Serbische Medien: NATO-Angriff toetet mehr als 100 Zivilisten |
Bei einem NATO-Angriff auf die Kosovo-Ortschaft Korisa sind nach serbischen
Angaben mehr als 100 Menschen - vornehmlich Fluechtlinge - getoetet worden.
Weitere 50 Zivilisten, meist Frauen und Kinder, seien verletzt worden, so
das serbische Fernsehen. Die Medien warfen der NATO vor, sogenannte
Streubomben eingesetzt zu haben. Die Allianz erklaerte, sie gehe den
Vorwuerfen nach. Nach ersten Untersuchungen habe man aber keine Anzeichen
dafuer, dass NATO-Flugzeuge beteiligt gewesen seien. In Bulgarien ist erneut
eine fehlgeleitete Rakete eingeschlagen. In Sofia hiess es, sie trage
russischen Schriftzeichen. |
Clinton verteidigt Verstaerkung der Luftangriffe |
US-Praesident hat die Intensivierung der NATO-Luftangriffe auf Jugoslawien
nachdruecklich verteidigt. Die Ausweitung der Angriffe sei moralisch
gerechtfertigt, sagte Clinton vor Offizieren in Washington. Die Aktionen
wuerden weitergefuehrt, wenn Belgrad nicht einlenke und die Forderungen der
Allianz erfuelle. Aehnlich aeusserte sich auch ein NATO-Sprecher, der eine
Feuerpause im Kosovo ausschloss. Verteidigungsminister Scharping nannte
Berichte ueber einen moeglichen Teilabzug der jugoslawischen Armee einen
Versuch, die Oeffentlichkeit zu taeuschen. Eine NATO-Feuerpause lehnte er
erneut ab. |
SPD begruesst Ergebnisse des Gruenen-Parteitages |
Der Beschluss des Gruenen-Parteitags mit der Forderung einer befristeten
Feuerpause im Kosovo ist bei dem Koalitionspartner SPD auf Zustimmung
gestossen. Bundeskanzler Schroeder liess durch einen Sprecher mitteilen,
durch das Votum sei Aussenminister Fischer der Ruecken gestaerkt worden. Die
Bundesregierung fuehle sich in ihrem Bemuehen unterstuetzt, zu einer
politischen Loesung zu kommen. Die Fraktionschefin der Gruenen im Bundestag,
Mueller, erklaerte in der ARD, der Beschluss habe der Regierung Spielraum
verschafft. Vorstandssprecherin Radtke sagte, die Partei stehe nicht vor
einer Spaltung. |
SPD dementiert Medienberichte ueber Aenderungen an 630-DM-Jobs |
Die SPD-Bundestagsfraktion hat noch nicht entschieden, ob und wie sie das
umstrittene Gesetz zur Neuregelung der 630-DM-Jobs korrigieren will. Eine
Sprecherin der Fraktion sagte, es gebe weder Beschluesse noch ein
abgestimmtes Konzept fuer Gesetzesaenderungen. Bislang liege nur eine
Sammlung von Vorschlaegen fuer moegliche Aenderungen vor, die schon bekannt
seien. Die Sprecherin reagierte damit auf einen zeitungsbericht, wonach die
Fraktionsspitze Ausnahmeregelungen vor allem fuer Zeitungsboten, Aushilfen
in der Gastronomie und bei Putzfrauen in Privathaushalten plane. |
Sammelklage ehemaliger Zwangsarbeiter gegen Dresdner Bank |
Rund 22'000 ehemalige polnische KZ-Haeftlinge verlangen von der Dresdner
Bank 5,4 Mrd. DM Schadenersatz fuer ihre Gefangenschaft und nicht bezahlte
Zwangsarbeit. 2700 entsprechende Sammelklagen sind beim Landgericht
Frankfurt eingereicht worden. Nach Auffassung der Klaeger trifft die
Dresdner Bank eine erhebliche Mithaftung, weil sie die dominierende SS-Bank
in der Nazizeit gewesen sei. In den US sind der Bekleidungskonzern Hugo Boss
und 21 weitere, zumeist deutsche, Firmen wegen der Beschaeftigung von
Zwangsarbeitern waehrend der Nazi-Zeit auf Schadenersatz verklagt worden. |
Angreifer Fischers beim Bielefelder Parteitag identifiziert |
Im Zusammenhang mit der Farbbeutelattacke auf Aussenminister Fischer bei dem
Sonderparteitag der Gruenen in Bielefeld hat die Polizei den mutmasslichen
Taeter identifiziert. Ein Sprecher erklaerte, es handele sich um einen
36-jaehrigen, der frueher zur linksautonomen Szene der Stadt gehoert hatte
und jetzt in Berlin lebe. Der Mann muesse mit einer Anklage wegen schwerer
Koerperverletzung rechnen. Fischer hatte bei dem Angriff einen Riss im
Trommelfell erlitten. |
Boerse |
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Quellen |
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