GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 16. 01. 2005



* Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefordert
* Erhoehte Dioxin-Belastung in Freilandeiern festgestellt
* Diskussion um Politiker-Nebenjobs
* Schroeder erlaeutert Forderung nach Stabilitaetspakt-Reform
* Sinn von Studiengebuehren angezweifelt
* BASF: Mitarbeiter spenden schon mehr als eine Million fuer Flutopfer
* Fuenfte Jahreszeit in der heissen Phase
* Mordfall Moshammer ist aufgeklaert
* Regina Halmich verteidigt Weltmeistertitel



Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefordert

In der Debatte um den Kindermangel in Deutschland hat sich die CDU-Vorsitzende Merkel zu Wort gemeldet. Sie forderte die Wirtschaft auf, mehr fuer die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu tun. Die Unternehmen muessten vor allem hoch qualifizierten Frauen bessere Angebote machen. Dazu gehoerten Teilzeitarbeit, gute Rueckkehrmoeglichkeiten und mehr Flexibilitaet bei der Arbeitszeit. Zuvor hatten sich bereits Bundesregierung, Arbeitgeber und Gewerkschaften fuer bessere Betreuungsangebote und flexiblere Arbeitszeiten ausgesprochen.


Erhoehte Dioxin-Belastung in Freilandeiern festgestellt

Der neue EU-Grenzwert fuer die Belastung von Huehnereiern mit Dioxin ist bei Eiern aus Freilandhaltung in mehreren Bundeslaendern ueberschritten worden. Das bestaetigte Verbraucherministerin Kuenast. Laut Kuenast besteht beim Verzehr solcher Eier zwar keine akute Gesundheitsgefahr. Dioxin reichere sich aber im Fettgewebe an und gehoere nicht in Lebensmittel. Die Bundeslaender seien verpflichtet,die Einhaltung des Grenzwerts zu kontrollieren. Dafuer habe sie in Bruessel lange gekaempft, betonte die Ministerin.


Diskussion um Politiker-Nebenjobs

Muenchen. Politiker sollen nach den Worten des bayerischen Landtagspraesidenten Glueck, CSU, alle Nebenjobs offenlegen. In einem Interview sagte Glueck, transparente Regeln seien unerlaesslich, weil dadurch der politische Meinungsbildungsprozess auch fuer die Oeffentlichkeit nachvollziehbar werde. Eine Verpflichtung fuer Politiker, auch die Hoehe ihrer Einkuenfte zu veroeffentlichen, lehnte der Landtagspraesident ab. Mit einer solchen Regelung koenne es passieren, dass man ganze Berufsgruppen aus den Parlamenten vertreibe, die dringend fuer die politische Arbeit gebraucht wuerden. Die Regierungskoalition will schon bald Strafen fuer Bundestagsabgeordnete einfuehren, die ihre Nebentaetigkeiten verheimlichen. Das vereinbarten die Fraktionsspitzen von SPD und Buendnis 90/Die Gruenen bei einer gemeinsamen Klausurtagung in Sachsen-Anhalt. Wie die Sanktionen aussehen sollen, ist noch unklar. Union und FDP reagierten mit Skepsis auf die Vorschlaege und bezeichneten die bestehenden Regelungen als ausreichend. Der Leiter des Instituts fuer Wertemanagement an der Fachhochschule Konstanz und des Zentrums fuer Wirtschaftsethik, Josef Wieland, hat sich gegen weitere buerokratische Regelungen zu Nebeneinkuenften von Parlamentariern ausgesprochen. Vielmehr sei ein Ethikkodex, ein "Code of Ethics", erforderlich, sagte Wieland.


Schroeder erlaeutert Forderung nach Stabilitaetspakt-Reform

Kanzler Schroeder hat seine Forderung nach einer Reform des EU-Stabilitaetspaktes genauer erlaeutert. In einem Beitrag fuer die "Financial Times Deutschland" schreibt er, bevor ein Defizitverfahren eingeleitet werde, sollten mehrere Kriterien geprueft werden. So sollten Reformen beruecksichtigt werden, die kurzfristig Geld kosteten, langfristig aber das Wachstum foerderten. Wichtig sei auch, auf Sonderlasten etwa wie die fuer Ostdeutschland zu achten. CSU-Chef Stoiber nannte Schroeders Vorschlag in der "Welt" inakzeptabel. Sie bedeuteten die Abschafffung des Paktes.


