EuGH: Fusion von BMG und Sony-Music nicht rechtens |
Luxemburg. Der Europaeische Gerichtshof hat die Genehmigung fuer den
Zusammenschluss der Bertelsmann Music Group und Sony-Music aufgehoben.
Die Richter erklaerten die Entscheidung der EU-Kommission - die Fusion
der beiden Musiksparten zuzulassen - fuer nichtig. Zur Begruendung
heisst es, die EU-Kommission habe nicht ausreichend nachgewiesen, dass
durch den Zusammenschluss keine dominante Marktposition geschaffen
wird. - Der Europaeische Gerichtshof traf auch eine Entscheidung zu
Volkswagen: Das Unternehmen muss keine Geldbusse in Hoehe von knapp 31
Millionen Euro zahlen. Damit wurde ein frueheres Urteil bestaetigt,
wonach VW mit Haendlern keine Preisabsprachen beim Verkauf von
Passat-Modellen getroffen hat. |
Bush und Merkel ueben Schulterschluss bei Aussenpolitik |
US-Praesident Bush und Bundeskanzlerin Merkel haben bei einem Treffen
in Stralsund Einigkeit bei der Bewaeltigung globaler Krisen
bekraeftigt. Man habe gemeinsame Werte und Interessen, sagte der
amerikanische Praesident bei seinem dritten Deutschlandbesuch.Im
Atomkonflikt mit dem Iran forderten beide Politiker Teheran zu einer
konstruktiven Zusammenarbeit auf. Sie bedauerten, dass das Land bisher
nicht auf das Angebot der Staatengemeinschaft reagiert habe. Es sei
daher folgerichtig, dass die Angelegenheit an den UNO-Sicherheitsrat
ueberwiesen worden sei. Besorgt aeusserten sich Bush und Frau Merkel
ueber die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten. Sie riefen die
Konfliktparteien dazu auf, alles zu unternehmen, um zum Frieden
zurueckzukehren. Das militaerische Vorgehen Israels im Libanon und im
Gazastreifen verteidigten beide. Zugleich warnte der amerikanische
Praesident jedoch vor einer Schwaechung der Regierung in Beirut. Am
Vormittag hatte sich Bush ins Goldene Buch der Hansestadt eingetragen.
Am Abend findet zu seinen Ehren ein Grillfest statt. Der
Ministerpraesident Mecklenburg-Vorpommerns, Ringstorff, hatte seine
Teilnahme daran trotz scharfer Proteste ausgeschlossen. In Stralsund
hatten waehrend des Treffens von Bush und Frau Merkel mehrere Hundert
Personen friedlich gegen die Politik der US-Regierung demonstriert.
Sie forderten Bush mit Transparenten dazu auf, seine "kriegerische
Politik zu aendern". Unter den Demonstranten war auch
Mecklenburg-Vorpommerns Vize-Regierungschef Methling von der
Linkspartei. Kurz vor Bushs Eintreffen gelang es Greenpeace, an der
Nikolaikirche am Markt ein Plakat mit der Aufschrift "No Nukes, No
War, No Bush" zu entrollen. |
Ethikrat legt Empfehlungen zum Umgang mit Todkranken vor |
Beim Freitod eines schwerkranken Menschen sollten dessen Angehoerige
nach Ansicht des Nationalen Ethikrates nicht wegen unterlassener
Hilfeleistung verfolgt werden. Eine entsprechende Empfehlung legte das
Gremium heute in Berlin vor. Weiter heisst es darin, behandelnden
Aerzten solle es ermoeglicht werden, Aspekte der Lebensqualitaet des
Patienten ueber solche der maximalen Lebensverlaengerung zu stellen.
