GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Do, 30.01.2003



* Kritik an gemeinsamer Erklaerung europaeischer Staaten
* Foerderung fuer Ostdeutschland wird gekuertzt
* Kritik am Zeitpunkt der angekuendigten US-Beweise
* Regierung will Mehrwertsteuer nicht erhoehen
* Arbeitsrecht auf dem Pruefstand
* Bundestag diskutiert ueber Beschaeftigungspolitik
* Wahlbetrugsausschuss befragt Wirtschaftsforscher
* Gedenken an die "Weisse Rose"
* Forderung nach mehr Zivilcourage
* 41. Verkehrsgerichtstag
* Landes-Wahlkampfendspurt
* Zahl der Erwerbstaetigen sinkt in Baden-Wuerttemberg
* Studenten protestieren gegen Gebuehren
* Rheinland-pfaelzische Landesgesetze online abrufbar
* Koeln wird kuenftig von schwarz-gruen regiert
* Atom-Untersuchungsausschuss
* Schavan soll fuer Landes-CDU neues Grundsatzprogramm entwickeln
* Umsatz-Minus von 3,5 Prozent im Einzelhandel
* BMW verzeichnet Umsatzrekord
* Ortsgespraeche sollen offenbar billiger werden
* SAP meldet positive Jahresbilanz
* Finanzkrise beim 1. FC Kaiserslautern
* Optimismus bei Hymer
* Bundeslaender haften fuer TUeV und DEKRA
* Nuernberger Spielwarenmesse eroeffnet
* Ausstellung "Koerperwelten" verboten
* Heidelberger Dreifachmord aufgeklaert
* Urteil im Kindstoetungsprozess
* Starker Schneefall fuehrt zu Verkehrsbehinderungen
* Skilifte im Hunsrueck in Betrieb
* Deutsche Handballer im WM-Halbfinale
* Boerse



Kritik an gemeinsamer Erklaerung europaeischer Staaten

Athen. Der amtierende EU-Ratspraesident Simitis kritisiert die Irak-Erklaerung von acht europaeischen Staaten. Der offene Brief trage nicht zu einer gemeinsamen Position bei. Simitis verlangte, dass sich die Mitglieds-Staaten und die Beitritts-Kandidaten beim Thema Irak besser abstimmen. In der Erklaerung fordern die acht Laender, dass der Irak in jedem Fall entwaffnet werden muesse. Unterzeichnet haben ihn die Staats- und Regierungschefs von Grossbritannien, Daenemark, Tschechien, Polen, Ungarn, Italien, Spanien und Portugal. Die Bundesregierung sieht sich durch die Forderungen in Europa nicht isoliert. Regierungssprecher Anda sagte, die Koalition wolle ebenfalls ein rasches Ende des Irak-Konflikts ohne Krieg sowie die Umsetzung der Resolution des UNO-Sicherheitsrats. Auf die Forderung der acht Regierungschefs nach einer engen Zusammenarbeit in der Irak-Politik mit den USA ging der Regierungssprecher nicht direkt ein.


Foerderung fuer Ostdeutschland wird gekuertzt

Ostdeutschland muss sich im Zuge der Ost-Erweiterung der EU auf drastische Kuerzungen der finanziellen Foerderungen aus Bruessel gefasst machen. Nach dem Beitritt der relativ armen Laender Ost- und Mitteleuropas werde die EU vorrangig diese Regionen foerdern, sagte EU-Regionalkommissar Barnier. Neuen Finanzplanung zufolge soll fast ganz Ostdeutschland nach 2007 seinen Anspruch auf die hoechste Foerderstufe verlieren. Barnier versprach aber grosszuegige Uebergangshilfen. In den Jahren 2000 bis 2007 fliessen mehr als 20 Milliarden Euro nach Ostdeutschland.


Kritik am Zeitpunkt der angekuendigten US-Beweise

Berlin. Bundeskanzler Schroeder bleibt bei seinem Nein zu einem Irak-Krieg. In Fernsehinterviews sagte der Kanzler, Deutschland werde sich dafuer einsetzen, dass die Waffeninspekteure der Vereinten Nationen mehr Zeit bekommen. Ausserdem kritisierte er den Zeitpunkt der Ankuendigung neuer Geheimdienst-Informationen seitens der USA. Praesident Bush hatte gestern in seiner Rede zur Lage der Nation angekuendigt, Mitte kommender Woche Beweise fuer irakische Massenvernichtungswaffen vorzulegen. Schroeder sagte dazu, er haette sich gewuenscht, dass diese Beweise frueher auf den Tisch gelegt worden waeren.


