GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mo, 11.01.1999



* Schroeder fordert gerechtere Verteilung von EU-Beitraegen und Subventionen
* SPD gegen staerkere Erhoehung der Mineraloelsteuer
* Unionsparteien weiterhin uneinig ueber Unterschriftenaktion
* Herzog empfaengt japanischen Regierungschef Obuchi
* Untersuchungsausschuss zur Pallas nimmt Arbeit auf
* Britische Post kauft German Parcel
* Vermisste Jessica aus Berlin vermutlich tot
* Boerse



Schroeder fordert gerechtere Verteilung von EU-Beitraegen und Subventionen

Bundeskanzler Schroeder hat an die Staaten der Europaeischen Union appelliert, sie sollten sich bei den Verhandlungen ueber das Reformpaket Agenda 2000 kompromissbereit zeigen. Der EU-Ratspraesident aeusserte sich heute nach einer gemeinsamen Sitzung von Kabinett und EU-Kommission in Bonn. Nicht nur die deutschen EU-Beitraege, sondern auch die der anderen Staaten muessten gerechter verteilt werden, so Gerhardt Schroeders Eingangsforderung. Nach dem heutigen Treffen mit Santer ist der deutsche Kanzler sicher, dafuer gruenes Licht vom Kommissionspraesidenten der EU zu bekommen. Bis zum EU-Gipfel im Maerz, so Schroeders Ziel, will Deutschland die noch strittigen Fragen bei der Agenda 2000 klaeren. Bis dahin muessen tragfaehige Kompromisse bei den Netto-Beitraegen der einzelnen EU-Laender und auch bei der europaweiten Agrarreform mit entsprechend gekuerzten Subventionen gefunden werden. Sonst, so Schroeders Konsequenz, werde sich die geplante Osterweiterung der Europaeischen Union verzoegern muessen.


SPD gegen staerkere Erhoehung der Mineraloelsteuer

Die SPD ist dagegen, die Mineraloelsteuer um mehr als die bisher geplanten 6 Pfennig zu erhoehen. Bundeskanzler Schroeder und Finanzminister Lafontaine lehnen einer staerkere Anhebung ab. Beide verwiesen auf die Koalitionsvereinbarung. Demnach wurde die Erhoehung fuer dieses Jahr begrenzt. Beide Parteien wollen erst nach der Sommerpause ueber weitere Schritte sprechen. Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfranktin Schwanhold bezeichnete die Forderung der Gruenen in der neuen Osnabruecker Zeitung als wirtschaftlich schaedlich. Gruenen-Sprecherin Roestel stellte inzwischen klar, fuer eine Erhoehung habe sie laengere Zeitraeume als das Jahr 1999 im Auge.


Unionsparteien weiterhin uneinig ueber Unterschriftenaktion

CDU und CSU sind sich weiter uneinig ueber ihr Vorgehen gegen die rot-gruenen Plaene ueber die doppelte Staatsbuergerschaft. Der Chef der CSU-Landesgruppe, Glos, erklaerte, die CSU werde notfalls mit einem eigenen Aufruf fuer die Unterschriftenaktion der Union gegen die Plaene antreten. Die hessische CDU will schon am Donnerstag mit der Unterschriftensammlung beginnen, obwohl sie offiziell erst mit einem abgestimmten Aufruf der Union am 24. Januar beginnen soll. Die Frankfurter SPD erklaerte, sie wolle die Veranstaltung der CDU fuer den Aktionsstart in den Raeumen der Stadt verbieten.


Herzog empfaengt japanischen Regierungschef Obuchi

Bundespraesident Herzog hat den japanischen Regierungschef Obuchi empfangen. Thema des Meinungsaustausches in Berlin waren vor allem wirtschaftliche Fragen. Obuchi drueckte die Hoffnung Japans aus, dass sich der Yen neben Euro und Dollar als dritte Weltleitwaehrung behaupten wird.


Untersuchungsausschuss zur Pallas nimmt Arbeit auf

Im schleswig-holsteinischen Landtag begann heute ein Untersuchungsausschusszur Havari der Pallas seine Arbeit. CDU und FDP werfen Umweltminister Stenblock vor, dass er sich zu spaet um das Schiffsunglueck gekuemmert hat.


Britische Post kauft German Parcel

Die staatliche britische Post kauft den privaten deutschen Paketzusteller German Parcel. Wie in London mitgeteilt wurde, werden alle Geschaeftsanteile der 24 Gesellschafter uebernommen. German Parcel hat den Angaben zufolge einen Jahresumsatz von rund 686 Millionen DM.


Vermisste Jessica aus Berlin vermutlich tot

Bei der gestern in Halle gefundenen Maedchenleiche handelt es sich wahrscheinlich um die vermisste Jessica aus Berlin. Die Polizei schliesst ein Sexualverbrechen nicht aus.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1,6878 DM= 0.8629 Euro
Kanada(1 $)  1,118 DM= 0.5715 Euro
England(1 Pfund)  2,7739 DM= 1.4182 Euro
Schweiz(100 sfr)  121,375 DM= 62.057 Euro
Japan(100 Yen)  1,5507 DM= 0.7928 Euro
Schweden(100 skr)  21,481 DM= 10.982 Euro
 
Einige Indizes:
DAX:5270,60( aktuell )  
Dow-Jones-Index:9584,36( Stand 17:00 MEZ )  
9643,32( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:13368,48
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    7:00 MEZ    21:00 MEZ
Radio7    18:00 MEZ
SWR3    7:30 MEZ