Im Juni 4,22 Millionen Arbeitslose |
Nuernberg. Eine Wende auf dem Arbeitsmarkt ist auch im Juni ausgeblieben. Der
Praesident der Nuernberger Bundesanstalt, Bernhard Jagoda, wies jedoch darauf
hin, dass erstmals seit vielen Monaten sich die Anzeichen fuer ein Ende der
Talfahrt zumindest in Westdeutschland verstaerkt haetten. Im Juni sank die
Zahl der Arbeitslosen um gut 33.000 auf rund 4,22 Mio. Die Arbeitslosenquote
betrug 11 Prozent, nach 11,1 Prozent im Mai und 9,9 Prozent vor einem Jahr.
Damit waren im Juni 438.000 mehr Menschen ohne Arbeit als im Juni 1996.
In Baden-Wuerttemberg gab es im Juni knapp 369.000 Erwerbslose. Die Quote
ging von 7,7 auf 7,5 Prozent zurueck.
In Bayern wurden betrug die Zahl rund 404.000, was einen Rueckgang um 14.000
darstellt.
Die SPD warf der Bundesregierung angesichts der neuen Zahlen schwere
Versaeumnisse vor. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Schreiner sagte,
die Koalition habe das sogenannte Sparpaket im vergangenen Jahr als
Massnahmenbuendel fuer mehr Beschaeftigung dargestellt. Tatsaechlich aber sei
die Zahl der Arbeitslosen heute weit hoeher als vor Verabschiedung dieser
Massnahmen.
CDU-Generalsekretaer Hintze raeumte ein, dass ein Durchbruch auf dem
Arbeitsmarkt noch nicht gelungen sei. Er forderte die Wirtschaft auf, die von
der Koalition neu geschaffenen Spielraeume konsequent fuer mehr
Beschaeftigung zu nutzen. |
Immer noch rund 280.000 Lehrstellensuchende |
Bonn. Zwei Monate vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres haben bis Ende Juni
bei den Arbeitsaemtern immer noch rund 280.000 Jugendliche eine Lehrstelle
gesucht. Fuer sie gibt es knapp 112.000 freie Plaetze. Damit kommen
bundesweit auf zwei freie Lehrstellen fuenf Bewerber. Nach Angaben der
Bundesanstalt fuer Arbeit ist das Verhaeltnis im Osten mit sieben Bewerbern
pro Ausbildungsplatz noch wesentlich schlechter.
Bundesbildungsminister Ruettgers rief zu weiteren Lehrstelleninitiativen auf.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund forderte eine Ausbildungspflicht fuer die
Wirtschaft. |
BVG verlangt Einzelfallpruefungen bei Entlassung aus Oeffentlichem Dienst |
Karlsruhe. Ehemalige Inoffizielle Mitarbeiter der Stasi und SED-Funktionaere
duerfen nicht ohne Einzelfallpruefung aus dem Oeffentlichen Dienst entlassen
werden. Das hat das Bundesverfassungsgericht entschieden. Damit gab das
hoechste deutsche Gericht den Klagen von fuenf frueheren Stasi-Mitarbeitern
und Funktionaeren statt und verwies die Faelle zurueck an die
Arbeitsgerichte. Der Erste Senat bekraeftigte zwar, dass die
Sonderkuendigungsvorschriften grundsaetzlich mit der Verfassung vereinbar
seien. Der Dienstherr muesse aber bei jeder Kuendigung die Umstaende des
Einzelfalles beruecksichtigen.
Nach 1990 waren in den neuen Laendern Tausende von Mitarbeitern entlassen
worden, weil sie mit der Stasi zusammengearbeitet oder hohe Funktionen in der
SED hatten. |
Sondierungsgespraeche ueber Steuerreform ohne Ergebnis |
Bonn. Die Sondierungsgespraeche von Koalition und Opposition ueber moegliche
Kompromisse bei der Steuerreform sind ergebnislos beendet worden. Nun gehe es
uebermorgen im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat weiter,
sagte der FDP-Politiker Thiele in Bonn. Die Vorgespraeche seien am Streit um
die Gegenfinanzierung fuer die geplante Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer
gescheitert. Thiele warf der SPD erneut Blockade vor. Sie wolle die
Gewerbekapitalsteuer nur zu ihren eigenen Bedingungen abschaffen. |
Tarifverhandlungen im baden-wuerttembergischen Einzelhandel vertagt |
Stuttgart. Die Tarifverhandlungen fuer die rund 220.000 Beschaeftigten des
baden-wuerttembergischen Einzelhandels sind vertagt worden. Ein neues Treffen
soll Ende September stattfinden, ein neuer Termin wurde allerdings nicht
genannt. Ein Sprecher der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen
sagte, es gebe unueberbrueckbare Gegensaetze zwischen den Arbeitgebern und
den Arbeitnehmervertretern. Umstritten ist nach wie vor die Lohnfortzahlung
fuer Kranke, fuer die die Arbeitgeber einen Ausgleich haben wollen. Die
Deutsche Angestelltengewerkschaft und die HBV fordern dagegen
Einkommenserhoehungen. |
Das Internet soll reglementierungsfrei bleiben |
Bonn. Unternehmen, Verbraucher und Privatleute sollen das Internet in Europa
weitgehend ohne staatliche Reglementierung nutzen koennen. Auf diesen
Grundsatz einigten sich 29 europaeische Staaten nach einer zweitaegigen
Konferenz auf Ministerebene in Bonn. In einer sogenannten "Bonner Erklaerung"
wurde unter anderem festgeschrieben, dass das Recht auf freie
Meinungsaeusserung und auf Verschluesselung von Daten im Internet erhalten
bleiben soll. Auch sollten von staatlicher Seite keine neuen Gebuehren oder
Steuern erhoben werden. Aufgabe des Staates sei es, alle Buerger in die Lage
zu versetzen, die neue Technik zu nutzen. Die Entstehung globaler
Informationsnetze sei eine aeusserst positive Entwicklung und biete grosse
Chancen fuer mehr Wirtschaftswachstum, hiess es. |
Etappensieg fuer Erik Zabel bei der Tour de France |
Paris. Erik Zabel vom Team Deutsche Telekom hat heute die dritte Etappe bei
der Tour de France gewonnen. Dritter wurde Telekom-Kapitaen Bjarne Riis. In
der Gesamtwertung fuehrt weiter der Italiener Mario Cipollini. |
Boerse |
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Wetter |
In Alpennaehe noch zeitweise wolkig, aber trocken. In den anderen Gebieten
freundlich und warm. Hoechstwerte 20 bis 26 Grad.
Vorhersage: In den Ostalpen zeigt sich der Himmel immer noch staerker bewoelkt, aber bei Temperaturen zwischen 17 und 20 Grad gibt es kaum noch Schauer. - In den anderen Gebieten scheint die Sonne von einem klaren, blauen Himmel, an dem nur noch einige Schoenwetterwolken entlangziehen. Dabei kann sich die Luft endlich wieder auf sommerliche Temperaturen von 22 bis 26 Grad erwaermen. Nur an den Kuesten bleibt es bei auflandigem Wind mit Werten um 19 Grad etwas frischer. Der Wind weht im Norden noch recht lebhaft, im Binnenland nur schwach und kommt aus noerdlichen bis nordoestlichen Richtungen.
Weitere Aussichten:
Morgen und am Freitag wird es verbreitet sonnig, trocken und warm mit
Hoechsttemperaturen von 24 bis 28 Grad. Nur am Rhein koennen sich am Freitag
abend vereinzelt erste Waermegewitter zusammenballen. |
Quellen |
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