GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Sa, 08.01.1994



* Treffen der Praesidenten Kroatiens und Bosniens in Bonn muss verschoben werden.
* IG Metall setzt auf Verhandlungsloesung
* Neue Reibereien zwischen CDU und CSU in Sachen Bundespraesidentenwahl
* Bundesfamilienministern Roench forderte familienfreundlichere Gesellschaft
* Allmaehliche Entspannung in den Hochwasserregionen
* Banken wollen Gebuehr fuer die Bearbeitung von Zinsfreistellungsantraegen in Rechnung stellen



Treffen der Praesidenten Kroatiens und Bosniens in Bonn muss verschoben werden.

Das fuer heute in Bonn geplante Treffen der Praesidenten Kroatiens und Bosniens Tucman und Isetbegovic muss verschoben werden. Schwere Angriffe der Serben auf die Umgebung des Flughafens von Sarajewo verhinderten den Flug des bosnischen Praesidenten nach Bonn. Angesichts dieser neuen Angriffe ist noch voellig offen, ob und wann das bosnisch - kroatische Gipfeltreffen auf dem Petersberg bei Bonn stattfinden wird. Der kroatische Praesident will erst dann aus Zagreb abfliegen, wenn klar ist, ob und wann Isetbegovic nach Bonn kommt.


IG Metall setzt auf Verhandlungsloesung

Die IG Metall setzt in der laufenden Tarifrunde auf eine Verhandlungs- loesung und will einen grossen Tarifkampf vermeiden. Dies erklaerte der zweite Vorsitzende der Gewerkschaft Riester vor 1.500 Betriebsraeten und Vertrauensleuten im hessischen Friedberg. Man wolle mit den Arbeitgebern ueber flaechendeckende Arbeitszeitverkuerzungen nach dem Vorbild von Volkswagen verhandeln. 20 Tage vor Ablauf der Friedenspflicht bezeichnete Riester die Situation als die komplizierteste tarifliche Auseinandersetzung der Nachkriegszeit. Er warf den Arbeitgebern vor, auf einen Grosskonflikt in der Branche zu setzen. Die IG Metall wolle diesen Kampf nicht, aber sie werde sich auch nicht ueber den Verhandlungstisch ziehen lassen. Riester forderte die Bundesregierung auf, Beschaeftigungsprogramme wie in Japan vorzulegen.


Neue Reibereien zwischen CDU und CSU in Sachen Bundespraesidentenwahl

Zwischen CDU und CSU gibt es neue Reibereien in Sachen Bundespraesidenten- wahl. CDU-Generalsekretaer Hinze kritisierte, das CSU-Chef Waigel noch vor einer Abstimmung mit den CDU Fuehrungsgremien den Praesidenten des Bundes- verfassungsgerichtes Herzog als Unionskandidaten praesentierte. Die CSU hat ihre schnelle oeffentliche Festlegung auf Roman Herzog als Kandidaten fuer das Bundespraesidentenamt verteidigt. Zum Abschluss der Kreuther Klausurtagung betonte der Bonner Landesgruppenchef Glos in Muenchen, man haette in Herzog selbstverstaendlich keinen gemeinsamen Unionskandidaten benannt. Glos sagte, seine Partei habe den CDU-Kandidaten Steffen Heitmann nur mitgetragen, um die Schwesterpartei nicht zu verprellen. Nach dessen Ruechzug habe die CSU jetzt das Recht, laut und deutlich ihren Willen zu sagen.


Bundesfamilienministern Roench forderte familienfreundlichere Gesellschaft

Eine familienfreundlichere Gesellschaft hat Bundesfamilienministern Roench in Berlin gefordert. Zum Auftakt des internationalen Jahrs der Familie sagte die Ministerin es gebe noch in zu vielen Bereichen ruecksichtsloses Verhalten gegenueber Familien mit Kindern und aelteren Angehoerigen. Die Schaffung von sozialer Gerechtigkeit zwischen Familien und Kinderlosen in Deutschland bezeichnete sie als eine Aufgabe von Verfassungsrang. Dieses von den Vereinten Nationen ausgerufene Jahr der Familie solle dazu beitragen, die Solidaritaet zwischen den Generationen zu festigen. Die CDU Politikerin warnte davor, Einsparungen und Verteilungskaempfe auf dem Ruecken der Familie auszutragen. Berlins regierender Buergermeister Diepgen kritisierte die Unglaubwuerdigkeit einer Gesellschaft, die Kinder im Fernsehen liebe, aber nicht in der Nachbarschaft.


Allmaehliche Entspannung in den Hochwasserregionen

Die Lage in den Hochwasserregionen an Mosel, Mittelrhein und Saar entspannt sich allmaehlich. Ueberall geht das Hochwasser langsam zurueck. In Koeln da- gegen steigen die Pegel weiter an. Im Laufe des Tages wird ein Hoechststand von 8.80 m erwartet. Im Koblenz, am Zusammenfluss von Rhein und Mosel, bleibt der Ausnahmezustand weiterhin bestehen, da der Pegel noch nicht unter die kritische Grenze von 7m gefallen ist. Leicht entspannt hat sich auch die Hochwassersituation in Sachsen-Anhalt. In vier Landkreisen des Vorharzes sind allerdings nach wie vor 3.000 ha landwirtschaftliche Nutzflaeche ueber- flutet.


Banken wollen Gebuehr fuer die Bearbeitung von Zinsfreistellungsantraegen in Rechnung stellen

Die Banken wollen fuer die Bearbeitung von Zinsfreistellungsantraegen angeblich kuenftig eine Gebuehr von 20 DM in Rechnung stellen. Das meldet die Verbraucherzentrale in Kiel. Grund sei der hohe Bearbeitungsaufwand. Ohne Freistellungsantrag muss die Bank 30% der Zinsen an das Finanzamt weiterleiten. Der Zinsfreibetrag betraegt 6100 DM fuer Alleinstehende, 12200 DM fuer Verheiratete.


Quellen

SWF3    13:00 MEZ
SDR3    14:00 MEZ
antenne Bayern    15:00 MEZ
SDR3    18:00 MEZ