Bilanz der Ausschreitungen in Berlin |
Berlin. Bei den gestrigen Ausschreitungen in Berlin sind insgesamt rund 120
Personen vorlaeufig festgenommen worden. Ein Polizeisprecher sagte, die
Strassenschlachten mit etwa 500 Anhaengern der Autonomen Szene am Prenzlauer
Berg und mit rund 100 linksgerichteten Jugendlichen in Kreuzberg haetten bis
in die Nacht angedauert. Vier Polizisten haetten schwere und rund 20 Beamte
leichte Verletzungen erlitten. Angaben ueber Verletzte unter den Jugendlichen
machte die Polizei nicht. Auch ueber Sachschaeden lagen am Morgen noch keine
Zahlen vor. Die Polizei ging mit Wasserwerfern und Traenengas gegen die
Randalierer vor. Diese hatten zuvor Steine und Flaschen auf Beamte
geschleudert, zahlreiche Bauwagen umgekippt und Barrikaden errichtet. |
Dritte Runde der Tarifverhandlungen im Oeffentlichen Dienst |
Stuttgart. In Stuttgart begann heute die dritte Runde der Tarifverhandlungen
fuer die 3,4 Mio. Bediensteten im Oeffentlichen Dienst. Die Verhandlungen
sind auf zwei Tage angesetzt. Es wird erwartet, dass die Arbeitgeber auf mehr
Flexibilitaet bei den Arbeitnehmern dringen werden, um so Kosteneinsparungen
zu realisieren.
Die Forderung von OeTV und DAG liegt bei sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt,
die Arbeitgeber haben bisher 2,5 % bei einer 15monatigen Laufzeit geboten.
Die DAG warf den Arbeitgebern kurz vor Verhandlungsbeginn vor, mit niedrigen
Einstiegstarifen das Prinzip "Gleicher Lohn fuer gleiche Arbeit" brechen zu
wollen. Zur Arbeitgeberforderung nach weiterer Flexibilisierung der
Arbeitszeit sagte der Verhandlungsfuehrer der DAG, Zahn, die bisherigen
Verhandlungen wuerden von den Arbeitgebern kaum genutzt. |
Aufruf der christlichen Kirchen zum 8. Mai |
Bonn/Hannover. Die christlichen Kirchen haben sich in einem Aufruf zum 8. Mai
gegen das Vergessen und Verdraengen des Zweiten Weltkrieges und seiner Folgen
gewandt. In der gemeinsamen Erklaerung der Deutschen Bischofskonferenz, des
Rates der Evangelischen Kirchen Deutschlands und der Arbeitsgemeinschaft
christlicher Kirchen in Deutschland heisst es, in den Ruf nach einem
Schlussstrich unter die Vergangenheit koennten Christen niemals einstimmen.
Wer das Gedaechtnis verliere, verliere die Orientierung. Man erkenne an, dass
das Kriegsende und seine Folgen fuer die einen als Befreiung, von anderen als
neues Unrecht durch Vertreibung und Flucht erlebt worden sei.
Fuenfzig Jahre danach sei der 8. Mai bestimmt von Trauer, Dankbarkeit ueber
die Befreiung von Terror und Krieg und von der Verantwortung fuer die
Zukunft. Der Rueckblick auf das Ende des Zweiten Weltkrieges erinnere an die
Chancen und Pflichten, die allen Menschen bewusst sein sollten, damit neue
Weltkatastrophen verhindert werden. |
Finanzmakler Leeson in foermlicher Auslieferungshaft |
Frankfurt a.M. Der in Deutschland einsitzende britische Finanzmakler Leeson
ist jetzt foermlich in Auslieferungshaft. Das entschied das Oberlandesgericht
in Frankfurt. Grundlage ist der offizielle Auslieferungsantrag mit elf
Anklagepunkten, der am vergangenen Donnerstag aus Singapur eintraf. Leeson
war bisher nur in vorlaeufiger Auslieferungshaft. Ausschlaggebend war der
Vorwurf der Urkundenfaelschung, der schon im Maerz erhoben wurde. Singapur
lieferte jetzt ein Gutachten, das nachweist, dass Leeson eine Unterschrift
unter einen Rechnungspruefungsbericht gefaelscht hat.
Dem 28jaehrigen wird vorgeworfen, die Londoner Barings-Bank durch
Fehlspekulationen in Asien in den Ruin getrieben zu haben. |
SDR und SWF ziehen positive Bilanz der Kooperation |
Baden-Baden. Die Intendanten von Suedwestfunk und Sueddeutschem Rundfunk,
Voss und Fuenfgeld, haben eine positive Bilanz der fuenfjaehrigen Kooperation
der beiden Sender gezogen. Die Kooperation habe Einsparungen von insgesamt
160 Mio. DM bewirkt. Der heute vorgelegte Kooperationsbericht sei ein Beleg
fuer Verantwortungsbewusstsein gegenueber den Gebuehrenzahlern,
Wirtschaftlichkeit und Reformfaehigkeit des oeffentlich-rechtlichen
Rundfunks. Die beiden Intendanten betonten aber, dass der Kooperation
beispielsweise dort Grenzen gesetzt seien, wo sie zur Teilfusion fuehren
wuerde. Ebensowenig koenne die die Kooperation Strukturprobleme oder
Standortfragen loesen. |
Bayern fordert Zechenstillegungen |
Muenchen. Die Bayerische Landesregierung fordert nach einem Bericht der
Hannoverschen Allgemeinen Zeitung ein sofortiges Zechenstillegungsprogramm
fuer Nordrhein-Westfalen und das Saarland. Dem Blatt zufolge will der
bayerische Wirtschaftsminister Wiesheu in die noch laufenden
Energiekonsensgespraeche ein entsprechendes Strategiepapier einbringen.
Danach soll die Steinkohlenfoerderung innerhalb der naechsten zehn Jahre von
jetzt rund 50 auf nur noch 20 Mio. to. verringert werden. Von den 14
Ruhrkohlezechen sollten zunaechst fuenf im oestlichen Ruhrgebiet geschlossen
werden. Laut dem bayerischen Strategiepapier koennten so bereits ab 1996 von
den zugesagten Subventionen fuer den Steinkohlenbergbau jaehrlich zwischen
500 Mio. und einer Mrd. DM eingespart werden. |
Sportnachrichten |
Das Deutsche Sportgericht hat den Auswechslungsfehler des FC Bayern Muenchen
im Spiel gegen Eintracht Frankfurt mit dem Verlust der beiden Punkte
geahndet. Das Spiel, das die Bayern mit 2:5 gewannen, wird mit 2:0 Punkten
und 2:0 Toren zugunsten der Frankfurter gewertet. Die Bayern hatten mit vier
Amateuren gespielt, erlaubt sind nur drei.
Tennisturnier am Hamburger Rothenbaum: Anke Huber - Katharina Maleewa 6:1, 6:0
Bavarian Open in Muenchen:
Martin Sinner - Jefgeni Kafelnikov 6:4, 6:3 |
Boerse: Lustlos, fest |
Die Boersen schlossen lustlos, lediglich der Terminmarkt gab positive Impulse. DAX 2.036 (+ 20) Umlaufr. 6,74 % (+ 0,04) 1 US-$ 1,3800 DM |
Quellen |
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