Gentechnisch veraenderter Reis in der EU in Handel gelangt |
Berichte der Europaeische Union und der Umweltorganisation
Greenpeace weisen darauf hin, dass gentechnisch veraenderter Reis
in den Handel gelangt sein koennte. Das ist aber verboten. Doch
ohne Mithilfe der Gen-Tech-Konzerne ist der Nachweis schwierig.
Reis ist fuer mehr als die Haelfte der Erdbevoelkerung das
wichtigste Hauptnahrungsmittel Die Europaeische Kommission
veroeffentlichte Ende August ein erschreckendes Ergebnis
verschiedener Tests: Jede fuenfte Probe Langkornreis in Europa
enthielt verbotenen Genreis. Seit dem 23. August fordert die
EU-Kommission daher fuer alle Langkornreislieferungen aus den USA
ein Zertifikat, das nachweist, dass der Reis Gentechnik-frei ist.
Der Discounter Aldi-Nord hat inzwischen reagiert und die betroffene
Marke aus den Regalen geraeumt. |
Treffen zwischen Merkel und Zapatero am Bodensee |
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Spaniens Ministerpraesident
Jose' Luis Rodri'guez Zapatero sind in Meersburg zu einem
Arbeitstreffen zusammen gekommen.
Die Bundeskanzlerin kam mit einem Grossteil ihres Kabinetts an den Bodensee. Bundeskanzlerin Merkel hat Spanien bei der Bewaeltigung der Fluechtlingsstroeme aus Afrika Unterstuetzung in Aussicht gestellt. Nach einem Treffen mit dem spanischen Ministerpraesidenten Zapatero in Meersburg am Bodensee sagte Frau Merkel, hier handele es sich um ein gesamteuropaeisches Problem. Deshalb muesse Europa gemeinsam Hilfe leisten. In diesem Zusammenhang plaedierte die Kanzlerin dafuer, auch die Fluechtlingsursachen zu bekaempfen. Es gelte, die oft schwerfaellige Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika zu beschleunigen.
Im Streit um die geplante Uebernahme des Stromversorgers Endesa
durch den E.ON Konzern deutet sich eine Loesung an.
Ministerpraesident Zapatero sagte nach einem Gespraech mit
Kanzlerin Merkel am Bodensee, seine Regierung wuensche eine
zufriedenstellende Loesung fuer beide Un ternehmen, beide Laender
sowie die spa nischen Verbraucher. Das spanische In
dustrieministerium werde in Kuerze eine Stellungnahme abgeben. Das
Ministerium hatte die Uebernahme durch E.ON zwar erlaubt, sie aber
an 19 Auflagen geknuepft. |
Morgen Kabinettsentscheidung ueber Libanon-Einsatz |
Der Einsatz der Deutschen Marine vor der libanesischen Kueste
rueckt naeher. Bundeskanzlerin Merkel sagte am Rande der
deutsch-spanischen Regierungskonsultationen in Meersburg am
Bodensee, die Einsatzregeln und die Operationsplanung laegen nun
vor. Details nannte Frau Merkel nicht, da sie der Unterrichtung der
Fraktionschefs und der Entscheidung morgen im Kabinett nicht
vorgreifen wollte. Ein Regierungssprecher erlaeuterte jedoch, der
Operationsplan der Vereinten Nationen erfuelle die zentrale
Forderung Berlins nach einem robusten Mandat. Ein Beschluss des
Bundestages wird fuer die kommende Woche erwartet. Der spanische
Ministerpraesident Zapatero sprach angesichts der starken
europaeischen Beteiligung an der Libanon-Friedenstruppe von einer
neuen Etappe in den internationalen Beziehungen. Im Vergleich zur
Vergangenheit habe Europa gemeinsam mit den Vereinten Nationen eine
wichtige Rolle uebernommen, meinte Zapatero in Meersburg. Die
Regierung in Madrid will 1.100 Soldaten als Bodentruppen in den
Libanon schicken. |
Gesundheitsreform weiterhin in Frage gestellt |
Politiker von CDU und CSU haben ihre Kritik an den Eckpunkten der
Gesundheitsreform erneuert. Der saarlaendische Ministerpraesident
Mueller nannte es einen Geburtsfehler, dass die
Beitragssatz-Stabilitaet nicht zu einem grundlegenden Kriterium
gemacht worden sei. Bei der Umsetzung der Reform waeren hoehere
Kassenbeitraege unvermeidbar, meinte der CDU-Politiker in
Saarbruecken. In Muenchen mahnte die bayerische Sozialministerin
Stewens deutliche Korrekturen an. Es muesse noch sorgfaeltig ueber
die Ausgestaltung des Gesundheitsfonds sowie ueber die Zukunft der
privaten Krankenversicherung beraten werden, erklaerte die
CSU-Politikerin.
