Gedenkgottesdienst fuer Flutopfer im Berliner Dom |
Berlin. Zwei Wochen nach der Flutkatastrophe in Suedasien hat die
deutsche Staatsspitze gemeinsam mit Angehoerigen in einem
oekumenischen Gottesdienst der Opfer gedacht. An der Messe im Berliner
Dom nahmen Bundespraesident Koehler, Bundestagspraesident Thierse,
Bundeskanzler Schroeder und zahlreiche Oppositionspolitiker teil. Der
katholische Kardinal Lehmann und der evangelische Ratspraesident
Huber, die den Gottesdienst gemeinsam gestalteten, sprachen von einem
unermesslichen Leid, das die Menschen in der Region getroffen habe.
Die tiefe Trauer und die Verzweiflung koennen nach den Worten Lehmanns
nur durch Hilfe fuer die Opfer ueberwunden werden. Lehmann rief dazu
auf, das Seebeben als Chance fuer mehr internationale Solidaritaet zu
nutzen. Im Sozialen und im Humanitaeren muesse globaler gedacht
werden.Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Huber, betonte,
den Hinterbliebenen gelte nun die besondere Zuwendung der Menschen.
Huber appellierte an die Deutschen in ihrer Spendenbereitschaft nicht
nachzulassen. Er wuerdigte ausserdem die uebermenschlichen Leistungen
der Helfer in der Katastrophenregion. |
Fischer besucht verwuestete thailaendische Urlaubsgebiete |
Aussenminister Joschka Fischer hat sich bei seiner Reise durch die
Flutgebiete erschuettert ueber das Ausmass der Zerstoerung in Thailand
gezeigt. Er habe schreckliches Leid, aber auch beeindruckende
Solidaritaet gesehen, sagte Fischer nach einem Besuch in der Region um
Khao Lak. Auf Phuket nahm der Minister an einem Gedenkgottesdienst
fuer die Opfer der Katastrophe teil. Unter den Besuchern der Messe
waren vor allem deutsche Urlauber, aber auch viele Einheimische. Nach
dem Gottesdienst reiste Fischer weiter nach Khao Lak - eine der
Regionen Thailands, die am schwersten von der Flut getroffen wurde.
Dort traf der Minister mit einem Team deutscher Gerichtsmediziner
zusammen, die bei der Identifizierung tausender von Leichen helfen. |
Hilfsfonds fuer deutsche Flutopfer bereitgestellt |
Deutsche Opfer des Seebebens in Asien und deren Angehoerige koennen
bei einer existenziellen persoenlichen Notlage Ueberbrueckungshilfe
beantragen. Bundesinnenminister Schily hat laut Ministerium
angeordnet, dass der mit drei Millionen Euro ausgestattet Fonds
Ueberbrueckungshilfe ab sofort bereitsteht. Die Hilfe werde in der
Regel als zinsloses Darlehen gewaehrt. Betroffene koennen sich nach
Angaben des Ministeriums an die Hotline 01888-3585000 wenden oder
ueber die E-Mail-Adresse seebeben@bva.bund.de Kontakt aufnehmen. |
Offene Diskussion um Pkw-Maut |
Mainz. Der CDU-Landesvorsitzende Christoph Boehr hat sich fuer die
Einfuehrung einer Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen ausgesprochen.
Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) lehnt eine solche Gebuehr
aber weiterhin strikt ab. Einem Zeitungsbericht zufolge befuerworten
zahlreiche Politiker parteiuebergreifend eine Pkw-Maut. Um weitere
Belastungen der Autofahrer zu verhindern, soll im Gegenzug die
Mineraloel- oder Kfz-Steuer gesenkt werden. Boehr sagte, mit einer
nutzerabhaengigen Gebuehr koennten auch auslaendische Autobahnnutzer
zur Kasse gebeten werden. Es sei grundsaetzlich sinnvoll, die
Finanzierung des Strassenbaus auf Benutzungsgebuehren umzustellen.
