GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 03.08.2000



* Verbot der NPD wird immer unwahrscheinlicher
* Gewerkschaften und Arbeitgeber gemeinsam gegen Rechtsextremismus
* BVG bestaetigt Verbot einer NPD-Demonstration
* Mehr BGS-Beamte fuer Thueringens Bahnhoefe
* Bundesbuerger sehen Gefahr im Rechtsextremismus
* Daimler-Chrylser will Adtranz verkaufen
* Grossauftrag fuer Siemens
* Einspruch Suedafrikas zurueckgewiesen
* Boerse



Verbot der NPD wird immer unwahrscheinlicher

Berlin. Ein Verbot der rechtsextremen NPD wird immer unwahrscheinlicher. Nach der Bundesregierung wandte sich auch die Mehrheit der Laender gegen die Forderung Bayerns und Baden-Wuerttembergs, einen Verbotsantrag gegen die NPD beim Bundesverfassungsgericht zu stellen. Die Mehrheit der Laender ist der Meinung, dass ein Antrag auf Verbot nur sinnvoll waere, wenn er Aussicht auf Erfolg vor dem Bundesverfassungsgericht haette.


Gewerkschaften und Arbeitgeber gemeinsam gegen Rechtsextremismus

Die Gewerkschaften wollen mit den Arbeitgebern bei der Bekaempfung des Rechtsextremismus zusammenarbeiten. Nach Ansicht des Bundesverbandes der Industrie sollen auffaellig gewordene Rechtsextremisten kuenftig entlassen werden. Die Industrie sieht wegen den Uebergriffen auf Auslaender dramatische Wirkungen auf die Investitionen auslaendischer Konzerne in Deutschland.


BVG bestaetigt Verbot einer NPD-Demonstration

Karlsruhe. Das Bundesverfassungsgericht hat das Verbot einer NPD-Demonstration in Goettingen begruendet. Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts muessen sich die Veranstalter extremistischer Kundgebungen deutlich von Gewalttaten distanzieren. Andernfalls droht ihnen ein Demonstrationsverbot. Die Stadt Goettingen hatte die fuer den 15. Juli geplante NPD-Kundgebung verboten, weil sie Ausschreitungen und Zusammenstoesse mit der linken Szene befuerchtete. Das Bundesverfassungsgericht hatte das Verbot der NPD-Kundgebung in einer Eilentscheidung bestaetigt.


Mehr BGS-Beamte fuer Thueringens Bahnhoefe

Erfurt. Mehr Bundesgrenzschutzbeamte sollen die Bahnhoefe in Thueringen sichern. Das fordert der thueringische Innenminister Christian Koeckert. 30 Grenzschuetzer ueberwachen derzeit rund 600 Bahnhoefe in Thueringen, die immer haeufiger zu Treffpunkten fuer Rechtsextremisten werden. Auf dem Bahnhof von Eisenach, wo am vergangenen Samstag zwei afrikanische Asylbewerber von Rechstextremen angegriffen worden waren, gibt es derzeit ueberhaupt keine Bahnpolizei.


Bundesbuerger sehen Gefahr im Rechtsextremismus

Koeln. Die meisten Bundesbuerger sehen im Rechtsextremismus eine zunehmende Gefahr fuer Deutschland. Eine Umfrage des Forsa-Instituts ergab, dass 80 Prozent der Deutschen den rechten politischen Rand fuer zunehmend bedrohlich halten. Die Meinungsforscher hatten im Auftrag der Deutschen Welle 1000 Bundesbuerger befragt.


Daimler-Chrylser will Adtranz verkaufen

Berlin. Daimler-Chrysler will nach Angaben der Sueddeutschen Zeitung sein Bahntechnik-Unternehmen Adtranz an die kanadische Bombardier-Gruppe verkaufen. Bombardier wuerde durch diese Uebernahme zum weltweiten Marktfuehrer im Schienenfahrzeugbau. Der zukuenftige Jahresumsatz wird auf 10 Milliarden DM geschaetzt. Beide Konzerne wollen morgen die Einzelheiten des Verkaufs bekanntgeben. Daimler-Chrysler rechnet in diesem Geschaeftsjahr erstmals mit einem Umsatzplus bei Adtranz, das bislang ueberwiegend Verlust gemacht hatte. Adtranz beschaeftigt 23.000 Mitarbeiter, davon 7.000 in Deutschland. Fachleute gehen davon aus, dass Bombardier nach der Uebernahme von Adtranz Arbeitsplaetze abbauen wird.


Grossauftrag fuer Siemens

Muenchen. Siemens hat von der Deutschen Telekom einen Grossauftrag fuer die Breitbandzugangstechnik erhalten. Mit dieser sogenannten DSL-Technik koennen Sprachen und Daten ueber vorhandene Kupferleitungen zwoelfmal schneller uebertragen werden als mit ISDN. Diese schnellere Datenuebertragung ist auch fuer das Internet von Vorteil. Siemens strebt in dieser neuen Technik eine Fuehrungsrolle in der Welt an.


Einspruch Suedafrikas zurueckgewiesen

Zuerich. Die Fussballweltmeisterschaft 2006 findet endgueltig in Deutschland statt. Der Weltfussballverband FIFA hat den Einspruch Suedafrikas gegen die Vergabe der WM an Deutschland zurueckgewiesen. Zur Begruendung erklaerte die FIFA, das Ergebnis der Wahl am 6. Juli sei endgueltig und koenne juristisch nicht angefochten werden. Die Entscheidung zugunsten Deutschlands habe den Regeln entsprochen.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,1695 DM= 1.1092 Euro
Kanada(1 $)  1,4650 DM= 0.7490 Euro
England(1 Pfund)  3,2200 DM= 1.6463 Euro
Schweiz(100 sfr)  126,7961 DM= 64.829 Euro
Japan(100 Yen)  2,0045 DM= 1.0249 Euro
Schweden(100 skr)  23,1377 DM= 11.830 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:6988,28( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10674,71( Stand 17:00 MESZ )  
10687,53( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:15814,44
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR4    20:00 MESZ
SWR1    21:00 MESZ