GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 13.09.2001



* Hamburger Polizei durchsucht weitere Wohnung
* NATO plant zur Zeit keine Vergeltungsschlaege
* Wieder ziviler Flugverkehr in den USA
* Schroeder beraet ueber Reaktionen auf die Terroranschlaege
* NATO erfuellt zweiten Teil ihrer Entwaffungsmission in Mazedonien
* Benzinpreise nur leicht gestiegen
* Bayer waehlt neuen Chef
* Boerse



Hamburger Polizei durchsucht weitere Wohnung

Die Hamburger Polizei hat eine weitere Wohnung durchsucht, in der mutmassliche Hintermaenner der Anschlaege in den USA gewohnt haben sollen. Bisher ist nicht sicher, ob die Polizisten weitere Beweise gefunden haben. In der Nacht hatten Beamte die Wohnung von zwei Arabern durchsucht, die wahrscheinlich zu den Attentaetern gehoeren. Die Hamburger Polizei hat einen Mann festenommen, der mit den Anschlaegen und dem Islamistenfuehrer Bin Laden in Verbindung stehen soll. Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Der Mann hatte auf dem Hamburger Flughafen gearbeitet. Naehere Einzelheiten will Generalbundesanwalt Nehm nicht nennen, weil die Ermittlungen noch laufen. Der Festgenommene hatte offenbar Kontakte zu drei Arabern, die bis vor kurzem in Deutschland waren. Ihre Zimmer wurden in der Nacht in Hamburg durchsucht, nachdem die US-Bundespolizei um Amtshilfe gebeten hatte. Zwei der Maenner waren in dem Flugzeug, das in das World Trade Center gerast ist. Der dritte sass in der Boeing, die in Pennsylvania abstuerzte. Inzwischen bestaetigte eine Flugschule, dass sie zwei aus Deutschland angereiste Araber zu Piloten ausgebildet hat.


NATO plant zur Zeit keine Vergeltungsschlaege

Die NATO plant zur Zeit keine Vergeltungsschlaege fuer die Terroranschlaege in den USA. Im Moment werde keine Invasion in Afghanistan oder einem anderen Land vorbereitet, teilte die NATO in Bruessel mit. Die pakistanische Fluggesellschaft PIA hat wegen eines moeglichen Angriffs auf Afghanistan alle Fluege ueber afghanischem Luftraum gestoppt. In Afghanistan haelt sich der mutmassliche Terroristenfuehrer Bin Laden auf. Ein Sprecher der Taliban sagte noch einmal, Bin Laden habe nichts mit den Anschlaegen zu tun.


Wieder ziviler Flugverkehr in den USA

Von amerikanischen Flughaefen starten seit heute wieder Passagierflugzeuge. Der amerikanische Transportminister hat den Luftraum freigegeben, es gelten aber verschaerfte Sicherheitsvorkehrungen. Zunaechst sollen die Fluege fortgesetzt werden, die nach den Anschlaegen unterbrochen wurden. Die Lufthansa und LTU werden Nordamerika heute noch nicht wieder anfliegen. Von den Flugausfaellen waren heute in Deutschland rund 20.000 Passagiere betroffen.


Schroeder beraet ueber Reaktionen auf die Terroranschlaege

Bundeskanzler Schroeder beraet mit einigen seiner Minster ueber Reaktionen auf die Anschlaege. Alle Parteien ausser der PDS begruessen, dass die NATO den Verteidigungszustand erklaert, und den USA Hilfe zugesagt hat. Verteidigungsminister Scharping sprach von einer ernsten Herausforderung. Die Anschlaege von New York und Washington seien ein Weckruf und Alarmruf. Die einhellige Reaktion der NATO und des UN-Sicherheitsrats haetten gezeigt, dass die gesamte zivilisierte Welt diese Kriegserklaerung an die Werte eines friedlichen Zusammenlebens verstanden habe. Die Taeter, Unterstuetzer und Herbergsgeber der Terroristen wuerden ermittelt und es werde dann, so Scharping eine angemessene Antwort geben. Die USA haetten von einer entschlossenen und starken Reaktion gesprochen. Neben militaerischen Schritten, mit denen er rechne, muesse es aber auch zu politischen Entscheidungen kommen. Vor Uebertreibungen sei aber zu warnen, sagte Scharping. Woertlich sagte er: "Wir stehen nicht vor einem Krieg, wir stehen vor einer ernsten terroristischen Herausforderung."


NATO erfuellt zweiten Teil ihrer Entwaffungsmission in Mazedonien

Skopje. Die NATO hat den zweiten Teil ihrer Entwaffnungsmission in Mazedonien erfuellt. Die albanischen Rebellen uebergaben den NATO-Soldaten insgesamt 2.200 Waffen. Nun muss das Parlament Mazedoniens die Verfassungsreformen zugunsten der albanischen Minderheit auf den Weg bringen. Dann soll die NATO die restlichen Waffen einsammeln. Die albanischen Rebellen haben zugesagt, 3.300 Waffen abzuliefern.


Benzinpreise nur leicht gestiegen

Die Benzinpreise in Deutschland sind nach den Anschlaegen in den USA nur leicht gestiegen. Ein ADAC-Sprecher sagte, die Lage sei nicht mit der nach dem Golfkrieg zu vergleichen. Damals waren die Preise deutlich angestiegen.


Bayer waehlt neuen Chef

Der Bayer-Konzern hat nach der LipoBay-Affaire einen neuen Chef gewaehlt. Finanzvorstand Wenning wird ab April 2002 Nachfolger des Vorstandsvorsitzenden Schneider.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,1592 DM= 1.1039 Euro
Kanada(1 $)  1,3803 DM= 0.7057 Euro
England(1 Pfund)  3,1678 DM= 1.6196 Euro
Schweiz(100 sfr)  130,0160 DM= 66.476 Euro
Japan(100 Yen)  1,8101 DM= 0.9254 Euro
Schweden(100 skr)  20,3945 DM= 10.427 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:4325,87( aktuell )  
Dow-Jones-Index:aktueller Stand leider z. Zt nicht verfuegbar
9605,51( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:9613,09
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR 3    17:00 MESZ    21:00 MESZ
SWR 4    22:00 MESZ