GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 16.01.2002



* NATO schickt zwei weiter Avacs in die USA
* Fischer trifft Berlusconi in Rom
* Wahlkampfmanager Stoibers gefunden?
* Biedenkopf scheidet am 18. April aus dem Amt
* Regierung und Opposition weiterhin uneinig bei der Zuwanderung
* NRW: Steuerrueckzahlungen in Milliardenhoehe
* Opel will bis zu 2.500 Stellen abbauen
* Armut in Baden-Wuerttembergs Grossstaedten nimmt zu
* Boerse



NATO schickt zwei weiter Avacs in die USA

Bruessel. Die NATO schickt zwei weitere Awacs-Flugzeuge in die USA. Sie sollen dort den Luftraum ueberwachen. Fuenf dieser fliegenden Radarstationen der NATO sind bereits in den Vereinigten Staaten im Einsatz. Sie ersetzen die US-Awacs-Maschinen, die nach Afghanistan verlegt wurden.


Fischer trifft Berlusconi in Rom

Rom. Bundesaussenminister Fischer und der italienische Regierungschef Berlusconi haben Einigkeit in der Europa-Politik demonstriert. Sie seien uneingeschraenkt fuer die Osterweiterung der EU und fuer den Erfolg des Euro, erklaerten beide Politiker nach einem Treffen in Rom. Berlusconi war sichtlich bemueht, Zweifel am proeuropaeischen Kurs seiner Regierung zu zerstreuen. Sie waren nach dem Ruecktritt von Aussenminister Ruggiero aufgekommen. Ruggiero hatte die europafeindliche Einstellung einiger Kabinettskollegen kritisiert und hatte keine Rueckendeckung von Berlusconi erhalten.


Wahlkampfmanager Stoibers gefunden?

Berlin. Der fruehere Chef der hessischen Staatskanzlei, Jung, wird angeblich gemeinsamer Wahlkampfmanager von CDU und CSU. Der "Berliner Tagesspiegel" meldet, beide Parteien haetten sich auf Jung geeinigt. Er soll den Wahlkampf von Kanzlerkandidat Stoiber organisieren. Durch die Berufung Jungs wolle man Reibungsverluste zwischen den Wahlkampfzentralen der CDU in Berlin und der CSU in Muenchen vermeiden. Bislang hatte es geheissen, die Generalsekretaere Meyer und Goppel sollten das gemeinsame Wahlkampfteam leiten. Jung war im September 2000 im Zusammenhang mit der CDU-Spendenaffaere von seinem Posten als Chef der hessischen Staatskanzlei zurueckgetreten.


Biedenkopf scheidet am 18. April aus dem Amt

Dresden. Sachsens Ministerpraesident Biedenkopf gibt sein Amt zum 18. April auf. Mehr als zwei Jahre vor Ende der Legislaturperiode zog der dienstaelteste Ministerpraesident im Osten damit die Konsequenz aus zahlreichen Affaeren. Der fruehere Finanzminister Milbradt kuendigte unterdessen an, er stehe fuer eine Nachfolge bereit. Biedenkopf hatte Milbradt kurz zuvor kritisiert und ihm vorgeworfen, dass er mitverantwortlich fuer seine vorgezogene Amtsuebergabe sei.