Regierung will Mehrwertsteuer nicht erhoehen

Berlin. SPD und Gruene wollen sich im Bundestag darauf festlegen, die Mehrwertsteuer nicht zu erhoehen. Rot-gruen einigte sich auf einen gemeinsamen Antrag, ueber den am Freitag im Bundestag abgestimmt werden soll. Der parlamentarische Geschaeftsfuehrer der Gruenen-Bundestagsfraktion, Beck, sagte, die Union muesse dann beim Thema Mehrwertsteuer endlich Farbe bekennen. Die Opposition hatte SPD und Gruenen mehrfach unterstellt, sie wolle die Mehrwertsteuer erhoehen. Zuletzt war von einer Erhoehung um zwei Prozentpunkte auf 18 Prozent die Rede.


Arbeitsrecht auf dem Pruefstand

Berlin. Das Bundeswirtschaftsministerium will nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" das Arbeitsrecht weit staerker reformieren als bisher angenommen. Unter Berufung auf ein internes Papier schreibt die "Welt", es wuerden weitgehende Aenderungen bei der betrieblichen Mitbestimmung und bei der Teilzeitarbeit erwogen. Beispielsweise koennte die Groesse der Betriebe angehoben werden, in denen ein Betriebsrat gewaehlt werden muss. Gleiches gilt fuer die Teilzeitarbeit, die jetzt bereits ab fuenf Mitarbeitern auf Wunsch des Arbeitnehmers gewaehrt werden muss. Darueberhinaus prueft das Wirtschaftsministerium - laut "Welt" - eine weitere Freigabe der Ladenschlusszeiten, um mehr Wettbewerb zu schaffen. Schliesslich berichtet die Zeitung von Plaenen, die Arbeitslosenhilfe auf rund zehn Prozent mehr als den durchschnittlichen Sozialhilfesatz zu begrenzen.


Bundestag diskutiert ueber Beschaeftigungspolitik

Berlin. Im Bundestag haben die Parteien ueber den besten Weg zu mehr Beschaeftigung gestritten. Anlass war eine Debatte ueber die Mittelstandsfoerderung. Wirtschaftsminister Clement erlaeuterte seine Mittelstands-Initiative. Sie sieht einen Abbau von Buerokratie, Minimal-Steuern fuer Kleinstunternehmen und Existenzgruender und eine bessere Kapital-Ausstattung der Firmen vor. Der CDU-Politiker Merz nannte Clements Programm durchaus diskussionswuerdig. Noetig sei aber zuerst ein Kurswechsel vor allem gegenueber den Gewerkschaften.


Wahlbetrugsausschuss befragt Wirtschaftsforscher

Berlin. Der Untersuchungsausschuss "Wahlbetrug" hat Wirtschaftsforscher befragt. Die konnten nicht aufklaeren, ob die Bundesregierung vor der Wahl bewusst falsche Angaben zur Finanzlage gemacht hat. Zwar raeumten die fuenf Forscher ein, dass es bereits im Spaetsommer 2002 Hinweise auf eine deutlich schlechtere Kassenlage gegeben habe. Die volkswirtschaftlichen Prognosen seien aber erst nach der Wahl offiziell korrigiert worden. CDU und CSU erklaerten, die Aussagen haetten den Vorwurf des Wahlbetrugs bestaetigt. Die SPD wertete die Angaben dagegen als Entlastung fuer die Bundesregierung.


Gedenken an die "Weisse Rose"

Muenchen. Bundespraesident Rau haelt heute eine Vorlesung an der Muenchner Ludwig-Maximilians-Universitaet. Anlass ist das Gedenken an die Widerstandsgruppe "Weisse Rose". Die Gruppe um die Geschwister Scholl und ihren Professor Kurt Huber hatte waehrend der Nazi-Diktatur zum Widerstand aufgerufen. Genau heute vor 60 Jahren, am 30. Januar 1943, wurden Hans und Sophie Scholl verhaftet und anschliessend von den Nationalsozialisten getoetet.


