GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 09.09.2003



* EuGH-Urteil sieht Bereitschaftsdienst als Arbeitszeit
* Kuenast gegen Liberalisierung des Welthandels auf Kosten armer Laender
* Eichels Haushaltsentwurf fuer 2004 stoesst auf Kritik
* Eichel sieht Zeichen fuer Konjukturbelebung
* Schmidt verteidigt Gesundheitskompromiss
* Koalition will Konzept zur Reform der Rentenversicherung vorlegen
* Union nicht geschlossen hinter Schaeuble-Kandidatur
* Arbeitgeber gegen Ausbildungsplatzabgabe
* Gewerkschaften kritisieren Schroeders Reformpolitik
* Weltfriedensgebet in Aachen beendet
* Rheinland-pfaelzische CDU fuer finanziellen Ausgleich fuer Kommunen
* Einigung in der Koalition ueber Einsparungen in Baden-Wuerttemberg
* Neues aus der Autoindustrie
* Deutsches Unternehmen darf erstmals Stammzellen importieren
* Preisanstieg um 1,1 Prozent
* Entscheidende Phase im Genehmigungsverfahren zum Flughafenausbau
* Haftstrafe fuer Lidl-Erpresser
* Gestaendnis im Prozess um illegele Waffengeschaefte mit dem Irak
* Regisseurin Leni Riefenstahl verstorben
* Basketball: Deutschland bei EM in Schweden ausgeschieden
* Boerse



EuGH-Urteil sieht Bereitschaftsdienst als Arbeitszeit

Luxemburg. Der Europaeische Gerichtshof hat ein weiteres Mal klar gestellt, dass der Bereitschaftsdienst von Klinikaerzten Arbeitszeit ist und damit den deutschen Gesetzgeber endgueltig in die Pflicht genommen. Vor drei Jahren hatten die Luxemburger bereits bei einer entsprechenden Klage spanischer Krankenhausaerzte so geurteilt. In Deutschland hatte dies bisher keine Konsequenzen. Die Bundesregierung hatte argumentiert, den Krankenhaus-Medizinern hierzulande stuenden Ruheraeume zur Verfuegung. Bundesarbeitsminister Clement sagte nun nach dem Urteilsspruch, das Arbeitszeitgesetz werde demnaechst entsprechend geaendert. Man habe damit gerechnet und sei vorbereitet. Aerzte- und Klinikverbaende rechnen damit, dass nun mindestens 15.000 Aerzte zusaetzlich eingestellt werden muessen. Das bedeute Mehrkosten von rund einer Milliarde Euro. Die Bundesaerztekammer schloss sich dieser Rechnung an. Gesundheitsministerin Schmidt wies Befuerchtungen zurueck, die Mehrkosten wuerden auf die Krankenkassenbeitraege umgelegt.


Kuenast gegen Liberalisierung des Welthandels auf Kosten armer Laender

Berlin. Bundeslandwirtschaftsministerin Kuenast hat sich noch einmal gegen eine Liberalisierung des Welthandels auf Kosten der aermeren Laender ausgesprochen. Einen Tag vor Beginn der neuen Welthandelsrunde im mexikanischen Cancun betonte Kuenast, die Entwicklungslaender muessten einen besseren Zugang zu den Maerkten der USA und der EU bekommen, ausserdem muessten die reichen Laender ihre Export-Subventionen drastisch abbauen. In Cancun wollen sich die Handelsminster der 146 WTO-Staaten fuenf Tage lang mit dem Abbau von Handelshemmnissen wie Subventionen und Zoelle befassen.


Eichels Haushaltsentwurf fuer 2004 stoesst auf Kritik

Finanzminister Eichel hat dem Bundestag seinen Etat-Entwurf fuer 2004 vorgelegt. Es handele sich um den Entwurf mit den groessten Risiken seiner Amtszeit, sagte Eichel zu Beginn der Debatte. So sei trotz positiver Anzeichen die Konjunkturprognose der Regierung von zwei Prozent "nicht sicher". Der Entwurf resultiere aus sinkenden Einnahmen und hoeherer Arbeitslosigkeit. Er ziele ebenso wie die Regierungsmassnahmen darauf ab, die jahrelange Stagnation zu beenden. Eichels Etat-Entwurf sieht 251,2 Mrd. Euro Ausgaben vor. Die Investionen liegen mit 24,8 Mrd. verfassungswidrig unter der Neuverschuldung von 28,8 Mrd.

