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DEUTSCHE AUSGABE
So, 13.02.2000



* CDU/FDP-Koalition in Hessen
* Baumeister dementiert
* CDU-Finanzaffaere
* Verhandlungen zwischen BMW und VW
* Kuppelkreuz fuer Dresdener Frauenkirche



CDU/FDP-Koalition in Hessen

Fuehrende FDP-Politiker haben die hessische FDP dazu aufgefordert, die Entscheidung zur Fortsetzung der Koalition mit der CDU auf einem Parteitag zu revidieren. Ueber eine so entscheidende Frage muesse die gesamte Partei befinden, erklaerten die FDP-Landesvorsitzenden von Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein Moellemann und Kubicki. Um glaubwuerdig zu bleiben sei es unerlaesslich, dass die CDU in Hessen CDU-Ministerpraesident Koch fallenlaesst. Eine Rechtsstaatspartei koenne es sich nicht erlauben, einen Ministerpraesidenten zu unterstuetzen, der gelogen habe. Die hessische SPD haelt die CDU/FDP-Landesregierung fuer handlungsunfaehig. SPD-Fraktionschef Clauss sagte, die Regierung Koch haenge am seidenen Faden. Sie habe nicht mehr die Kraft, die anstehenden Probleme zu bewaeltigen.


Baumeister dementiert

Die fruehere CDU-Schatzmeisterin Baumeister bestreitet, dass sie als Lobbyistin fuer den Ruestungskonzern Thyssen Henschel gearbeitet hat. Sie sagte, sie habe zu keinem Zeitpunkt waehrend ihrer Amtszeit als Schatzmeisterin fuer irgendeinen Wirtschaftszweig taetig geworden. Sie habe Anliegen, die ihr verfolgenswert schienen, stets an die zustaendigen Regierungsstellen weitergeleitet, aber auf eventuelle Entscheidungen keinerlei Einfluss ausgeuebt. Ein Mitarbeiter Baumeisters bezeichnete einen entsprechenden Zeitungsbericht als absoluten Quatsch. Nach Informationen der Welt am Sonntag hat sich Baumeister 1997 fuer die Interessen von Thyssen Henschel eingesetzt. Sie habe fuer die Lieferung von Ruestungsguetern an Suedkorea, Indonesien und Chile geworben.


CDU-Finanzaffaere

Bundeskanzler Schroeder ist dagegen, dass Bundestagspraesident Thierse wegen der Finanzaffaere nur eine milde Strafe gegen die CDU verhaengt. Das hatte CDU-Chef Schaeuble gefordert. Schroeder sagte, es koenne nicht ueblich werden, dass der Angeklagte dem Richter sage, wie die Strafe auszusehen habe. Thierse werde seine Entscheidung strikt nach Recht und Gesetz treffen. Zugleich forderte er, diejenigen die in der Spendenaffaere gegen Gesetze verstossen haetten, mit hohen Geldbussen zu bestrafen. Die Verantwortlichen fuer die Spendenaffaere muessten die Konsequenzen ziehen, sagte Schroeder. Thierse will in zwei Tagen bekannt geben, wieviel Geld die CDU zurueckzahlen muss. Nach Angaben der Bundestagsverwaltung koennte die CDU gut 40 Millionen Mark aus der staatlichen Parteienfinanzierung verlieren.


Verhandlungen zwischen BMW und VW

BMW und VW verhandeln angeblich ueber eine Allianz. Die Londoner Sunday-Times berichtet, dass VW dem Muenchner Autokonzern angeboten hat, ihm die chronisch verschuldete Rover-Cars abzukaufen. Im Gegenzug bekaeme BMW Anteile an den VW-Konzerntoechtern Audi, Seat und Scoda. BMW hat die Berichte ueber den moeglichen Verkauf von Rover und die Zusammenarbeit mit Volkswagen dementiert. BMW-Pressechef Gaul sagte, sein Unternehmen habe keinerlei Interesse an einer Zusammenarbeit mit VW. Volkswagen wollte den Bericht nicht kommentieren.


Kuppelkreuz fuer Dresdener Frauenkirche

Der Herzog von Kent hat am Nachmittag ein neues Kuppelkreuz fuer die Frauenkirche in Dresden uebergeben. Das fast acht Meter grosse Kreuz gilt als Symbol der Versoehnung zwischen Grossbritannien und Deutschland. An der Feier in Dresden nahmen auch Bundeskanzler Schroeder und Sachsens Ministerpraesident Biedenkopf teil. Die Uebergabe erfolgte 55 Jahre nach der Zerstoerung der Stadt durch Luftangriffe von britischen und amerikanischen Fliegern. Damals waren zehntausende Einwohner und Fluechtlinge ums Leben gekommen. Der Aufbau der Frauenkirche soll etwa 250 Millionen Mark kosten und im Jahr 2005 beendet sein.


Quellen

SWR3    16:00 MEZ    18:00 MEZ
B5    17:30 MEZ