GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Sa, 06. 03. 2004



* Bundespraesident Rau zu Gast beim Papst
* Rau trifft den italienischen Staatspraesidenten Ciampi
* Koehler sieht Kandidatur nicht als Vorstufe zum Machtwechsel
* Entsendung deutscher Soldaten in den Kongo wird geprueft
* Bundeswehr von weiteren Etat-Kuerzungen bedroht
* Bindehautentzuendung breitet sich in Bundeswehrkasernen aus
* Stoiber will neues Steuerrecht mit der FDP erarbeiten
* Kritik an geplantem Mindestrentenniveau
* Warnung vor uebereilter Einigung beim Zuwanderungsgesetz
* Union denkt ueber Lockerung des Tarifrechts nach
* Bahn stellt 18 Strecken-Vorhaben zurueck
* Mitsubishi erhaelt Unterstuetzung von DaimlerChrysler
* Streckensperrung nach Zugunglueck
* Auschreitungen bei Neonazi-Demonstration in Schwaebisch-Hall
* Mehr Unterstuetzung aus der Politik gefordert
* Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Aussenamtsmitarbeiter
* Wirbel schon vor der Premiere der 'Passion Christi'
* Rheinische Philharmonie feiert 350 Jahre Orchestradition
* Urauffuehrung der Oper 'Wolkenstein'
* Happy Birthday Ottmar Walter
* Michael Schumacher beginnt neue Saison von der Pole-Position



Bundespraesident Rau zu Gast beim Papst

Rom. Bundespraesident Rau hat Papst Johannes Paul II. fuer dessen Beitrag zur deutschen Einheit gedankt. Bei einem Staatsbesuch im Vatikan sagte der Bundespraesidnet woertlich: "Wir Deutschen wissen, dass wir die Einheit unseres Landes auch Polen und Ihnen zu verdanken haben." Johannes Paul lobte waehrend der 20-minuetigen Audienz die Bereitschaft der Deutschen, die Menschen in wirtschaftlich aermeren Laendern am eigenen Wohlstand teilhaben zu lassen. Nicht zuletzt deshalb, so fuegte er hinzu, geniesse Deutschland in allen Erdteilen einen sehr guten Ruf.


Rau trifft den italienischen Staatspraesidenten Ciampi

Rom. Bundespraesident Rau und der italienische Staatspraesident Ciampi haben die EU-Mitgliedsstaaten zu einer zuegigen Einigung in der Frage der EU-Verfassung aufgerufen. Nach einem Gespraech in Rom erklaerten die beiden, mit Blick auf das gemeinsame Ziel muessten die nationalen Interessen zurueckgestellt werden. Die Zeit werde knapp, angesichts der Erweiterung der EU um zehn Mitglieder zum 1. Mai. Rau und Ciampi riefen die europaeischen Regierungen ausserdem auf, alle Kraefte zu mobilisieren, um die europaeische Integration voran zu bringen.


Koehler sieht Kandidatur nicht als Vorstufe zum Machtwechsel

Berlin. Der Kandidat von Union und FDP fuer das Amt des Bundespraesidenten, Koehler, sieht seine Nominierung nach eigenen Worten nicht als Vorstufe zu einem politischen Machtwechsel im Bund. Er sei nur gefragt worden, ob er sich das Amt zutraue, sagte Koehler dem Magazin "DER SPIEGEL". Ein Machtwechsel treibe ihn nicht an. Er erwarte fuer Deutschland umfassende Reformen. Wenn der Wohlstand erhalten werden solle, stehe das Land vor einem schwierigen Wandel, sagte er dem "Spiegel". Koehler lobte die Anstrengungen von Kanzler Schroeder. Er habe mit der Agenda 2010 den "richtigen historischen Schritt zurueckgelegt". Bis zur Praesidentenwahl will Koehler nun die Sorgen der Menschen ergruenden. Dabei koenne es ihm zum Vorteil gereichen, dass er nicht aus dem politischen Establishment komme, sagte der bisherige Chef des Internationalen Waehrungsfonds.

