Olympische Spiele beendet |
Der Praesident des Internationalen Olympischen Kommitees, Samaranch, hat die
olympischen Spiele von Atlanta fuer beendet erklaert. Bei der Abschlussfeier
im Olympiastadion rief er vor ueber 80.000 Zuschauern die Jugend der Welt zur
Teilnahme an den naechsten Sommerspielen im Jahr 2000 im australischen Sydney
auf. Anschliessend gab der Buergermeister von Atlanta die olympische Fahne
zurueck an den IOC-Praesidenten. Samaranch reichte sie weiter an den
Buergermeister von Sydney. Zuvor hatte er der Hauptstadt des US-Bundesstaates
Georgia gedankt mit den Worten: "Gut gemacht, Atlanta". Er erinnerte auch an
die Opfer des Bombenanschlags im Olympiapark und an die Toten der Spiele von
Muenchen im Jahr 1972. Kein Terrorakt habe die olympische Bewegung zerstoert
und werde dies jemals tun, betonte Samaranch. |
Deutschland beantragt Auslieferung von Karl Hass |
Rom/Dortmund. Die deutsche Justiz will ausser Erich Priebke auch den
84jaehrigen Karl Hass wegen Kriegsverbrechen in Italien vor Gericht stellen.
Die Staatsanwaltschaft in Dortmund bestaetigte, dass Deutschland auch die
Auslieferung des SS-Offiziers Hass beantragt hat. Wie Priebke hat Hass
gestanden, bei der Erschiessung von 335 Geiseln in den ardiatinischen Hoehlen
1944 zwei Menschen getoetet zu haben. Ein Sprecher des italienischen Justiz
teilte mit, Hass, der in Italien lebt, sei zwar nicht festgenommen worden,
doch haetten die Behoerden seinen Pass eingezogen. |
HBV setzt Streikaktionen fort |
Duesseldorf. Im Tarifkonflikt des Einzelhandels hat die HBV am Morgen ihre
Streikaktionen fortgesetzt. Auch die DAG drohte mit einer drastischen
Verschaerfung des Arbeitskampfes, wenn es bei den anstehenden Verhandlungen
in Rheinland-Pfalz oder Bayern zu keinem Pilotabschluss komme. |
Krisensitzung zur Uebertragung von BSE |
Die moegliche Uebertragbarkeit der Rinderseuche BSE von der Kuh auf das Kalb
war in Bonn Gegenstand einer Krisensitzung. Auf Einladung von
Landwirtschaftsminister Borchert und Gesundheitsminister Seehofer sollten
Experten gemeinsam die neuen Erkenntnisse ueber die Krankheit bewerten und
noch offene Fragen diskutieren - z.B. wie weit die Stammbaeume der in
Deutschland grasenden Kuehe zurueckverfolgt werden muessen, um ein BSE-Risiko
voellig auszuschliessen. Diese Frage stellt sich, nachdem britische
Wissenschaftler festgestellt haben, dass der BSE-Erreger sehr wohl von der
Kuh auf das Kalb uebertragen werden kann - Risiko 10 Prozent. Als einziger
Uebertragungsweg hatte bislang die Verfuetterung von BSE-verseuchtem Tiermehl
gegolten. Doch nachdem an dieser Theorie nicht mehr festgehalten werden kann
ist es durchaus moeglich, dass Tiere nicht auf der Insel geboren, aber
gewissermassen mit britischen Vorfahren Jahre spaeter an Rinderwahnsinn
erkranken koennten. Fuer einige Verantwortliche scheint deshalb der Weg des
BSE-Virus in die Milch nicht mehr unmoeglich. Eine Theorie, die deutsche
Wissenschaftler weder fuer bewiesen noch fuer ausgeschlossen halten. Eine
entsprechende Testreihe laeuft derzeit in Grossbritannien. Erste Ergebnisse
werden nicht vor Oktober erwartet.
Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Hoehn hat sich dafuer
ausgesprochen, wegen der neuen Erkenntnisse ueber die Rinderseuche BSE das
Rindfleischexportverbot auch auf Milchprodukte aus Grossbritannien
auszudehnen. Solange nicht geklaert sei, ob die Uebertragung der Krankheit
von der Kuh auf das Kalb ueber die Muttermilch stattfinde, muesse ueber eine
Verschaerfung des EU-Embargos nachgedacht werden, sagte Frau Hoehn heute
frueh im Deutschlandfunk. Die Lockerung des Verbots auf Druck der Regierung
in London sei ein Fehler gewesen, da Samen als moeglicher Uebertraeger des
sogenannten Rinderwahns nicht ausgeschlossen werden koenne, betonte die
Gruenen-Politikerin. |
DBB warnt vor Panikmache um Anstieg der Pensionsausgaben fuer Beamte |
Bonn. Im Streit um einen moeglichen drastischen Anstieg der Pensionsausgaben
fuer Beamte hat der Deutsche Beamtenbund vor Panikmache und voreiligen
Schluessen gewarnt. DBB-Chef Geier sprach von einer Kampagne gegen den
oeffentlichen Dienst. Hintergrund der aktuellen Diskussion sind juengste
Berechnungen der Verwaltungshochschule Speyer. Danach sollen sich die
jaehrlichen Ausgaben fuer die Beamtenpensionen allein beim Bund in den
naechsten drei Jahrzehnten von derzeit 10 auf 20 Milliarden DM verdoppeln. |
Demonstration in Dannenberg |
Am Bahnhof in Dannenberg haben heute frueh mehrere hundert Menschen gegen
einen im Verlauf des Tages erwarteten Probelauf fuer einen weiteren
Castortransport protestiert. Nach Angaben der Buergerinitiative Umweltschutz
Luechow-Dannenberg soll der Einsatz eines neuen Behaelters fuer den Transport
von Atommuell in das Zwischenlager Gorleben getestet werden. Ein bereits fuer
die vergangene Woche geplanter Probelauf war gestoppt worden, weil offenbar
wegen der Chaostage in Hannover nicht genuegend Polizeikraefte zur Verfuegung
standen. |
Halbjahresbericht des bayerischen Verfassungsschutzes |
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind die Gewalttaten mit rechts-
oder linksextremen Hintergrund in Bayern stark zurueckgegangen. Das ist das
Ergebnis des Halbjahresberichtes des bayerischen Verfassungsschutzes, den
Innenminister Beckstein heute veroeffentlichte. Eine organisierte
Neonaziszene existiert nach Einschaetzung Becksteins kaum mehr, allerdings
gebe es die Gefahr, dass sich die Rechten neu formierten.
Den staerksten Rueckgang bei Gewalttaten gab es bei den Rechtsextremen. Mit
13 registrierten Ausschreitungen im ersten Halbjahr 1996 waren es nur
halbsoviel wie im Jahr zu fuhr. Doch auch heuer wurde mit den "Skinheads
Allgaeu" bereits eine rechtsextreme Organisation verboten - trotz der Tarnung
als Verein zur Pflege der Skinheadkultur, berichtete Innenminister Beckstein.
"Zwei Drittel der Vereinsmitglieder waren in Ermittlungen strafrechtlicher
Art verwickelt, mehrere davon, der groesste Teil, mehrfach. Die
Verherrlichung des Nationalsozialismus, Verwenden von NS-Symbolen,
NS-Parolen, Hass auf Auslaender waren feste Bestandteile dieser
Skinhead-Szene."
Die Republikaner bleiben nach Ansicht des bayerischen Inneministeriums
verfassungsfeindlich. Gleiches gilt auf der linksextremen Seite fuer die PDS.
Gewaltbereite autonome linke Gruppen unterwandern zudem die
Anti-Atomkraftbewegung. Es blieb aber bei rund einem Dutzend Straftaten im
ersten Halbjahr.
