Kleiner CDU-Parteitag in Berlin |
Zum ersten Mal seit vielen Jahren fehlte Helmut Kohl auf einem
CDU-Parteitag. Der Finanzskandal, den Helmut Kohl seiner Partei eingebrockt
hat spielte auf dem kleinen Parteitag der Union in Berlin nur eine
kleine Rolle. Parteichef Schaeuble versprach der Parteibasis rasche
Aufklaerung und nahm seinen Vorgaenger in Schutz. "Wer Helmut Kohl kennt,
der weiss, dass er nicht in die eigene Tasche gewirtschaftet hat.
Helmut Kohl hat sich seine Hochzeit - die liegt schon eine Weile zurueck,
er hat nur einmal geheiratet - aber er hat sie sich nicht sponsorn lassen."
Damit leitete Schaeuble, wenn auch unfreiwillig, ueber zum Thema "Ehe und
Familie", das den Parteitag bestimmte. Der Leitantrag der Parteifuehrung
zur kuenftigen Familienpolitik gefiel den Delegierten. Auch an den
Stellen, an denen die CSU schon im Vorfeld Widerspruch angemeldet hatte.
Die CDU will nichteheliche Lebensgemeinschaften kuenftig anerkennen, auch
wenn beide Partner dem gleichen Geschlecht angehoerten. Auch in solchen
Beziehungen koennten Werte gelebt werden, die grundlegend fuer die
Gesellschaft seien, so der CDU-Beschluss. Rechtliche Hindernisse fuer
solche Lebensgemeinschaften werde man beseitigen. Die Ehe aber bleibt fuer
die CDU eine Kategorie fuer sich, und als solche schuetzenswert.
Generalsekretaerin Merkel: "Familie ist erst und nur dort, wo Eltern fuer
Kinder und Kinder fuer Eltern dauerhaft Verantwortung uebernehmen. Die auf
Dauer angelegte Ehe ist die beste Grundlage dafuer, dass Vater und Mutter
partnerschaftlich fuereinander und fuer ihre Kinder Verantwortung uebernehmen
und gemeinsam zum Lebensunterhalt beitragen." |
NS-Entschaedigungsstreit: Anwaelte fordern 11 Milliarden DM |
Die Anwaelte der NS-Zwangsarbeiter fordern 11 Milliarden DM plus
Verwaltungskosten. Der Muenchner Anwalt Witti sagte, eine entsprechende
Forderung liege dem US-Verhandlungsfuehrer schon vor. Von dem Gesamtbetrag
sollten US-Unternehmen mit deutschen Toechtern, die einst Zwangsarbeiter
beschaeftigten, eine Milliarde DM uebernehmen. Die deutsche Seite bot
bislang 8 Milliarden DM an. |
Ausschuss soll Licht in Flugaffaire bringen |
Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss soll Licht in die Affaire um
Fluege von nordrhein-westfaelischen Kabinettsmitgliedern mit der West-LB
bringen. Das forderten die Landtagsfraktionen von CDU, SPD und Gruenen.
Moeglicherweise koennte auch Bundespraesident Rau dazu als Zeuge geladen
werden. Ihm wird vorgeworfen, er sei zu Wahlkampfzwecken auf West-LB-Kosten
geflogen. |
Haftstrafen im Saftpanscherprozess |
Im sogenannten Saftpanscherprozess hat das Stuttgarter Landgericht
Haftstrafen verhaengt. Die Richter sahen den Tatbestand des Betrugs und
Vergehens gegen das Lebensmittelgesetz als erwiesen an. Demnach wurde
chemischer Apfelgrundstoff hergestellt, der dann als natuerliches
Apfelsaftkonzentrat weiterverkauft wurde. Die Geschaeftsfuehrer zweier
Betreiberfirmen erhielten Haftstrafen von je vier Jahren. |
Groesster Jackpot des Jahres geknackt |
Der bislang groesste Lotto-Jackpot dieses Jahres ist geknackt. Die Summe
von knapp 29 Millionen DM wird unter drei Gewinnern aufgeteilt: In Baden-
Wuerttemberg, Niedersachsen und Berlin. Allein 7.1 Millionen gehen an einen
Nordbadener, der satte 10.50 DM riskiert hat. Die Eruption der Freude muesste
nach Angaben der Veranstalter irgendwann den Raum Heidelberg erschuettern.
Aber genau wie die anderen Sieger haelt er sich zur Zeit noch bedeckt.
Am cleversten war der Gewinner aus Niedersachsen: Er kreuzte die
siegbringenden Zahlen gleich auf zwei Scheinen an und sahnte damit doppelt
ab. |
Boerse |
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Quellen |
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