Wohnhausbrand in der Stuttgarter Altstadt |
Stuttgart. In der Stuttgarter Altstadt hat es am fruehen Morgen einen
Grossbrand gegeben. Dabei kamen sieben Menschen ums Leben. Weitere 19
Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Unter den Toten sind auch zwei
Kinder im Alter von 2 und 4 Jahren.
Die Ursachen des Brandes sind noch nicht bekannt. Nach Angaben der Polizei
wird Brandstiftung nicht ausgeschlossen. Anzeichen fuer einen auslaender-
feindlichen Anschlag gebe es jedoch nicht. Zur Brandzeit hielten sich nach
Polizeiangaben etwa 50 Menschen in dem fuenfstoeckigen Wohn- und Geschaefts-
haus in der Gaissstrasse nahe dem Rathaus auf. Darunter viele Auslaender
verschiedener Nationalitaet.
Das Haus, in dem sich im Parterre ein Restaurant befindet, ist ab dem zweiten
Stock aufwaerts vollkommen ausgebrannt.
Als die Feuerwehr am fruehen Morgen zum Brand kam, stand das Treppenhaus bereits
in Flammen. Die Hausbewohner mussten ueber Leitern und Sprungkissen geborgen
werden. Dabei stuerzte eine Frau zu Tode.
Bei der Pressekonferenz am Nachmittag wurde berichtet: fahrlaessige oder
vorsaetzliche Brandstiftung ist die wahrscheinliche Ursache fuer das
verheerende Feuer heute morgen. Von den 16 zum Teil schwer verletzten Personen
befinden sich noch zehn in der Klinik. Nach den Erkenntnissen der Polizei
galt der Eingangsbereich des Hauses als Fixertreffpunkt, die Tuer war fuer
gewoehnlich immer offen. Fixerutensilien sind auch heute morgen gefunden worden,
eine weggeworfene Zigarettenkippe koennte den Brand ausgeloest haben. Durch
Renovierungsarbeiten lagerten naemlich im Eingangsbereich dieses Hauses bis
unter die Decke Kartonagen, die das Feuer natuerlich schuerten und es nahezu
explosionsartig austreten liesen. Eine Polizeistreife war noch um halb 2
unterwegs um das Haus wegen des Fixertreffpunkts zu kontrollieren, um halb 4
war die Streife erneut vor Ort, entdeckte da das Feuer, da war es fuer die
7 Menschen schon zu spaet. |
Oeffentliche Sitzung des Abhoeruntersuchungsausschuss |
Stuttgart. Der Abhoeruntersuchungsausschuss des baden-wuerttembergischen Land-
tags wird sich heute erstmals in oeffentlicher Sitzung mit der Affaire, des
unter Mafia-Verdacht stehenden stuttgarter Restaurantinhabers Lavorato (sp?)
befassen. Als Zeugen sind Landesjustizminister Schaeuble, Innenminster
Birzele und CDU Landtagsfraktionschef Oettinger geladen. Geklaert werden
soll unter anderem, ob Oettinger, als langjaehriger Bekannter Lavoratos von
Schaeuble unberechtigterweise ueber Ermittlungen gegen den Restaurantbesitzer
und die Telefonueberwachung informiert wurde.
Landesjustizminister Schaeuble (CDU) hat den Vorwurf des Geheimnisverrats
entschieden zurueckgewiesen. Hierzu sagte er, dass er im September 1992 den
CDU Landtagsfraktionschef Oettinger ueber die Telefonueberwachung informiert,
um zu verhindern, dass der Parteifreund unwissentlich von der Mafia benutzt
werde. Es sei grotesk ihm deshalb eine Verletzung von Dienstgeheimnissen
vorzuwerfen, so Schaeuble.
