NATO: Deutschland hat Verpflichtungen zu erfuellen |
Bruessel. NATO-Generalsekretaer Robertson hat Deutschland
aufgefordert, im Fall eines Irak-Krieges seine Verpflichtungen zu
erfuellen. Robertson sagte, Deutschland muesse zusammen mit den
anderen NATO-Staaten die Hilfe leisten, um die die USA gebeten
habe. Dazu haetten sich die NATO-Staaten beim Gipfeltreffen in Prag
verpflichtet. Dort hatten sie vereinbart, die Irak-Resolution des
UNO-Sicherheitsrates aktiv zu unterstuetzen. Die USA haben die NATO
gebeten, die Tuerkei vor einem moeglichen Gegenschlag des Irak zu
schuetzen. Ausserdem wollen sie Flughaefen und Militaerbasen der
NATO-Partner nutzen. |
Deutschland legt sich in Irak-Frage nicht fest |
Ein Sprecher der Bundesregierung hat Aeusserungen von
Verteidigungsminister Struck zum deutschen Abstimmverhalen im
UN-Sicherheitsrat als "persoenliche Einschaetzung" bezeichnet. Man
werde sich in der Irak-Frage erst festlegen, wenn die
Rahmenbedingungen bekannt seien. Struck hatte in einem
Zeitungsinterview gesagt, er halte eine deutsche Zustimmung zu
einem Irak-Krieg im Sicherheitsrat fuer nicht mehr vorstellbar. Der
Vizechef der Unionsfraktion, Schaeuble sagte, Deutschland muesse eine
gemeinsame Position mit den Verbuendeten im Sicherheitsrat
einnehmen. Man duerfe sich nicht auf ein Nein festlegen. |
Stimmen zum moeglichen Irak-Krieg |
Muenchen/Paris. Der Erzbischof von Muenchen und Freising Kardinal
Wetter hat zum Widerstand gegen einen Krieg im Irak aufgerufen. Wer
in Frieden leben wolle, muesse etwas dafuer tun, sagte Wetter. Wetter
forderte dazu auf, den Friedensappell des Papstes mit allen Mitteln
zu unterstuetzen. Frankreichs Praesident Chirac hat sich unterdessen
dafuer ausgesprochen, den UN-Waffeninspekteuren fuer ihre Arbeit im
Irak mehr Zeit zu geben. Chirac stellt sich damit hinter
entsprechende Forderungen von Chefinspekteur Blix. Im Irak hat
Staatschef Saddam Hussein die Bevoelkerung auf einen Krieg
eingeschworen. Der Irak sei vorbereitet, sagte Saddam am zwoelften
Jahrestag der Beginn der alliierten Luftangriffe auf den Irak.
Der badische Landesbischof Ulrich Fischer hat das Vorgehen von US-Praesident George Bush gegen den Irak kritisiert. Durch die Kriegsandrohung ernenne Bush die USA zu einer Weltmacht, die sich ueber internationales Recht erhebt, erklaerte Fischer am Freitag in einem Brief an die Kirchengemeinden. Ein Alleingang der USA ohne UN-Mandat waere ein Verstoss gegen die christliche Friedensethik. Nur die UN duerften als Ultima Ratio einen Krieg erklaeren, wenn alle anderen Vermittlungsversuche versagt haetten. Ab Donnerstag werden in Mannheim jeden Abend fuenf Minuten die Glocken katholischer und evangelischer Kirchen zur Mahnung an den Frieden laeuten. Der Schriftsteller Martin Walser hat die Laender in Europa zu Widerstand gegenueber den Kriegsplaenen der USA aufgerufen. "Wenn Europa es nicht schafft, den Machtausuebungsanspruch Amerikas zu bremsen, dann heisst das, dass Europa eine Illusion ist", sagte Walser in einem Interview mit dem "Mannheimer Morgen" (Samstags-Ausgabe). Den "Kriegsfuehrungswillen Amerikas" nannte der am Bodensee lebende Schriftsteller "historisch verhaengnisvoll".
