EU-Kommissionspraesident Prodi uebersteht unverletzt Paketbombenanschlag |
Bologna. Zum gestrigen Paketbombenanschlag auf
EU-Kommissionspraesident Prodi sind Einzelheiten bekannt geworden.
Romano Prodi hatte in seiner Privatwohnung in Bologna vorsichtig
ein Paeckchen geoeffnet, das in Flammen aufging. Prodi blieb
unverletzt. Nach ersten Ermittlungen enthielt das Paeckchen ein
leicht entzuendliches Pulver. Vor knapp einer Woche waren in der
Naehe von Prodis Wohnung zwei Rohrbomben in Abfallkoerben
explodiert. Dazu bekannt haben sich Anarchisten. Prodi war einige
Jahre italienischer Ministerpraesident. Nach seiner Amtszeit bei
der EU-Kommission duerfte er wieder in die italienische Politik
zurueck kehren. |
Zweites Flugzeug mit Hilfsguetern in den Iran gestartet |
Lautzenhausen. Am Sonntagmorgen ist vom Hunsrueck-Flughafen Hahn
ein vom THW gechartertes Flugzeug mit weiteren Helfern und 33
Tonnen Material an Bord in das Erdbebengebiet im Iran gestartet.
Unterdessen schwinden die Hoffnungen der Rettungskraefte, noch
Ueberlebende unter den Truemmern der zerstoerten Haeuser zu finden.
Bereits am Samstagabend war eine erste Transport-Maschine mit 28
Tonnen Hilfsguetern vom Hahn aus abgeflogen. An Bord der Flugzeuge
befanden sich unter anderem Medikamente, Zelte, Decken und
Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen. Neben den Kraeften des THW sind
auch Mitarbeiter anderer Organisationen an dem Einsatz beteiligt.
Die Mitglieder der THW-Einheit kommen zum Teil aus
Rheinland-Pfalz. Die Erdbebenspezialisten sind mit modernen
Geraeten zur Ortung und Bergung Verschuetteter ausgestattet. Einige
Hundefuehrer stammen aus dem Saarland. Offenbar doch noch keine
Ueberlebenden geborgenEntgegen ersten Meldungen wurden von
deutschen Helfern in der Katastrophenregion im Suedosten des Iran
doch noch keine Verschuetteten geborgen. "Bislang konnte leider
niemand lebend geborgen werden", sagte ein Sprecher des THW.
Zunaechst hatte es geheissen, 20 Verschuettete seien lebend unter
den Truemmern entdeckt worden. Aber es koennten noch bis zu 72
Stunden nach einem Erdbeben Ueberlebende geborgen werden - also
theoretisch noch bis zu diesem Montagmorgen. Das Erdbeben hatte
am Freitag die 100.000-Einwohner-Stadt Bam fast voellig zerstoert.
Ueber 20.000 Menschen kamen nach Angaben des iranischen
Innenministers Mussavi Lari ums Leben; zudem gab es Tausende
Verletzte. |
BUND kritisiert Umweltpolitik der Regierung |
Berlin. Im zu Ende gehenden Jahr hat die Bundesregierung nach
Ansicht des Bunds fuer Umwelt und Naturschutz Deutschland vielfach
versagt. Namentlich die Minister Stolpe und Clement haetten sich
als Bremser des Umweltschutzes hervorgetan, heisst es in der
BUND-Bilanz. Stolpe habe vor den Herausforderungen des
Klimaschutzes kapituliert und den Strassenbau ungebremst
vorangetrieben. Wirtschaftsminister Clement hat nach Einschaetzung
des BUND dazu beigetragen, die EU-Chemikalienverordnung zu
verwaessern und einen wirksamen Schutz vor Chemikalien zu
verhindern. Lobende Worte fand der BUND fuer den Gesetzentwurf der
Regierung zur Foerderung erneuerbarer Energien. Er koenne im neuen
Jahr zu einer umweltfreundlicheren Energiepolitik beitragen. |
Merz erwartet rasche Einigung der Union auf Steuerkonzept |
Hamburg. Der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Merz
erwartet eine rasche Einigung der Unionsparteien auf ein
gemeinsames Steuerkonzept. Wie Merz nach einem Bericht der "Welt
am Sonntag" erklaerte, koennten sich CDU und CSU schon in der
zweiten Januarhaelfte auf einen Kompromiss einigen. Im Wesentlichen
werde es sich dabei um das auf dem CDU-Parteitag beschlossene
Konzept handeln - einschliesslich Stufentarif und Abschaffung
aller Verguenstigungen. Nach Angaben von Merz soll dann bis zur
Jahresmitte ein Gesetzentwurf ausgearbeitet werden. Dem werde
wahrscheinlich auch die Mehrheit der SPD-gefuehrten Laender
zustimmen, weil damit die Steuerverwaltung erheblich vereinfacht
werden koenne. |
Rau sieht Lage in Deutschland besser als die Stimmung |
Berlin. Die Deutschen koennen nach Ansicht von Bundespraesident Rau
hoffnungsvoll ins neue Jahr blicken. Die Lage sei nicht so
schlecht wie die Stimmung, sagte Rau in einem Hoerfunkinterview.
