GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 11.08.1999



* Sonnenfinsternis
* Sonnenfinsternis in Afrika
* Aufgaben der Bundeswehr
* Besteuerung von Kapitallebensversicherungen
* Konsequenzen fuer Sonntagsoeffnung in Halle
* Bund darf Bahnwohnungen nicht verkaufen
* Ehemaliger Stasi-Generalmajor angeklagt
* Razzia gegen Korruption am Bau
* Diebes- und Hehlerbande richtet Millionenschaden an
* Boerse



Sonnenfinsternis

Die totale Sonnenfinsternis hat fuer wenige Minuten weite Teile Sueddeutschlands verdunkelt. Allerdings wurde der Blick auf das Jahrhundertereignis vielerorts durch einen wolkenverhangenen Himmel und Regenschauer getruebt. Auf den Autobahnen Richtung Sueden war es zuvor zu einem Verkehrschaos gekommen. Die Polizei registrierte insgesamt 300 km lange Staus auf allen Autobahnen Richtung Stuttgart, Karlsruhe, Saarbruecken und Muenchen. Ein Bahnsprecher erklaerte, dass saemtliche Zuege nach Sueddeutschland voellig ausgelastet waren, vereinzelt haetten Fahrgaeste zurueckgewiesen werden muessen. Bei Kaiserslautern kam ein 42-jaehriger Autofahrer ums Leben, als er nach Polizeiangaben beim Betrachten der Eklipse gegen einen Brueckenpfeiler fuhr. Bei Landau in der Pfalz wurde ein 24-Jaehriger schwer verletzt als er sich den vermeintlich besten Beobachtungsplatz auf einem Strommast sichern wollte. Dabei erlitt der Student einen 20.000 Volt starken Stromschlag und trug Verbrennungen an beiden Haenden und einen lebensgefaehrlichen Schock davon.


Sonnenfinsternis in Afrika

In mehreren afrikanischen Laendern steht schon nach zwei Jahren die naechste Sonnenfinsternis an. Verschiedene Einrichtungen sammeln daher die Sonnenfinsternisbrillen, um sie nach Afrika zu schicken und dort an die Bevoelkerung zu verteilen. So nimmt der Zentralverband der Augenoptiker die Brillen an und wird sie zusammen mit der internationalen Hilfsorganisation Oxfam weiterleiten. Die Adresse des Zentralverbands: Alexanderstrasse 25a, 40210 Duesseldorf. Auch der Verkehrsverein von Samerberg im Landkreis Rosenheim nimmt Brillen fuer Afrika an, Einsender nehmen hier sogar an einer Verlosung teil. Und auch bei der Christoffel-Blindenmission im suedhessischen Bensheim werden die Brillen gesammelt. Die Adresse: Nibelungenstrasse 124, 64625 Bensheim. In Muenchen koennen die Brillen zur Weiterleitung an den Wertstoffhoefen abgegeben werden.


Aufgaben der Bundeswehr

Die Bundeswehr soll nach Angaben der Regierung auch kuenftig weder gegen organisierte Kriminelle und Terroristen, noch zur Grenzsicherung eingesetzt werden. Generalinspekteur von Kirchbach dementierte heute einen Zeitungsbericht, wonach er den Einsatz der Soldaten zur Unterstuetzung von Polizei und Grenzschutz vorgeschlagen haben soll. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, ein angebliches Geheimpapier dazu sei ohne jede Brisanz und nur falsch gelesen worden. Die Bildzeitung hatte ueber ein angeblich vertrauliches Redemanuskript des Generalinspekteurs berichtet. Kirchbach verlangte von der Bildzeitung, dass das Blatt falsche Behauptungen in vollem Umfang richtig stellen soll.


