Schweres Unwetter in Norddeutschland |
Hannover. Das Unwetter der vergangenen Nacht hat in Norddeutschland
Schaeden von rund sechs Mio. Mark angerichtet. Allein in Niedersachsen
wurden sieben Menschen verletzt. Es gab hunderte Feuerwehreinsaetze. Das
Unwetter tobte besonders im Weser-Ems-Gebiet, in den Regionen Hannover
und Braunschweig sowie im Harz und in Thueringen. Im Bahnverkehr kam es
wegen beschaedigter Oberleitungen zu erheblichen Verspaetungen. Auf den
Strassen gab es durch umgestuerzte Baeume und Schlamm kilometerlange Staus.
Orkanartige Boen deckten Daecher ab, Blitze setzten zahlreiche Haeuser
und Scheunen in Brand. Wassermassen in den Kanalisationen schleuderten
Gullydeckel bis zu 1,50 Meter hoch. |
Bundesregierung haelt an der puenktlichen Einfuehrung des EURO fest |
Berlin. Die Bundesregierung haelt nach den Worten von Bundeskanzler Kohl am
Fahrplan bei der Einfuehrung der Europaeischen Waehrungsunion fest. Nach
einer Sitzung des CDU-Vorstands sagte Kohl vor der Presse in Berlin, das
Beitrittskriterium von 3,0 Prozent werde nicht verwaessert. Es bleibe auch
beim Zeitpunkt der Einfuehrung des EURO 1999. Der Kanzler fuegte hinzu,
Finanzminister Waigel habe bei diesem Kurs die volle Unterstuetzung der
Bundesregierung und seiner selbst. |
FPD signalisiert Kompromissbereitschaft im Streit um Steuerreform |
Bonn. Im Streit um die Steuerreform hat die FDP Kompromissbereitschaft
signalisiert. Nach den Worten von Generalsekretaer Westerwelle wollen die
Liberalen im Vermittlungsverfahren nicht mehr strikt darauf bestehen, dass
Buerger und Wirtschaft um mindestens 30 Mrd. Mark entlastet werden. Um
in den Verhandlungen mit der SPD zu Ergebnissen zu kommen, sei man zu
vernuenftigen Kompromissen bereit, sagte Westerwelle nach einer Sitzung
des Bundesvorstandes seiner Partei. Ziel bleibe aber, dass es eine
Nettoentlastung geben muesse. Eine Zahl nannte der FDP-Generalsekretaer
nicht. |
Deutsche Wirtschaft erwartet weiterhin florierenden Handel mit Hongkong |
Bonn. Die deutsche Wirtschaft erwartet nach dem Machtwechsel einen weiter
florierenden Handel mit Honkong. Wie der Bundesverband des Deutschen Gross-
und Aussenhandels mitteilte, wird sich China weiter oeffnen und den Weg
der Reformpolitik gehen. Auch der Deutsche Industrie- und Handelstag
hat Vertrauen in die Zukunft Hongkongs. Diese Einschaetzung werde durch
Umfragen in Hongkong bestaetigt. Danach wolle die Haelfte der etwa 250
deutschen Niederlassungen ihre Geschaeftsaktivitaeten in den naechsten
Jahren ausweiten. |
Prozess gegen Bauunternehmer Schneider hat begonnen |
Frankfurt. Der wegen der groessten Immobilienpleite in Deutschland
angeklagte Bauunternehmer Schneider hat zum Auftakt seines Prozesses ein
Teilgestaendnis abgelegt. Gleichzeitig wies er den kreditgebenden Banken
eine erhebliche Mitschuld zu. Diese haetten seine Unterlagen ungeprueft
uebernommen, sich unter anderem ueber Vorschriften hinweggesetzt
und gewusst, dass sie spekulative Ideen finanzierten. Schneider, der
zeitweise ueber 100 Immobilien auf der Basis von Scheinrechnungen und
Millionenkrediten in Besitz hatte, war nach dem Zusammenbruch seines
Imperiums im April 1994 in die USA gefluechtet. Dort wurde er rund ein
Jahr spaeter entdeckt.
Schneider muss sich wegen Kreditbetrugs und besonders schweren Betrugs
in fuenf Faellen verantworten. Der heute 63jaehrige und seine Frau
hinterliessen bei ihrer Flucht aus Deutschland einen Schuldenberg von
rund sechs Mrd. Mark. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. |
Angeklagter Safwan Eid vom Vorwurf der Brandstiftung freigesprochen |
Luebeck. Im Prozess um die Brandkatastrophe in einem Luebecker
Asylbewerberheim ist der Angeklagte Safwan Eid vom Vorwurf der
Brandstiftung freigesprochen worden. Das Verfahren vor der Jugendkammer
des Landgerichts Luebeck dauerte neun Monate. Der Vorsitzende Richter
sagte in der muendlichen Urteilsbegruendung, die Verhandlung habe keine
Beweise erbracht, dass der 21jaehrige Libanese das Feuer gelegt habe.
