GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Sa, 19.04.2003



* Ostermaersche der Friedensbewegung
* Schmidt dementiert Aenderungsplaene bei Renten
* Reformstreit in der SPD
* Zulagen fuer Beamte sollen bald Laendersache werden
* Warnstreiks bei der Bahn geplant
* Cannstatter Wasen hat begonnen
* Rechtsradikale Demonstration in Heidelberg
* Neue Hoffnung fuer Grundig
* US-Anwalt droht der Bahn mit Forderungen in Milliardenhoehe
* Kleinflugzeug stuerzt am Schauinsland ab
* Unregelmaessigkeiten bei WM-Vergabe an Deutschland?
* 1. Fussballbundesliga
* Michael Schmumacher startet in Italien von der Pole-Position



Ostermaersche der Friedensbewegung

Berlin. Tausende Menschen haben sich an den Ostermaerschen der Friedensbewegung beteiligt. Die Proteste richteten sich vor allem gegen den Irak-Krieg. Eine der groessten Kundgebungen fand in Stuttgart statt, dort versammelten sich rund viertausend Kriegsgegner. Demonstrationen gab es auch in Heidelberg, Konstanz, Muenchen und Duesseldorf.


Schmidt dementiert Aenderungsplaene bei Renten

Bundessozialministerin Schmidt hat einen Bericht zurueckgewiesen, wonach die Regierung die Formel zur Berechnung der Altersbezuege aendern will. Derzeit sei dies nicht geplant, sagte Schmidt. Eine Sprecherin ihres Ministeriums erklaerte, zunaechst wuerden die Vorschlaege der Ruerup-Kommission zur Reform der Sicherungssysteme abgewartet. Die "Berliner Zeitung" hatte berichtet, die Regierung wolle die Formel zur Berechnung der Rentenzahlungen um einen Faktor ergaenzen, der die zunehmende Alterung der Gesellschaft beruecksichtigt. Dies haette deutlich geringere jaehrliche Rentenerhoehungen zur Folge.


Reformstreit in der SPD

Berlin. In der SPD haelt der Streit um die geplanten Sozialreformen an. Gegner des Reformkurses warnten Bundeskanzler Schroeder vor einem Bruch mit der Partei. Sie sprachen sich dafuer aus, ueber die Reformen im Bundestag erst dann abzustimmen, wenn das Ergebnis des SPD-Mitglieder-Entscheids vorliegt. Fuer die SPD-Linken schlaegt der Abgeordnete Schreiner vor, mehr Schulden zu machen, die Vermoegenssteuer fuer Privatleute wieder einzufuehren und den Spitzensteuersatz weniger abzusenken. Fuer Schroeders Reformen sprach sich am Wochenende erstmals ein Gewerkschaftsfuehrer aus. Der Vorsitzende der IG Bergbau, Chemie und Energie, Schmoldt, sagte, die Linie des Kanzlers stimme. Die Eckpunkte seien insgesamt diskussionswuerdig. Die Sozialdemokraten wollen am 1. Juni auf einem Sonderparteitag ueber die geplanten Sozialreformen diskutieren. Die Parteispitze hat in einem Brief an alle Fraktionsmitglieder davor gewarnt, die Regierungsfaehigkeit der SPD in Frage zu stellen. SPD-Generalsekretaer Scholz hat die geplanten Kuerzungen im Sozialsystem noch einmal gegen Kritik aus den eigenen Reihen verteidigt. Scholz sagte in einem Interview, seit 30 Jahren steige die Arbeitslosigkeit; jetzt muesse die Trendwende erreicht werden. Er machte vor allen den Initiatoren des Mitgliederbegehrens heftige Vorwuerfe. Scholz zufolge laeuft dies auf eine Politik hinaus, mit der die Probleme des Landes nicht geloest werden koennen.


Zulagen fuer Beamte sollen bald Laendersache werden

Berlin. Die Zulagen fuer Beamte sollen nach dem Willen von Bundesjustizministerin Zypries kuenftig weitgehend von den Laendern festgelegt werden. Beamte in finanzschwachen Bundeslaendern muessen demnach mit Abstrichen etwa beim Weihnachtsgeld rechnen. Der Bund wird nach Auskunft von Zypries nur noch das Grundgehalt fuer Beamte festlegen. Die Ministerin trat zugleich dem Eindruck entgegen, dass es kuenftig zwei Klassen von Beamten gibt. Ihrer Ansicht nach werden die Unterschiede in der Besoldung nicht gravierend sein. Deswegen werde kein Beamter seine Arbeitsstaette wechseln.


Warnstreiks bei der Bahn geplant

Reisende muessen sich ab Dienstag auf Warnstreiks bei der Bahn einrichten. Der Arbeitskampf beginne in zwei Regionen und werde dann ausgeweitet, sagte der Vorsitzende der Lokfuehrer-Gewerkschaft (GDL), Schell, der "Bild am Sonntag". Die Namen der Regionen nannte er nicht. Zugleich drohte Schell mit unbefristeten Streiks, sollte die Bahn nicht reagieren. Die GDL beharrt auf einem gesonderten Spartentarifvertrag fuer Lokfuehrer und Zugbegleiter. Die Bahn stoppte unterdessen ihre Vorruhestandsregelungen in mehreren Bereichen, um trotz der Arbeitskaempfe den Zugbetrieb aufrechterhalten zu koennen.


