GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 15.03.2000



* Regierung hat angeblich Panzerlieferung nach Arabien zugestimmt
* BMW wird morgen ueber eventuellen Verkauf von Rover abstimmen
* Kritik gegen Fischer wegen Atomkraftwerk-Buergschaften
* Annaeherung von Regierung und Opposition bei Frage der Rentenreform
* Meinungsverschiedenheiten ueber Rechtmaessigkeit von Kohls Sammelaktion
* EU hat Koehler nun offiziell nominiert
* Steuergewerkschaft beklagt Steuerhinterziehung bei Aktienkaeufen
* Boerse



Regierung hat angeblich Panzerlieferung nach Arabien zugestimmt

Nach Informationen des ZDF hat der Bundessicherheitsrat bereits 1999 dem Export von Fux-Spuerpanzern in die Vereinigten Arabischen Emirate zugestimmt. Die Bundesregierung hatte heute erklaert, ueber die Lieferung sei noch nicht entschieden, es liege nur eine Voranfrage der Herstellerfirma Hentschel beim Wirtschaftsministerium. Nach Presseinformationen wollen die Arabischen Emirate 64 dieser Spuerpanzer kaufen, mit denen man atomare, biologische und chemische Kampfstoffe aufspueren kann. Dieses geplante Panzergeschaeft koennte erneut zum Streit in der rot-gruenen Regierungskoalition fuehren. Der Panzerexport widerspraeche dem Koalitionsvertrag.


BMW wird morgen ueber eventuellen Verkauf von Rover abstimmen

In der BMW-Spitze gibt es angeblich Streit ueber die Zukunft des britischen Tochterunternehmens Rover. Nach einem Bericht der Sueddeutschen Zeitung sollen deshalb 3 BMW-Vorstandsmitglieder entlassen werden. Sie lehnen offenbar eine Trennung von Rover ab. Morgen wird der Aufsichtsrat ueber einen moeglichen Verkauf der Rover-PKW-Produktion entscheiden. BMW-Chef Milberg hat das Konzept ausgearbeitet. Rover soll im vergangenen Jahr 2,5 Milliarden DM Verlust gemacht haben. In Grossbritannien sorgt man sich um 50.000 Arbeitsplaetze. Premierminister Blair will alles tun, um die Jobs zu erhalten. Industrieminister Byers (sp?) will noch am Abend mit BMW-Chef Milberg sprechen.


Kritik gegen Fischer wegen Atomkraftwerk-Buergschaften

Aussenminister Fischer ist wegen der Bewilligung von Hermes-Buergschaften fuer auslaendische Atomkraftwerke in die Kritik geraten. Mehrere Umweltorganisationen forderten die Ruecknahme der Zusagen. Das Wirtschaftsministerium bestaetigte Buergschaften fuer deutsche Atomtechnologie an China, Argentinien und Litauen. 11 weitere Projekte lehnte die Bundesregierung bereits ab. Das Gesamtpaket umfasst 17 Projekte. Die Verhandlungen ueber einen Atomausstieg in Deutschland werden in der naechsten Woche vorgesetzt. Die Gruenen wollen die Gesamtlaufzeit von Atomkraftwerken auf 30 Jahre begrenzen.


Annaeherung von Regierung und Opposition bei Frage der Rentenreform

Bundesregierung und Opposition sind bei ihren Konsensgespraechen ueber die Rentenreform vorangekommen. Arbeitsminister Riester sprach nach dem Treffen von einem Durchbruch. Fachleute von SPD, Gruenen, CDU, CSU und FDP befassten sich heute mit der Neuordnung der Renten wegen Berufs- oder Erwerbsunfaehigkeit. Nach den Worten Riesters ist in wesentlichen Fragen eine Einigung moeglich. Im April und Mai sollen die Rentengespraeche weitergehen. Der CSU-Politiker Seehofer wollte zwar nicht von einem Durchbruch sprechen, wertete es aber als positiv, dass nun die inhaltliche Debatte begonnen habe.


Meinungsverschiedenheiten ueber Rechtmaessigkeit von Kohls Sammelaktion

In der SPD gibt es Meinungsverschiedenheiten ueber die neue Geldsammelaktion von Helmut Kohl. Im Bundestag setzte sich der parlamentarische Geschaeftsfuehrer der SPD, Schmidt, dafuer ein, dass sich der Spendenuntersuchungsausschuss mit der Spendenaktion beschaeftigt. Der Ausschussvorsitzende, der SPD-Politiker Neumann, ist anderer Ansicht. Nach seiner Einschaetzung ist die neue Spendensammlung Kohls offenbar rechtmaessig. Der Ausschuss solle deshalb nicht daran herumfummeln, sagte er. In der aktuellen Stunde des Bundestages warf die CDU/CSU-Opposition der rot-gruenen Koalition vor, sie betreibe eine erbaermliche Hetzkampagne gegen Kohl. Der parlamentarische Geschaeftfuehrer der Unionsfraktion, Repnik, bezeichnete die Sammelaktion des Ex-Kanzlers als voellig normalen Vorgang.


EU hat Koehler nun offiziell nominiert

Die Europaeische Union hat den deutschen Finanzexperten und derzeitigen Leiter der Osteuropa-Bank, Koehler, offiziell fuer den Chefposten des internationalen Waehrungsfonds nominiert. Das teilte der IWF in Washington mit. Ein Termin fuer eine Abstimmung ueber die Personalie sei jedoch nicht festgelegt worden. Die USA hatten den Weg fuer Koehler an die Spitze des IWF am Montag freigemacht und damit einer monatelangen Debatte um den Chefposten ein Ende bereitet. Der erste EU-Kandidat, der deutsche Finanzstaatssekretaer Koch-Weser, war am Widerstand der USA gescheitert.


Steuergewerkschaft beklagt Steuerhinterziehung bei Aktienkaeufen

Die Deutsche Steuergewerkschaft fordert Massnahmen gegen Betrug bei Aktienverkaeufen. Derzeit sei die Hinterziehung der Spekulationssteuer fast die Regel, sagte der Vorsitzende der Organisation der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Die Zahl der Steuerehrlichen schaetze er auf lediglich rund 10%. Das Unterschlagen der Abgabe sei nahezu ohne Risiko, da es keinerlei Kontrollmechanismen gebe, kritisierte er.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,0266 DM= 1.0361 Euro
Kanada(1 $)  1,3829 DM= 0.7070 Euro
England(1 Pfund)  3,1869 DM= 1.6294 Euro
Schweiz(100 sfr)  121,3595 DM= 62.050 Euro
Japan(100 Yen)  1,9203 DM= 0.9818 Euro
Schweden(100 skr)  23,2146 DM= 11.869 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:7447,60( aktuell )  
Dow-Jones-Index:9859,33( Stand 17:00 MEZ )  
9811,24( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:19078,60
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MEZ
SWR3    20:00 MEZ