Forderung nach mehr Zivilcourage

Mainz. Zum 70. Jahrestag der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten am Donnerstag hat der rheinland-pfaelzische Ministerpraesident Beck im Internet mit Interessierten ueber die Gefahren von Antisemititsmus und Fremdenfeindlichkeit gechattet. Er rief zu mehr Zivilcourage im Umgang mit Rechtsradikalen auf. Der Einzelne sei gefordert, rechtsradikale Handlungen und Meinungen zu erkennen und sich klar und deutlich dagegen zu stellen, forderte er. Ein "vernuenftiges Zuwanderungsgesetz" ist fuer Beck die Grundlage, um unberechtigte Aengste und Unsicherheiten der Buerger abzubauen. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte es in einem Zeitungsbericht kritische Stimmen gegeben, die die Kosten fuer den Chat zu teuer befanden. Regierungssprecher Walter Schumacher wies jedoch die Kritik zurueck und betonte, Chats seien wichtig, um den Buergern die Moeglichkeit zu geben, mit Politikern ueber aktuelle Themen zu sprechen. Die Staatskanzlei werde deshalb auch kuenftig Chats anbieten.


41. Verkehrsgerichtstag

Goslar. Zum Auftakt des 41. Deutschen Verkehrsgerichtstages ging es um die Risiken durch rasende Kleintransporter. Der Praesident des Verkehrsgerichtstages, Mack, forderte ein Tempolimit fuer solche Fahrzeuge. Generalbundesanwalt Nehm empfahl ein maximales Tempo von 130 km/h fuer Kleinlastwagen. Nach Angaben von Experten sind inzwischen etwa 1,8 Millionen Klein-Lkw auf Deutschlands Strassen unterwegs - ohne Tempolimit und Lenkzeitbeschraenkungen fuer die Fahrer.


Landes-Wahlkampfendspurt

Mit Grosskundgebungen haben die Parteien den Endspurt des Wahlkampfs in Hessen und Niedersachsen begonnen. Auf Veranstaltungen in Hannover, Braunschweig, Wiesbaden und Frankfurt am Main wollen auch Bundeskanzler Schroeder (SPD) und CDU-Chefin Merkel noch einmal Waehler mobilisieren. Die hessischen Gruenen haben in Frankfurt am Main Aussenminister Fischer zu Gast. Zu den Liberalen in Darmstadt kommt FDP-Fraktionschef Gerhardt. In beiden Laendern deuten Umfragen auf einen klaren Sieg der Christdemokraten hin. In Hessen koennte die CDU demnach sogar ein absolute Mehrheit erreichen.


Zahl der Erwerbstaetigen sinkt in Baden-Wuerttemberg

In Baden-Wuerttemberg ist die Zahl der Erwerbstaetigen im vergangenen Jahr leicht gesunken. Es ist nach Angaben des Statistischen Landesamts vom Donnerstag der erste Rueckgang seit 1995. Im Jahr 2002 gingen gut 5,3 Millionen Menschen in Baden-Wuerttemberg einer Arbeit nach, rund 0,1 Prozent weniger als 2001. Lediglich die Dienstleistungs-Branche konnte ihren Personalbestand erhoehen. Knapp zwei Drittel der Beschaeftigten im Land arbeiten auf diesem Gebiet. Sozialminister Friedhelm Repnik nannte die Entwicklung alarmierend. Die angestrebte bessere Vermittlung von Arbeitslosen sei noch nicht erreicht.


Studenten protestieren gegen Gebuehren

Konstanz/Freiburg. Mit mehreren Demonstrationen haben Studenten am Donnerstag Front gegen die geplanten Studiengebuehren gemacht. An Protestmaerschen am Donnerstag in Freiburg und Tuebingen nahmen nach Polizeiangaben 900 Menschen teil. Laut Veranstalter waren es fast 1300 Teilnehmer. In Karlsruhe und Konstanz machte sich der akademische Nachwuchs mit Aktionen an den Hochschulen fuer "ein sozial durchlaessiges und gebuehrenfreies" Studium stark. Die Proteste richten sich gegen Ueberlegungen der CDU/ FDP-Landesregierung, wegen der schlechten Haushaltslage Studiengebuehren zu erheben. Eine Sprecherin des Wissenschaftsministeriums versicherte unterdessen, das Ministerium plane derzeit keine Erhebung von Studiengebuehren. Die FDP hatte dagegen im Dezember eine Gebuehr von 500 Euro pro Semester ins Gespraech gebracht. Im Maerz will die Landesregierung jedoch beim Bundesverfassungsgericht Klage gegen das bundesweite Verbot von Studiengebuehren einreichen.


