GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 05.12.2001



* Deutschland bereit zur Beteiligung an Friedenstruppe
* Afghanistan-Geberkonferenz eroeffnet
* Bundeswehr soll ab Januar am Horn von Afrika stationiert werden
* rot-rote Koalitionsverhandlungen in Berlin
* Kritik an Bundesregierung wegen der Arbeitslosenzahlen
* Schmidt stellt Gesundheitsreform vor
* FDP fordert Aussetzung der Oekosteuer-Erhoehung
* Gesetz zur Entsorgung von Altautos gebilligt
* Kultusminister reagieren auf PISA- Bildungsvergleich
* Streik der franzoesischen Fluglotsen behindert Flugverkehr
* Problemloser Atommuelltransport
* Staatsanwaltschaft klagt Pfahls an
* Trauerfeier fuer Stoltenberg
* Championsleague
* Boerse



Deutschland bereit zur Beteiligung an Friedenstruppe

Deutschland ist nach Angaben von Bundeskanzler Schroeder bereit, sich an einer UNO-Friedenstruppe in Afghanistan zu beteiligen. Es sei jetzt Sache der Vereinten Nationen zu entscheiden, wen sie um eine Beteiligung bitte. Der Militaerchef der afghanischen Nordallianz, Fahim, forderte eine kleine UNO-Truppe. Die Friedenssoldaten sollten sich darauf beschraenken, Regierungsgebaeude in Afghanistan zu bewachen, sagte Fahim in Kabul. Eine groessere Truppe sei nicht notwendig, weil sich mit der geplanten Übergangsregierung die Sicherheitslage in dem Land ohnehin verbessern werde. Fahim ist Nachfolger des Anfang September ermordeten Nordallianzfuehrers Massud. Er soll Verteidigungsminister in der Uebergangsregierung werden.


Afghanistan-Geberkonferenz eroeffnet

Aussenminister Fischer hat die Geberkonferenz fuer Afghanistan eroeffnet. In seiner Rede sagte er, wichtigste Aufgabe sei die Versorgung der afghanischen Bevoelkerung vor dem Winter. Die Hilfsgueter muessten so schnell wie moeglich dorthin gebracht werden, wo sie gebraucht wuerden. Wichtig sei auch, die Minen in Afghanistan zu raeumen, damit die Landwirtschaft wieder aufgebaut werden koenne. Fischer forderte ausserdem, die auf dem Petersberg bei Bonn getroffenen Vereinbarungen zum Wiederaufbau Afghanistans ohne Abstriche umzusetzen. Auch der Drogenhandel muesse eingedaemmt werden. An der Geberkonferenz fuer Afghanistan nehmen 15 Laender teil. Deutschland hat bisher 260 Millionen Mark fuer Afghanistan bereit gestellt.


Bundeswehr soll ab Januar am Horn von Afrika stationiert werden

Deutsche Soldaten sollen offenbar im Januar am Horn von Afrika stationiert werden. Das sagte ein Regierungsvertreter Dschibutis. Zur Zeit seien 17 Mitglieder einer deutschen Militaerabordnung in der Hafenstadt, um dort ein Basislager fuer deutsche Marine-Soldaten aufzubauen. Sie wuerden entlang der Kueste Dschibutis eingesetzt und sollen am internationalen Kampf gegen den Terrorismus teilnehmen. Im Nachbarland Dschibutis, Somalia, soll es Terrornetzwerke geben, die Osama bin Laden nahe stehen.


rot-rote Koalitionsverhandlungen in Berlin

Berlin. Nach den gescheiterten Verhandlungen mit den Gruenen und der FDP stehen die Zeichen in Berlin jetzt auf Rot-Rot. SPD und PDS einigten sich auf einen Fahrplan fuer die Koalitionsgespraeche. Morgen sollen sie beginnen und Mitte Januar abgeschlossen sein. Bereits fuer das Wochenende haben die Verhandlungspartner erste Ergebnisse versprochen. Die groesste Herausforderung fuer eine kuenftige Berliner Landesregierung ist der enorme Schuldenberg. SPD und PDS erklaerten, zwischen ihnen bestehe in Grundfragen viel Uebereinstimmung.


Kritik an Bundesregierung wegen der Arbeitslosenzahlen

Berlin/Nuernberg. Angesichts des erneut deutlichen Anstiegs der Arbeitslosenzahl geraet die Bundesregierung zunehmend unter Beschuss der Opposition. Die Unionsparteien, die FDP sowie die PDS warfen Kanzler Schroeder Untaetigkeit vor. Die Bundesregierung nannte die Lage ernst, geht aber von einem guenstigeren Bild im kommenden Jahr aus. Auch der Praesident der Bundesanstalt fuer Arbeit, Jagoda, gab sich zuversichtlich. Er verspricht sich unter anderem vom sogenannten Job-Aktiv-Gesetz positive Wirkungen auf den Arbeitsmarkt. Ende November betrug die Zahl der Arbeitslosen rund 3,79 Millionen. Das waren 63.500 mehr als im Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote erhoehte sich von 9,0 auf 9,2 Prozent.


