GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 11.06.2000



* Unfall bei der Zugspitzbahn
* Union verlangt weitere Korrekturen am Rentenkonzept
* Aktenbestaende vernichtet
* Pfingsttreffen der Sudetendeutschen
* Unwetter



Unfall bei der Zugspitzbahn

Die Opfer des Zugspitzbahnungluecks sind alle ausser Lebensgefahr. Nach Angaben der Polizei wurden gestern insgesamt 64 Menschen verletzt. Sieben davon wuerden noch auf der Intensivstation behandelt. Die Zugspitzbahn-AG rechnet nach dem gestrigen Unglueck mit einer Welle von Schadenersatz- und Schmerzensgeldforderungen der Unfallopfer. Der Vorstandschef der Zugspitzbahn-AG Hirth sicherte in einem Interview des bayerischen Rundfunks den Verletzten zu, die Ansprueche entsprechend zu regulieren. Nach den Worten Hirths ist das Zugunglueck auf menschliches Versagen zurueckzufuehren. Ein Sachverstaendiger der Landeseisenbahnaufsicht habe an den Triebwagen keinerlei technische Deffekte festgestellt. Der Fehler sei an anderer Stelle gemacht worden, so Hirth. Allerdings ist weiterhin unklar, ob einer der Zugfuehrer ein Signal uebersah, oder ob der Fahrdienstleiter in Grainau den talwaertsfahrenden Zug zu frueh auf die Strecke liess. Entgegen erster Einschaetzungen kann die Zugspitzbahn erst morgen wieder in Betrieb gehen weil einer der beiden Triebwagen nur muehsam geborgen werden konnte.


Union verlangt weitere Korrekturen am Rentenkonzept

Zwei Tage vor dem Rentengipfel bei Bundeskanzler Schroeder haelt der Streit um die Rentenreform an. Die Union forderte weitere Korrekturen am Konzept von Arbeitsminister Riester. Sie drohte erneut mit einem Abbruch der Rentengespraeche falls keine Nachbesserungen erfolgen. Hauptforderung der Opposition ist weiterhin die steuerliche Befreiung der privaten Altersvorsorge. Auch aus den Reihen der SPD kam Kritik an Riesters Plaenen. So sagte die niedersaechsiche Sozialministerin Merk, wieder einmal sei keine eigenstaendige Alterssicherung fuer Frauen vorgesehen. Auch die FDP hat Nachbesserungen am Konzept der Bundesregierung gefordert. Der geplante Anstieg des Rentenbeitrags auf 22 plus 4 Prozent fuer die private Altersvorsorge sei nicht akzeptabel, sagte FDP-Chef Gerhardt. Die private Vorsorge sei fuer die Beitragszahler nur finanzierbar, wenn sie steuerlich beguenstigt werde. Gerhardt forderte eine Grundsatzerklaerung des Kanzlers zu dieser Frage, sonst machten weitere Rentengespraeche keinen Sinn. Der Praesident des Industrie- und Handelstages Stihl kritisierte, das Arbeitsminister Riester in seinem Rentenkonzept von einem Anstieg der Beitraege auf 22% ausgeht. Alles was ueber 20% liege oder unter dem Signum Privatvorsorge laufe, koenne von den Arbeitgebern nicht unterstuetzt werden.


Aktenbestaende vernichtet

Im Bundeskanzleramt sind vor dem Regierungswechsel offenbar umfangreiche Aktenbestaende vernichtet oder entfernt worden. Das hat nach einem Bericht der Welt am Sonntag Sonderermittler Hirsch festgestellt. Besonders zum Verkauf der Leuna-Raffinerie an den franzoesichen Konzern Elf-Aquitaine sollen wichtige Schriftstuecke fehlen. Beim Verkauf von Leuna sollen Schmiergelder in Millionenhoehe geflossen sein.


Pfingsttreffen der Sudetendeutschen

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft will die Bundesregierung wegen Verweigerung diplomatischen Schutzes verklagen. Auf dem Pfingsttreffen der Sudetendeutschen in Nuernberg sagte der scheidende Sprecher Neubauer, die Vorbereitung einer Klage vor dem Verwaltungsgericht in Berlin sei weit fortgeschritten. Ausserdem kuendigte er an, dass die Landsmannschaft bei der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen Beschwerde gegen Tschechien einreichen wird. Entgegen dem Voelkerrecht verweigere Prag den Vertriebenen das Rueckkehrrecht und diskriminiere die deutsche Minderheit im Land. Bayerns Ministerpraesident Stoiber warf auf dem Treffen in Nuernberg der Bundesregierung vor, die Anliegen der Vertriebenen zu missachten. Die von Bundeskanzler Schroeder vertretene Auffassung von einer historisch abgeschlossenen Epoche sei ein Schlag in das Gesicht von Millionen von Menschen, die Vertreibung erlebt und durchlitten haetten, so Stoiber.


Unwetter

Heftige Unwetter mit Blitz, Donner und Hagel haben an der Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und dem Saarland betraechtlichen Schaden angerichtet. In Zweibruecken und Homburg liefen zahlreiche Keller voll, Haenge rutschten ab und Strassen wurden ueberflutet. Es gab mehrere Blitzeinschlaege. Verletzt wurde nach Angaben der Polizei niemand.


Quellen

SWR3    15:00 MESZ    20:00 MESZ
B5    20:30 MESZ
B3    19:00 MESZ