Zwischenfaelle um Atommuellager Gorleben |
Dannenberg. Unbekannte haben in der vergangenen Nacht den Verladekran fuer
Atommuellbehaelter im niedersaechsischen Brese bei Dannenberg beschaedigt und
das Zwischenlager in Gorleben mit Leuchtraketen beschossen. Zwei Traeger des
Kranes wurden durchtrennt. Beide Aktionen begannen zeitgleich gegen 02:00 Uhr
und richteten sich offensichtlich gegen die Castor-Transporte mit Atommuell
nach Gorleben. Die Polizei schaetzt den Sachschaden auf 300.000 DM. In
Gorleben werden noch in diesem Jahr weitere Atommuelltransporte erwartet. |
Dritte Runde der VW-Tarifverhandlungen vertagt |
Hannover. Die dritte Runde der VW-Tarifverhandlungen ist am Nachmittag erneut
ohne Ergebnis vertagt worden. Der Verhandlungsfuehrer der IG Metall Peters
sagte im Anschluss, VW habe fuer die geforderte Beschaeftigungsgarantie
unannehmbare Gegenleistungen verlangt. VW verlange von den Mitarbeitern eine
kostenlose Mehrarbeit von bis zu 3,2 Stunden pro Woche. Ausserdem fordere der
Konzern von den Beschaeftigten kundenorientierte und flexible Arbeitszeiten
sowie eine hoehere Arbeitsproduktivitaet. Peters schloss nun auch die
Moeglichkeit von Warnstreiks nicht aus. Von VW war zunaechst keine
Stellungnahme zu erhalten. Die Tarifgespraeche sollen naechste Woche
fortgesetzt werden.
Unterdessen veroeffentlicht die Zeitschrift "CAPITAL" eine Untersuchung, nach
der in den naechsten drei Jahren fast jeder dritte Arbeitsplatz bei VW
gefaehrdet sei. |
Urteilsverkuendung gegen Althans verschoben |
Berlin. Das fuer heute erwartete Urteil gegen den Neonazi Althans ist wegen
zahlreicher Beweisantraege des Angeklagten verschoben worden. Mit den 44
neuen Antraegen will der 29jaehrige Althans belegen, dass er sich angeblich
bereits vor Jahren vom Neonazismus losgeloest hat. Althans ist vor dem
Berliner Landgericht als Hauptdarsteller des Filmes "Beruf: Neonazi" der
Volksverhetzung und Leugnung der Judenvernichtung angeklagt. Die
Staatsanwaltschaft hat eine Haftstrafe von drei Jahren ohne Bewaehrung
gefordert. |
BASF: Verstiess Betriebsrat gegen das Wertpapiergesetz? |
Ludwigshafen. Bei der BASF wird geprueft, ob der Betriebsrat gegen das
Wertpapierhandelsgesetz verstossen hat. Der Betriebsrat hatte am 8. August
Einzelheiten ueber den Konzernumsatz der BASF im 1. Halbjahr 1995
bekanntgegeben und kraeftige Gewinne berichtet. Der Konzern will seine
Umsatzzahlen erst am Donnerstag veroeffentlichen. Jetzt untersucht das
Bundesaufsichtsamt fuer den Wertpapierhandel, ob der Betriebsrat unbefugt
interne Informationen weitergegeben hat, die sich moeglicherweise auf das
Boersengeschaeft ausgewirkt haben. |
US-Fahrzeug mit radioaktiver Ladung verunglueckt; keine Kontaminationen |
Altdorf. Ein LKW der US-Armee mit radioaktiver Fracht ist auf der Autobahn
Amberg-Nuernberg in Brand geraten. Die Transportbehaelter blieben
unbeschaedigt, es trat keine Radioaktivitaet aus. Menschen wurden nicht
verletzt. Der Sachschaden betraegt rund 20.000 DM. |
Bundesregierung wuenscht Kostensenkung im Wohnungsbau |
Bonn. Die Bundesregierung will durch verschiedene Massnahmen Kostensenkungen
im Wohnungsbau ermoeglichen und so Familien das Bauen erleichtern. Einen
entsprechenden Katalog, den Bauminister Toepfer vorgelegt hatte, beschloss
heute das Kabinett. Hohe Baukosten seien vor allem das Ergebnis von
Eigeninteressen der Beteiligten, von Gewohnheit und fehlendem Wettbewerb. Als
Ansaetze werden genannt: Information ueber Alternativen und Modellprojekte,
Anreize fuer kostensparendes Bauen und die Ueberpruefung der Honorarordnung
der Architekten mit dem Ziel, das Architektenhonorar von der Bausumme
abzukoppeln. Auch eine Kostenobergrenze fuer die Foerderung von
Sozialwohnungen wird gefordert. Bei effizientem Flaecheneinsatz und
durchdachtem Bauen sei ein Quadratmeterpreis von 2.000 DM erreichbar, derzeit
sind es im Schnitt rund 4.000 DM. |
Bundesbehoerden in die neuen Laender |
Bonn. Das Bundeskabinett hat die Verlegung von drei Bundesbehoerden in die
neuen Laender beschlossen. Das Bundesverwaltungsgericht soll von Berlin
nach Leipzig ziehen, das Bundesarbeitsgericht von Kassel nach Erfurt. Das
Umweltbundesamt wird von Berlin nach Dessau verlegt. |
Zweimal blinder Bombenalarm auf deutschen Bahnhoefen |
Bochum/Hamburg. In Bochum und Hamburg gab es heute in den Bahnhoefen
Bombenalarm, der sich aber in beiden Faellen als unbegruendet herausstellte.