Das Bundesgesundheitsministerium in Berlin hat dem Eindruck
widersprochen, das Ressort von Vizekanzler Muentefering habe die
vereinbarten Eckpunkte fuer die Gesundheitsreform in Zweifel
gezogen. Die bislang getroffenen Vereinbarungen wuerden nicht in
Frage gestellt, betonte ein Sprecher von Ministerin Schmidt. Die
"Berliner Zeitung" hatte zuvor berichtet, das Arbeitsministerium
lehne zentrale Elemente der Reform ab. Dazu gehoere der Plan, den
Einzug der Krankenkassenbeitraege dezentral auf Laenderebene zu
organisieren. |
Benedigt XVI. in Regensburg |
Regensburg. Papst Benedikt XVI. hat eine Neubestimmung des
Verhaeltnisses von Vernunft und Glaube in der westlichen Welt
angemahnt. In einer Vorlesung an der Universitaet Regensburg wandte
sich das katholische Kirchenoberhaupt dagegen, die Frage nach Gott
als - so woertlich - unwissenschaftliche oder vorwissenschaftliche
Frage einzustufen. Vielmehr muessten Vernunft und Glaube auf neue
Weise zueinanderfinden, so Papst Benedikt. Mit Blick auf den Dialog
der Religionen verwies Benedikt XVI. darauf, in der westlichen Welt
herrsche weithin die Meinung, allein die positivistische Vernunft
sei universal. Eine Vernunft, die dem Goettlichen gegenueber aber
taub sei und Religion in den Bereich der Subkulturen abdraenge, sei
unfaehig zum Dialog der Kulturen, mahnte der Papst. Der Besuch in
der Regensburger Universitaet, an der Joseph Ratzinger von 1969 bis
1977 als Professor fuer Dogmatik gelehrt hatte, war der zweite
Programmpunkt des Papstes an seinem vierten Besuchstag in Bayern.
Am Vormittag hatte Benedikt XVI. mit 260.000 Menschen einen
Gottesdienst auf dem Islinger Feld bei Regensburg gefeiert. Dabei
hob er die Bedeutung des Glaubens in der von Rationalitaet
gepraegten modernen Welt hervor. |
Warnstreiks in Stahlindustrie ausgeweitet |
Im Tarifkonflikt der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie
sind die Warnstreiks ausgeweitet worden. In Duisburg wurden nach
Angaben der IG Metall Hochoefen und Stahlwerke runtergefahren. Auch
in anderen Staedten wollen die Beschaeftigten voruebergehend die
Arbeit niederlegen. Die Tarifverhandlungen sollen am Donnerstag
fortgesetzt werden. Die IG-Metall verlangt 7 Prozent mehr Lohn fuer
die 85.000 Beschaeftigten der Branche in Nordrhein-Westfalen,
Bremen und Niedersachsen. Die Arbeitgeber haben bislang 3 Prozent
und eine Einmalzahlung angeboten. |
Schwerin gegen Kuerzung der Programme gegen Rechtsradikalismus |
Angesichts des Erstarkens der rechten Szene in
Mecklenburg-Vorpommern hat die CDU-Fraktion im Landtag
Bundeskanzlerin Merkel aufgefordert, die Programme gegen Rechts
nicht zu kuerzen. Nur so koenne es gelingen, den Extremisten die
Hoheit ueber Strassen und Stammtische zu entreissen, sagte
CDU-Fraktionschef Jaeger. Die Demokratie koenne in
Mecklenburg-Vorpommern noch immer ins Wanken geraten. Die
Foerderung von Programmen gegen Rechts laeuft 2007 zunaechst aus.
Dann wird neu ausgeschrieben. |
Daimler will Nachzahlung an Aktionaere nicht akzeptieren |
DaimlerChrysler will ein Urteil ueber eine millionenschwere
Nachzahlung an Altaktionaere nicht akzeptieren. Der Konzern habe
daher beim Oberlandesgericht Stuttgart Beschwerde eingelegt, teilte
das Unternehmen mit. Der Autobauer soll insgesamt knapp 233
Millionen Euro nachzahlen.