"Mit einer Pkw-Maut haetten die Autofahrer auch Anspruch auf sichere
Strassen in gutem Zustand", betonte der stellvertretende Vorsitzende
der Bundes-CDU. |
Boehmer ruft Ostdeutsche zu Bescheidenheit auf |
Magdeburg. Sachsen-Anhalts Ministerpraesident Boehmer hat die Menschen
in Ostdeutschland zu mehr Bescheidenheit aufgerufen. Boehmer
kritisierte ein Anspruchsdenken und sagte woertlich "Wir duerfen im
Osten den Bogen nicht ueberspannen, so lange wir von fremdem Geld
leben". In Sachsen-Anhalt steht in zwei Wochen der erste
Volksentscheid in der Geschichte des Landes an. Dabei sollen die
Buerger darueber abstimmen, ob auch Arbeitslosen die Ganztagsbetreuung
ihrer Kinder gesetzlich garantiert werden soll. Boehmer warnte:
Ostdeutschland duerfe nicht Dinge fordern, die sich die Laender im
Westen nicht leisten koennten. |
Beck sieht keinen Anlass fuer eine neue Steuerdiskussion |
Berlin/Mainz. Ministerpraesident Kurt Beck (SPD) sieht keine
Veranlassung ueber Steuern zu diskutieren. Mit dieser Ansicht stellt
er sich gegen den Vorstoss von Schleswig-Holsteins
Ministerpraesidentin Heide Simonis (SPD) fuer ein neues Steuerkonzept.
Lediglich ueber eine Neuregelung der Erbschaftsteuer muesse auf
Grundlage der Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG)
gesprochen werden, sagte der Parteivize und rheinland-pfaelzische
Regierungschef Beck am Rande von Beratungen des SPD-Praesidiums in
Berlin. Auch Brandenburgs Ministerpraesident Mathias Platzeck wandte
sich gegen die Vorschlaege von Simonis. Simonis hatte ihre Partei
zuvor aufgefordert, die steuerpolitischen Vorschlaege ihres
Bundeslandes zu uebernehmen. Das Modell von Schleswig-Holstein sieht
unter anderem eine Erhoehung der Mehrwertsteuer vor. Die Einnahmen
sollen nach dem Willen von Simonis in die Sozialsysteme fliessen. Die
Lohnnebenkosten sollen dafuer gesenkt werden. |
Mindestens 15 Tote bei Sturm ueber Nordeuropa |
Kiel/London. Bei dem Sturm, der gestern ueber weite Teile Nordeuropas
hinwegfegte, sind nach neuesten Angaben mindestens 15 Menschen ums
Leben gekommen. Die meisten Opfer gab es in Daenemark und Schweden:
Dort wurden Autofahrer und Fussgaenger von umgeknickten Baeumen und
herabstuerzenden Gebaeudeteilen getoetet. Auf einem See bei Kiel
ertranken zwei Schueler, die mit ihrem Kajak unterwegs waren. Nach
Angaben des Deutschen Wetterdienstes erreichte der Sturm
Geschwindigkeiten von bis zu 180 Kilometern in der Stunde. |
Riester-Rente: Millionen verschenkt |
Bundesbuerger, die fuer eine zusaetzliche Riester-Rente sparen, haben
sich im vergangenen Jahr rund 100 Millionen Euro an staatlichen
Zuschuessen entgehen lassen.Nach Angaben der zentralen Zulagenstelle
beantragten nur 2,4 Millionen Menschen die staatliche Foerderpraemie
fuer die Riester-Rente fuer das Jahr 2002, berichtet der
"Tagesspiegel". Einen Anspruch haetten hingegen rund fuenf Millionen
Menschen gehabt, die fuer eine Riester-Rente sparen.Die Ansprueche auf
Foederung fuer 2002 sind Ende 2004 definitiv verfallen. |
Weiter Auseinandersetzungen in der Union |
Zwischen CDU und CSU gibt es trotz Appellen zur Geschlossenheit weiter
Auseinandersetzungen. CSU-Landesgruppenchef Glos wies gegenueber "Bild
am Sonntag" Vorwuerfe zurueck, er habe mit seiner Kritik an CDU-Chefin
Merkel der Union vor den kommenden Landtagswahlen geschadet.
Brandenburgs CDU-Chef Schoenbohm forderte seine Parteifreunde auf, den
Streit beizulegen. Gestern hatte Merkel gefordert, die Union muesse
sich wieder verstaerkt mit Rot-Gruen auseinandersetzen statt sich mit
sich selbst zu beschaeftigen. |
Rheinische Landessynode beginnt in Bad Neuenahr |
Bad Neuenahr. Mit einem Gottesdienst hat am Tagungsort Bad Neuenahr
die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland begonnen.
