Atomstreit mit Iran: Merkel und Bush zuversichtlich |
Berlin. Bundeskanzlerin Merkel hat die Vorschlaege der
Staatengemeinschaft zur Loesung des Atomkonflikts mit dem Iran als
riesige Chance bezeichnet. Sie hoffe, dass es auf dieser Basis zur
Wiederaufnahme von Verhandlungen mit Teheran kommt, sagte Merkel nach
einem Gespraech mit dem EU-Aussenbeauftragten Solana. Dieser hatte die
Kanzlerin von seinen Gespraechen in Teheran unterrichtet. Merkel
stellte klar, dass es Verhandlungen nur geben koenne, wenn der Iran
zuvor die Anreicherung von Uran einstellt. US-Praesident Bush nannte
die ersten Reaktionen des Iran auf das Angebot "ermutigend". Woertlich
sagte er: "Wir werden sehen, ob die Iraner unser Angebot ernst
nehmen:" Der EU-Aussenbeauftragte Solana hofft im Atomstreit mit dem
Iran auf ein rasche Antwort aus Teheran. Wenn noetig werde er auch ein
weiteres Mal in den Iran fahren, sagte Solana nach einem Gespraech mit
Bundeskanzlerin Merkel. |
Deutschland und Israel gruenden Wirtschaftsrat |
Deutschland und Israel haben einen gemeinsamen Wirtschaftsrat
gegruendet. Der Praesident des Bundesverbandes des Deutschen Gross-
und Aussenhandels, Boerner, sprach von einem neuen Kapitel in den
beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen. Israel sei in der Medizinund
Biotechnologie weltweit fuehrend und deshalb ein interessanter
Partner, sagte Boerner, der auch Ko-Vorsitzender des Rates ist. An der
Gruendungssitzung in Tel Aviv nahm Bundeswirtschaftsminister Glos
teil. Der CSU-Politiker sprach sich fuer schnellere Pruefverfahren bei
Exporten nach Israel aus. Die Kontrolle von Guetern, die sowohl fuer
zivile als auch militaerische Zwecke genutzt werden koennten, sei zwar
bewusst restriktiv ausgelegt. Israel sei aber ein bevorzugter Partner,
meinte Glos. |
Voraustruppe in Kongo angekommen |
Die Europaeische Union hat mit der Entsendung eines Voraustrupps ihren
Friedenseinsatz im Kongo begonnen. Die erste Einheit bestehe aus
deutschen, franzoesischen und belgischen Soldaten, sagt ein Sprecher
der EU-Truppe in Kinshasa. Die Soldaten sollen die auf vier Monate
angelegte Mission vorbereiten. Auf Bitten der Vereinten Nationen
sichert die EU die ersten demokratischen Wahlen Ende Juli. Die
Bundeswehr beteiligt sich mit knapp 800 Soldaten, nur 300 von ihnen
sollen nach bisheriger Planung direkt im Kongo stationiert werden. |
CIA-Fluege: 14 Staaten belastet |
Deutschland und weitere 13 europaeische Staaten haben nach
Erkenntnissen des Europarats illegale Aktivitaeten des
US-Geheimdienstes CIA geduldet. In einem Bericht des Sonderermittlers
Marty heisst es, die Flughaefen Frankfurt und Ramstein seien
Ausgangspunkte geheimer Operationen gewesen, bei denen Grundrechte
verletzt worden seien. Als weitere Laender nennt der Bericht Schweden,
Bosnien-Herzegowina, Grossbritannien, Italien, Mazedonien und die
Tuerkei. Polen und Rumaenien wird vorgeworfen, auf ihrem Staatsgebiet
die Einrichtung geheimer Gefangenenlager zugelassen zu haben. Die
Regierungen beider Laender wiesen den Bericht zurueck, da dieser keine
Beweise enthalte. Die Bundesregierung erklaerte in Berlin, sie wolle
sich erst nach gruendlicher Pruefung der Vorwuerfe zu dem Thema
aeussern. Politiker von FDP, Gruenen und Linkspartei forderten
Aufklaerung. Der gruene Europa-Abgeordnete Oezdemir sagte dem
Deutschlandfunk, der Bericht sei eine Ohrfeige fuer viele Regierungen. |
Aerzte sichern Versorgung bei der WM zu |
Der Marburger Bund hat die medizinische Versorgung waehrend der
Fussball-WM zugesichert. Im Fall von Massenunfaellen und Katastrophen
werde es "selbstverstaendlich" eine ausreichende Versorgung geben, so
die Aerztevertretung. Ein Sprecher korrigierte damit fruehere
Aussagen, wonach im Falle eines Streiks moeglicherweise keine
ausreichende Versorgung bei Katastrophen gewaehrleistet sei. Auf
Nachfrage von tagesschau.de sagte der Sprecher, bei dieser Aussage
habe er sich "vergaloppiert".
