder Andersglaeubige sich eines Tages auch gegen ihn richten
koenne. Die Woche der Bruederlichkeit wird jedes Jahr von der Gesellschaft
fuer christlich-juedische Zusammenarbeit ausgerichtet. |
Gewalttaetige Ausschreitungen in Potsdam |
Potsdam. Bei gewalttaetigen Ausschreitungen nach einer zunaechst fried-
lichen Hausbesetzerkundgebung sind in der brandenburgischen Landeshaupt-
stadt drei Polizisten verletzt worden. Rund zwei Dutzend Jugendliche
wurden in Gewahrsam genommen. In der Potsdamer Innenstadt gingen bei
den Auseinandersetzungen mehrere Schaufensterscheiben zu Bruch. |
Groesste Deutsche Blauhelmtruppe wieder zuhause |
Bonn. Die bisher groesste Gruppe von deutschen Blauhelmen ist am Abend von
Somalia nach Deutschland zurueckgekehrt. Generalinspekteur Naumann begruesste
die 435 Soldaten und ihre Angehoerigen auf dem Koeln-Bonner Flughafen. In
der somalischen Haupstadt Mogadishu sind noch 400 deutsche Soldaten und
warten auf ihren Ruecktransport. |
Internationale Tourismusboerse in Berlin oeffnet ihre Pforten |
Berlin. In den Messehallen am Berliner Funktueren beginnt heute die inter-
nationale Tourismusboerse. Mehr als 5.000 Aussteller beteiligen sich dieses
Jahr an der Weltmesse des Tourismus. Trotz allgemeiner Rezession ist die
Reisebranche in Punkto Wachstum weiterhin zuversichtlich. |
Bisher waermster Tag des Jahres |
Stuttgart. Weite Teile Baden-Wuerttembergs erlebten heute den bisher
waermsten Tag des Jahres. So gab es in Freiburg am Nachmittag 19 Grad,
Stuttgart erreichte 18.6 Grad und im hohenlohischen Oehringen wurden
17.8 Grad verzeichnet. |
Quellen |
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