GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 15.07.1999



* Kanzler und Kommunen einigen sich nicht ueber Sparpaket
* Atomkraft: Mueller will den Kompromiss
* Stamm fordert BSE-Schnelltest
* Skandal beim Bezirk Oberbayern beschaeftigt Staatsanwaltschaft
* Gericht gesteht Aerzten Kunstfehler zu
* Volle Autragsbuecher bei BMW
* Kartenverkauf fuer Sidney 2000 hat begonnen
* Boerse



Kanzler und Kommunen einigen sich nicht ueber Sparpaket

Der Streit zwischen dem Bund und den Kommunen ueber die Auswirkungen des Bonner Sparpaketes geht weiter. Ein Treffen zwischen Bundeskanzler Schroeder und den Vertretern kommunaler Spitzenverbaende in Bonn ist ohne konkrete Ergebnisse zuende gegangen. Die Kommunen werfen dem Bund vor, auf ihre Kosten zu sparen. Der Kanzler zeigte sich dennoch kompromisslos. Finanzminister Eichel, der ebenfalls an dem Gespraech teilgenommen hatte, sagte lediglich zu, genaue Berechnungen ueber die Auswirkungen seines Sparpaketes vorzulegen. Eichel ist der Meinung, dass die Staedte und Gemeinden nicht nur belastet, sondern auch entlastet werden. Der Praesident des Staedte- und Gemeindebundes Tallmeier bekraeftigte nach dem Treffen im Kanzleramt, er lehne eine Verlagerung der Lasten auf Staedte und Gemeinden strikt ab. Die Kommunen fuerchten, durch die geplante Aenderung beim Wohngeld, die Anhebung des Kindergeldes und Aenderungen bei der Arbeitslosenhilfe um drei bis vier Milliarden DM belastet zu werden. Die von Eichel vorgesehen 30 Milliarden muessten allein auf Bundesebene eingespart werden, so die Forderung der kommunalen Spitzenverbaende. Nach der Sommerpause soll weiterverhandelt werden.


Atomkraft: Mueller will den Kompromiss

Wirtschaftsminister Mueller hat die Gruenen zur Kompromissbereitschaft im Streit um den Atomausstieg aufgefordert. Dem "Hamburger Abendblatt" sagte der, die Kernkraftwerksbetreiber seien bereit, Positionen und Rechte aufzugeben. Gruene und Teile der SPD-Fraktion sollten diese Bewegung jetzt beruecksichtigen. Andernfalls werde keine Einigung moeglich sein, sagte Mueller. Hauptstreitpunkt bei den Konsensgespraechen ist die Restlaufzeit der Atomkraftwerke.


Stamm fordert BSE-Schnelltest

Die Aufhebung des Exportverbotes fuer britisches Rindfleisch wird von deutschen Politikern weiter kritisiert. Sie fordern vor allem die Anwendung eines Schnelltests zum Nachweis der Rinderseuche BSE. Grossbritannien solle zu einem solchen Test verpflichtet werden, forderte die bayerische Gesundheitsministerin Stamm. Dagegen lehnte das Bundesinstitut fuer gesundheitlichen Verbraucherschutz in Berlin BSE-Schnelltests als nicht aussagekraeftig ab.


Skandal beim Bezirk Oberbayern beschaeftigt Staatsanwaltschaft

Ein Skandal im Bezirk Oberbayern beschaeftigt zur Zeit die Staatsanwaltschaft. Die Fahnder ermitteln im Zusammenhang mit Auslandsreisen und Praemienzahlungen. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Wyk geht seine Behoerde dem Verdacht der Untreue nach. Erste Zeugen wurden bereits vernommen. Dabei geht es um die umstrittenen Auslandsreisen von Bezirkstagspraesident Filser von der CSU und anderen Bezirksraeten.


Gericht gesteht Aerzten Kunstfehler zu

Aerzte sind nach Auffassung des Landgerichts Itzehoe auch nur Menschen und duerfen Fehler machen, ohne dass sie dafuer sofort zur Rechenschaft gezogen werden koennen. Mit dieser Begruendung wies das Gericht eine Schadensersatzklage eines Patienten zurueck, dessen Blasenschliessmuskel bei einer Prostataoperation verletzt wurde. In dem Richterspruch heisst es, auch von dem versiertesten und ausgeruhtesten Operateur kann man nicht fuer jede Sekunde einer langen Operation absolute Aufmerksamkeit erwarten. Andernfalls, so das Gericht, wuerde man von einem Arzt Unmenschliches verlangen.


Volle Autragsbuecher bei BMW

Aufgrund der vollen Auftragsbuecher bei BMW hat der Konzern Zusatzschichten angeordnet und die Werksferien in Muenchen und Regensburg gestrichen. In diesen Werken wird im August durchgearbeitet. Bis Ende des Jahres will BMW ausserdem 1.000 neue Arbeitsplaetze schaffen. Besonders gross ist die Nachfrage nach der 3er-Reihe.


Kartenverkauf fuer Sidney 2000 hat begonnen

Der Kartenverkauf fuer die olympischen Spiele 2000 in Sydney hat begonnen. Die rund 50.000 Karten koennen bei einer Frankfurter Reiseagentur schriftlich bestellt werden. Dabei liegt der Preis fuer die billigste Karte bei DM 23, das teuerste Angebot kostet DM 1.700. Die Agentur bietet ausserdem mehrere Pauschalangebote. Fuer 16 Tage Australien muss der Olympiafan rund DM 6.100 bezahlen, ein einmonatiger Abstecher schlaegt mit DM 23.000 zu Buche.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,9186 DM= 0.9809 Euro
Kanada(1 $)  1,2953 DM= 0.6622 Euro
England(1 Pfund)  3,0025 DM= 1.5351 Euro
Schweiz(100 sfr)  121,8282 DM= 62.289 Euro
Japan(100 Yen)  1,5911 DM= 0.8135 Euro
Schweden(100 skr)  22,2937 DM= 11.398 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5619,26( aktuell )  
Dow-Jones-Index:11161,09( Stand 17:00 MESZ )  
11148,10( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:18431,86
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

B3    12:00 MESZ    15:00 MESZ    22:00 MESZ