GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 31.12.2001



* Schroeder wirbt um Unterstuetzung fuer neue Rolle Deutschlands
* Viele Vorteile durch Euro-Einfuehrung erwartet
* BDI-Vizepraesident Henkel kritisiert Arbeitsmarktpolitik
* Erwartungen an Job-Aktiv-Gesetz muessen runtergeschraubt werden
* Unionsfraktionen wollen an Entscheidung zur K-Frage beteiligt werden
* Thierse ruft zu fairem Bundestagswahlkampf auf
* Flugzeugwrack teilweise geborgen
* Zwei Kinder sterben bei Zusammenstoss eines Zuges mit einem Auto



Schroeder wirbt um Unterstuetzung fuer neue Rolle Deutschlands

Bundeskanzler Schroeder hat um Unterstuetzung der Bevoelkerung fuer die neue Rolle Deutschlands in der Weltpolitik geworben. In seiner vorab veroeffentlichten Neujahrsansprache betonte Schroeder, die internationale Gemeinschaft erwarte, dass die Bundesrepublik ihr wirtschaftliches und politisches Gewicht bei der Loesung von Konflikten einsetze.


Viele Vorteile durch Euro-Einfuehrung erwartet

Die Bargeldeinfuehrung des Euro bringt nach Einschaetzung von Bundesbankpraesident Weltecke viele Vorteile. Europa werde durch die neue Waehrung staerker werden, meinte Weltecke im Deutschlandfunk. Dies habe sich in den vergangenen drei Jahren in den stabilen Preisen gezeigt. Ausserdem werde der Wettbewerb nun zunehmen. Moeglicherweise gebe es auch einen Dominoeffekt in den EU-Laendern, in denen der Euro als Zahlungsmittel noch nicht gelte, sagte Weltecke. Auch der Praesident der Europaeischen Zentralbank, Duisenberg, erwartet fuer das kommende Jahr in der Eurozone ein Anziehen der Konjunktur.


BDI-Vizepraesident Henkel kritisiert Arbeitsmarktpolitik

Der Bundesverband der Deutschen Industrie hat der Regierung Versagen in der Arbeitsmarktpolitik vorgeworfen. Das 630-DM-Gesetz habe dazu beigetragen, dass sich die Schwarzarbeit weiter ausbreite, sagte BDI-Vizepraesident Henkel im Deutschlandradio Berlin. Die mittelstaendischen Unternehmen wuerden mit einer Rekordzahl von Buerokratie und Abgaben belegt. Falsche Rahmenbedingungen seien auch mit ein Grund fuer die vielen Insolvenzen. Auslaendische Unternehmen zoegen daraus die Konsequenzen und investierten immer weniger in Deutschland.


Erwartungen an Job-Aktiv-Gesetz muessen runtergeschraubt werden

Vor zu hohen Erwartungen an das Job-Aktiv-Gesetz, das morgen in Kraft tritt, warnte der Wirtschaftsweise Ruerup (sp?) im Deutschlandfunk. Mit einem schnellen Abbau der Erwerbslosigkeit sei zunaechst nicht zu rechnen. Es waere bereits ein Erfolg, wenn durch das Gesetz die durchschnittliche Verweildauer in der Arbeitslosigkeit von derzeit 35 Wochen um eine Woche gesenkt werden koennte. Dadurch seien jaehrliche Einsparungen von 2 Milliarden DM moeglich.


Unionsfraktionen wollen an Entscheidung zur K-Frage beteiligt werden

In der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mehren sich die Forderungen nach einer Beteiligung an der Entscheidung ueber den Unionskanzlerkandidaten. Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe, Glos, sagte der Berliner Zeitung, die Fraktion koenne nicht von vorne herein als Ratgeber ausgeschlossen werden. Der CDU-Abgeordnete Rauber betonte in der BILD-Zeitung, die Nominierung duerfe nicht im Vier-Augen-Gespraech ausgehandelt werden. Die Parteivorsitzenden sollten Praesidium und Bundestagsfraktion einen Vorschlag unterbreiten. Wenn dieser strittig sei, muesse die Fraktion entscheiden, sagte Rauber.


Thierse ruft zu fairem Bundestagswahlkampf auf

Bundestagspraesident Thierse haelt ein Fairness-Abkommen der grossen Parteien im Bundestagswahlkampf 2002 fuer ueberfluessig. Es reiche aus, wenn sich alle an die parlamentarischen Regeln und den menschlichen Anstand halten wuerden, sagte der SPD-Politiker der Neuen Osnabruecker Zeitung. Zugleich warnte Thierse davor, Vorurteile, Auslaenderfeindlichkeit und einen latenten Rassismus bei einem Teil de Deutschen im Wahlkampf weiter zu foerdern. Demokratie sei friedlicher Streit zwischen Positionen und Meinungen, profiliert durch die Parteien. Dieser Wettstreit solle ohne persoenliche Beleidigungen, Herabsetzungen, Demagogie und Luege auskommen, mahnte Thierse.


Flugzeugwrack teilweise geborgen

5 Tage nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs bei Bremerhaven ist das Wrack teilweise aus der Weser geborgen worden. Ein Schwimmkran zog die Maschine bis zur Wasseroberflaeche aus dem Fluss, nachdem ein Taucher trotz starker Stroemung einen Gurt befestigen konnte. Fuer eine bessere Stabilitaet sollen nun weitere Seile an dem Wrack angebracht werden. Wenn das Wasser abgelaufen ist, soll das abgestuerzte Flugzeug auf einen Schwimmkran gehievt werden. Die Maschine mit 9 Insassen an Bord war am Mittwoch kurz nach dem Start nahe Bremerhaven verunglueckt, nur eine 43jaehrige Frau ueberlebte.


Zwei Kinder sterben bei Zusammenstoss eines Zuges mit einem Auto

Beim Zusammenstoss eines Zuges mit einem Auto in Schleswig-Holstein sind zwei Kinder getoetet worden. Das Unglueck ereignete sich an einem Bahnuebergang im Ort Herzhorn bei Itzehoe. Die Mutter und ihr drittes Kind erlitten Verletzungen. Laut Polizei wurde die 34jaehrige Autofahrerin vermutlich von der Sonne geblendet, uebersah das Haltesignal, und versuchte, trotz geschlossener Halbschranke die Gleise zu ueberqueren.


Quellen

DLF    13:00 MEZ
SWR1    17:00 MEZ