Berlin/New York. Literatur-Nobelpreistraeger Guenter Grass hat den
USA im Irak-Konflikt Unehrlichkeit und Heuchelei vorgeworfen. In
den ARD-Tagesthemen sagte Grass gestern Abend, es gehe in erster
Linie um die Interessen der Oelkonzerne. Der Schriftsteller griff
Praesident Bush persoenlich in ausserordentlich scharfer Form an und
sagte, dieser sei "gemeingefaehrlich", weil er nicht mehr fuer
Argumente zugaenglich sei. Grass kritisierte gleichzeitig die
Unfaehigkeit der Europaeer, im Irak-Konflikt mit einer Stimme zu
sprechen. Unterdessen planen amerikanischen Zeitungsberichten
zufolge mehrere arabische Staaten einen Putsch im Irak. So gebe es
Plaene, Saddam Hussein durch seine Generaele stuerzen zu lassen. |
Schroeder gegen Tiefpreise |
Berlin. Die Gesetze gegen Preis-Dumping werden nicht verschaerft.
Bundeskanzler Schroeder sagte dem Fernseh-Sender N24, er habe keine
Einwaende gegen preisbewusstes Einkaufen. Der Markt solle die Frage
regeln. Auch Bundeswirtschaftsminister Clement und das
Bundeskartellamt lehnten die Plaene von Verbraucherschutz-Ministerin
Kuenast ab. Sie hat Supermarktketten unterstellt, Produkte unter
Einkaufpreis anzubieten. Darunter leide der Einzelhandel und die
Qualitaet. Kuenast sagte, es gehe ihr nicht um die Abschaffung der
Marktwirtschaft, sondern darum, dass Qualitaet und Sicherheit ihren
Preis haetten. |
Deutschland und Frankreich wollen mehr Wirtschaftswachstum |
Deutschland und Frankreich wollen sich noch staerker abstimmen, um
fuer mehr Wirtschaftswachstum in Europa zu sorgen. Dies betonten
Bundeskanzler Schroeder und Premier Raffarin am Donnerstag nach
einem Treffen in Berlin. Ausserdem bekannte sich der Bundeskanzler
zum europaeischen Stabilitaetspakt. Der Europa-Abgeordnete Poettering
hat die deutsch-franzoesische Initiative zur Reform der
EU-Institutionen begruesst, aber Nachbesserungen angemahnt. |
Aerzte erneut vor Streik gewarnt |
Bundesgesundheitsministerin Schmidt hat die Aerzte erneut vor
Streiks gewarnt und der Aerzteschaft Sanktionen wie den Entzug der
Kasenzulassung und die Kuerzung der Honorare angedroht. Unterdessen
hat die Aerzteschaft weitere Protestaktionen angekuendigt. Der
Praesident der Bundesaerztekammer, Hoppe, sprach sich allerdings
gegen die vom Hartmannbund geplanten Praxisschliessungen aus.