Auch die Staatsanwaltschaft hatte aus Mangel an Beweisen Freispruch fuer
den Angeklagten gefordert, sie geht jedoch weiter von einem Tatverdacht
aus. Die Verteidigung vertrat im Prozess die These, das Feuer sei von
rechtsradikalen Jugendlichen gelegt worden. Eid wurde fuer die fuenf
Monate, die er unter dem Vorwurf der Brandstiftung in Untersuchungshaft
sass, eine Entschaedigung zugesprochen. Bei dem Brand im Januar 1996
waren zehn Menschen getoetet und 38 verletzt worden. |
Nach erneutem Brandanschlag haelt Harig weiter am Kirchenasyl fest |
Luebeck. Pastor Harig haelt auch weiter am Kirchenasyl fuer eine algerische
Familie fest. Er sagte heute im NDR, er lasse sich von dem juengsten
Brandanschlag nicht unter Druck setzen. Er vermute, dass rechtsradikale
Taeter die Anschlaege auf kirchliche Einrichtungen von langer Hand
geplant haetten. Harig befuerwortete Plaene, Bundespraesident Herzog nach
Luebeck einzuladen. Es muesse oeffentlich ueber das gesprochen werden,
was in Deutschland los sei. In der Nacht zum Sonntag hatten Unbekannte im
Kirchenbuero der evangelischen Sankt-Augustinus-Gemeinde Feuer gelegt. An
die Aussenwand schmierten sie Hakenkreuze und eine Drohung gegen Harig. Ein
Tatverdaechtiger wurde inzwischen wieder freigelassen. |
Viele Baustellen in Berlin heute bestreikt |
Berlin. Auf den Baustellen in der Hauptstadt wird zum ersten Mal seit
1978 gestreikt. Etwa 600 Beschaeftigte legten die Arbeit nieder. Viele von
ihnen fuhren in einem Autokorso durch die Stadt. Ihr Arbeitskampf richtet
sich gegen kleine mittelstaendische Betriebe, die sich geweigert hatten,
den bundesweiten Schlichterspruch fuer die Baubranche anzuerkennen. Er
sieht unter anderem eine Regelung zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
vor. Die Arbeitgeber fordern eigene Verhandlungen, weil sie aus den
Spitzenverbaenden ausgetreten waren. Die IG Bau will dagegen die Uebernahme
des Schlichterspruchs per Streik erzwingen. |
Acht Bildungsverbaende sprechen sich fuer Rechtschreibreform aus |
Frankfurt. Vertreter von acht Bildungsverbaenden haben sich fuer die
Rechtschreibreform ausgesprochen. Die neuen Regeln seien paedagogisch
sinnvoll, bauten Lernhindernisse ab und geben Schuelern mehr Sicherheit
beim Schreibenlernen, heisst es in einer in Frankfurt veroeffentlichten
Resolution. Die Reform muesse auch deshalb umgesetzt werden, weil sie sowohl
national wie international im Konsens verabschiedet worden sei. Zu den
Unterzeichnern der Erklaerung gehoeren neben anderen die Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft, der Deutsche Philologenverband und der Verband
der Schulbuchverlage. |
Zahl der Wohlhabenden ist in Deutschland gestiegen |
Wiesbaden. Die Zahl der Wohlhabenden in Deutschland ist nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden gestiegen. Das bei den Finanzaemtern
angegebene Vermoegen erhoehte sich von 1989 bis 1993 nach einer neuen
Statistik ueber die Vermoegensteuer auf 833 Mrd. Mark. Dies bedeutet
eine Steigerung um 22 Prozent. Insgesamt gibt es in Deutschland mehr als
130.000 Haushalte mit einem Vermoegen von mehr als einer Mio. Mark. |
Baden-Wuerttemberg: Praemie fuer freiwillig zurueckkehrende Fluechtlinge |
Stuttgart. Das Land Baden-Wuerttemberg zahlt Buergerkriegsfluechtlingen aus
Bosnien ab sofort eine zusaetzliche Praemie, wenn sie freiwillig
zurueckkehren. Das gab das Innenministerium bekannt. Familien erhalten
demnach bis zu 1.000 Mark zusaetzlich, Alleinerziehende bis zu 750 Mark. Die
Aktion ist befristet bis zum 15. September. |
Fuenfgeld weiterhin Intendant des Sueddeutschen Rundfunks |
Stuttgart. Der Intendant des Sueddeutschen Rundfunks, Fuenfgeld, wird den
Sender bis zur Fusion mit dem Suedwestfunk weiterleiten. Der 66jaehrige
wurde erwartungsgemaess fuer die restliche Amtszeit bis Ende September
1998 wiedergewaehlt. Er erhielt 27 der 29 Stimmen bei einer Enthaltung
und einem ungueltigen Votum. Fuenfgeld hatte drei Mitbewerber, von denen
einer nicht erschien. |
Tennis |
Wimbledon. Boris Becker hat beim Turnier in Wimbledon das Achtelfinale
erreicht. Er gewann mit 6:3, 6:3 und 6:2 gegen den Briten Mark
Pechey. Ausgeschieden ist Alexander Radulescu. Der Duesseldorfer musste
sich Todd Woodbridge aus Australien in drei Saetzen geschlagen geben. |
Boerse |
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Quellen |
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