Nach dem Anschlag von Kabul |
Ramstein. Nach dem Sprengstoffanschlag in Kabul sind bis auf einen
alle verletzten Bundeswehrsoldaten wieder in Deutschland. Am Vormittag
landete eine Maschine mit drei Verwundeten an Bord auf dem
US-Militaerflughafen in Ramstein in Rheinland-Pfalz. Die meisten
Soldaten waren schon gestern zurueckgekommen. Der letzte der 29
Verletzten soll in den kommenden Tagen nach Deutschland gebracht
werden. Die Soldaten werden nun in Militaerkrankenhaeusern behandelt,
sie erlitten teils schwere Brandverletzungen. Terroristen hatten am
Samstag einen Sprengsatz neben einem Militaerbus in der afghanischen
Hauptstadt gezuendet. Vier Bundeswehrsoldaten starben bei dem
Anschlag. Die Bundeswehr hat erste Konsequenzen aus dem
Selbstmord-Attentat von Kabul gezogen. Vorlaeufig sollen in
Afghanistan keine deutschen Soldaten mehr in Bussen transportiert
werden, soweit das moeglich ist. Das kuendigte ein Bundeswehr-Sprecher
an. Ausserdem seien die Soldaten in Afghanistan angewiesen worden,
besonders streng auf ihren eigenen Schutz zu achten.
Verteidigungsminister Struck plant weiter, deutsche Soldaten in
Zukunft auch ausserhalb der afghanischen Hauptstadt zu stationieren.
Das machte Struck heute deutlich. Einen Abzug der Friedenstruppe aus
Afghanistan lehnte er ab. Dagegen forderte der CSU-Abgeordnete
Schmidt, die Plaene fuer eine Stationierung der Friedenstruppe
ausserhalb Kabuls vorerst nicht weiter zu verfolgen. Schmidt ist
verteidigungspolitischer Sprecher der Unionsfraktion. |
Rentenkuerzungen abgelehnt |
Die Bundesministerin fuer Gesundheit und Soziale Sicherung, Ulla
Schmidt, hat den Rentnern zugesichert, dass die Altersbezuege im
kommenden Jahr nicht gekuerzt werden. Allerdings wuerden die
Zuwaechse in den kommenden Jahren geringer ausfallen, sagte Frau
Schmidt. Zudem muessten auch die Erwerbstaetigen Einschraenkungen
hinnehmen, beispielsweise beim Weihnachts- und
Urlaubsgeld. |
Opposition zeigt sich selbstkritisch |
Berlin. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Merz, hat
Fehler in der Oppositionsarbeit eingeraeumt. Der Zeitung
"Tagesspiegel" sagte Merz, so sei es CDU und CSU bei der Reform der
Handwerksordnung nicht gelungen, mit ihren Vorschlaegen
durchzudringen. Die Strategie der Union sei auf Ablehnung der Reform
ausgerichtet und nicht auf eine eigene, bessere. Bei den
Sozialreformen der Regierung liege die Union in der Entwicklung eines
Gegenkonzepts zeitlich ein bisschen zurueck, doch rechne er bald mit
Ergebnissen, sagte Merz. Nach seinen Worten wird die Reformkommission
der Union unter der Leitung des frueheren Bundespraesidenten Herzog
aber bald zu Ergebnissen kommen. Ein foermliches Zusammengehen mit der
SPD schloss Merz erneut aus. |
Unionslaender gegen Enquete-Kommssion zur Kulturpolitk |
Berlin. Die unionsgefuehrten Bundeslaender sind gegen die
Einfuehrung einer Enquetekommission des Bundestages zur
Kulturpolitik. Ihr Sprecher, der bayrische CSU-Politiker
Zehetmair, sagte der Nachrichtenagentur dpa, die Einfuehrung einer
solchen Kommission sei mit der eines Buchhalters beim
Schattenboxen vergleichbar. Zehetmair ist der Ansicht, dass die
Kultur in Deutschland vor allem unter Geldmangel und
Publikums-Rueckgang leidet. Diese Probleme liessen sich weder durch
Gutachten noch durch Expertenanhoerungen loesen, sagte er, sondern
nur durch einen wirtschaftlichen Aufschwung. SPD und Gruene im
Bundestag haben letzte Woche angekuendigt, dass die
Enquete-Kommission zur Kulturpolitik im Herbst ihre Arbeit
aufnehmen soll. |
DGB warnt vor Kuerzung der Entfernungspauschale |
Berlin. Der Deutsche Gewerkschaftsbund warnt davor, die
Entfernungspauschale fuer Berufspendler zu kuerzen. Dies waere ein
Angriff auf Millionen von Arbeitnehmern, sagte Vorstandsmitglied
Putzhammer. Wer beispielsweise taeglich 60 Kilometer zur Arbeit
fahre, muesste auf bis zu 2200 Euro im Jahr verzichten. Die
Landesregierungen von Hessen und Nordrhein-Westfalen haben
angeregt, dass Pendler mindestens 50 Kilometer zwischen Wohnung
und Arbeitplatz zuruecklegen muessen, um die Pauschale zu erhalten.
