Erste Schritte zum Schutz vor Uebertragung von BSE eingeleitet |
Bundesgesundheitsminister Seehofer hat erste Schritte zum Schutz vor einer
Uebertragung der Rinderseuche BSE eingeleitet. Noch im April werde sich das
Bundeskabinett mit einer Vorlage beschaeftigen, nach der nur noch Fleisch
von britischen Rindern eingefuehrt werden darf, die nicht aelter als zwei
Jahre gewesen sind. Ferner darf dieses Fleisch nur aus Bestaenden stammen
in denen mindestens vier Jahre lang kein Fall von Rinderwahnsinn aufgetreten
ist. Ausserdem sollen die Kontrollen verschaerft werden. Der sogenannte
Rinderwahnsinn, auch BSE genannt, grassiert seit Ende der 80er Jahre in
Grossbritannien, wo bereits 120.000 Rinder an der Krankheit verendet sind.
Bisher sind in Deutschland zwei Faelle des toedlichen Rinderwahnsinns auf-
getreten bei aus Grossbritannien importierten Rindern. Das von deutschen
Tieren stammende Rindfleisch sei in Ordnung, sagte Seehofer. Zur Zeit
werden etwa 1.500 Tonnen Rindfleisch pro Jahr aus Grossbritannien
importiert. Der Rinderwahnsinn wird durch das Verfuettern von Tiermehl
ausgeloest, das aus Schafen hergestellt wird, die an der Traberkrankheit
vereendet sind. Seehofer will ausserdem verbieten, Rindfleisch und Rinder-
organe aus Grossbritannien bei der Herstellung von Saeuglingsnahrung,
Medikamenten und Kosmetika zu verwenden. Ausserdem will er eine Melde-
pflicht fuer die den Menschen befallenden Kreuzfeld-Jakob-Krankheit ein-
fuehren, die dem Rinderwahnsinn aehnelt.
Gegenueber Journalisten in Bonn sagte Seehofer, solange eine Infektion des
Menschen nicht voellig ausgeschlossen werden koenne sei ein Abwarten in
der Sache unverantwortlich. Gestern war der Minister in Bruessel mit seiner
Forderung nach einem gemeinsamen Vorgehen in der Europaeischen Union ge-
scheitert. Seehofer kuendigte an, notfalls im Alleingang ohne die EU
strengere Richtlinien fuer den Import von britischem Rindfleisch durchzu-
setzen. |
Babykosthersteller betonen ihre Produkte seien sicher |
Bad Homburg. Die deutschen Hersteller von Babykost haben angesichts der
juengsten Berichte ueber die Seuche Rinderwahnsinn betont, dass ihre
Produkte sicher seien. Der Verband habe bereits Anfang Maerz Kriterien
festgeschrieben, um jedes auch noch so geringes Risiko um eine Verseuchung
mit dem Erreger des Rinderwahnsinns auszuschliessen. So wuerden weder
Tiere noch Fleisch aus Laendern importiert, in denen die Seuche aufge-
treten sei. Der Verband betonte, die Babykosthersteller haetten schneller
gehandelt als der Staat. |
Vorerst keine Finanzhilfe fuer schweinepestgeschaedigte Betriebe |
Bonn. Die von der Schweinepest betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe
erhalten vom Bund vorerst keine direkte Finanzhilfe. Bundeslandwirtschafts-
minister Borchert verwies nach einem Gespraech mit Vertretern des nieder-
saechsischen Landwirtschaftsministeriums und des Bauernverbandes auf die
verfassungsrechtliche Aufgabenverteilung zwischen Bund und Laendern. Danach
muesse Niedersachsen notwendige Soforthilfen fuer Schweinmastbetriebe ohne
finanzielle Reserven in Hoehe von etwa 5 Mio. DM selbst leisten. Borchert
wagte eine Andeutung, der Bund koenne moeglicherweise doch einspringen,
wenn das Land voellig ausserstande sei, das Geld aufzubringen. Die Bauern
seien fuer die Schweinpestprobleme nicht allein verantwortlich recht-
fertigte der Minister die Hilfe grundsaetzlich. Auch die Veterinaerbe-
hoerden der Laender haetten die Lage zu lange falsch eingeschaetzt.