Unionspolitiker Seehofer signalisierte Rot-Gruen
Gespraechsbereitschaft bei der Gesundheitsreform. Voraussetzung
dafuer sei, dass der Weg der "staatlichen Bevormundung" verlassen
werde. |
Jugendschutz wird nicht verschaerft |
Das nach dem Blutbad von Erfurt 2002 bereits erneuerte
Jugendschutzrecht soll nicht noch weiter verschaerft werden. Ein von
Bayern ueber den Bundesrat eingebrachter Gesetzentwurf stiess in
erster Lesung im Bundestag auf breite Ablehnung. Mit ihm sollte der
Umgang mit Videofilmen, Computer- und Videospielen und so genannten
Killerspielen noch weiter eingeschraenkt werden. Nach Ansicht der
Regierung reichen die Aenderungen, die im April in Kraft treten. Auf
der Tagesordnung im Bundestag steht ausserdem noch eine Debatte ueber
die Rentenpolitik. |
Einigung beim Klonverbot |
Die Bundestagsfraktionen von SPD, Gruenen und Union haben sich auf
einen Antrag fuer ein Klonverbot verstaendigt. In dem
fraktionsuebergreifenden Gruppenantrag wird die Bundesregierung
aufgefordert, bei der im Herbst beginnenden zweiten Runde der
UN-Verhandlungen eine Konvention anzustreben, die sowohl das
reproduktive als auch das therapeutische Klonen verbietet. Die
gemeinsame deutsch-franzoesische Verbotsinitiative solle
entsprechend weiterentwickelt werden, heisst es in dem Papier, das
heute in Berlin vorgstellt wurde. Bundesforschungsministerin
Bulmahn begruesste den Konsens. |
Clement will Kuendigungsschutz lockern |
Berlin. Der Vorstoss von Bundesarbeitsminister Clement, den
Kuendigungsschutz in Kleinbetrieben zu lockern, stoesst bei den
Gewerkschaften auf scharfe Kritik. Sie sehen einen klaren Verstoss
gegen die Versprechen der SPD im Wahlkampf. Die IG Metall stellt
eine Neuauflage des Buendnisses fuer Arbeit in Frage; die
stellvertretende DGB-Chefin Engelen-Kefer sagte, Clement duerfe den
Weg der Gemeinsamkeiten nicht verlassen. Der DGB sei bei der
Umsetzung des Hartz-Konzepts vor allem beim Thema Leiharbeit
bereits bis an die Schmerzgrenze gegangen. Die Union sprach
ebenfalls von einem Wahlbetrug, allerdings liess der
stellvertretende Fraktionschef Merz grundsaetzlich Sympathie fuer
Clements Plaene erkennen. Merz sagte, eine Lockerung des
Kuendigungsschutzes sei notwendig. Zustimmend aeusserten sich auch
Arbeitgeber und Mittelstandsverbaende. |
Tariferhandlungen in Berlin starten am 7. Februar |
Der Berliner Senat und die Gewerkschaften wollen ihre separaten
Tarifverhandlungen fuer den oeffentlichen Dienst offiziell am 7.
Februar aufnehmen. Das ist das Ergebnis der ersten
Sondierungsgespraeche in Berlin. Urspruenglich war erwartet worden,
dass bereits heute Tarifverhandlungen fuerdie 100.000 Beschaeftigten
gefuehrt wuerden. Die lokalen Verhandlungen sind notwendig, weil
Berlin unter Hinweis auf die Haushaltslage aus den
Arbeitgeberverbaenden ausgetreten war. Die Gewerkschaft ver.di
fordert die Uebernahme der bundesweiten Einigung mit einer
gestaffelten Lohnerhoehung von 4,4 Prozent. |
Bundesinnenminister soll nicht mehr Verhandlungsfuehrer sein |
Stuttgart. Finanzminister Gerhard Stratthaus (CDU) will, dass der
Bundesinnenminister zukuenftig in den Tarifrunden fuer den
oeffentlichen Dienst nicht mehr Verhandlungsfuehrer von Bund und
Laendern ist. Stratthaus haelt einen staerkeren Einfluss der Laender
fuer notwendig. Er sagte am Freitag in einem Interview mit dem
DeutschlandRadio Berlin, der Bund habe mit nur rund zehn Prozent
des Personals im oeffentlichen Dienst gegebenenfalls durch hohe
Tarifabschluesse Vorteile: "Wenn nun Lohnsteigerungen kommen, dann
wird es natuerlich mehr Lohnsteuer bringen. Von der Lohnsteuer
bekommt der Bund ungefaehr 40 Prozent." Kritisch steht der
Finanzminister einem Ausstieg Baden-Wuerttembergs aus der
Tarifgemeinschaft der Laender gegenueber. Stratthaus sagte, bei einem
moeglichen Ausscheren Baden-Wuerttembergs aus der Tarifgemeinschaft
