Eroeffnung des 102. Deutschen Aerztetages |
Cottbus. Im Streit um die Gesundheitsreform hat sich
Bundesgesundheitsministerin Fischer fuer ihren Anteil an der juengsten
Eskalation bei den Aerzten entschuldigt. Bei der Eroeffnung des 102.
Deutschen Aerztetages bot Fischer den Medizinern neue Gespraeche an und
versicherte, dass ihre Positionen fuer die weitere Gestaltung der Bonner
Reformplaene eine wichtige Rolle spielten. Mit ihrer Entschuldigung
reagierte Fischer auf eine entsprechende Forderung von Aerztepraesident
Vilmar. Dieser hatte eine Entschuldigung verlangt fuer den Vorwurf, die
Aerzte verschrieben bewusst unnoetige Medikamente, um eine Ausgabenexplosion
zu bewirken.
In seiner Rede zur Eroeffnung des Kongresses wiederholte Vilmar seine
umstrittene Aeusserung, die Gesundheitsreform 2000 provoziere das
"sozialvertraegliche Fruehableben", denn ein unterfinanziertes
Gesundheitswesen fuehre zur Ausgrenzung ganzer Alters- und
Krankengruppen. Der rot-gruene Entwurf bringe ein international anerkanntes,
leistungsfaehiges System zum Einsturz, so Vilmar. Vilmar kandidiert nach
21 Jahren Amtszeit nicht mehr.
Vor Beginn des Aerztetags haben die AOK und der Sozialverband VdK die
Kassenaerzte davor gewarnt, im Rahmen der politischen Auseinandersetzungen
um die Reform die Patienten fuer ihre Zwecke auszunutzen. Die
angekuendigte Verweigerung von Medikamenten oder Behandlungen sei
schlichtweg gesetzeswidrig. |
Kosovo-Konflikt: Vorsichtiger Optimismus |
Bonn. Auf dem Petersberg bei Bonn kamen am Nachmittag der russische
Sondergesandte Tschernomyrdin, der finnische Ministerpraesident Atissari
und der amerikanische Vizeaussenminister Talbert zusammen, um ein erneutes
Vermittlungsgespraech mit dem jugoslawischen Ministerpraesidenten Milosevic
vorzubereiten. Tschernomyrdin und Atissari wollen morgen nach Belgrad
weiterreisen. Das Auswaertige Amt bestaetigte unterdessen den Erhalt eines
Schreiben der jugoslawischen Regierung an Bundesaussenminister Fischer,
in dem von einer Akzeptanz der Bedingungen des G-8-Friedensplans die
Rede ist. Fischer wie Bundeskanzler Schroeder aeusserten sich vorsichtig
optimistisch. Die Bemuehungen um ein Ende des Krieges befaenden sich
in einer entscheidenden Phase. Fischer nannte den Brief ein wichtiges
Signal, schraenkte aber ein, das Schreiben sei in einem allgemeinen
Ton gehalten. Vor allem gebe es kein Bekenntnis zu einer, so woertlich
"robusten internationalen Truppe fuer das Kosovo". |
Bonn will Importverbot fuer belgische Huehnerprodukte |
Bonn/Stuttgart. Als Reaktion auf den belgischen Dioxinskandal will
die Bundesregierung ein Exportverbot fuer Huehnerfleisch und Eier aus
Belgien in allen EU-Laendern durchsetzen. Notfalls werde Deutschland
im Alleingang die Einfuhr belgischer Huehnerprodukte verbieten, sagte
Landwirtschaftsminister Funke. Das belgische Gesundheitsministerium
hat unterdessen das Grosshandelsverbot auf eierhaltige Produkte wie zum
Beispiel Nudeln, Suessspeisen, Eis oder Mayonnaise ausgeweitet. Allerdings
will Bruessel Betrieben, die nachweislich nicht betroffen sind, rasch den
Verkauf ihrer Erzeugnisse wieder gestatten. Ausserdem wird derzeit geprueft,
ob dioxinverseuchtes Futter aus Belgien auch an Schweine verfuettert
wurde. Auch in Baden-Wuerttemberg wurden vom Wirtschaftskontrolldienst
Eier und Haehnchenschlegel aus Belgien gefunden. Alle Produkte, so das
Landwirtschaftsministerium, seien von den Betrieben freiwillig vom Markt
genommen worden. Die Lebensmittelproben werden jetzt auf eine moegliche
Dioxinbelastung hin untersucht. |
Pilotabschluss in der Chemiebranche |
Neuss. In der dritten Tarifrunde in der Chemie im Pilotbezirk Nordrhein
ist am Morgen eine Einigung erzielt worden. Arbeitgeber und Gewerkschaften
vereinbarten eine Gehaltserhoehung um 3,0 Prozent vom 1. Juni an. Der
Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 13 Monaten und kann bis zum 31. Mai
2000 gekuendigt werden. Die Ausbildungsverguetungen werden ebenfalls um
drei Prozent angehoben.
Nordrhein ist in diesem Jahr der Pilotbezirk fuer die westdeutsche
Chemieindustrie mit insgesamt 590.000 Beschaeftigten. Arbeitgeber und
Gewerkschaften gehen davon aus, dass der Abschluss in den uebrigen
Tarifbezirken uebernommen wird. |
Fusion der Deutschen Bank mit Bankers Trust ist perfekt |
Frankfurt. Die Fusion zwischen der Deutschen Bank und dem US-Investmenthaus
Bankers Trust ist perfekt. Ein Sprecher der Deutschen Bank teilte mit, jetzt
haetten auch die zustaendigen Behoerden in Kanada und im US-Bundesstaat
New Jersey der Uebernahme zugestimmt. Damit kann der Zusammenschluss
am Freitag in Kraft treten. Um die Fusion zur groessten Bank der Welt
hatte es heftige Auseinandersetzungen gegeben. Verhandlungen um eine
Entschaedigung fuer juedische Holocaust-Opfer hatten den bereits vor
einem halben Jahr angekuendigten Zusammenschluss verzoegert. |
Boerse |
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Quellen |
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