Die Toetung auf Verlangen muesse jedoch strafbar bleiben. Die
Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der
Evangelischen Kirche in Deutschland, Lehmann und Huber, kritisierten
die Stellungnahme. Beide sprachen sich klar gegen eine aktive
Sterbehilfe aus. |
Waldbericht nicht mehr jaehrlich |
Bundesagrarminister Seehofer will den jaehrlichen Waldzustandsbericht
nur noch einmal pro Legislaturperiode vorlegen. Ziel sei der Abbau von
Buerokratie, sagte eine Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums der
"Frankfurter Rundschau". Die seit 1982 jeden Herbst erscheinende
Analyse soll moeglicherweise in einer Gesamtbilanz zur Lage von
Landwirtschaft, Fischerei und Forst aufgehen. Die
Naturschutzorganisation BUND krisisierte die Plaene als Versuch, die
Aufmerksamkeit vom Thema wegzulenken. |
400 neue Stellen im DaimlerChrysler-Werk |
Die Stammbelegschaft im Lkw-Werk von DaimlerChrysler im pfaelzischen
Woerth wird erhoeht. 400 neue Stellen entstehen. Hintergrund ist nach
Unternehmensangaben der anhaltende Boom in der Nutzfahrzeugsparte. Es
wuerden 250 bislang befristet beschaeftigte Mitarbeiter fest
eingestellt, hiess es aus der Stuttgarter Konzernzentrale. Die
weiteren 150 Stellen wuerden durch freiwillige Versetzungen aus
anderen Werken besetzt. Weil die Nachfrage so stark ist, vereinbarten
Werksleitung und Betriebsrat ausserdem Mehrarbeit und eine weitere
Flexibilisierung der Arbeitszeit. So werden die Schichten um 45
Minuten pro Arbeitstag verlaengert und an allen Samstagen im dritten
Quartal die Baender laufen. Der weltgroesste Nutzfahrzeughersteller
hat 2005 in dieser Sparte ueber 40 Milliarden Euro Umsatz und mehr als
zwei Milliarden Euro Gewinn erzielt. |
Aerzte an kommunalen Kliniken mit neuem Streikrekord |
Die Aerzte an den kommunalen Krankenhaeusern haben den Druck auf die
Arbeitgeber heute noch einmal erhoeht. Nach Angaben der Gewerkschaft
Marburger Bund legten 12.900 Mediziner in fast 100 Staedten und
Gemeinden die Arbeit nieder. Betroffen seien neun Laender gewesen,
darunter mit Sachsen- Anhalt erstmals auch ein ostdeutsches
Bundesland. Die Aerzte protestieren gegen die stockenden
Tarifgespraeche und das aus ihrer Sicht unzureichende Angebot der
Arbeitgeber. Die Verhandlungen fuer die rund 70.000 Aerzte sollen am
Sonntag in Duesseldorf fortgesetzt werden. |
Boom bei legalen Musik-Downloads |
Legale Musik-Downloads boomen in Deutschland. Wie das
Marktforschungsinstitut media control/GfK in Baden-Baden mitteilte,
gab es im ersten Halbjahr 12,9 Millionen Downloads aus dem Internet.
Das entspreche einem Wachstum von 36,8 Prozent. Eine positive Tendenz
zeige mittlerweile der Musik-Gesamtmarkt, hiess es weiter. Im April
und Mai sei der Absatz erstmals wieder gestiegen. Dies habe sich in
einem Umsatzplus von 1,14 Prozent und einem Mengenzuwachs von 4,61
Prozent im zweiten Quartal 2006 ausgedrueckt. |
Deutschland: Inflation steigt im Juni leicht auf zwei Prozent |
Die Lebenshaltung in Deutschland hat sich im Juni leicht verteuert.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden stieg die
Inflationsrate um 0,2 Prozent gegenueber Mai. Die Jahresteuerung nahm
von 1,9 auf 2,0 Prozent zu. Ohne die Kosten fuer Energie und
Kraftstoffe waeren es im Juni nur 0,9 Prozent gewesen. |
Musterverfahren gegen DaimlerChrysler im Herbst |
Das Verfahren gegen DaimlerChrysler wegen der angeblich verspaeteten
Mitteilung ueber den Ruecktritt des damaligen Vorstandschefs Juergen
Schrempp beginnt im Herbst dieses Jahres. Klaeger sind zehn Anleger,
die dem Autokonzern Gewinnverluste durch die verzoegerte
Veroeffentlichung vorwerfen. Direkt nach der Mitteilung des geplanten
Ruecktritts von Schrempp am 28. Juni 2005 war die
DaimlerChrysler-Aktie stark gestiegen. Die Klaeger argumentieren, sie
haetten ihre Aktienanteile an dem deutsch-amerikanischen Autobauer
erst spaeter verkauft, wenn sie die Information des Fuehrungswechsels
frueher erhalten haetten. Die Anleger hatten ihre Anteile kurz vor der