Bisher reichen 10 Kilometer. |
Schutz der Wuerde des Menschen gefordert |
Wassertruedingen. Zum Abschluss des 52. Bayerischen Evangelischen
Kirchentag haben die Teilnehmer vor einer Einschraenkung des
Begriffs der Menschenwuerde gewarnt. Gerade im Hinblick auf die
modernen Methoden bei der Schwangerschaftsdiagnostik duerfe der
Wert eines menschlichen Lebens nicht daran gemessen werden, ob
ein Mensch gesund und leistungsfaehig ist. Jedes Leben sei
wertvoll, weil es fuer Gott wertvoll ist. An dem Kirchentag auf
dem Hesselberg bei Wassertruedingen hatten rund 14.000
evangelische Christen aus ganz Bayern teilgenommen. |
Weitere Einschnitte gefordert |
Arbeitgeberpraesident Hundt hat in der Tageszeitung "Die Welt"
gefordert, dass auch aeltere Erwerbslose nur noch fuer ein Jahr
Arbeitslosengeld erhalten. Ueberlange Bezugszeiten seien keine
Foerderung, sondern vor allem fuer aeltere Beschaeftigte ein
Hindernis, wieder einen Job zu bekommen, so ein Argument von
Hundt. Die Bundesregierung plant im Rahmen der Agenda 2010,
Erwerbslosen unter 55 Jahren nur noch ein Jahr Unterstuetzung zu
gewaehren. Fuer aeltere soll es maximal 18 Monate Arbeitslosengeld
geben. Dies kritisierte Hundt als nicht konsequent genug. |
Moellemann wird am Freitag beigesetzt |
Der verstorbene fruehere FDP-Spitzenpolitiker Moellemann wird am
kommenden Freitag unter Ausschluss der Oeffentlichkeit beigesetzt.
Auf Wunsch der Familie sollen an der Beerdigung nur
Familienangehoerige und enge Freunde des Verstorbenen teilnehmen.
Ob die Familie einem Staatsakt zustimmt ist offen. |
Weihbischof Rolly in den Ruhestand verabschiedet |
Mainz. Der Mainzer Weihbischof und Domdekan Wolfgang Rolly ist am
Pfingstmontag offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden.
Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann dankte dem 75jaehrigen bei
einer Feierstunde fuer seinen fuenf Jahrzehnte waehrenden
Priesterdienst. Rolly habe "mit kluger Voraussicht und langem
Atem" die Wege zu einer stetigen Verbesserung und Vertiefung der
kirchlichen Bildungsarbeit eroeffnet. Rolly hatte im vergangenen
Jahr Papst Johannes Paul II. aus Altersgruenden seinen Ruecktritt
angeboten. Rolly war am 28. Februar 1953 im Mainzer Dom zum
Priester geweiht worden. |
Teufel bricht Amtszeit-Rekord |
Stuttgart. Der baden-wuerttembergische Ministerpraesident Erwin
Teufel hat mit 4.521 Tagen im Amt am Pfingstmontag einen neuen
Rekord aufgestellt. Die Landesregierung fuehrt der CDU-Politiker
damit laenger als jeder seiner fuenf Vorgaenger. Der heute
63-Jaehrige uebernahm das Amt am 22. Januar 1991 von seinem
Parteikollegen Lothar Spaeth, der bis dahin der am laengsten
regierende Ministerpraesident in Baden-Wuerttemberg war. Der am 4.
September 1939 in der Naehe von Rottweil geborene Bauernsohn stand
vor allem in den ersten Jahren seiner Amtszeit im Schatten seines
Vorgaengers. Lieber arbeitete er im Stillen und vollendete dabei
mehrere Grossvorhaben, an denen Spaeth gescheitert war: die
Fusionen der Energieversorger, der Banken sowie des Suedwestfunks
und des Sueddeutschen Rundfunks zur laenderuebergreifenden Anstalt
Suedwestrundfunk (SWR). Seine Karriere hatte Teufel 1964 als
Deutschlands juengster Buergermeister in Spaichingen begonnen.
