Post erhoeht Gebuehren |
Bonn. Die Post AG hat nach einem Zeitungsbericht Plaene fuer eine
Portoerhoehung bestaetigt. Das Porto fuer einen Brief soll ab 1. September
1,10 DM kosten. Fuer Standardpaeckchen werden sich die Gebuehren von 6,40 DM
auf 6,70 DM und fuer Standardpakete von 8,40 DM auf 8,80 DM erhoehen. Die
Post AG werde ihr neues Gebuehrenkonzept in Kuerze dem Postministerium zur
Genehmigung vorlegen. Genehmigungspflichtig sind dabei allerdings nur die
Tarife fuer Briefe. Offen blieb noch wieweit das Porto fuer Postkarten erhoeht
werden soll. Weitere Einzelheiten sollen morgen auf einer Pressekonferenz der
Post AG vorgestellt werden. Gleichzeitig dementierte die Post AG, wonach sie
sich vom traditionellen Postboten verabschieden wolle. Die Post wuerde
lediglich in zeitlich und oertlich begrenzten Versuchen testen, ob die eigenen
Stammzusteller in Spitzenzeiten durch den Einsatz von Fremdfirmen entlastet
werden koennten. Dies gelte nur fuer Wurfsendungen und Pressepost, nicht aber
fuer normale Briefe. |
Diskussionen um Lohnfortzahlung |
Bonn. Experten der Union berieten heute ueber Massnahmen zur Senkung der
Lohnnebenkosten. Im Gespraech war vor allem ein Lohnstopp bei
selbstverschuldeter Krankheit. Die SPD hat beim Thema Lohnfortzahlung im
Krankheitsfalle Diskussionsbereitschaft signalisiert. Gegenueber der
Bildzeitung sagte das Vorstandsmitglied der SPD-Bundestagsfraktion Andres,
es gaebe durchaus Verhandlungsspielraum. Wenn die Lohnfortzahlung
grundsaetzlich garantiert werde, koenne man beispielsweise darueber
diskutieren, ob Zuschlaege mitgerechnet werden oder nicht. Die Deutsche
Angestellen-Gewerkschaft DAG hingegen hat erneut Einschnitte bei der
Lohnfortzahlung entschieden abgelehnt. Ihr Vorsitzender Issen sagte im
ZDF-Morgenmagazin, diese sozialpolitische Errungenschaft duerfe nicht auf dem
Altar der allgemeinen Spardiskussion geopfert werden. Fuer diese Leistungen
haetten Gewerkschaften und Arbeitnehmer lange gekaempft. IG Metall Chef
Zwickel will die Lohnfortzahlung notfalls mit Streiks verteidigen. Zwickel
erklaerte heute, wenn die Forderungen nach Abbau der Lohnfortzahlungen und
Aushebelung der Tarifautonomie nicht aufhoerten, drohten soziale Konflikte
wie seit langem nicht mehr. Er forderte dazu auf, die Diskussion um die
Lohnfortzahlung umgehend zu beenden. |
Tschernobyl-Konferenz eroeffnet |
Wien. Bundesumweltministerin Merkel hat eine internationale Konferenz ueber
die Folgen der Tschernobyl-Explosion vor zehn Jahren eroeffnet. Das
viertaegige Treffen wird von der internationalen Atomenergieorganisation, der
europaeischen Kommission und der Weltgesundheitsorganisation veranstaltet.
