GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Sa, 23. 07. 2005



* Fischer will laufende Ueberpruefung der Anti-Terror-Massnahmen
* Koehler denkt nicht an Ruecktritt
* Gruene wollen nicht mit Linkspartei koalieren
* Merkel sagt Fortsetzung des Solidarpaktes zu
* SPD streitet ueber Linkspartei
* Bayern denkt ueber Rueckzug aus halbstaatlichen Landesbank nach
* 'Rat fuer deutsche Rechtschreibung' denkt an weitergehende Aenderungen
* Flugzeugabsturz in Berlin war offenbar Selbstmord
* Armstrong gewinnt Zeitfahren bei Tour de France
* Bremen steht im Halbfinale des Ligapokals
* Kiefer in Indianapolis ausgeschieden



Fischer will laufende Ueberpruefung der Anti-Terror-Massnahmen

Aussenminister Fischer hat sich nach den Anschlaegen in London und Aegypten fuer eine laufende Ueberpruefung der Anti-Terror-Massnahmen ausgesprochen. Der Gruenen-Politiker warnte in der Zeitung "Bild am Sonntag", aber vor Ueberreaktionen. Es sei geradezu ein Ziel der Terroristen, so Fischer woertlich - die Staaten zu Hochsicherheits-Gesellschaften zu bomben. Das duerfe man aber nicht hinnehmen. Auch eine offene Buergergesellschaft koenne entschlossen und geschlossen handeln.


Koehler denkt nicht an Ruecktritt

Bundespraesident Koehler will auch dann im Amt bleiben, wenn das Bundesverfassungsgericht seine Entscheidung zur Bundestags-Aufloesung aufheben sollte. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Informationen aus dem Bundespraesidialamt. Damit unterscheidet sich Koehler von seinem Amtsvorgaenger Carstens, der 1983 nach einer gescheiterten Vertrauensfrage des damaligen Bundeskanzlers Kohl den Bundestag aufloeste. Carstens hatte damals fuer den Fall eines negativen Urteils seinen Ruecktritt erwogen. Der fruehere Vize-Praesident des Bundesverfassungsgerichts, Mahrenholz, hat Bundespraesident Koehler vorgeworfen, zu wenig gegen den vorzeitigen Beginn des Wahlkampfes unternommen zu haben. Mahrenholz sagte der Freien Presse aus Chemnitz, gleich nach der Vertrauensfrage haette sich Koehler Wahlparteitage und die Kuer einer Kanzler-Kandidatin verbitten muessen. Die Parteien haetten so getan, als existiere der Bundespraesident ueberhaupt nicht. So sei in der Oeffentlichkeit der Eindruck entstanden, Koehler habe sich unter Druck setzen lassen.


Gruene wollen nicht mit Linkspartei koalieren

Aussenminister Fischer hat dazu aufgerufen, eine Regierungsbeteiligung der neuen Linkspartei mit aller Kraft zu verhindern. "Diese Partei darf alles, nur nicht regieren", sagte Fischer. Die Spitzenkandidaten Gysi und Lafontaine wuerden ihre Sympathisanten wieder enttaeuschen. Die Gruenen-Vorsitzende Roth schloss eine Koalition von Gruenen, SPD und Linkspartei aus. Bundesumweltminister Trittin verglich Lafontaine mit dem oesterreichischen Rechtspopulisten Haider. Er schuere Ressentiments gegen Auslaender.


Merkel sagt Fortsetzung des Solidarpaktes zu

Unions-Kanzlerkandidatin Merkel hat den ostdeutschen Laendern fuer den Fall eines Siegs bei der Bundestagswahl weitere Hilfen zugesagt. Ihre Partei bekenne sich zum Solidarpakt zwei und werde die Investitionsfoerderung hochhalten, sagte die CDU-Vorsitzende vor dem Landesverband Mecklenburg-Vorpommern in Guestrow. Es gelte die bestehende wirtschaftliche Schere zwischen Ost und West zu schliessen. Thueringens Ministerpraesident Althaus regte an, dass die Pendlerpauschale nur noch Autofahrern und langfristig gar nicht mehr gewaehrt werden solle. Gerade in den neuen Laendern sei es wichtig, dass sich der regionale Arbeitsmarkt entwickle und die Menschen nicht zu ihren Jobs im Westen fuehren, betonte der CDU-Politiker im Magazin "Focus".


