Vor der Diskussion des apostolischen Briefes des Papstes |
Der Muenchner Erzbischof Kardinal Wetter hofft auf eine einheitliche Haltung
des deutschen Episkopats zur Schwangerenberatung. Einen Tag vor der Sitzung
der Bischoefe ueber den noch nicht veroeffentlichten Papstbrief sagte Wetter,
die katholische Kirche wolle sowohl den Frauen helfen als auch den Kindern.
Ausserdem stehe man in einem Verhaeltnis von Treue und Glauben zum Staat,
sagte der Kardinal. Die Bischoefe werden morgen in Wuerzburg hinter
verschlossenen Tueren ueber den apostolischen Brief Johannes Pauls II
sprechen. Alle Vorabinterpretationen des Textes wurden inzwischen als
Spekulation bezeichent. Als sicher gilt allerdings, dass der Papst darum
bittet, keine Beratungen mehr vorzunehmen, die zu einer legalen Abtreibung
fuehren. Die Bonner CDU/CSU-Fraktion hofft, dass sich die katholische Kirche
nicht aus der Schwangerenkonfliktberatung zurueckzieht. Ihr Vorsitzender
Schaeuble meinte in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Ziel sei
schliesslich der Schutz ungeborenen Lebens.
Ueberraschend verlautete am Mittag, dass die deutschen Bischoefe bereits
heute ihre Beratungen ueber das Papstwort zur Schwangerenberatung aufnehmen
wollten. Die Mehrheit der Bischoefe werde bereits am heutigen Abend im
Wuerzburger Kloster Himmelspforten zusammenkommen, bestaetigte ein Sprecher
der deutschen Bischofskonferenz in Bonn. Der Vorsitzende der Konferenz,
Bischof Lehmann, habe darum gebeten, um mehr Zeit fuer die Beratungen zu
haben. Die Oeffentlichkeit solle am Dienstag informiert werden. Unterdessen
demonstrierten kirchliche Basisinitiativen vor dem Wuerzburger Dom fuer den
Verbleib der katholischen Kirche im staatlichen System zur
Schwangerenberatung. |
Diskussion um Laenderfinanzausgleich |
Muenchen. Bayern und Baden-Wuerttemberg wollen nur noch hoechstens ein halbes
Jahr ueber eine Aenderung des Laenderfinanzausgleichs verhandeln. Der
bayerische Ministerpraesident Stoiber erklaerte, sollten sich die
Empfaengerlaender weiter verweigern, wuerden beide Laender spaetestens bis
Juli eine Verfassungsklage einreichen. Eine politische Loesung habe jedoch
fuer ihn immer noch Vorrang vor einem Gang nach Karlsruhe, sagte Stoiber.
Schleswig-Holsteins Ministerpraesidentin Simonis kritisierte erneut die
Klagedrohung. Simonis erklaerte, kein Laenderfinanzminister habe Lust, die
Zahlen zu gewichten, wenn am Ende doch der Gang nach Karlsruhe stehe. Eine
Reform wuerde nach Ansicht Simonis den Laenderfinanzausgleich voellig
umkippen. |
FDP-Landesparteitag im Saarland |
Saarbruecken. Mit einer Rede des aus dem Amt scheidenden saarlaendischen
FDP-Vorsitzenden Teusch hat am Vormittag der Landesparteitag der FDP
begonnen. Teusch sagte, er sei sicher, dass die saarlaendische FDP, die bei
der letzten Landtagswahl nur 2.1 Prozent der Stimmen erreicht hatte, im
naechsten Jahr die Rueckkehr in den Landtag schaffen werde. Die Delegierten
des Parteitages wollen am Nachmittag einen neuen Landesvorsitzenden waehlen.
Als Favorit gilt der 69jaehrige Klump. |
Noch keine heisse Spur im Fall Carla |
Fuerth. Trotz rund 200 Hinweisen aus der Bevoelkerung hat die Kriminalpolizei
im Fall Carla noch keine heisse Spur. Das zwoelfjaehrige Maedchen aus dem
Kreis Wilhermsdorf bei Fuerth war am Donnerstagmorgen von einem etwa 40 Jahre
alten Unbekannten auf dem Weg zur Schule brutal ueberfallen und sexuell
missbraucht worden. Sie liegt in der Erlanger Universitaetsklinik im
kuenstlichen Koma. Ihr Zustand ist weiterhin kritisch, obwohl sich ihr
Kreislauf nach Polizeiangaben inzwischen stabilisiert hat. Die Ermittlungen
konzentrieren sich auf ein Fahrzeug vom Typ Opel Omega, das laut
Zeugenaussagen am Donnerstagmorgen ohne Licht und mit hoher Geschwindigkeit
vom Tatort, einem Feldweg nahe einem Weiher in Wilhermsdorf davongefahren
war. |
Pauschale Aufhebung von NS-Unrechtsurteilen gefordert |
Der Justizminister von Mecklenburg-Vorpommern Eggert verlangt eine pauschale
Aufhebung von NS-Unrechtsurteilen. Die Bonner Koalition duerfe dies nicht
laenger blockieren, sagte Eggert in Schwerin. Der SPD-Politiker betonte, die
von der CSU geforderte Einzelfallpruefung wuerde die Gerichte ueberfordern
und die Rehabilitierung der Betroffenen verzoegern. |
Diegl widerspricht Kanther in der Dopingdiskussion |
Der Praesident des deutschen Leichtathletikverbandes Diegl hat
Bundesinnenminister Kanther in der Dopingdiskussion widersprochen. Kanther
hatte erklaert, der deutsche Hochleistungssport sei manipulationsfrei. Davon
koenne keine Rede sein, auch wenn die Lage in der Bundesrepublik besser sei
als in anderen Staaten, betonte Diegl nun im Interview der Woche des
Deutschlandfunks. |
Das Wetter |
Anfangs vor allem im Westen und Sueden Deutschlands noch stark bewoelkt und
leichter Schneefall, spaeter auch dort wolkig. Nachmittags teils heiter und
zunehmend trocken. Hoechsttemperaturen -4 bis +2 Grad. Nachts vielfach klar
oder gering bewoelkt. Spaeter stellenweise Nebelfelder, Tiefsttemperaturen -5
bis -10, in Gebieten mit Schneedecke bis -15 Grad. |
Quellen |
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