koenne es als eines der wohlhabenderen Laender zur Zielscheibe der
Gewerkschaften werden. Am Vormittag hatte sich der Praesident des
baden-wuerttembergischen Staedtetags, Bernd Doll, fuer einen Ausstieg
der Staedte aus der Tarifgemeinschaft von Bund, Laendern und Kommunen
ausgesprochen. "Stattdessen koennen wir uns eine Tarifgemeinschaft
aus allen deutschen Staedten vorstellen", sagte der Bruchsaler
Oberbuergermeister. |
Fortschritte in der Behindertenpolitik |
Berlin. In der Behindertenpolitik sind nach Angaben der
Bundesregierung in den letzten Jahren deutliche Fortschritte
erzielt worden. Wie die SPD-Gesundheitsexpertin Kuehn-Mengel im
Bundestag mitteilte, wurden entgegen dem allgemeinen Trend am
Arbeitsmarkt seit 1998 mehr als 45.000 neue Stellen fuer
Schwerbehinderte geschaffen. Auch in der laufenden
Legislaturperiode soll dieser Politikbereich nach Angaben der
Abgeordneten einen Schwerpunkt bilden. Ziel sei es, von der
staatlichen Fuersorge fuer Behinderte immer weiter weg zu kommen hin
zu mehr Selbstbestimmung. |
Keine sinkende Rentenbeitraege |
Berlin. Anders als die Bundesregierung rechnet die
Bundesversicherungsanstalt fuer Angestellte fuer das kommende Jahr
nicht mit sinkenden Rentenbeitraegen. BfA-Chef Rische verwies zur
Begruendung auf die anhaltende Konjunkturflaute und die negative
Einnahmeentwicklung der Rentenkasse. Die Union erwartet fuer 2004
sogar einen Anstieg der Beitraege auf 19,7 Prozent. Der
CDU-Sozialexperte Storm sagte neue Risiken fuer die
Rentenversicherung voraus. So belaste der Tarifabschluss im
Oeffentlichen Dienst die Rentenkasse mit zwei Milliarden Euro. Der
derzeitige Beitragssatz von 19,5 Prozent ist daher nach Ansicht
Storms nicht zu halten. In der Bundestagsdebatte ueber den
Rentenbericht der Regierung wies die SPD die Einschaetzung der
Opposition als Schwarzmalerei zurueck. |
Forderung nach 500 Stunden unbezahlter Mehrarbeit |
Berlin Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat
vorgeschlagen, dass Arbeitnehmer in Deutschland in den kommenden
fuenf Jahren 500 Stunden umsonst arbeiten. Praesident Braun sagte,
dies wuerde die Arbeitskosten senken und die Wettbewerbsfaehigkeit
der Unternehmen erhoehen. Deutschland brauche laengere und
gleichzeitig flexiblere Wochenarbeitszeiten. Erforderlich sei keine
starre 40-Stunden-Woche, sondern ein Korridor, der phasenweise
hoehere Wochenstundenzahlen ermoegliche. |
BWB muss 800 Stellen abbauen |
Koblenz. Das Bundesamt fuer Wehrtechnik und Beschaffung muss bis
2006 noch 800 Stellen abbauen. Das wurde am Rande des
Neujahrsempfangs der Bundeswehr am Freitag bekannt. Insgesamt wird
das BWB bis 2006 von urspruenglich 6.000 auf 3.320 Stellen
geschrumpft sein. Die Umstrukturierung der Aufgaben soll bereits im
April diesen Jahres abgeschlossen sein. Nach Angaben ihres
Praesidenten Detlef Petry sucht die Erprobungs- und
Beschaffungsbehoerde der Bundeswehr gemeinsam mit der
Personalvertretung sozialvertraegliche Loesungen fuer den
Personalabbau. |
Eichbaum-Brauerei bestreikt |
Die Beschaeftigten der Mannheimer Brauerei Eichbaum sind am
Freitagmorgen in den Streik getreten. Die Urabstimmung am
Donnerstag hatte eine Mehrheit fuer einen Arbeitskampf ergeben, so
die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststaetten (NGG). Die
Tarifverhandlungen bei Eichbaum waren zuvor gescheitert. Die groesste
Brauerei im Land mit rund 350 Beschaeftigten war Ende Oktober 2002
aus der Tarifgemeinschaft ausgetreten. |
GEW sieht Nachbesserungensbedarf |
Mainz. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht
erheblichen Nachbesserungsbedarf bei der Personal-, Sach- und
Raumausstattung der 81 Ganztagsschulen im Land. Die Personaldecke
sei zu duenn, und es fehlten Raeume zur Verwirklichung des
zusaetzlichen Betreuungsangebots. Nur an knapp zehn Prozent der
Schulen handele es sich um echten Ganztagsunterricht, so die GEW.
