GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 06. 06. 2004



* Gedenken an den D-day
* Auch Merkel fuer laengere AKW-Laufzeiten
* Parteiuebergreifende Forderung nach Tempolimit auf Autobahnen
* Zahl der Asylbewerber weiter ruecklaeufig
* FDP-Parteitag fortgesetzt
* Rentner gruenden Bundespartei 'Allianz der Mitte'
* Preis-Spanne fuer Postbank-Aktie bekannt gegeben
* Moeglicherweise Geldstrafe fuer Kanzler-Angreifer
* Felix Sturm und Markus Beyer verlieren Weltmeistertitel
* Festakt zu 50 Jahre 'Wunder von Bern'



Gedenken an den D-day

Arromanches. 60 Jahre nach der Landung alliierter Truppen in der Normandie haben die einstigen Kriegsgegner erstmals gemeinsam des so genannten D-day gedacht. An der zentralen Gedenkfeier nehmen mehr als 20 Staats- und Regierungschefs teil, unter ihnen Bundeskanzler Schroeder. In seiner Ansprache wuerdigte Frankreichs Praesident Chirac die Aussoehnung mit Deutschland als beispielhaft. Man feiere gemeinsam den Sieg von Frieden und Demokratie. Chirac woertlich: "Im Hass liegt keine Zukunft". US-Praesident Bush stellte die Differenzen mit Paris ueber den Irak-Krieg als Episode in den Beziehungen beider Laender dar. Frankreich sei der erste Freund der USA in der Welt, sagte Bush auf dem Soldatenfriedhof von Coleville. Dort sind Tausende US-Soldaten begraben, die im besonders umkaempften Kuestenabschnitt Omaha Beach im Einsatz waren.


Auch Merkel fuer laengere AKW-Laufzeiten

Nach dem Vorstoss von CSU-Chef Stoiber hat sich auch die CDU-Vorsitzende Merkel fuer eine fortgesetzte Nutzung der Atomenergie ausgesprochen. "Eine CDU/CSU-Regierung wuerde es den Betreibern ermoeglichen, Kernkraftwerke so lange laufen zulassen, wie sie es wollen", sagte Merkel der "Bild am Sonntag". Der baden-wuerttembergische CDU-Ministerpraesident Teufel verwies darauf, dass in seinem Bundesland fast 60 Prozent der Energie aus Kernkraftwerken kaeme. Daher sei der Ausstiegsbeschluss "oekonomisch wie oekologisch" riskant.


Parteiuebergreifende Forderung nach Tempolimit auf Autobahnen

Berlin. Politiker von SPD, Gruenen und Union haben sich in Zeitungsinterviews uebereinstimmend fuer ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen ausgesprochen. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 Kilometern pro Stunde sieht der Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestag, Ernst Ulrich von Weizsaecker, als angemessen. Der umweltpolitische Sprecher der Gruenen-Fraktion, Hermann, verwies auf entsprechende Regelungen in anderen EU-Laendern und sagte, man muesse diesen Beispielen folgen. Auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Goeppel vertritt diese Linie. Unter den Aspekten der Sicherheit und des Benzinsparens, so Goeppel, sei er sich sicher, dass auch in Unionskreisen immer mehr ein generelles Tempolimit auf Autobahnen befuerworteten.


Zahl der Asylbewerber weiter ruecklaeufig

Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland ist weiter ruecklaeufig. Laut Innenministerium sank sie von Januar bis Mai im Vergleich zum Vorjahr um 30,7 %. Im Mai wurden 2.609 Erstantraege gestellt. Die meisten Bewerber kamen aus der Tuerkei, aus Serbien und Montenegro sowie aus der Russischen Foederation.


FDP-Parteitag fortgesetzt

Dresden. Auf ihrem Parteitag hat die FDP sich auch aussenpolitisch von der Bundesregierung abgegrenzt. Fraktionschef Gerhardt warf der Regierung vor, Deutschlands Position in Europa zu schwaechen. Das Tandem Berlin-Paris sei kein Vorbild mehr. Beide Laender legten eine unbegruendete Ueberheblichkeit gegenueber den kleinen Staaten an den Tag. Gerhardt forderte eine Rueckbesinnung auf die Freundschaft zu den USA.

Die FDP will das Gesundheitswesen radikal umbauen und die Krankenversicherung privatisieren.Der stellvertretende Parteivorsitzende Pinkwart sagte, das Gesundheitssystem sei aus sich heraus nicht mehr finanzierbar. Die rund 6000 Delegierten beschlossen u.a. einen Leitantrag, der die vollstaendige Privatisierung der gesetzlichen Krankenkassen fordert.