Nach dem wochenlangen Tauziehen um die Nominierung eines Oppositions-Kandidaten fuer das Amt des Bundespraesidenten ist jetzt die Diskussion ueber die Direktwahl des Staatsoberhauptes neu entbrannt. Der fruehere Amtsinhaber von Weizsaecker, der stellvertretende CDU-Vorsitzende Ruettgers und FDP-Generalsekretaerin Pieper beispielsweise sprachen sich fuer eine entsprechende Gesetzesaenderung aus. Bei den Gruenen stiess der Vorschlag dagegen auf Ablehnung. Von Weizsaecker sagte, er sei immer schon der Meinung gewesen, dass der Bundespraesident direkt durch das Volk bestimmt werden muesse. Woertlich fuegte er hinzu: "Aber wir werden auch weiterhin vergeblich darauf warten muessen, dass die Parteien einer solchen Verfassungsaenderung zustimmen." Von Weizsaecker kritisierte die Suche der Opposition nach einem Bundespraesidenten-Kandidaten scharf. "Die Prozedur war persoenlich beschaemend und machtpolitisch verblendet", sagte er dem Magazin "Focus". Die Kandidatenkuer sei fuer persoenliche Zwecke "taktisch instrumentalisiert worden". Unions-Fraktionsvize Schaeuble habe sich bereits lange vor der Hamburg-Wahl als der beste Kandidat erwiesen. Schaeuble selbst aeusserte sich in der "Bild am Sonntag" erleichtert ueber das Ende der Debatte. Es sei keine Katastrophe, dass nun Koehler Kandidat sei.


Entsendung deutscher Soldaten in den Kongo wird geprueft

Berlin. Deutsche Soldaten koennten bald im Kongo Dienst tun. Die belgische Regierung hat Verteidigungsminister Struck um die Entsendung von Offizieren gebeten. Wie eine Zeitung berichtet, will Struck dem Anliegen nachkommen, aber nur wenn dafuer keine Zustimmung des Bundestags notwendig ist. Ob diese Zustimmung notwendig ist, wird derzeit geprueft. Die Demokratische Republik Kongo hat nach jahrelangem Buergerkrieg seit einigen Monaten eine Uebergangsverfassung. Allerdings ist die innenpolitische Lage weiterhin kritisch - eine UN-Friedenstruppe ist vor Ort.


Bundeswehr von weiteren Etat-Kuerzungen bedroht

Der Bundeswehr drohen weitere Etat-Kuerzungen. Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte in Berlin, alle Ministerien seien von weitern Kuerzungen betroffen, es sei aber zu frueh, ueber Summen zu spekulieren. Das Ministerium reagierte damit auf einen Bericht des "Spiegel", wonach der Militaeretat um 250 Millionen Euro gekuerzt werden soll. Das Magazin schreibt weiter, mit dieser Kuerzung werde die neue Bundeswehr-Konzeption hinfaellig, die Struck am kommenden Donnerstag im Bundestag vorstellen will.


Bindehautentzuendung breitet sich in Bundeswehrkasernen aus

Frankfurt am Main. Bei der Bundeswehr breitet sich eine hoch ansteckende Bindehautentzuendung immer weiter aus. Um die Augenkrankheit einzudaemmen, sind inzwischen acht Kasernen in fuenf Bundeslaendern geschlossen. In einer Kaserne in Nordrhein-Westfalen sind bislang rund 400 unter den 3.000 Soldaten erkrankt. Standorte in Bayern sind nicht betroffen. Waehrend der rund dreiwoechigen Schliessung haben nur die Wachmannschaft und das technische Personal Dienst. Wie ein Bundeswehrsprecher erklaerte, werden vor der Wiedereroeffnung zum Beispiel Telefone und Tastaturen desinfiziert.


Stoiber will neues Steuerrecht mit der FDP erarbeiten

Nach dem Steuerkompromiss innerhalb der Union hat CSU-Chef Stoiber der FDP eine Zusammenarbeit bei diesem Thema angeboten. Die Opposition solle sich mit einem gemeinsamen Plan fuer ein vereinfachtes Steuerrecht als Alternative zur Regierung praesentieren, sagte Stoiber der "Welt am Sonntag". Auch bei der Bekaempfung der Arbeitslosigkeit koenne man eine gemeinsame Linie finden. FDP-Chef Westerwelle forderte die Union in der selben Zeitung auf, einen Gesetzentwurf vorzulegen. Wer regieren wolle, muesse die Menschen mit klaren Alternativen ueberzeugen.