Diese Schulform duerfe aber keine "Aufbewahrungseinrichtung" werden.
Bildungsministerin Doris Ahnen zog dagegen eine positive Bilanz der
Ganztagsschule. Danach wuerden diese bei Eltern, Schuelern und
Lehrern nur beste Noten erhalten. So hoben 75 Prozent der Eltern
bei einer Repraesentativ-Befragung des Instituts "polis" vor allem
die Entlastung bei den Hausaufgaben als besonders positiv hervor.
Zudem haette die Einrichtung der Ganztagsschule zu einem
Motivationsschub im Kollegium gefuehrt. Die Ministerin gab aber auch
zu, dass noch mehr qualitativ hoch stehende Ganztagsangebote
geschaffen werden muessten. |
Schadensabschaetzung nach Hochwasser |
In Wertheim sind durch das Hochwasser Anfang Januar Schaeden von
mehr als 5,2 Millionen Euro entstanden. Das gab Stadt-Sprecherin
Angela Steffan am Freitag bekannt. Die Gebaeudeschaeden in der
historischen Altstadt im Main-Tauber-Kreis laegen bei 700.000. Etwa
500.000 Euro Schaden sei durch zerstoerte Strassen, Sport-und
Spielplaetze entstanden. "Die groessten Verluste hat es aber in den
privaten Haushalten und im Einzelhandel gegeben", sagte Steffan. |
Promarkt verkauft |
London. Die deutsche Elektromarkt-Kette Promarkt wird fuer einen
symbolischen Euro verkauft. Nach Auskunft des britischen Konzerns
Kingfisher geht das Unternehmen fuer diesen Betrag zurueck an die
frueheren Besitzer Michael und Matthias Wegert. Kingfisher verkauft
neben den 92 Promarkt-Filialen in Deutschland und Oesterreich auch
die 93 Foto-, Radio-Wegert-Geschaefte in beiden Laendern und das
Promarkt-Online-Geschaeft. Weitere Hintergruende zu dem Verkauf sind
noch nicht bekannt. |
Leichter Optimismus in der Reisebranche |
Stuttgart. Mit Preisnachlaessen und Fruehbucherangeboten will die
deutsche Reisebranche wieder mehr Urlauber gewinnen. Gleichzeitig
blickt sie mit mulmigen Gefuehlen auf die politischen Entwicklungen
im Nahen Osten. Hauptproblem der deutschen Tourismuswirtschaft sei
aber die schlechte Konjunktur im Inland. Dass viele Beschaeftigte in
Deutschland um ihren Arbeitsplatz fuerchten, sei ein Problem, zu dem
der Steuer- und Abgabenstaat mehr beigetragen habe als ein Osama
bin Laden, sagte der Praesident des Bundesverbands der deutschen
Tourismuswirtschaft, Klaus Laepple, am Freitag in Stuttgart. Im
Vorfeld der am Samstag beginnenden Messe Caravan, Motor, Touristik
(CMT) aeusserte er sich fuer dieses Jahr vorsichtig optimistisch.
