Time to say goodbye - Henry Maskes letzter Kampf |
"Eigentlich - es ist glaube ich fuer mich heute in der Situation nicht so
schwer etwas zu sagen - und trotzdem, gerade heute - nicht weil es der letzte
Kampf ist - sondern weil ich diesen letzten Kampf hier vor Euch, und das tut
mir leid, verloren habe. Es war schwer, es war hart. Ich habe im Vorfeld
gesagt, es wird nicht unbedingt der schoenste Kampf, es wird ein sehr
schwieriger Kampf und davon habt Ihr Euch ueberzeugen koennen. Trotzdem
glaube ich, hat man uns wieder dorthin gestellt, wo wir von Amerika ihrer
Meinung nach hin sollen - in die Zweitklassigkeit. Ich moechte gar nichts
mehr darueber sagen, es ist leider passiert. Es tut mir wirklich leid und in
den naechsten Tagen, Wochen und Monaten werde ich erst so richtig begreifen,
dass der letzte Kampf eine Niederlage war. Trotzdem - ueber den heutigen
Abend habt Ihr mir im ersten Moment erstmal weg geholfen. Und dafuer, so
einem tollen Publikum, das lange lange Zeit immer hinter uns gestanden hat
und auch mit Sicherheit auch in Zukunft hinter uns stehen wird - denn mit
Maske hoert der Boxsport nicht auf, das mit Sicherheit nicht. Und ich moechte
Euch danken, es war wunderschoen, es war eine sehr sehr harte Zeit, aber
gluecklicherweise fast, fast immer erfolgreich. Vielen Dank."
(Henry Maske im Ring der ausverkauften Muenchner Olympiahalle, nachdem der
Sieger des Kampfes, Hill, die Halle verlassen hatte)
Profiboxweltmeister Henry Maske hat die Titelverteidigung gegen den
Amerikaner Virgil Hill verloren. Maske unterlag am Abend in der Muenchner
Olympiahalle nach Punkten in einer "split decision". Der 32jaehrige musste
damit in seinem 31. und letzten Profikampf seine erste Niederlage einstecken. |
Kinkel begruesst Rafsandschanis Aeusserungen |
Bundesaussenminister Kinkel hat die juengsten Aeusserungen des iranischen
Praesidenten Rafsandschanis zum Verhaeltnis zwischen Bonn und Teheran
begruesst. Sie seien geeignet, eine weitere Eskalation zu vermeiden, sagte
Kinkel der "Neuen Osnabruecker Zeitung". Zugleich wandte sich der deutsche
Aussenminister erneut gegen einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen.
Kinkel betonte, auch in stuermischen Zeiten koenne nicht einfach eingerissen
werden, was muehsam aufgebaut worden sei. Rafsandschani hatte sich beim
Freitagsgebet in Teheran fuer eine Fortsetzung der bisherigen Kontakte
ausgesprochen. |
CSU setzt Parteitag fort |
Mit einer Grundsatzrede von Parteichef Waigel hat die CSU ihren 60 Kongress
in Muenchen fortgesetzt. Als Gast sprach heute auch Bundeskanzler Kohl zu den
Delegierten. Gestern hatten Waigel und Ministerpraesident Stoiber
demonstrativ Einigkeit in der Europapolitik gezeigt. Ausserdem richteten sie
heftige Angriffe gegen die SPD und bekannten sich zur Fortsetzung der Bonner
Regierungskoalition ueber das Wahljahr 1998 hinaus. Dem Parteitag lag eine
von Waigel und Stoiber ausgearbeitete Entschliessung zur Regionalpolitik der
Europaeischen Union vor. Darin verlangt die CSU-Spitze eine Rueckverlagerung
von Kompetenzen von Bruessel auf die einzelnen Mitgliedslaender.