Die Opposition hat herbe Kritik am Haushaltsentwurf von Bundesfinanzminister Eichel fuer 2004 geuebt. Unions-Fraktionsvize Merz nannte die Vorlage "nicht beratungsfaehig" und warf Eichel fachliches und persoenliches Versagen vor. Der Entwurf basiere auf unrealistischen Wachstumsannahmen, weise unabsehbare Risiken auf und verstosse sowohl gegen die Verfassung, als auch gegen die Euro-Stabilitaetskriterien, sagte Merz. Eigentlich muesse die Opposition Eichels Ruecktritt fordern. FDP-Finanzexperte Rexrodt forderte den Minister auf, das "traurige Ergebnis seiner Finanzpolitik" zurueckzuziehen.

Fuehrende Unionspolitiker drohen mit einem Nein zum Haushaltsentwurf der Regierung im Bundesrat. "Ich will alles tun, dass wir im Bundesrat diesen Haushalt ablehnen koennen", sagte Bayerns Ministerpraesident Stoiber. Der Entwurf sei verfassungswidrig und die Verschuldung nur nominell niedriger als die Investitionen, sagte er. Finanzminister Eichel habe auf der Einnahmenseite Milliarden an "Luftbuchungen" eingeplant. Auch Unions-Fraktionsvize Merz und Fraktions-Geschaeftsfuehrer Kauder sprachen sich dafuer aus, den Entwurf in der Laenderkammer durchfallen zu lassen.

Kurz vor der ersten Beratung des Haushaltes 2004 im Bundestag haben fuehrende Wirtschaftsforschungsinstitute vor einer Ausweitung der oeffentlichen Defizite gewarnt. Hoehere Schulden koennten zwar kurzfristig einen positiven Konjunktureffekt haben, langfristig aber zerstoerten sie das Vertrauen in die Politik, sagte der Konjunkturchef des Muenchner Ifo-Instituts, Sturm. Er sagte woertlich: "Hoehere Schulden signalisierten vor allem, dass es mit dem Reformwillen doch nicht so weit her sein kann." Der Praesident des Hamburgischen Weltwirtschaftsarchivs, Straubhaar, warnte, auf lange Sicht werde das kreditfinanzierte Vorziehen der Steuerreform die Staatsschulden hoch schrauben. Die Politik signalisiere damit, dass sie Probleme nicht wirklich loese, sondern nur in die Zukunft verlagere.


Eichel sieht Zeichen fuer Konjukturbelebung

Berlin. Bundesfinanzminister Eichel sieht zunehmende Zeichen fuer eine konjunkturelle Belebung. Erstmals seit langer Zeit ueberwoegen die Chancen die Risiken, sagte der Minister bei der Beratung des Haushalts im Bundestag. Im laufenden Jahr werde die schwache Konjunktur jedoch noch voll auf den Haushalt durchschlagen. Seine Haushaltsplanung fuer 2004 bezeichnete der Finanzminister als risikobehaftet wie nie zuvor. Eichel hat Zweifel, dass die rot-gruene Konjunkturprognose fuer das kommende Jahr erreicht wird. Er sagte, die geschaetzten zwei Prozent seien nicht sicher. Es werde 2004 auch schwierig, das Defizitkriterium einzuhalten. Fuer Unions-Fraktions-Vize Merz hat Eichel keinen Rueckhalt mehr in Regierung und Fraktion. Der Finanzminister stehe mit dem Ruecken zur Wand, sagte der CDU-Politiker in der Haushaltsdebatte. Eigentlich muesse Eichel zuruecktreten.


Schmidt verteidigt Gesundheitskompromiss

Bundesgesundheitsministerin Schmidt hat den Kompromiss-Entwurf zur Gesundheit im Bundestag verteidigt. Der Gesetzentwurf sei ein "fuer alle annehmbarer Kompromiss", sagte sie bei der ersten Lesung der Vorlage im Bundestag. Es gebe keinen Grund, in "Euphorie auszubrechen", aber auch keinen, "den Kompromiss kleinzureden". Union und SPD hatten sich in zaehen, vorparlamentarischen Verhandlungen auf einen Entwurf zur Gesundheitsreform geeinigt. Der Entwurf sieht unter anderem hoehere Zuzahlungen fuer Patienten vor. So sollen Zahnersatz und Krankengeld kuenftig privat finanziert werden.


