GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Di, 09.12.2003



* In eigener Sache: Zehn Jahre German News
* Schroeder und Chirac wollen Polen und Spanien unter Druck setzen
* Gruene wollen Hanau-Export nach China verhindern
* Gerster warnt vor Beschaedigung der Abeit seiner Behoerde
* Regierung startet Kampagne fuer mehr Sicherheit im Internet
* SPD dementiert Kompromissangebot bei Kuendigungsschutz
* IG Metall setzt Proteste gegen Sozialabbau in Bayern fort
* Papst ernennt zwei neue Weihbischoefe im Bistum Trier
* Hamburger Koalition gescheitert
* Bayerisches Kabinett hat sich fuer Kopftuch-Verbot ausgesprochen
* Diakonie und Caritas kritisieren geplante Kuerzungen im Sozialbereich
* Daimler will Mehrheit bei Mitsubishi Fuso uebernehmen
* MLP will vermehrt auf Kleinanleger setzen
* Ex-RAF-Terrorist Wagner aus Haft entlassen
* Haftstrafe fuer Neonazi wegen Angriff auf Stroebele
* Boerse



In eigener Sache: Zehn Jahre German News

Auf den Tag genau heute vor zehn Jahren erreichte mich eine kleine E-Mail von Kommilitonen, die einen einjaehrigen Studienaufenthalt in den USA absolvierten mit der einfachen Frage: "Sag mal, ist der Kohl noch Kanzler? - Wir kriegen hier rein gar nichts von zuhause mit." Aus dieser einfachen Frage und Bemerkung entwickelte sich das Projekt German News.

Im Verlauf des Jahres 1994 erreichte mich dann die naechste "einfache" Frage: "can we get this in English, too?" Hieraus enstand 1995 unsere "English Edition", das Projekt DE-NEWS.

Im Wesentlichen hat sich unsere Arbeitsweise seit 1993 bis heute kaum veraendert. Nach wie vor sammeln wir ueber den Tag hinweg Nachrichten ein, die wir dann am Abend zu einer Ausgabe zusammenfuehren und verteilen. Diese Ausgabe dient dann auch den Uebersetzern als Vorlage.

Sehr stark veraendert hat sich jedoch die Mannschaft, die die German News erstellt. Dies betrifft besonders die deutsche Ausgabe. Waehrend es im Bereich der englischen Ausgabe immer wieder gern gesehene Anfragen gibt, ob Hilfe benoetigt wird, so ist es bei der deutschen Ausgabe um "Nachwuchs" schlecht bestellt. Zur Zeit wird letztere von genau zwei Personen erstellt.

Wir haben dem Problem, in Deutschland Mitstreiter fuer die Erstellung der deutschen Ausgabe zu finden, Rechnung getragen und Moeglichkeiten geschaffen, die deutsche Ausgabe an jedem beliebigen, mit Internet und Web-Browser versorgten Ort zu erstellen. Die Erzeugung der Ausgaben konnte weitgehend vereinfacht und groesstenteils automatisiert werden, so dass sich die reine Produktionszeit bei unter einer Stunde je Tag bewegt. Wer sich angesprochen fuehlt und regelmaessig an einem Tag in der Woche diese Stunde eruebrigen kann: Die Kontakt-Adresse hierfuer ist mitarbeit@germnews.de

Es ist immer wieder interessant, zu erfahren, wer unsere Nachrichten liest, beziehungsweise, was mit unseren Nachrichten sonst noch geschieht. So erstaunte mich in den Anfangsjahren die Reichweite: Die Nachrichten schafften es bis an die schwarzen Bretter von Goethe-Instituten und German-Departments von Universitaeten, aber auch bis auf die Polarstern, dem Forschungsschiff des Alfred-Wegener Institutes und begleiteten den deutschen Astronauten Thomas Reiter an Bord der Raumstation Mir.

Unsere Texte tragen aber noch viel weiter: Sie finden als Lehrmaterialien Verwendung. In wieweit hier unsere Zweisprachigkeit hilfreich ist vermag ich nicht zu sagen. Besonders fasziniert hat mich die Information, dass es Projekte gibt, bei denen Studenten Inhalte unserer Nachrichten auf chinesisch und japanisch uebersetzen. Auch im familiaeren Bereich finden die German News Verwendung - etwa darin, dass Ehepartner beim drohenden Besuch der Schwiegereltern aus Deutschland sowohl mit der Sprache als auch dem Wissen ueber das aktuelle Geschehen in Deutschland brillieren koennen.

