Jelzin zu Gespraechen in Bonn eingetroffen |
Der russische Praesident Jelzin ist am Nachmittag zu deutsch-russischen
Konsultationen in Bonn eingetroffen. Zum Auftakt der Gespraeche empfieng
Bundeskanzler Kohl die Gaeste aus Moskau zu einem Abendessen.
Themen der zweitaegigen Unterredungen sind vor allem der Kosowo-Konflikt
und die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Russland. |
Fischer kritisiert Forderung Kinkels nach militaerischem Eingriff |
Der Gruenen-Politiker Fischer warnt vor einem militaerischen Eingreifen im
Kosowo. In Berlin sagte Fischer, es sei verfehlt, kurzerhand nach Soldaten
zu rufen. Besser sei es, politisch und wirtschaftlich Druck auf Serbien zu
machen.
Fischer kritisierte Aussenminister Kinkel, der wegen der drohenden
Fluechtlingsprobleme eine schnelle Entscheidung der NATO fordert. Fischer
sagte, er sei entsetzt darueber, dass die Angst vor Fluechtlingen die
deutsche Aussenpolitik bestimme. |
DGB-Bundeskongress soll positive Signale setzen |
Zum Auftakt des DGB-Bundeskongresses in Duesseldorf hat der Vorsitzende
des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Schulte, einen Politikwechsel
gefordert. Von der Tagung solle ein Signal fuer Arbeit und soziale
Gerechtigkeit ausgehen, sagte Schulte. Der DGB sei stolz auf seine
parteipolitische Unabhaengigkeit und wolle diese auch bewahren. Die
Gewerkschaften wuerden den Sozialstaat gegen alle verteidigen, die ihn zu
einem Rest oeffentlicher Armenfuersorge verkommen lassen wollten.
Der nordrhein-westfaelische Ministerpraesident Clement verlangte ein neues
Buendnis fuer Arbeit. Die Erfolge in den Niederlanden am Arbeitsmarkt
zeigten, wie wichtig eine konsensorientierte Politik sei. |
Hundt wirft dem DGB Doppelzuengigkeit vor |
Arbeitgeberpraesident Hundt warf in Koeln den Gewerkschaften unter Verweis
auf die Aufkuendigung der Beschaeftigungsinitiative Ost Doppelzuengigkeit
vor. Der DGB betreibe offensichtlich wahltaktische Spielereien auf Kosten
der Arbeitslosen. |
Herzog mahnt die Wirtschaft zu ihrer Verantwortung |
Bundespraesident Herzog ermahnte die Wirtschaft zu ihrer Verantwortung
fuer mehr Beschaeftigung. Manche haetten in der juengsten Vergangenheit
Personalabbau wie eine olympische Disziplin betrieben, sagte Herzog vor
den rund 400 Delegierten in Duesseldorf. |
Union fuer Wiedereinfuehrung der 40-Stunden-Woche im oeffentlichen Dienst |
Die Fraktionschefs der Union im Bundestag und in den Landtagen haben sich
fuer die Rueckkehr zur 40-Stunden-Woche im oeffentlichen Dienst
ausgesprochen. In Anbetracht der Finanznoete der Laender muesse der
Schuldenabbau an erster Stelle stehen, sagte der Vorsitzende der
CDU/CSU-Fraktionsvorsitzendenkonferenz, Koch, in Frankfurt am Main. Das
gehe nicht ohne Einschnitte in die Personalhaushalte. Daher sollten die
Beschaeftigten im oeffentlichen Dienst bei gleichem Gehalt 40 Stunden pro
Woche arbeiten, damit Stellen abgebaut werden koennten.
Die Deutsche Angestelltengewerkschaft wies den Vorstoss zurueck. Man
koenne nicht von der Verminderung der Arbeitslosigkeit sprechen und im
oeffentlichen Dienst zugleich weitere Beschaeftigungsplaetze vernichten. |
Regierungskoalition erklaert Streit um Hauser fuer beendet |
Die Regierungskoalition in Bonn hat ihren Streit ueber den neuen Sprecher,
Hauser, fuer beendet erklaert. FDP-Chef Gerhardt sagte nach einer
Praesidiumssitzung seiner Partei, trotz umstrittener Aeusserungen muesse
man Hauser eine zweite Chance geben. CDU-Generalsekretaer Hintze
erklaerte, die Diskussion habe sich positiv erledigt.
