NATO verstaerkt Fluechtlingshilfen |
Skopje/Belgrad. Angesichts der verzweifelten Lage der Fluechtlinge im Kosovo
haben NATO und Europaeische Union ihre Hilfsmassnahmen verstaerkt. Der
NATO-Rat kam mit Vertretern der EU-Laender zusammen, um die Hilfe zu
koordinieren. Die Europaeische Union hatte sich zuvor bereiterklaert, 100.000
Fluechtlinge aus dem Kosovo aufzunehmen. Das versicherte Bundeskanzler
Schroeder in seiner Funktion als EU-Ratspraesident der Regierung von
Mazedonien. Auch die USA und Kanada haben ihre Unterstuetzung zugesagt.
Die Tuerkei hatte sich bereiterklaert, 20.000 Menschen aufzunehmen,
Deutschland 10.000, Norwegen 6.000 und die USA 20.000. Die griechische
Regierung hat in Zentralgriechenland und auf der Peloponnes insgesamt vier
Auffanglager fuer albanische Fluechtlinge eingerichtet, in denen 6.000
Menschen untergebracht werden koennen. Doch auch dieses ist nur eine
Ankuendigung, die die Lage der Fluechtlinge in den Lagern wie Blace auch
heute Nacht nicht mildern wird. Dort sehen 60.000 Menschen, Erschoepfte,
Kranke und Verzweifelte einer weiteren kalten Nacht unter freiem Himmel
entgegen. Die Aerzte vor Ort warnen vor einer Grippewelle, die sich seit
heute unter den Fluechtlingen ausbreitet.
Die Bundeswehr hat inzwischen ihre Hilfsfluege fuer die
Fluechtlinge in grossem Umfang aufgenommen. Heute frueh machten sich die
ersten drei Flugzeuge auf den Weg. Gemeinsam mit Soldaten aus den
Niederlanden wurde zudem in Westmazedonien ein Lager fuer die Vertriebenen
fertiggestellt. Maschinen der Allianz, die Hilfsgueter bringen, sollten am
Abend bereits Fluechtlinge ausfliegen. Die Luftbruecke ist aber bislang noch
nicht zustande gekommen. Nach Angaben des zustaendigen Koordinators der
mazedonischen Regierung koennten die bereitgestellten Flugzeuge nicht
starten, da bislang keines der Laender, die bereit sind, Fluechtlinge
aufzunehmen, eine Landeerlaubnis erteilt habe. Erst wenn diese vorlaegen,
koennten die Menschen aus dem Lager Blace an der mazedonisch-jugoslawischen
Grenze zum Flughafen gebracht werden, was etwa drei Stunden dauern wuerde. |
Schily: Fluechtlingsaufnahme in die EU letzte Hilfsmoeglichkeit |
Bundesinnenminister Schily hat die Aufnahme von Fluechtlingen in EU-Staaten
als letzte von mehreren Hilfsmoeglichkeiten bezeichnet. Nach einem Besuch in
Albanien erklaerte Schily, die Hilfe vor Ort komme an erster Stelle. In den
ARD-Tagesthemen sagte der Bundesinnenminister woertlich: "Wir wuerden, wenn
sich die Notwendigkeit ergibt selbstverstaendlich auch diese Hilfe leisten,
aber alle EU-Innenminister sind sich darin einig, dass grundsaetzlich die
Hilfe vor Ort Vorrang haben muss. Und zwar deshalb, weil sie da am
schnellsten geleistet werden kann, weil sie dort den wenigsten Aufwand
erfordert und weil es notwendig ist, dass die Menschen mit ihrem Aufenthalt
die Erwartung verbinden koennen, dass sie zum fruehstmoeglichen Zeitpunkt in
ihre Heimat zurueckkehren koennen, aus der sie vertrieben wurden." |
USA wollen Apache-Kampfhubschrauber im Kosovo einsetzen |
Washington. Die USA wollen in Jugoslawien auch Kampfhubschrauber vom Typ
Apache einsetzen. Das teilte der Sicherheitsberater des weissen Hauses,
Burger, am Abend offiziell mit. Die tieffliegende Hubschrauber gelten als
aeusserst wirkungsvolle Waffe, um Panzer zu zerstoeren. Ihr Einsatz birgt
nach Militaerangaben aber hohe Risiken fuer die Besatzungen. Burger
erklaerte, dieser Schritt sei kein Startschuss zu einem ausgedehnten
Bodenkampf. |
Kosovo-Krieg steht im Mittelpunkt der paepstlichen Osterbotschaft |
Rom. Der Kosovo-Krieg stand im Mittelpunkt der Osterbotschaft des Papstes.
