GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 10.06.1999



* Erste Bundeswehrverbaende sollen am Samstag in den Kosovo vorruecken
* Koschnik warnt vor Chaos bei Rueckfuehrung der Kosovo-Fluechtlinge
* G8-Aussenminister verabschieden in Koeln Stabilitaetspakt
* Sozialversicherungsbeitraege werden weniger gesenkt als geplant
* Schroeder ruft zur Teilnahme an der Europawahl auf
* Arbeitslosenzahl unter 4 Millionen gesunken
* Fass mit Uranpulver falsch deklariert
* Antibiotikum Trovan kann lebensgefaehrlich sein
* Tennis: Haas im Viertelfinale von Halle
* Boerse



Erste Bundeswehrverbaende sollen am Samstag in den Kosovo vorruecken

Der UNO-Sicherheitsrat hat die lange umstrittene Kosovo-Resolution verabschiedet. Als einziges Ratsmitglied enthielt sich China der Stimme. Das Papier schafft nun die Voraussetzungen fuer den Einsatz der Friedenstruppe im Kosovo. Sie soll 50.000 Mann stark sein. In Bonn verschoben Bundesregierung und Bundestag die endgueltige Entscheidung ueber die Aufstockung des deutschen NATO-Kontingents fuer die geplante Kosovo-Friedenstruppe auf morgen. Deutschland will sich mit bis zu 8.500 Soldaten beteiligen. Doch bevor die ersten Bundeswehrsoldaten in das Kosovo vorruecken koennen muss dem morgen der deutsche Bundestag in einer Sondersitzung zustimmen. Die ersten leichten Verbaende der Bundeswehr sollen am Samstag zusammen mit britischen Soldaten ueber Mazedonien in die Provinz vorruecken. Zusammen mit niederlaendischen Soldaten sollen die Deutschen den suedwestlichen Zipfel des Kosovo kontrollieren.


Koschnik warnt vor Chaos bei Rueckfuehrung der Kosovo-Fluechtlinge

Der Bosnien-Beauftragte der Bundesrepublik, Koschnik, hat vor einem Chaos bei der bevorstehenden Rueckkehr der Kosovo-Fluechtlinge gewarnt. Das Fluechtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, UNHCR, sei auf den Frieden im Kosovo mangelhaft vorbereitet. Die Fluechtlinge seien noch nicht einmal registriert. Die Rueckkehr haette nach seiner Ansicht schon zu Kriegsbeginn geplant werden muessen. Das UNHCR plant unterdessen eine Grossaktion zur Rueckkehr von bis zu 500.000 Menschen aus dem Kosovo vor.


G8-Aussenminister verabschieden in Koeln Stabilitaetspakt

Die Teilnehmer der Balkan-Konferenz in Koeln haben den Stabilitaetspakt fuer Suedosteuropa verabschiedet. Das Abkommen sieht ein langfristiges Engagement bei der Demokratisierung und beim Wiederaufbau der von den Kriegen der vergangenen Jahre betroffenen Staaten vor. Zudem wurde eine Heranfuehrung an die Europaeische Union in Aussicht gestellt. Aussenminister Fischer sprach von einem historischen Schritt fuer Europa. An den Beratungen nahmen die Aussenminister der G8-Laender der EU sowie der Balkanstaaten mit Ausnahme Jugoslaviens teil. Eine spaetere Einbeziehung Belgrads ist jedoch vorgesehen. Ueber den Umfang der finanziellen und wirtschaftlichen Hilfe soll eine spaetere Konferenz von Geberlaendern und Finanzinstitutionen entscheiden.


