Bundeswehrflugzeug vermutlich abgestuerzt |
Bonn. Ein Passagierflugzeug der Bundeswehr ist mit 24 Menschen an Bord
offenbar vor der afrikanischen Kueste abgestuerzt. Nach Angaben von
Verteidigungsminister Ruehe ist die Maschine des russischen Typs "Tupolev
154" seit einem letzten Funkspruch gestern Nachmittag verschollen. Man
muesse davon ausgehen, dass sie etwa 1.500 Kilometer westlich von Angola ins
Meer gestuerzt sei. An Bord befanden sich zehn Besatzungsmitglieder, zwoelf
weitere Soldaten und zwei Ehefrauen. Die Soldaten wollten in Suedafrika
an einer Segelregatta zum 75jaehrigen Jubilaeum der suedafrikanischen
Marine teilnehmen. Nach den Worten Ruehes gibt es fuer sie keine
Ueberlebenshoffnung.
Das Flugzeug war auf dem Weg von Koeln-Bonn nach Kapstadt. Wie Ruehe
weiter mitteilte, hatte es keine Notsignale gegeben. Daher seien die
Ungluecksursache und der genaue Ort noch nicht bekannt. Erste Suchmassnahmen
blieben erfolglos. Ein Team von Bundeswehrexperten startete am Abend
Richtung Suedafrika. Auch andere Laender haben bereits ihre Hilfe zugesagt.
Unterdessen gibt es Hinweise darauf, dass die Maschine mit einem anderen
Flugzeug kollidiert ist. Unbestaetigten Berichten zufolge wird ebenfalls
eine Maschine der US-Air-Force vermisst, die sich zur selben Zeit im
selben Gebiet aufhielt. Amerikanische Aufklaerungssatelliten haetten im
Suedatlantik einen starken Lichtblitz fotografiert. |
DGB kritisiert Finanzpolitik |
Duesseldorf. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat die Finanzpolitik der
Bundesregierung scharf kritisiert. DGB-Vorstandsmitglied Geuenich warf
der Koalition vor, einerseits die Staatsausgaben ueberhart zu drosseln,
andererseits aber Unternehmen und Privilegierte steuerlich zu bevorzugen.
Trotz der Sparmassnahmen werde Deutschland aber voraussichtlich die
Kriterien fuer die Euro-Waehrung nicht erfuellen. Auch im Hinblick auf
das Ziel, die Arbeitslosigkeit abzubauen, zog Geuenich das Fazit, der
Kurs der Bundesregierung werde in diesem Jahr in einem Desaster enden. Der
DGB fordert im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit mehr Haushaltsmittel fuer
Investitionen und Arbeitsfoerderung. |
Seehofer kritisiert Ost-Krankenkassen |
Bonn. Bundesgesundheitsminister Seehofer hat von den Krankenkassen in
Ostdeutschland mehr Sparsamkeit verlangt. Es gehe nicht an, dass bei
einzelnen Kassen etwa der Arzneimittelverbrauch pro Kopf wesentlich hoeher
sei als im Westen, sagte der CSU-Politiker im ZDF. Zugleich raeumte er ein,
dass seine Politik zu hohen Defiziten in den neuen Laendern beigetragen
habe. Seehofer betonte, es sei aber eine bewusste Entscheidung gewesen,
die Qualitaet der medizinischen Versorgung im Osten unmittelbar nach der
Wiedervereinigung an das Westniveau anzupassen. Der Minister kuendigte
fuer die zweite Monatshaelfte ein weiteres Treffen mit Vertretern aus
den neuen Bundeslaendern an, um die Probleme zu loesen. |
Fahrverbote als Strafe fuer Kleindelikte? |
Bonn. Politiker aller grossen Parteien haben sich dafuer ausgesprochen,
Kleinkriminellen den Fuehrerschein abzunehmen, statt Geldstrafen zu
verhaengen. In einem Interview der "BILD am Sonntag" sagte der Vorsitzende
des Bundestags-Rechtsausschusses Eylmann, CDU, eine Einschraenkung
ihrer Mobilitaet werde von fast allen Buergern als Strafe empfunden. Ein
Fahrverbot sei deshalb wirksamer als Geld- oder kurze Haftstrafen. Die
SPD-Abgeordnete Simm (sp?) sagte, ein Fuehrerscheinentzug habe zudem den
Vorteil, dass er Reiche und weniger Betuchte gleichermassen treffe. Auch
Rechtsexperten von CDU, FDP und Buendnisgruenen sowie der Deutsche
Richterbund begruessten die Idee. |
Bankenpraesident befuerwortet grosses Euro-Teilnehmerfeld |
Frankfurt. Der Praesident des Bundesverbandes deutscher Banken Kohlhausen
hat sich fuer einen moeglichst grossen Teilnehmerkreis bei der Einfuehrung
des Euro ausgesprochen. Kohlhausen sagte im Deutschlandfunk, man duerfe
die Disziplin und die Anstrengungen gerade der Mittelmeerlaender nicht
unterschaetzen. Ein von Anfang an grosses Verbreitungsgebiet des Euro
schliesse alle entscheidenden europaeischen Volkswirtschaften mit ein. Zum
Starttermin fuer den Euro sagte der Bankenpraesident, eine Verschiebung der
Einfuehrung der europaesischen Waehrung sei keine Katastrophe. Kohlhausen
betonte aber zugleich, es gebe keinen Grund fuer eine solche Verschiebung. |
Lafontaine: SPD steht hinter Schroeder-Forderungen |
Bonn. Die SPD-Spitze steht nach den Worten von Parteichef Lafontaine hinter
den Wirtschaftsthesen des niedersaechsischen Ministerpraesidenten Schroeder.