Rheinland-pfaelzische Landesgesetze online abrufbar

Mainz. Ueber eine Internet-Datenbank sind seit Donnerstag rheinland-pfaelzische Landesgesetze online abrufbar. Justizminister Herbert Mertin (FDP) gab in Mainz die Seiten unter der Adresse www.justiz.rlp.de frei. in Mainz frei. Auf dem juristischen Internetportal des Landes Rheinland-Pfalz koennen kostenlos die wichtigsten Rechtsvorschriften recherchiert werden. Das Internetangebot sei Teil der Multimedia-Initiative "Internet fuer alle" der Landesregierung, betonte Mertin. "Das Land hat ein grosses Interesse daran, den Buergerinnen und Buergern einen moeglichst kostenfreien und einfachen Zugriff auf Gesetze und Verordnungen zu ermoeglichen", erklaerte Justizminister Mertin. Das Angebot ist barrierefrei konzipiert, d.h. auch sehbehinderte Menschen koennen das Angebot als Text anzeigen und nach eigenen Wuenschen vergroessern. Auch eine synthetische Spracheingabe und -ausgabe oder die Verwendung einer Tastatur fuer Blindenschrift ist moeglich. Parallel dazu wurde laut Ministerium auch fuer die Beamten in den Landesbehoerden ein Informationssystem zum gesamten rheinland-pfaelzischen Landesrecht und zum Bundesrecht eingefuehrt. Dies soll Schnelligkeit und Effizienz in den Behoerden foerdern.


Koeln wird kuenftig von schwarz-gruen regiert

Als erste Millionenstadt wird Koeln kuenftig von einem schwarz-gruenen Buendnis regiert. Die Ratsfraktionen von CDU und Gruenen wurden sich ueber noch strittige Personalfragen einig. Die Gruenen uebernehmen in der Stadtverwaltung kuenftig das Dezernat fuer Soziales, Wohnungswesen und Beschaeftigungsfoerderung. Das Oberbuergermeisteramt bekleidet weiter CDU-Politiker Schramma. Die bisherige CDU-FDP-Koalition war Mitte Januar gescheitert, weil die Buendnispartner sich nicht ueber den Verkauf von Anteilen an der Wohnungsbaugesellschaft GAG einigen konnten. Die Verkaufsplaene sind nun vom Tisch.


Atom-Untersuchungsausschuss

Stuttgart. Der baden-wuerttembergische Umweltminister Ulrich Mueller hat Kritik an der Atomaufsicht nach den Pannen im Reaktor Philippsburg im Sommer 2001 zurueckgewiesen. Vor dem Atom-Untersuchungsausschuss des Landtags sagte Mueller am Donnerstag, die Verantwortung fuer die Sicherheit der Atomkraftwerke liege bei deren Betreibern. Die im Ministerium angesiedelte Atomaufsicht muesse lediglich die Einhaltung der Sicherheitsregeln kontrollieren. Hier arbeite Baden-Wuerttemberg im Laendervergleich sehr sorgfaeltig. Die Opposition wirft dem Umweltminister vor, die Pannen im August 2001 falsch eingeschaetzt zu haben. Dort war in drei von vier so genannten Flutbehaeltern des Notkuehlsystems eine zu geringe Borsaeurekonzentration festgestellt worden. Obwohl diese zur Beherrschung eines Stoerfalls erforderlich waere, wurde der Betrieb des Reaktors fortgesetzt.Gerhard Goll, EnBW-Chef, raeumte anschliessend vor dem Ausschuss erneut ein, im Umgang mit der Panne seien Fehler gemacht worden. "Wir haben eine hundertprozentige Verantwortung fuer den sicheren Betrieb unserer Anlagen", betonte er. Diese koenne auch nicht teilweise auf die Atomaufsicht oder den TUeV als Gutachter abgewaelzt werden. Nach eigenen Angaben war Goll im Urlaub, als die Verletzung der Sicherheitsregeln bekannt wurde.


