Evakuierung von Kosovo-Fluechtlingen laeuft an |
Bonn/Genf. Voraussichtlich morgen sollen die ersten Fluechtlinge
aus dem Kosovo nach Deutschland gebracht werden. Nach Angaben des
Bundesinnenministeriums sollen die ersten Flugzeuge vor allem alte, kranke
und hilfsbeduerftige Menschen mitnehmen. Die Fluechtlinge kommen zunaechst
nach Bayern und werden von dort aus gemaess dem Asylbewerberschluessel
auf die einzelnen Bundeslaender verteilt. Zunaechst ist geplant, 10.000
Fluechtlinge voruebergehend aufzunehmen. Das Innenministerium betonte,
vorrangig bleibe aber die Hilfe vor Ort. Bundesaussenminister Fischer
sagte, die systematische Vertreibung der Kosovo-Albaner durch die
serbische Armee sei von langer Hand vorbereitet worden. Sie laufe intern
unter dem Namen "Hufeisen". Die Vertreibungen seien bereits waehrend der
Friedensverhandlungen von Rambouillet geplant worden. Nach britischen
Angaben sind von den 1,8 Mio. Bewohnern des Kosovo inzwischen 1,1 Mio. auf
der Flucht oder vertrieben worden. |
Gruenen-Sprecherin fordert Waffenstillstand im Kosovo |
Bonn. Die verteidigungspolitische Sprecherin der Gruenen Beer hat einen
Waffenstillstand im Kosovo-Konflikt gefordert. Beer sagte, die NATO
muesse die politische Initiative zurueckgewinnen und dem jugoslawischen
Praesidenten Milosevic durch einen international akzeptierten Vermittler ein
an Bedingungen geknuepftes Waffenstillstandsangebot machen. Es duerfe keinen
militaerischen Automatismus geben, der mit dem Einsatz von Bodentruppen
ende. Dies sei auch Beschlusslage im Bundestag.
Der Generalinspekteur der Bundeswehr Kirchbach bekraeftigte im
ZDF-Morgenmagazin, dass die Entsendung von NATO-Bodentruppen in das Kosovo
nur nach Abschluss eines Friedensabkommens in Frage komme. Solche Truppen
dienten ausschliesslich der Absicherung eines Abkommens und dem Schutz
rueckkehrender Fluechtlinge. |
Anschlag auf Landesgeschaeftsstelle der GAL |
Hamburg. Unbekannte haben einen Anschlag auf die Landesgeschaeftsstelle
der Hamburger Gruen-Alternativen Liste veruebt. Nach Mitteilung des
Vorstandes wurde in das Gebaeude eingebrochen und das Treppenhaus mit der
Parole "Gruene Kriegstreiber" beschmiert. An der Tuer habe man Bilder
von Aussenminister Fischer und US-Praesident Clinton gefunden, auf die
sechs Schuesse abgegeben worden seien. |
Bundeswehr intensiviert Hilfsfluege in den Balkan |
Bonn. Die Bundeswehr will die Zahl ihrer Hilfsfluege in den Balkan weiter
erhoehen. Wie das Bundesverteidiungsministerium mitteilte, sollen heute 15
Flugzeuge Hilfsgueter fuer die Fluechtlinge nach Mazedonien bringen. Sie
werden mehr als 130 Tonnen Lebensmittel, Medikamente und Zelte nach Skopje
bringen. Waehrend der Ostertage hatte die Bundeswehr mit insgesamt 18
Flugzeugen Hilfsgueter nach Mazedonien und vor allem nach Albanien gebracht. |
Beratungen der Balkan-Kontaktgruppe |
Bonn. Die sogenannte Balkan-Kontaktgruppe beraet morgen in Bruessel ueber
die Lage im Kosovo-Konflikt. Das kuendigte Bundesaussenminister Fischer in
Bonn an. Zur Kontaktgruppe gehoeren neben Deutschland Russland, die USA,
Grossbritannien, Frankreich und Italien. Fischer betonte, Russland muesse
weiter in die diplomatischen Bemuehungen zur Loesung des Kosovo-Konflikts
einbezogen bleiben und eine aktive Rolle im Friedensprozess spielen. |
Zahl der AIDS-Neuerkrankungen nimmt ab |
Berlin. Die Zahl der AIDS-Neuerkrankungen in Deutschland nimmt nach
Angaben des Robert-Koch-Instituts ab. Waehrend 1997 noch ueber 1.400
neue Faelle von AIDS gemeldet wurden, waren es im vergangenen Jahr nur
922. Den Grund fuer die sinkende Zahl sieht das Robert-Koch-Institut im
Einsatz von Kombinationspraeparaten, die nach einer Infektion mit dem
Immunschwaeche-Virus die Ausbreitung der Viren im Koerper hemmen. Seit
Anfang der 80er Jahre sind in Deutschland insgesamt 18.000 Menschen an
AIDS erkrankt, zwei Drittel von ihnen sind gestorben. |
Staatsanwalt fordert sieben Monate Haft fuer Rechtsextremisten Roeder |
Hamburg. Die Staatsanwaltschaft fordert sieben Monate Haft ohne Bewaehrung
fuer den 70jaehrigen Rechtsextremisten Manfred Roeder. Roeder hatte in einem
Fernsehbeitrag im Jahr 1997 die damaligen Mitglieder der Bundesregierung
als "Vaterlandsverraeter" beschimpft und ihnen den Tod gewuenscht. Die
Verteidigung plaediert auf Freispruch, da Roeders Aeusserung nach Abschluss
des Interviews gefallen sei. Das Urteil wird fuer Montag erwartet. |
Boerse |
|
Quellen |
|