GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 01.11.1995



* Diverse Stimmen zur geplanten europaeischen Waehrungsunion
* Vom Gewerkschaftstag der IG Metall in Berlin
* Neues von der DASA
* Betriebsrat der AEG befuerchtet Ausverkauf des Konzerns
* Polizei-Skandal in Hamburg nicht ganz so skandaloes
* Eine geoelte Strasse
* Fussball



Diverse Stimmen zur geplanten europaeischen Waehrungsunion

Die deutschen Grossbanken haben keine Bedenken gegen die europaeische Waehrungsunion, die politischen Parteien dagegen sehr wohl. Der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Kopper, sprach sich dafuer aus, die Waehrungsunion 1999 in Kraft treten zu lassen. Das gegenwaertige Verschiebungsgerede halte ich fuer sehr gefaehrlich, sagte Kopper der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Der Vorstandschef der Commerzbank, Kohlhausen, sieht die deutsche Mark nicht durch die Waehrungsunion gefaehrdet. Er sagte in Frankfurt, er halte es fuer unbegruendet jetzt etwa auf den schweizer Franken zu setzen. Kohlhausen forderte aber die Politiker auf, noch einige Punkte der Waehrungsunion klarzustellen.

Scharping sprach sich dafuer aus, lieber die Waehrungsunion zu verschieben als die Stabilitaet des Geldes zu gefaehrden. Es sei nicht entscheidend, ob die europaeische Waehrung 1999 oder etwas spaeter komme, so Scharping zur Bildzeitung.

Der saarlaendische Ministerpraesident Lafontaine forderte Nachbesserungen an den Vertraegen zur Waehrungsunion. Er sagte dem ZDF, beitrittswillige Staaten muessten die Bedingungen nicht nur zum Beitritt erfuellen, sondern auch in den Jahren danach. Das haben vor 2 Wochen auch die Delegierten des CDU-Parteitages in Karlsruhe gefordert.

Kinkel bekraeftigte in Tokio, dass die Bundesregierung am Maastrichter Vertrag ueber die europaeische Waehrungsunion festhalte. Wir wollen die Waehrungsunion und wir werden sie einfuehren, sagte der FDP-Politiker vor Reportern in Tokio. Auch der Termin 1999 solle eingehalten werden, wenn es irgend moeglich sei, so Kinkel.


Vom Gewerkschaftstag der IG Metall in Berlin

Die IG Metall schlaegt der Bundesregierung und den Arbeitgebern vor, gemeinsam neue Arbeitsplaetze zu schaffen. Der IG-Metall-Vorsitzende Zwickel sagte am Gewerkschaftstag in Berlin, die IG Metall wuerde 1997 nur einen Inflationsausgleich fordern, wenn die Metallarbeitgeber in den naechsten 3 Jahren auf betriebsbedingte Kuendigungen verzichteten und rund 300000 neue Arbeitsplaetze schafften. Ausserdem werde die Gewerkschaft dulden, dass Langzeitarbeitslose fuer eine gewisse Einarbeitungszeit unter Tarif bezahlt werden. Zwickel forderte weiter 5% mehr Ausbildungsplaetze pro Jahr, und forderte von der Bundesregierung, dass sie die Bemessungsgrundlage fuer die Sozialhilfe nicht weiter senkt.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hat den Vorschlag von Zwickel begruesst, den Lohnzuwachs voruebergehend an die Inflationsrate zu koppeln. Vorstandsmitglied Fischer sprach von einem Schritt in die richtige Richtung.


Neues von der DASA

Die norddeutschen Arbeits- und Sozialminister haben den Aufsichtsrat der Daimler-Benz Aerospace, DASA, aufgefordert, das Dolores-Konzept fuer den Personalabbau am 20.November nicht zu beschliessen. Notwendig sei vielmehr eine einvernehmliche Loesung mit den Arbeitnehmervertretern und ihren Gewerkschaften ueber die Zukunft der Arbeitsplaetze, hiess es auf einer Konferenz der Minister und Senatoren in Bremen. Das Dolores-Konzept sieht den Abbau von rund 8000 Arbeitsplaetzen vor. Der Aufsichtsratsvorsitzende der DASA, Bischof, bekraeftigte den Willen der DASA, an ihrem Sparkurs festzuhalten.


Betriebsrat der AEG befuerchtet Ausverkauf des Konzerns

Der Betriebsrat des AEG-Konzerns befuerchtet, dass der Konzern voellig zerschlagen wird und aufhoert, als eigenstaendiger Konzern zu bestehen. Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Hinterland forderte eine blockweise Verkleinerung des Konzerns, damit nicht am Schluss ein Bodensatz uebrig bleibe, den dann niemand mehr haben wolle. Der Vorstandsvorsitzende Stoekel hatte gestern erklaert, dass die AEG die Bereiche Industrieautomatisierung und Energietechnik verkaufen will. In diesen Abteilungen ist mit 20000 Mitarbeitern rund die Haelfte der Belegschaft beschaeftigt. Angeblich gibt es bereits mehrere Kaufinteressenten. Stoekel haelt eine Einigung noch in diesem Jahr fuer moeglich.


Polizei-Skandal in Hamburg nicht ganz so skandaloes

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat sich der Verdacht der Auslaenderfeindlichkeit einer ganzen Wache im sogenannten hamburger Polizei-Skandal nicht bestaetigt. Es sei aber nicht auszuschliessen, dass in Einzelfaellen auch auslaenderfeindliche Einstellungen das Handeln mitbestimmt haben koennten, heisst es im heute veroeffentlichten Abschlussbericht der Anklagebehoerde. Im September letzten Jahres waren 26 Polizisten einer hamburger Wache wegen des Verdachts der Misshandlung von einer Straftat verdaechtigten Auslaendern vom Dienst suspendiert worden. Die Affaire fuehrte zum Ruecktritt des damaligen Innensenators Hackmann. Gegen 5 Beamte wurde inzwischen Anklage wegen Koerperverletzung im Dienst erhoben.


Eine geoelte Strasse

Kleve. Die Bundesstrasse 220 zwischen Kleve und Emmerich in Nordrhein-Westfalen hat sich am Morgen in eine Rutschbahn verwandelt. Der Fahrer eines Lastzuges hatte vergessen, seinen Tankdeckel zuzuschrauben. Mehrere tausend Liter Sonnenblumenoel ergossen sich auf die Fahrbahn. Die Strasse musste ueber eine Laenge von 8km voll gesperrt werden.


Fussball

Der 1.FC Kaiserslautern ist wegen einer 0:1-Niederlage gegen Betec Sevilla (sp?) in der zweiten Pokalrunde des UEFA-Cups ausgeschieden. Die Spanier hatten bereits das Hinspiel mit 3:1 gewonnen.


Quellen

HR 3    20:00 MEZ
SWF 3    9:00 MEZ    11:00 MEZ    13:00 MEZ    15:00 MEZ