Nicht immer ist das Feedback angenehm. In der Regel handelt es sich um Reflektionen der weltpolitischen Lage. Wie etwa zuletzt in der Zeit des deutsch - amerikanischen Missverstaendnisses anlaesslich des Themas Irak. Einige wenige Rueckmeldungen beschaeftigen sich mit dem Projekt German News selbst. Hier scheint sich das Motto "no news is good news" zu bewahrheiten. Interessanterweise sind diese Rueckmeldungen zumeist mit quasi inquisitorischen Forderungen verknuepft: "Wenn dieses oder jenes nicht geschieht sehen wir uns gezwungen, Ihren Dienst nicht weiter zu beziehen."

Das bringt mich zu den Leuten, die German News machen. Alle Mitstreiter arbeiten unentgeltlich. Das Projekt ist an keiner Stelle auf finanziellen Gewinn ausgerichtet. Das einzige Ziel ist und bleibt es, denen, die es interessiert, Informationen ueber das, was in Deutschland geschieht, anzubieten.

Allen ehemaligen und aktuellen Mitstreitern moechte ich an dieser Stelle dankeschoen sagen. Ganz besonders auch all denen, die uns im Bereich der Technik tatkraeftig und uneigennuetzig unterstuetzt haben und unterstuetzen. Ebenso geht ein Dankeschoen an alle treuen Leser, die uns immer wieder durch ihre Anzahl ueberraschen - immerhin werden die German News in ueber 90 Laendern gelesen.

Wir haben uns 2003 einige Gedanken gemacht und vieles auf die Beine gestellt. Das meiste ist fuer den Leser nicht ersichtlich, vielleicht am ehesten sichtbar ist die Tatsache, dass die Ausgaben etwas ausfuehrlicher geworden sind. Mit dem heutigen Tag kommt eine Neuerung ganz offensichtlich ans Tageslicht: Wir haben unseren Webauftritt neu erstellt. Ab heute sind wir unter http://www.germnews.de/ zu finden. In diesem Webauftritt finden sich alle noch erhaltenen GermNews und DE-NEWS-Ausgaben seit 1993 bzw. 1995. Leider sind die allerersten Ausgaben ab dem 9.12.1993 verschollen.

Auf den Tag genau heute vor zehn Jahren erreichte mich eine kleine E-Mail. Und es war mir ueber die Jahre immer ein Vergnuegen, die Nachrichten zusammenzustellen und zu verteilen. Ganz besonders, wenn jemand aus Ulm in die Welt hinausgezogen war und ueber uns den Draht zur Heimat behalten hat. So auch heute. Zum Abschluss ein Gruss nach Normal, Illinois, USA.

Rainer M. Mallon.


Schroeder und Chirac wollen Polen und Spanien unter Druck setzen

Paris. Drei Tage vor dem Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs zur kuenftigen europaeischen Verfassung haben Bundeskanzler Schroeder und der franzoesische Praesident Chirac den Druck auf Polen und Spanien erhoeht. Chirac sagte nach den Beratungen im Pariser Elysee-Palast, er koenne sich nicht vorstellen, dass zwei Laender den Fortschritt Europas blockieren wollen. Sie betonten, dass sie beim Gipfeltreffen keine Einigung um jeden Preis anstrebten. Hauptstreitpunkt bei der EU-Verfassung ist die Frage der Stimmengewichtung im EU-Ministerrat und der Kommission. Spanien und Polen wollen eine Schwaechung ihrer Position verhindern.


Gruene wollen Hanau-Export nach China verhindern

Berlin. Die Gruenen wollen den Verkauf der Hanauer Brennelemente-Fabrik an China noch verhindern. So fordern sie jetzt eine internationale Kontrolle der Anlage, um eine militaerische Verwendung auszuschliessen. Die nordrhein-westfaelische Umweltministerin Hoehn sagte, von einem Verkauf der Fabrik seien auch die Sicherheitsinteressen der NATO und der USA beruehrt. Zuvor hatte Parteichef Buetikofer Bundeskanzler Schroeder daran erinnert, dass SPD und Gruene im Koalitionsvertrag den Ausstieg aus der Atomkraft festgelegt haben. Woertlich fuegte Buetikofer hinzu:" Dazu passt es einfach schlecht, wenn man mit dieser Leichtfertigkeit, wie es manche gegenwaertig tun, ueber so ein Exportgeschaeft spricht".