Unter dem Vorbehalt, dass es nicht zum Krieg im Irak komme, erwarte
die Branche ein Umsatzplus um fuenf Prozent, sagte er am Freitag in
Stuttgart. Fuer den Fall eines Krieges haetten sich die deutschen
Reiseveranstalter vorbereitet und Notfallplaene entwickelt, Urlauber
dann ans westliche Mittelmeer oder auf die Kanarischen Inseln
umzuleiten. |
Fraport: Erwartungen uebertroffen |
Frankfurt/Main. Der Frankfurter Flughafen hat im vergangenen Jahr
rund 48,5 Millionen Fluggaeste abgefertigt, 0,2 Prozent weniger als
2001. Das teilte der Flughafenbetreiber Fraport mit. Das
Frachtaufkommen habe sich um 1,4 Prozent auf mehr als 1,5 Millionen
Tonnen erhoeht. Fraport-Vorstandschef Wilhelm Bender zeigte sich
zufrieden. Nach den Terror-Anschlaegen vom 11. September 2001 und
den damals starken Rueckgaengen haetten die Zahlen selbst
optimistischste Erwartungen uebertroffen. In diesem Jahr will der
groesste deutsche Flughafen trotz anhaltender Luftfahrtflaute
erstmals die Marke von 50 Millionen Passagieren durchbrechen. Das
sei realistisch, wenn keine Anschlaege und kein Irakkrieg kommen und
sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland nicht weiter
verschlechtere, so Bender. |
Schwaebisch Hall baut Position aus |
Schwaebisch Hall. Die Bausparkasse Schwaebisch Hall hat im
vergangenen Jahr ihre Position als groesste deutsche Bausparkasse
weiter ausgebaut. Das operative Ergebnis sei ueberproportional auf
mindestens 245 Millionen Euro gestiegen, sagte Vorstandschef
Alexander Erdland am Freitag bei der Vorlage der vorlaeufigen Zahlen
fuer das Jahr 2002. Jeder vierte Bausparvertrag in Deutschland sei
beim Branchenfuehrer abgeschlossen worden. Das Neugeschaeft stieg
2002 nach eigenenAngaben um fuenf Prozent auf den Rekord von 900.400
Vertraegen. Das entspreche einer Bausparsumme von 21,8 Milliarden
Euro. |
Trump Tower in Stuttgart vor dem Aus |
Das umstrittene Bau-Projekt des Trump Towers in Stuttgart steht
offenbar vor dem Aus. Am kommenden Dienstag will die CDU-Fraktion
im Gemeinderat beantragen, das Projekt einzustellen. Auch SPD und
Gruene sind gegen den Bau des 250 Millionen Euro teuren Turms,
deshalb wird mit einer Annahme des CDU-Antrags gerechnet. Nach
Meinung der Stadt konnte die TD Trump Deutschland AG bis heute kein
Finanzierungskonzept vorweisen. Weder seien wie angekuendigt 60
Prozent der Flaeche vermietet worden, noch habe die Firma einen
Investor praesentiert. Der erste europaeische Trump Tower sollte mit
180 Metern das hoechste Hochhaus Sueddeutschlands werden. Darin
sollten ein Luxushotel, Bueros, Wohnungen und eine Einkaufsmeile
Platz finden. |
Gruenes Licht fuer Sommer-Skihalle |
Offenburg. Das Freiburger Regierungspraesidium hat am Freitag gruenes
Licht fuer den Bau der landesweit ersten Sommer-Skihalle in
Sasbachwalden (Ortenaukreis) gegeben. Angesichts der Chancen fuer
den Tourismus halte er es fuer richtig, diese Anlage zu errichten,
sagte Regierungspraesident Sven von Ungern-Sternberg (CDU) in
Offenburg. Der Tourismus in Baden-Wuerttemberg sei dringend auf
derartige innovative Angebote angewiesen. Eine Investoren-Gruppe
will auf 800 Metern Hoehe eine 420 Meter lange und 60 Meter breite
Hallenpiste mit 60 Meter Gefaelle in den Wald setzen. Die Kosten
werden auf 24 Millionen Euro veranschlagt. Die Anlage ist vor allem
bei Umweltschuetzern und Anwohnern umstritten. |
Kommission gegen sexuellen Missbrauch nimmt Arbeit auf |