Zu Beginn der Fussball-WM steht jedoch eine weitere Verschaerfung der
Aerzte-Proteste gegen die Laender-Arbeitgeber bevor. Wie die
Aerztegewerkschaft Marburger Bund mitteilte, werden in der kommenden
Woche 40 Unikliniken und Landeskrankenhaeuser bestreikt. Nach der
Heidelberger Uniklinik haben auch die Kliniken in Ulm, Freiburg,
Tuebingen und Goettingen beschlossen, aus Protest Patienten in andere
Krankenhaeuser zu verlegen. Es bleibt nur eine Notfallversorgung
erhalten. Die Laender lehnen weitere Verhandlungen mit dem Marburger
Bund ab, der seinerseits einen Aerzte-spezifischen Tarifvertrag
durchsetzen will. |
Auch auslaendische Unternehmen sollen im DAX gefuehrt werden |
Die Boerse in Frankfurt am Main will ab Oktober auch auslaendische
Unternehmen in den Deutschen Aktienindex aufnehmen. Wie die Deutsche
Boerse mitteilte, ist diese Weiterentwicklung des DAX eine Reaktion
auf die wachsende Internationalisierung der Maerkte. Voraussetzung
fuer eine Aufnahme sei, dass die entsprechenden Konzerne den Standort
ihres operativen Geschaefts in Deutschland haetten oder der
Umsatzschwerpunkt beim Handel in Frankfurt liege. |
Heidelberger Druckmaschinen AG verdoppelt Gewinn |
Der weltgroesste Druckmaschinenhersteller, Heidelberger Druckmaschinen
AG, peilt im laufenden Geschaeftsjahr dank der Erholung der
Medienbranche ein kraeftiges Wachstum an. Im Geschaeftsjahr 2005/2006
konnte das Unternehmen den Jahresueberschuss mit 135 Millionen Euro
mehr als verdoppeln. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschaeftsjahr
um rund zwoelf Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Wie Vorstandschef
Bernhard Schreier berichtete, soll im kommenden Jahr der Umsatz um
rund fuenf Prozent zulegen. Bisher sei der Start ins neue
Geschaeftsjahr aufgrund des positiven Messeverlaufs sowie einiger
Grossauftraege aus Asien sehr zufrieden stellend. |
WMF von Schweizer Investor uebernommen |
Der Haushalts- und Metallwarenhersteller WMF mit Sitz in Geislingen
gehoert kuenftig einem Finanzinvestor. Der Schweizer Investor Capvis
sicherte sich 52 Prozent der Stammaktien des schwaebischen
Traditionsunternehmens. Die Transaktion hat einen Wert von 92
Millionen Euro. Wie ein Sprecher weiter mitteilte, muss die Uebernahme
allerdings noch durch die Aufsichtsbehoerden genehmigt werden. Ein
Abbau von Arbeitsplaetzen sei nicht vorgesehen. Vielmehr wolle der
neue Investor die starke Markt- und Wettbewerbsposition des
Unternehmens weiter ausbauen und die Gruppe zudem internationaler
machen. Die uebrigen Aktionaere sollen ein oeffentliches Angebot von
19,05 Euro in bar fuer jede WMF-Stammaktie beziehungsweise 15,60 Euro
je Vorzugsaktie erhalten. |
Charlotte Knobloch neue Vorsitzende des Zentralrates der Juden |
Charlotte Knobloch ist neue Praesidentin des Zentralrats der Juden in
Deutschland. Fuenfeinhalb Wochen nach dem Tod von Paul Spiegel waehlte
das Gremium die 73-Jaehrige einstimmig an seine Spitze. Knobloch hatte
bislang das Amt der Vizepraesidentin inne. Sie ist die erste Frau an