Regierung und Opposition weiterhin uneinig bei der Zuwanderung

Berlin. Beim Thema Zuwanderung ist weiter keine Einigung zwischen Regierung und Opposition in Sicht. Unions-Kanzlerkandidat Stoiber beharrt ungeachtet des wachsenden Drucks von Wirtschaft und Gewerkschaften auf seinem Nein zu den rot-gruenen Zuwanderungsplaenen. Und Gruenen-Chefin Roth lehnte Aenderungen in Kernpunkten abermals ab. Inneminister Schily setzt aber weiter auf einen Kompromiss. Bei einer Anhoerung im Innenausschuss des Bundestages heute signalisierten Wirtschaft, Wissenschaft und Gewerkschaften grundsaetzlich Zustimmung fuer den von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf. Der Praesident der Bundesanstalt fuer Arbeit, Jagoda, sagte, der Entwurf enthalte ein Instrumentarium, das in Abhaengigkeit vom Arbeitsmarkt flexibel genutzt werden koenne. Die Plaene gingen in die richtige Richtung, hiess es von Vertretern des DGB und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Die Zuwanderung hochqualifizierter Arbeitskraefte sei eine Bereicherung fuer den Arbeitsmarkt. Trotz vier Millionen Arbeitsloser koennten eine Million Stellen nicht besetzt werden. Weitgehende Einigkeit herrschte unter den Experten bei der Beurteilung der demographischen Entwicklung. Zuwanderung koenne den Rueckgang der Bevoelkerung und die mit einer Ueberalterung entstehenden Probleme fuer die Sozialsysteme nicht ausgleichen, aber abmildern.


NRW: Steuerrueckzahlungen in Milliardenhoehe

Duesseldorf. Das Land Nordrhein-Westfalen musste im vergangenen Jahr 1,6 Milliarden Euro Koerperschaftssteuern zurueckzahlen. Das bestaetigte ein Sprecher des Finanzministeriums in Duesseldorf. Finanzminister Steinbrueck von der SPD sprach im WDR von einer dramatischen Entwicklung. Die Steuerausfaelle seien gigantisch. In den Genuss der Rueckzahlung kamen vier Grosskonzerne in Nordrhein-Westfalen, darunter ist die Deutsche Telekom. Ursache fuer die hohen Steuerrueckzahlungen sind die Aenderungen bei der Besteuerung von Dividenden.


Opel will bis zu 2.500 Stellen abbauen

Frankfurt am Main. Mit drastischen Sparmassnahmen will der Autokonzern Opel im Jahr 2003 wieder schwarze Zahlen schreiben. Wie Vorstandschef Forster mitteilte, plant Opel noch in diesem Jahr bis zu 2.500 Stellen zu streichen. Nach Angaben des Betriebsrats verlangt die Geschaeftsleitung ausserdem Nullrunden bei Loehnen und Gehaeltern fuer das laufende und das kommende Jahr. Zudem soll angeblich das Weihnachtsgeld gekuerzt werden. Opel hatte das vergangene Jahr mit einem Rekordverlust von 674 Millionen Euro abgeschlossen.


Armut in Baden-Wuerttembergs Grossstaedten nimmt zu

Die Armut in den Grossstaedten in Baden-Wuerttemberg nimmt weiter zu. Zwar ging die Zahl der Empfaenger von Sozialhilfe auch im Suedwesten im Jahr 2001 leicht zurueck, aber immer mehr Kinder und Jugendliche leben von der Hilfe zum Lebensunterhalt. Dies ergab eine dpa-Umfrage in den Grossstaedten des Landes. Bei den Kleinsten sei die Not eindeutig am Groessten, berichtet Martin Lenz, Sozialplaner der Stadt Karlsruhe. Fast jedes zehnte Kind in der Faecherstadt sei inzwischen auf Sozialhilfe angewiesen. Die Tendenz sei steigend. Aehnliche Zahlen meldet Stuttgart: Ein Drittel aller 23.000 Sozialhilfeempfaenger in der Landeshauptstadt sind Kinder und Jugendliche im Alter von bis zu 18 Jahren. Baden-Wuerttembergs Sozialminister Friedhelm Repnik (CDU) hat unterdessen am Mittwoch ein Modellprogramm fuer Strassenkinder und Schulverweigerer angekuendigt. Das Programm soll noch in diesem Jahr mit 800.000 Euro aus Mitteln der Landesstiftung realisiert werden.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  1.1346 Euro
Kanada(1 $)  0.7135 Euro
England(1 Pfund)  1.6299 Euro
Schweiz(100 sfr)  68.013 Euro
Japan(100 Yen)  0.8632 Euro
Schweden(100 skr)  10.875 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:4988,17( aktuell )  
Dow-Jones-Index:9801,05( Stand 17:00 MEZ )  
9924,15( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:10177,58
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

SWR 3    20:00 MEZ
BR 5    21:00 MEZ