GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 08.09.1999



* SPD in Brandenburg setzt Gespraeche mit beiden moeglichen Partnern fort
* Manfred Weiss neuer designierter Justizminister in Bayern
* Prozess gegen Ex-Vulkan-Vorstand beginnt in Bremen
* Schroeder lehnt nach Wahlniederlagen Aenderungen am Sparpaket ab
* DGB legt alternatives Rentenkonzept vor
* Scheidende EU-Komission bewertet deutsche Arbeitsmarktpolitik negativ
* Boerse



SPD in Brandenburg setzt Gespraeche mit beiden moeglichen Partnern fort

Die brandenburgische SPD will ihre Sondierungsgespraeche zur Bildung einer Koalition sowohl mit der CDU als auch mit der SPD fortsetzen. Das kuendigte Ministerpraesident Stolpe in Potsdam an. Zuvor war die SPD mit Vertretern der PDS zusammengekommen, um Gemeinsamkeiten un Meinungsunterschiede auszuloten. Eine Entscheidung gebe es aber noch nicht. Stolpe raeumte allerdings ein, dass die Differenzen mit der PDS groesser seien als mit der CDU. Die Gespraeche sollen am Donnerstag (CDU) bzw. am Freitag (PDS) fortgesetzt werden. Sozialministerin Hildebrandt warnte vor einem Buendnis mit der Union.


Manfred Weiss neuer designierter Justizminister in Bayern

Der bayerische Ministerpraesident Stoiber hat den CSU-Fraktionsvize Manfred Weiss offiziell als neuen Justizminister vorgeschlagen. Die Mitarbeit des 55-jaehrigen stelle eine Staerkung des Profils der Regierungsarbeit dar, sagte Stoiber. Weiss wird Nachfolger von Alfred Sauter, der am Wochenende im Zuge der Affaere um die Millionenverluste der bayerischen Landeswohnungs- und Staedtebaugesellschaft LWS fristlos entlassen worden war. Der Landtag muss der Entscheidungs Stoibers noch zustimmen. Neuer stellvertretender CSU-Fraktionschef soll Alois Glueck werden.


Prozess gegen Ex-Vulkan-Vorstand beginnt in Bremen

Vor dem Bremer Landgericht hat einer der umfangreichsten Wirtschaftsprozesse der Nachkriegszeit begonnen. Der fruehere Konzernchef Hennemann und drei ehemalige Vorstandsmitglieder der Bremer Vulkan Verbund AG haben ihre Aussagen verweigert. Dies teilten ihre Anwaelte mit. Zuvor hatten sie den Vorwurf der Untreue zurueckgewiesen. Den Angeklagten wird vorgeworfen, Treuhandbeihilfen fuer die beiden Ostwerften des Verbunds in Hoehe von 854 Mio. DM abgezweigt und in marode Tochterfirmen im Westen gesteckt zu haben. Fuer das Verfahren sind 31 Verhandlungstage vorgesehen.


Schroeder lehnt nach Wahlniederlagen Aenderungen am Sparpaket ab

Nach den Wahlschlappen der SPD im Saarland und in Brandenburg hat der Bundeskanzler und SPD-Vorsitzende Schroeder Abstriche am Sparpaket abgelehnt. Der Bildzeitung sagte Schroeder, das Sparvolumen und die Grundlinie des Programms stuenden nicht zur Disposition. Als Bundeskanzler koenne er wichtige Entscheidungen nicht davon abhaengig machen, dass in Deutschland im Schnitt alle 90 Tage gewaehlt werde. Der Bundesrat beraet am Donnerstag in erster Lesung ueber Teile des Sparpaket. Zur Debatte stehen Steuerbereinigungs- und Familienfoerderungsgesetz sowie die Oekosteuerreform.


DGB legt alternatives Rentenkonzept vor

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat eine Alternative zum Rentenkonzept der Bundesregierung vorgelegt. Wie die stellvertretende Vorsitzende Engelen-Kefer der Neuen Osnabruecker Zeitung sagte, soll danach die Rentenanpassung im naechsten Jahr mit 1,7% einen Punkt hoeher ausfallen als der von Bundesarbeitsminister Riester vorgesehene Inflationsausgleich. Die Bundesregierung lehnte die Konzepte ab; sie wuerden entgegen den Plaenen der Regierung zu hoeheren Rentenbeitraegen fuehren, sagte eine Sprecherin von Bundesarbeitsminister Riester in Berlin.


Scheidende EU-Komission bewertet deutsche Arbeitsmarktpolitik negativ

Die scheidende EU-Komission hat der Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. In Deutschland seien noch erhebliche Anstrengungen noetig, um den Standard der EU-Partner zu erreichen, sagte EU-Arbeitskomissar Flynn in Bruessel nach der voraussichtlich letzten Zusammenkunft der alten EU-Komission. Die Entwicklung in der gesamten europaeischen Union sei aber positiv. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben Flynns rund 1,8 Mio. neuer Arbeitsplaetze geschaffen. Die EU-Komission lobte die Anstrengungen in Grossbritannien, Daenemark und Schweden.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,8491 DM= 0.9454 Euro
Kanada(1 $)  1,2418 DM= 0.6349 Euro
England(1 Pfund)  2,971 DM= 1.5190 Euro
Schweiz(100 sfr)  122,2852 DM= 62.523 Euro
Japan(100 Yen)  1,6678 DM= 0.8527 Euro
Schweden(100 skr)  22,6947 DM= 11.603 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5400,70( aktuell )  
Dow-Jones-Index:11043,62( Stand 17:00 MESZ )  
11034,13( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:17641,38
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

B5    22:00 MESZ
DLF    19:00 MESZ