Schavan soll fuer Landes-CDU neues Grundsatzprogramm entwickeln

Stuttgart. Kultusministerin Annette Schavan soll fuer die Landes-CDU ein neues Grundsatzprogramm entwickeln. Das berichten die "Stuttgarter Nachrichten" am Donnerstag. Schavan soll dafuer eine Kommission "CDU 2012" mit prominenten Beratern aus dem oeffentlichen Leben berufen, darunter der stellvertretende Bosch-Chef Todenhoefer und der Baden-Badener Festspielhaus-Intendant Moelich-Zebhauser. Zu den 25 Mitgleidern des Gremiums gehoeren natuerlich auch zahlreiche Politiker. Das alte Grundsatzprogramm der Suedwest-CDU stammt aus dem Jahr 1991.


Umsatz-Minus von 3,5 Prozent im Einzelhandel

Berlin. Der Handel klagt ueber weitere Umsatzeinbussen. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels teilte mit, dass die Branche im Jahr 2002 nur noch 365 Milliarden Euro umgesetzt hat. Das sind 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Zu den Verlierern gehoeren Fachgeschaefte und Kaufhaeuser. Bei Lebensmitteln haette der Verbraucher nicht so viel gespart. Verantwortlich fuer den schlechten Umsatz sei, so der Einzelhandel, das Stimmungstief der Verbraucher, die hohe Arbeitslosigkeit und der Anstieg der Steuern und Abgaben.


BMW verzeichnet Umsatzrekord

Muenchen. BMW hat im vergangenen Jahr einen Umsatzrekord erzielt. Er stieg um 9,9 Prozent auf mehr als 42 Milliarden Euro. Der Aufschwung habe auch fuer mehr als fuenftausend neue Arbeitsplaetze gesorgt, hiess es. Insgesamt arbeiten jetzt weltweit mehr als 101-tausend Menschen bei BMW, dreiviertel davon in Deutschland.


Ortsgespraeche sollen offenbar billiger werden

Bonn. Die Deutsche Telekom will ab 1. Februar offenbar die Telefongebuehren fuer Analog-Anschluesse senken. Wie die "Bildzeitung" berichtet, sollen dabei die Kosten pro Gespraech je nach Tageszeit und Gespraechsdauer um bis zu 50 Prozent ermaessigt werden. Im Orts-Nahbereich bis 20 Kilometer koennen Kunden bereits ab naechstem Samstag ab 21.00 Uhr und das ganze Wochenende lang fuer die bisherige Gebuehreneinheit von sechs Cent vier statt 2,5 Minuten lang telefoniert, schreibt das Blatt.


SAP meldet positive Jahresbilanz

Walldorf. Der Softwarehersteller SAP hat am Donnerstag die vorlaeufige Jahresbilanz fuer 2002 bekannt gegeben. Danach erzielte das weltweit drittgroesste Softwareunternehmen bei stagnierendem Umsatz eine Ergebnisverbesserung von 1,3 auf 1,6 Milliarden Euro. Der operative Gewinn ohne die Sonderaufwendungen stieg um fast drei Prozentpunkte auf 22,7 Prozent. Der Umsatz von SAP kletterte erwartungsgemaess um ein Prozent auf 7,4 Milliarden Euro zu. Fuer 2003 erwartet der Softwarekonzern eine Steigerung des Gewinns um etwa einen Prozentpunkt.


Finanzkrise beim 1. FC Kaiserslautern

Kaiserslautern. Angesichts der schweren Finanzkrise sucht der Vorstand des Fussball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern nach einem Sanierungskonzept. Vorstandschef Jaeggi bezeichnet die Lage als dramatisch. Das Finanzamt hat gestern Nachforderungen beim FCK von insgesamt 12,9 Millionen Euro angemeldet. Der fruehere Vorstand soll Lohnsteuer fuer Lizenzspieler nicht korrekt abgefuehrt haben. Das Land Rheinland-Pfalz wird dem 1. FC Kaiserslautern kein zusaetzliches Geld geben. Das kuendigte Finanz-Staatssekretaer Deubel an.


Optimismus bei Hymer

Stuttgart. Der Reisemobil- und Wohnwagenhersteller Hymer hat in den ersten vier Monaten des laufenden Geschaeftsjahres 2002/03 sechs Prozent Umsatz eingebuesst. Trotzdem zeigte sich Vorstandschef Hans-Juergen Burkert am Donnerstag in Stuttgart optimistisch, da das Unternehmen mit vollen Auftragsbuechern ins laufende Jahr gestartet sei. Er rechne wie im Vorjahr mit einem Umsatz von rund 590 Millionen Euro, vielleicht auch etwas mehr. Von September bis Dezember, den ersten vier Monaten des Geschaeftsjahres, ging der Umsatz auf 170,7 Millionen Euro zurueck. Der Auftragsbestand dagegen stieg um 28 Prozent. Hymer erwartet im Konzern ein Vorsteuerergebnis in Hoehe des Vorjahres von rund 27 Millionen Euro.