Gerster warnt vor Beschaedigung der Abeit seiner Behoerde

Der Chef der Bundesanstalt fuer Arbeit (BA), Florian Gerster, hat vor einer Beschaedigung der Arbeit seiner Behoerde gewarnt. "Es waere tragisch, wenn es den Reform-Gegnern gelaenge, den Umbau der BA zu verhindern", sagte er in einem Zeitungsinterview. Er reagierte damit erneut auf die Kritik an ihm wegen der Vergabe eines Berater-Vertrags an das Berliner Unternehmen WMP. Die Affaere um den auch vom Bundesrechnungshof monierten Beratervertrag bezeichnete er als eine "Kampagne mit einer inszenierten oeffentlichen Erregung, in der sich verschiedene Interessen buendeln". Am Nachmittag will sich der Verwaltungsrat der Bundesanstalt fuer Arbeit mit den umstrittenen PR-Vertrag der Behoerde mit der Berliner Firma WMP befassen. Die Sitzung war bereits einmal verschoben worden, weil der Bericht des Bundesrechnungshofes noch nicht vorlag. Zu der Sitzung ist auch Gerster geladen, der zum Zustandekommen der Vertraege befragt werden soll. Dem 21-koepfigen Gremium, das sich zu einem Drittel aus Vertretern der Arbeitgeber, der Gewerkschaften und der oeffentlichen Hand zusammensetzt, liegt ferner ein Gutachten des Bundesrechnungshofs zu dem Vertrag vor. Nach Informationen des "Spiegel" stellten die Kontrolleure offenbar erhebliche Maengel dabei fest. So wuerde der Vertrag zum Beispiel die vereinbarten Leistungen nur vage beschreiben. Nach einer Ankuendigung von Arbeitgeber-Vertreter Peter Clever geht es bei der Sitzung aber vor allem um "administrative Konsequenzen". Einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge muss Gerster demnaechst aber auch mit finanziellen Konsequenzen rechnen. Der Staatssekretaer im bayerischen Arbeitsministerium, Juergen Heike, sagte der Zeitung, seine Behoerde wolle eine Schadenersatzpflicht des BA-Chefs wegen des Beratervertrags mit WMP pruefen.Heike, der als Vertreter der oeffentlichen Hand dem BA-Verwaltungsrat angehoert, erwartet, dass der Behoerdenchef den Verwaltungsrat "lueckenlos" informiert. "Dazu gehoert, dass wir den Vertrag zu sehen bekommen", fuegte er hinzu. Die Aufloesung des Vertrages mit WMP reiche als Konsequenz nicht aus. 500.000 Euro muss die Behoerde fuer das Jahr 2003 auf jeden Fall an das Unternehmen zahlen.


Regierung startet Kampagne fuer mehr Sicherheit im Internet

Mit einer Informationskampagne will die Bundesregierung die Sicherheit im Internet verbessern. Zusammen mit dem Branchen-Verband BITKOM wurde heute ein Warnsystem gegen Bedrohungen aus dem Internet gestartet. Nach Einschaetzung von Experten unterschaetzen vor allem mittelstaendische Unternehmen immer noch die Gefahren im Internet und sehen Investitionen in die Sicherheit haeufig als unnoetige Geldausgabe an. Nach Angaben des Parlamentarischen Staatssekretaers im Wirtschaftsministerium, Rezzo Schlauch (Gruene), nutzten bereits etwa 80 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen Computer und Netzwerke in ihren Betrieben, doch nur 20 Prozent schuetzten sich gegen Gefahren, die aus der Nutzung des Internets entstehen koennen."Mcert", heisst das spezielle Warnsystem, das nun helfen soll, die oft unzulaengliche Sicherheit in kleinen und mittleren Unternehmen zu verbessern. "Der Grundgedanke dabei: Vorbeugen ist besser als heilen", sagte BITKOM-Praesident Willi Berchtold. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) nannte die Information- und Kommunikationstechnik einen wesentlichen Bestandteil des wirtschaftlichen Lebens. Der Erfolg dieser Techniken haenge mit ihrer Sicherheit zusammen: "Sicherheit ist ein Verkaufsargument." Fuer das kommende Jahr kuendigte Schily auch eine Sicherheitskampagne fuer private Nutzer an.


