GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 22.04.2002



* Nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt
* Wahlprogramm der SPD
* Metalltarifkonflikt steuert auf Streik zu
* Explosion auf Ferieninsel Djerba war ein Terroranschlag
* Bischoefe zu sexuellem Missbrauch von Kindern durch Priester
* Kuenftig Medikamente auch ueber das Internet erhaeltlich
* Antibiotika im Tierfutter sollen verboten werden
* Boerse



Nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt

Berlin. Nach der dramatischen Wahlniederlage der SPD in Sachsen- Anhalt suchen die Parteien neue Strategien fuer die Bundestagswahl am 22. September. Die SPD und Bundeskanzler Schroeder setzen als Reaktion auf das Wahldebakel jetzt ganz auf ein persoenliches Wahlkampfduell zwischen dem Amtsinhaber und Herausforderer Stoiber. Die Gruenen fordern ein Zusammenruecken in der Koalition. CDU und CSU sehen sich im Aufwind und FDP-Chef Westerwelle will nun doch einen FDP-Kanzlerkandidaten aufstellen.

Magdeburg. CDU und FDP in Sachsen-Anhalt wollen bereits am Mittwoch mit Sondierungsgespraechen fuer eine spaetere Regierungskoalition beginnen. Der CDU-Spitzenkandidat Boehmer sagte, es gebe mit den Liberalen nur wenige Punkte, bei denen es keine Uebereinstimmung gebe. Zugleich stellte Boehmer klar, dass die CDU als staerkste Fraktion auch den Ministerpraesidenten stellen werde. Boehmer, der selbst Regierungschef werden soll, reagierte damit auf Aeusserungen der FDP-Spitzenkandidatin Pieper. Diese hatte erklaert, sie sei nach wie vor die Kandidatin der Liberalen fuer das Amt des Ministerpraesidenten.


Wahlprogramm der SPD

Berlin. Die SPD will nach der Bundestagswahl das Kindergeld von derzeit 154 Euro im Monat fuer das erste und zweite Kind auf 200 Euro erhoehen. Das steht in dem Entwurf des SPD-Programms fuer die Bundestagswahl, das der Parteivorstand morgen Abend beschliessen will. Ausserdem will die SPD den Abbau von Ueberstunden foerdern und Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe enger verzahnen. Die Oekosteuer soll nur noch einmal 2003 angehoben werden.


Metalltarifkonflikt steuert auf Streik zu

Frankfurt. Die grossen Tarifkommissionen der IG Metall haben beim Vorstand beantragt, das Scheitern der Tarifverhandlungen zu erklaeren und die Urabstimmung einzuleiten. Der Vorstand will morgen entscheiden, in welchen Tarifbezirken die Urabstimmung erfolgen soll. Ab 6. Mai soll dann gestreikt werden, wie IG-Metall-Sprecher Eilrich erklaerte. Die Arbeitgeber schlossen unterdessen Aussperrungen nicht aus.


Explosion auf Ferieninsel Djerba war ein Terroranschlag

Tunis. Die Explosion auf Djerba war nach den Worten von Bundesinnenminister Schily eindeutig ein Terroranschlag. Zum Abschluss seines zweitaegigen Aufenthalts in Tunesien sagte Schily, es handele sich um absolut sichere Erkenntnisse, die auch von den tunesischen Ermittlungsergebnissen untermauert werden. Bisher hatten die tunesischen Behoerden einen gezielten Anschlag kategorisch ausgeschlossen.


Bischoefe zu sexuellem Missbrauch von Kindern durch Priester

Wuerzburg. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat sich im Zusammenhang mit der Diskussion ueber den sexuellem Missbrauch von Kindern durch Priester gegen sofortige schaerfere kirchenrechtliche Sanktionen ausgesprochen. Auf einer Sitzung des staendigen Rats der Bischofskonferenz entschlossen sich die Teilnehmer, keinen bundesweit einheitlichen Sanktionskatalog einzufuehren. Der Vorsitzende Kardinal Lehmann machte jedoch deutlich, dass ein paedophiler Priester auf keinen Fall weiter in der Seelsorge taetig bleiben koenne. Die Bischofskonferenz beschloss, dass sich ihre Kirchenrechtskommission ab Mai mit dem Problem auseinandersetzen soll.


Kuenftig Medikamente auch ueber das Internet erhaeltlich

Berlin. Trotz heftiger Proteste der Apotheker sollen Patienten vom Arzt verschriebene Medikamente kuenftig im Internet preisguenstiger bestellen duerfen. Dafuer hat sich der von Bundesgesundheitsministerin Schmidt ins Leben gerufene "Runde Tisch" von Gesundheitsexperten ausgesprochen. Schmidt zufolge sollen die Kassen nur die Kosten von im Internet bestellten Medikamenten erstatten, die auch in Deutschland zugelassen sind. Voraussetzung sei eine Information in deutscher Sprache ueber Anwendung und Nebenwirkungen der bestellten Pillen, Salben oder Zaepfchen.


Antibiotika im Tierfutter sollen verboten werden

Luxemburg. Antibiotika im Tierfutter sollen in der Europaeischen Union verboten werden. Das beschlossen die EU-Landwirtschaftsminister. Die letzten vier noch erlaubten Medikamente sollen bis Anfang 2006 aus dem Verkehr gezogen werden. Damit soll die Verbreitung von Krankheitskeimen verhindert werden, gegen die auch Antibiotika nicht mehr helfen.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$)  1.1263 Euro
Kanada (1 $)  0.7153 Euro
England (1 Pfund)  1.6291 Euro
Schweiz (100 sfr)  68.180 Euro
Japan (100 Yen)  0.8658 Euro
Schweden (100 skr)   10.857 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5191,49 ( aktuell )  
Dow-Jones-Index: 10177,54 ( Stand 17:00 MESZ )  
10257,11 ( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:11721,64
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR3    22:00 MESZ
B5    23:00 MESZ