GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Sa, 01.02.2003



* Deutschland uebernimmt fuer einen Monat Vorsitz im Sicherheitsrat
* ABC-Kraefte in Kuwait werden moeglicherweise verstaerkt
* Demonstrationen gegen Irak-Krieg in deutschen Staedten
* BND vermutet offenbar Produktion verbotener Kampfstoffe im Irak
* Noch keine Klaerung bezueglich Raketenangriff in Kabul
* Messerschmid aeussert sich zu Columbia-Absturz
* Bayern fordert Moeglichkeit von Bundeswehreinsaetzen im Innern
* Clement schlaegt Pflicht zu Ausbildung fuer junge Menschen vor
* Clement will sich nach Landtagswahlen mit der Union verstaendigen
* Stewens fordert Kuendigungsschutz erst nach zwei Jahren
* Vogt zu den Einschnitten im Kuendigungsrecht
* Union plant eigene Kommission fuer Sozialreformen
* Evangelische und katholische Kirche kritisieren Bush
* FDP haelt Kritik der Kirchen an Bush fuer haltlos
* ver.di-Landesbezirksfrauenkonferenz in Frankenthal
* DRK-Baden erwartet Finanzloch
* Dreyre gegen zusaetzliche Versicherung fuer Freizeitsportler
* Kinder in Rheinland-Pfalz sollen frueher aufgeklaert werden
* Landtagswahlen: CDU vor Triumph
* Baden-Wuerttemberg will ohne Schily in Tarifverhandlungen
* Teufel will Auslaender nur nach strengen Regeln einwandern lassen
* BMW-Chef zum Unternehmer des Jahres gewaehlt
* Kritik des Kartellamts an Fusion e.on mit Ruhrgas
* Fuehrerschein mit 17 bleibt umstritten
* Russland gedenkt an Schlacht von Stalingrad
* Beschwerden innerhalb der Bundeswehr nehmen zu
* Palaestinenser unter Verdacht geplanter Attentate festgenommen
* Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verkaufs nicht zustellbarer Pakete
* Baubeginn fuer Rheinbruecke zwischen Kehl und Strassburg
* Sport-Fachmesse 'Ispo' hat begonnen
* Westerwelle muss vor Breisacher Narrengericht
* Fussball-Bundesliga
* Friedrich hilft bei Aufklaerung um Steuernachforderungen an den FCK
* Deutsche Handballer erreichen WM-Finale
* Heftige Schneefaelle in Baden-Wuerttemberg
* Lawinengefahr in den Alpen



Deutschland uebernimmt fuer einen Monat Vorsitz im Sicherheitsrat

New York. Deutschland hat heute fuer einen Monat den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen uebernommen. Bundesaussenminister Fischer will bereits am Mittwoch nach New York fliegen, um eine Sitzung des Rats zu leiten. Dabei will der amerikanische Aussenminister Powell Informationen vorlegen, wonach der Irak ueber Massenvernichtungswaffen verfuegt. Das Magazin "News Week" berichtet, dass die USA ueber Abhoerprotokolle verfuegen, die belegen sollen, dass der Irak die Waffenkontrolleure der UNO wiederholt belogen hat. Weiter unklar ist allerdings, ob Powell tatsaechlich belegen kann, dass der Irak ueber atomare-, chemische- oder biologische Waffen verfuegt.


ABC-Kraefte in Kuwait werden moeglicherweise verstaerkt

Die in Kuwait stationierten deutschen ABC-Abwehrkraefte sollen im Falle eines Irak-Krieges moeglicherweise verstaerkt werden. Ueber diesen Schritt denkt die Fuehrung der Bundeswehr derzeit nach. Es sei eine "Frage der Sicherheit unserer Soldaten", sagte Generalinspekteur Schneiderhan der "Leipziger Volkszeitung". Derzeit seien 59 Soldaten am Golf stationiert, weitere 200 stuenden in Marschbereitschaft. "Ich kann die 59 Soldaten nicht alleine da lassen", sagte Schneiderhan. Das ABC-Abwehrbataillon ist im Rahmen des Anti-Terror-Kampfes im Nachbarstaat des Irak stationiert.