SPD dementiert Kompromissangebot bei Kuendigungsschutz

Die SPD hat Berichte dementiert, wonach Rot-Gruen fuer den Vermittlungsausschuss Kompromisse bei der Lockerung des Kuendigungsschutzes und der Bezahlung von Langzeitarbeitslosen vorbereite, um die Tarifautonomie zu retten. Bei entsprechenden Informationen der "Berliner Zeitung" handele es sich um "Latrinengeruechte", sagte SPD-Fraktionsvize Stiegler im WDR. Im Streit um Steuerentlastungen kam ein neuer Vorstoss von der CSU. Landesgruppenchef Glos schlug vor, statt die Steuerreform vorzuziehen solle man den Solidaritaetszuschlag 2004 aussetzen. Dies bringe 10,5 Mrd. Euro Entlastungen


IG Metall setzt Proteste gegen Sozialabbau in Bayern fort

Muenchen. Die IG Metall in Bayern setzt auch heute ihre Proteste gegen den drohenden Sozialabbau und die Aufweichung der Tarifautonomie fort. In Wuerzburg, Kitzingen, Schweinfurt und Donauwoerth sollen sich mehrere tausend Beschaeftige der Metall- und Elektroindustrie an Kundgebungen beteiligen. Sie wehren sich zum einen gegen die von den Unionsparteien und der FDP geforderten Einschnitte in das Tarifsystem und gegen die von der Bundesregierung geplanten Kuerzungen bei den sozialen Leistungen.


Papst ernennt zwei neue Weihbischoefe im Bistum Trier

Trier. Papst Johannes Paul II hat zwei neue Weihbischoefe fuer das Bistum Trier ernannt. Es sind die bereits im Bistum taetigen Priester Robert Brahm und Joerg Peters. Nach Angaben der Dioezese werden beide am 8. Februar im Trierer Dom die Bischofsweihe empfangen. Sie folgen Felix Genn und Alfred Kleinermeilert nach. Genn ist seit Juli neuer Ruhrbischof in Essen. Kleinermeilert war in diesem Jahr in den Ruhestand verabschiedet worden. Brahm und Peters sammelten laut Bischof Reinhard Marx bereits in der Seelsorge und auf der Verwaltungsebene des Bistums intensive Erfahrungen. Der 47-jaehrige Brahm stammt aus Oberwesel am Rhein.Er hatte 1984 in Trier seine Priesterweihe erhalten und arbeitete zunaechst als Kaplan in Bad Kreuznach, danach als Jugendpfarrer fuer die Region Rhein-Wied-Sieg in Neuwied. Von 1991 bis 1999 war Brahm Subregens am Studienhaus St. Lambert in Lantershofen, dem deutschlandweit einzigen Seminar fuer spaetberufene Priester. Seit 2000 arbeitet er in der Bistumsverwaltung. Dort ist er auch fuer den Einsatz von Priestern zustaendig. Peters ist 43 Jahre alt und kommt aus Altenkessel im Saarland. Er wurde 1987 in Trier zum Priester geweiht. Nach der Kaplanszeit in Bendorf bei Koblenz ernannte ihn der damalige Bischof Hermann Josef Spital 1990 zu seinem Sekretaer - dem Bischoeflichen Kaplan. 1996 ging Peters erneut als Pfarrer und Dechant in die Praxis ins saarlaendische Losheim.


Hamburger Koalition gescheitert

Hamburg. Die Hamburger Mitte-Rechts-Koalition ist zwei Jahre nach ihrem Antritt an den Querelen um den frueheren Innensenator Schill gescheitert. Der Weg fuer Neuwahlen soll Ende des Monats freigemacht werden. Vertreter der CDU, FDP und Schill-Partei traten nach der Entscheidung vor die Presse und erklaerten uebereinstimmend. Das Buendnis habe jahrelang erfolgreich gearbeitet. Schuld am Scheitern sei Ronald Schill. Buergermeister Ole van Beust sprach von einem unwuerdigen politischen Kasperletheater mit zum Teil psychopatischen Zuegen. Nach der persoenlichen Erpressung Schills gegen ihn habe es nun eine politische Erpressung gegeben, sagte Beust. So habe Schill damit gedroht, in der Buergerschaft den Haushalt scheitern zu lassen.

