GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 06.01.2003



* Im oeffentlichen Dienst stehen Zeichen weiter auf Streik
* Arbeitgeber im Oeffentlichen Dienst wollen neues Angebot vorlegen
* Main-Pegel in Wertheim wieder leicht gestiegen
* Westerwelle betont Eigenstaendigkeit seiner Partei
* Flugverkehr in Frankfurt nach Irrflug wieder normal
* Regierung will Kleinunternehmer und Selbststaendige entlasten
* Auswaertiges Amt warnt vor Reisen nach Venezuela
* Schwaebisch-Alemannische Fastnacht hat begonnen



Im oeffentlichen Dienst stehen Zeichen weiter auf Streik

Im Tarifstreit des oeffentlichen Dienstes stehen die Zeichen trotz eines Schlichterspruches auf Streik. Die Arbeitgeber lehnten die von Koschnick und Lehmann-Grube vorgeschlagenen Einkommens-Erhoehungen von drei Prozent am fruehen Morgen einstimmig ab. Bundesinnenminister Schily steht nach Angaben seines Staatssekretaers voll hinter der ablehnenden Haltung der Arbeitgeber. Die Gewerkschaft ver.di nannte den Vorschlag dagegen akzeptabel. Falls es in dieser Woche kein Ergebnis gibt, will ver.di am naechsten Montag die Urabstimmung fuer Streiks einleiten.


Arbeitgeber im Oeffentlichen Dienst wollen neues Angebot vorlegen

Nach dem Scheitern der Schlichtungsgespraeche fuer den Oeffentlichen Dienst wollen die Arbeitgeber ein neues Angebot vorlegen. Der Verhandlungsfuehrer der Laender, der bayerische Finanzminister Faltlhauser, sagte, ueber das Angebot koenne bei der naechsten Tarifrunde ab Mittwoch in Postsdam gesprochen werden.


Main-Pegel in Wertheim wieder leicht gestiegen

Der Hochwasser-Pegel des Mains bei Wertheim ist wieder leicht gestiegen. Nach Angaben der Behoerden wird am Abend eine zweite Flutwelle die Stadt mit einer Hoehe von voraussichtlich sechs Metern passieren. Der Pegel wuerde damit aber niedriger bleiben als bei der ersten Hochwasser-Welle am Samstag. Ein Jahrhundert-Hochwasser von bis zu sieben Metern wird es in Wertheim auf keinen Fall mehr geben. Weite Teile der Altstadt stehen aber noch immer unter Wasser. In den meisten Hochwasser-Gebieten Deutschlands hat sich die Lage weiter entspannt. Nach Angaben der Behoerden brachte hauptsaechlich der Wetterumschwung Erleichterung. Kritisch bleibt es nach wie vor im thueringischen Leubingen. Dort kaempfen Einsatzkraefte weiter um die Sicherung des Deiches. In den uebrigen Hochwasser-Gebieten in Deutschland werden dagegen fallende Pegel gemeldet.


Westerwelle betont Eigenstaendigkeit seiner Partei

Der FDP-Vorsitzende Westerwelle hat die Eigenstaendigkeit seiner Partei betont. Westerwelle sagte beim traditionellen Dreikoenigs-Treffen seiner Partei in Stuttgart, die FDP verstehe sich als Alternative zu den anderen Parteien. Deshalb muesse das eigene Programm der Liberalen immer erkennbar bleiben. Auch der FDP-Fraktionschef Gerhardt betonte die Unabhaengigkeit der Partei. Sie duerfe nicht ihren Charakter aendern, nur um mehr Stimmen zu bekommen. Zuvor hatte der baden-wuerttembergische FDP-Vorsitzende Doering die Partei aufgerufen, sich staerker auf ihre Grundwerte zu besinnen.


Flugverkehr in Frankfurt nach Irrflug wieder normal

Am Frankfurter Flughafen hat sich der Flugbetrieb nach dem Irrflug eines Motorseglers gestern Nachmittag wieder normalisiert. Das teilte ein Sprecher des Rhein-Main-Flughafens mit. Der groesste deutsche Flughafen war zeitweise komplett gesperrt. Ueber einhundert Fluege mussten annulliert werden, viele Flugzeuge hatten stundenlange Verspaetungen. Ein 31-jaehriger Mann hatte das Sportflugzeug gekapert und damit gedroht, in das Hochhaus der Europaeischen Zentralbank zu fliegen. Nach zwei Stunden landete er auf dem Frankfurter Flughafen. Bei seiner Festnahme sagte der Mann, der als geistig verwirrt gilt, er habe auf den Absturz der amerikanischen Raumfaehre Challenger im Jahr 1986 aufmerksam machen wollen. Der 31-Jaehrige soll heute dem Haftrichter vorgefuehrt weren.


Regierung will Kleinunternehmer und Selbststaendige entlasten

Die Bundesregierung will Existenzgruender, Kleinunternehmer und Selbststaendige steuerlich staerker entlasten. Eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums bestaetigte entsprechende Zeitungsberichte. Demnach soll diese Gruppe kuenftig die Haelfte ihrer Einnahmen pauschal als Kosten absetzen koennen. Dies solle bis zu einer Einkommensgrenze von 17.500 Euro jaehrlich gelten. Moeglicherweise werde diese Grenze sogar auf 25.000 Euro angehoben, hierfuer sei jedoch die Zustimmung der Europaeischen Union notwendig.


Auswaertiges Amt warnt vor Reisen nach Venezuela

Die Bundesregierung hat vor Reisen nach Venezuela gewarnt. Das Auswaertige Amt in Berlin sprach unter dem Eindruck der Unruhen in dem suedamerikanischen Land eine offizielle Reisewarnung aus. Venezuela sei damit weltweit das elfte Land, fuer das die hoechste Stufe der Warnhinweise gelte. Deutsche, die sich nicht unbedingt in Venezuela aufhalten muessen, wird die Ausreise empfohlen.


Schwaebisch-Alemannische Fastnacht hat begonnen

Mit dem Dreikoenigstag hat die Fastnachts-Saison der Schwaebisch-Alemannischen Narrenzuenfte begonnen. Bereits um 6 Uhr 6 morgens trafen sich die Haes- und Maskentraeger des Kuebelesmarktes aus Stuttgart-Bad Cannstatt zum Narrenfruehstueck. In Radolfzell gab es den traditionellen Maenner-Fruehschoppen. Weitere Schwerpunkte des naerrischen Treibens waren in Meersburg, Villingen-Schwenningen und Althuette sowie in Messkirch, Donaueschingen und Bad Waldsee. In Stockach gibt am Abend das Narrengericht den Namen seines prominenten Angeklagten bekannt.


Quellen

SWR1    9:00 MEZ    18:00 MEZ
DLF    12:00 MEZ