GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 07.10.2002



* Clement loest Riester und Mueller ab
* Union lobt Zusammenlegung der Ministerien, lehnt aber Clement ab
* Wirtschaft und Gewerkschaften begruessen Entscheidung fuer Clement
* Weiss wird neue Kulturstaatsministerin
* Zukunft der Bundeswehr im Mittelpunkt der heutigen Koalitionsverhandlungen
* FDP-Sonderparteitag wegen Krankheit Moellemanns abgesagt
* Statistikerverbaende fordern neue Volkszaehlung
* Boerse



Clement loest Riester und Mueller ab

Der nordrhein-westfaelische SPD-Ministerpraesident Clement folgt dem Ruf von Kanzler Schroeder nach Berlin. Clement uebernimmt im rot-gruenen Kabinett den Posten eines Superministers fuer Arbeit und Wirtschaft. Mit Wolfgang Clement steht die erste Personalie der neuen Bundesregierung fest. Der bisherige Wirtschaftsminister Mueller wird der neuen Bundesregierung ebensowenig angehoeren wie Bundesarbeitsminister Riester. Der SPD-Landesvorstand von Nordrhein-Westfalen will morgen ueber die Nachfolge Clements in Duesseldorf entscheiden. Im Gespraech ist der nordrhein-westfaelische Finanzminister Steinbrueck.


Union lobt Zusammenlegung der Ministerien, lehnt aber Clement ab

Die Union reagierte skeptisch. Fuer CDU-Chefin Merkel ist der Wechsel des NRW-Ministerpraesidenten von der Landes- in die Bundespolitik das falsche Signal. Bayerns Ministerpraesident Stoiber kritisierte Clements Bilanz in Nordrhein-Westfalen in Sachen Arbeitsmarkt und Wirtschaftswachstum. Zustimmung von der Union bekommt Schroeder dagegen fuer die Zusammenlegung des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums. "Der Bundeskanzler greift damit meinen Vorschlag auf", sagte Stoiber.


Wirtschaft und Gewerkschaften begruessen Entscheidung fuer Clement

Wirtschaft und Gewerkschaften begruessen, dass der nordrhein-westfaelische Ministerpraesident Clement neuer Minister fuer Wirtschaft und Arbeit wird. DGB-Chef Sommer sprach von einer zweifellos richtigen Wahl. Clement habe bewiesen, dass oekonomischer Strukturwandel sozial gerecht gestaltet werden koenne. Der Bundesverband der Deutschen Industrie sieht das Wirtschaftsministerium gestaerkt. Die Bundesregierung mache deutlich, dass nicht der Staat, sondern nur die Unternehmen Arbeit schaffen koennten.


Weiss wird neue Kulturstaatsministerin

Inzwischen steht auch die Nachfolge von Kulturstaatsministerin Ida Ruemelin fest. Das Amt uebernimmt die parteilose ehemalige Hamburger Kultursenatorin Christina Weiss. Ruemelin wird nach Angaben ihrer Sprecherin wieder an die Universitaet Goeppingen zurueckgehen.


Zukunft der Bundeswehr im Mittelpunkt der heutigen Koalitionsverhandlungen

SPD und Gruene setzten heute in Berlin ihre Koalitionsverhandlungen fort. Im Mittelpunkt stand die Aussen- und Sicherheitspolitik. Die Gruenen wollen erreichen, dass die Bundeswehr weiter reformiert wird. Parteichef Kuhn sagte der Berliner Zeitung, hier koennten die Vorschlaege der Weizaecker-Kommission als Leitfaden dienen. Danach muessten die Streitkraefte von derzeit 285.000 auf 240.000 Mann verkleinert werden. Die SPD will fuer Auslandseinsaetze der Bundeswehr ein Entsendegesetz schaffen, mit dem die Regierung einen groesseren Handlungsspielraum erhielte. Das lehnen die Gruenen jedoch ab.


FDP-Sonderparteitag wegen Krankheit Moellemanns abgesagt

Der fuer heute geplante Sonderparteitag der nordrhein-westfaelischen FDP ist wegen der Erkrankung des Landesvorsitzenden Moellemann abgesagt worden. Der 57jaehrige wurde nach Angaben seines Sprechers mit Herz-Rhythmus-Stoerungen am Wochenende in ein Krankenhaus eingeliefert. Auf dem Parteitag in Wesel sollte in einer Kampfabstimmung ueber die politische Zukunft Moellemanns entschieden werden.


Statistikerverbaende fordern neue Volkszaehlung

Die drei fuehrenden Statistikerverbaende fordern eine neue Volkszaehlung. Die Experten aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft bezeichneten es als Skandal, dass es nach der Wiedervereinigung noch keine neue Erhebung gegeben habe. Besonders Staedten und Gemeinden fehlten wichtige Daten, die sich mit Stichproben nicht erheben liessen, hiess es zum Auftakt der Statitiker-Jahrestagung in Konstanz. Buergern und Unternehmern muesse klargemacht werden, dass auch sie etwas von den Zahlen haetten. Die Statistikverbaende vermuten hinter der ablehnenden Haltung der Politik die Angst der Politiker vor Kritik der Buerger. In Westdeutschland gab es zuletzt 1987 eine Volkszaehlung, im Osten Anfang der 80er Jahre.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1.0223 Euro
Kanada(1 $)  0.6420 Euro
England(1 Pfund)  1.5971 Euro
Schweiz(100 sfr)  68.427 Euro
Japan(100 Yen)  0.8233 Euro
Schweden(100 skr)  11.001 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:2658,39( aktuell )  
Dow-Jones-Index:7477,00( Stand 17:00 MESZ )  
7528,40( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:8688,00
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MESZ
Radio7    19:00 MESZ
SWR1    20:00 MESZ