Koalition will Konzept zur Reform der Rentenversicherung vorlegen

Berlin. SPD und Gruene wollen bis Mitte Oktober ein Konzept zur Reform der Rentenversicherung vorlegen. Das kuendigten SPD-Generalsekretaer Scholz und Gruenen-Chef Buetikofer am Abend nach einem Treffen des Koalitionsausschusses an. Ziel sei es, den Beitragssatz stabil bei 19,5 Prozent zu halten. Allerdings, so beide Politiker, muesse bis dahin noch die weitere Wirtschaftsentwicklung abgewartet werden. Auch zum Thema Gemeindefinanzreform soll in den kommenden Wochen ein gemeinsamer Vorschlag erarbeitet werden. Unter anderem will die Koalition pruefen, wie Steuerschlupfloecher fuer Unternehmen bei der Gewerbesteuer geschlossen werden koennen.


Union nicht geschlossen hinter Schaeuble-Kandidatur

Passau. Bei einer Kandidatur fuer das Amt des Bundespraesidenten kann Wolfgang Schaeuble (CDU) offenbar nicht mit kompletter Zustimmung der Unionsfraktion im Bundestag rechnen. Angeblich werden ihm sogar Enthuellungen zur CDU-Spendenaffaere angedroht. Laut Zeitungsberichten formieren sich Gefolgsleute von Altkanzler Helmut Kohl gegen den Gengenbacher CDU-Politiker. Schaeuble soll intern deutlich gemacht haben, dass er bereit ist zu kandidieren. Fuer diesen Fall habe eine der Schluesselfiguren der CDU-Parteispendenaffaere, der Waffenhaendler Karlheinz Schreiber, Schaeuble mit Enthuellungen gedroht. Das einst enge Verhaeltnis zwischen Kohl und Schaeuble war durch die Spendenaffaere zerbrochen. Die "Passauer Neue Presse" zitiert einen CDU-Abgeordneten mit den Worten "Die Kohl-Getreuen formieren sich. Da wollen jetzt einige die alten Leichen wieder aus dem Keller holen, um Schaeuble zu verhindern."


Arbeitgeber gegen Ausbildungsplatzabgabe

Berlin. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hat die Forderung von Bundeskanzler Schroeder nach einer Ausbildungsabgabe abgelehnt. Praesident Kannegiesser sagte, dadurch wuerde das Problem nicht geloest, sondern nur das Gegenteil bewirkt. Kannegiesser woertlich: "So eine Abgabe kann sich zu einem buerokratischen Ungeheuer entwickeln." Kanzler Schroeder hatte gestern deutlich gemacht, dass sich die Wirtschaft wegen des Lehrstellenmangels auf ein Eingreifen der Bundesregierung einstellen muss. Wenn die Wirtschaft ihre Verpflichtungen nicht erfuelle, werde der Gesetzgeber handeln, hatte Schroeder erklaert.


Gewerkschaften kritisieren Schroeders Reformpolitik

Berlin. Die stellvertretende ver.di-Chefin Moenig-Raane hat die Reformpolitik von Bundeskanzler Schroeder kritisiert. Nach dem gestrigen Spitzentreffen im Bundeskanzleramt sagte die Gewerkschafterin, in der Sozialpolitik komme eine Schrecklichkeit nach der naechsten auf Deutschland zu. Moenig-Raane nannte in diesem Zusammenhang die Plaene der rot-gruenen Regierung, die Zumutbarkeitsregeln fuer Arbeitslose zu verschaerfen. DGB-Chef Sommer begruesste die Ankuendigung von Bundeskanzler Schroeder, Unternehmen, die ausbildungsunwillig sind, notfalls per Gesetz zu bestrafen.