Deutschland brauche eine Innovationsoffensive, um die Arbeitslosigkeit
abzubauen und wieder Wohlstand zu sichern. Besonders wichtig sei die
Bekaempfung der Jugendarbeitslosigkeit. Daneben forderte Lafontaine
Steuerentlastungen fuer Normalverdiener und die Senkung der Lohnnebenkosten.
Schroeder hat den Wirtschaftspolitischen Leitantrag zum SPD-Parteitag
gemeinsam mit der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Fuchs erarbeitet.
Der Entwurf wird morgen dem Parteivorstand in Bonn vorgelegt. |
Niedersachsen will Lehrer flexibler einsetzen |
Hannover. Als erstes Bundesland will Niedersachsen seine Lehrer kuenftig
flexibler einsetzen. Eine entsprechende Bundesratsinitiative ist bereits
in Vorbereitung. Danach sollen Hauptschullehrer in Zukunft auch an Real-
und Grundschulen unterrichten koennen. Dasselbe soll umgekehrt fuer
Realschullehrer gelten. Zu diesem Zweck will Niedersachsen zunaechst das
Studium fuer Lehrer dieser drei Schularten zusammenfassen. Das Kabinett
in Hannover hatte bereits in der vergangenen Woche einen entsprechenden
Verordnungsentwurf gebilligt. |
Herzog warnt vor Hass und Fremdenfeindlichkeit |
Straubing. Bundespraesident Herzog hat vor Hass, Fremdenfeindlichkeit und
Vorurteilen in Deutschland gewarnt. Die nationalsozialistische Vergangenheit
zeige, wohin solche Einstellungen fuehren koennten, sagte Herzog beim
Festakt zum 100jaehrigen Bestehen der israelitischen Kultusgemeinde
im niederbayerischen Straubing. Die Erinnerung an die Verbrechen der
Gewaltherrschaft muesse lebendig bleiben und verpflichte zur Wachsamkeit.
Herzog betonte, auch wenn die Vergangenheit noch gegenwaertig sei, stehe sie
nicht mehr trennend zwischen den deutschen Juden und ihren Mitbuergern. Dies
sei vor allem jenen Juden zu verdanken, die trotz des erlittenen Unrechts
in Deutschland weiterhin ihr Vaterland gesehen haetten und geblieben seien,
um neues Vertrauen aufzubauen, erklaerte der Bundespraesident. |
Ausschreitungen bei Wehrmachtsausstellung in Marburg |
Marburg. Bei Kundgebungen zur Wehrmachtsausstellung im hessischen
Marburg ist es am Nachmittag trotz eines Grossaufgebots der Polizei zu
Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Gruppen gekommen. Dabei
wurden mehrere Menschen verletzt. Die Polizei nahm zwei Demonstranten
fest. Die Ausstellung des Hamburger Instituts fuer Sozialforschung ueber die
Rolle der Wehrmacht war am Freitagabend in Marburg eroeffnet worden. Ein
urspruenglich von der Stadt Marburg erlassenes Demonstrationsverbot war
vor zwei Tagen durch einen Gerichtsbeschluss aufgehoben worden. |
Fussballbundesliga, Runde 6 |
Arm. Bielefeld 0-1 Hansa Rostock (Fri 12. Sep.1997)
Hamburger SV 2-1 1. FC Koeln (Fri 12. Sep.1997)
VfL Wolfsburg 0-0 Schalke 04 (Sat 13. Sep.1997)
Bor. Dortmund 2-2 Karlsruher SC (Sat 13. Sep.1997)
MSV Duisburg 2-1 Werder Bremen (Sat 13. Sep.1997)
Bay. Leverkusen 2-2 1860 Muenchen (Sat 13. Sep.1997)
B. Muenchen 3-0 Hertha BSC (Sat 13. Sep.1997)
M'gladbach 2-1 VfL Bochum (Sat 13. Sep.1997)
Kaiserslautern 4-3 VfB Stuttgart (Sun 14. Sep.1997) |
Quellen |
|