Der Vorstand des Zusammenschlusses Boner Korrespondenten teilte mit,
Hauser habe versichert, er werde sich kuenftig in der
Bundespressekonferenz auf die Darstellung der Regierungsarbeit
konzentrieren. Er raeumte dabei indirekt Anfangsschwierigkeiten mit seiner
Doppelrolle als CDU-Politiker und Sprecher der Bundesregierung ein.
Bundeskanzler Kohl, der sich gestern hinter Hauser gestellt hatte,
betonte, der Aufbau Ost werde in vollem Umfang fortgesetzt, dafuer stehe
er persoenlich ein. |
Finanzhilfen werden von Angeoerigen der ICE-Opfer nur zoegernd angenommen |
Die Angehoerigen der Opfer von Eschede nehmen die von Bund, Bahn sowie
Niedersachsen und Bayern bereitgestellte Millionenhilfe offenbar nur
zoegerlich in Anspruch. Erst wenige Angehoerige haetten um Unterstuetzung
gebeten, hiess es uebereinstimmend. Die meisten Todesopfer des
Zugungluecks stammen aus Bayern. Das hat die Polizei in Celle mitgeteilt.
Bisher konnten 79 der 98 Toten identifiziert werden.
An der Unfallstelle in Eschede finden die Helfer noch immer Leichenteile,
Kleiderfetzen und persoenlichen Besitz der Reisenden. Die Bergungsarbeiten
werden voraussichtlich morgen beendet. Bis zum Nachmittag sollen dann die
Gleise wieder befahrbar sein. Allerdings ist noch unklar, ob die
Staatsanwaltschaft die Strecke freigibt.
Als Konsequenz aus der Zugkatastrophe soll die Ultraschallueberpruefung
der ICE-Radreifen kuenftig Routine werden. Die Ermittlungen der
Sonderkommission dauern an. Als Konsequenz aus der Zugkatastrophe will die
Bahn ausserdem ihr gesamtes Sicherheitssystem ueberdenken. Als
wahrscheinliche Ungluecksursache gilt der Bruch eines Radreifens des ICE.
Die zentrale Trauerfeier fuer die Todesopfer von Eschede wird im Beisein
von Bundespraesident Herzog am 21. Juni in Celle stattfinden. |
Wissmann sieht Hochgeschwindigkeitszuege als relativ sicher an |
Bundesverkehrsminister Wissmann sieht auch nach dem Zugunglueck von
Eschede keine Schwierigkeiten fuer den Bau neuer
Hochgeschwindigkeitsstrecken. Wissmann sagte der Thueringer Allgemeinen in
Erfurt, ein einzelner, wenn auch schwerwiegender Unfall, sollte nicht die
Entwicklung einer zukunftsweisenden Technologie umkehren. Die
Hochgeschwindigkeitszuege seien relativ sicher. |
Zunahme von Lebensmittelvergiftungen in Deutschland |
In Deutschland gibt es immer mehr Faelle von Lebensmittelvergiftungen.
Grund dafuer ist die zunehmende Beliebtheit von Naturprodukten, teilt das
Institut fuer gesundheitlichen Verbraucherschutz in Berlin mit. Nach
Angaben der Bundesbehoerde hat sich die Zahl meldepflichtiger
Darminfektionen seit 1989 mehr als verdoppelt. Fast eine viertel Million
Deutsche erkranken jedes Jahr an Salmonellen und anderen Erregern. Rohe
Lebensmittel sind nicht zwangslaeufig gesuender, sagte eine Sprecherin des
Instituts. |
In eigener Sache |
Aus technischen Gruenden musste die gestrige GermNews-Ausgabe leider
ausfallen. Wir bitten um Verstaendnis. |
Boerse |
|
Quellen |
|