Traditionell wird Praeses Nikolaus Schneider zu Beginn der
Synodenarbeit am Montag seinen Jahresbericht abgeben. Die knapp 240
Synodalen als Vertreter von rund drei Millionen rheinischer
Protestanten werden bis Freitag unter anderem notwendige Einsparungen
diskutieren, die den Kirchenhaushalt in den kommenden Jahre um rund
zehn Millionen Euro entlasten sollen. Ausserdem wollen sich die
Kirchenparlamentarier mit Fragen der Mission und der
Kindergartenfinanzierung befassen. Bei der anstehenden Neuwahl des
leitenden Theologen der Landeskirche ist der amtierende Praeses
Schneider bisher einziger Kandidat. Die Wahl fuer die kommenden acht
Jahre ist noetig geworden, da Schneider bisher lediglich die restliche
Amtszeit seines Vorgaengers Manfred Kock uebernommen hatte. Dieser
hatte auf eigenen Wunsch wegen seiner Doppelbelastung als damaliger
EKD-Ratsvorsitzender das Praesesamt der Landeskirche aus
Altersgruenden niedergelegt. Zudem muessen in Bad Neuenahr mehrere
Mitglieder der Kirchenleitung neu gewaehlt werden. Die Evangelische
Kirche im Rheinland, die sich vom Niederrhein bis an die Saar
erstreckt, ist die zweitgroesste protestantische Landeskirche
Deutschlands. |
Hauptversammlung der Schwaebisch-Allemannischen Narrenzuenfte |
Braeunlingen/Schwarzwald-Baar-Kreis. Bei der Hauptversammlung der
Vereinigung Schwaebisch-Alemannischer Narrenzuenfte ist eine moegliche
Absage der Fastnacht wegen der Flutkatastrophe in Suedasien kein Thema
gewesen. Allerdings hatte die Versammlung mit einer Schweigeminute
fuer die Opfer begonnen. Der fuer weitere vier Jahre im Amt
bestaetigte Praesident Roland Wehrle zeigte sich beeindruckt ueber die
Vielzahl an Aktionen, mit denen die einzelnen Mitgliedszuenfte um
Spenden werben. So geht bei verschiedenen Fastnachtsumzuegen der
Erloes aus dem Verkauf der Umzugsabzeichen am Streckenrand
Hilfsorganisationen zu. Am Rande der Versammlung sprach sich auch der
Volkskundler Werner Mezger gegen eine Absage der Fastnacht aus. Die
naerrische Zeit sei ein wichtiger Bestandteil, um derartige
Katastrophen zu verarbeiten.Das Grosse Narrentreffen im Jahre 2008
vergaben die Zuenfte nach Bad Waldsee. Die Stadt im Kreis Ravensburg
setzte sich deutlich gegen Offenburg durch, das bereits zwei Mal das
alle vier Jahre stattfindende Treffen ausgerichtet hat. Der
Vereinigung Schwaebisch-Alemannischer Narrenzuenfte gehoeren 69
Zuenfte mit mehr als 50.000 aktiven Masken- und Haestraegern an. |
Erinnerung an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht |
86 Jahre nach dem Tod von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht haben in
Berlin tausende Menschen an einer Gedenkfeier fuer die beiden
Kommunistenfuehrer teilgenommen. An der Gedenkstaette im Stadtteil
Friedrichsfelde wurden rote Nelken niedergelegt. Luxemburg und
Liebknecht waren am 15. Januar 1919 von Freikorpsoffizieren erschossen
worden. |
Zeppelin in Japan eingetroffen |
Der erste nach Japan verkaufte Zeppelin der Friedrichshafener Zeppelin
Luffahrttechnik GmbH ist im zweiten Anlauf in der japanischen
Hafenstadt Kobe angekommen. Anfang Dezember war der Zeppelin von
Sueditalien aus verschifft worden. Wie der Firmensprecher mitteilte,
traf der Zeppelin der neuen Generation unbeschadet in einem Dockschiff
in Japan ein. Ein deutsch-japanisches Team wird das Luftschiff nun
Stueck fuer Stueck zusammensetzen. Fuer den langen Transportweg ueber
das Meer waren Motoren, Heck- und Seitenleitwerk abmontiert worden.
Der Jungfernflug ist bereits fuer den 12. Januar geplant. Bereits im
vergangenen Sommer sollte das Luftschiff nach Japan ueberfuehrt
werden. Damals verhinderten problematische Ueberflugrechte ueber
Russland die Reise. Von Mai an soll der Zeppelin dann Expo-Besucher im
japanischen Aichi durch die Luefte fliegen. |
Quellen |
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