Tarifkonflikt der Metallbranche |
Die Industriegewerkschaft Metall ist zu einer formlosen Schlichtung im
Tarifkonflikt bereit. Ihr Bundesvorstand schlug als Schlichter den
frueheren Justizminister Vogel (SPD) vor. Inzwischen hat der Verband der
Metallindustrie Baden-Wuerttemberg Vogel akzeptiert. Nach den Worten des
Verbandspraesidenten Fritsche wird die Schlichtung vermutlich am Dienstag
beginnen. Die Gewerkschaft setzte allerdings eine Frist bis kommenden
Mittwoch 24:00 Uhr. Bis dahin muesste ein Ergebnis erreicht sein, sonst
wuerde die Urabstimmung ueber einen Streik eingeleitet. Dafuer hat die
Metallgewerkschaft das Tarifgebiet Baden-Wuerttemberg und den Termin
22. Feburar vorgesehen. Die Arbeitgeber hatten den Vorschlag einer
besonderen Schlichtung gemacht, um einen Streik noch zu verhindern.
Die Gewerkschaft erwartet allerdings ein deutlich hoeheres Lohnangebot.
Sie wird bei ihrer harten Haltung bleiben und keine ertragsabhaengigen
Loehne akzeptieren. Der Gewerkschaftschef Klaus Zwickel erklaerte, die
Betriebsraete haetten sich in den letzten Wochen dagegen ausgesprochen,
weil sie wuessten, dass sie damit noch staerker der Erpressung ihres
Arbeitgebers ausgesetzt waeren. Zwickel hofft, dass es im Arbeitgeberlager
noch genuegend besonnene Stimmen gibt, die mithelfen, einen Streik zu
vermeiden. Laut Zwickel ist diese Schlichtung der allerletzte Versuch fuer
eine friedliche Loesung des Konfliktes.
Arbeitgeberpraesident Hundt hat die IG-Metall noch einmal vor einem Streik
gewarnt. Durch einen Arbeitskampf wuerde sich nach seinen Worten das
Wirtschaftswachstum abschwaechen, ausserdem sieht er fuer den Fall eines
Streiks die gerade neu geschaffenen Stellen gefaehrdet. |
Verstimmungen in der rot-gruenen Koalition |
Der Ton in der rot-gruenen Koalition wird schaerfer. Bundeskanzler
Schroeder warf den Grunen heute mangelnden Realitaetssinn vor.
Offensichtlich mit Blick auf den umstrittenen Atomausstieg sagte Schroeder
im ZDF, die Realisierbarkeit von Entscheidungen duerfe nicht erst im
Nachhinein ueberprueft werden. Die Koalition werde darueber debattieren
muessen. Bundesumweltminister Trittin bemaengelte dagegen, dass politische
Vereinbarungen mit der SPD haeufig nur eine Halbwertszeit von Stunden
haetten. |
Glogowski rechnet mit Lockerung der Ladenoeffnungszeiten |
Der niedersaechsische Ministerpraesident Glogowski rechnet damit, dass es
in Zukunft zu einer weiteren Lockerung der Ladenoeffnungszeiten kommen
wird. In einem Zeitungsinterview sagte der SPD-Politiker, vor dem
Hintergrund des zusammenwachsenden Europas und der zunehmenden Konkurrenz
in den Grossstaedten sei eine weitere Flexibilisierung nicht mehr
auszuschliessen. Glogowski woertlich: Europa gibt die Richtung vor, wir
werden zu einer Vereinheitlichung kommen. Dieser Prozess, so forderte der
niedersaechsische Regierungschef, muesse allerdings sozialvertraeglich
gestaltet werden. |
Tod eines algerischen Asylbewerbers |
Nach dem Tod eines algerischen Asylbewerbers haben mehrere Gruppen zu
Kundgebungen im brandenburgischen Guben aufgerufen. An einer Mahnwache
nimmt am Nachmittag auch Ministerpraesident Stolpe teil. Der 28-jaehrige
Algerier war gestern frueh zusammen mit einem anderen Auslaender von
jungen Leuten aus der rechten Szene durch die Stadt gehetzt worden. Nach
den Erkenntnissen der Polizei verletzte er sich an der Knieschlagader,
als er sich durch die Glastuer eines Wohnhauses in Sicherheit bringen
wollte und verblutete. Fuenf festgenommene Jungen zwischen 17 und 18
Jahren, die schon vorher durch Gewalttaten und rechte Parolen aufgefallen
waren, werden heute dem Haftrichter vorgefuehrt. Die Staatsanwaltschaft
beantragt Haftbefehle wegen fahrlaessiger Toetung, Noetigung und
Landfriedensbruchs. |
Mehr Kinder und Jugendliche auf Sozialhilfe angewiesen |
In Deutschland sind immer mehr Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren auf
Sozialhilfe angewiesen. Die Zahl der offiziell registrierten Beduerftigen
hat sich in den neuen Bundeslaendern innerhalb von sechs Jahren verdoppelt
und auch in den alten spuerbar erhoeht. Nach einer Statistik, die das
Bundespresseamt heute vorstellte, erhielten Ende 1997 insgesamt mehr als
1 Million Kinder und Jugendliche Sozialhilfe vom Staat. Von 1000 Kindern
waren im Bundesdurchschnitt 68 auf die Unterstuetzung der Sozialaemter
angewiesen. |
Rentenerhoehungen muessen laut Riester ueberprueft werden |
Arbeitsminister Riester haelt es fuer moeglich, dass die Renten kuenftig
nicht mehr wie die Nettoloehne steigen. Nach seinen Worten steigen durch
die Steuerreform und Verfassungsgerichtsurteile zugunsten der Familien die
Nettoloehne so stark, dass die bisherige Berechnung die Rentenkassen
sprengen wuerde. Deshalb muesse diese Art der Rentenerhoehung ueberprueft
werden, sagte Riester der Bildzeitung. |
Heinz Schubert 73-jaehrig gestorben |
Der Schauspieler Heinz Schubert, bekannt geworden als "Ekel Alfred" ist
im Alter von 73 Jahren an einer Lungenentzuendung gestorben. In der Serie
"Ein Herz und eine Seele" verkoerperte er als Alfred Tetzlaff einen
Spiesser von massloser Intoleranz. Auch in der ZDF-Serie "Der grosse
Bellheim" spielte Schubert eine Hauptrolle. |
Quellen |
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