Demonstrationen gegen Irak-Krieg in deutschen Staedten

Duesseldorf. Tausende Menschen haben in mehreren deutschen Grossstaedten wieder friedlich gegen einen drohenden Irak-Krieg demonstriert. Allein in der nordrhein-westfaelischen Landeshauptstadt Duesseldorf versammelten sich rund 5.000 Demonstranten. In Osnabrueck zogen 3.000 Menschen durch die Innenstadt, in Jena waren es 1.500. Bei einer Protestkundgebung in Ulm sagte der Gruenen-Bundestagsabgeordnete Winfried Hermann, wer mit Bomben ein Land bedrohe, schuere Hass und Terrorismus.


BND vermutet offenbar Produktion verbotener Kampfstoffe im Irak

Der Bundesnachrichtendienst (BND) soll nach "Focus"-Informationen detaillierte Erkenntnisse ueber eine irakische Produktion verbotener Waffen haben. Demnach stellt der Irak in als Lastwagen getarnten Labors Kampfstoffe her, um so die Waffenkontrollen der UNO umgehen zu koennen. Einige Bauteile der mobilen Labors koennten laut dem Artikel aus Deutschland stammen. Der "Spiegel" schreibt, Bagdad streite die Existenz der Labors nicht ab. Es handle sich dabei um Wagen, die die Aufgabe haetten, Lebensmittel und Getreide vor Schimmel- und Pilzbefall zu schuetzen.


Noch keine Klaerung bezueglich Raketenangriff in Kabul

Kabul. Die Bundeswehr konnte noch nicht klaeren, ob es sich bei den Explosionen in der Naehe ihres Stuetzpunktes um einen Raketenangriff gehandelt hat. Die Explosionen ereigneten sich gestern Abend. 500 Meter vom Stuetzpunkt entfernt wurde eine Detonation bemerkt, in groesserer Entfernung gab es dann weitere Explosionen. Verletzt wurde niemand. Zuletzt war Mitte Dezember auf den deutschen Stuetzpunkt in Kabul ein Anschlag veruebt worden. Dabei war der afghanische Attentaeter ums Leben gekommen. In zehn Tagen uebernimmt Deutschland gemeinsam mit den Niederlanden das Kommando ueber die Internationale Afghanistan-Schutztruppe. Derzeit befinden sich 1700 Bundeswehrsoldaten in Kabul.


Messerschmid aeussert sich zu Columbia-Absturz

Reutlingen. Der deutsche Astronaut Ernst Messerschmid hat die Vermutung geaeussert, die verunglueckte Raumfaehre Columbia koenne durch den Verlust eines Hitzeschutzes oder eines Systems zur Fluglagekontrolle abgestuerzt sein. Darauf deuteten erste Vermutungen der NASA hin, sagte Messerschmid am Samstag wenige Stunden nach dem Unglueck in Reutlingen. Eine Explosion des Shuttles halte er fuer wenig wahrscheinlich, sagte der Wissenschaftsastronaut, der 1985 mit der Raumfaehre Challenger ins All geflogen war. Die NASA hatte am Nachmittag waehrend des Landeanfluges den Kontakt mit der Raumfaehre verloren. Kurz darauf ging die Columbia in einer Hoehe von etwa 60.000 Metern in einem Feuerball auf. Es gilt als ausgeschlossen, dass eines der sieben Mitglieder der Besatzung das Unglueck ueberlebt hat.


Bayern fordert Moeglichkeit von Bundeswehreinsaetzen im Innern

Muenchen. Die bayerische Staatsregierung hat eine Grundgesetz-Aenderung formuliert, mit der die Bundeswehr bei Terroranschlaegen eingesetzt werden kann. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet ueber den bayerischen Vorschlag. Hintergrund ist der Vorfall mit einem gekaperten Motorsegler Anfang Januar in Frankfurt. Der bayerische Ministerpraesident Stoiber will, dass in solchen Faellen die Polizei kuenftig die Luftwaffe anfordern kann, um eine Bedrohungslage zu klaeren. Bisher darf die Bundeswehr im Innern nur bei Natur-Katastrophen und Ungluecksfaellen gerufen werden. Bundesinnenminister Schily hatte hingegen vorgeschlagen, ein Luftpolizeigesetz einzufuehren, in dem die Zusammenarbeit von Polizei und Streitkraeften in Extremfaellen geregelt werden soll.