Zuversicht gebe ihm der Kompromiss zwischen Regierung und
Opposition im Hinblick auf die Sozialreformen. Daraus folgt nach
den Worten Raus die Erkenntnis, dass man auch in der Krise
handlungsfaehig sei und sich nicht mit blossen Klagen ueber die Lage
begnuege. |
Boehr fordert Ende im Rentenstreit der Union |
Mainz. Der rheinland-pfaelzische CDU-Landesvorsitzende Christoph
Boehr hat eine Einigung innerhalb der Union auf ein Modell zur
Rentenreform gefordert. CDU und CSU muessten bei der
Familienkomponente zusammenkommen. Dazu schlug Boehr einen
Kompromiss vor. Die von der CDU favorisierte bessere Anerkennung
von Erziehungszeiten sollte mit dem CSU-Vorschlag verbunden
werden, die Erziehungsleistung beitragsmindernd zu
beruecksichtigen. Die Benachteiligung der Familien muesse endlich
aufhoeren, betonte der stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU.
2004 muss laut Boehr das Jahr der Familie werden. Die Politik habe
vom Bundesverfassungsgericht einen klaren Handlungsauftrag
erhalten, die Familien besser zu stellen. Deshalb werde die Union
nun unverzueglich einen gemeinsamen Vorschlag unterbreiten,
kuendigte Boehr an. |
'Jahr der Bibel' geht mit Festgottesdienst zu Ende |
Mainz. Im vollbesetzten Mainzer Dom hat Kardinal Karl Lehmann am
Sonntag unter dem Leitwort "Gesucht - Gefunden - Gesandt" den
bundesweiten oekumenischen Abschlussgottesdienst zum "Jahr der
Bibel" zelebriert. Lehmann wuerdigte die rege Beteiligung der
Christen aller Konfessionen im Bibeljahr. Unzaehlige Gemeinden
haetten von unten her und auf ihre Weise versucht, die Bibel
wiederzuentdecken. Auch der neue Ratsvorsitzende der
Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, nahm
an dem Festakt teil. Nach seiner Einschaetzung war das "Jahr der
Bibel" ein Erfolg. Die Aktion habe viel mehr Menschen erreicht,
als mancher Skeptiker erwartet habe, betonte Huber. Anwesend im
Mainzer Dom waren auch der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Bischof Walter
Klaiber, und Juergen Werth vom Hauptvorstand der Deutschen
Evangelischen Allianz. In den vergangenen Monaten haben
bundesweit rund 15.000 christliche Gemeinden mit Veranstaltungen
fuer eine staerkere Praesenz der Bibel bei jedem Einzelnen geworben.
Neben Bibelkursen und Bibelwochen wurden Ausstellungen, Feste und
Gottesdienste angeboten. Insgesamt gab es bei den christlichen
Kirchen etwa 150.000 Einzelveranstaltungen. |
Studie zeigt Abwanderung aus Ostdeutschland auf |
Leipzig. Die Bevoelkerungszahl in Ostdeutschland ist seit der
Wende deutlich zurueckgegangen. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus"
unter Berufung auf eine aktuelle Studie schreibt, sind seitdem
820.000 Ostdeutsche in den Westen gezogen. Den Angaben zufolge
waren es in erster Linie junge und gut ausgebildete Menschen, die
auf der Suche nach einem Arbeitsplatz nach Westdeutschland
gingen. Dem Kreis Leipziger Land kehrten demzufolge 35 Prozent
der Menschen den Ruecken, aus dem saechsischen Hoyerswerda zogen 22
Prozent weg und aus Schwerin 20 Prozent. |
In Iran entfuehrte Fahrradtouristen sind frei |
Die Anfang Dezember in Iran entfuehrten deutschen Fahrradtouristen
sind frei. Das teilte Aussenminister Kamal Charrasi im staatlichen
Fernsehen mit. Neben den beiden Deutschen kam auch ein Ire frei.
