GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 03. 07. 2005



* Schroeder trifft Putin und Chirac in Kaliningrad
* Beck raet SPD zum Festhalten an Reformen
* Neuer Kurs der Gruenen gefordert
* Stoiber will Steuerschlupfloecher stopfen
* WASG bereitet auf Parteitag Zusammenschluss mit PDS vor
* Ispo in Muenchen eroeffnet
* Beckstein steht hinter Schlesiern
* CSD-Parade in Koeln
* Formel 1: Grosser Preis von Frankreich



Schroeder trifft Putin und Chirac in Kaliningrad

Kaliningrad. Am Rande der 750-Jahr-Feier von Kaliningrad, dem frueheren Koenigsberg, sind der russische Praesident Putin, der franzoesische Staatschef Chirac und Bundeskanzler Schroeder zusammengekommen. Sie diskutierten ueber den G-8-Gipfel in der kommenden Woche, ueber die Lage im Irak und die Entwicklung im Iran. Alle drei Politiker erklaerten ihre Bereitschaft, Grossbritanniens Plaene fuer die Entschuldung Afrikas auf dem G-8-Treffen zu unterstuetzen. Im Vorfeld des Stadtjubilaeums hatte es Spannungen mit den russischen Nachbarlaendern Polen und Litauen gegeben, weil deren Staatschefs nicht nach Kaliningrad eingeladen wurden. Putin rechtfertigte dies damit, dass das Stadtjubilaeum eine interne russische Angelegenheit sei. Schroeder habe er nur dazugebeten, weil die Universitaet von Kaliningrad kuenftig den Namen des deutschen Philosophen Kant tragen werde.


Beck raet SPD zum Festhalten an Reformen

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Beck hat seiner Partei geraten, an der Reformpolitik von Bundeskanzler Schroeder ohne Abstriche festzuhalten. Es gebe fuer die Sozialdemokraten keinen anderen Weg, als auf eigene Staerke zu setzen, sagte Beck im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks. Im Wahlkampf muesse man klar machen, dass Reformen erforderlich seien, wenn die soziale Marktwirtschaft lebendig bleiben solle. Beck, der auch Ministerpraesident von Rheinland-Pfalz ist, meinte mit Blick auf die fuer den Herbst geplanten Bundestagswahlen, die SPD habe zwar nur eine Aussenseiterchance, sie sei aber kampfbereit.


Neuer Kurs der Gruenen gefordert

Fuer die Zeit nach der Bundestagswahl hat der Gruenen-Abgeordnete Schulz einen neuen Kurs seiner Partei gefordert. Beim ersten Parteitag nach der Wahl muessten die zur Verantwortung gezogen werden, die unsere Partei in solch eine ueble Situation gebracht haetten, sagte Schulz der "Welt am Sonntag". Unions-Politiker hatten Schulz zuvor zum Uebertritt in die CDU eingeladen. Der CDU-Abgeordnete Nooke sagte der "Rheinischen Post", Leute wie Schulz muessten nun merken, dass sie bei den Gruenen nicht zu Hause seien.


Stoiber will Steuerschlupfloecher stopfen

Bayerns Ministerpraesident Edmund Stoiber hat Plaene der rot-gruenen Koalition zu einer neuen Steuer fuer Spitzenverdiener scharf kritisiert. "Solch ein Vorschlag ist doch unglaubwuerdig", sagte Stoiber der "Welt am Sonntag". "Wir finanzieren niedrigere Steuersaetze fuer alle durch das Streichen von Ausnahmen und Schlupfloechern", kuendigte der CSU-Chef fuer den Fall eines Sieges der Union bei Neuwahlen zum Bundestage an. Es sei sozial gerechter, wenn ein Spitzensteuersatz von 39 Prozent tatsaechlich bezahlt werde, "als einen Spitzensteuersatz von 42 oder 45 Prozent durch Abschreibungen auf zehn oder 15 Prozent herunterzurechnen". Abschreibungsmodelle und Steuersparfonds wolle die Union abschaffen.Stoiber versicherte, die Union werde in ihrem Regierungsprogramm eine klare Aussage zur Hoehe der Einkommenssteuersaetze sowie zur Mehrwertsteuer treffen. Die Plaene der FDP, Steuern durch Einsparungen zu senken, bezeichnete er als "Wunschgemaelde".