Zuletzt war er als moeglicher Nachfolger von Bundespraesident
Johannes Rau im Gespraech. |
Kein Islamunterricht in Baden-Wuerttemberg |
Stuttgart. An den Schulen in Baden-Wuerttemberg wird es vorerst
keinen islamischen Religionsunterricht geben. Auch ein
Modellversuch sei wegen Meinungsverschiedenheiten vor allem ueber
die Lehrplaene der vierten Klassen auf Eis gelegt worden, hiess es
bei der so genannten Steuerungsgruppe. Diese Gruppe, die seit
drei Jahren am Konzept fuer den Islamunterricht arbeitet, habe
sich an "sehr grundsaetzlichen Fragen" festgefahren, sagte
Professor Peter Mueller von der Paedagogischen Hochschule Karlsruhe
am Montag. Er begleitet die Gruppe als Moderator und beraet sie.
Urspruenglich sollte der islamische Religionsunterricht im
kommenden Schuljahr an einigen Schulen erprobt werden. Probleme
gibt es offenbar auch bei der Traegerschaft. Fuer den Inhalt des
Unterrichts muss eine anerkannte Religionsgemeinschaft gerade
stehen. Diesen Status hat aber keiner der vier Antragsteller. In
Baden-Wuerttemberg gibt es etwa 70.000 muslimische Schueler. |
Europameisterschaft im Hirschrufen auf der Loreley |
Auf dem beruehmten Loreley-Felsen bei St. Goarshausen am
Mittelrhein ist die fuenfte Europameisterschaft im Hirschrufen
ausgetragen worden. Neuer Titeltraeger ist der ungarische
Berufsjaeger Peter Feher. Der 29-Jaehrige setzte sich am
Pfingstsonntag gegen 13 Konkurrenten durch. Die 14 Maenner aus
fuenf Laendern hatten bei dem Wettbewerb "gegeneinander angeroehrt".
Vize-Europameister wurde Vladimir Kaderka aus der Slowakei vor
dem Ungarn Laszlo Homolya. Zu bewaeltigen waren drei Disziplinen:
Die Teilnehmer mussten einen Hirsch vor der Brunft, einen
heiseren Platzhirsch nach der Brunft und einen Kampf zweier
Hirsche in hoechster Erregung imitieren. Dazu benutzten die Jaeger
selbst gewaehlte Hilfsmittel wie Hoerner und Plastikroehren. Was auf
Laien wie ein Gag wirken mag, gehoert seit Jahrhunderten zur Jagd.
Ziel ist es, in der Brunftzeit des Rotwilds von September bis
Anfang Oktober dem Platzhirsch einen Nebenbuhler vorzugaukeln und
ihn so aus der Deckung zu locken. Der Jaeger kann dann besser
beurteilen, ob das Tier den Abschussrichtlinien entspricht. |
Koffer im Dresdner Hauptbahnhof enthielt Bombe |
Dresden. Der am Freitag im Hauptbahnhof gefundene Koffer hat nach
Angaben der Polizei tatsaechlich eine Bombe enthalten. Wie das
Landeskriminalamt in Dresden am Vormittag mitteilte, befanden sich in
dem Gepaeckstueck Sprengstoff, Zuendschnur und auch eine
Zuendvorrichtung. Bei einer Explosion waere eine Vielzahl von
Reisenden getoetet oder verletzt worden. Der Koffer wurde am Freitag
gegen 19 Uhr 40 in der Naehe eines Bahnsteiges entdeckt, an dem Zuege
aus und nach Leipzig, Magdeburg, Frankfurt halten. Nach den Worten
eines Polizeisprechers kann ein terroristischer Hintergrund nicht
ausgeschlossen werden. Ob die Bombe aktiviert war, muesse noch
untersucht werden. Weitere Angaben wurden aus ermittlungstaktischen
Gruenden nicht gemacht. Die Ermittlungen laufen weiter. |
Koetztinger Pfingstritt |
Koetzting. In Koetzting in der Oberpfalz haben am Vormittag mehrere
tausend Besucher den traditionellen Pfingstritt gesehen. Fast
tausend Maenner der Region pilgerten auf praechtig geschmueckten
Pferden zur sieben Kilometer entfernten Nikolauskirche in
Steinbuehl und zurueck nach Koetzting. Die Reiterwallfahrt geht auf
ein Geluebde aus dem Mittelalter zurueck. Sie wurde heuer zum 591.
Mal abgehalten und zaehlt damit zu den aeltesten
Brauchtumsveranstaltungen in Bayern. |
Tourismus-Betriebe am Bodensee mit Pfingstgeschaeft hochzufrieden |
Konstanz. Die Tourismus-Betriebe am Bodensee sind mit dem
Pfingstgeschaeft mehr als zufrieden. Das schoene Wetter sorgte fuer
ausgebuchte Hotels, volle Schiffe und einen Massenansturm auf die
Insel Mainau. Wie am Montag bekannt wurde, zaehlten allein die
Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) am langen Wochenende 65.000
Passagiere, 15 Prozent mehr als im langjaehrigen
Pfingst-Durchschnitt. Die Insel Mainau erlebte einen
Touristenansturm wie zuletzt Pfingsten vor fuenf Jahren. Am
verlaengerten Wochenende kamen 35.000 Menschen, davon allein
15.000 am Sonntag Bei der Internationalen Bodensee-Tourismus GmbH
hiess es, viele Hotels am Bodensee seien ausgebucht gewesen.
