GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 27.06.2002



* EU haelt an Arafat fest
* Diskussion um Reformen in der Bildungspolitik
* Dosenpfand kommt Januar 2003
* Lorely, Stralsund und Wismar sind Weltkulturerbe
* Neuer Oeko-Dachverband gegruendet
* Deutsche Bank verschaerft Sparkurs
* Deutsche Bahn uebernimmt Logistiker Stinnes
* LKW-Mautsystem wird von Telekom und DaimlerChrysler realisiert
* Vermittlungsausschuss
* Kleines WM-Finale live in der ARD
* Boerse



EU haelt an Arafat fest

US-Praesident Bush hat sich auf dem G8-Gipfel in Kanada nicht mit seiner Forderung nach Absetzung von Palaestinenser-Praesident Arafat durchgesetzt. Bundeskanzler Schroeder stellte klar, dass Deutschland und die Europaeer weiter mit Arafat sprechen werden. Schroeder sagte, so lange er Praesident ist, bleibt er unser Ansprechpartner. Auch der franzoesische Praesident Chirac und der britische Premierminister Blair sprachen sich gegen eine Absetzung Arafats aus.


Diskussion um Reformen in der Bildungspolitik

Berlin. Die Diskussion um Reformen in der Bildungspolitik ist weiter von Kompetenzstreitigkeiten zwischen Bund und Laendern gepraegt. Dennoch gibt es auch Anzeichen fuer eine Annaeherung. In einer aktuellen Stunde im Bundestag bot die Union einen "nationalen Qualitaetspakt" an, der mit einheitlichen Standards und vergleichbaren Schulabschluessen wesentliche Forderungen der Bundesregierung enthalten soll. Bundesbildungsministerin Bulmahn sagte, sie wolle die Bildungshoheit der Laender nicht in Frage stellen, der Bund werde den Laendern aber bei der Schulreform Druck machen.


Dosenpfand kommt Januar 2003

Berlin. Ab Januar 2003 wird es in Deutschland ein Dosenpfand geben. Das Bundesverfassungsgericht wies eine Beschwerde von zehn Handelsketten und Grossbrauereien gegen das Pfand ab - mit der Begruendung, die Firmen haetten den Rechtsweg nicht ausgeschoepft. Damit kann die Bundesregierung naechste Woche die Mehrwegquote fuer Bier und Mineralwasser bekanntgeben. Mit der Veroeffentlichung tritt sechs Monate spaeter automatisch das Pfand in Kraft, wenn der Anteil an Mehrwegverpackungen 72 Prozent unterschreitet. Nach Angaben von Umweltminister Trittin lag die Quote zuletzt bei 60 Prozent. Fuer Einwegverpackungen von Bier, Mineralwasser, Cola und Limonade muessen Verbraucher damit ein Pfand von 25 bis 50 Cent bezahlen.


Lorely, Stralsund und Wismar sind Weltkulturerbe

Deutschland hat drei neue Weltkulturerbe-Staetten: das romantische mittlere Rheintal mit der Loreley und zahlreichen Burgen sowie die norddeutschen Hansestaedten Stralsund und Wismar. Das Welterbe-Komitee der UNESCO traf diese Entscheidung auf seiner Jahrestagung in Budapest. Damit stehen jetzt insgesamt 27 deutsche Kultur- und Naturstaetten auf der Welterbe-Liste. Staetten von aussergewoehnlichem Wert muessen nach Ansicht der UNESCO als gemeinsames Erbe aller Menschen betrachtet und unter Schutz gestellt werden.


Neuer Oeko-Dachverband gegruendet

Berlin. Als Konsequenz aus dem Nitrofen-Skandal haben Vertreter von Oeko-Bauern, Verarbeitern und Haendlern einen Oeko-Dachverband gegruendet. Er traegt den Namen "Bund oekologische Lebensmittelwirtschaft" und soll sich vor allem um die Produktsicherheit kuemmern. Nach dem Bekanntwerden der Nitrofen-Verunreinigungen von Futtermittel war Kritik an den Kontrollmechanismen der Oeko-Branche laut geworden.


