Euro verbucht Kursgewinne, nur Amerika reagiert verhalten |
Die europaeischen Aktienmaerkte haben den Euro heute mit hohen
Kursgewinnen begruesst. Am ersten Euro-Handelstag verbuchten die Haendler
auf dem Frankfurter Boersenparkett ein Plus von 4%. Aehnlich war es an
vielen anderen Boersen in Europa.
Die US-Regierung dagegen begruesste zwar die Euro-Staerke, reagierte aber
verhalten. Wenn die Wirtschaft in Europa wachse, dann profitierten davon
auch amerikanische Unternehmen, hiess es weiter. Bedenken, der Euro koenne
den Dollar als Reservewaehrung Nr. 1 abloesen, wollte man nicht gelten
lassen. Und auch der US-Finanzminister wiegelte erstmal ab, der Euro sei
eine Waehrung wie jede andere auch. Amerika muesse sich jetzt auf die
eigenen Staerken besinnen, und dazu benoetige es eine solide
Wirtschaftspolitik.
Der Euro hat im internationalen Devisenhandel zum Start Kursgewinne
verbucht. Die neue europaeische Einheitswaehrung notierte an der Boerse in
Tokio mit 1.1850$. Dies sind 1,5% ueber dem Wert, der am Silvestertag bei
der Kursfestsetzung in Bruessel angegeben wurde. Auch in Singapur, dem
zweitgroessten Devisenhandelsplatz in Asien kletterte die neue
europaeische Waehrung auf 1.18$. |
Fischer bekennt sich zur Erweiterung der EU |
Bundesaussenminister Fischer hat bei der offiziellen Uebernahme des
EU-Ratsvorsitzes ein klares Bekenntnis zur Erweiterung der Europaeischen
Union abgelegt. Deutschland bleibe Anwalt der Laender Mittel- und
Osteuropas, sagte Fischer nach einem Gespraech mit seinem
oesterreichischen Kollegen Schuessel, der ihm die Amtsgeschaefte uebergab.
Zugleich bezeichnete Fischer die Neuordnung der europaeischen Finanzen
als Voraussetzung fuer die Erweiterung der Union. Sobald die EU-Staaten
eine Einigung ueber die inneren Reformen erzielt haetten, koennten auch
konkrete Beitrittstermine genannt werden. |
Doppelte Staatsbuergerschaft erfordert laut CSU eine 2/3-Mehrheit |
Fuer die Einfuehrung der doppelten Staatsbuergerschaft ist nach Ansicht
der CSU eine 2/3-Mehrheit sowohl im Bundestag als auch im Bundesrat
erforderlich. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf
ein Thesenpapier, das der Klausurtagung in Wildbad Kreuth am Mittwoch
vorgelegt werden soll. Darin heisst es, aus verfassungspolitischen
Gruenden muessten sich die Regierungsparteien um einen breiten Konsens
bemuehen. Die Plaene von SPD und Gruenen seien undurchdacht und
integrationsfeindlich, schreibt der Autor des Papiers, der
CSU-Innenexperte Zeitelmann. |
Kritik gegen Unterschriftensammlung gegen doppelte Staatsbuergerschaft |
Die Union hat wegen ihrer angekuendigten Unterschriftensammlung gegen die
doppelte Staatsbuergerschaft scharfe Kritik einstecken muessen. Bei
Koalition und FDP hiess es, damit wachse die Gefahr einer
fremdenfeindlichen Stimmung. FDP-Chef Gerhardt hielt seinem
CDU-Amtskollegen Schaeuble vor, nicht mehr auf der Hoehe der Zeit zu sein.