Die Touristen seien bei guter Gesundheit, sagte Charrasi
weiter.Die drei Touristen waren Anfang des Monats auf einer
Fahrradtour zwischen der historischen Stadt Bam und Sahedan in
der als unsicher geltenden Provinz Sistan-Belutschistan
verschleppt worden. Iranische Medien hatten berichtet, die
Kidnapper verlangten fuenf Millionen Euro Loesegeld. Die Regierung
in Teheran, die Drogenschmuggler als Taeter vermutet, verweigerte
eine Loesegeldzahlung und forderte auch Deutschland und Irland
auf, die Verschleppten nicht freizukaufen. Nach Angaben des
iranischen Geheimdienstministers Ali Junessi sollen die Entfuehrer
Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida gehabt haben. Dies
haetten die Kidnapper selbst behauptet, so Junessi. Das Auswaertige
Amt in Berlin aeusserte sich erleichtert ueber den gluecklichen
Ausgang der Entfuehrung. Den befreiten Touristen gehe es "den
Umstaenden entsprechend gut", sagte eine Sprecherin. Aussenminister
Joschka Fischer habe mit seinem iranischen Kollegen Charrasi
telefoniert und fuer die erfolgreichen Bemuehungen Irans zur
Freilassung der Geiseln gedankt. Zu weiteren Details wollte sich
die Sprecherin nicht aeussern. Die Abenteuer-Urlauber werden am
Montag in Teheran erwartet. Die beiden Deutschen werden dort von
der deutschen Botschaft in Empfang genommen.Im Suedosten Irans
waren in den vergangenen Jahren mehrfach Auslaender entfuehrt
worden; sie kamen meist unversehrt frei. Das Grenzgebiet zu
Pakistan und Afghanistan gilt als Transitroute fuer Drogenhaendler,
die Opium und Heroin aus Afghanistan schmuggeln. |
Bundesaerztekammer sieht medizinische Versorgung bedroht |
Der Praesident der Bundesaerztekammer, Joerg-Dietrich Hoppe, sieht
die medizinische Versorgung in Teilen Deutschlands akut bedroht.
Vor allem in strukturschwachen ostdeutschen Gebieten sei der
Mangel an Hausaerzten dramatisch, sagte Hoppe der
Nachrichtenagentur AP.Generell breche der Bundesrepublik der
Nachwuchs fuer den Arztberuf weg. Jeder vierte Medizinabsolvent
entscheide sich inzwischen fuer ein Berufsfeld ausserhalb der
heilenden Medizin. Etwa 5000 Arztstellen in den Krankenhaeusern
seien bereits unbesetzt. Die geplanten neuen Gesundheitszentren
werden nach Ansicht des Aerztepraesidenten zusaetzlich dafuer sorgen,
dass die ambulante fachaerztliche Versorgung weiter ausduennt.
"Wenn man sich dann noch vor Augen haelt, dass die Zahl der
Krankenhaeuser im Zuge des Wettbewerbs erheblich reduziert werden
soll, dann wird es in strukturschwachen Gebieten noch zu weit
groesseren Versorgungsproblemen kommen als bisher vermutet - und
das dauerhaft", betonte Hoppe. Leidtragende werden nach seiner
Ueberzeugung alte Menschen sein, "die immobil sind und auf den
kleinen Doerfern festsitzen". Hoppe sieht nach eigenen Worten das
deutsche Gesundheitswesen am Anfang einer Abwaertsspirale: "Ich
befuerchte, dass wir uns am Anfang einer Abwaertsspirale befinden
und auf eine Wartelistenmedizin zusteuern". Als Beispiel nannte
er die Niederlande, wo die fachaerztliche Versorgung am
Krankenhaus stattfinde und die ambulante Versorgung Primaeraerzte
wahrnaehmen, die darueber entschieden, ob man fachaerztlich versorgt
werde oder nicht. Eine Ueberweisung vom Hausarzt sei aber keine
Garantie dafuer, auch in kurzer Zeit einen Facharzttermin im
Krankenhaus zu bekommen. Mittlerweile seien die Wartelisten so
lang, dass viele Niederlaender einen deutschen Facharzt
konsultierten. |
Krankenstand so niedrig wie nie |
In Deutschland ist der Krankenstand im Jahr 2003 auf ein
Rekordtief seit 1990 gefallen. Gegenueber 2002 sanken die
krankheitsbedingten Fehlzeiten in Betrieben erneut, berichtet die
"Welt" unter Berufung auf das Bundesgesundheitsministerium.
