Hirsch kritisiert bayerische Abschiebepraxis |
Baden-Baden. Der FDP-Innenpolitiker Hirsch hat die bayerische Abschiebepraxis
bei militanten Kurden als ungeschickt kritisiert. Im Suedwestfunk sprach er
von einem isolierten Vorgehen Bayerns. Dies erschwere die Abschiebeverhand-
lungen der Bundesregierung mit der Tuerkei. Hier handele es sich, so Hirsch,
um die uebliche bayerische Kraftprotzerei. Gleichwohl befuerwortete Hirsch
Abschiebungen bei schweren Straftaten wie Landfriedensbruch. Der Staat duerfe
sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen. Bayern hat am Osterwochenende den
dritten Ausweisungsbescheid an einen Kurden erlassen, der an den gewalttaetigen
Ausschreitungen bei Augsburg vor zwei Wochen beteiligt gewesen sein soll.
Der bayerische Innenminister Besckstein hat Bundesjustizministerin
Leutheuser-Schnarrenberger vorgeworfen, sie habe sich nicht sachkundig
gemacht und rede unsachlich daher. Beckstein will, dass die Bundesgesetze
so geaendert werden, dass Landfriedensbruch als Ausweisungsgrund reicht. |
Waldenfels weist Zwick-Vorwuerfe zurueck |
Muenchen. Der bayerische Finanzminister von Waldefels, CSU, hat Vorwuerfe
gegen ihn im Zusammenhang mit der Zwick-Finanzaffaere zurueckgewiesen.
Waldenfels reagierte heute auf ein Interview des Nachrichtenmagazins
"Der Spiegel" mit Zwick. Der Spiegel hatte von Hinweisen berichtet,
Waldenfels sei doch von der umstrittenen Niederschlagung der 70 Mio.-
Schuld von Zwick informiert gewesen. Waldenfels wusch seine Haende in
Unschuld. Einen Anlass ueber Ruecktritt nachzudenken sieht er nicht.
Waldenfels entlastete auch die Strauss-Erben, nachdem Geruechte ueber
Schwarzgeldkonten der Familie in der Schweiz aufgetaucht waren. Anhalts-
punkte fuer solche Amigo-Konten seien nicht bekannt. Im Steuerfall Zwick
will Waldenfels nicht locker lassen. Nach dem Spiegel-Interview stellt
sich fuer ihn die Frage, ob Zwick weiter haftunfaehig ist. Er gehe davon
aus, dass das Justizministerium einen neuen Haftbefehl ueberprueft.
Denn eins sei klar, Zwick habe wie jeder andere seine Steuerschuld zu
zahlen. |
Verbraucherinitiative informiert ueber Rueckstaende in Babynahrung |
Bonn. Die Verbraucherinitiative hat am Vormittag ueber giftige Rueckstaende
in Babykost informiert. Sie hat bei eigenen Untersuchungen festgestellt,
dass Babykost teilweise mit Chemikalien ueber dem Grenzwert belastet ist.
Ueber Rueckstaende des Pflanzenschutzmittels Lindan in Babykost hatte am
Osterwochenende das ZDF Heute-Journal berichtet. Das baden-wuerttembergische
Umweltministerium erklaerte, Gefahr fuer die Gesundheit der Kinder bestehe
nicht. Die Verbraucherinitiative hat schwere Vorwuerfe gegen die Drogerie-
marktkette Schlecker wegen belasteter Babynahrung erhoben. Nach Angaben
der Verbraucherinitiative waren vier von fuenf Proben der Firma Schlecker
mit Pestizitrueckstaenden belastet, drei davon so stark, dass deren Ver-
kauf eigentlich verboten sein sollte. In den gleichzeitig untersuchten
Produkten von Hipp und Alete waren keine Rueckstaende nachweisbar. Die in
der Babynahrung von Schlecker gefundenen Chemikalien fuehren zwar nicht zu
kurzfristigen Vergiftungserscheinungen, doch reichern sich die Chemikalien
im Fettgewebe ueber Jahre hinweg an. Der Bundesvorsitzende der Verbraucher-
initiative Dieter Kublitz forderte schaerfere Kontrollen. Die Babynahrung
der Firma Schlecker muesse umgehend analysiert werden. Bis dahin sollte der
Verkauf verboten werden. Nach Angaben der Drogeriemarktkette wurden in
Baden-Wuerttemberg bisher 78.000 Glaeschen vom Markt genommen. Ein Firmen-
sprecher bestaetigte, dass weitere 25.000 Glaeschen mit der Babynahrung
belastet seien. Auch diese wuerden umgehend vom Markt genommen.