Bundeslaender haften fuer TUeV und DEKRA

Fehlerhafte Arbeit der Mitarbeiter von Einrichtungen fuer die Kraftfahrzeug-Hauptuntersuchung (TUeV, DEKRA) kann fuer die Bundeslaender teuer werden. Das Koblenzer Oberlandesgericht entschied, dass die Mitarbeiter bei einem Unfall durch technische Defekte nicht nur dem Fahrzeughalter sondern auch anderen Unfallopfern zum Schadensersatz verpflichtet sind. Das Urteil wurde am Donnerstag in der "Neuen Juristischen Wochenschrift" veroeffentlicht. Im strittigen Fall war das Fahrzeug der Klaegerin mit einem entgegenkommenden Wagen kollidiert. Bei einer Untersuchung des Fahrzeugs des Unfallverursachers wurden gravierende Maengel an der Hinterradachse entdeckt. Gutachter waren der Meinung, dass dies bei der regelmaessigen, gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchung haette auffallen muessen. Die Richter hielten den betroffenen Mitarbeitern vor, ihre Arbeitspflicht verletzt zu haben. Dafuer muesse in diesem Fall das Land Rheinland-Palz einstehen.


Nuernberger Spielwarenmesse eroeffnet

Nuernberg. In Nuernberg ist am Vormittag die 54. Spielwarenmesse eroeffnet worden. Der bayerische Ministerpraesident Stoiber sagte zu Beginn der Veranstaltung, es sei ein hervorragender Beleg fuer die Attraktivitaet des Wirtschaftsraums Nuernberg, dass sich ueber 2.700 Aussteller mit einer Million Produkten aus der Spiewarenbranche hier praesentieren. Im Mittelpunkt der Messe stehen klassische Spielzeuge und technische Neuheiten. Branchenangaben zufolge wird auf der sechs Tage langen Veranstaltung der Grossteil des Jahresumsatzes der Spielwarenindustrie getaetigt.


Ausstellung "Koerperwelten" verboten

Muenchen. Die bayerische Landeshauptstadt hat gestern Abend die fuer Februar geplante Ausstellung von Leichen und Leichenteilen verboten. Unter dem Titel "Koerperwelten" wollte der Anatom Gunther von Hagens so genannte Plastinaten zeigen - darunter versteht man praeparierte menschliche Koerper und Organe. Der Stadtrat begruendete das Verbot unter anderem mit der bayerischen Bestattungs-Verordnung. Danach muss eine Leiche spaetestens vier Tage nach dem Tod bestattet sein. Zudem sahen die Stadtpolitiker durch die geplante Ausstellung die Menschenwuerde in Frage gestellt. Kreisverwaltungsreferent Blume-Beyerle sagte, bei der Abwaegung zwischen dem Schutz der Menschenwuerde und der freien Entfaltung der Persoenlichkeit habe man sich fuer ersteres entschieden. Der Politiker woertlich: "Wenn der Tod zum Spektakel wird, hat der Mensch keine Chance, in Wuerde Mensch zu bleiben."


Heidelberger Dreifachmord aufgeklaert

Heidelberg. Der Dreifachmord in einer Heidelberger Arztpraxis ist aufgeklaert. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Nachmittag auf einer Pressekonferenz bekannt gaben, handelt es sich bei dem Taeter um einen 52-jaehrigen Mann aus Mannheim. Er hat die Tat bereits gestanden.Da der Mann mit der Kreditkarte des Arztes zweimal 500 Euro an Bankautomaten in Mannheim abgehoben habe, sei von einem Raubmord auszugehen. Der Sozialhilfeempfaenger Karl-Heinz B. sei am heutigen Donnerstag um 12.00 Uhr in seiner Wohnung festgenommen worden. Dabei leistete er keinen Widerstand. Zudem soll er vor der Festnahme bereits einen Gestaendnisbrief vorbereitet haben. Der Festgenommene ist offenbar kein Bekannter der Arztfamilie. Ein Heidelberger Kinderarzt, seine Frau und eine Arzthelferin waren am Tag vor Heiligabend in der Praxis in Heidelberg-Ziegelhausen erdrosselt worden. Aufgrund von Fingerabdruecken, die am Tatort gesichert wurden, und einer Speichelprobe sei der Tatverdaechtige eindeutig ueberfuehrt worden, teilte die Polizei mit. Die entscheidende Spur fuer die Ermittler waren nach Polizeiangaben die Kippen einer seltenen Filterzigarillo-Marke. Diese hatte der Mann am Tatort zurueckgelassen. Die Polizei geht davon aus, dass das Motiv fuer die Tat Habgier gewesen ist. Noch Anfang der Woche hatte ein Brief an die Sonderkommission fuer Aufsehen gesorgt, in dem der Taeter erklaert hatte, bereits ausser Landes zu sein. Die DNA-Spuren auf dem Brief waren mit denen identisch, die die Polizei am Tatort gefunden hatte.