Die Landesregierung Niedersachsens in Hannover ist dagegen der Meinung,
der Bundeslandwirtschaftsminister muesse schon jetzt zahlen, weil Nieder-
sachsen schon 60 Mio. DM fuer die Bekaempfung der Schweinepest und fuer
Hilfsmassnahmen aufgebracht haben. |
Verstoesse gegen das Schweinehandelsverbot |
In Niedersachsen sind Verstoesse gegen das von der Europaeischen Union
verhaengte Handelsverbot fuer lebende Schwein zur Eindaemmung der Schwein-
pest bekannt geworden. Bei ihren landesweiten Kontrollen stoppte die
Polizei einen Viehtransporter bei Luehningen, der mit 34 Schweinen ohne
Genehmigungsbescheid der Veterinaerbehoerden unterwegs war. In Braun-
schweig hatte ein Transporter unmarkierte Schweine an Bord. Bis heute
frueh habe es 84 Polizeikontrollen gegeben berichtete das Innenministerium
in Hannover. |
Wieczoreck-Zeul fuer UN-Beobachter in der Tuerkei |
Die stellvertretende Vorsitzende der SPD, Heidemarie Wieczoreck-Zeul, hat
sich dafuer ausgesprochen, wegen des Kurdenkonflikts in der Tuerkei UN-
Beibachter in der Tuerkei zu stationieren. In einem Gespraech mit n-tv
sagte Wieczoreck-Zeul, die Europaeische Union muesse der Tuerkei mit allen
aussenpolitischen Massnahmen deutlich machen, dass Menschenrechtsverletzungen
nicht hingenommen wuerden. "Es muessen vor allen Dingen auch alle Moeglich-
keiten, zum Beispiel der aussenpolitischen Einflussname oder auch ueber die
NATO oder auch ueber die Europaeische Union, z.B. durch Druck mit dem
Assoziierungsabkommen genutzt werden, um der Tuerkei klar zu machen dass
Menschenrechtsverletzungen in einem Mitgliedsland der NATO, das ja auch dann
Teil einer angeblichen Wertegemeinschaft ist, nicht hingenommen werden kann
und ich persoenlich wuerde auch soweit gehen zu sagen, dass wenn sich das
Vorgehen des tuerkischen Militaers gegen die Kurden so fortsetzt und wenn ein
Teil dieser Berichte sich bewahrheiten, dass dann zivile UNO-Beobachter zum
Beispiel in der Region eingesetzt werden sollten, die damit auch dazu bei-
tragen, Menschenleben zu schuetzen." |
Verfahren gegen kurdische Autobahnblockierer |
In Nordrhein-Westfalen sind bisher gegen knapp 400 der rund 530 kurdischen
Autobahnblockierer Strafverfahren eingeleitet worden. Mit weiteren Anzeigen
sei zu rechnen sagte Inneminister Schnor heute vor dem Innenausschuss des
Duesseldorfer Landtags. Nach Abschluss der Verfahren pruefen Auslaender-
aemter in jedem Fall die Moeglichkeiten zur Ausweisung und Abschiebung der
Straftaeter. |
Polizei verhindert Autobahnblockaden von Kurden |
Hannover. Die Polizei hat in der Naehe von Goettingen eine Autobahnblockade
kurdischer Demonstranten verhindert. Sie hatten sich am Nachmittag vor dem
Goettinger Rathaus versammelt und waren anschliessend mit Fahrraedern zur
Autobahn gefahren. Nach Angaben der Polizei ist die Blockade von rund 200
Beamten an Ort und Stelle verhindert worden. Dabei kam es zu kleineren
Rangeleien. |
Tieffluege auch weiterhin erlaubt |
Tieffluege der Bundeswehr sind in Deutschland auch nach der veraenderten
verteidigungspolitischen Lage in Europa erlaubt. Diese Entscheidung traf
das Verwaltungsgericht Koblenz in einem heute veroeffentlichten Urteil.