Deutsche Bank verschaerft Sparkurs

Der neue Vorstandschef der Deutschen Bank Ackermann verschaerft den Sparkurs seines Vorgaengers Breuer. Zusaetzlich zu den angekuendigten 9200 Stellen sollen weitere fast 3800 Arbeitsplaetze im Konzern wegfallen. Wie das groesste deutsche Geldinstitut mitteilte, sind davon jeweils zur Haelfte die Sparten Firmen-Kunden und Investment-Banking sowie das Privatkundengeschaeft betroffen. Damit faellt weltweit fast jede siebte Stelle bei der Deutschen Bank dem eingeleiteten Sparprogramm zum Opfer. Der Stellenabbau im Privatkundengeschaeft trifft vor allem die Belegschaft in Deutschland und Europa. Vorstandschef Ackermann will durch seinen Sparkurs die Kosten bis 2003 um zwei Milliarden Euro druecken.


Deutsche Bahn uebernimmt Logistiker Stinnes

Essen. Die Deutsche Bahn uebernimmt nach einem Zeitungsbericht das Logistik-Unternehmen Stinnes. Die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" meldet, die Grundsatz-Entscheidung ueber die Fusion sei gefallen. Stinnes gehoert derzeit noch zum Energie-Konzern E.ON und gilt als fuehrendes Transport-Unternehmen in Europa. Wenn der Zusammenschluss mit der Deutschen Bahn zustande kommt, entsteht ein Konzern mit ueber 250.000 Beschaeftigten und 28 Milliarden Euro Umsatz.


LKW-Mautsystem wird von Telekom und DaimlerChrysler realisiert

Berlin. Das Konsortium um die Deutsche Telekom und DaimlerChrysler soll das deutsche LKW-Mautsystems aufbauen und betreiben. Das milliardenschwere Projekt sieht die Entwicklung eines satellitengestuetzten Mauterfassungssystems fuer schwere Lkw vor. Die Maut soll dem Bund jaehrlich 3,4 Milliarden Euro einbringen.


Vermittlungsausschuss

Berlin. Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat sich beim Gesetzentwurf zur Bekaempfung der Schwarzarbeit auf einen Kompromiss geeinigt. Danach muessen Unternehmen, die Mitarbeiter illegal beschaeftigen, kuenftig mit schaerferen Strafen rechnen. Auf Baustellen haften in Zukunft die Generalunternehmen, wenn von ihnen direkt beauftragte Subunternehmen keine Sozialversicherungsbeitraege bezahlen. Gescheitert ist im Vermittlungsausschuss das Tariftreuegesetz gegen Lohndumping. Rot-Gruen wollte damit erreichen, dass oeffentliche Auftraege nur noch an Firmen gehen, die Tarifloehne zahlen. Als Folge des Nitrofen-Skandals hat sich der Ausschuss auf eine Verschaerfung des Lebensmittel- und Futtermittelrechts verstaendigt. Bei Kontrollen entdeckte Rueckstaende in Lebensmitteln muessen den Behoerden gemeldet werden. Gleiches gilt, wenn ein Verdacht besteht, dass ein Futtermittel verunreinigt ist.


Kleines WM-Finale live in der ARD

Muenchen. Das Spiel um Platz Drei bei der Fussball-WM zwischen Suedkorea und der Tuerkei am Samstag wird live im Ersten Deutschen Fernsehen uebertragen.Die ARD hat kurzfristig die Uebertragungsrechte erworben. Urspruenglich war nur bei deutscher Beteiligung eine Uebertragung des "kleinen WM-Finales" vorgesehen.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$)  1.0169 Euro
Kanada (1 $)  0.6718 Euro
England (1 Pfund)  1.5448 Euro
Schweiz (100 sfr)  68.017 Euro
Japan (100 Yen)  0.8483 Euro
Schweden (100 skr)   11.013 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:4189,79 ( aktuell )  
Dow-Jones-Index:9113,74 ( Stand 17:00 MESZ )  
9120,11 ( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:10261,60
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR 3    22:00 MESZ
B5    23:00 MESZ