Deutlicher Rueckgang der Arbeitslosenzahlen |
Nuernberg/Stuttgart. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Mai erstmals seit
fast zwei Jahren wieder unter einen Wert des Vorjahres gesunken. Ende Mai
waren in Deutschland rund 4,2 Mio. Menschen als erwerbslos gemeldet. Das
sind 220.000 weniger als im April und 58.000 weniger als vor einem Jahr. Die
Quote sank von 11,4 auf 10,9 Prozent. Der Praesident der Bundesanstalt fuer
Arbeit Jagoda sagte, es duerfe noch keine Entwarnung gegeben werden. Der
Rueckgang sei auf den ueblichen Fruehjahrsaufschwung, auf eine Belebung der
Konjunktur und auf eine Ausweitung der Arbeitsmarktpolitik zurueckzufuehren.
So bleibe die Lage in den neuen Bundeslaendern prekaer. Ferner sei die Lage
auf dem Ausbildungsmarkt unveraendert schwierig. Derzeit fehlten rund 220.000
Lehrstellen in Deutschland.
Bedeutend guenstiger sieht die Situation in Baden-Wuerttemberg aus. Im
Mai ging die Arbeitslosenquote auf 6,9 Prozent zurueck. Der Praesident
des Landesarbeitsamtes Schade sprach von einer Wende. |
Abschluss der Deutsch-Russischen Konsultationen |
Bonn. Russlands Praesident Jelzin hat sich gegen eine militaerische
Intervention im Kosovo gewandt. Zum Abschluss der zweitaegigen
Deutsch-Russischen Konsultationen sagte Jelzin, eine gewaltsame Einmischung
berge die Gefahr, dass sich der Konflikt ueber die Grenzen ausweite. Jelzin
will nach eigenen Angaben versuchen, Jugoslawiens Praesident Milosevic
in einem persoenlichen Gespraech zum Einlenken zu bewegen. Bundeskanzler
Kohl erklaerte sich mit Jelzin darin einig, dass im Kosovo ein weiteres
Blutvergiessen verhindert werden muesse. Kohl und Jelzin bezeichneten
die deutsch-russischen Beziehungen als sehr gut. Seit vergangenem Jahr
sei Deutschland der wichtigste Handelspartner Russlands.
Jelzin hatte am Vormittag den derzeitigen Bundesratspraesidenten und
SPD-Kanzlerkandidaten Schroeder zum Fruehstueck empfangen. An dem Treffen
nahm auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Scharping teil. |
Treffen Blairs mit Kohl in Bonn |
Bonn. Zur Vorbereitung des naechsten EU-Gipfels am 15. und 16. Juni in
Cardiff ist der britische Ministerpraesident Blair mit Bundeskanzler Kohl
zusammengetroffen. In Cardiff wollen sich die 15 EU-Staaten vor allem ueber
wirtschaftliche Reformen als Voraussetzung fuer den Erfolg des Euro
abstimmen. Ausserdem geht es um die Erweiterung der Europaeischen Union sowie
um die Aussen- und Sicherheitspolitik. |
Zahl der Asylbewerber im Monatsvergleich leicht angestiegen |
Bonn. Die Zahl der Asylbewerber ist im Mai leicht gestiegen. Wie das
Bundesinnenministerium mitteilte, erhoehte sich die Zahl um 300 auf knapp
6.800. Gegenueber dem Mai des Vorjahres sank die Zahl der Asylbewerber um
8,8 Prozent. Hauptherkunftslaender bleiben Jugoslawien, die Tuerkei und der
Irak. |
Zunehmende Sympathie von Jugendlichen fuer Rechtsextremismus |
Hamburg. Immer mehr Jugendliche in Deutschland sind bereit, eine
rechtsradikale Partei zu waehlen. Nach Angaben der Zeitung "Die Woche"
hat das Forsa-Institut ermittelt, dass rund neun Prozent aller 14- bis
25-Jaehrigen rechtsextremen Parteien zuneigten. In Ostdeutschland sind
es sogar 17 Prozent. Damit hat sich das rechtsradikale Potential unter
Jugendlichen und Jungwaehlern binnen drei Jahren fast verdoppelt. Der
Forsa-Umfrage zufolge ist auch die Auslaenderfeindlichkeit unter
Jugendlichen drastisch angestiegen. |
Bundeskongress des Deutschen Gewerkschaftsbunds |
Duesseldorf. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat auf seinem Kongress eine
schaerfere Auseinandersetzung mit der Bundesregierung angekuendigt. DGB-Chef
Schulte sagte, die Gewerkschaften scheuten den Konflikt mit der
Bundesregierung nicht, um eine tiefgreifende Wende in Deutschland zu
erreichen. Bei der Vorlage des Geschaeftsberichts sagte Schulte, Koalition
und Arbeitgeber haetten das von den Gewerkschaften geforderte "Buendnis
fuer Arbeit" in einem Akt politischer Dummheit zerschlagen. Deshalb
seien sie verantwortlich fuer die Massenarbeitslosigkeit. Der Rueckgang
der Arbeitslosigkeit im Mai, so Schulte, sei nicht als Trendwende zu
deuten. Der DGB werde sich weiter massiv in den Bundestagswahlkampf
einmischen. Fuehrende Gewerkschafter forderten beim DGB-Kongress ein
neues Buendnis fuer Arbeit mit festen Zusagen.
