Hochwasser: Brandenburgisches Dorf evakuiert |
Frankfurt(Oder). In der brandenburgischen Hochwasserregion wird erstmals ein
ganzes Dorf evakuiert. Auf Anordnung der Behoerden muessen die 150 Bewohner
des Ortes Aurit suedlich von Frankfurt ihre Wohnungen verlassen. Die Polizei
befuerchtet, dass die Daemme brechen koennten. Die Deiche entlang der
Oder zwischen Eisenhuettenstadt und Frankfurt sind auf der gesamten Laenge
durchgeweicht. Am Morgen war es den Einsatzkraeften unter grossem Einsatz
gelungen, das Brechen mehrerer Daemme zu verhindern. Die Pegelstaende
der Oder erreichten historische Hoechststaende von teilweise ueber
sieben Metern.
Bundeskanzler Kohl besuchte heute das Katastrophengebiet und sagte alle
erdenklichen Hilfen des Staates zu. Er habe Bundeswehr und Bundesgrenzschutz
angewiesen, jede nur denkbare Hilfe zu leisten. Zugleich versprach er
auch Hilfen fuer die polnischen Hochwassergebiete. |
DLRG bittet um Spenden fuer Flutopfer |
Karlsruhe. Nachdem sich die Hochwasser-Situation in
Brandenburg und Sachsen weiter zuspitzt, hat die Deutsche
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bundesweit Katastrophenschutz-Zuege in
Alarmbereitschaft versetzt, um bei einer eventuell bevorstehenden
Evakuierung der Bevoelkerung und bei Ungluecksfaellen Hilfe leisten zu
koennen. Insbesondere die Lebensretter aus Niedersachsen koennen binnen
weniger Stunden vor Ort sein. Auch die drei badischen
KatS-Wasserrettungseinheiten (Rhein-Neckar-Mannheim, Karlsruhe und
Loerrach-Waldshut) koennen im Ernstfall nach Ostdeutschland abgezogen
werden.
Gleichzeitig wurde von der DLRG ein Spendenkonto fuer die Opfer der
Flutwelle in Osteuropa und in den neuen Bundeslaendern eingerichtet. Die
DLRG bittet die Bevoelkerung um Spenden, damit unbuerokratische Hilfe in den
Ueberschwemmungsgbieten geleistet werden kann. Schwerpunkte sind die
Anrainerstaaten von Oder und Neisse. Das Spendenkonto der DLRG fuer die
"Flutopfer-Hilfe" hat die Kontonummer 10 351 351 bei der Sparkasse
Karlsruhe (BLZ 660 501 01). Spenden sind steuerlich absetzbar. |
Priebke zu 15 Jahren Haft verurteilt |
Rom. Der fruehere SS-Hauptsturmfuehrer Erich Priebke ist in der Neuauflage
seines Prozesses zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Davon muss er
allerdings nur fuenf Jahre verbuessen. Der mitangeklagte ehemalige
Sturmbandfuehrer Hass wurde zu zehn Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.
Hass erhielt allerdings Haftverschonung. Beide hatten vor Gericht geltend
gemacht, sie haetten in Befehlsnotstand gehandelt.
Die heute 83- beziehungsweise 85jaehrigen waren 1944 an der Erschiessung von
335 Zivilisten in den Ardeatinischen Hoehlen beteiligt. In einem ersten
Verfahren war Priebke zwar schuldig gesprochen worden, das Gericht hatte die
Tat aber als verjaehrt betrachtet. Das damalige Urteil hatte in Italien einen
Sturm der Entruestung ausgeloest und war spaeter aufgehoben worden. |
Seehofer: Keine weiteren Zuzahlungserhoehungen in diesem Jahr |
Bonn. Bundesgesundheitsminister Seehofer hat eine erneute Erhoehung der
Medikamentenzuzahlungen fuer dieses Jahr weitgehend ausgeschlossen. Die
Regelung, wonach eine Beitragserhoehung einer gesetzlichen Krankenkasse
automatisch hoehere Zuzahlungen nach sich zieht, greife erst nach dem
Jahreswechsel, so Seehofer. Urspruenglich sollte dies bereits ab dem 1.
September gelten.
Unterdessen beschloss die AOK Baden-Wuerttemberg heute, den Beitragssatz bis
Ende naechsten Jahres bei 13 Prozent stabil zu halten. |
Matthaeus-Maier fordert niedrigere EU-Nettozahlungen |
Bonn. Die SPD-Finanzexpertin Matthaeus-Maier hat die Bundesregierung
aufgefordert, niedrigere Beitragszahlungen an die Europaeische Union
auszuhandeln. Matthaeus-Maier wies darauf hin, dass Deutschland in den
vergangenen beiden Jahren jeweils ueber 22 Mrd. DM mehr eingezahlt als
zurueckerhalten habe. Dabei habe sich die Ausgangslage entscheidend
geaendert. Vor der deutschen Einheit habe die Bundesrepublik auf dem zweiten
Platz in der Wohlstandsskala in der EU gelegen. Jetzt liege Deutschland im
Mittelfeld. Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende zog daraus den
Schluss, dass die deutschen EU-Leistungen neu bewertet werden muessen.
Am vergangenen Wochenende hatten sich bereits Aussenminister Kinkel und der
bayerische Ministerpraesident Stoiber fuer eine Aenderung des
EU-Finanzierungssystems ausgesprochen. |
Warmwalzstrasse im EKO-Stahlwerk eingeweiht |
Eisenhuettenstadt. Mit einem Festakt wurde heute die neue Warmwalzstrasse des
EKO-Stahlwerks Eisenhuettenstadt eingeweiht. An dem Festakt nahm unter
anderem Bundeskanzler Kohl und Brandenburgs Ministerpraesident Stolpe teil.