Kritik an geplantem Mindestrentenniveau

Im linken Fluegel der SPD-Bundestagsfraktion gibt es verstaerkt Kritik am Niveau der geplanten Mindestrente. Das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, sieben Abgeordnete haetten gedroht im Parlament am Donnerstag gegen das Rentenreformgesetz zu stimmen, sollte die Regierung die geforderten Korrekturen am vorliegenden Gesetzentwurf weiter ablehnen. Damit haette die Regierung keine eigene Mehrheit. Der Abgeordnete Schmidbauer kuendigte einen Aenderungsantrag an, nach dem die Rente bis zum Jahr 2030 auf mindestens 46 % - statt 43 % - des Bruttolohns festgeschrieben werden soll.


Warnung vor uebereilter Einigung beim Zuwanderungsgesetz

Im Streit um das Zuwanderungsgesetz hat Baden-Wuerttembergs Ministerpraesident Erwin Teufel (CDU) vor einer vorschnellen Loesung gewarnt. In der Frage der Zuwanderung duerfe es keinen "Einigungsautomatismus" geben. Die Union habe in dieser Frage eine "klare, verlaessliche und an den Realitaeten ausgerichtete Haltung", betonte Teufel. Sie muesse die Richtschnur jedes Kompromisses sein. In einer vermeintlichen "Konsensfalle" duerfe diese Haltung nicht aufgegeben werden. Angesichts der weiter steigenden Zahl von Arbeitslosen koenne ihm niemand begreiflich machen, "warum wir gerade im Bereich nicht hinreichend qualifizierter Arbeitskraefte eine Zuwanderung aus dem Ausland brauchen." Besorgt zeigte sich Teufel auch ueber die Diskussion um eine Aufenthaltsgewaehrung fuer so genannte Haertefaelle, die im Zuwanderungsgesetz der rot-gruenen Bundesregierung vorgesehen ist. "Wir haben bereits heute das Problem, dass die Asylverfahren viel zu lange dauern", sagte der Ministerpraesident. Deshalb muesse verhindert werden, dass Haertefallkommissionen zu einer weiteren Verlaengerung des nicht legalen Aufenthalts fuehren. "Wenn es nicht anders geht, ist mir deshalb ein Scheitern der Verhandlungen naechste Woche lieber als ein schlechtes Zuwanderungsgesetz." Die vom Vermittlungsausschuss eingesetzte Arbeitsgruppe zum Zuwanderungsgesetz tagt wieder am Montag.


Union denkt ueber Lockerung des Tarifrechts nach

Berlin. Die Spitzen von CDU und CSU erwaegen drastische Einschnitte in das Arbeits- und Tarifrecht. Das sieht ein Konzept vor, das die beiden Parteien morgen auf einer Praesidumssitzung beschliessen wollen. Demnach soll zum Beispiel der Kuendigungsschutz bei Neueinstellungen fuer vier Jahre gestrichen und das Arbeitslosengeld im ersten Monat der Erwerbslosigkeit um ein Viertel gekuerzt werden. Geplant ist auch, alle Regeln fuer die Ladenoeffnungszeiten von Montag bis Samstag aufzuheben. Mit dem Konzept will die Union die Wirtschaft ankurbeln. Beim Arbeitnehmerfluegel der beiden Parteien gab es aber heftige Kritik. Der CDA-Vorsitzende Arentz sagte, der Entwurf missbrauche die schlechte Wirtschaftslage zu einem Generalangriff auf Arbeitnehmerrechte.


Bahn stellt 18 Strecken-Vorhaben zurueck

Muenchen. Die Deutsche Bahn kann sich offenbar den Aus- und Neubau vieler Strecken nicht mehr leisten. Insgesamt 18 Projekte sind zurueckgestellt, berichtet die "Sueddeutsche Zeitung" unter Berufung auf interne Unterlagen der Bahn. Auch der fuenf Milliarden Euro teuren ICE-Strecke von Nuernberg nach Leipzig drohe das Aus. Das steht allerdings im Widerspruch zu den Aussagen der Bundesregierung. Verkehrsminister Stolpe hatte noch gestern betont, es gebe keinen Baustopp fuer die Strecke Nuernberg-Leipzig.


