GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 14. 08. 2005



* Fischer wuerdigt Gaza-Abzug Israels
* Neue Massnahmen zur Terrorbekaempfung gefordert
* Weiter Diskussion um Stoiber-Aeusserungen
* Stoiber will Rededuell mit Lafontaine
* Bei Busunglueck in Schleswig-Holstein mehr als 20 Verletzte
* GEW fordert einheitliche Mindeststandards in der Bildung
* Gentechnikfreie Zonen gefordert
* Papst Benedikt erwartet Impulse vom Weltjugendtag
* Seenachtsfest ohne Zwischenfaelle



Fischer wuerdigt Gaza-Abzug Israels

Aussenminister Fischer sieht in dem bevorstehenden Abzug Israels aus dem Gaza-Streifen und der Raeumung von vier weiteren Siedlungen im Westjordanland einen "mutigen historischen Schritt". Er koenne im Rahmen der "Roadmap" zu weiteren positiven Schritten hin zum Frieden fuehren, erklaerte Fischer. Die Bundesregierung appellierte an beide Seiten, alles in ihren Kraeften zu tun, um einen friedlichen und reibungslosen Abzug zu ermoeglichen. "Es kommt jetzt darauf an, die Chancen aus dem Rueckzug zu nutzen", erklaerte Fischer.


Neue Massnahmen zur Terrorbekaempfung gefordert

Der baden-wuerttembergische Innenminister Heribert Rech (CDU) fordert ein neues Sicherheitskonzept zur Terrorbekaempfung vor dem Hintergrund der Fussball-Weltmeisterschaft 2006. Unter anderem setzt sich Rech fuer die umstrittene Anti-Terror-Datei und eine staerkere Videoueberwachung ein. Zur Anti-Terror-Datei sagte Rech, er wolle erreichen, dass es eine gemeinsame Volltextdatei aller Sicherheitsbehoerden von Bund und Laendern gebe. Auf diese sollten alle zugreifen koennen - Polizei, Verfassungsschutz und Nachrichtendienste, so Rech, der derzeit Vorsitzender der Innenministerkonferenz ist. Fuer die Wiedereinfuehrung der Kronzeugenregelung spricht nach seinen Worten die Tatsache, dass Terroristen und organisierte Kriminelle hoechst konspirativ vorgehen: "Um diese Strukturen aufzubrechen, muessen wir den Aussagewilligen einen Anreiz bieten, mit der Polizei zu kooperieren."


Weiter Diskussion um Stoiber-Aeusserungen

Berlin. In den Streit um die Aeusserungen von CSU-Chef Stoiber am Wahlverhalten der Ostdeutschen hat sich nun auch Brandenburgs Ministerpraesident Platzeck eingeschaltet. Der SPD-Politiker nannte die Schelte Stoibers in der Zeitung "Welt am Sonntag" "verantwortungslos und unpatriotisch". In seine Kritik bezog Platzeck auch den Ministerpraesidenten von Baden-Wuerttemberg, Oettinger, mit ein. Platzeck sagte woertlich: "Die Kollegen Stoiber und Oettinger verhalten sich wie sueddeutsche Separatisten." Stoiber und Oettinger hatten bei verschiedenen Wahlkampfauftritten gesagt, Frustrierte, Linke und Mutlose im Osten Deutschlands duerften nicht entscheiden, wie Deutschland regiert wird. Die Unions-Kanzlerkandidatin Merkel distanzierte sich von Stoibers Aeusserungen. Brandenburgs Innenminister Schoenbohm empfahl Stoiber, kuenftig einen Bogen um den Osten zu machen.


Stoiber will Rededuell mit Lafontaine

Muenchen. Bayerns Ministerpraesident Stoiber hat den Spitzenkandidaten der Linkspartei, Lafontaine zu einem Rededuell herausgefordert. Stoiber sagte, er sei bereit, sich mit Lafontaine inhaltlich ueber die Folgen einer Wahl der PDS auseinander zu setzen. Der Ministerpraesident erklaerte, er wolle darauf hinweisen, welche Folgen es fuer die Wirtschaft und die Investitionen haette, wenn die PDS drittgroesste Partei im Bundestag wuerde.