Clement schlaegt Pflicht zu Ausbildung fuer junge Menschen vor

Berlin. Bundesarbeitsminister Clement hat eine Job-Pflicht fuer junge Menschen vorgeschlagen. Demnach muessten Jugendliche unter 25 Jahren, die Arbeitslosen- oder Sozialhilfe beantragen wollen, demnach zwingend eine Ausbildung absolvieren und danach arbeiten.


Clement will sich nach Landtagswahlen mit der Union verstaendigen

Berlin. Wirtschaftsminister Clement will sich nach den Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen mit der Union auf Reform der sozialen Sicherungssysteme verstaendigen. Dafuer sehe er "gute Chancen", sagte Clement im Fernsehsender NTV. Der stellvertretende Unions-Fraktions-Vorsitzende Schaeuble sicherte zu, die Union werde auch mit einer gestaerkten Mehrheit im Bundesrat keine Blockade-Politik betreiben. Nach Zeitungsberichten will die CDU eine eigene Kommission zur Reform des Sozialstaats bilden. Sie soll das Gegenstueck zur Ruerup-Kommission der Regierung sein und von dem frueheren Bundespraesidenten Herzog geleitet werden. Ein Regierungssprecher bestaetigte, dass Finanzminister Eichel den Wirtschaftsminister und Gesundheitsministerin Schmidt in einem Brief aufgefordert hat, weniger Schulden zu machen.


Stewens fordert Kuendigungsschutz erst nach zwei Jahren

Muenchen. Die bayerische Sozialministerin Stewens plaediert fuer eine Aenderung des Kuendigungsschutzes. Ihrer Meinung nach sollte er nach zwei Jahren Betriebszugehoerigkeit gelten und nicht - wie bisher -nach sechs Monaten. Stewens verspricht sich davon die Schaffung vieler Arbeitsplaetze. Die CSU-Politikerin bot in dieser Frage Bundeswirtschaftsminister Clement ihre Zusammenarbeit an. Auch in der SPD wird heftig ueber ein Lockerung des Kuendigungsschutzes diskutiert. So sagte der Vorsitzende des Bundestagssausschusses fuer Wirtschaft und Arbeit, Wend, Firmen sollten im Notfall Mitarbeiter entlassen koennen, die aelter sind, dem Betrieb schon laenger angehoeren oder Familie haben. Die baden-wuerttembergische SPD-Landesvorsitzende Vogt empfahl ihrer Partei, zur Durchsetzung schmerzhafter Reformen den Konflikt mit den Gewerkschaften nicht zu scheuen.


Vogt zu den Einschnitten im Kuendigungsrecht

Berlin. Die baden-wuerttembergische SPD-Vorsitzende Vogt hat ihre Partei zu schmerzhaften Reformen aufgefordert. Bei den noetigen Strukturreformen muss man nach ihren Worten auch zu Konflikten mit den Gewerkschaften bereit sein. Unterdessen sprach sich der SPD-Wirtschaftsexperte Wend fuer Einschnitte im Kuendigungsrecht aus. Firmen sollten demnach auch entlassen koennen, wenn die Mitarbeiter aelter sind oder dem Betrieb lange angehoeren. Dafuer muesse es dann gesetzliche Abfindungen geben. Die bayerische Sozialministerin Stewens zog in Erwaegung, einen Kuendigungsschutz erst dann in Kraft treten zu lassen, wenn ein Arbeitnehmer dem Betrieb zwei Jahre angehoert. Bislang gilt der Schutz schon nach sechs Monaten.


Union plant eigene Kommission fuer Sozialreformen

Berlin. Die Union will nach den Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen eine eigene Kommission zur Reform der Sozialsysteme einsetzen. Der fruehere Bundespraesident Herzog soll das Gremium leiten, das Alternativen zu den Vorschlaegen der Ruerup-Kommission erarbeiten soll.