Die in den letzten Jahren verringerten Zahl von Tieffluegen habe bereits
zu einem Ausgleich zwischen den Interessen der Bevoelkerung und der
Wahrung des Verteidigunsauftrags der Bundeswehr gefuehrt, so die Richter. |
Anschlag in Bremen |
Ein Mann hat einen Brandanschlag auf eine Abteilung des Bremer Stadtamtes
veruebt. Ein Dienstzimmer brannte nach Polizeiangaben voellig aus. In dem
Zimmer hielten sich zwei Frauen auf. Bevor der Raum in Flammen aufging
konnten die Frauen sich retten. Sie wurden mit einem Schock in ein Kranken-
haus gebracht. Vier andere Bedienstete erlitten wahrscheinlich Rauchver-
giftungen. Der Taeter konnte zunaechst fluechten, wurde dann aber doch noch
gefasst. Er hatte nach der Tat ein Krankenhaus aufgesucht und sich
anschliessend der Polizei gestellt. Der 28jaehrige hatte den Brand mittels
Benzin entfacht. Das Motiv ist noch unbekannt. Der Schaden wird auf mehrere
10.000 DM geschaetzt. |
Kokomliste wird aufgehoben |
Bonn. Das Exportverbot fuer moderne Technik in die frueheren Ostblockstaaten
wird aufgehoben. Die sogenannte Kokomliste war waehrend des kalten Krieges
entstanden. |
Grossbrand in Krefelder Chemiewerk |
Krefeld. In einem Chemiewerk der Bayer AG ist am Morgen ein Grossbrand ausge-
brochen, der mittlerweile geloescht ist. Gefahr fuer die Bevoelkerung bestand
nach Angaben der Polizei nicht. Die Brandursache ist noch nicht geklaert. |
Dioxin auf Sondermuelldeponie im Muensterland |
Muenster. Auf einer Sondermuelldeponie im Muensterland ist Dioxin entdeckt
worden. Das Gift wurde in Industrieschlamm nachgewiesen, der aus Wilhelms-
haven stammt. |
Arzneimittelrueckstaende im Trinkwasser |
Berlin. Im Trinkwasser befinden sich zunehmend Arzneimittelrueckstaende.
Bei Stichproben hat das Bundesgesundheitsamt Spuren von Medikamenten gegen
erhoehte Blutfettwerte und Hormone aus Antibabypillen nachgewiesen. |
Vierter Prozess um Kindsmisshandlungen von Flachslanden |
Ansbach. Im vierten Prozess um die Kindsmisshandlungen von Flachslanden
hat die Gerichtspsychologin ein heute 13jaehriges Opfer als, so woertlich,
"auf jeden Fall glaubwuerdig" bezeichnet. Das Maedchen hatte den Angeklagten
beschuldigt, sie und ein weiteres Kind an ihrem elften Geburtstag verge-
waltigt zu haben. Das Kind habe zwar Probleme bei der zeitlichen Einordnung
von Ereignissen, sei ansonsten aber wirklichkeitsbezogen und erzaehle keine
Phantsiegeschichten. Die Verteidigung dagegen will die Gutachterin wegen
Befangenheit ablehnen lassen und verlangte weitere Kinderpsychologen
hinzuzuziehen. Die Staatsanwaltschaft hat fuer den Kameramann 11 Jahre
Haft gefordert. Der 28jaehrige soll selbst 3 Kinder vergewaltigt haben. Ein
Gutachter hatte dem Angeklagten einen aeusserst geringen Intelligenz-
quotienten bescheinigt. Das Urteil im vierten Kinderschaenderprozess soll
am Dienstag im Schwurgewicht Ansbach verkuendet werden. |
Bankraeuber erschiesst sich nach der Tat |
Hamm. Ein Bankraeuber hat sich mit einem Kopfschuss selbst getoetet. Zuvor
hatte der Mann eine Sparkasse in Hamm ausgeraubt und dabei mehr als
100.000 DM erbeutet. |
Bayern protestiert gegen Werbung zu "Sister Act II" |
Muenchen. Die bayerische Staatsregierung hat heftig gegen die Werbung fuer
den amerikanischen Kinofilm "Sister Act II" protestiert und ihr Ende ge-
fordert. Der Leiter der Muenchner Staatskanzlei Herbert Huber schrieb an
den deutschen Werberat, die Werbung sei blasphemisch und geschmacklos. In
Anlehnung an die Zehn Gebote nenne ein Filmverleih zehn Vermarktungsideen.