Bei Busunglueck in Schleswig-Holstein mehr als 20 Verletzte

Bei einem Busunglueck in Schleswig-Holstein sind mehr als 20 Menschen verletzt worden, einige von ihnen schwer. Ein Reisebus sei in der Nacht auf der B203 in den Strassengraben gerutscht und auf die Seite gekippt, teilte die Polizei in Heide mit. Zehn Personen seien schwer verletzt worden, 14 weitere leicht. Der Bus war in Richtung Buesum unterwegs, alle Passagiere stammen nach Polizeiangaben aus der Region. Die B203 musste nach dem Unfall fuer dreieinhalb Stunden gesperrt werden. Die Ungluecksursache ist noch unklar.


GEW fordert einheitliche Mindeststandards in der Bildung

Berlin. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, GEW, hat einheitliche Mindeststandards fuer alle Bundeslaender in der Bildungspolitik gefordert. Der Vorsitzende der GEW, Thoene, sagte, noetig sei ein einheitlicher Rahmen. In einem zusammenwachsenden Europa koenne sich Deutschland nicht erlauben, mit 16 Stimmen zu sprechen. Gleichzeitig erneuerte Thoene seine Forderung nach mehr Geld fuer die Bildung. Mit einer anderen Steuerpolitik sei das moeglich. Dann haetten die Bundeslaender, so der GEW-Chef weiter, mehr finanziellen Spielraum, um sinkende Schuelerzahlen aufzufangen und paedagogische Bedingungen zu verbessern.


Gentechnikfreie Zonen gefordert

Berlin. Die deutschen Naturschutzverbaende dringen auf einen strengeren Umgang mit gentechnikveraenderten Pflanzen. Sieben Naturschutz- und Landwirtschaftsverbaende haben eine gemeinsame Erklaerung verabschiedet, wonach Biosphaerenreservate, National- und Naturparks sowie Naturschutzgebiete dauerhaft vom Anbau gentechnisch veraenderter Pflanzen geschuetzt werden sollen. Wie der Agrarreferent des BUND, Roloff, sagte, kann sich Gen-Raps auf verwandte Arten, wie wilden Senf, auskreuzen. Fuer den Ackerbau waere es eine Katastrophe, so Roloff, wenn auf diese Weise Unkraeuter entstuenden, gegen die es kein Mittel gibt. Noch kaum untersucht ist nach Angaben des BUND auch die Wirkung von Gen-Pflanzen ueber die Nahrungskette auf den Menschen.


Papst Benedikt erwartet Impulse vom Weltjugendtag

Papst Benedikt der XVI. verspricht sich vom bevorstehenden Weltjugendtag in Koeln neue Impulse fuer das Christentum. Von dem Treffen junger Menschen werde ein Auftrieb fuer den alten Kontinent ausgehen, sagte der Papst dem Radio Vatikan. Das Oberhaupt der Katholischen Kirche wandte sich zudem gegen die Vorstellung, dass die christliche Religion nur aus Regeln und Verboten bestehe. Glaube sei vielmehr ein Geschenk und keine Last. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, forderte die Katholische Kirche im Deutschlandfunk zu groesserem Engagement in der Jugendarbeit auf. Hier koennten von Koeln neue Impulse ausgehen. Die Sicherheitsvorkehrungen fuer den Besuch des Papstes in der Stadt sind inzwischen abgeschlossen. Nach Angaben des nordrhein-westfaelischen Innenministeriums sollen die Menschen Benedikt den XVI. trotz aller Vorsichtsmassnahmen moeglichst unmittelbar erleben koennen.


Seenachtsfest ohne Zwischenfaelle

Das traditionsreiche Konstanzer Seenachtsfest ist erfolgreich und ohne groessere Zwischenfaelle zu Ende gegangen. 42.000 Besucher wurden gezaehlt. Hoehepunkt war ein chinesisches Feuerwerk. Fast eine Tonne Feuerwerkskoerper wurden dabei von chinesischen Pyrotechnikern abgefeuert. Die Sicherheit wurde nach zahlreichen Zwischenfaellen in den vergangenen Jahren gross geschrieben. Eine Sicherheitsfirma mit ueber 100 Mann war im Einsatz, dazu 250 Polizisten. Sie arbeiteten eng mit ihren Schweizer Kollegen, dem Zoll und dem Bundesgrenzschutz zusammen. Bis auf einige kleinere Faelle von Koerperverletzung sowie einige Sachbeschaedigungen sei das Seenachtsfest friedlich verlaufen, bestaetigte die Polizei gegenueber dem SWR. Allerdings wuerden immer mehr Jugendliche durch Alkoholmissbrauch auffallen.


Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