Besteuerung von Kapitallebensversicherungen

Die Bundesregierung will bei der geplanten Besteuerung von Kapitallebensversicherungen einen Freibetrag von bis zu 30.000 DM einraeumen. Das bestaetigte das Finanzministerium heute in Berlin. Eine Sprecherin sagte, der Freibetrag werde 20% oder maximal 30.000 DM betragen. Bemessungsgrundlage sei die zu versteuernde Summe. Nach dem Willen der Regierung sollen Gewinnertraege von Kapitallebensversicherungen erst nach Inkrafttreten des Gesetzes besteuert werden. Dies wird gegen Jahresende erwartet. Gegenwaertig sind Policen mit einer Laufzeit von mindestens zwoelf Jahren steuerfrei.


Konsequenzen fuer Sonntagsoeffnung in Halle

Der Oberbuergermeister der Stadt Halle Rauen muss moeglicherweise mit Konsequenzen aus der Sonntagsoeffnung rechnen. Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen beantragte beim Stadtrat die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen Rauen. Die HBV wirft dem Stadtoberhaupt eine schwerwiegende Verletzung seiner Dienstpflichten vor. Rauen habe wider besseres Wissen die Sonntagsoeffnung verfuegt und damit das Gesetz missachtet.


Bund darf Bahnwohnungen nicht verkaufen

Der Bund darf die rund 114.000 bundeseigenen Eisenbahnwohnungen vorerst nicht verkaufen. Ein vom Bund eingesetzter Schlichterausschuss in Frankfurt entschied, den Verkauf der Wohnungen an ein privates Bieterkonsortium nicht zu erlauben. Auch der Hauptpersonalrat des Amtes fuer Bundeseisenbahnvermoegen hatte seine Zustimmung zum Verkauf bereits verweigert. Er fuerchtet, dass nach dem Verkauf die Mieten erheblich steigen.


Ehemaliger Stasi-Generalmajor angeklagt

Ein ehemaliger Stasi-Generalmajor muss sich seit heute wegen Misshandlung eines Gefangenen vor dem Berliner Landgericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, einen Haeftling mit der Faust ins Gesicht geschlagen zu haben, um eine Aussage zu erpressen. Der Gefangene soll dadurch einen dauerhaften Hoerschaden erlitten haben. Der Angeklagte wies die Vorwuerfe zurueck.


Razzia gegen Korruption am Bau

In der Bestechungsaffaere um verbotene Preisabsprachen beim Bau von Gas-, Wasser- und Fernwaermeleitungen laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Die Fahnder untersuchten erneut mehrere Wohnungen und Firmen in Bayern, sowie eine Firma in Frankfurt. Dabei geht es um die Geschaefte des sogenannten Rohrleitungskartells, das aus Grossfirmen, mittleren und kleinen Handwerksbetrieben bestehen soll. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft haben diese Firmen fuenf Jahre lang durch systematische Absprachen die Preise fuer Leitungen in die Hoehe getrieben. Der Schaden fuer Kommunen, Stadtwerke und Verbaende belaufe sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag hiess es.


Diebes- und Hehlerbande richtet Millionenschaden an

Eine Diebes- und Hehlerbande soll in Duesseldorf und anderen Staedten einen Schaden von mehr als 10 Millionen Mark angerichtet haben. Bei einer Durchsuchungsaktion in acht Staedten in Nordrhein-Westfalen wurden 25 Verdaechtige festgenommen. Sie sollen Elektronikbauteile gestohlen und an Einzelhaendler verkauft haben.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,8303 DM= 0.9358 Euro
Kanada(1 $)  1,2239 DM= 0.6257 Euro
England(1 Pfund)  2,9518 DM= 1.5092 Euro
Schweiz(100 sfr)  122,0563 DM= 62.406 Euro
Japan(100 Yen)  1,5906 DM= 0.8132 Euro
Schweden(100 skr)  22,2304 DM= 11.366 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5019,69( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10673,83( Stand 17:00 MESZ )  
10655,15( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:17211,16
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR3    15:00 MESZ
B3    18:00 MESZ
B5    18:45 MESZ