Vom Rueckgang der Gewalt auslaendischer Extremisten duerfe man sich nicht
taeuschen lassen. Die kurdische PKK sei weiter gewaltbereit, meinte
Beckstein. |
Behinderte Kinder haben ein Recht auf Unterricht mit Nichtbehinderten |
Karlsruhe. Koerperbehinderte Kinder duerfen von den Behoerden nicht ohne
weiteres von einer Regel- in eine Sonderschule ueberwiesen werden. Das hat
das Bundesverfassungsgericht in einer heute veroeffentlichten Entscheidung
festgestellt. Zumindest in Bundeslaendern mit einem entsprechenden
Schulgesetz, das Behinderten Anspruch auf Unterricht mit Nichtbehinderten
gewaehrt, muessten die Schulbehoerden die Ueberweisung genau begruenden. |
Urteil im Maedchenmordprozess |
Nach zweimonatiger Verhandlungsdauer wurde heute das Urteil im sogennanten
"Maedchenmordprozess" gesprochen. Das Muenchner Schwurgericht hatte ueber den
36jaehrigen Mario Abend zu befinden, der angeklagt war, eine 18jaehrige
Schuelerin nach einer versuchten Vergewaltigung getoetet zu haben.
Fuer den Mord an der 18jaehrigen und der versuchten und vollendeten
Vergewaltigung an drei anderen Frauen gibt es nach Ansicht von Staatsanwalt
Walter Weidmann nur eine gerechte Strafe: lebenslaenglich verbunden mit
Sicherungsverwahrung, so dass Mario Abend fruehestens in 25 Jahren als dann
61jaehriger das Gefaengnis verlassen koennte. Der Verteidiger des Angeklagten
plaedierte auf Totschlag und bat am Freitag Abend das Muenchner
Schwurgericht, seinen Mandanten nur zu einer zeitlich begrenzten Haftstrafe
zu verurteilen.
Nach Ueberzeugung der Anklagebehoerde hat Abend in der Nacht zum 8. Januar
vergangenen Jahres der Schuelerin nach einem Lokalbesuch im Stadtteil Pasing
aufgelauert und sie zu vergewaltigen versucht. Als sich das Maedchen wehrte
wurde es von Abend geschlagen und anschliessend erwuergt. Dann brachte der
Arbeiter die Leiche in seine Wohnung, bevor er sie einen Tag spaeter in einen
Muellcontainer warf. Dass Arbeiter die Tote im Muellkraftwerk Nord auf einem
Foerderband fanden sorgte dafuer, dass der Vermisstenfall Stefanie K.
geklaert werden konnte und Abend ueberhaupt vor Gericht kam. Sein Verteidiger
bestreitet allerdings die niedrigen Beweggruende bei der Tat, diese seien
reine Spekulationen.
Einen handfesten Eklat gab es Ende letzter Woche um die von Abends Anwalt
bestellte psychiatrische Gutachterin, der von der Staatsanwaltschaft
Manipulationen zugunsten des Angeklagten vorgeworfen werden. Die
Psychiaterin, gegen die nun ein Ermittlungsverfahren angestrengt werden soll,
wurde daraufhin wegen des Verdachts der Befangenheit vom Gericht abgelehnt.
Das Gericht verurteilte Abend dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprechend.
In seiner Urteilsbegruendung schilderte der vorsitzende Richter Juergen
Hahnrech den angeklagten Arbeiter als eine Person, die zu Gewaltdelikten und
Sexualdelikten neige. Dies sei schon durch sein Vorleben belegt. Er gehe bei
der Wahl seiner Opfer ueberlegt und gezielt vor und habe sich in der
Vergangenheit immer wieder fuer seine Angriffe Frauen ausgesucht, die ihm als
Zeuginnen nicht gefaehrlich werden konnten. |
Henry Maske kuendigt Ruecktritt an |
Muenchen. Henry Maske hat seinen Ruecktritt vom Profi-Boxsport angekuendigt.
Auf einer Pressekonferenz gab der 32 Jahre alte Weltmeister bekannt, dass
sein Kampf am 12. Oktober gegen den US-Amerikaner Virgil Hill definitiv sein
letzter sein werde. Vom kommenden Jahr an wird Maske dann als Co-Kommentator
bei einem privaten Fernsehsender taetig sein. |
Fussball-Fuji-Cup |
1. Halbfinale im Ulmer Donaustadion FC Bayern Muenchen - Borussia Moenchengladbach 4 : 0 ( 2 : 0 ) |
Boerse |
DAX 2521 Punkte (+12) 1 US-$ DM 1.47 |
Quellen |
|