Die Investitionskosten betrugen 630 Mio. DM. Damit ist die Sanierung des
EKO-Stahlwerks abgeschlossen. Insgesamt kostete die Sanierung ueber eine Mrd.
DM, davon zwei Drittel von der ehemaligen Treuhand und dem Land Brandenburg. |
UNICEF-Jahresbericht vorgestellt |
Bonn. Jeden Tag sterben weltweit rund 1.000 Kinder an den Folgen einer AIDS-
Infektion. Darauf macht das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF in
seinem Jahresbericht aufmerksam, der heute in Bonn vorgestellt wurde. In
manchen afrikanischen Entwicklungslaendern werde schon im Jahr 2010 jeder
dritte Todesfall bei Kindern auf AIDS zurueckgehen. |
Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiterhin haeufigste Todesursache |
Wiesbaden. Die haeufigste Todesursache in Deutschland sind weiterhin
Herz-Kreislauf-Krankheiten. Jeder zweite Todesfall im vergangenen Jahr ging
auf eine solche Krankheit zurueck, teilte das Statistische Bundesamt mit. An
zweiter Stelle standen Krebserkrankungen, die meisten Betroffenen starben
an Lungenkrebs. Eines unnatuerlichen Todes, beispielsweise durch Unfaelle
oder Gewaltverbrechen, starben 1996 38.500 Menschen, 2,5 Prozent weniger als
im Vorjahr. Auch die Zahl derjenigen, die sich das Leben nahmen, ging um 5,3
Prozent auf 12.200 zurueck. |
DAG-Chef droht mit harten Tarifauseinandersetzungen |
Bonn. Nach DGB-Chef Schulte hat auch der Vorsitzende der Deutschen
Angestelltengewerkschaft Issen mit haerteren Tarifauseinandersetzungen
gedroht, falls die Steuerreform scheitern sollte. Issen sagte in einem
Zeitungsinterview, die unterschiedliche Einkommensentwicklung von
Unternehmern und Arbeitnehmern sei nicht mehr hinzunehmen. In der Tarifrunde
1998 muesse es um hoehere Loehne und Gehaelter sowie um die Sicherung der
Arbeitsplaetze gehen. |
Produktpiraterie stark angestiegen |
Nuernberg. Die sogenannte Produktpiraterie ist im vergangenen Jahr drastisch
gestiegen. Das geht aus der Jahresbilanz der Deutschen Zollverwaltung hervor.
Danach stellten die Zoellner 1996 gefaelschte Waren im Wert von 2,3 Mio. DM
sicher, achtmal soviel wie 1995. Spitzenreiter waren nachgemachte
Markentextilien, gefolgt von Sportgeraeten, Computern und Software. Der Zoll
beschlagnahmte darueberhinaus erneut grosse Mengen an Rauschgift und
Schmuggelzigaretten. Auch beim Artenschutz stellten die Beamten im
vergangenen Jahr rund 21.000 Verstoesse fest. |
Rexrodt laesst Kali und Salz-Fusion scheitern |
Bonn. Bundeswirtschaftsminister Rexrodt hat die geplante Fusion der Kali und
Salz-Beteiligungs AG mit einem kanadischen Unternehmen scheitern lassen.
Rexrodt verweigerte der Fusion die Ministererlaubnis. Diese Sondergenehmigung
waere noetig gewesen, nachdem das Bundeskartellamt den Zusammenschluss der
beiden Unternehmen abgelehnt hatte. Rexrodt sagte zur Begruendung seiner
Entscheidung, einer erheblichen Einschraenkung des Wettbewerbs haetten keine
keine Vorteile des Gemeinwohls gegenuebergestanden. Das Ludwigshafener
Chemieunternehmen BASF sprach von einem schweren Schlag fuer die
Kaliindustrie und einer Entscheidung gegen die Sicherung von Arbeitsplaetzen.
Die BASF halte an der Absicht fest, ihre Anteile an Kali und Salz zu
verkaufen. |
Tarifrunde im Oeffentlichen Dienst eventuell noch diesen Herbst |
Bonn. Die Gewerkschaften OeTV und DAG wollen bereits im Herbst ueber einen
Beschaeftigungspakt fuer die 2,3 Mio. Arbeiter und Angestellten im
Oeffentlichen Dienst verhandeln. OeTV-Chef May sagte, dass dabei auch die
Lohntarifrunde fuer 1998 miteinbezogen werden koenne. Angesichts der hohen
Arbeitslosigkeit duerfe nicht bis zu den eigentlichen Verhandlungen im
Fruehjahr 1998 gewartet werden. Hauptthema der Gespraeche mit den
Arbeitgebern solle die Verkuerzung der Arbeitszeit sein.
Die Arbeitgeber von Bund, Laendern und Gemeinden begruessten den Vorstoss der
Gewerkschaften. Eine Sprecherin des nordrhein-westfaelischen Finanzministers
und Verhandlungsfuehrers der Laender Schleusser erklaerte, die Laender
seien bereit, die Gespraeche schnell aufzunehmen und alle Fragen ohne
Einschraenkungen zu diskutieren. Skepsis wurde allerdings gegenueber der
Forderung nach Arbeitszeitverkuerzung geaeussert. |
Tour de France: Jan Ullrich weiter im Gelben Trikot. |
Fribourg. Auch nach der 16. Etappe liegt Jan Ullrich mit deutlichem Vorsprung
an der Spitze des Gesamtklassements. Ullrich kam auf dem 181km langen
Teilstueck von Morzine nach Fribourg zeitgleich mit dem Gesamt-Zweiten
Virenque und dem Dritten Pantani in der Spitzengruppe ins Ziel |
Boerse |
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Quellen |
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