Das organisierte Verbrechen, so Birzele, versuche Politiker auch ohne deren
Wissen fuer seine Ziele einzuspannen. Er halte es deswegen fuer seine Pflicht,
in der Oeffentlichkeit stehende Personen wie Oettinger, vor solchen Gefahren
zu warnen. Den Vorwurf, er habe durch die Warnung Oettingers und die Unter-
richtung des Ministerpraesidenten und des Regierungssprechers ein Dienst-
geheimnis verletzt, wiess Schaeuble als grotesk zurueck. Beide Minister
betonten im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den Stuttgarter Pizzeria-
Betreiber sei Oettinger selbst nie in irgendeinen Verdacht geraten. Der CDU-
Fraktionsvorsitzende erklaerte bei seiner Befragung heute nachmittag, er habe
im langjaehrigen Kontakt mit dem italienischen Wirt nie Grund zu der Annahme
gehabt, er koenne etwas mit der Mafia zu tun haben. |
KKW Biblis A schaelt automatisch ab |
Wiesbaden. Das umstrittene Atomkraftwerk Biblis A hat sich am Nachmittag
nach einem Stoerfall automatische abgeschaltet. Kraftwerksleiter Diestler
teilte mit, im Bereich der Dampfturbine, ueber die das Kraftwerk Strom
erzeuge, habe es eine Stoerung gegeben. Dadurch sei der Oeldruck gesunken.
In einem solchen Falle schalte sich der Reaktor sofort selbsttaetig ab.
Bundesumweltminister Toepfer hatte gestern Abend die Wiederinbetriebnahme
nach der Jahresinspektion angeordnet. Nach einem mehrstuendigen Probelauf
haette in der kommenden Nacht die Stromerzeugung beginnen sollen. |
Verstaerkter Druck auf Tandler |
Muenchen. Der Druck auf den stellvertretenden CSU Vorsitzenden Tandler aus
den Reihen seiner eigenen Partei nimmt zu. Mehrere Mitglieder der CSU
Fraktion im bayerischen Landtag forderten Tandler auf, die Parteispitze zu
verlassen. Anlass ist die Tatsache, dass der fruehere bayerische Finanz-
minister einen Privatkredit von 700.000 DM bei dem steuerfluechtigen Unter-
nehmer Zwick aufgenommen hat. Fraktionschef Glueck forderte Tandler zu
einer umfangreichen Stellungnahme auf. Ein Ruecktritt sei aber nicht dis-
kutiert worden. Waehrend Tandlers Amtszeit als Finanzminister war die
Niederschlagung von Zwicks Steuerschulden in Hoehe von fast 71 Mio. DM
vorbereitet worden. |
Tarifstreit im Bankgewerbe und der Druckindustrie |
Duesseldorf/Frankfurt a.M. Die Arbeitgeber im westdeutschen Bankgewerbe haben
nach Gewerkschaftsangaben fuer die 430.000 Beschaeftigten 1.75 % mehr Gehalt,
rueckwirkend zum 1. Februar, angeboten. Vor der 4. Verhandlungsrunde betonten
Gewerkschaftsvertreter, dieser Vorschlag entspreche nicht der Leistungsfaehig-
keit der Banken und koenne nur als erstes Angebot aufgefasst werden. Die
Tarifverhandlungen fuer die rund 250.000 Beschaeftigten der deutschen Druck-
industrie sind heute ohne Ergebnis auf den 23. Maerz vertagt worden. |
DGB kritisiert Lehrstellenabbau in Baden-Wuerttemberg |
Stuttgart. Kritik am Lehrstellenabbau bei Gross- und Mittelbetrieben hat der
DGB Baden-Wuerttemberg geuebt. Der stellvertretende DGB-Landesvorsitzende
Manns erklaerte, der Abbau bei den Ausbildungsplaetzen sei besorgniserregend
und stehe im Widerspruch zu Klagen der Industrie ueber zu hohe Studentenzahlen.