Die Bundesspitzen der Hamburger Koalitionsparteien haben die Aufloesung des Mitte-Rechts-Buendnisses in der Hansestadt begruesst. CDU-Chefin Merkel sagte in Berlin, dies sei der "einzig richtige Weg". FDP-Chef Westerwelle sprach von einer "richtigen Entscheidung", die auch die Wahlchancen der FDP bei den Neuwahlen erhoehe. SPDFraktionschef Muentefering sagte, dies sei der richtige Schritt, um Schill "ein politisches Ende zu machen". Zustimmung kam auch von den Gruenen. Der Bundesvorsitzende der Schill-Partei, Mettbach, kuendigte ein Parteiausschlussverfahren gegen Schill an.


Bayerisches Kabinett hat sich fuer Kopftuch-Verbot ausgesprochen

Muenchen. Muslimische Lehrerinnen duerfen im Unterricht an oeffentlichen Schulen in Bayern schon bald kein Kopftuch mehr tragen. Diesen Beschluss traf das bayerische Kabinett und Kultusministerin Hohlmeier sagte zur Begruendung, dass die Schueler dadurch vor fundamentalistischen Einfluessen bewahrt wuerden. Nach ihren Worten sollen kuenftig alle Symbole und Kleidungsstuecke an Schulen verboten sein, die nicht mit den christlich-abendlaendischen Bildungs- und Kulturwerten zu vereinbaren sind. Eine entsprechende Gesetzesaenderung wird im Januar in den Landtag eingebracht.


Diakonie und Caritas kritisieren geplante Kuerzungen im Sozialbereich

Stuttgart. Diakonie und Caritas haben im Vorfeld der parlamentarischen Diskussion die geplanten Einschnitte im Sozialbereich kritisiert. Morgen wird im Landtag ueber den Landeshaushalt 2004 debattiert. Sozialminister Friedhelm Repnik (CDU) wies die Vorwuerfe zurueck. Nach Angaben von Diakonie und Caritas ist neben den Streichungen bei den Landeszuschuessen fuer die Bahnhofsmission und die Nachbarschaftshilfe auch die Suchtkrankenhilfe von massiven Kuerzungen betroffen.Im Bereich der ambulanten Suchtkrankenhilfe sollen rund 500.000 Euro gestrichen werden, teilten die Vertreter der Spitzenverbaende in Stuttgart mit. In Baden-Wuerttemberg gebe es derzeit rund 450.000 suchtkranke Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Man koenne der steigenden Zahl von Suchtkranken nicht mehr gerecht werden, wenn Zuschuesse gekuerzt wuerden.Auch der Sozialbereich muesse angesichts der angespannten Haushaltslage einen Beitrag zu den Einsparungen leisten, so Repnik. Die im Haushaltplanentwurf vorgesehenen Anpassungen signalisierten den Ernst der Lage, betonte er. Sie gefaehrdeten aber nicht den Bestand von Strukturen. In allen betroffenen Bereichen machten die Kuerzungen fuer das kommende Jahr weniger als fuenf Prozent der Gesamtaufwendungen aus, so der Sozialminister weiter.


