GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Sa, 21.03.1998



* Castorbehaelter in Ahaus eingetroffen
* Suessmuth will Kindergeld altersmaessig staffeln
* Kassenaerzte gegen Zulassung von Krankenhaeusern zur ambulanten Behandlung
* Beratungen ueber Finanzreform der EU fortgesetzt
* Landesparteitag der bayerischen OEDP



Castorbehaelter in Ahaus eingetroffen

Ahaus. Nach der Ankunft der Castorbehaelter mit Atommuell im westfaelischen Ahaus ist es in der Nacht ruhig geblieben. Die meisten Demonstranten haben die Stadt in der Nacht verlassen. Fuer den Mittag haben Atomkraftgegner zu einer Grosskundgebung im 60 Kilometer entfernten Muenster aufgerufen. Dazu werden bis zu 10.000 Menschen erwartet. Der nordrhein-westfaelische Innenminister Kniola bekraeftigte am Morgen im Westdeutschen Rundfunk, dass straffaellig gewordene Demonstranten vor Gericht gestellt wuerden.

Muenster. In Muenster hat am Nachmittag die erwartete Demonstration von Atomkraftgegnern begonnen. An der Auftaktkundgebung nahmen nach Angaben der Polizei und der Organisatoren rund 5000 Demonstranten teil, deutlich weniger als von den Veranstaltern erwartet. Redner forderten zum Auftakt des Protestmarsches einen sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie und ein Ende der Castortransporte. Ein Teil der Demonstranten war aus Ahaus angereist.


Suessmuth will Kindergeld altersmaessig staffeln

Bonn. Bundestagspraesidentin Suessmuth hat sich dafuer ausgesprochen, das Kindergeld nach dem Alter des Kindes zu staffeln. Die Vorsitzende der CDU-Frauenunion begruendete ihre Position damit, dass Kinder mit zunehmendem Alter immer hoehere Kosten fuer Essen, Kleidung, Ausbildung und Freizeit verursachten. Der Vorschlag ziele darauf ab, vor allem denjenigen Familien zu helfen, die aufgrund eines geringen Einkommens oder wegen vieler Kinder dringend auf finanzielle Entlastung angewiesen seien. Suessmuth wies gegenueber der Bildzeitung ferner darauf hin, dass eine altersabhaengige Staffelung von Kindergeld in anderen Laendern Europas bereits ueblich ist.


Kassenaerzte gegen Zulassung von Krankenhaeusern zur ambulanten Behandlung

Bonn. Die deutschen Kassenaerzte wehren sich dagegen, Krankenhaeuser generell fuer ambulante Behandlungen zuzulassen. Der Chef der kassenaerztlichen Bundesvereinigung Schorre erklaerte in einem Zeitungsinterview, Kliniken seien wegen ihrer Infrastruktur viel teurer als niedergelassene Aerzte. Weil der Bedarf an stationaeren Behandlungen zurueckgehe versuchten die Krankenhaeuser nun den ambulanten Bereich auszubauen und so zu Lasten der Patienten zu ueberleben. Das werde zu hoeheren Versicherungsbeitraegen fuehren.


Beratungen ueber Finanzreform der EU fortgesetzt

York. Die Finanzminister und Notenbankchefs der Europaeischen Union haben heute ihre Beratungen ueber die Finanzreform der Union fortgesetzt. Umstritten sind vor allem die Aufteilung der Beitragszahlungen und die finanziellen Folgen der Reform des Agrarmarktes. Keine Entscheidung wird im Streit um die Spitzenpositionen in der kuenftigen europaeischen Zentralbank erwartet.


Landesparteitag der bayerischen OEDP

Mit den Themen Familienpolitik und oekologische Steuerreform will die OEDP in den Wahlkampf ziehen. Erklaertes Ziel der OEDP ist es, in Bayern die 5 Prozent-Huerde zu nehmen und in Bayern in den Landtag einzuziehen. Dafuer will sie nicht nur der CSU Stimmen abjagen sondern auch Nichtwaehler mobilisieren. Letzte Weichen fuer den Wahlkampf will die Partei an diesem Wochenende in Bamberg beim Bundesparteitag stellen.


Quellen

SDR 3    9:00 MEZ
B5    13:00 MEZ
S4    14:00 MEZ