Mitsubishi erhaelt Unterstuetzung von DaimlerChrysler

Stuttgart. Der Autokonzern DaimlerChrysler erstellt derzeit einen neuen Geschaeftsplan fuer den krisengeschuettelten japanischen Autobauer Mitsubishi. Damit soll das Unternehmen nach hohen Verlusten wieder auf eine solide finanzielle Basis gestellt werden. "Wir muessen sehen, wie Mitsubishi schnellstmoeglich geholfen werden kann", sagte Mercedes-Benz-Chef Juergen Hubbert der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Ein Team von DaimlerChrysler unterstuetze das Mitsubishi-Management und arbeite an einem Geschaeftsplan. Dieser soll laut Hubbert bis Mitte April vorliegen und dann diskutiert werden. Der Stuttgarter Konzern ist mit 37 Prozent groesster Mitsubishi-Aktionaer. Der Mercedes-Benz-Chef unterstrich die Bedeutung der einzelnen Marken im weltweit ausgerichteten Fusionskonzern DaimlerChrysler: "Um die Volumenchancen in Asien, China, Osteuropa und in Lateinamerika abzudecken, braucht man mehr als eine Marke Mercedes. Die ist mit derzeit 1,1 Millionen Autos und einem Weltmarktanteil von 2,5 Prozent dafuer zu exklusiv."


Streckensperrung nach Zugunglueck

Hatzenport. Die Deutsche Bahn hat die Moselstrecke zwischen Kobern-Gondorf und Moselkern voll gesperrt. Reisende muessen in beiden Richtungen in Ersatzbusse umsteigen - die Aufraeumarbeiten werden voraussichtlich bis mindestens Montag anhalten. Grund der Vollsperrung ist der Gueterzugunfall im Bahnhof Hatzenport, bei dem am Freitag drei Waggons aus den Schienen gesprungen waren.Zwei der drei entgleisten Waggons hatten neue Autos geladen, die teilweise beschaedigt wurden. Nach Angaben der Deutschen Bahn entstand ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro. Bei der Entgleisung des Gueterzugs wurden ausserdem zwei Weichen sowie Schienen und Schwellen auf einer Laenge von sechs Kilometern beschaedigt. Die Ursache des Unfalls ist noch unklar. Der Bundesgrenzschutz und das Eisenbahn-Bundesamt nahmen Ermittlungen auf.Vor gut einem Jahr waren bei Hatzenport schon einmal zwei Waggons eines Gueterzuges mit neuen Autos entgleist. Die Wagen stuerzten damals von einer Bahnbruecke. Nach dem Unfall hatte die Bahn fast sechs Kilometer Schienen erneuert.


Auschreitungen bei Neonazi-Demonstration in Schwaebisch-Hall

In Schwaebisch Hall spitzt sich die Lage zwischen linken Gegendemonstranten und der Polizei zu. Nachdem die linken Aktivisten den Zugweg der Neonazis rund um die Haller Innenstadt blockieren, kam es zu ersten Ausschreitungen. Von einer Zwangsraeumung des Marktplatzes hatten Polizei und Ordnungsamt aus Gruenden der Verhaeltnismaessigkeit abgesehen. Rund 1.500 Buerger und Linke besetzten den Platz, um so den Aufmarsch der rechten Gruppe Bewegung deutsche Volksgemeinschaft zu verhindern. Daraufhin zogen die Demonstranten durch eine Wohnsiedlung. Die rund 100 Neonazis halten ihre erlaubte Kundgebung am Zwinger ab. Ein Grossaufgebot an Polizei sichert die Kundgebung ab, um weitere Uebergriffe linker Demonstranten zu verhindern. Die Demonstration der rund 100 Neonazis steht unter dem Motto "Multikulti-Diktat in Hall brechen - Schindluder mit Steuergeldern beenden: Linksradikalem Club Alpha die Tantiemen streichen". Der ehemalige NPD-Bundesvorsitzende Guenter Deckert wird als Redner erwartet.Die Polizei hat in Schwaebisch Hall Polizeikraefte aus ganz Baden-Wuerttemberg, darunter auch Bereitschaftspolizei und Polizeireiter im Einsatz. Ein Demonstrationsverbot war bereits vom Stuttgarter Verwaltungsgericht ausser Kraft gesetzt worden. Der VGH in Mannheim bestaetigte diese Entscheidung am Donnerstag. Schwaebisch Halls Oberbuergermeister Hermann-Josef Pelgrim sprach im Vorfeld von einer "schwer nachvollziehbaren Entscheidung" des VGH. Die Stadt bedauere die Entscheidung zutiefst. Dass Schwaebisch Hall nichts mit rechtsradikalem Gedankengut zu tun haben wolle, belegten die 12.000 Buerger, die sich bei einer Unterschriftenaktion zu einer demokratischen, pluralistischen und offenen Gesellschaft bekannt haetten, erklaerte Pelgrim.