SPD streitet ueber Linkspartei

In der SPD bahnt sich ein Streit ueber den Umgang mit der Linkspartei an. Waehrend Kanzler Schroeder eine Koalition mit dem Buendnis aus PDS und WASG kategorisch ausschloss, zeigten sich Vertreter der SPD-Linken grundsaetzlich bereit fuer eine Zusammenarbeit. Schroeder sagte, Lafontaine und Gysi haetten bewiesen, was sie unter Verantwortung verstehen: bei Schwierigkeiten davonzulaufen. Beim linken Parteifluegel der SPD wird ueber eine Zusammenarbeit mit der "Linkspartei" nach der Bundestagswahl nachgedacht. Er warne seine Parteifreunde vor einer Daemonisierung oder Verhetzung der Linkspartei, sagte der Bundestagsabgeordnete Schreiner der BILD AM SONNTAG. Jetzt schon Festlegungen zu irgendwelchen Buendnissen zu treffen, waere voellig verfehlt. Seine Fraktionskollegin Skarpelis-Sperk erklaerte, sollten Union und FDP keine Mehrheit erzielen, werde man neben Schwarz-Rot auch Rot-Rot-Gruen in Betracht ziehen. Eine Grosse Koalition wuerde radikale Kraefte am linken und rechten Rand staerken.


Bayern denkt ueber Rueckzug aus halbstaatlichen Landesbank nach

Muenchen. Der Freistaat erwaegt nach einem Bericht des "Muenchner Merkur" einen Teilrueckzug aus der halbstaatlichen Bayerischen Landesbank. Die Bayern-LB gehoert je zur Haelfte dem Freistaat und dem Sparkassenverband.


'Rat fuer deutsche Rechtschreibung' denkt an weitergehende Aenderungen

Der "Rat fuer deutsche Rechtschreibung" wird mit seinen Aenderungsvorschlaegen ueber den von der Kultusministerkonferenz vorgesehenen Umfang hinausgehen. Das kuendigte der Vorsitzende des Gremiums, Zehetmair, in der Zeitung BILD AM SONNTAG an. Der Rat werde sich auch mit anderen Bereichen der Rechtschreibreform wie der Gross- und Kleinschreibung beschaeftigen, um auch hier evidente Ungereimtheiten zu beseitigen, erklaerte Zehetmair. Spaetestens mit Beginn des Schuljahrs 2006 werde ein verbindliches Regelwerk vorliegen.


Flugzeugabsturz in Berlin war offenbar Selbstmord

Berlin. Der Flugzeugabsturz gestern Abend vor dem Reichstag hatte offenbar keinen terroristischen Hintergrund. Berlins Innensenator Koerting sagte, nach bisherigen Erkenntnissen habe es sich um einen Unfall oder einen Absturz in Selbstmordabsicht gehandelt. Das Ultraleichtflugzeug war kurz vor 20 Uhr 30 mitten auf die Wiese vor dem Reichstagsgebaeude gestuerzt, sofort in Flammen aufgegangen und voellig ausgebrannt. Der Pilot, der vermutlich aus Brandenburg stammt, kam ums Leben. Die Reichstagskuppel wurde geraeumt und die Strasse zwischen Reichstag und Kanzleramt zeitweise gesperrt.


Armstrong gewinnt Zeitfahren bei Tour de France

Lance Armstrong hat das letzte Einzel-Zeitfahren der 92. Tour de France gewonnen. Jan Ullrich belegte auf dem 55 Kilometer langen Rundkurs in St.Etienne den zweiten Platz. Er verbesserte sich damit in der Gesamtwertung auf Rang drei hinter Armstrong und dem Italiener Ivan Basso.


Bremen steht im Halbfinale des Ligapokals

Duesseldorf. Fussball-Bundesligist Werder Bremen hat mit einem 1:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen das Halbfinale des Ligapokals erreicht. Dort trifft Bremen auf Schalke 04, der Halbfinal-Gegner von Meister Bayern Muenchen wird am Abend zwischen Hertha BSC Berlin und dem VfB Stuttgart ermittelt.


Kiefer in Indianapolis ausgeschieden

Der deutsche Tennis-Profi Nicolas Kiefer ist beim ATP-Turnier in Indianapolis im Viertelfinale gegen den Briten Greg Rusedski ausgeschieden.


Quellen

DLF    12:00 MESZ    18:00 MESZ
BR5    06:00 MESZ    12:00 MESZ    18:00 MESZ
SWR3    12:00 MESZ    18:00 MESZ