Weltfriedensgebet in Aachen beendet

Aachen. Das erste Weltfriedensgebet ist ein Erfolg fuer den Dialog zwischen den Religionen gewesen. Das sagten die Organisatoren. In der Abschlusskundgebung wurde die Rechtfertigung von Gewalt im Namen Gottes verurteilt. Wer im Namen der Religionen Krieg fuehre, handle gegen Gott. Niemals koennten die Religionen Gewalt und Hass rechtfertigen, steht in dem gemeinsamen Appell, der von Christen, Muslimen, Juden, Hindus, Buddhisten und Schintoisten unterzeichnet wurde. An dem dreitaegigen Treffen haben mehr als 5000 Menschen aus verschiedenen Nationen teilgenommen.


Rheinland-pfaelzische CDU fuer finanziellen Ausgleich fuer Kommunen

Mainz. Die rheinland-pfaelzische CDU-Landtagsfraktion draengt weiter darauf, das so genannte Konnexitaetsprinzip in die Landesverfassung aufzunehmen. Wer den Kommunen zusaetzliche Aufgaben auftrage, muesse auch die Kosten uebernehmen, erlaeuterte CDU-Landes- und Fraktionschef Christoph Boehr. Zur "katastrophalen" Finanzlage der Gemeinden truegen Belastungen von Seiten des Landes, aber auch zusaetzliche Aufgaben des Bundes bei. Die CDU will ihren Antrag am kommenden Freitag in der Enquete-Kommission "Kommunen" einbringen. SPD und FDP hatten zuvor angekuendigt, der auch vom Staedtetag getragenen Forderung zu entsprechen.


Einigung in der Koalition ueber Einsparungen in Baden-Wuerttemberg

Stuttgart. Die Spitzen der baden-wuerttembergischen Regierungskoalition aus CDU und FDP haben sich zu einem Grossteil darauf geeinigt, wo im Landesetat 2004 gespart werden soll. Die Haushaltsstrukturkommission der Landesregierung will wegen des drastischen Rueckgangs der Steuereinnahmen eine weitere Milliarde Euro einsparen. Ministerpraesident Erwin Teufel erklaerte heute, die anvisierte Marke werde "bis auf 70 Millionen" Euro erreicht, ohne sich naeher dazu zu aeussern. Die Fraktionen beraten diese Woche auf Klausursitzungen ueber den Haushalt. Teufel rechnet mit heftigen Protesten gegen die Kuerzungsrunde aus allen Teilen der Gesellschaft. Er betonte, Einsparungen in dieser Hoehe habe es noch nie gegeben, und in einzelnen Ressorts sei die Grenze der Sparmoeglichkeit erreicht. Der Landesvater sprach sich gegen Einschnitte beim Landeserziehungsgeld aus. In der Koalition gibt es anscheinend Streit darueber. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa wurde der Haushaltsstrukturkommission gestern Abend vorgeschlagen, den Zuschuss fuer sozial schwache Eltern um zehn Prozent zu kuerzen. Das wuerde acht Millionen Euro einsparen. Ein Sprecher des Staatsministeriums wies diese Darstellung als "unzutreffend" zurueck und erklaerte, waehrend der Sitzung sei mit keinem Wort ueber das Landeserziehungsgeld gesprochen worden.


Neues aus der Autoindustrie

Im Jahr 2005 will die Stuttgarter Robert Bosch GmbH in die Produktion von Partikelfiltern fuer Dieselautos einsteigen. 200 Millionen Euro investiert der zweitgroesste Automobilzulieferer der Welt laut Bosch-Chef Franz Fehrenbach in Entwicklung und Fertigung. Das erklaerte er auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt. Schon nach drei Jahren rechne er mit einer Produktion von einer Million Diesel-Russfilter pro Jahr. - In der Kraftfahrzeugtechnik rechnet Bosch dieses Jahr mit einem Umsatz, der sich auf dem Niveau des Vorjahres (23 Milliarden Euro) bewegt. Ende 2003 wuerden im Bereich Kraftfahrzeugtechnik bei Bosch rund 147.000 Mitarbeiter beschaeftigt, das seien 2.000 mehr als im Jahr zuvor.