entsprechenden Mitteilung verkauft. DaimlerChrysler hat dagegen
mehrfach betont, die Informationspflichten im Zusammenhang mit dem
Schrempp-Ruecktritt seien ordnungsgemaess gewesen - man sehe den
Klagen daher gelassen entgegen. Der 9. Zivilsenat des
Oberlandesgerichts Stuttgart wird unter den zehn Klaegern einen
Musterklaeger bestimmen, teilte das Gericht mit. Die hoechste
Einzelforderung der zehn Klaeger gegen DaimlerChrysler belaufe sich
auf etwa 24.000 Euro. Nach Angaben des Gerichts handelt es sich bei
dem Verfahren um das bundesweit ersten nach dem neuen
Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz. |
Proteste gegen Stellenabbau bei der Commerzbank |
Vor der Zentrale der Commerzbank in Frankfurt am Main haben knapp
1.000 Mitarbeiter gegen den vorgesehenen Stellenabbau protestiert. Sie
forderten die Ruecknahme der Plaene. Die Commerzbank will bis zum Jahr
2008 nach eigenen Angaben 900 Arbeitsplaetze streichen. Die
Dienstleistungsgewerkschaft ver.di geht von bis zu 2.000 Stellen aus. |
Spannungen im Nahen Osten treiben Oelpreise auf Rekordstaende |
New York/Frankfurt am Main. Die Spannungen im Nahen Osten und der
schwelende Konflikt um das Atomprogramm des Iran haben die Oelpreise
auf Rekordstaende getrieben. In New York kletterte der Preis fuer ein
159-Liter-Fass zeitweise auf 75 Dollar 89, das ist so viel wie nie
zuvor. Die hohen Oelpreise haben auch den deutschen Aktienmarkt
belastet. |
Warnstreik bei Gerolsteiner |
Rund 200 Mitarbeiter des Getraenkeproduzenten Gerolsteiner sind in den
Warnstreik getreten. Nach Angaben der Gewerkschaft
Nahrung-Genuss-Gaststaetten (NGG) wollen die Beschaeftigten damit
ihrer Forderung nach einem Altersteilzeit-Tarifvertrag in der Branche
Nachdruck verleihen. Mit dem Ausstand werde auch gegen die Kuendigung
des Manteltarifvertrages zum 31. August 2006 protestiert. Der
Arbeitgeberverband verfolge damit das Ziel, die Wochenarbeitszeit von
38 auf 40 Stunden anzuheben. Ein Warnstreik in der Hauptsaison sei
unverantwortlich, teilte die Unternehmensfuehrung der Gerolsteiner
Brunnen GmbH & Co. KG in Gerolstein mit. Pro Streikstunde habe das
Unternehmen ein Produktionsausfall von 200.000 Flaschen. Der
Mineralbrunnen hatte 2005 mit seinen knapp 800 Mitarbeitern rund 6,75
Millionen Hektoliter abgefuellt. Zuvor hatte es bereits Warnstreiks
bei der Apollinaris-Schweppes GmbH in Bad Neuenahr und bei einer
Weinkellerei in Bingen gegeben. |
Abschuss des Braunbaeren beschaeftigt Bayerischen Landtag |
Muenchen. Der Abschuss des Braunbaeren im Spitzingsee-Gebiet vor gut
zwei Wochen beschaeftigt heute den Bayerischen Landtag. Im
Umweltausschuss muss Minister Schnappauf Rede und Antwort stehen, der
sich wegen der Toetung des Tieres heftiger Kritik ausgesetzt sieht.
Die Gruenen werfen dem CSU-Politiker vor, er habe sich im Umgang mit
der Situation voellig konzeptlos gezeigt. Der Baer war wochenlang im
Grenzgebiet zwischen Bayern und Oesterreich umhergewandert und dabei
gefaehrlich nah an menschliche Siedlungen herangekommen. Nachdem alle
Versuche gescheitert waren, ihn lebend zu fangen, wurde das Tier
schliesslich zum Abschuss freigegeben und von Jaegern getoetet. |
Familie von Kaplan bleibt in Koeln |
Die Ehefrau und die Tochter des in die Tuerkei abgeschobenen
Islamisten Kaplan, der als "Kalif von Koeln" bekannt ist, werden nicht
in die Tuerkei abgeschoben. Die beiden in Koeln lebenden Frauen seien
strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten, zudem habe die Tochter
ein minderjaehriges Kind mit deutscher Staatsbuergerschaft, teilte die
Stadt Koeln mit. Das Oberverwaltungsgericht Muenster hatte im Maerz
entschieden, dass die beiden Frauen kein Recht auf Asyl haben. |
Hoher Schaden durch Feuer in der Universitaet Karlsruhe |
Ein Feuer hat am fruehen Morgen in der Karlsruher Universitaet nach
ersten Schaetzungen einen Sachschaden von bis zu einer Million Euro
verursacht. Menschen wurden nicht verletzt. Polizei und Hochschule
gehen bisher von einem technischen Defekt als Ungluecksursache aus.