Die FDP-Spitzenkandidatin fuer die Europawahl, Koch-Mehrin, bekraeftigte ihre Forderung nach mehr Buergernaehe in Europa und einem deutschen Referendum zur EU-Verfassung.


Rentner gruenden Bundespartei 'Allianz der Mitte'

Friedrichshafen. Rund 400 vorwiegend aeltere Menschen haben am Samstag in Friedrichshafen eine Bundespartei gegruendet. Sie nennt sich "Allianz der Mitte (ADM)". Hervorgegangen ist sie aus den Rentnerprotesten gegen Sozialkuerzungen. Die Partei will sich nicht nur an aeltere Menschen richten, sondern an alle vom Staat "Benachteiligten und Frustierten". Erklaertes Ziel ist die Abkehr vom Sozialabbau. Die ADM zaehlt bereits rund 320 Mitglieder, ueberwiegend Senioren aus Sueddeutschland.Im Fruehjahr kommenden Jahres soll der erste Bundesparteitag stattfinden. Bis dahin wurde der aus Immenstaad am Bodensee stammende Albrecht Wild einstimmig zum Parteivorsitzenden gewaehlt. Die Gruendung von Landesverbaenden ist in Vorbereitung. Zur Bundestagswahl 2006 will die Partei dann erstmals antreten.


Preis-Spanne fuer Postbank-Aktie bekannt gegeben

Bonn. Die Deutsche Postbank hat die Preis-Spanne fuer ihre Aktie hinsichtlich des bevorstehenden Boersengangs bekannt gegeben. Demnach kostet die Aktie zwischen 31 Euro 50 und 36 Euro 50. Das ist deutlich hoeher als von den meisten Analysten erwartet. Die Post koennte damit rund drei Milliarden Euro erloesen und den angepeilten Boersenwert erreichen. Die Post bringt 50 Prozent ihrer Banktochter minus eine Aktie an die Boerse. Zeichnungsfrist ist vom 7. bis zum 18. Juni. Die Postbank ist mit 11,5 Millionen Kunden die groesste Privatkundenbank Deutschlands. Sie hatte kuerzlich einen Gewinnsprung von 50 Prozent fuer das erste Quartal 2004 bekannt gegeben.


Moeglicherweise Geldstrafe fuer Kanzler-Angreifer

Das Verfahren gegen den arbeitslosen Lehrer, der vor drei Wochen Bundeskanzler Schroeder geohrfeigt hat, koennte nun doch ohne oeffentliche Verhandlung zuende gehen. Der Anwalt des Mannes erklaerte, er wolle fuer seinen Mandanten im Rahmen eines schriftlichen Verfahrens eine Geldstrafe erreichen. "Ich werde dem zustaendigen Richter anbieten, dass wir ein schriftliches Verfahren ohne Hauptverhandlung und damit den Strafbefehl akzeptieren wuerden" sagte der Anwalt des arbeitslosen Lehrers.


Felix Sturm und Markus Beyer verlieren Weltmeistertitel

Las Vegas/Chemnitz. In der Nacht haben die beiden Boxer Felix Sturm und Markus Beyer ihre Weltmeistertitel verloren. Nach einer umstrittenen Punkrichterentscheidung unterlag der Mittelgewichtler Felix Sturm nach der WBO-Wertung US-Superstar Oscar de la Hoya, der damit als erster Boxer Weltmeister in sechs verschiedenen Gewichtsklassen ist. In Chemnitz musste Super-Mittelgewichtler Markus Beyer seinen WBC-Titel seinem Herausforderer Cristian Sanavia aus Italien knapp nach Punkten abgeben.


Festakt zu 50 Jahre 'Wunder von Bern'

Kaiserslautern. Mit einem grossen Festakt hat der Deutsche Fussball-Bund (DFB) in Kaiserslautern an den ersten WM-Erfolg der deutschen Fussball-Nationalmannschaft 1954 erinnert. Auch Bundespraesident Johannes Rau und Ungarns Staatspraesident Ferenc Madl nahmen an der Veranstaltung im Pfalztheater teil. "Es war ja nur ein Fussballspiel - und doch ist es Geschichte geworden", sagte Bundespraesident Rau in einer Ansprache. Deutschland und Ungarn seien seither "auf ganz besondere Weise verbunden".


Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