der Spitze der 1950 gegruendeten politischen Vertretung der juedischen
Gemeinschaft in Deutschland. Der Zentralrat ist der Dachverband der
juedischen Gemeinden in Deutschland und spricht fuer etwa 100.000
Juden. |
Literaturmuseum der Moderne eroeffnet |
Im Beisein von Bundespraesident Horst Koehler ist in Marbach das
Literaturmuseum der Moderne (LiMo) feierlich eroeffnet worden. Das
Museum sei die "Schatzkammer der deutschen Literatur", sagte Koehler,
der zusammen mit seiner Frau Eva Luise derzeit Baden-Wuerttemberg
besucht. |
Ralf Rothmann erhaelt Max-Frisch-Preis |
Zuerich. Der Berliner Autor Ralf Rothmann erhaelt den Max-Frisch-Preis
2006. Die Jury der Stadt Zuerich wuerdigte Rothmann als
scharfsichtigen Erzaehler, der mit Guete, Grimm und Gerechtigkeit den
geringsten Dingen Gewicht und dem Leben unscheinbarer Menschen Fuelle
und Wuerde verleihe. Rothmanns Romane kreisen um das Leben im
kleinbuergerlichen und proletarischen Milieu. Zu seinen
erfolgreichsten Buechern gehoert der Roman "Milch und Kohle" ueber
zwei heranwachsende Brueder im Ruhrgebiet der 60er Jahre. Der
Max-Frisch-Preis ist mit umgerechnet 33.000 Euro dotiert. |
Telekom wird Hauptsponsor der Fussball-Bundesliga |
Die Deutsche Telekom wird von der naechsten Spielzeit an Hauptsponsor
der Fussball-Bundesliga. Die Spiele wuerden im Internet uebertragen,
erklaerten beide Seiten in Muenchen. Das Unternehmen habe auf sein
Recht verzichtet, das Internet-Signal zusaetzlich ueber Kabel oder
Satellit zu verbreiten. Damit wird ausschliesslich der neue Anbieter
Arena alle Begegnungen live im Fernsehen senden. Arena erhielt jetzt
auch die Rechte fuer die Ausstrahlung der Spiele in so genannten
Sportbars. Ein Sprecher des Unternehmens begruesste die Einigung.
Jetzt herrsche endgueltig Klarheit fuer die Fussball-Fans. Ab der
kommenden Saison sollen alle Spieler mit dem Logo des Konzerns
auflaufen. Zudem erhaelt die Telekom ab 2007 die Option, der
Bundesliga einen neuen Namen zu geben. Eine Umbenennung in
"TCom-Bundesliga" ist damit moeglich. |
Merkel wuenscht DFB-WM-Team viel Erfolg |
Muenchen/Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die deutsche
Fussball-Nationalmannschaft in ihrem WM-Quartier besucht. Bei einem
gemeinsamen Abendessen im Schlosshotel Grunewald wuenschte sie der
Auswahl des Deutschen Fussball-Bundes fuer die kommenden Wochen viel
Glueck und Erfolg. Heute Mittag nehmen Merkel und der bayerische
Ministerpraesident Stoiber in Muenchen an einer Sitzung des
Weltfussballverbandes FIFA teil. Zudem informieren die bayerischen
Behoerden ueber den neuesten Stand der Sicherheitsvorkehrungen fuer
die WM. |
RheinEnergie Koeln erstmals deutscher Basketball-Meister |
Koeln. RheinEnergie Koeln hat erstmals die deutsche
Basketball-Meisterschaft gewonnen. Vor heimischer Kulisse gewannen die
Koelner das vierte Spiel gegen Alba Berlin und beendeten damit
vorzeitig die Finalserie mit 3:1 Siegen. |
Boerse |
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Quellen |
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