Wie die Polizei mitteilte, war der Schwelbrand in den Raeumen der
Institute fuer Mineralogie und Geochemie im fuenften Obergeschoss
ausgebrochen. Studenten hatten das Feuer gegen 3.00 Uhr frueh in den
oberen Stockwerken entdeckt und die Feuerwehr informiert. Durch das
Feuer wurden 14 Bueros im selben Geschoss zerstoert, in denen sich
hochwertige Analysegeraete befanden. Nach Angaben der Polizei hatten
allein diese einen Wert von mehreren hunderttausend Euro. Auch Bueros
in den darueber liegenden Stockwerken waren durch Russ, starken Rauch
und Hitze betroffen. Die Raeume konnten wegen der hohen Temperaturen
zunaechst nicht betreten werden. In welchem Ausmass empfindliche
Labortechnik von Instituten der Chemie, Geologie, Geochemie,
Mineralogie und Nachrichtentechnik zerstoert wurde, muss erst noch
geprueft werden. |
Lebensmittel in Bayern werden haeufig falsch gekennzeichnet |
Muenchen. Lebensmittel in Bayern werden einer amtlichen Untersuchung
zufolge haeufig falsch oder unzureichend gekennzeichnet. Der juengste
Jahresbericht des Landesamts fuer Gesundheit weist nach, dass bei 14
Prozent der untersuchten Produkte falsche Angaben auf den Etiketten
stehen. Demnach enthalten vor allem Obst und Gemuese aus dem Ausland
viele Rueckstaende von Pflanzenschutzmitteln. Minister Schnappauf
empfahl bei der Vorstellung des Berichts im Landtag, mit dem Kauf von
Erdbeeren oder Spargel zu warten, bis die Saison im eigenen Land
beginnt. |
Tankschiff auf Grund gelaufen |
Auf dem Rhein bei Lorch ist gestern Abend ein Tankschiff auf Grund
gelaufen. Inzwischen wurde es wieder freigeschleppt. Nach Angaben der
Wasserschutzpolizei war zuvor ein Teil der explosiven Fluessigkeit,
die das Schiff an Bord hatte, abgepumpt worden. Die B 42 von Wiesbaden
nach Lahnstein, die aus Sicherheitsgruenden kurzfristig gesperrt
worden war, ist seit dem Morgen wieder befahrbar. Auch der
Schiffsverkehr, der zwischen Bingen und St. Goar in der Nacht in beide
Richtungen unterbrochen war, laeuft wieder. Noch in der Nacht war ein
so genanntes Leichterschiff am Ungluecksort eingetroffen. In dieses
wurde ein Teil des Naphta umgepumpt. Das Tankschiff wurde dann zur
etwa 20 Kilometer entfernten Insel Ilmenaue zwischen Bingen und
Ruedesheim geschleppt. Dort werde die Fluessigkeit komplett geborgen,
sagte Prochnow. |
Fussball-Eliteschule fuer Maedchen |
In Bad Neuenahr-Ahrweiler wird zum kommenden Schuljahr die erste
Nachwuchs-Eliteschule fuer Fussballerinnen eroeffnet. Der DFB will
damit die Spitzenfoerderung staerken. Zunaechst werden fuenf
Nachwuchs-Spielerinnen die Schule besuchen. Fuer den DFB-Praesidenten
Theo Zwanziger geniesst Nachwuchsfoerderung oberste Prioritaet. Mit
der Eliteschule koenne man herausragende Talente foerdern und den
Maedchen gleich noch eine gute Schulausbildung mit auf den Weg geben,
sagte Zwanziger, ein bekennender Freund des Frauenfussballs. |
UNESCO ernennt Regensburg zum Weltkulturerbe |
Vilinius. Regensburg ist in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen
worden. Das hat die UNESCO auf ihrer Sitzung in der litauischen
Hauptstadt am Vormittag entschieden. Regensburg gilt als besterhaltene
mittelalterliche Grossstadt Deutschlands. Wahrzeichen sind die
Steinerne Bruecke, der gotische Dom und Patrizerburgen mit
Geschlechtertuermen, was noerdlich der Alpen einzigartig ist. In ihrer
Bewerbung bei der UNESCO hatte die Stadt betont, dass Regensburg im
11. bis 13. Jahrhundert eine herausragende kontinentale Handelsstadt
war und von 1663 bis 1806 als einziges politisches Zentrum des
Heiligen Roemischen Reichs Deutscher Nation fungierte. |
Boerse |
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Quellen |
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