Sozialversicherungsbeitraege werden weniger gesenkt als geplant

Die Bundesregierung will die Sozialversicherungsbeitraege in dieser Legislaturperiode offenbar um weniger als 2,4% senken. Nach Informationen des Deutschlandfunks plant das Finanzministerium nur eine Entlastung in dem Masse, wie es dem Aufkommen durch die Oeko-Steuer entspricht. Weiter heisst es, die Stromsteuer werde bis auf weiteres nicht erhoeht. Die Mineraloelsteuer duerfe nur moderat angehoben werden. Im Koalitionsvertrag hatten sich Sozialdemokraten und Buendnis 90 / Die Gruenen darauf verstaendigt, die Lohnnebenkosten im Rahmen der oekologischen Steuerreform in 3 Schritten um jeweils 0,8% zu verringern.


Schroeder ruft zur Teilnahme an der Europawahl auf

Bundeskanzler Schroeder hat die Buerger zur Teilnahme an der Europawahl aufgerufen. Auf der Abschlusskundgebung der SPD in Muenchen sagte Schroeder, bei der Abstimmung gehe es um die Zukunftsperspektiven der EU. Die europaeische Ebene sei eine sinnvolle Ergaenzung zur nationalen Politik. Zudem koenne man gemeinsam besser die Arbeitslosigkeit bekaempfen. In Grossbritannien, Daenemark und den Niederlanden haben die Wahlen bereits begonnen. Bislang zeichnet sich eine niedrige Beteiligung ab. Irland folgt morgen, in den uebrigen EU-Staaten findet die Wahl wie in der Bundesrepublik am Sonntag statt.


Arbeitslosenzahl unter 4 Millionen gesunken

In Deutschland ist die Zahl der Arbeitslosen im letzten Monat erstmalsseit einem halben Jahr wieder unter die 4-Millionen-Grenze gesunken. Wie die Bundesanstalt fuer Arbeit in Nuernberg mitteilte, gab es im Mai bundesweit 3.989.000 Erwerbslose. Das sind 147.000 weniger als im April. Die Quote sank von 10,7% auf 10,2%.


Fass mit Uranpulver falsch deklariert

Die Firma Nukem hat ein Fass mit 40 kg Uranpulver falsch deklariert. Die Strahlenbelastung war 10mal hoeher als auf dem Frachtbrief angegeben, teilte das hessische Umweltministerium mit. Das Fass ist zum Forschungszentrum Karlsruhe gebracht worden. Dort wurde der Fehler bei den Eingangskontrollen bemerkt. Laut Ministerium bestand keine Gefahr fuer die Bevoelkerung, obwohl das Uranpulver wegen der falschen Deklarierung nicht im richtigen Behaelter transportiert wurde.


Antibiotikum Trovan kann lebensgefaehrlich sein

Das Pharma-Unternehmen Feiser hat eingeraeumt, dass die Einnahme des Antibiotikums Trovan lebensgefaehrlich sein kann. Nach der Einnahme von Trovan sind in den USA 6 Menschen gestorben. Insgesamt haben 14 Patienten schwere Leberschaeden erlitten. Die deutschen Aerzte seien unterrichtet worden, erklaerte ein Unternehmenssprecher in Karlsruhe. Trovan wird vor allem bei Lungenentzuendungen und Unterleibserkrankungen eingesetzt. Das Mittel ist seit 16 Monaten auf dem Markt. Es wurde EU-weit seitdem 200.000 Mal verschrieben.


Tennis: Haas im Viertelfinale von Halle

Thommi Haas hat als zweiter Deutscher das Viertelfinale des Tennisturniers von Halle in Westfalen erreicht. Er besiegte Lokalmatador Hendrik Dreekmann mit 6:4 und 7:6.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,8707 DM= 0.9564 Euro
Kanada(1 $)  1,27 DM= 0.6493 Euro
England(1 Pfund)  2,9897 DM= 1.5285 Euro
Schweiz(100 sfr)  122,661 DM= 62.715 Euro
Japan(100 Yen)  1,5703 DM= 0.8028 Euro
Schweden(100 skr)  21,9448 DM= 11.220 Euro
 
Einige Indizes:
DAX:5206,47( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10612,40( Stand 17:00 MESZ )  
10690,29( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:17102,62
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    19:00 MESZ
Radio7    20:00 MEsZ
SWR3    21:00 MESZ