Der Stuttgarter Autobauer Mercedes Benz will ein neues Modell auf den Markt bringen, das die Eigenschaften von Limousine und Coupe vereint. Auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt ist der Mercedes CLS vorgestellt worden. Das Unternehmen will mit dem Modell ein neues Marktsegment schaffen. Mercedes-Chef Juergen Hubbert wies darauf hin, dass Mercedes bereits ein Drittel seines Absatzes mit Nischenfahrzeugen erzielt. Offiziell will DaimlerChrysler noch die Reaktionen des Publikums auf den CLS testen. Branchenkenner gehen jedoch davon aus, dass das Coupe auf den Markt kommen wird. Angetrieben wird es von einem Biturbo-Dieselmotor mit 265 PS, der nur 7,5 Liter verbrauchen soll. - Die Mercedes-Gruppe musste in den ersten acht Monaten des Jahres mit 805.600 Fahrzeugen einen leichten Absatzrueckgang von zwei Prozent hinnehmen. In Deutschland wurden bis Ende August 257.900 Autos abgesetzt - ein Rueckgang von 9,5 Prozent. In den USA gab es mit 142.200 verkauften Pkw einen neuen Absatzrekord (plus 4,4 Prozent).

Der Stuttgarter Autobauer Porsche hat durch den Gelaendewagen Cayenne seinen Jahresabsatz im Geschaeftsjahr 2002/03 (bis 31. Juli) um 23,2 Prozent auf 66.803 Fahrzeuge gesteigert. Dazu habe der seit Dezember erhaeltliche Cayenne mit 20.603 Fahrzeugen beigetragen, teilte Porsche mit. Der Sportwagenabsatz sei nach vorlaeufigen Zahlen allerdings um 14,8 Prozent auf 46.200 Einheiten gesunken. Der Konzernumsatz stieg um 15 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Auch das Ergebnis vor Steuern habe sich verbessert. Fuer das Geschaeftsjahr 2003/2004 erwartet Porsche weiter steigende Umsaetze. Dazu soll vor allem eine Sechszylinder-Variante des Cayenne beitragen, deren Motor von VW zugeliefert wird.


Deutsches Unternehmen darf erstmals Stammzellen importieren

Mainz. Das Robert-Koch-Institut hat erstmals einem Unternehmen erlaubt, menschliche embryonale Stammzellen zu importieren. Bisher erhielten nur Forscher eine Genehmigung. Die Firma ProteoSys aus Mainz will aus den embryonalen Stammzellen Nervenzellen entwickeln. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts soll dadurch erforscht werden, ob Arzneimittel auf Nervenzellen von Embryonen giftig wirken. ProteoSys will die Stammzellen aus den USA einfuehren. Ein Import ist in Deutschland nur in Ausnahmefaellen zulaessig. Voraussetzung ist ein hochrangiger Forschungszweck.


Preisanstieg um 1,1 Prozent

Wiesbaden. Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im August aufs Jahr gerechnet um 1,1 Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, blieb die Teuerung im Vergleich zum Juli dagegen unveraendert. Anders als haeufig in der Vergangenheit trugen die Preise fuer Heizoel und Kraftstoffe dieses Mal nicht zur Preissteigerung bei. Dagegen verteuerten sich vor allem einige Nahrungsmittel: So musste fuer Schokolade, aber auch fuer Fisch deutlich mehr Geld bezahlt werden. Fleisch und Obst waren dagegen billiger als im Vorjahr. Im Laufe des Sommers verteuerten sich wegen der Ernteeinbussen durch die Duerre einige Gemuesesorten wie Kopfsalat und Salatgurken erheblich.


Entscheidende Phase im Genehmigungsverfahren zum Flughafenausbau

Frankfurt. Das Genehmigungsverfahren fuer den Ausbau des Frankfurter Flughafens ist in die entscheidende Phase gegangen. Die Betreibergesellschaft Fraport leitete offiziell das Planfeststellungsverfahren fuer den Bau eines dritten Terminals und einer neuen Landebahn im Kelsterbacher Wald ein. Fuer die Erweiterung des Airports sind 3,3 Milliarden Euro veranschlagt. Fraport will die Landebahn 2006 fertigstellen und im Jahr darauf in Betrieb nehmen. Als Ausgleich fuer den zunehmenden Fluglaerm soll es ein Nachtflugverbot geben.