Demnach fehlten die Arbeitnehmer 2003 rund 3,6 Prozent oder neun
Tage der Sollarbeitszeit. 2002 lag die Quote noch bei 4,0
Prozent. Arbeitsmarktforscher nannten als Gruende fuer den
niedrigen Krankenstand die schwache Konjunktur und die Angst der
Arbeitnehmer, in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit den Job zu
verlieren. |
Silvesterschwimmen im Bodensee |
Konstanz. Rund 240 Kaelteunempfindliche haben sich in bunten
Taucheranzuegen beim traditionellen Silvesterschwimmen in den
Bodensee gestuerzt. Im fuenf Grad kalten Wasser legten sie eine
Strecke von 1,5 Kilometern zurueck. An dem farbenfrohen Spektakel
aus Feuer und Wasser beteiligten sich am Samstagabend in Konstanz
neben Sport- und Rettungstauchern auch Amateure aus dem gesamten
Bundesgebiet und der benachbarten Schweiz. Den dunklen Wasserweg
erhellten sich die Schwimmer mit Fackeln. Zudem zogen sie selbst
gebastelte Mini-Floesse hinter sich her, von denen sie Raketen
abfeuerten. Hunderte von Schaulustigen verfolgten das Schauspiel
vom Ufer aus. Angesichts des extremen Niedrigwassers in diesem
Jahr glich ein Teil des Spektakels eher einem feuchten
Spaziergang. Selbst die erfahrensten Teilnehmer hatten sichtlich
Muehe, in tieferes Wasser zu gelangen und die Stroemung zu
erwischen, um sich leichter zum Ziel tragen zu lassen. |
Zweiter Platz fuer Martin Schmitt im Qualifikationsspringen in Oberstdorf |
Oberstdorf. Beim Qualifikationsspringen zum morgigen Auftakt der
Internationalen Vierschanzentournee in Oberstdorf hat sich der
viermalige Weltmeister Martin Schmitt eindrucksvoll
zurueckgemeldet. Voellig ueberraschend belegte er auf der umgebauten
Grossschanze mit 130,5 Metern hinter dem Norweger Sigurd Pettersen
Rang zwei. Sven Hannawald blieb dagegen mit Platz 32 voellig
hinter den Erwartungen zurueck. Fuer das erste Springen morgen ab
13.45 Uhr haben sich alle acht deutschen Springer qualifiziert. |
Basketball: Stefan Koch neuer Trainer bei BG Iceline Karlsruhe |
Basketball. Neuer Trainer des Basketball-Bundesligisten BG
Iceline Karlsruhe ist Stefan Koch. Wie die Nachrichtenagentur dpa
aus Gesellschafterkreisen des Aufsteigers erfuhr, wird der
40-Jaehrige der Nachfolger des Slowaken Ivan Vojtko, der vor einer
Woche beurlaubt worden war. Zuletzt arbeitete Koch als
Fernsehkommentator beim Deutschen Sportfernsehen (DSF) sowie bei
dem hessischen Lokalsender Rhein-Main-TV. Stefan Koch, der Bruder
des ehemaligen Nationalspielers Michael Koch, trainierte in der
Bundesliga bereits den MTV Giessen und die Opel Skyliners
Frankfurt, mit denen er 2000 den DBB-Pokal gewann. In Karlsruhe
soll der gebuertige Hesse die BG Iceline nun vor dem Abstieg
bewahren. Sein neuer Verein belegt mit drei Siegen aus zwoelf
Spielen den vorletzten Tabellenplatz. |
Quellen |
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