Diese Kritik liess Wolfgang Schaeuble heute kalt. Er haelt es nach eigenen
Worten naemlich fuer einen nicht mehr gutzumachenden Fehler, wenn die
doppelte Staatsbuergerschaft unkorrigiert nach rot-gruenen Plaenen in die
Tat umgesetzt wird. Im Gegensatz zur Regierung verlangt die Union
Pruefungen, beispielsweise Sprachtests oder Tests der Verfassungstreue,
die die Anwaerter auf die deutsche Staatsangehoerigkeit erst einmal
bestehen muessten. |
Schorlemmer fuer Amnestie von DDR-Unrecht |
Der fruehere Buergerrechtler Schorlemmer hat sich fuer eine Amnestie von
DDR-Unrecht ausgesprochen. Davon ausgenommen bleiben sollten allerdings
schwere Menschenrechtsverletzungen, schreibt der Friedenspreistraeger des
deutschen Buchhandels in einem Beitrag fuer den Berliner Tagesspiegel. Die
Justiz habe 10 Jahre die Verantwortlichkeiten geprueft und nur einen
Bruchteil der Beschuldigten zu relativ geringen Haftstrafen verurteilt,
betont Schorlemmer. Eine Amnestie solle kein Schlussstrich sein, sondern
ein juristischer Verzicht, der den inneren Frieden foerdern und es
gestatten solle, die Debatte freier zu fuehren. |
Hoepner fordert Abschlussgesetz fuer DDR-Unrecht |
Sachsen-Anhalts Ministerpraesident Hoepner hat ein Abschlussgesetz fuer
DDR-Unrecht gefordert. In einem Beitrag fuer dei Berliner Zeitung schrieb
der SPD-Politiker, ein solches Gesetz solle noch in der laufenden
Legislaturperiode verabschiedet werden. Es gehe ihm dabei um Integration,
nicht um einen Schlussstrich. Das Zusammenwachsen in Deutschland koenne
nicht gelingen, wenn ganze Gruppen ehemaliger DDR-Buerger auf laengere
Zeit oder dauerhaft benachteiligt oder mit einem Stigma versehen wuerden.
Hoepner distanzierte sich nachdruecklich von Forderungen nach einer
Amnestie oder Rehabilitation. |
Streit um Steuer auf Atomstrom entschaerft sich |
In der rot-gruenen Koalition hat sich die Diskussion um die von
Umweltminister Trittin vorgeschlagene Sondersteuer auf Atomstrom
entschaerft. Trittin selbst signalisierte heute Kompromissbereitschaft.
Man koenne sich auch andere Loesungen fuer eine steuerliche
Gleichbehandlung bei der Stromerzeugung vorstellen, hiess es. Trittin
hatte zunaechst vorgeschlagen, Atomstrom ab April zusaetzlich mit 1 Pf je
Kilowattstunde zu besteuern. |
Schulte fordert weitere Senkung der Lohnnebenkosten |
DGB-Chef Schulte hat die Bundesregierung aufgefordert, die Lohnnebenkosten
weiter zu senken. Dafuer koennten zum Beispiel versicherungsfremde
Leistungen ueber Steuern finanziert werden, so Schulte. Statt einer
solchen Umfinanzierung koennte aber auch die Mehrwertsteuer erhoeht werden. |
Ueber 900.000 Mercedes-PKW 1998 verkauft |
Daimler-Chrysler hat 1998 deutlich mehr Mercedes-PKW abgesetzt als bisher
bekanntgegeben. Im abgelaufenen Jahr seien mehr als 900.000 Mercedes
verkauft worden, mehr als jemals zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr bedeute
das ein Absatz-Plus von 26%. Bisher hatte Daimler-Chrysler von deutlich
mehr als 850.000 verkauften Mercedes-PKW im Jahre '98 gesprochen. |
Hausmann Europa-Kandidat der Suedwest-FDP |
Der fruehere Wirtschaftsminister Hausmann fuehrt die
baden-wuerttembergischen Liberalen in die Europawahl am 13. Juni. Der
stellvertretende FDP-Landesvorsitzende wurde heute bei der
Landesvertreterversammlung der Suedwest-FDP mit 249 von 357 gueltigen
Stimmen als Spitzenkandidat gewaehlt. Auf Hausmanns Gegenkandidatin Elke
Eisler aus Goeppingen entfielen 94 Stimmen. Ueber die Bundesliste zur
Europawahl entscheidet die Bundes-FDP am 23. Januar. |
Zahl der Ueberstunden nach wie vor hoch |
Die Deutschen haben 1998 rund 1,83 Milliarden bezahlte Ueberstunden
gemacht. Nach Angaben des Forschungsinstituts der Bundesanstalt fuer
Arbeit entspricht das rein rechnerisch 1,2 Millionen Arbeitsplaetzen mit
normaler Arbeitszeit. |
Boerse |
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Quellen |
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