Cannstatter Wasen hat begonnen

Stuttgart. Mit dem traditionellen Fassbieranstich hat am Samstag das 65. Stuttgarter Fruehlingsfest auf dem Cannstatter Wasen begonnen. Drei Wochen lang, bis zum 11. Mai, locken Achterbahn, Riesenrad, Verkaufsstaende, Festzelte und andere Attraktionen die Besucher an. Am 8. Mai ist ein Grossfeuerwerk geplant. Zu Deutschlands groesstem Fruehlingsfest werden in diesem Jahr wieder mehr als eine Million Menschen erwartet. Die Mass Bier kostet zwischen 6,60 Euro und 7,20 Euro.


Rechtsradikale Demonstration in Heidelberg

Heidelberg. Eine kurzfristig genehmigte Kundgebung der rechtsextremistischen Karlsruher Kameradschaft hat in Heidelberg am Samstag mehrere tausend Gegner mobilisiert. Nach Polizeiangaben zogen etwa 2.000 Ostermarsch-Teilnehmer zum Bahnhof, wo etwa 100 Rechte aus Karlsruhe und der Pfalz gegen den US-gefuehrten Irak-Krieg demonstrierten. Die Kundgebung war erst am Morgen vom Verwaltungsgericht Karlsruhe unter Auflagen genehmigt worden. Polizeisprecher Harald Kurzer sagte gegenueber dem SWR, starken Polizeikraeften sei es gelungen, beide Lager auseinander zu halten, ohne dass es zu Zwischenfaellen kam.


Neue Hoffnung fuer Grundig

Nuernberg. Nach einem Pressebericht gibt es neue Hoffnung fuer den insolventen Grundig-Konzern: Offenbar hat das Traditions-Unternehmen dem tuerkischen Fernsehgeraete-Hersteller Beko ein neues Angebot gemacht. Wie es hiess, koennte Beko Grundig ohne Altlasten wie Schulden und Pensionsverpflichtungen uebernehmen.


US-Anwalt droht der Bahn mit Forderungen in Milliardenhoehe

Der amerikanische Anwalt Fagan droht der Bahn wegen des ICE-Ungluecks in Eschede mit Schadensersatzforderungen in Milliardenhoehe. Fuer eine aussergerichtliche Einigung erwarte er etwa zwei bis vier Millionen Dollar fuer jedes der Opfer. Sollte die Bahn die Forderung ablehnen, werde er vor Gericht ziehen, so Fagan in der "Welt am Sonntag". Dann wuerde das Unternehmen Milliarden zahlen muessen. Der Anwalt wirft der Bahn vor, "wissentlich einen gefaehrlichen Zug entwickelt" zu haben. Bei dem Unglueck in Eschede waren 1998 101 Menschen getoetet und 105 verletzt worden.


Kleinflugzeug stuerzt am Schauinsland ab

Freiburg. Beim Absturz eines Kleinflugzeugs am "Schauinsland" bei Freiburg ist am Freitag der Pilot ums Leben gekommen. Wie ein Polizeisprecher am Samstag mitteilte, handelt es sich bei dem Toten um einen 40-Jaehrigen aus Aichelberg bei Goeppingen. Die Propellermaschine vom Typ "Grumann Tiger" war vermutlich wegen starker Fallwinde ausser Kontrolle geraten. Das Flugzeug streifte mehrere Baumwipfel, bevor es an einem Steilhang zerschellte und voellig ausbrannte. Der Sachschaden betraegt rund 40.000 Euro.


Unregelmaessigkeiten bei WM-Vergabe an Deutschland?

Die Vertreter des Organisationskomitees fuer die Fussball-Weltmeisterschaft, Beckenbauer und Radmann, haben den Vorwurf zurueckgewiesen, bei der Vergabe der WM 2006 an Deutschland seien unsaubere Mittel angewendet worden. Die "Sueddeutsche Zeitung" hatte berichtet, dass der insolvente Medien-Unternehmer Kirch dem Wunschresultat nachgeholfen habe. So soll Kirch die Fussballverbaende Maltas, Thailands und Tunesiens mit gut dotierten Fernsehuebertragungslizenzen fuer Freundschaftsspiele des FC Bayern in diesen Laendern "ueberredet" haben, ihre Stimme Deutschland zu geben.


1. Fussballbundesliga

1860 Muenchen - Hamburg          1:1
Nuernberg     - Bielefeld        0:0
Bremen        - Wolfsburg        0:1
Rostock       - Hertha BSC       0:1
Cottbus       - Moenchengladbach 1:1
Dortmund      - Bayern Muenchen  0:1
Hannover      - Kaiserslautern   2:1



Michael Schmumacher startet in Italien von der Pole-Position

Imola. Ferrari-Pilot Michael Schumacher startet beim Grossen Preis von San Marino morgen von der Pole-Position. Platz zwei im Qualifikationstraining belegte sein Bruder Ralf im Williams-BMW. WM-Spitzenreiter Kimi Raeikkoenen kam McLaren-Mercedes auf Rang sechs.


Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