GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Sa, 24.02.1996



* Geiseln in Indonesien kommen bald frei
* Busunfall bei Hof
* Zwickel zur Klage ueber den Wirtschaftsstandort Deutschland
* Koschnik gibt Mostar ab
* Telekom-Tarifkorrektur geplant
* Klimaforscher fordert mehr Geld fuer Klimaforschung
* CDU Rheinland-Pfalz lockt Gemeinden mit Geldversprechen
* Frauen-Ausschuss will Entscheidungsbefugnisse bekommen
* Bericht der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz
* Wahlkampf in Baden-Wuerttemberg
* Vermisstes Kind ertrunken aufgefunden



Geiseln in Indonesien kommen bald frei

Jakarta. Die seit sieben Wochen in Indonesien festgehaltenen Geiseln sollen offenbar morgen freigelassen werden. Nach Angaben der indonesischen Armee wurden gestern den Geiselnehmern Straffreiheit sowie Nahrungsmittel und Medikamente zugesagt. Unter den Geiseln sind auch 6 Europaeer. Sie waren am 8.Januar entfuehrt worden. Der deutsche Wissenschaftler Frank Momberg, der ebenfalls zu dieser Gruppe gehoert hatte, war bereits frueher freigekommen. Die Entfuehrer fordern die Unabhaengigkeit der Dschungelregion.


Busunfall bei Hof

Hof. Bei einem Busunfall in Oberfranken sind 19 Menschen verletzt worden.Drei von ihnen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Unfallursache ist vermutlich der geplatzte Reifen eines PKW. Der PKW war ins Schleudern geraten und hatte zwei niederlaendische Busse gestreift. Der erste Bus konnte rechtzeitig anhalten, waehrend der zweite ins schlingern geriet und im Strassengraben landete. Der Sachschaden betraegt nach Angaben der Polizei rund 400.000 DM.


Zwickel zur Klage ueber den Wirtschaftsstandort Deutschland

Frankfurt. IG-Metall-Chef Zwickel hat der Wirtschaft in der Diskussion um den Standort Deutschland Verlogenheit vorgeworfen. Den 4 Millionen Arbeitslosen stuenden hohe Gewinne und steigende Aktienkurse gegenueber. Das Gejammer der Unternehmer passe nicht zu diesen Erfolgen. Zwickel sagte, auch die gute Entwicklung des Exports zeige, dass in Deutschland nach wie vor gutes Geld verdient werden koenne.


Koschnik gibt Mostar ab

Bonn. Die Aussenminister der Europaeischen Union werden vermutlich schon auf ihrer naechsten Sitzung ueber die Nachfolge des deutschen EU-Verwalters fuer Mostar, Koschnik, beraten. Das kuendigte Aussenminister Kinkel an. Koschnik hatte erklaert, dass er sein Amt im Juli aufgeben werde. Der Aufbau einer neuen gemeinsamen Verwaltung von Moslems und Kroaten brauche neue unverbrauchte Gesichter. "Das ist mit mir nicht zu machen", fuegte Koschnik hinzu. Kinkel bedauerte die Entscheidung des ehemaligen Bremer Buergermeisters.


Telekom-Tarifkorrektur geplant

Die deutsche Telekom plant offenbar erneut eine Gebuehrenreform. Nach Informationen des Magazins Der Spiegel sollen Ortsgespraeche billiger werden. Wer fuenf Telefonnummern im Ortsbereich fest speichern laesst, soll laut Spiegel fuer 24 DM 10 Stunden lang mit diesen Telefonnummern telefonieren koennen. Das waere eine Ermaessigung von rund 15%. Ein extra Wochenend-Tarif, der mit fuenf DM monatlich berechnet wird, soll im Ortsbereich das Telefonieren am Wochenende zum Mondscheintarif moeglich machen. Ob sich Telekom-Chef Summer mit diesen Plaenen im Aufsichtsrat und bei den Staatlichen Gremien durchsetzen kann, soll sich am Montag herausstellen. Schwierigkeiten koennte ihm dabei seine Terminplanung machen. Die Tarife sollen naemlich erst Ende des Jahres und dann auch nur fuer digitale Ortsnetze eingefuehrt werden. Die bundesweite Einfuehrung ist laut Spiegel erst fuer 1997 geplant.