Evangelische und katholische Kirche kritisieren Bush

Bad Neuenahr. Der Praeses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Kock, hat US-Praesident George W. Bush nach einem Zeitungsbericht einen "religioesen Fundamentalisten" genannt. Bush trete auf, als muesse er eine religioese Mission erfuellen. Aehnlich wuerden auch die Islamisten argumentieren, die zu heiligen Kriegen aufriefen. Die Vernunft habe es schwer, gegen eine solche Haltung anzukommen, so Kock weiter. Er kritisierte, Washington versuche nicht ernsthaft, eine diplomatische Loesung zu finden. Er habe wenig Hoffnung, dass ein Krieg noch zu verhindern sei. Die FDP-Bundestagsfraktion nannte die Aeusserungen Kocks "voellig inakzeptabel und masslos". Kock muesse sich oeffentlich entschuldigen, so Fraktionsvize Hoyer. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, bekraeftigte seine Ablehnung eines Irak-Krieges. In der "Bild am Sonntag" erklaert Lehmann: "Ein Krieg zum Sturz tyrannischer und bedrohlicher Regierungen oder zur Gefahrenvorbeugung - manchmal auch "Praeventivkrieg" genannt - ist sittlich nicht erlaubt." Aus Sicht der Kirche duerfe es Krieg nur zur Abwehr eines unmittelbaren Angriffs oder imKampf gegen Voelkermord geben.


FDP haelt Kritik der Kirchen an Bush fuer haltlos

Berlin. Die FDP nimmt US-Praesident Bush gegen die Kritik der Kirchen in Schutz. Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Hoyer forderte den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirchen, Kock, auf, sich oeffentlich zu entschuldigen. Seine Kritik an Bush sei voellig unannehmbar und masslos. Kock hatte die Drohungen Bushs gegen den Irak kritisiert und ihm vorgeworfen, er trete auf wie ein religioeser Fundamentalist. Es sei furchtbar, dass Bush den Krieg als Mittel der Menschheitsbefreiung und Erloesung beschreibe. Auch die Katholische Kirche hat die Kriegsdrohungen verurteilt. US-Praesident Bush hatte gestern nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Blair erklaert, ein Angriff auf den Irak sei eine Frage von Wochen.


ver.di-Landesbezirksfrauenkonferenz in Frankenthal

Frankenthal. Zentrale Themen der ersten ver.di-Landesbezirksfrauenkonferenz am Samstag sind die Gleichstellung der Frauen und die Reformen im Gesundheitswesen. An der Konferenz nehmen 110 Frauen teil. In ihrer Rede forderte die rheinland-pfaelzische Familienministerin Malu Dreyer (SPD) die Voraussetzungen fuer eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Junge Familien haetten den Wunsch, Kinder zu haben und gleichzeitig arbeiten zu gehen. Abiturientinnen und Studienanfaengerinnen haetten ihre maennlichen Mitschueler und Kommilitonen schon ueberholt. Dreyer betonte: "Wir koennen dieses Potenzial nicht brachliegen lassen." Die Gewerkschaft aeussert sich selbstkritisch: " Die in der ver.di-Satzung vorgesehene Gleichberechtigung ist in vielen Bereichen noch nicht umgesetzt", sagte die Leiterin des Bereichs Frauen- und Gleichstellungspolitik, Pia Mueller.


DRK-Baden erwartet Finanzloch

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Landesverband Baden rechnet in diesem Jahr mit einem Finanzloch von rund einer Million Euro bei der Notfallrettung. Ursache sei die Kostendeckelung im Gesundheitswesen, sagte Praesident Jochen Glaeser am Samstag auf der Landesversammlung in Buehl. Aus dem DRK-Verbandsbereich solle kein Geld mehr in den Rettungsdienst fliessen. Die Kassen muessten die Kosten uebernehmen. Eine Fusion mit dem DRK Baden-Wuerttemberg sei ueberfluessig. Ein Suedwest-Verband waere weit weg von der Basis. "Wir setzen auf eine verstaerkte Zusammenarbeit mit Stuttgart, aber nicht auf eine Fusion", sagte Glaeser. Daran aendere auch der Uebertritt des Kreisverbands Ueberlingen zum wuerttembergischen Nachbarverband nichts, ueber den die Versammlung abstimmt.