Sinn von Studiengebuehren angezweifelt

Berlin. Das Deutsche Studentenwerk zweifelt daran, dass die Einnahmen durch Studiengebuehren tatsaechlich den Hochschulen zugute kommen. Generalsekretaer Meyer auf der Heyde sagte in einem Zeitungsinterview, schon die Erfahrung mit der Langzeit-Studiengebuehr zeige, dass das Geld frueher oder spaeter im allgemeinen Haushalt lande. Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Wanka, wuerde gern einen Pakt mit den Finanzministern schliessen, um das zu verhindern. Das Bundesverfassungsgericht will in eineinhalb Wochen darueber entscheiden, ob Studiengebuehren verboten werden duerfen.


BASF: Mitarbeiter spenden schon mehr als eine Million fuer Flutopfer

Ludwigshafen. Die Mitarbeiter des Chemiekonzerns BASF haben fuer die Opfer der Flutkatastrophe in Suedostasien bereits mehr als eine Million Euro gespendet. Das berichtet die BASF-Mitarbeiterzeitung. Die Spendenaktion des Unternehmens laeuft noch bis zum Monatsende. Die BASF will den dann aufgelaufenen Betrag verdoppeln. Der Chemiekonzern hatte bereits kurz nach der Naturkatastrophe eine "Soforthilfe" von einer Million Euro angekuendigt und zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen gespendet. Ueber die Verwendung der Gelder will das Unternehmen in Absprache mit Hilfsorganisationen entscheiden. Die BASF hat in Asien mehrere Standorte, allerdings keine in den von der Flut betroffenen Regionen.


Fuenfte Jahreszeit in der heissen Phase

Loerrach. Mehrere zehntausend Narren haben am Wochenende in Baden-Wuerttemberg mit Narrentreffen, Umzuegen und anderen Veranstaltungen die fuenfte Jahreszeit gefeiert. Das groesste Ereignis war am Sonntag der 22. oberrheinische Narrentag im suedbadischen Loerrach. In Ulm fand der Narrensprung statt. Mit der Veranstaltung in Loerrach hat die Fastnacht im Land ihren ersten grossen Hoehepunkt erlebt. Etwa 12.500 Narren aus 82 Zuenften zogen bei strahlendem Sonnenschein durch die Innenstadt. Mehr als 60.000 Zuschauer saeumten den Weg. Parallel dazu trafen sich Narren in Ulm zum jaehrlichen Narrensprung. Er findet traditionell immer drei Wochen vor der eigentlichen Fastnacht statt. Mit mehr als 4.000 Teilnehmern aus dem gesamten sueddeutschen Raum, der Schweiz und aus Oesterreich sowie mehreren zehntausend Zuschauern bildet er den Hoehepunkt der Ulmer Fastnacht. Auch in Ulm schlaengelte sich der Narrenzug durch die Innenstadt. Nach Angaben der Polizei nahmen bei regnerischem Wetter etwa 25.000 Zuschauer an dem Spektakel teil.


Mordfall Moshammer ist aufgeklaert

Muenchen. Der Mordfall Moshammer ist aufgeklaert. Gegen einen 25 Jahre alten Iraker wurde am Abend Haftbefehl wegen Mordverdachts erlassen. Auf seine Spur kamen die Ermittler durch DNA-Spuren am Tatort. Moshammer hatte den jungen Mann laut Polizei am Muenchner Hauptbahnhof angesprochen und ihn mit in sein Haus in Gruenwald genommen. Nach Angaben des Irakers hatte Moshammer ihm 2.000 Euro fuer Sex versprochen, sich hinterher aber geweigert zu zahlen. Daraufhin hat der 25-Jaehrige den Modemacher erdrosselt. Der DNA-Code des Irakers war nach einem frueheren Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigung beim Bundeskriminalamt gespeichert.


Regina Halmich verteidigt Weltmeistertitel

Magdeburg. Profi-Boxerin Regina Halmich hat ihren Weltmeistertitel im Fliegengewicht verteidigt. Die 28-Jaehrige besiegte am Abend Marylin Hernandez aus der Dominikanischen Republik einstimmig nach Punkten. Halmich ist damit seit 37 Kaempfen ungeschlagen und seit nahezu zehn Jahren Weltmeisterin in ihrer Gewichtsklasse.


Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