Bundeskanzler Kohl und CSU-Chef haben zum Abschluss des Parteitages von der
Wirtschaft ein groesseres Engagement fuer die Schaffung neuer Arbeitsplaetze
gefordert. Kohl sagte, nachdem die Politik die Rahmenbedingungen verbessert
habe, sei es nun an den Arbeitgeber, die Aermel hochzukrempeln. Waigel rief
die Arbeitgeber auf, sich bei Investitionen im Zweifel fuer den Standort
Deutschland zu entscheiden. |
Lafontaine fordert mehr Initiativen in der Bildungspolitik |
Zwei Tage vor Beginn des SPD-Sonderparteitages zum Thema "Jugend, Beruf,
Zukunft" in Koeln hat Parteichef Lafontaine mehr Initiativen in der
Bildungspolitik verlangt. Im Deutschlandradio Berlin sagte Lafontaine heute
frueh, Forschung und Ausbildung sei immer die Staerke der Bundesrepublik
gewesen. In den vergangenen Jahren habe die Regierung jedoch die Ausgaben in
dem Bereich stetig gekuerzt. Der SPD-Chef kuendigte an, auf dem Parteitag
werde auch ueber eine Berufsbildungsabgabe fuer nicht ausbildende Betriebe
beraten. Fall es nicht gelinge, durch einen branchenuebergreifenden Konsens
den Abbau von Lehrstellen zu stoppen, muesse der Staat eingreifen, um das
duale Ausbildungssystem zu erhalten, betonte Lafontaine. |
BDI-Praesident weist Unionskritik zurueck |
Der Praesident des Bundesverbandes der deutschen Industrie, Henkel, hat die
Kritik fuehrender Unionspolitiker zurueckgewiesen, wonach die Industrie zu
wenig Arbeitsplaetze schaffe. Die Regierung stehe angesichts steigender
Arbeitslosenzahlen mit dem Ruecken zur Wand und suche jetzt einen
Suendenbock, sagte Henkel dem Nachrichtenmagazin "FOCUS". In der Unionskritik
komme das schlechte Gewissen zum Ausdruck, dass die Investitionsbedingungen
eben doch nicht so verbessert worden seien, dass es fuer neue Arbeitsplaetze
reiche, erklaerte der BDI-Praesident. |
Baden-wuerttembergische SPD spricht Maurer das Vertrauen aus |
Stuttgart. Der Landesvorstand der baden-wuerttembergischen SPD hat seinem
Vorsitzenden Maurer das Vertrauen ausgesprochen. Nach einer fuenfstuendigen
Sitzung lehnte das Gremium die Forderung nach dem Ruecktritt Maurers von dem
Landesvorsitz mit 19:2 Stimmen ab. In den vergangenen Tagen war Maurer unter
anderem wegen der Niederlage des SPD-Bewerbers Brechtgen bei der Stuttgarter
Oberbuergermeisterwahl kritisiert worden. |
Demonstrationen gegen die dritte Stufe der Gesundheitsreform |
Stuttgart. In Baden-Wuerttemberg haben heute rund 12.000 Menschen gegen die
dritte Stufe der Gesundheitsreform demonstriert. Allein in Freiburg folgten
ueber 4.000 einem Aufruf der Heiltherapeutenverbaende. Patienten, Behinderte,
Kranke, Alte und Versicherte zogen gemeinsam mit Krankengymnasten, Masseuren,
Logopaeden und Ergotherapeuten durch die Innenstaedte auch von Stuttgart,
Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Weinheim und Ulm. Mit Trillerpfeifen und
Transparenten warnten sie vor einer Zweiklassenmedizin, die Heilmittel zum
Luxus machen wuerde. Die dritte Stufe der Gesundheitsreform sieht naemlich
vor, aus vorgeschriebenen Leistungen sogenannte Gestaltungsleistungen zu
machen. Das soll heissen, die gesetzlichen Krankenkassen koennten kuenftig
selbst entscheiden, ob sie Kosten nur noch zum Teil oder gar nicht mehr
tragen. Da die Kassen wahrscheinlich kraeftig den Rotstift ansetzen wuerden
warf der stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes Physikalische
Therapie, Hans Herzog, Bundesgesundheitsminister Seehofer eine verfehlte
Gesundheitspolitik vor. Bei der Abschlusskundgebung in Stuttgart sagte
Herzog, gerade chronisch Kranke haetten die Zeche zu zahlen. Ausserdem waere
ein Grossteil der rund 25.000 Praxen fuer Physiotherapie existenzgefaehrdet.
Der deutsche Verband fuer Physiotherapie forderte ein besseres
Mitspracherecht bei den Bonner Beratungen. |
Sager erneut fuer Verlaengerung des IFOR-Einsatzes in Bosnien |
Die scheidende Vorstandssprecherin von Buendnis 90 / Die Gruenen, Sager, hat
erneut fuer eine Verlaengerung des IFOR-Einsatzes in Bosnien plaediert.
Andernfalls wuerde die Kriegsgefahr wieder wachsen. Eine Nichtverlaengerung
koennte auch als Indiz dafuer gewertet werden, dass sich die politischen
Garantiemaechte in Bosnien zurueckziehen, erlaeuterte Frau Sager der
"Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Zu der bei den Gruenen
umstrittenen deutschen Beteiligung sagte sie, ein Teil der Bonner Linken sei
eindeutig von dem Bremer Parteitagsbeschluss abgerueckt. Bei dem Kongress vor
rund einem Jahr hatte sich die Parteilinke mit einer knappen Mehrheit gegen
den realpolitischen Fluegel durchgesetzt, der Entsendung von deutschen
Soldaten nach Bosnien nicht zuzustimmen. Frau Sager betonte, nun seien die
Linken in der Bonner Fraktion der Buendnisgruenen an der Reihe, ihren
Gesinnungswechsel der Basis zu erklaeren. Die Realos haetten ihre Haltung
nicht geaendert. Die Fraktion solle nun versuchen, einen gemeinsamen Antrag
zu formulieren, wenn im Dezember der Bundestag abermals an einer deutschen
Beteiligung an einer IFOR-Nachfolgemission entscheidet. |
Haftbefehl gegen Seidler aufgehoben |
Der Haftbefehl gegen das mutmassliche RAF-Mitglied Seidler ist aufgehoben
worden. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe teilte gestern Abend mit, nach
der Vernehmung des 38jaehrigen bestehe kein dringender Tatverdacht mehr.