Mehr als 1000 Vertreter aus 60 Laendern nehmen an der Konferenz teil. Im
Mittelpunkt der Beratungen in Wien stehen die gesundheitlichen Schaeden der
Bevoelkerung nach der Reaktorkatastrophe. Wissenschaftler werden ausserdem
Studien darueber vorlegen, was mit der sproede gewordenen Betonhuelle
geschehen soll, mit der vor zehn Jahren die Reste des zerstoerten Reaktors
eingeschlossen worden waren. An den Folgen des Ungluecks starben in den
letzten zehn Jahren mehrere tausend Menschen. Zwei Bloecke des Kernkraftwerkes
sind noch immer in Betrieb. Merkel sieht gute Chancen fuer eine schnelle
Schliessung des Kernkraftwerkes in Tschernobyl. Bis zum Jahr 2000 soll eine
Abschaltung erreicht sein. Bis dahin muessten die westlichen Industrielaender
allerdings ihre Hilfszusagen an die Ukraine einhalten. |
Unzuverlaessige Tests auch im Stuttgarter Gesundheitsamt |
Stuttgart. Die unzuverlaessigen HIV-Tests der amerikanischen Firma Abbot sind
auch im Stuttgarter Gesundheitsamt eingesetzt worden. Bislang war die
Verwendung der Tests nur in einem Krankenhaus im Nordosten des Bundeslandes
bekanntgeworden. In Stuttgart wurde der Test seit Oktober eingesetzt. Weitere
Erkenntnisse ueber die Verwendung des umstrittenen Testes im Land erwartet das
Ministerium von den Antworten der vier Regierungspraesidien. |
Keine Motorraeder von Mercedes |
Stuttgart. Die Mercedes-Benz AG hat Berichte dementiert, wonach sie nach Autos
auch Motorraeder bauen wolle. Ein Firmensprecher erklaerte heute, dies sei n
icht geplant. Der Spiegel hatte berichtet, das Unternehmen plane eine Mischung
aus Motorrad und Roller auf den Markt zu bringen. Das Zweirad solle in der
Fabrik in Lothringen produziert werden, wo auch der Kleinwagen Smart vom Band
laufen soll. |
Forschungsreaktor in Garching kann weitergebaut werden |
Muenchen. Das bayrische Umweltministerium hat die erste atomrechtliche
Teilgenehmigung fuer den geplanten Forschungsreaktor in Garching erteilt. Wie
die Behoerde heute mitteilte, ist damit auch eine vorlaeufige positive
Gesamtbeurteilung des Projekts verbunden. Der Reaktor ist vor allem wegen des
Einsatzes von hochangereichertem atomwaffenfaehigen Uran international
umstritten. |
Falschgeld sichergestellt |
Heilbronn. Die Polizei hat im Bankschliessfach eines Heilbronner
Rechtsanwaltes Falschgeld im Nennwert von 5,7 Millionen DM sichergestellt.
Der Jurist sitzt seit vergangener Woche in Untersuchungshaft, zwei
mutmassliche Mittaeter sind fluechtig. Wegen des Geldwaeschegesetzes
informierte die Bank des verhafteten Rechtsanwaltes die Polizei. Der Anwalt
wurde noch in der Schalterhallte festgenommen. Er gab an, nur das Geld eines
Mandaten deponiert zu haben, ohne die Summe jemals gesehen zu haben. Ganz
anders der Staatsanwalt: Der Jurist habe die falschen 5,7 Millionen DM sogar
hoechstpersoenlich nachgezaehlt. Das Geld im Schliessfach sollte als
vermeintliche Sicherheit dienen fuer Privatpersonen, von denen der Anwalt und
seine Mittaeter Kredite aufnehmen wollten unter hohen Zinsversprechungen. Es
sollte so also echtes Geld in die Taschen der Taeter fliessen. Ueber eine
halbe Million Mark sei so schon zustande gekommen. Woher die Blueten kamen,
ist noch unklar. Die zwei moeglichen Mittaeter befinden sich momentan auf der
Flucht. |
Urlaub rechtzeitig nehmen |
Kassel. Der Urlaub fuer das laufende Jahr muss jeweils bis Jahresende in
Anspruch genommen werden. Das besagt ein Grundsatzurteil des
Bundesarbeitsgerichts, das heute bekannte gegeben wurde. Eine Uebertragung auf
das erste Quartal des folgenden Jahres sei nur moeglich, wenn der Urlaub im
laufenden Jahr nicht angetreten werden koenne. Dazu muessen besondere
sachliche Gruende vorliegen, erklaerte das Gericht. Wer Urlaubsansprueche
nicht rechtzeitig geltend macht, haette auch keinen Anspruch auf
Entschaedigung. |
Boerse |
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Quellen |
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