Dreyre gegen zusaetzliche Versicherung fuer Freizeitsportler

Mainz. Sozialministerin Malu Dreyer hat sich gegen eine zusaetzliche Versicherung von Sport- und Freizeitunfaellen ausgesprochen. Eine private Versicherung von Unfaellen sei hoechstens bei Risiko-Sportarten vorstellbar, nicht aber fuer den Breitensport, so die SPD-Politikerin gegenueber dpa am Samstag: "Natuerlich ist es machbar, wenn man sich ein paar Ski ausleiht, auch gleichzeitig fuer ein paar Euro eine Unfallversicherung abzuschliessen." Dreyer warnte vor Aenderungen im Gesundheitssystem, die das Interesse am Sport senken koennten: "Die Ansprechpartner des Protestes sind die Politiker, die Patienten sind das schwaechste Glied in der Kette. Es gibt keinen Grund, sie zu verunsichern." Der Sport spare dem Gesundheitssystem viel Geld, weil er die Menschen gesund halte. Dreyer reagierte damit auf Forderungen, bestimmte Unfaelle kuenftig vom Schutz der Krankenversicherung auszunehmen.


Kinder in Rheinland-Pfalz sollen frueher aufgeklaert werden

Mainz. Rheinland-pfaelzische Kinder sollten schon ab der vierten Klasse sexuell aufgeklaert werden. Das forderte der Landes-Kinderschutzbund auf seiner Mitgliederversammlung in Mainz. Hintergrund sei der dramatische Anstieg der Schwangerschaften bei den 12- bis 15-jaehrigen Maedchen, begruendete die Lanvorsitzende Jeanette Rott-Otte. Sie macht dafuer eine mangelnde Aufklaerung in Schule und Elternhaus verantwortlich. Unterstuetzt wird die Forderung vom ehemaligen Leiter der Landauer Forschungsstelle fuer Sexualwissenschaft und Sexualpaedagogik, Norbert Kluge. In Sachsen und Baden-Wuerttemberg sei sexuelle Aufklaerung an Grundschulen erfolgreich. "Wir haben nicht beruecksichtigt, dass die Maedchen sehr viel frueherreif sind", erklaerte Rott-Otte. Derzeit werde in Rheinland-Pfalz erst ab dem sechsten und siebten Schuljahr ueber die Pubertaet aufgeklaert.


Landtagswahlen: CDU vor Triumph

Alle Umfragen vor den Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen sagen einen doppelten Sieg fuer die Union voraus. Danach koennte in beiden Laendern kuenftig eine schwarz-gelbe Koalition regieren. Bundeskanzler Schroeder versuchte auch bei den letzten Wahlkampfveranstaltungen noch, das Blatt zu wenden. In Hannover trat er mit dem seit 1999 amtierenden Ministerpraesidenten Gabriel auf. Dieser rief die SPD auf, trotz schlechter Umfragewerte weiter um unentschlossene Waehler zu kaempfen. In beiden Laendern sind am Sonntag insgesamt gut zehn Millionen Menschen aufgerufen, einen neuen Landtag zu waehlen.


Baden-Wuerttemberg will ohne Schily in Tarifverhandlungen

Stuttgart. Baden-Wuerttemberg will sich bei Tarifverhandlungen fuer den oeffentlichen Dienst kuenftig nicht mehr von Bundesinnenminister Schily vertreten lassen. Der baden-wuerttembergische Finanzminister Gerhard Stratthaus sagte dem Magazin Focus, es sei besser, wenn ein Landesminister oder der Oberbuergermeister einer Grossstadt die Verhandlungen fuehre. Baden-Wuerttemberg erwaege ernsthaft den Ausstieg aus der Tarifgemeinschaft deutscher Laender. Ausserdem schlug Stratthaus vor, Beamte mehr leistungsorientiert zu bezahlen und ihnen nur noch ein Grundgehalt zu garantieren.