WASG bereitet auf Parteitag Zusammenschluss mit PDS vor

Kassel. Die "Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit" hat die Weichen fuer das angestrebte Linksbuendnis mit der PDS gestellt. Auf einem Wahlparteitag in Kassel stimmten die Delegierten mit deutlicher Mehrheit fuer eine Kandidatur von WASG-Politikern auf PDS-Listen. Endgueltig entscheiden soll aber noch die Basis -und zwar per Mitgliederbefragung. Oskar Lafontaine, der als Spitzenkandidat fuer das Linksbuendnis antreten will, hatte die Delegierten zuvor auf eine Zusammenarbeit mit der PDS eingeschworen. Alleine liefen beide Parteien Gefahr, knapp zu scheitern, so Lafontaine. Zugleich wies der ehemalige SPD-Chef die Kritik an dem von ihm verwendeten Begriff "Fremdarbeiter" mit dem Hinweis zurueck, die Nazis seien rassistisch gewesen, aber nicht fremdenfeindlich.


Ispo in Muenchen eroeffnet

Muenchen. Auf der Neuen Messe in Muenchen ist am Vormittag die Ispo eroeffnet worden. Die Sportartikel-Hersteller hoffen nach mehreren Jahren mit sinkenden Umsaetzen auf einen Aufschwung. Grosse Erwartungen setzt die Branche in die Fussball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Ungebrochen ist der Trend zu Nordic Fitness. Neue Impulse wollen die Sportfachhaendler dem Tennis geben.


Beckstein steht hinter Schlesiern

Nuernberg. Auf dem diesjaehrigen Deutschlandtreffen der Schlesier hat sich der bayerische Innenminister Beckstein Forderungen der Landsmannschaft zu eigen gemacht und gleichzeitig vor Revanchismus gewarnt. Beckstein bezeichnete es als unwuerdig, dass sich die Bundesregierung gegen den Bau einer zentralen Gedenkstaette fuer die 15 Millionen deutschen Heimatvertriebenen des 2. Weltkriegs gewandt habe. Die Bundestagswahl im Herbst - so der CSU-Politiker - gebe da Anlass zu Hoffnung. An Polen appellierte er, das deutsch-polnische Verhaeltnis - beispielsweise durch zweisprachige Ortsschilder - zu staerken. Der Vorsitzende der Landsmannschaft Pawelka hatte zuvor erklaert, Kanzler Schroeder muesse daran erinnert werden, dass er Kanzler der Deutschen und nicht der Polen sei.


CSD-Parade in Koeln

In Koeln haben sich am Mittag rund 40.000 Lesben und Schwule zur Christopher-Street-Day-Parade versammelt. Unter dem Motto "Lebenslang liebenswuerdig" wollen die Teilnehmer in diesem Jahr vor allem auf die Probleme homosexueller Senioren aufmerksam machen. Die Veranstalter rechnen mit rund 750.000 Zuschauern. Auf der Abschlusskundgebung will auch Aussenminister Fischer sprechen. Der Christopher Street Day geht zurueck auf eine Polizeirazzia gegen Homosexuelle im Juni 1969 in New York.


Formel 1: Grosser Preis von Frankreich

Formel-1-Rennfahrer Fernando Alonso hat beim Grossen Preis von Frankreich in Magny-Cours seinen fuenften Saisonsieg geholt. Der Renault-Pilot aus Spanien gewann vor dem Finnen Kimi Raeikkoenen im Mc-Laren-Mercedes und Weltmeister Michael Schumacher im Ferrari. Damit baute der Spanier seine Fuehrung im Gesamtklassement aus.


Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