Am Abend hiess es, im Vertrieb der Drogeriemarktkette seien mehrere
hunderttausend mit Giftrueckstaenden belasteter Babynahrung zurueckgerufen
worden. 300.000 bis 400.000 Glaeschen der schleckereigenen Marken
Gemueseallerlei sowie zartes Gemuese will die Drogeriemarktkette jetzt
zurueckrufen. Ein Sprecher der Importfirma L&M Babyfood in Lindau wies
auch darauf hin, dass die bereits verkauften Glaeschen zurueckgenommen
wuerden. |
Grundwehrdienst beginnt fuer 42.000 Maenner |
Bonn. Mehr als 42.000 junge Maenner muessen heute zu ihrem Grundwehrdienst
in die Kaserne einruecken. 80 Prozent von ihnen muessen fuer zwoelf Monate
zum Heer, der Rest wird bei Marine und Luftwaffe ausgebildet. Normalerweise
haette die Ausbildung am 1. April begonnen. Wegen der Osterfeiertage wurde
aber eine Ausnahme gemacht. |
Keine Senkung der Beitraege bei den allgemeinen Ortskrankenkassen |
Bonn. Die allgemeinen Ortskrankenkassen wollen die Beitraege zur gesetz-
lichen Krankenversicherung derzeit nicht senken. Entsprechenden Forderungen
aus der Bonner Regierungskoalition und der SPD wurde eine Absage erteilt.
Der Vizevorsitzende des AOK-Bundesverbandes Nachtigall haelt dies allen-
falls fuer 1995 fuer moeglich. Nachtigall verwies angesichts der Milliarden-
ueberschuesse im vergangenen Jahr auf Fehlbetraege in den Jahren zuvor. Der
Vizevorsitzende des AOK-Bundesverbandes aeusserte sich in einem Interview
des Deutschlandfunks. |
Neue Raetsel um Absturz der Bodensee-Cessna |
Neue Fragen sind im Zusammenhang mit dem Absturz der Cessna in den Bodensee
am 24. Januar aufgetaucht. Bei dem Unglueck waren fuenf Menschen getoetet
worden, drei der fuenf Leichen sind bisher geborgen worden. Nach neuen Er-
kenntnissen sass auf dem Pilotensitz der Maschine nicht der Pilot sondern
ein Fluggast. Es soll sich hiebei um den Berliner Geschaeftsmann Josef
Rimmele gehandelt haben. Rimmele war zwar auch Flieger, aber er hatte seine
Lizenz zuvor wegen Unreelmaessigkeiten verloren. Rimmele muss die Cessna
aber nicht notwendigerweise gesteuert haben schraenkte die Ravensburger
Staatsanwaltschaft heute morgen ein. Das naemlich laesst sich auch vom
Copilotensitz aus tun. Die Instrumente und Steuerungselemente sind im Flug-
zeug doppelt vorhanden. Wer also den fuer den Absturz verantwortlichen
Pilotenfehler begangen haben koennte bleibt auch nach den juengsten
Erkenntnissen im Dunkeln. |
Urteil im 3. Verfahren von Flachslanden |
Muenchen. Im dritten Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs von insgesamt
neun Kindern im fraenkischen Dorf Flachslanden ist einer der 21 Angeklagten
zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht befand den 28jaehrigen
fuer schuldig, nicht nur den sexuellen Missbrauch von Kindern mit einer
Videokamera festgehalten, sondern auch selbst zwei kleine Maedchen verge-
waltigt zu haben. Die Strafe haette nach den Worten des Richters milder
ausfallen koennen, wenn der Angeklagte gestanden haette. In zwei vorange-
gangenen Prozessen waren bereits zwei Brueder aus Flachslanden wegen
sexuellen Missbrauchs von Kindern zu Haftstrafen von 8.5 und 3.5 Jahren
verurteilt worden. |
Luftschiff reisst sich in Sturmboeen los |
Hildesheim. In Sturmboeen hat sich in der Nacht auf dem Flugplatz von
Hildesheim ein Luftschiff losgerissen. Das Luftschiff wurde sieben Kilometer
abgetrieben und stuerzte nach Beruehrung mit einer Hochspannungsleitung ab. |
Zahlreiche Unfaelle durch Glatteis |
Stuttgart. In Suedwestdeutschland haben Glatteis und ueberfrierende Naesse
