GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 28.02.1999



* Tarifrunde fuer Arbeiter und Angestellte der Deutschen Post AG
* Schroeder schlaegt Kompromiss fuer Staatsbuergerschaftsrecht vor
* Tarifpolitik
* SPD haelt Zusammenarbeit mit der PDS fuer moeglich
* Koschnik fuer Beteiligung am Kosovo-Einsatz
* Lawine im Allgaeu
* Ueberfall auf Angolaner



Tarifrunde fuer Arbeiter und Angestellte der Deutschen Post AG

Am Nachmitag hat die dritte Tarifrunde fuer die 170.000 Arbeiter und Angestellten der Deutschen Post AG begonnen. Die Gewerkschaft fordert 5,5% mehr Lohn, eine Erhoehung des Urlaubsgeldes, eine Beteiligung am Gewinn und die Uebernahme der Auszubildenden. Die Postarbeitgeber haben bis jetzt noch kein Angebot vorgelegt. Die Tarifgespraeche fuer die Bereiche Postbank und Telekom werden getrennt gefuehrt. Sie gehen am abend bzw. Morgen weiter. Die Gewerkschaftsforderungen sind jedoch die gleichen wie bei der Post.


Schroeder schlaegt Kompromiss fuer Staatsbuergerschaftsrecht vor

In der Diskussion um ein neues Staatsbuergerschaftsrecht hat Bundeskanzler Schroeder einen Kompromiss vorgeschlagen. In einem Interview regte Schroeder eine befristete doppelte Staatsbuergerschaft an. Irgendwann, so der Kanzler, muessten sich die Betroffenen dann fuer einen ihrer zwei Paesse entscheiden. FDP-Sprecher Oehme forderte Schroeder auf, zu sagen in welchem Alter das geschehen solle. Die FDP will eine Entscheidung nach der Volljaehrigkeit. Die Vorstandssprecherin der Gruenen Radcke forderte, das neue Staatsbuergerschaftsrecht auch ohne Bundesrat durchzusetzen. Dafuer koennte man nach ihren Worten das Gesetz teilen. Zu der Zahl von Zuwanderern nach Deutschland sagte Schroeder, sie sei schwer zu verkraften. Das Problem sei aber nur europaeisch zu loesen. Fuer die kommenden EU-Gipfel stehe deshalb die gemeinsame europaeische Einwanderungspolitik auf der Tagesordnung.


Tarifpolitik

Nach dem Tarifabschluss fuer den oeffentlichen Dienst hat der nordrhein-westfaelische Ministerpraesident Clement vorgeschlagen, die Tarifpolitik in die Bonner Gespraeche fuer ein Buendnis fuer Arbeit einzubeziehen. Er halte es fuer sinnvoll, sich ueber eine moderate Tarifpolitik ueber einen bestimmten Zeitraum zu verstaendigen, sagte er in einem Zeitungsinterview. Der Verantwortungsbereich der Tarifparteien duerfe dabei jedoch nicht beruehrt werden. Die Arbeitgeber hatten ebenfalls gefordert, die Lohnpolitik in die Verhandlungen mit einzubeziehen waehrend die Gewerkschaften dies ablehnen. Den Tarifabschluss fuer den oeffentlichen Dienst kritisierten Politiker von Union und FDP als zu hoch. Der Druck auf die oeffentliche Haushalte werde zunehmen und zu einem weiteren Arbeitsplatzabbau fuehren. Die 3,2 Millionen Beschaeftigten im oeffentlichen Dienst sollen ab dem 1. April 3,1% mehr Gehalt bekommen. Ausserdem erhalten sie fuer die Monate Januar bis Maerz eine Einmalzahlung von 300 Mark.


SPD haelt Zusammenarbeit mit der PDS fuer moeglich

Die SPD-Fuehrung haelt eine Zusammenarbeit mit der PDS fuer moeglich. SPD-Chef Lafontaine setzte sich wie zuvor Bundesgeschaeftsfuehrer Schreiner dafuer ein, dass die sogenannte Dresdner Erklaerung nicht mehr gilt, in der eine Zusammenarbeit mit der PDS ausgeschlossen wird. Lafontaine sagte, dieser Beschluss von 1994 sei ein alter Hut und durch die Wirklichkeit laengst ueberholt.


Koschnik fuer Beteiligung am Kosovo-Einsatz

Nach Ansicht des Bosnienbeauftragten der Bundesregierung Koschnik sollte sich Deutschland auf jedem Fall an einem internationalen Kosovo-Einsatz beteiligen. Koschnik sagte, dies gelte auch, wenn Serben und Kosovo-Albaner keinen Friedensvertrag unterzeichnen. Es gehe, so Koschnik, nicht nur um das Verhindern neuer Greueltaten auf dem Balkan. Ein Nichteingreifen wuerde auch grosse Fluechtlichsstroeme nach Deutschland ausloesen. Serben und Albaner treffen sich Mitte Maerz zur Fortsetzung ihrer Friedengespraeche in Frankreich.


Lawine im Allgaeu

In Steibis im Allgaeu ist gestern abend eine sechs Meter hohe Lawine niedergegangen. Sie verschuettete ein Gebiet von mehr als 100 Metern Breite. Menschen sind anscheinend nicht unter den Schnee geraten.


Ueberfall auf Angolaner

Nach einem Ueberfall auf einen Mann aus Angola in Felten in Brandenburg hat die Polizei zwei Verdaechtige festgenommen. Sie sollen mit einigen Komplizen den Angolaner in der Nacht zum Samstag vor einem Imbissstand angepoebelt und dann zusammengeschlagen haben. Fuer die Polizei steht fest, dass die Taeter in der rechtsradikalen Szene zu suchen sind.


Quellen

SWR3    14:00 MEZ    19:00 MEZ
B3    16:00 MEZ    17:00 MEZ
B5    20:30 MEZ