Zeitweise sei die Zimmersuche schwierig geworden. |
'Rock am Ring' beendet |
Nuerburgring. Auf dem Nuerburgring in der Eifel ist am fruehen
Montagmorgen das dreitaegige Festival "Rock am Ring" zu Ende
gegangen. Mit rund 75.000 Besuchern sind nach Angaben der
Veranstalter etwa 25.000 mehr gekommen als im Vorjahr. Auch die
Polizei war zufrieden, sie zaehlte weniger Zwischenfaelle als 2001.
Den schlimmsten Unfall gab es am Freitag, als zwei Camper durch
die Explosion einer Gaskartusche lebensgefaehrlich verletzt
wurden. An den drei Tagen praesentierten sich insgesamt 76 Gruppen
auf drei Buehnen. Die Headliner vom Freitag waren die
Rock-Veteranen "Iron Maiden". Am Samstag gehoerte der Auftritt der
finnischen Hardrock-Cellisten "Apocalyptica" zu den Hoehepunkten
des Programms. Die Finnen traten erstmals vor einem deutschen
Open-Air-Publikum dieser Groessenordnung auf. Zum Abschluss des
Festivals spielten am Sonntag unter anderen "Marilyn Manson" und
"Metallica". |
Hauptpreis der Bayerischen Theatertage fuer das Theater Hof |
Hof. Das Theater Hof hat zum zweiten Mal in Folge den Hauptpreis
der Bayerischen Theatertage bekommen. Die Jury wuerdigt damit die
Inszenierung des Stuecks "Gespenster" von Henrik Ibsen. Der
Foerderpreis, der in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben wurde,
ging an die Bayerische Theaterakademie am Prinzregententheater
Muenchen fuer das Stueck "Reineke Fuchs". 22 bayerische Ensembles
hatten bei den diesjaehrigen Bayerischen Theatertagen ihre
Produktionen gezeigt - Schwerpunkt war die Auseinandersetzung mit
der NS-Vergangenheit. |
Abschluss der Deutschland-Tour |
Saarbruecken. Der Australier Michael Rogers hat die
Deutschland-Tour der Radprofis gewonnen. Auf der letzten Etappe
der Rundfahrt von Bad Duerkheim nach Saarbruecken kam der
23-Jaehrige mit dem Hauptfeld ins Ziel und verteidigte damit
seinen Vorsprung in der Gesamtwertung. Auf Rang zwei
landete der Portugiese Jose Azevedo vor Telekom-Fahrer Alexander
Winokurow aus Kasachstan. Bester Deutscher war Joerg Jaksche
(Ansbach) auf Rang vier, Jan Ullrich wurde Gesamt-Fuenfter.
Bahnrad-Olympiasieger Olaf Pollack (Kolkwitz) vom Team
Gerolsteiner gewann die Schlussetappe der 27. Deutschland-Tour von
Bad Duerkheim nach Saarbruecken. Pollack lag nach 175
Kilometern im Ziel knapp vor Sprintspezialist Erik Zabel (Unna). |
Schumacher verlaengert bei Ferrari bis 2006 |
Mailand. Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher hat seinen
Vertrag bei Ferrari vorzeitig verlaengert. Er wird nun bis Ende
2006 fuer den italienischen Rennstall fahren. |
Karneval der Kulturen nach schwerem Unfall abgebrochen |
Berlin. Der "Karneval der Kulturen" ist nach einem schweren
Unfall abgebrochen worden. Eine heftige Windboee hatte gestern
Abend gegen 21 Uhr ein Geruest im Bezirk Kreuzberg umgestuerzt.
Dabei wurden mehrere Menschen verletzt, drei von ihnen schweben
noch immer in Lebensgefahr. |
Wetterlage beruhigt sich - mindestens sechs Tote durch Unwetter |
Nach schweren Unwettern mit mindestes sechs Toten und zahlreichen
Verletzten beruhigt sich das Wetter in Deutschland heute wieder.
Heftige Gewitter mit Sturmboeen richteten seit gestern Nachmittag
erhebliche Sachschaeden an. In Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und
Thueringen wurden drei Maenner von umstuerzenden Baeumen erschlagen.
In Moenchengladbach starb ein Maedchen, das in einem Fesselballon
vom Wind fortgerissen wurde. In Brandenburg liefen zahlreiche
Keller voll. |
Quellen |
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