GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Sa, 21.12.1996



* Gruene werden nicht mit der PDS koalieren
* Suessmuth weist Vorwuerfe zurueck
* Schaeuble: Solidaritaetszuschlag wird 1998 nicht weiter abgebaut
* Evangelische Kirche protestiert gegen Durchsuchung von Gemeinderaeumen
* Grossbrand in Muenchner Euroindustriepark
* Staus infolge starken Weihnachtsreiseverkehrs
* Das Wetter



Gruene werden nicht mit der PDS koalieren

Eine Koalition mit der PDS komme nach den Worten der Vorstandssprecherin von Buendnis 90 / Die Gruenen, Roestel, in den naechsten Jahren nicht in Frage. Der Suhler Parteitag der Gruenen habe in Bezug auf das Jahr 1998 ein eindeutiges Zeichen gegeben, sagte Frau Roestel der "Magedeburger Volksstimme" am Sonntag. Allerdings koenne jetzt nicht entschieden werden, wie die Situation zur Jahrtausendwende aussehen werde. Frau Roestel betonte, man muesse der PDS die Moeglichkeit zur Veraenderung einraeumen. Die Partei solle nicht in eine Maertyrerrolle gedraengt werden, wie das die CDU mit ihrer "Roten Socken Kampagne" gemacht habe. Der Buendnisgruene Bundestagsabgeordnete Poppe erklaerte, er werde seiner Partei bei einem Zusammengehen mit der PDS den Ruecken kehren. Allerdings halte er eine solche Konstellation fuer ausgeschlossen, sagte Poppe der "Berliner Morgenpost". Damit reagierte der fruehere DDR-Buergerrechtler auf den Uebertritt der Abgeordneten Laengsfeld und anderer ehemaligen DDR-Oppositionellen in die CDU.


Suessmuth weist Vorwuerfe zurueck

Bundestagspraesidentin Suessmuth hat erneut Vorwuerfe zurueckgewiesen, Flugzeuge der Bundeswehr zu Privatreisen benuetzt zu haben. In der "Welt am Sonntag" betonte die CDU-Politikerin, sie habe keinerlei Anlass, von ihren bisherigen Aussagen abzuruecken. Maschinen der Flugbereitschaft seien von ihr ausschliesslich aus dienstlichen Gruenden in Anspruch genommen worden. Private Reisen in die Schweiz habe sie privat gebucht und auch so bezahlt, erklaerte Suessmuth. Im Zusammenhang mit den Vorwuerfen wegen ihrer Auslandsfluege sprach sie erstmals von einer Kampagne, die auf Langzeitschaeden angelegt sei.


Schaeuble: Solidaritaetszuschlag wird 1998 nicht weiter abgebaut

Bonn. Der Solidaritaetszuschlag wird nach Ansicht des Vorsitzenden der Unions-Bundestagsfraktion Schauble nach 1998 vorerst nicht weiter abgebaut. In einem Interview mit der "Bild am Sonntag" sagte der CDU-Politiker, es spreche vieles dafuer, dass der Solidaritaetszuschlag nicht in dem Tempo weiter abgebaut werden koenne, wie das einmal fuer moeglich gehalten worden sei.


Evangelische Kirche protestiert gegen Durchsuchung von Gemeinderaeumen

Berlin. Die Leitung der evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg hat gegen die Durchsuchung von Gemeinderaeumen durch die Staatsanwaltschaft protestiert. Der Vorgang sei einmalig in der Geschichte der Bundesrepublik und stelle eine Verschaerfung des staatlichen Verhaltens gegenueber Gemeinden dar, die von Abschiebung bedrohten Fluechtlingen Schutz gewaehrten, erklaerte die Kirchenleitung. Mit der Aktion Anfang Dezember in Berlin hatten die Behoerden gegen Mitglieder des Gemeinderates ermittelt, die einem Vietnamesen seit einem Jahr Kirchenasyl gewaehren sollen.


Grossbrand in Muenchner Euroindustriepark

Grossbrand in einer Lagerhalle im Euroindustriepark im Norden Muenchens. Offenbar hatte die Feuerwehr grosse Probleme, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Noch Stunden nach dem Ausbruch in der Nacht war das Feuer noch nicht vollstaendig geloescht. Die Flammen griffen auch auf benachbarte Gebaeude ueber. Die Brandursache ist noch unklar. Erst nach ueber fuenf Stunden konnte der Einsatzleiter "Feuer in Gewalt" melden. Geloescht ist der Brand noch immer nicht. Fuer die 120 Maenner von Berufs- und freiwilliger Feuerwehr wurden am Morgen Abloesungskraefte angefordert. Aus welchem Grund das Feuer gegen 1:30 am Morgen in der 5000 Quadratmeter grossen Halle im Euroindustriepark ausbrach ist noch ungeklaert. Beim Eintreffen der ersten Loeschkraefte jedenfalls schlugen die Flammen bereits meterhoch aus dem Gebaeude, das wegen Einsturzgefahr bereits wenige Minuten spaeter nicht mehr zu betreten war. Die Brandmauern konnten nicht verhindern, dass sich die Flammen vom Baustofflager einer Bedachungsfirma innerhalb kuerzester Zeit auch auf benachbarte Gebaeude ausbreiteten. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Einsatzkraefte der Feuerwehr nur noch von aussen gegen die Flammen vorgehen, unter anderem mit Wasserwerfern. Wann Ermittler der Muenchner Kriminalpolizei die Brandstelle betreten koennen, um dort nach der Ursache des Brandes zu forschen, steht noch nicht fest. Den entstandenen Schaden gab die Muenchner Feuerwehr mit mehreren Millionen DM an.


Staus infolge starken Weihnachtsreiseverkehrs

Muenchen. Der starke Weihnachtsreiseverkehr hat vor allem auf den Autobahnen Bayerns zu umfangreichen Staus gefuehrt. Allein auf der A8 von Muenchen nach Salzburg standen die Wagen auf 40 Kilometer Laenge. Auch vor den Grenzuebergaengen bildeten sich Warteschlangen. Die Polizei erwartet, dass sich die Staus an den Grenzen nicht vor morgen aufloesen werden.


Das Wetter

In der Nordhaelfte ueberwiegend sonnig, etwa suedlich von Mosel und Main bewoelkt, aber nur am Oberrhein sowie suedlich der Donau gelegentlich Regen oder Schnee. Hoechstwerte im Norden um -6 Grad im Sueden um +2. Tiefstwerte in der Nacht 0 bis -15 Grad. Die weiteren Aussichten bis Dienstag: Im Sueden und Suedwesten stark bewoelkt und zeitweise Regen oder Schnee. Im Norden heiter bis wolkig und weitgehend trocken.


Quellen

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