Klimaforscher fordert mehr Geld fuer Klimaforschung

Mainz. Nobelpreistraeger Paul Gruetzen sieht die verstaerkte Nutzung der Sonnenenergie als einzige Hoffnung im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe. Bei einer Tagung des SPD-Wissenschaftsforums kritisierte der Mainzer Klimaforscher eine nach seiner Ansicht voellig falsche Prioritaetensetzung der Politik bei einer Vergabe von Forschungsgeldern. So stuenden etwa fuer die Untersuchung der weitgehend unerforschten Klimafunktionen der Tropenwaelder kaum Gelder bereit.


CDU Rheinland-Pfalz lockt Gemeinden mit Geldversprechen

Trier. Die CDU-Opposition hat Staedten und Gemeinden finanzielle Entlastung in der Hoehe von rund 750 Millionen DM versprochen, falls die Christdemokraten nach der Wahl die Regierung uebernehmen. Bei einem Kommunalkongress der pfaelzischen CDU in Trier sagte Landesparteichef Johannes Gerster, der Finanzausgleich, vor allem zwischen Land und Kommunen, muesse voellig neu geregelt werden. Gerster warf der SPD-gefuehrten Landesregierung vor, sie habe fast 26% mehr Steuern eingenommen, davon aber nur rund 9% an Staedte, Kreise und Gemeinden weitergegeben. Die CDU wolle sich auch dafuer einsetzen, dass die Kommunen nach der Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer unmittelbar an den Umsatzsteuereinnahmen beteiligt wuerden.


Frauen-Ausschuss will Entscheidungsbefugnisse bekommen

Mainz. Der Frauen-Ausschuss des rheinland-pfaelzischen Landtags muss nach Ansicht seiner Vorsitzenden, der Gruenen-Abgeordneten Gisela Bill, an ein machtvolle Ministerium gebunden werden. In der jetzigen Form sei das Gremium ein Abstellgleis und sogar diskriminierend fuer Frauen. Bill Woertlich: "Wir waren nur eine Diskussionsrunde, aber keine Entscheidungsinstanz". Ihrer Meinung nach sollte das Frauenressort dem Sozialministerium zugeordnet werden, und nicht wie bisher dem Ministerium fuer Jugend, Kultur und Familie.


Bericht der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz

Mainz. Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz hat in den ersten beiden Jahren ihres Bestehens rund 4000 Projektfinanzierungen durchgefuehrt und dabei 8800 Arbeitsplaetze neu geschaffen und rund 14000 gesichert. Wie Wirtschaftsminister Broederle bei Bekanntgabe der Foerderergebnisse weiter mitteilte, wurden dabei rund 219 Millionen DM an Zuschuessen sowie Zinszuschuesse fuer ein Darlehensvolumen von gesamt 176 Millionen DM bewilligt.


Wahlkampf in Baden-Wuerttemberg

In Baden-Wuerttemberg hat die heisse Phase des Landtagswahlkampfes begonnen. Im Mittelpunkt standen heute Auftaktveranstaltungen der CDU in Stuttgart und der SPD in Ebbelheim. Bundeskanzler Kohl sagte in Stuttgart, die Partei habe keine Stimme zu verschenken. er griff vor allem die Sozialdemokraten an. Wenn in Bonn ein Buendnis von SPD, Gruenen und PDS regiere, werde das keine zusaetzlichen Arbeitsplaetze bringen. Kohl versicherte, die Arbeitnehmer muessten nicht um ihre Renten fuerchten. Der Kanzler wandte sich gegen Technikfeindlichkeit, betonte aber zugleich, Fortschritt allein bringe kein Glueck. Der SPD-Vorsitzende Lafontaine forderte in Ebbelheim eine wirkliche Wende hin zu einer neuen Kultur der Solidaritaet und Mitmenschlichkeit. Er sprach sich fuer eine Politik aus, die Arbeitsplaetze billiger und Umweltverschmutzung teurer mache. Lafontaine schlug vor, ein Buendnis fuer Arbeit europaweit zu schliessen.


Vermisstes Kind ertrunken aufgefunden

Der seit Rosenmontag vermisste kleine Junge aus Lahr im Muensterland ist ertrunken. Taucher bargen den Leichnam des Kindes in einem Teich im Zentrum der Stadt. Der vierjaehrige war beim Umzug seiner Familie auf einmal verschwunden.


Quellen

SWF 3    16:00 MEZ    18:00 MEZ    21:00 MEZ    22:00 MEZ
WDR 2    19:00 MEZ
Deutschlandfunk    20:00 MEZ