Das Landesarbeitsamt erklaerte zu dieser Kritik, zwischen Oktober 1993 und
Ende Februar 1994 sei die Zahl der Lehrstellenangebote der Wirtschaft um
24 % zurueckgegangen. Dies seien ueber 28.000 Ausbildungsplaetze weniger als
vor einem Jahr. Allerdings stuenden deutlich weniger Bewerber zur Verfuegung
als Lehrstellen vorhanden seien. |
Regierung und Wirtschaftsverbaende wollen Konjunktur ankurbeln |
Muenchen. Die Bundesregierung und die grossen deutschen Wirtschaftsverbaende
wollen gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um die Konjunktur wieder in
Schwung zu bringen. Das wurde heute bei einem Treffen zwischen Bundeskanzler
Kohl und fuehrenden Wirtschaftsvertretern am Rande der Handwerksmesse in
Muenchen deutlich. Kohl betonte dabei, die Bekaempfung der hohen Arbeitslosig-
keit sei derzeit die wichtigste Herausforderung. Zugleich sprach sich der
Kanzler fuer mehr Teilzeitarbeit sowie den Abbau von Lohnnebenkosten aus. |
Koalitionskrise in Brandenburg |
Potsdam. Die Ampelkoalition in Brandenburg von Ministerpraesident Stolpe (SPD)
steckt offenbar in einer tiefen Krise. Streitpunkt sind nicht mehr nur die
angeblichen Stasi-Verstrickungen des Ministerpraesidenten Manfred Stolpe,
Streitpunkt ist nun mittlerweile auch die Frage, ob Stolpe vor dem Unter-
suchungsausschuss gelogen hat. Buendnis-Fraktionschef Guenther Noke (sp ?)
bezichtigte Stolpe oeffentlich, ein Luegner zu sein. Die SPD forderete Noke
daraufhin auf, seine massiven Vorwuerfe zurueckzunehmen, andernfalls sei das
Tischtuch zerschnitten, sagte SPD-Fraktionschef Wolfgang Birtler (sp ?).
Der dritte Ampelpartner FDP hat sich bisher nicht in diesen Streit eingemischt.
Hintergrund sind die neuen Dokumente, aus denen hervorgehen soll, das Stolpe
sich am 21. November 1978 mit den Stasi-Offizieren Wiegand und Rossberg
getroffen haben soll, um im konspirativen Stasi-Objekt Wendenschloss die
DDR-Verdienstmedaille zu bekommen. Stolpe bestreitet das weiterhin. Heute
musste nun Ex-Stasi-Offizier Rossberg noch einmal vor den Untersuchungsaus-
schuss. Es wird nicht ausgeschlossen, dass auch Stolpe selbst noch einmal
verhoert wird. |
CeBIT eroeffnet |
Hannover. Die weltgroesste Computermesse CeBIT'94 eroeffnet am Morgen in der
niedersaechsichen Hauptstadt ihre Pforten. Die Veranstalter rechnen bis zum
kommenden Mittwoch mit ueber 600 Tausend Besuchern. Fast 6 Tausend Aussteller
aus ueber 50 Laender bieten neue Computer sowie Buero- und Informationstech-
nik an. Die Computerbranche rechnet mit 1994 in Europa mit einer Umsatzstei-
gerung von rund zwei Prozent gegenueber dem vergangenen Jahr. |
Toepfer will Giftmuell aus Albanien zurueckholen |
Bonn. Bundesumweltminister Toefper will den Giftmuell aus Albanien zurueck-
holen lassen. Die Aktion wird seiner Ansicht nach 10 Mio. DM kosten. Toepfer
sagte, der Ruecktransport der in der ehemaligen DDR hergestellten und jetzt
in einem Zug in Albanien lagernden Pestizide, werde wahrscheinlich per Schiff
erfolgen. Er hoffe im Mai einen entsprechenden Auftrag erteilen zu koennen.