Daimler will Mehrheit bei Mitsubishi Fuso uebernehmen

Stuttgart/Tokio. DaimlerChrysler wird voraussichtlich die Mehrheit an dem japanischen Nutzfahrzeughersteller Mitsubishi Fuso uebernehmen. Das berichtet die Wirtschafts-Nachrichtenagentur dpa-AFX unter Berufung auf "gut informierte Kreise". Mitsubishi sei bereit, insgesamt 42 Prozent zu verkaufen. Schon im Fruehjahr koenne DaimlerChrysler zusaetzlich 22 Prozent uebernehmen. Die Stuttgarter halten seit Anfang dieses Jahres 43 Prozent an dem Nutzfahrzeugbauer. Der Anteil an Mitsubishi Fuso wuerde somit auf 65 Prozent steigen. Die uebrigen zum Verkauf stehenden Anteile sollen dem Vernehmen nach auf andere Unternehmen des Mitsubishi-Konzerns verteilt werden. Sprecher von DaimlerChrysler, Mitsubishi Motors und Mitsubishi Fuso wollten die Angaben nicht kommentieren. In Branchenkreisen wird aber bereits ueber die Verkaufssumme spekuliert: Experten gehen fuer das Gesamtpaket von einem Kaufpreis von rund 760 Millionen Euro aus. DaimlerChrysler und Fuso entwickeln bei der Produktion von Lastwagen gemeinsam Motoren und tauschen Produktteile aus. DaimlerChrysler ist an Mitsubishi Motors, dem viertgroessten japanischen Autobauer, mit 37 Prozent beteiligt.


MLP will vermehrt auf Kleinanleger setzen

Heidelberg. Der boersennotierte Finanzdienstleiter MLP setzt immer mehr auf Kleinanleger. Der Aufsichtsratschef und Hauptaktionaer Manfred Lautenschlaeger reduzierte seinen Anteil an dem Heidelberger Unternehmen von 33,5 auf 28,9 Prozent. Fuenf Millionen Stueck Aktien wurden jetzt zu je 15,75 Euro platziert, teilte MLP mit. "Mit dieser Massnahme schaffe ich die Voraussetzung, um meine vielfaeltigen Engagements im sozialen Bereich und als Unternehmer fortsetzen zu koennen", sagte der MLP-Gruender in Heidelberg. "Ausserdem treffe ich Vorsorge, um den MLP-Beratern helfen zu koennen, die aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm finanzielle Verpflichtungen eingegangen sind." An einem entsprechenden Konzept zur Unterstuetzung der Mitarbeiter werde derzeit gearbeitet. Nach der Bekanntgabe der Transaktion (Wert: 78,75 Millionen Euro) rutschte die MLP-Aktie zeitweise auf den letzten Platz im MDAX ab und notierte am Mittag mit minus 1,11 Prozent bei 16,07 Euro. Ob nach Lautschlaeger auch der scheidende Vorstandsvorsitzende und zweite Hauptaktionaer Bernhard Termuehlen seinen Anteil von 14,5 Prozent der Aktien verringern wird, ist nach Angaben eines Unternehmenssprechers nicht bekannt. Die Massnahme Lautenschlaegers nannte der Sprecher ein sehr gutes Signal nach innen.


Ex-RAF-Terrorist Wagner aus Haft entlassen

Schwalmstadt. Nach 24 Jahren in Haft ist der ehemalige Terrorist der "Roten Armee Fraktion", Rolf Clemens Wagner, heute in die Freiheit entlassen worden. Der 59-Jaehrige, der wegen mehrerer RAF-Anschlaege zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, war von Bundespraesident Rau begnadigt worden. Wagner war unter anderem 1977 an der Entfuehrung und Ermordung von Arbeitgeberpraesident Hanns Martin Schleyer beteiligt. Nach einem Bankueberfall in Zuerich wurde er 1979 gefasst. Zuletzt sass er im Hochsicherheitsgefaengnis im nordhessischen Schwalmstadt. Urspruenglich war die Entlassung erst fuer morgen vorgesehen. Wagner hatte aber nach Angaben des hessischen Justizministerium kurzfristig eine Vorverlegung beantragt, um dem grossen Medieninteresse zu entgehen.


Haftstrafe fuer Neonazi wegen Angriff auf Stroebele

Ein Neonazi muss wegen seines Angriffs auf den Gruenen-Politiker Stroebele fuer 15 Monate ins Gefaengnis. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten verurteilte den Mann wegen Koerperverletzung und Beleidigung. Der 36-Jaehrige hatte Stroebele im Bundestags-Wahlkampf 2002 in den Nacken geschlagen und beschimpft.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  0.8183 Euro
Kanada(1 $)  0.6243 Euro
England(1 Pfund)  1.4259 Euro
Schweiz(100 sfr)  64.578 Euro
Japan(100 Yen)  0.7628 Euro
Schweden(100 skr)  11.201 Euro
 
Einige Indizes:
Dax:3846( aktuell )  
Dow-Jones-Index:9979( Stand 17:00 MEZ )  
Nikkei-Index:10124
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