In Bochum wurde nach einer anonymen Bombendrohung der Zugverkehr gestoppt und
der Bahnhof durchsucht, ohne Ergebnis.
In Hamburg wurde ein verdaechtiger Koffer gefunden. Dieser wurde von
Spezialisten gesprengt. Er enthielt aber nur Kleider, einen Fotoapparat und
einen Kochtopf. |
Weiter kein Lebenszeichen von den in Kaschmir verschleppten Touristen |
Srinagar/Bonn. Im Geiseldrama von Kaschmir gibt es weiterhin noch kein
Lebenszeichen von den vier westlichen Touristen. Die indische Regierung geht
aber davon aus, dass die Geiseln noch leben. Ein Regierungssprecher sagte der
Deutschen Presseagentur (dpa), die Regierung stehe in Telefonverbindung mit
den Entfuehrern. Diese haetten erklaert, die Geiseln seien wohlauf. Am Morgen
hatten indische Sicherheitsexperten die Befuerchtung geaeussert, die vor mehr
als sechs Wochen Entfuehrten seien moeglicherweise nicht mehr am Leben. Die
Experten bezogen sich dabei auf einen am Sonntag aufgefangenen Funkspruch aus
Pakistan. Darin werden die Entfuehrer aufgefordert, die Geiseln zu toeten und
sich nach Pakistan abzusetzen. Ein Sprecher des Auswaertigen Amtes in Bonn
erklaerte, es laegen keine neuen Erkenntnisse vor, die angebliche Morddrohung
werde jedoch ernstgenommen. |
Studie: Kinder in immer schlechteren Lebensumstaenden |
Stuttgart. Die baden-wuerttembergische Familienministerin Unger-Soyka hat
heute einen Bericht ueber die Situation der Kinder in Baden-Wuerttemberg
vorgelegt. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Kinder im Suedwesten immer
mehr unter Stress und unguenstigen Lebensumstaenden leiden. Mindestens 8.000
Kinder in Baden-Wuerttemberg leben danach in Familien, die von
Obdachlosigkeit bedroht sind. Aus dem Bericht geht aber auch hervor, dass
sich der Gesundheitszustand in dieser Altersgruppe insgesamt verbessert hat.
Seit 1987 nimmt die Zahl der Kinder im Suedwesten stetig zu. Insbesondere auf
dem Land fehle es aber an Betreuungsmoeglichkeiten. |
Goldregen bei den Schwimmeuropameisterschaften in Wien |
Bisher galt es als unmoeglich, dass eine Europameisterin ueber 100 m
Freistil ihren Titel im darauffolgenden Jahr verteidigte. Franziska van Almsik
brach diese Regel heute bei den Europameisterschaften der Schwimmer in Wien
mit eindrucksvollem Vorsprung in der Zeit von 55.34 Sekunden. Die zweite
DSV-Schwimmerin im Finallauf, Simone Osygus erreichte mit 56.89 Sekunden den
sechsten Platz. Zuvor hatte sich Peggy Buechse ueber die 25 km Langstrecke
Platz ebenfalls die Goldmedaille erkaempft.
Bei den 400 m Lagen der Damen gewann Kristina Egerszegy aus Ungarn mit 4:40.30 erwartungsgemaess deutlich vor Michelle Smith (Irland) und Cathleen Rund aus Biberach, die dem DSV damit eine unerwartete Bronzemedaille bescherte. Pech dagegen hatte Thorsten Spanneberg, der im Finallauf ueber 200 m Freistil der Herren die Bronzemedaille nur um 8 Hundertstel verpasste.
Am Ende des heutigen Wettkampftages holte die deutsche Damenstaffel ueber
4 mal 200 Meter Freistil in der Besetzung Dagmar Hase (2:00.33), Julia Jung
(4:03.48), Kerstin Kielgass (6:04.08) und Franziska van Almsik (8:06.11)
Gold. Silber ging an das Team der Niederlande. Grossbritannien erreichte den
dritten Platz. Die 4 mal 200 m Freistilstaffel, die auf Europameisterschaften
seit 1983 geschwommen werden, werden im naechsten Jahr bei den olympischen
Spielen in Atlanta erstmals olympische Disziplin sein. Insgesamt werden bei
den Europameisterschaften in Wien Entscheidungen in 47 Disziplinen
ausgeschwommen. |
Boerse: Leichter |
Trotz Zinsphantasien an den deutschen Boersen praesentierte sich heute der DAX schwach. DAX 2.259 (- 10,5) Umlaufr. 6,36 % (- 0,02) 1 US-$ 1,4840 DM |
Quellen |
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