Mehr Unterstuetzung aus der Politik gefordert

Wuerzburg. Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband, BLLV, hat mehr Unterstuetzung von der Politik gefordert. Praesident Dannhaeuser sagte beim 25. Lehrertag in Wuerzburg, von den Lehrern werde ein Hoechstmass an paedagogischem Engagement gefordert, bei den notwendigen Rahmenbedingungen lasse man sie aber im Stich. Dannhaeuser forderte mehr Gestaltungsspielraum und mehr Eigenverantwortung fuer die Schulen. Gleichzeitig sprach er sich gegen eine Arbeitszeitverlaengerung fuer Lehrer aus.


Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Aussenamtsmitarbeiter

Die Koelner Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit einem Schleuserprozess gegen drei Mitarbeiter aus dem Auswaertigen Amt Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der uneidlichen Falschaussage eingeleitet. Wie Oberstaatsanwaeltin Regine Appenrodt dem "Koelner Stadt-Anzeiger" bestaetigte, wird ein Bediensteter der Beihilfe zur gewerbsmaessigen Schleusung durch Unterlassung verdaechtigt. Die Staatsanwaltschaft folgte damit der Anregung eines Koelner Richters. Der Kammervorsitzende hatte in dem Prozess gegen eine deutsch-ukrainische Schleuserbande Mitte Februar den Zeugen aus dem Auswaertigen Amt vorgeworfen, gelogen zu haben. Ausserdem hatte er Bundesinnenministerium und Auswaertigem Amt vorgeworfen, durch Schlampereien und eine Reihe von Erlassen das Geschaeft der Schleuserbanden erleichtert zu haben. Die Bande hatte Buerger aus GUS-Staaten illegal nach Deutschland gebracht.Das Auswaertige Amt hatte sich verwundert ueber die scharfe Richterkritik geaeussert. Die Bundesregierung wolle jede Form von Missbrauch bei Visumverfahren eindaemmen. Jedoch gebe es keine hundertprozentige Sicherheit. In einzelnen Faellen koenne es Missbrauch geben. Die Regierung arbeite aber mit den Behoerden zusammen, um solche Luecken umgehend zu schliessen, hatte damals Aussenamtssprecher Walter Lindner erklaert.


Wirbel schon vor der Premiere der 'Passion Christi'

Frankfurt. Der neue Jesus-Film "Die Passion Christi" sorgt schon vor der Deutschlandpremiere fuer heftigen Wirbel. So hat die Evangelische Kirche in Deutschland die umstrittene Produktion deutlich kritisiert. Dem Film des Australiers Mel Gibson fehlt jede theologische Tiefe und er zeichnet sich vorwiegend durch Brutalitaet aus, heisst es in einem Brief an die Landeskirchen. Der Film eignet sich nicht fuer die Arbeit mit Konfirmanden, warnt die Kirche und empfiehlt: Pfarrer sollten sich den Film erst allein anschauen, bevor sie ueber den Besuch mit Gemeindegruppen entschieden und ihnen diesen Grad an Brutalitaet zumuten. Auch die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat den Streifen bereits beanstandet. Nach ihrer Ansicht kann er antisemitische Sichtweisen foerdern. Der Film, der die letzten zwoelf Stunden im Leben von Jesus Christus darstellen will, soll am 18. Maerz auch in Deutschland anlaufen.