Teufel will Auslaender nur nach strengen Regeln einwandern lassen

Baiersbronn. Ministerpraesident Erwin Teufel (CDU) hat sich dafuer ausgesprochen, dass Auslaender weiterhin nur nach strengen Regeln zuwandern duerfen. Der Anwerbestopp muesse bleiben. Ein Zuzug koenne nur ausnahmsweise und in engen Grenzen befuerwortet werden, sagte Teufel am Samstag vor Kreisvorsitzenden des CDU-Landesverbandes in Baiersbronn (Kreis Freudenstadt). Teufel sieht die Chancen auf einen Kompromiss zwischen Regierung und Opposition durch die erneute Einbringung des Zuwanderungsgesetzes in den Bundestag schwer belastet. Zudem wies er darauf hin, dass sich durch die EU-Erweiterung die Arbeitsmigration innerhalb der EU und die Zuwanderung nach Deutschland "mit groesster Sicherheit" ausweiten wuerden.


BMW-Chef zum Unternehmer des Jahres gewaehlt

Muenchen. BMW-Chef Helmut Panke ist zum "Unternehmer des Jahres" gewaehlt worden. Als Auszeichnung bekam er gestern Abend auf der Muenchener Praterinsel den "Goldenen Bullen" ueberreicht. Panke wurde dafuer geehrt, dass er sich mit der Einfuehrung des Mini der Absatzkrise im Automobilsektor erfolgreich entgegengestellt hat. Er habe damit erheblich zu den Rekordumsaetzen des Unternehmens beigetragen. Ausserdem habe sich die BMW-Aktie gut behaupten koennen.


Kritik des Kartellamts an Fusion e.on mit Ruhrgas

Bonn. Der Praesident des Bundeskartellamts, Boege, hat die Fusion des Energiekonzerns e.on mit Ruhrgas kritisiert. E.on, so Boege, habe sein unternehmerisches Interesse mit Geld durchgesetzt. Unmittelbar vor einer angekuendigten Gerichtsentscheidung hatten neun Klaeger gestern ihre Beschwerden gegen die Fusion beim Oberlandesgericht Duesseldorf zurueckgezogen. E.on machte den klagenden Konkurrenzfirmen Zugestaendnisse in Hoehe von rund 90 Millionen Euro und willigte ausserdem in einen umfangreichen Tausch von Beteiligungen ein. Nach den Worten Boeges ist es den Klaegern eher um Bares als um das allgemeine wettbewerbliche Interesse gegangen.


Fuehrerschein mit 17 bleibt umstritten

Fuehrerschein schon mit 17? Der 41. Verkehrsgerichtstag in Goslar geht mit einer Empfehlung zur moeglichen Einfuehrung des Fuehrerscheins mit 17 Jahren zu Ende. Doch das Projekt ist umstritten. Die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbaende aeusserte sich skeptisch. Ihr Vorsitzender Bressensdorf sagte im Deutschlandfunk, es sei fraglich, ob sich die Unfallzahlen wie von Experten prognostiziert um bis zu 50 Prozent senken liessen.


Russland gedenkt an Schlacht von Stalingrad

In vielen Staedten Russlands ist am 1. Februar des 60. Jahrestages der Schlacht um Stalingrad im Zweiten Weltkrieg gedacht worden. Am Ort des Geschehens in der heutigen Stadt Wolgograd nahmen etwa eintausend Menschen an einer orthodoxen Prozession zum Sieges-Denkmal teil.


Beschwerden innerhalb der Bundeswehr nehmen zu

Berlin. Die Stimmung in der Bundeswehr ist offenbar so schlecht wie nie zuvor. Nach Angaben des Wehrbeauftragten des Bundestags, Penner, nahm die Zahl der Beschwerden im vergangenen Jahr - verglichen mit 2001 - um 32 Prozent zu und erreichte damit ein Rekordniveau. Bei den meisten der mehr als 6000 Eingaben ging es um Befoerderungsfragen und um eine hoehere Besoldung. So verlangten allein 450 Bundeswehrsoldaten hoehere Zuschlaege fuer Auslandseinsaetze. Von Soldaten, die in Mazedonien eingesetzt waren, kamen Beschwerden ueber die verspaetete Lieferung geeigneter Bekleidung. Insbesondere Aerzte meldeten sich wegen Ueberlastung durch die haeufigen Einsaetze zu Wort.