Seidler wurde vorgeworfen, vor sieben Jahren an dem Mordanschlag auf den
Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Herrhausen, beteiligt gewesen zu
sein. Seidler bestreitet sowohl eine Tatbeteiligung als auch eine
Mitgliedschaft in der terroristischen roten Armee-Fraktion. Er hat nach
eigenen Angaben zum Zeitpunkt des Attentats im Libanon gelebt. Seit Jahren
wurde nach ihm gefahndet. Gestern stellte sich Seidler selbst der
Bundesanwaltschaft. |
Waehrungsausschuss der EU beraet ueber italienische Lira |
Der Waehrungsausschuss der Europaeischen Union ist am Mittag zu Beratungen
ueber die italienische Lira zusammengekommen. Italien hatte beantragt, die
Lira wieder in den Wechselkursmechanismus des europaeischen Kurssystems
aufzunehmen. Eine mindestens zweijaehrige Zugehoerigkeit gehoert zu der
Voraussetzung an der geplanten Waehrungsunion. Die Lira war 1992 nach
heftigen Turbulenzen aus dem Mechanismus ausgeschieden. |
1. Bundesliga (15. Spieltag) |
VfL Bochum 2-0 M'gladbach (Fr 22. Nov.1996)
Karlsruher SC 2-0 F. Duesseldorf (Fr 22. Nov.1996)
St. Pauli 3-1 Bay. Leverkusen (Sa 23. Nov.1996)
Werder Bremen 0-4 Bor. Dortmund (Sa 23. Nov.1996)
Schalke 04 4-1 1860 Muenchen (Sa 23. Nov.1996)
Arm. Bielefeld 2-0 SC Freiburg (Sa 23. Nov.1996)
B. Muenchen 2-1 Hansa Rostock (Sa 23. Nov.1996)
1. FC Koeln 2-2 Hamburger SV (Sa 23. Nov.1996)
Platz Mannschaft Punkte # Tordiff. S U N Tore
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1 B. Muenchen 32 15 + 12 9 5 1 25-13
2 VfB Stuttgart 30 14 + 24 9 3 2 37-13
3 Bor. Dortmund 30 15 + 16 9 3 3 32-16
4 Bay. Leverkusen 30 15 + 14 9 3 3 32-18
5 1. FC Koeln 26 15 + 6 8 2 5 29-23
6 VfL Bochum 26 15 + 2 7 5 3 21-19
7 Karlsruher SC 24 15 + 7 7 3 5 26-19
8 Werder Bremen 21 15 + 4 6 3 6 27-23
9 Schalke 04 19 15 - 4 5 4 6 20-24
10 St. Pauli 18 15 - 7 5 3 7 21-28
11 Hamburger SV 16 15 - 5 4 4 7 19-24
12 1860 Muenchen 16 15 - 6 4 4 7 23-29
13 Arm. Bielefeld 16 15 - 8 4 4 7 17-25
14 M'gladbach 15 15 - 9 4 3 8 12-21
15 F. Duesseldorf 15 15 - 14 4 3 8 9-23
16 MSV Duisburg 13 14 - 9 3 4 7 12-21
17 SC Freiburg 13 15 - 16 4 1 10 18-34
18 Hansa Rostock 12 15 - 7 3 3 9 16-23
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2. Fussballbundesliga (15. Spieltag) |
C. Zeiss Jena 3-3 VfL Wolfsburg (Fr 22. Nov.1996)
E. Frankfurt 3-0 RW Essen (Fr 22. Nov.1996)
FSV Zwickau 1-0 VfB Oldenburg (Sa 23. Nov.1996)
Mannheim 2-0 Kaiserslautern (Sa 23. Nov.1996) |
Das Wetter |
Im Osten meist aufgelockerte Bewoelkung und trocken, im Westen
Bewoelkungsverdichtung und nachfolgend Schneefall, am Niederrhein in Regen
uebergehend. Hoechstwerte -1 bis +5 Grad. Tiefstwerte in der kommenden Nacht
um den Gefrierpunkt. Die weiteren Aussichten: Morgen in Bayern noch
Schneefall, sonst zum Teil aufgelockerte Bewoelkung und nur vereinzelt
Schneeschauer. Am Montag von Nordwesten aufkommende Niederschlaege anfangs
als Schnee, spaeter in Regen uebergehend. Etwas steigende Temperaturen. |
Quellen |
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