Eine Ueberschrift zum Beispiel lautet: "Du sollst Deine Gemeinde zu einer
Sonntagsmesse ins Kino einladen". Unter den Werbemitteln sind, wie es
heisst, bedruckte Hostien. Der erste Sister Act mit Whoopie Goldberg hatte,
wie die katholische Nachrichtenagentur kna schreibt auch zahlreiche kirch-
lich engagierte Christen und Ordensleute begeistert. |
Sanssouci feiert 250. Geburtstag |
Das Schloss Sanssouci feiert seinen 250. Geburtstag. Frueher war es
Domizil fuer Koenige und Kuenstler, heute ist es ein Ausflugsziel fuer
jedermann. Am ersten Tag der Jubilaeumssaison nutzten schon zahlreiche
Besucher die Gelegenheit zu einem Spaziergang in der Sommerresidenz
Friedrichs des Grossen. 1.5 Mio. Menschen werden bis Oktober in den
weltberuehmten Schloessern und Gaerten erwartet. |
Deutsche Aktienmaerkte schliessen schwaecher |
Die deutschen Aktienmaerkte schlossen heute schwaecher. Der DAX gab auf
rund 2133 Punkte nach. Der Rentnmarkt schloss freundlich. |
Die Osterreisewelle rollt |
Nachdem bis zum Mittag der Verkehr auf den Fernstrassen der Bundesrepublik
nahezu stoerungsfrei verlief setzte starker Reiseverkehr ein. Es kam zu
ersten Behinderungen. Die Polizei rechnete fuer Nachmittag und Abend mit
laengeren Staus. Als besonders staugefaehrdert sei in erster Linie die A1
zwischen Bremen und Dortmund in beiden Richtungen, die Koelner Autobahn-
ringe, sowie die A9 zwischen Nuernberg und Muenchen. |
Fussball: Deutschland schlaegt Wales mit 12:0 |
Die deutsche Damen-Fussballnationalmannschaft traf nach dem ueberlegenen
5:0 Auftakterfolg ueber die Schweiz am Nachmittag in ihrem zweiten
Qualifikationsspiel zur Fussball-Europameisterschaft auf das Team von
Wales. Die Damen von der Insel waren wahrlich kein Gegner fuer die deutsche
Mannschaft. Bereits nach 30 Sekunden erzielte Heidi Mohr die 1:0 Fuehrung.
Bereits 5 Minuten spaeter erhoehte Bettina Wiedmann auf der Bielefelder Alm
auf 2:0. Die gesamte walisische Hintermannschaft samt Torfrau Susan Young
war voellig ueberfordert. Das Endergebnis fiel dementsprechend auch zwei-
stellig aus. Das letzte Tor zum 12:0 erzielte Bettina Wiedmann mit ihrem
dritten Tor. Die deutsche Elf ist ihrem Minimalziel, dem Erreichen der
Europaschaftsqualifikation deutlich naeher gekommen. |
Dollar-Wechselkurs |
1 U$ DM 1.6685 |
Quellen |
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