Rottenburg. Die neue Kommission der Dioezese Rottenburg-Stuttgart zu
sexuellem Missbrauch in der Kirche traf sich am Freitag zu ihrer
ersten Sitzung. Die katholische Kirche will einen haerteren Kurs
gegen derartige Vergehen in den eigenen Reihen einschlagen. Die
Kirchenvertreter sollen Untersuchungsverfahren bei sexuellem
Missbrauch beratend begleiten sowie Opfern und Beschuldigten
beistehen. Nach Angaben des Bistums eroerterten die Mitglieder unter
dem Vorsitz des frueheren SPD-Politikers Robert Antretter und im
Beisein von Bischof Gebhard Fuerst zunaechst die Arbeitsablaeufe des
Gremiums. |
Bislang keine Hinweise auf rituelle Verbrechen |
Nach den Hinweisen auf angebliche kannibalistische Ritualmorde
ueberpruefen die Ermittler in Trier auch ungeklaerte Morde und
Vermisstenfaelle. Das Landeskriminalamt (LKA) hat bislang keine
Hinweise auf rituelle Toetungsverbrechen in Rheinland-Pfalz. Seit
Einfuehrung der Statistik Anfang der 80er Jahre seien zwar 65
unbekannte Tote oder Leichenteile registriert worden. Okkulte
Zusammenhaenge seien aber nicht bekannt, sagte ein LKA-Sprecher.
Ausserdem gebe es 127 Langzeitvermisste. Auch dabei seien
Verbindungen zu okkulten Gruppen nicht erkennbar. In Trier
ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen angeblich sexueller
Verbrechen mit okkultem Hintergrund. Eine 34 Jahre alte Frau hatte
die Verbrechen mit einem erheblichen Gewaltpotenzial angezeigt. Die
Staatsanwaltschaft reagiert damit auf einen ZDF-Bericht, in dem
unter anderem von Mord und Kannibalismus die Rede war. |
Urauffuehrung bei den Schwetzinger Festspielen |
Opernfreunde koennen sich bei den diesjaehrigen Schwetzinger
Festspielen auf eine Urauffuehrung und eine musikalische
Wiederentdeckung freuen. Vom 1. Mai bis zum 10. Juni stehen
ausserdem 40 Konzerte auf dem Programm. Bei der Urauffuehrung handelt
es sich um Fredrik Zellers "Irma Vep". Ein besonderer Schwerpunkt
ist das 250-jaehrige Jubilaeum des Rokokotheaters im Schwetzinger
Schloss. Die Oper "Il Figlio delle Selve", die Kurfuerst Carl
Theodor vor 250 Jahren fuer die Eroeffnungszeremonie in Auftrag gab,
steht in diesem Jahr nach langer Vergessenheit wieder auf dem
Programm. Die Schwetzinger Festspiele wurden 1952 vom Sueddeutschen
Rundfunk gegruendet und stehen seit einigen Jahren unter
Schirmherrschaft des Suedwestrundfunks. |
Zuckmayer-Medaille vergeben |
Mainz. Der Fernsehjournalist Wolf von Lojewski und die
Schriftstellerin Monika Maron haben am Abend in Mainz die
Zuckmayer-Medaille des Landes erhalten. Damit werden
Persoenlichkeiten gewuerdigt, die sich um die deutsche Sprache
verdient gemacht haben. Die Lobreden auf die beiden Preistraeger
haben der ehemalige Regierungssprecher Klaus Boelling und der
Literaturkritiker Martin Luedke gehalten. Die Auszeichnung erinnert
an den aus Nackenheim bei Mainz stammenden Schriftsteller und
Dramatiker Carl Zuckmayer. Fruehere Preistraeger waren unter anderem
Friedrich Duerrenmatt, Martin Walser und Mario Adorf. |
Neofaschismus-Schau wird doch gezeigt |
Die von der CDU gekippte Neofaschismus-Schau in Pforzheim wird nach
Angaben der Veranstalter nun doch gezeigt. "Es koennte sein, dass
die Ausstellung schon in der kommenden Woche eroeffnet wird", sagte
der oertliche DGB-Chef, Juergen Schroth, am Freitag. Die evangelische
Stadtkirche und das Hebel-Gymnasium haetten ihre Raeume angeboten.