Der Kongress bestaetigte Schulte mit grosser Mehrheit fuer weitere vier
Jahre in seinem Amt. Schulte erhielt 289 von 360 abgegebenen Stimmen, das
entspricht knapp 73 Prozent der stimmberechtigten Delegierten. Schultes
Stellvertreterin Engelen-Kefer wurde mit knapp 82 Prozent wiedergewaehlt.
Der DGB wird seine Zentrale vorerst nicht von Duesseldorf nach Berlin
verlegen. Eine entsprechende Satzungsaenderung fand nicht die notwendige
Zweidrittelmehrheit. |
Bonn schliesst Botschaft in eritreischer Hauptstadt |
Bonn/Asmara. Die deutsche Botschaft in der eritreischen Hauptstadt wird
nach Angaben des Aussenministeriums geschlossen. In der Vertretung befaenden
sich noch vier Botschaftsangehoerige, darunter auch Botschafter Ringe. Die
Diplomaten sollen noch heute mit einer amerikanischen Maschine ausgeflogen
werden. Hintergrund sind erneute Kaempfe zwischen Aethiopien und Eritrea.
Seit dem fruehen Morgen liefern sich beide Truppen wieder heftige Gefechte. |
Eschede: Bahnstrecke wieder freigegeben |
Eschede. Die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Hannover ist sechs Tage
nach dem Zugunglueck von Eschede wieder freigegeben worden. Der erste
Zug, der die Strecke passierte, war nach Angaben der Bahn ein Interregio
von Hamburg-Altona nach Karlsruhe. An der Unfallstelle waren auf einer
Laenge von 1,5 Kilometern die Gleise, Weichen und Fahrleitungsmasten
erneuert worden.
Die Behoerden korrigierten inzwischen die Zahl der Todesopfer auf 95. Ein
Sprecher sagte, letzte Untersuchungen haetten ergeben, dass die bisherige
Angabe von 98 Opfern um drei reduziert werden koenne. Die Deutsche Bahn AG
wollte sich noch nicht zu den moeglichen Ursachen des Unfalls aeussern. Das
Unternehmen teilte am Abend mit, die Staatsanwaltschaft habe jetzt das Wort. |
Mehr Gehalt im baden-wuerttembergischen Gross- und Aussenhandel |
Korntal-Muenchingen. Die rund 100.000 Beschaeftigten im baden-wuerttem-
bergischen Gross- und Aussenhandel erhalten vom 1. Juli an 2,5 Prozent
mehr Lohn und Gehalt. Darauf einigten sich nach Gewerkschaftsangaben die
Vertreter von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Einen aehnlichen Abschluss
gibt es bereits in mehreren anderen Bundeslaendern. Der neue Tarifvertrag
hat eine Laufzeit von 12 Monaten. |
Telekom will Konkurrenten staerker zur Kasse bitten |
Bonn. Die Telekom will von ihren Konkurrenten kuenftig den doppelten
Preis fuer die Vermietung der Leitungen zu den Kunden verlangen. Wie
Telekom-Vorstand Tenzer mitteilte, hat das Unternehmen bei der
Regulierungsbehoerde einen entsprechenden Antrag gestellt. Damit duerfte
sich ein neuer Konflikt mit der Bonner Regulierungsbehoerde fuer Post
und Telekommunikation ergeben. |
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