GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 26.09.2001



* Diskussion um Lockerung des Bankgeheimnisses
* Fischer begruesst Treffen Peres - Arafat
* Nobelpreistraeger warnen vor Gewalt
* USA verlangen von der NATO nur politische Unterstuetzung
* Scharping appeliert an mazedonische Regierung
* NATO will im Kampf gegen Terror nicht nur auf Militaer setzen
* Widerstand gegen Arznei-Sparplaene
* Championsleague
* Boerse



Diskussion um Lockerung des Bankgeheimnisses

Berlin. Bund und Laender denken an eine Lockerung des Bankgeheimnisses, um potenziellen Terroristen den Geldhahn abzudrehen. Das wurde bei einem Treffen von Bundeskanzler Schroeder mit den Ministerpraesidenten der Laender deutlich. Schroeder sagte, das Bankgeheimnis duerfe nicht im Wege stehen, wenn es um die Austrocknung der Finanzstroeme terroristischer Organisationen gehe. Der Kanzler lobte bei dem Treffen auch die gute Zusammenarbeit mit den Laendern bei der Gewaehrleistung der inneren Sicherheit. Der Ministerpraesident von Baden-Wuerttemberg, Teufel, regte an, die Rasterfahndung noch verbessern. Die Aussengrenzen muessten seiner Meinung nach besser geschuetzt werden. In einigen Laendern habe man sich bereits so beholfen, dass das Polizeigesetz geaendert wurde. Damit konnte in der 30-Kilometer-Zone um die Grenze kontrolliert werden, ohne dass es einen konkreten Grund geben muss.


Fischer begruesst Treffen Peres - Arafat

Gaza. Aussenminister Fischer hat das Treffen von seinem israelischen Amtskollegen Peres mit Palaestinenserpraesident Arafat als wichtigen Schritt zur einer Beruhigung der Lage im Nahen Osten begruesst. Ein Jahr nach Beginn des Palaestinenseraufstandes hatten sich Peres und Arafat am Morgen auf verschiedene Massnahmen geeinigt, die zu einer deutlichen Entspannung fuehren sollen.


Nobelpreistraeger warnen vor Gewalt

Koeln. Fuenf Nobelpreistraeger aus aller Welt haben die USA vor einem Krieg in Afghanistan gewarnt. Der Suedafrikanische Nobelpreistraeger Desmond Tutu sagte dem ARD-Magazin Monitor, die USA wuerden bei einem Angriff eine Gewaltspirale ausloesen. Vor militaerischer Gewalt warnt auch der deutsche Literaturnobelpreistraeger Guenter Grass. Vergeltung sei keine Loesung.


USA verlangen von der NATO nur politische Unterstuetzung

Bruessel. Die USA verlangen von der NATO derzeit nur politische Unterstuetzung und keinen militaerischen Beitrag zur Terrobekaempfung. Das teilte der stellvertretende Verteidigungsminister Wolvovitz in Bruessel mit. Er konnte keine Beweise dafuer vorlegen, dass der Islamistenfuehrer Osama Bin Laden die Anschlaege in den USA geplant oder angeordnet hat. Nach dem Atlantikvertrag kann die NATO den Buendnisfall fuer eine gemeinsame Verteidigung nur dann feststellen, wenn ein Mitgliedsland von aussen angegriffen wurde.


Scharping appeliert an mazedonische Regierung

Bruessel. Bundesverteidigungminister Scharping hat die mazedonische Regierung erneut aufgefordert, dem geplanten neuen NATO-Einsatz bald zuzustimmen. In Mazedonien duerfe es keine Sicherheitsluecke geben. Der NATO-Rat und der Weltsicherheitsrat haben den Einsatz bereits gebilligt. Bis zu 1.100 Soldaten sollen unter Fuehrung der Bundeswehr den Schutz der internationalen Beobachter sicherstellen, die die Einhaltung des Friedensabkommens ueberwachen.


NATO will im Kampf gegen Terror nicht nur auf Militaer setzen

Bruessel. Nato-Generalsekretaer Robertson will im Kampf gegen den internationalen Terrorismus nicht nur auf Militaeraktionen setzen. Nach einem Nato-Treffen in Bruessel sagte er, eine militaerische Vergeltung sei nur eine Moeglichkeit. Wichtig sei es nach seinen Worten vor allem, dass die Buendnispartner eine bessere Arbeit beim Sammeln und Austauschen geheimdienstlicher Informationen leisteten. Unterdessen hat der Nato-Rat einen weiteren Einsatz in Mazedonien beschlossen. Mehr als 1000 Soldaten unter deutscher Fuehrung sollen demnach den Schutz internationaler Beobachter gewaehrleisten. Ein Einsatzbefehl wurde noch nicht erteilt, da noch offene Fragen mit der mazedonischen Regierung zu klaeren sind.


Widerstand gegen Arznei-Sparplaene

Berlin. Die Union hat Widerstand gegen die Sparplaene von Gesundheitsministerin Schmidt bei Arzneien angekuendigt. Der fruehere Gesundheitsminister Seehofer sagte in der Haushaltsdebatte des Bundestags, Schmidt wolle Kassenpatienten nur noch die billigsten Medikamente zur Verfuegung stellen. Redner der Regierungskoalition wiesen die Vorwuerfe zurueck und warfen der Union Angstmache vor. Schmidt will die Apotheker verpflichten, das guengstigste Medikament einer Wirkstoffgruppe abzugeben, wenn der Arzt nicht ausdruecklich ein bestimmtes Mittel auf Rezept verlangt. Davon erhofft sie sich Einsparungen. Allerdings kuendigte Schmidt an, bei den Krankenkassen keine Aufteilung in Grund- und Wahlleistungen zuzulassen, um das hohe Niveau im Gesundheitswesen nicht zu gefaehrden.


Championsleague

Gelsenkirchen. In der Fussball-Championsleague droht Schalke 04 und Borussia Dortmund schon in der Vorrunde das Aus. Schalke verlor auf eigenem Platz gegen RCD Mallorca mit 0:1. Die Dortmunder unterlagen beim portugiesischen Club Boavista Porto mit 1:2.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  2,1201 DM= 1.0840 Euro
Kanada(1 $)  1,3498 DM= 0.6901 Euro
England(1 Pfund)  3,1293 DM= 1.6 Euro
Schweiz(100 sfr)  132,4550 DM= 67.723 Euro
Japan(100 Yen)  1,7986 DM= 0.9196 Euro
Schweden(100 skr)  19,7081 DM= 10.076 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:4139,53( aktuell )  
Dow-Jones-Index:8615,97( Stand 17:00 MESZ )  
8659,97( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:9641,70
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR 3    21:00 MESZ
B5    22:00 MESZ
SWR 4    23:00 MESZ