Rheinische Philharmonie feiert 350 Jahre Orchestradition

Koblenz. Mit einem der groessten Chor-Orchester-Werke der Musikgeschichte hat die Rheinische Philharmonie am Freitagabend 350 Jahre Orchestertradition in Koblenz gefeiert. Mehr als 500 Musiker und Saenger der Rheinischen Philharmonie, des Philharmonischen Orchesters Heidelberg und mehrerer Choere fuehrten die "Gurre-Lieder" von Arnold Schoenberg auf. Damit erinnerten sie an die Gruendung der vierkoepfigen Hofkapelle des Trierer Kurfuersten Carl Caspar von der Leyen 1654 in Koblenz. Seitdem gab es ohne lange Unterbrechungen immer wieder neue Orchester in der Stadt an Rhein und Mosel. Die Rheinische Philharmonie mit Sitz in Koblenz wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gegruendet und 1973 als Staatsorchester in die Traegerschaft des Landes uebernommen.


Urauffuehrung der Oper 'Wolkenstein'

Nuernberg. Die Oper "Wolkenstein" des Komponisten Wilfried Hiller hat heute Abend Urauffuehrung. Das Werk erzaehlt in mehreren Episoden Stationen aus dem Leben von Oswald von Wolkenstein, einem Dichter, Komponisten und Saenger des 15. Jahrhunderts in Suedtirol. Initiator des Stueckes und zugleich sein Hauptdarsteller ist der Opernsaenger Bernd Weikl. Schon vor 30 Jahren hatte Weikl die Idee, aus dem Leben Wolkensteins eine Oper zu machen.


Happy Birthday Ottmar Walter

Kaiserslautern. Zum 80. Geburtstag des Fussball-Weltmeisters von 1954 haben die Fans in Kaiserslautern ihrem "Otte" ein Staendchen gebracht. Der rheinland-pfaelzische Ministerpraesident Kurt Beck (SPD) und FCK-Boss Rene C. Jaeggi gratulierten dem Jubilar. "Ich wuensche Ihnen viel Gesundheit, weil wir die WM 2006 zusammen begehen und ihren 90. Geburtstag feiern wollen", sagte Ministerpraesident Kurt Beck vor der Bundesliga-Partie des 1. FC Kaiserslautern gegen Eintracht Frankfurt. Er ueberreichte Walter das Grosse Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik. "Die WM 54 hat Deutschland wieder auf die Beine gebracht und fuer Optimismus und Zuversicht gesorgt", sagte Beck weiter.Der 1. FC Kaiserslautern praesentierte ein passendes Geburtstagsgeschenk: Zu Ehren von Ottmar Walter wurde die Pforte des Nordeingangs zum Stadion auf dem Betzenberg in "Ottmar-Walter-Tor" getauft. Zusammen mit seiner Frau Anneliese nahm der ruestige Ex-Weltmeister die Urkunde und die zahlreichen Glueckwuensche entgegen. "Wir sind seit 57 Jahren verheiratet. Ich habe keinen Fehlgriff gemacht", meinte der 80-Jaehrige. Fans sangen "Happy Birthday Ottmar Walter" - "Wir gratulieren einem grossartigen Fussballspieler und einem aussergewoehnlichen Menschen", wuerdigte der FCK-Vorstandsvorsitzende Rene C. Jaeggi das Geburtstagskind. Die Mannschaft ueberreichte Ottmar Walter einen Blumenstrauss in den Farben Rot und Weiss.Die Fans im Stadion zeigten sich besonders fantasievoll: Sie entrollten beim Geburtstagsstaendchen in der West-Kurve riesige Plakate mit Ottmar Walters Konterfei und einem ueberdimensionalen Trikot - mit der Rueckennummer 80. Die offizielle Feier des Deutschen Fussballbundes (DFB) findet am Sonntag mit 150 geladenen Gaesten im Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg statt.


Michael Schumacher beginnt neue Saison von der Pole-Position

Michael Schumacher startet beim ersten Rennen der neuen Formel-1-Saison auf der Pole Position. In Melbourne holte sich der sechsmalige Weltmeister die Bestzeit in der Qualifikation.Der Ferrari-Pilot war dabei nur 74 Tausendstelsekunden schneller als sein Teamkollege Rubens Barrichello. Dritter wurde der BMW-Williams-Pilot Juan Pablo Montoya. Ralf Schumacher beendete das Qualifying als Achter. Nick Heidfeld im Jordan-Ford fuhr auf den 15. Platz.Die Formel-1-Saison beginnt morgen um 4.00 Uhr MEZ mit dem Start des ersten Rennens in Melbourne. Insgesamt stehen 18 Rennen auf dem Programm.


Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