Das Landgericht hatte im August geurteilt, dass die ehemaligen
Aktionaere von Daimler-Benz beim Umtausch in DaimlerChrysler-Aktien
benachteiligt worden seien. Laut einem Gerichtsgutachten muesse
deshalb pro Aktie 22,15 Euro nachgezahlt werden. Der
deutsch-amerikanische Konzern besteht aber darauf, dass das
Umtauschverhaeltnis bei der Fusion von Daimler-Benz mit Chrysler
vor acht Jahren angemessen gewesen sei. |
IWF erhoeht Wachstumsprognose fuer Deutschland |
Der Internationale Waehrungsfonds hat seine Prognose fuer das
Wachstum der deutschen Wirtschaft erhoeht. Danach wird fuer dieses
Jahr mit einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts von zwei statt
1,3 Prozent gerechnet. Fuer 2007 hob der IWF die Prognose von ein
auf 1,3 Prozent an. Vor allem die Restrukturierungsbemuehungen in
den Unternehmen und eine moderate Lohnentwicklung haetten die
internationale Wettbewerbsfaehigkeit der Bundesrepublik gesteigert,
heisst es in der in Washington veroeffentlichten Erklaerung. Zudem
schlage sich das starke Exportwachstum nun auch bei den
Investitionen nieder. |
OECD-Studie: Zu wenig Abiturienten und Akademiker in Deutschland |
Berlin. Das deutsche Bildungssystem faellt der neuen Studie der
OECD zufolge im internationalen Vergleich weiter zurueck. Im neuen
Bildungsbericht, in dem die 30 wichtigsten Industriestaaten
verglichen werden, heisst es, in Deutschland wuerden nach wie vor
zu wenig Abiturienten und Akademiker ausgebildet. Waehrend der
Anteil der Universitaets- und Fachhochschulabsolventen pro Jahrgang
hierzulande nur leicht auf 20,6 Prozent gestiegen sei, liege er im
OECD-Durchschnitt mittlerweile bei 34,8 Prozent. Der internationale
Koordinator der PISA-Studien, Schleicher, sagte, am Stillstand im
deutschen Bildungswesen habe sich nichts geaendert. Ueber Lehrer
und Schueler in Deutschland schwappe eine Reformwelle nach der
anderen, ohne etwas zu bewirken. |
Weitere Funde im Gammelfleischskandal |
Der Gammelfleischskandal zieht in Baden-Wuerttemberg immer weitere
Kreise. Bisher sind im Land 500 Kilogramm verdorbenes Fleisch des
Muenchner Grosshaendlers entdeckt worden, teilte das
Agrarministerium mit. Das Fleisch stamme aus Betrieben in
Karlsruhe, Stuttgart, Mannheim und Rastatt.
In 33 Betrieben in ganz Baden-Wuerttemberg hatten Lebensmittelkontrolleure Fleisch des Grosshaendlers aus Muenchen gefunden. Der hatte rund fuenf Tonnen Fleisch an 39 Betriebe im Suedwesten geliefert. Vereinzelt war auch Fisch aus der gleichen Quelle entdeckt worden. Kontrolliert wurden vor allem Gaststaetten und Imbissbuden in 14 Landkreisen und sechs Stadtkreisen.
Entgegen ersten Vermutungen hat ein Lebensmittelbetrieb aus dem
Landkreis Mainz-Bingen kein Gammelfleisch nach Bayern geliefert.
Die Untersuchung von rund zwei Tonnen Schweinefleisch, die in dem
Betrieb gelagert wurden, haetten keine Anhaltspunkte fuer einen
verdorbenen Zustand geliefert. |
Razzia in Sachsen und Baden-Wuertemberg gegen rechte Gruppen |
In Baden-Wuerttemberg und Sachsen hat die Polizei heute Wohnungen
rechter Gruppen durchsucht - darunter die Wohnung eines Mannes in
Muehlacker (Enzkreis). Die Durchsuchungen haengen mit Ermittlungen
wegen des Verdachts der Volksverhetzung zusammen.
Die Aktion richtete sich gegen die als rechtsextremistisch eingestuften Organisationen "Kameradschaft Oberlausitz" und den "Jungsturm 41". Der Betreffende in Muehlacker soll nach Polizeiangaben in Verbindung mit der "Kameradschaft Oberlausitz" stehen. Er sei einer der Hauptbeschuldigten in dem Ermittlungsverfahren. Dabei geht es nicht nur um Volksverhetzung sondern auch um das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. An der Razzia beteilten sich 82 Beamte von Polizei und Landeskriminalamt.
Zu dem Ergebnis der Durchsuchungen konnte ein Polizeisprecher noch
nichts sagen. In Sachsen wurde in rund 20 Wohnungen und Objekten
umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Es handele sich um
Hakenkreuzfahnen, Schreckschusspistolen, Tontraeger und
Sturmhauben. |
Historiker und Publizist Joachim Fest ist tot |
Frankfurt am Main. Der Publizist und langjaehrige Herausgeber der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Joachim Fest, ist tot. Er starb
nach laengerer Krankheit gestern Abend im Alter von 79 Jahren in
seinem Haus im Taunus. Fest war einer der renommiertesten
Historiker unserer Zeit. Bundespraesident Koehler wuerdigte Fests
Lebenswerk; Bundestagspraesident Lammert sagte, er habe sich um
eine aufrichtige Aufarbeitung der schwierigen deutschen Geschichte
verdient gemacht. Fest hat sich mit vielen Funktions- traegern der
Nazi-Zeit auseinandergesetzt - als Standardwerk gilt bis heute
seine Hitler-Biographie von 1973. Bis zuletzt beschaeftigte ihn das
Thema. Seine Memoiren, die naechste Woche in den Handel kommen,
tragen den Titel "Ich nicht". Am Beispiel seiner Familie beschreibt
Fest, dass es in der Hitler-Zeit sehr wohl moeglich war, sich dem
Zeitgeist zu widersetzen. |
Guter Weinjahrgang erwartet |
Die deutschen Winzer erwarten einen guten Jahrgang mit hohen
Mostgewichten und Saeuregehalten. Die Reben haetten einen
ausgezeichneten Reifegrad, freute sich der Praesident des Deutschen
Weinbauverbandes, Norbert Weber. In den 13 Weinanbaugebieten wird
eine gute Weinlese erwartet. |
Boerse |
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Quellen |
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