GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 27.11.2000



* Verfuetterung von Tiermehl darf noch nicht ab Mittwoch verboten werden
* Simonis kuendigt Konsequenzen im BSE-Fall von Schleswig-Holstein an
* BSE-Rind offenbar nicht durch Vererbung infiziert
* Uebergangsregelung bei Tiermehl-Fuetterung
* Briggen erhebt Vorwuerfe gegen Haltung der Regierung im BSE-Skandal
* Gerhardt als FDP-Fraktionsvorsitzender bestaetigt
* Polizei-Sonderkommission arbeitet an dem Fall Joseph
* Rogowski fordert Deregulierung des Arbeitsmarktes
* Fussball: gestrige Bundesliga-Ergebnisse
* Boerse



Verfuetterung von Tiermehl darf noch nicht ab Mittwoch verboten werden

Die Bundesregierung darf die Verfuetterung von Tiermehl nicht wie geplant bereits von Mittwoch an in einem Eilverfahren verbieten. Ein entsprechendes Gesetz kann fruehestens am kommenden Samstag in Kraft treten. Grund dafuer sind juristische Gruende. Das kuendigte Landwirtschaftsminister Funke an. "Im Zusammenhang mit dem generellen Verbot der Tiermehlverfuetterung stellt sich natuerlich die Frage, wie wir das bisher eingesetzte tierische Eiweiss ersetzen. Wir werden ein Konzept vorlegen, wie wir uns den Ersatz vorstellen. Es geht da im wesentlichen um 4 Pflanzenarten, naemlich Erbsen, Bohnen, Lupine und Raps." Die Bundesregierung hat in allen Laendern Telefon-Hotlines zum Thema Rinderwahnsinn eingerichtet.


Simonis kuendigt Konsequenzen im BSE-Fall von Schleswig-Holstein an

Nach dem bestaetigten BSE-Fall in Schleswig-Holstein hat Ministerpraesidentin Simonis weitere Konsequenzen angekuendigt. "Was den Schlachthof anbetrifft, so gibt es auf jeden Fall eine rechtliche Moeglichkeit, die 4 Tiere, die von dem Hof des Bauern kamen, aus dem Verkauf zu nehmen. Fuer die anderen Tiere, die an demselben Tag geschlachtet wurden, haetten wir keine rechtliche Grundlage. Wir werden aber mit dem Betrieb reden. Die Landesregierung ist der Meinung, dass wir die Tiere nicht in den Verkauf geben sollten, sondern dass die entsorgt werden muessten, und dafuer traegt das Land die Kosten in einer ueberplanmaessigen Ausgabe."


BSE-Rind offenbar nicht durch Vererbung infiziert

Das im schleswig-holsteinischen Neumuenster an BSE erkrankte Rind hat sich offenbar nicht durch Vererbung infiziert. Die Mutterkuh haette ihr 1996 geborenes Kalb nur anstecken koennen, wenn die Krankheit bei ihr selbst schon weit fortgeschritten gewesen waere, erklaerte das Landwirtschaftsministerium in Kiel. Das Tier habe aber noch mehrere gesunde Kaelber zur Welt gebracht. Man warte nun auf den Befund der heute getoeteten Rinder aus demselben Bestand. Bei weiteren positiven Proben werde mit einem Futtermittelskandal gerechnet.


Uebergangsregelung bei Tiermehl-Fuetterung

Beim Verfuetterungsverbot von Tiermehl an Gefluegel und Schweine wird es eine Uebergangsregelung fuer betroffene Bauern geben. Zu der Verordnung, die uebermorgen in Kraft tritt, sagte Bundesgesundheitsministerin Fischer: "Selbstverstaendlich wird in dieser Verordnung vorgesehen sein, dass die Bauern das Futter, das sie im Moment noch haben und nicht sofort ersetzen koennen, noch weiter verfuettern koennen. Ansonsten muessen sich Bauern auch Gedanken machen, wenn ihr Silo leer ist, dann etwas Neues da rein zu tun. Dafuer haben wir selbstverstaendlich gesorgt. Das ist pragmatisch geregelt worden, damit sie nicht am Mittwoch ploetzlich davor stehen und ihre Tiere nicht gefuettert bekommen.