Palaestinenser unter Verdacht geplanter Attentate festgenommen

Ein junger Palaestinenser, der Anschlaege auf die israelische und die amerikanische Botschaft in Berlin geplant habensoll, ist nach Informationen des "Focus" in Prag festgenommenworden. Das BKA hat die Festnahme inzwischen bestaetigt. Bei ersten Vernehmungen hatte der Mann angegeben, ein Mitglied der radikal-islamischen Hamas und des islamischen Dschihad zu sein. Aufgrund der Festnahme waren in Berlin Mitte der Woche vorruebergehend die Sicherheitsvorkehrungen in der Haupstadt drastisch verstaerkt und drei offizielle US-Einrichtungen geschlossen worden.


Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verkaufs nicht zustellbarer Pakete

Wegen des Verkaufs angeblich nicht zustellbarer Pakete an Haendler wird gegen Verantwortliche der Deutschen Post AG ermittelt. Die Strafanzeige eines Postkunden habe das Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Untreue in Gang gebracht, berichtet der "Spiegel". Im Dezember hatte das Magazin berichtet, die Post AG habe jahrelang Hunderttausende von Paketen und Paeckchen, die angeblich nicht zugestellt werden konnten, an eine Geschaeftsfrau in Bayern verkauft, deren Inhalt spaeter auf einem Schnaeppchenmarkt angeboten worden seien.


Baubeginn fuer Rheinbruecke zwischen Kehl und Strassburg

Kehl. Am Samstagvormittag ist offiziell mit dem Bau einer Bruecke ueber den Rhein zwischen Kehl und Strassburg begonnen worden. Den Startschuss fuer die Fussgaenger-Bruecke gaben die Oberbuergermeister beider Staedte, Guenther Petry und Fabienne Keller. Petry bezeichnete die Bruecke als "einzigartig in Europa". Sie sei Wahrzeichen des geplanten "Gartens der zwei Ufer". Fuer Keller ist die Bruecke Symbol des "gemeinsamen Hauses" zwischen beiden Staedten am Oberrhein. Das nach dem Pariser Architekten Mimram benannte Bauwerk ist ein wichtiges Projekt fuer die erste deutsch-franzoesische Landesgartenschau, die ab April 2004 geplant ist. Die Bruecke soll 17,6 Millionen Euro kosten.


Sport-Fachmesse 'Ispo' hat begonnen

Muenchen. Auf dem Messegelaende hat die Sportmesse "Ispo Winter 2003" begonnen. 1.500 Aussteller aus 43 Staaten sind vertreten. Sie zeigen zum Beispiel neue winddichte, wasserabweisende Materialien fuer Sportbekleidung oder Bordcomputer fuer Skibindungen. Die deutsche Sportartikelbranche erhofft sich nach den Umsatzeinbussen im vergangenen Jahr wichtige Impulse von der Fachmesse.


Westerwelle muss vor Breisacher Narrengericht

FDP-Chef Guido Westerwelle steht am Samstagabend vor dem Breisacher Narrengericht. Anlass sei unter anderem die Affaere um den frueheren FDP-Landeschef von Nordrhein-Westfalen, Juergen Moellemann, teilte das Narrengericht "Gauklerpranger" mit. Der Vorsitzende Richter "Kaiser Rudolf von Habsburg", eine Breisacher Fastnachtsfigur, soll das Urteil sprechen. In den vergangenen Jahren standen unter anderem Erwin Teufel, Norbert Bluem und Hans-Dietrich Genscher vor dem Gericht.