am Morgen zu zahlreichen Unfaellen im Berufsverkehr gefuehrt. Auf der
schwaebischen Alb und im Suedschwarzwald mussten einige Strassen vorueber-
gehend gesperrt werden. Der folgenschwerste Glatteisunfall hatte sich bereits
in der vergangenen Nacht ereignet. Am Autobahndreieck Nonnweiler im Saarland
wurden zwei Menschen getoetet, als ihr Fahrzeug auf spiegelglatter Fahrbahn
ins Schleudern kam und gegen ein Verkehrsschild prallte. |
Germnews-Ausgabe vom 01.04.1994 24:00 MESZ |
Als Nachtrag wollen wir natuerlich auch noch verraten, welche Nachrichten
an diesem Tag nicht in Ordnung waren. Die Artikel "Protest der deutschen
Kleintierzuechter", "CPU und FTP wehren sich gegen Vorwuerfe der SPD" und
"Diskussion ueber Kunstwerk in Ulm" sind schlicht und ergreifend frei er-
funden. Die Werbung, das Zeitzeichen, der Geisterfahrer, der Wetterbericht,
der Verkehrsfunk und die Anmoderation der Folgesendung sind jedoch
authentisch. Das hoeren wir jedesmal mit, wenn wir fuer Euch Nachrichten
tippen. Und noch eine Kleinigkeit haben wir uns erlaubt. In den ersten
zehn Zeilen der Schlagzeilen haben wir ein Akronym reingebastelt. Ob's
jemand gesehen hat ? Wenn nicht, dann lest mal die erste Buchstaben-
spalte von oben nach unten.
* A ppell des DRK an Bundesbuerger * P rotest der deutschen Kleintierzuechter * R ussische Spaetaussiedlerzahl ruecklaeufig * I n ganz Deutschland finden Ostermaersche statt * L opez muss mit Anklage rechnen * A ngeblich vier weitere RAF-Mitglieder in Bad Kleinen * P robleme bei der Steuerbefreiung des Existenzminimums * R angabzeichen auf deutschen Kriegsgraebern in Osteuropa * I n Bayern erste Abschiebungsbescheide gegen Kurden erlassen * L eutheuser-Schnarrenberger weist Forderung nach Einsatz der Bundeswehr ..
Vielen Dank fuer die Briefe, es hat uns Spass gemacht zu lesen, dass auch
Ihr Euren Spass damit hattet. Und fuer die wenigen, die uns auf den Leim
gegangen sind und Ihren Flammenwerfer angeworfen haben: take it easy ;-) |
Nachrichten der letzten Seite |
* In Rabat haben marokkanische Aerzte einer 55jaehrigen einen 40 Kilogramm schweren Tumor aus der Gebaermutter entfernt. * Der Unbekannte, der letztes Jahr Pferde auf Weiden in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern erstochen hat, hat erneut 3 Stuten in ihren Boxen erstochen. Die Tatwaffe war identisch. * Erstmals seit zwei Jahren haben zu Ostern wieder die Glocken im Schiefen Turm zu Pisa gelaeutet. * Simbabwe, das ueber einen der groessten Elefantenbestaende der Welt verfuegt, will ueberschuessige Dickhaeuter nach Senegal schicken. Die Elefanten sollen im senegalesischen Nationalpark Niokola-Koba ausgesetzt werden. Zunaechst werden nur einige Tierchen da hin geflogen, wenn die sich dort wohlfuehlen, sollen andere folgen. * Hedos Muenchen ist Eishockeymeister. Endstand: 3:0 gegen die DEG. * Zwischenstand Basketball PlayOff Halbfinale --- best-of-five: Leverkusen : Berlin 2:0 Hagen : Bamberg 1:0. * Laut einer vom Informationskreis Kernenergie in Auftrag gegebenen Umfrage sind 77vH aller Deutschen dafuer, die vorhandenen Kernkraftwerke weiterzubetreiben oder sogar den Bau neuer Reaktoren zuzulassen. Allerdings passen diese Dinger nur 26vH aller Deutschen in das Bild einer idealen Energieversorgung. * Die westdeutsche Industrie wird laut Ifo-Institut ihre Produktion dieses Jahr um 2vH steigern. 1993 hatte es einen Rueckgang von 8vH gegeben. |
Quellen |
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