Schmidt stellt Gesundheitsreform vor

Berlin. Gut neun Monate vor der Bundestagswahl hat die zustaendige Ministerin Schmidt die Grundzuege ihrer geplanten Gesundheitsreform vorgestellt. Demnach sollen Patienten, die nicht zuerst zum Hausarzt gehen, hoehere Beitraege zur Krankenkasse zahlen muessen. Durch eine Anhebung der Versicherungspflichtgrenze will Schmidt auch Besserverdienende in den gesetzlichen Kassen halten. Ein Gesundheitspass soll einen Überblick ueber Diagnosen und Behandlungen geben, um teure Doppeluntersuchungen zu vermeiden. Die Opposition sprach von einer orientierungslosen Gesundheitspolitik der Regierung. Der Gesundheitsexperte der Union, Seehofer, lehnte es ab, Patienten zu zwingen, zuerst zum Hausarzt zu gehen. Dies sei eine Einschraenkung der freien Arztwahl.


FDP fordert Aussetzung der Oekosteuer-Erhoehung

Die FDP hat die Bundesregierung aufgefordert, die geplanten Steuererhoehungen auszusetzen. FDP-Chef Westerwelle sagte, bei solchen Arbeitslosenzahlen muesse Bundeskanzler Schroeder wenigstens die Anhebung der Oekosteuer stoppen. Auch die Tabaksteuer duerfe nicht heraufgesetzt werden. Westerwelle forderte Schroeder ausserdem auf, die geplanten Steuersenkungsschritte vorzuziehen.


Gesetz zur Entsorgung von Altautos gebilligt

Berlin. Ausrangierte Autos koennen kuenftig kostenlos beim Hersteller entsorgt werden. Das Gesetz, das heute vom Bundeskabinett gebilligt wurde, soll 2007 inkraft treten, fuer Neuwagen gilt es bereits ab kommendem Jahr.


Kultusminister reagieren auf PISA- Bildungsvergleich

Die Kultusminister der Bundeslaender reagieren auf den internationalen Bildungsvergleich PISA, bei dem deutsche Schueler schlecht abgeschnitten haben. Sie haben mehrere Beschluesse gefasst: Sie wollen Jungen und Maedchen im Kindergarten besser auf die Schule vorbereiten, Kinder frueher einschulen, Deutsch und Mathematik in der Grundschule mehr foerdern, lernschwachen Schuelern helfen und die Lehrerausbildung verbessern.


Streik der franzoesischen Fluglotsen behindert Flugverkehr

Der Streik der franzoesischen Fluglotsen wirkt sich auf Deutschland aus. In Stuttgart sind bereits einige Fluege gestrichen worden. Auch die grenznahen Flughaefen Strassburg-Entzheim und Basel-Muelhausen-Freiburg sind von dem Ausstand betroffen. Die franzoesischen Fluglotsen wollen bis Freitagmorgen streiken. Sie protestieren gegen Plaene, die europaeische Luftraum-Ueberwachung zu privatisieren.


Problemloser Atommuelltransport

Der Zug mit Atommuell aus Deutschland rollt durch Frankreich. In Strassburg ist er fuer kurze Zeit von Atomkraft-Gegnern aufgehalten worden. Der Zug faehrt zur Wiederaufarbeitungsanlage La Hague. Er hat Atommuell aus den Kraftwerken Brunsbuettel, Stade, Muelheim-Kaerlich und Philippsburg geladen. In Deutschland hat es nur vereinzelt Proteste gegen den 12. Atommuell-Transport dieses Jahres gegeben.


Staatsanwaltschaft klagt Pfahls an

Die Staatsanwaltschaft hat den frueheren Staatssekretaer im Verteidigungsministerium, Pfahls, angeklagt. Sie wirft ihm im Zusammenhang mit der Affaire um den Waffenhaendler Schreiber Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung vor. Er soll Schreiber beim Verkauf von Panzern geholfen und dafuer rund 3,8 Millionen Mark bekommen haben. Pfahls ist fluechtig. Daher wurde er bisher nicht angeklagt. Ob die Staatsanwaltschaft inzwischen weiss, wo er sich aufhaelt, ist unklar.


Trauerfeier fuer Stoltenberg

Zahlreiche Politiker haben an der Trauerfeier fuer den CDU-Politiker Stoltenberg teilgenommen. Der Bischof von Schleswig, Knuth, wuerdigte ihn in Kiel als grossen Staatsmann und Politiker. Stoltenberg ist vor eineinhalb Wochen im Alter von 73 Jahren gestorben. Er war unter anderem schleswig-holsteinischer Ministerpraesident, Bundesfinanzminister und Bundesverteidigungsminister. Auf einen Staatsakt war auf Wunsch Stoltenbergs verzichtet worden.


Championsleague

FC Nantes - Bayern Muenchen 0:1


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar (1 US_$)  2,1936 DM= 1.1215 Euro
Kanada (1 $)  1,3940 DM= 0.7127 Euro
England (1 Pfund)  3,1198 DM= 1.5951 Euro
Schweiz (100 sfr)   132,7246 DM= 67.861 Euro
Japan (100 Yen)  1,7660 DM= 0.9029 Euro
Schweden (100 skr)   20,7185 DM= 10.593 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:5221,88 ( aktuell )  
Dow-Jones-Index: 10064,33 ( Stand 17:00 MEZ )  
9893,84 ( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:10713,81
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

B5    17:00 MEZ    22:00 MEZ
SWR3    18:00 MEZ    21:00 MEZ