Das Kulturhaus Osterfeld hatte die vom DGB mitorganisierte
Ausstellung "Neofaschismus in der Bundesrepublik Deutschland" nach
massivem Protest von CDU-Politikern zurueckgezogen. Sie hatten ihre
Partei verunglimpft gesehen, weil CDU-Politiker ihrer Meinung nach
in der Ausstellung durch Zitate in die Naehe von Rechtsextremen
gerueckt werden. |
Gestaendiger Pizzabaecker |
Bad Kreuznach. Im Mord- und Brandstiftungsprozess vor dem
Landgericht Bad Kreuznach hat der 30-jaehrige Angeklagte am ersten
Verhandlungstag ein umfangreiches Gestaendnis abgelegt. Der
Pizzabaecker gab am Freitag zu, im Oktober 2001 in Bad Kreuznach ein
Mehrfamilienhaus angezuendet zu haben. Er habe aber nicht gewollt,
dass jemand stirbt. Bei dem Feuer war ein Rentnerehepaar erstickt.
Neun weitere Bewohner wurden gerettet. Tatmotiv soll ein Streit mit
einem Arbeitskollegen gewesen sein, der ebenfalls in dem Haus
wohnte. |
Deutsche Spitze beim Alkoholkonsum |
Berlin. Der Alkoholkonsum in Deutschland liegt nach den Zahlen des
neuesten Jahrbuchs Sucht im europaeischen Vergleich auf
Rekordniveau. Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle fuer
Suchtfragen konsumierte jeder Deutsche 2001 im Durchschnitt 155
Liter alkoholischer Getraenke - hoehere Zahlen meldeten nur
Tschechien und Irland. |
Unfaellen durch Glatteis |
Glatteis hat in der Nacht zum Freitag den Verkehr in Teilen von
Rheinland-Pfalz stark behindert. Allein im Raum Ludwigshafen kam es
bei extremer Strassenglaette zu zwoelf Unfaellen. Dabei entstand laut
Polizei ein Sachschaden von etwa 50.000 Euro. Bei Unfaellen in
Frankenthal und Neustadt wurden zwei Menschen verletzt. Auch in der
Westpfalz kam es auf glatten Strassen zu mehreren Unfaellen. In
Landau kam ein Schulbus mit behinderten Kindern auf eisglatter
Strasse von der Fahrbahn ab und stuerzte eine Boeschung hinab. Dabei
wurden zwei Kinder, ihre Begleiterin und der 68 Jahre alte
Busfahrer verletzt. |
Marlene Weingaertner in Australien ausgeschieden |
Marlene Weingaertner ist in der vergangenen Nacht bei den Australian
Open der Tennisprofis ausgeschieden. Durch die 1:6, 6:4, 4:
6-Niederlage gegen die Spanierin Virginia Ruano Pascual verpasste
Marlene Weingaertner am Freitag in Melbourne den erneuten Sprung ins
Achtelfinale. Die Leimenerin trat durch einen Magen-Darm-Virus
geschwaecht das Spiel an, konnte dabei aber nur selten an ihre
Leistung beim Sieg ueber Titelverteidigerin Jennifer Capriati
anknuepfen. Anca Barna unterlag erwartungsgemaess US-Star Venus
Williams. Sie verlor mit 1:6, 4:6. |
Renate Goetschl gewinnt in Cortina |
Cortina d'Ampezzo. Renate Goetschl aus Oesterreich hat den
Super-G-Weltcup gewonnen. Zweite wurde ihre Teamkollegin Alexandra
Meissnitzer, Dritte Melanie Turgeon aus Kanada. Hilde Gerg fuhr auf
Rang sechs. |
Boerse |
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Quellen |
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