Fussball-Bundesliga

Stuttgart. In der Fussball-Bundesliga hat der VfB Stuttgart Hertha BSC Berlin mit 3:1 geschlagen. Der 1. FC Kaiserslautern holte durch ein 2:2 in Schalke einen weiteren Punkt im Abstiegskampf. Die uebrigen Ergebnisse: Bielefeld - Bayern Muenchen 0 : 0, 1860 Muenchen - Hannover 0 : 1, Nuernberg - Rostock 0 : 1, Cottbus - Bochum 2 : 1. Die Partie Moenchengladbach - Wolfsburg ist ausgefallen.


Friedrich hilft bei Aufklaerung um Steuernachforderungen an den FCK

Fussball. Juergen Friedrich hat sich bereit erklaert, bei der Aufklaerung der Zusammenhaenge um die 12,9 Millionen Euro Steuernachforderungen an den FCK mitzuwirken. Der ehemalige Vorstands-Vorsitzende des von Insolvenz bedrohten Fussball-Bundesligisten betonte, es seien keine lohnsteuerpflichtigen Zahlungen an Agenturen oder Firmen geleistet worden. Er forderte die neue FCK-Fuehrung auf, gegen diesen "Rufmord" vorzugehen. Auch der fruehere FCK-Spieler Youri Djorkaeff bestritt, Steuern hinterzogen zu haben. Ministerpraesident Kurt Beck (SPD) hat unterdessen die bereits gegebenen Finanzierungszusagen an den 1. FC Kaiserslautern bekraeftigt. Mehr Mittel des Landes werde es aber nicht geben, versicherte Beck am Freitagabend im SWR-Nachrichtenmagazin "Rheinland-Pfalz aktuell". Er bestritt zugleich eine Verflechtung von Landesregierung und Vereinsfuehrung.Die Landes-Gruenen warfen Beck vor, er mache falsche Angaben ueber den finanziellen Verlust des Landes bei einer FCK-Insolvenz. So wuerden dem Land neben den 8,2 Millionen Euro an Buergschaften auch die Steuer-Nachforderungen von 12,9 Millionen Euro verloren gehen. Der 1. FC Kaiserslautern ist nach Einschaetzung von Insidern mit rund 30 Millionen Euro verschuldet und kaempft gegen einen moeglichen Lizenzentzug.


Deutsche Handballer erreichen WM-Finale

Lissabon. Die deutschen Handballer haben erstmals seit 25 Jahren wieder das Finale einer Weltmeisterschaft erreicht. Das Team von Bundestrainer Heiner Brand setzte sich im Halbfinale mit 23:22 gegen Titelverteidiger Frankreich durch. Gegner im Endspiel morgen ist der Sieger des Duells zwischen Kroatien und Spanien.


Heftige Schneefaelle in Baden-Wuerttemberg

Stuttgart. Im Raum Freiburg und Tuebingen haben heftige Schneefaelle am Samstagmorgen zu Verkehrsbehinderungen im Sueden des Landes gefuehrt. Zwischen Oppenau und Biberach (Ortenaukreis) und zwischen Oberprechtal und Gutach (Kreis Emmendingen) mussten nach Angaben der Polizei Strassen wegen Schneebruchs teils komplett gesperrt werden. Auch im Bezirk Freiburg war zwischen Hausen und Enkenstein (Kreis Loerrach) eine Kreisstrasse gesperrt, da Baeume auf die Fahrbahn umzustuerzen drohten. In der Nacht zum Freitag war es auf Baden-Wuerttembergs Strassen zu chaotischen Verhaeltnissen gekommen. Ein kilometerlanger Stau auf der Autobahn 8 hatte sich erst am Freitagmittag nach 18 Stunden aufgeloest. Hunderte von Autofahrern hatten unfreiwillig die Nacht in ihren Fahrzeugen verbracht.


Lawinengefahr in den Alpen

Salzburg. In weiten Teilen der Alpen herrscht erhebliche Lawinengefahr. Nach Auskunft von Experten haben die starken Temperaturschwankungen und Verwehungen dazu gefuehrt, dass sich die einzelnen Schneeschichten kaum miteinander verbunden haben. Nur erfahrene Skiwanderer sollten sich abseits der Pisten aufhalten. Aus der Schweiz wird unterdessen ein Kaelterekord gemeldet. Im Westen des Landes sanken die Temperaturen auf minus 35 Grad.


Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