Toepfer betonte, es gebe keine Pflicht den Giftmuell zurueckzunehmen, die
Pestizide seien legal exportiert worden. Die Rueckholung sei eine humanitaere
Geste. Toepfer sprach sich ausserdem dagegen aus, die Ausfuhr von gefaehrlichen
Abfaellen grundsaetzlich zu verbieten. Es gebe bereits ein ausgewogenes und
sinnvolles System von Exportverboten und Genehmigungspflichten. |
Regierung ueber neue Regelung bei Autodiebstahlsicherungen |
Bonn. Zur Bekaempfung des Autodiebstahls wird die Automobilindustrie spaetestens
ab 1. Januar 1995 elektronische Wegfahrsperren fuer Neuwagen anbieten. Dies
berichteten Verkehrsminister Wissmann und Innenminister Kanter nach Beratungen
mit Vertretern des BKA, der Autoindustrie und Versicherungen. Sie seien sich
dabei einig gewesen, dass die elektronische Wegfahrsperre das wirksamste
technische Mittel zur Verhinderung der Autodiebstaehle sei. |
Mehr Kinder mit Missbildungen an der Nordsee zur Welt gekommen |
Koeln. Nach Informationen des ARD-Magazins Monitor sind an der deutschen
Nordseekueste in den vergangenen Jahren auffallend viele Kinder ohne Haende
geboren worden. In einem Bericht heisst es, die Missbildungen seien gehaeuft
in der Industrieregion um Wilhelmshafen aufgetreten. Vor kurzen war bekannt
geworden, dass an der britischen Kueste in den vergangenen sechs Jahren mind.
25 Kinder mit Missbildungen von Haenden und Armen zur Welt gekommen sind.
Alle stammten aus der Umgebung von Industrieregionen. |
Fluechtlinge aus Bangla Desh und Sri Lanka auf Autobahn ausgesetzt |
Sinzheim. An der Autobahn A6 im Rhein-Neckar-Kreis sind in der vergangenen
Nacht 39 illegale Einwanderer aus Bangla Desh und Sri Lanka offenbar von
Schleppern ausgesetzt worden. Autofahrer machten die Polizei auf die Personen-
gruppe aufmerksam, die auf dem Stand- und Mittelstreifen der Autobahn
Heilbronn-Mannheim unterwegs war. Die zumeist jugendlichen Fluechtlinge
wurden in die zentrale Anlaufstelle fuer Asylbewerber in Karlsruhe gebracht.
Nach Angaben der Behoerden sagten mehrere Personen aus, sie seien ueber
Moskau und Prag nach Deutschland eingereist. |
Kooperation von russischer und deutscher Polizei |
Moskau/Wiesbaden. Die Polizeibehoerden von Russland und Deutschland haben zur
Bekaempfung von Verbrecherbanden einen heissen Drath geschaltet. Das BKA
teilte mit, man erhoffe sich eine Erleichterung der Zusammenarbeit auf dem
Gebiet der Verbrechensbekaempfung. Bislang erschwerten die schlechten Telefon-
verbindungen die Kommunikation der Polizeibeamten. |
Kabarettist Juergen von Manger gestorben |
Herne. Der Kabarettist Juergen von Manger ist gestorben. Wie erst heute aus
seiner Familie bestaetigt wurde, starb das Ruhrgebietsoriginal bereits gestern
abend im Alter von 71 Jahren. Von Manger war nach einen Schlaganfall 1985
halbseitig gelaehmt und konnte nicht mehr auftreten. |
KSC im UEFA-Cup Halbfinale |
Karlsruhe. Fussballbundesligst Karlsruher SC hat das Halbfinale des UEFA-
Cups erreicht. Im Rueckspiel des Viertelfinales besiegte der KSC Boavista
Porto mit 1:0. Das Hinspiel war unentschieden ausgegangen. |
Bremen spielt in der Champions League unentschieden |
In einem Spiel der Champions League trennen sich in Bremen die Mannschaften
des SV Werder Bremen und AC Mailands nach gutem Spiel 1:1 . |
Quellen |
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