Haftstrafe fuer Lidl-Erpresser

Heilbronn. Das Landgericht in Heilbronn hat zwei Maenner wegen Erpressung der Discounter-Kette Lidl verurteilt. Der 40-jaehrige Haupttaeter muss wegen versuchter raeuberischer Erpressung fuenf Jahre und sechs Monate in Haft, sein 42-jaehriger Bekannter wegen Beihilfe zwei Jahre und neun Monate. Der 40-Jaehrige hatte im Februar 2003 versucht, Lidl um 1,15 Millionen Euro zu erpressen. Laut Gericht sei der Plan mit "hoher kriminelle Energie" ausgefuehrt worden. In welchem Ausmass der 42-jaehrige Angeklagte an der Tat beteiligt war, lasse sich nicht mehr ausreichend klaeren. Der 40-Jaehrige hatte im Februar 2003 versucht, Lidl um 1,15 Millionen Euro zu erpressen. Dabei hatte er gedroht, vergiftete Marmelade in die Regale der Filialen Ulm, Aalen, Ingolstadt und Nuernberg zu stellen. Der Anwalt des 40-jaehrigen Haupttaeters hatte auf drei bis vier Jahre Haft plaediert mit der Begruendung, sein Mandant sei "ausfuehrendes Organ" einer rumaenischen Kreditkartenfaelscherbande gewesen. Der Angeklagte hatte vor Gericht ein Gestaendnis abgelegt und dabei den 42-Jaehrigen als Mitlaeufer entlastet. Dessen Anwalt hatte fuer seinen Mandanten zwei Jahre Haft auf Bewaehrung gefordert.


Gestaendnis im Prozess um illegele Waffengeschaefte mit dem Irak

Mannheim. Einer der fuenf Angeklagten hat im Prozess um illegale Waffengeschaefte mit dem Irak die Vorwuerfe der Staatsanwaltschaft gestanden. Er habe sich jedoch nur widerwillig an den Geschaeften beteiligt. Der 60-jaehrige Hauptangeklagte stritt dagegen vor dem Mannheimer Landgericht ab, an den Schiebereien beteiligt gewesen zu sein. Fragen des Staatsanwalts beantwortete er nicht. Die beiden Maenner sollen illegal Bohrwerkzeuge zum Bau von Geschuetzrohren ueber Jordanien in den Irak geliefert und damit gegen das UN-Embargo und das Kriegswaffenkontrollgesetz verstossen haben. Zwei deutsche Geschaeftsmaenner waren bereits Ende Januar wegen derselben Geschaefte zu Haftstrafen verurteilt worden.


Regisseurin Leni Riefenstahl verstorben

Muenchen. Die Regisseurin und Fotografin Leni Riefenstahl ist tot. Sie starb ab Montag im Alter von 101 Jahren am Starnberger See. Riefenstahl war umstritten, weil sie waehrend des Nazi-Regimes Filme ueber die Reichsparteitage der NSDAP und ueber die Olympischen Spiele 1936 in Berlin gedreht hatte. Die Olympia-Produktion gilt als Meisterwerk der Filmgeschichte. Leni Riefenstahl wurde immer wieder vorgeworfen, sie sei politisch naiv gewesen und habe ihre Kunst den Nazis geliehen. Kulturstaatsministerin Weiss sagte, Riefenstahl stehe fuer ein deutsches Kuenstlerschicksal im 20. Jahrhundert: In ihrer kuenstlerisch-revolutionaeren Hellsicht ebenso wie in ihrer politischen Blindheit und Verblendung.


Basketball: Deutschland bei EM in Schweden ausgeschieden

Norrkoeping. Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft ist bei der Europameisterschaft in Schweden vorzeitig ausgeschieden. Im Entscheidungsspiel um den Einzug ins Viertelfinale unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Dettmann am Abend Italien mit 84:86. Durch die Niederlage haben die Deutschen, die vor dem Turnier zu den Favoriten gezaehlt hatten, auch die Qualifikation fuer die Olympischen Spiele in Athen im kommenden Jahr verpasst.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  0.8902 Euro
Kanada(1 $)  0.6519 Euro
England(1 Pfund)  1.4176 Euro
Schweiz(100 sfr)  64.645 Euro
Japan(100 Yen)  0.7655 Euro
Schweden(100 skr)  10.943 Euro
 
Einige Indizes:
Dax:3604( aktuell )  
Dow-Jones-Index:9559( Stand 17:00 MESZ )  
Nikkei-Index:10922
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