Urteil im Kindstoetungsprozess

Das Landgericht in Konstanz hat am Donnerstag einen 26jaehrigen Mann wegen Totschlags eines Saeuglings zu acht Jahren Haft verurteilt. Er hatte gestanden, sein 14 Tage altes Kind auf Draengen der Mutter mit einer Plastikfolie erstickt zu haben. Die Frau soll vor ihrer Ehe bereits zwei weitere Saeuglinge, die aus anderen Beziehungen stammten, getoetet haben. Gegen die Mutter wird ein gesondertes Verfahren in Kuerze eroeffnet. Ihr heutiger Ehemann hatte nach eigenen Angaben von ihren frueheren Taten gewusst. Diese blieben lange unentdeckt, weil Aerzte den so genannten Ploetzlichen Kindstod attestierten. Als Motiv hatte die Frau angegeben, sich durch die Neugeborenen ueberfordert gefuehlt zu haben.


Starker Schneefall fuehrt zu Verkehrsbehinderungen

Trier. Starke Schneefaelle haben am Donnerstagmorgen in Rheinland-Pfalz stellenweise den Verkehr behindert. Nach Angaben der Polizei sind in Pruem (Eifel) einige Lastwagen liegen geblieben. Der Winterdienst fahre Dauereinsaetze. Bei Birkenfeld im Hunsrueck kam ein LKW auf verschneiter Strasse von der Strasse ab. Die Polizei Strassenhaus meldete am Morgen sieben Unfaelle mit Blechschaeden. Zwischen Nassau und Singhofen prallte ein Pkw vermutlich wegen Strassenglaette gegen einen Baum - der Fahrer wurde verletzt. Die Autobahnen in den betroffenen Regionen sind gestreut. Ein Entspannung der Wetterlage ist nicht in Sicht: Am Tag und in der Nacht auf Freitag wird weiter mit Schneefall gerechnet.


Skilifte im Hunsrueck in Betrieb

Wintersport. Am Erbeskopf und Idarkopf (Hunsrueck) sind die Skilifte wieder in Betrieb. Bis zu 8 Zentimeter Neuschnee sind gefallen. Die Pisten und Rodelbahnen befinden sich in einem guten bis sehr guten Zustand. Trotzdem ist Langlauf noch nicht ueberall moeglich. In der Eifel sind die Schlepplifte am Schwarzen Mann ab Freitag 13.00 Uhr wieder in Betrieb. Die Loipen sind auf einer Laengevon 9,5 Kilometern gespurt. Alle Eifelgemeinden meldeten mehr als 15 Zentimeter Schneehoehe und Temperaturen unter Null. Im Hohen Venn sind noch nicht alle Loipen gespurt. Im Centre Nature Botrange gibt es bis zu 40 Zentimeter hohen Schnee.


Deutsche Handballer im WM-Halbfinale

Povoa de Varzim. Bei der Handball-Weltmeisterschaft in Portugal hat das deutsche Team das Halbfinale erreicht. Im zweiten Hauptrundenspiel reichte dazu ein hart erkaempftes 31: 31-Unentschieden gegen Jugoslawien.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  0.9304 Euro
Kanada(1 $)  0.6088 Euro
England(1 Pfund)  1.5290 Euro
Schweiz(100 sfr)  68.027 Euro
Japan(100 Yen)  0.7792 Euro
Schweden(100 skr)  10.881 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:2679,75( aktuell )  
Dow-Jones-Index:8072,87( Stand 17:00 MEZ )  
8110,71( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:8316,81
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