Briggen erhebt Vorwuerfe gegen Haltung der Regierung im BSE-Skandal

Der stellvertretende Vorsitzende der Gruenen-Fraktion im nordrhein-westfaelischen Landtag, Briggen, erhebt in der BSE-Diskussion Vorwuerfe gegen die Bundespolitik. Noch bis zum Ende der vergangenen Woche haetten verantwortliche Politiker und Lobbyisten Deutschland zur BSE-freien Zone erklaert, sagte Briggen dem Deutschen Depechendienst. Dies haetten sie auch in dem Bewusstsein getan, dass dort, wo nicht oder nur unzureichend getestet werde, auch kein relevantes Ergebnis vorliegen koenne, fuegte er hinzu.


Gerhardt als FDP-Fraktionsvorsitzender bestaetigt

Die FDP-Bundestagsfraktion hat ihren Vorsitzenden Gerhardt im Amt bestaetigt. 36 Abgeordnete votierten in Berlin fuer ihn, bei 5 Nein-Stimmen und einer Enthaltung. Der stellvertretende Fraktionschef Bruederle bekam mit 30 Stimmen 7 weniger als im vergangenen Jahr.


Polizei-Sonderkommission arbeitet an dem Fall Joseph

Die Polizei in Sebniz hat ihre Praesenz in der saechsischen Stadt verstaerkt. Zuvor war der Haftbefehl gegen 3 Tatverdaechtige im Fall des toten Joseph aufgehoben worden. Bundeskanzler Schroeder hatte am Nachmittag die Mutter des getoeteten Jungen empfangen. SPD-Chef Schroeder wollte sich nicht in die laufenden Ermittlungen einmischen. Es sei fuer ihn aber selbstverstaendlich, mit der Mutter des kleinen Joseph zu reden. Ebenso selbstverstaendlich sei das Mitgefuehl mit der gesamten Familie und die Unterstuetzung gegen rechtsradikale Drohungen und Poebeleien. Beim Dresdner Polizeipraesidium arbeiten mittlerweile 30 Experten in einer Sonderkommission "Schwimmbad" an dem Fall. Ein Schwerpunkt der Ermittlung ist jetzt die Ueberpruefung der ersten gerichtsmedizinischen Untersuchung des toten Jungen.


Rogowski fordert Deregulierung des Arbeitsmarktes

Der neue BDI-Praesident Rogowski hat eine deutliche Liberalisierung des Arbeitsmarktes gefordert. Der BILD-Zeitung sagte er, durch eine Deregulierung koennten in wenigen Jahren gut 1,5 Millionen Stellen geschaffen werden. Unter anderem schlug er untertarifliche Bezahlung fuer gefaehrdete Betriebe und einen Spitzensteuersatz von 35% vor. Rogowski wurde heute zum Nachfolger von Hans-Olaf Henkel gewaehlt.


Fussball: gestrige Bundesliga-Ergebnisse

In der Fussball-Bundesliga hat der VfB Stuttgart gestern bei Werder Bremen
gestern mit 0:1 verloren. In der Tabelle liegt der Verein damit auf einem
Abstiegsplatz. Ausserdem spielten
Bayer Leverkusen - 1. FC Kaiserslautern 4:2
1860 Muenchen    - SpV Unterhaching     0:2



Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,3306 DM= 1.1916 Euro
Kanada(1 $)  1,5150 DM= 0.7745 Euro
England(1 Pfund)  3,2794 DM= 1.6767 Euro
Schweiz(100 sfr)  129,0551 DM= 65.984 Euro
Japan(100 Yen)  2,0927 DM= 1.0699 Euro
Schweden(100 skr)  22,5144 DM= 11.511 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:6742,65( aktuell )  
Dow-Jones-Index:10616,22( Stand 17:00 MEZ )  
10470,23( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:14720,39
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR3    7:00 MEZ
Radio7    18:00 MEZ
DLF    20:00 MEZ