Vor ueber 100.000 Menschen auf dem Petersplatz in Rom verurteilte das
Kirchenoberhaupt die Vertreibung der Menschen auf dem Balkan. Zugleich wandte
sich Johannes Paul II direkt an den jugoslawischen Praesidenten Milosevic und
forderte ihn auf, einen humanitaeren Korridor in den Kosovo zu oeffnen, um
die Versorgung mit Hilfsguetern zu ermoeglichen. Unter dem Applaus der
Glaeubigen sagte der Papst woertlich: "Frieden ist moeglich, Frieden ist
Pflicht. Frieden ist vorrangige Verantwortung aller." Weiter sagte er, die
teuflische Spirale der Rache und der irrsinnigen Brudermorde muesse endlich
gebrochen werden. Zuvor sprach der Papst den Segen "Urbi et orbi" und
Ostergruesse in 61 Sprachen. |
Ostermaersche der Friedensbewegung fortgesetzt |
Frankfurt am Main. Unter dem Eindruck des Krieges im Kosovo sind auch heute
die Ostermaersche der Friedensbewegung fortgesetzt worden. In vielen
deutschen Staedten fanden wieder Mahnwachen und Kundgebungen statt. Ein
gemeinsamer deutsch-franzoesischer Ostermarsch startete in Strassburg. Die
Teilnehmer forderten ein sofortiges Ende der NATO-Angriffe und neue
Gespraeche ueber ein Friedensabkommen. Die Aktionen hatte zwar mehr Zulauf
als in den Vorjahren, die Teilnehmerzahlen bewegten sich aber immer noch auf
relativ niedrigem Niveau. |
Gasexplosion in Aachen |
Aachen. Bei einer Gasexplosion in einem Wohnhaus sind am Mittag mindestens
elf Menschen, darunter vier Kinder, schwer verletzt worden. Die
Rettungskraefte suchen derzeit noch nach zwei vermissten Personen. Insgesamt
sollen in dem Mehrfamilienhaus 16 Menschen wohnen. Nach Angaben der Polizei
ist die gesamte Vorderfront des Hauses nach der Explosion eingestuerzt. Auch
das Dach droht zusammenzubrechen. Die Ungluecksursache ist bislang noch
unklar. |
Kurzschluss legt ICE-Verkehr lahm |
Ein Kurzschluss hat heute zeitweise den ICE-Verkehr zwischen Berlin und
Hannover lahmgelegt. Zweieinhalb Stunden lang fuhren keine ICEs. Die Zuege
wurden ueber Braunschweig und Magdeburg umgeleitet. Ein ICE hatte die
Oberleitung auf drei Kilometern Laenge beschaedigt. |
Daviscup: Deutschland unterliegt Russland |
Vor dem heutigen Tag lag die deutsche Daviscup-Mannschaft gegen Russland noch
mit 2:1 in Fuehrung gelegen, dann aber war der deutsche Ofen aus. Sowohl
Tommy Haas als auch Nicola Kiefer hatten heute keine Chance gegen die
schnellen Russen. Jewgeny Kafelnikow, keine Spur muede nach dem gestrigen
Doppelkrimi deklassierte Tommy Haas in nur eineinhalb Stunden mit drei
glatten Saetzen. Kiefer muehte sich im Anschluss redlich, fand aber
letztendlich kein Rezept gegen Marat Safin, der ihn von Beginn an unter Druck
setzte. |
1. Fussballbundesliga |
Eintracht Frankfurt - VFL Bochum 1:0 Moenchengladbach - Hertha BSC Berlin 2:4 |
Quellen |
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