GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Mi, 29.01.2003



* Solana will an Nahostpolitik der EU festhalten
* Positives Echo auf Bush-Ankuendigung zu Beweisen gegen Irak
* Jahreswirtschaftsbericht vorgelegt und beschlossen
* Clement will das Arbeitsrecht reformieren
* Aerzteprotest gegen Gesundheitspolitik
* Aktionsplan zum Schutz vor sexueller Gewalt verabschiedet
* BVG bestaetigt Sorgerechtsregelung
* Fuenfter Wirtschaftsweiser gefunden
* Kooperationsangebot an CDU und CSU
* Doering stellt Wirtschaftsprognose vor
* Kritik an Kuerzungen bei ambulanter Versorgung
* Stoiber greift Bundesregierung an
* Stoiber kuendigt Aenderungen an bayerischen Schulen an
* Schlechte Konjunkturaussichten in der Pfalz
* DBB droht Landesregierung nach Sparbeschluessen
* GdP kuendigt Protestwelle nach Sparbeschluessen an
* Weitere Landesmittel fuer FCK abgelehnt
* Sparplaene stoppen Neubau fuer FH Mainz
* Kritik an Verbraucherschutzbeauftragter
* Mehr Fachkraefte fuer die Pflege
* Keine Entscheidung ueber Zukunft der Rheinland-Pfalz-Ausstellung
* Tarifverhandlungen bei der Bahn
* Tarifgespraeche bei der Lufthansa gescheitert
* Umsatzrueckgang bei Schuler
* Hoehere Gewinne der Sparkassen
* Ravensburger Gruppe steigert Umsatz und Gewinn
* Kunsthalle soll von Stiftung getragen werden
* Muenchner Stadtrat will ueber 'Koerperwelten'-Ausstellung entscheiden
* Dreifacher Frauenmord bei Muenster
* Mutter von Toetungsvorwurf freigesprochen
* Deutschland gewinnt sechstes Spiel bei Handball-WM
* Schwenniger Wild Wings vor der Pleite
* Boerse



Solana will an Nahostpolitik der EU festhalten

Bruessel. Der Chef-Aussenpolitiker der EU, Solana, moechte an der bisherigen Nahostpolitik der Union festhalten. Er sagte in Bruessel: "Wir haben ein Ziel, das sich wegen des Wahlergebnisses in Israel nicht aendert". Die EU setzt sich dafuer ein, dass es in Israel bis zum Jahr 2005 einen unabhaengigen Palaestinenserstaat geben wird. Diese Politik wird vom sogenannten "Nahost-Quartett", bestehend aus der EU, der UNO, den Vereinigten Staaten und Russland vertreten. Der israelische Regierungschef Scharon hat wiederholt gesagt, er nehme das "Nahost-Quartett" nicht ernst.


Positives Echo auf Bush-Ankuendigung zu Beweisen gegen Irak

Paris/Berlin. Die Regierungen von Frankreich und Deutschland haben die Ankuendigung von US-Praesident Bush begruesst, die Beweise gegen den Irak vorzulegen. Der franzoesische Aussenminister Villepin sagte, das fordere Frankreich schon laengst. Und sein deutscher Kollege Fischer aeusserte die Erwartung, dass die Geheimdienstinformationen die Arbeit der Waffenkontrolleure im Irak erleichtern. Fischer betonte ausserdem, die Bundesregierung werde weiter auf eine friedliche Abruestung des Irak draengen. Aehnlich reagierte Russland auf die Bush-Rede. Die Regierung erklaerte, bisher gebe es keinen Grund zur Gewaltanwendung. Die Moeglichkeiten zu einer friedlichen Loesung seien noch nicht erschoepft, die Waffeninspekteure sollten ihre Arbeit im Irak fortsetzen. Klaus Naumann, General a.D., ehemaliger Vorsitzender des Nato-Militaerausschusses, empfand die Rede von Bush im Ton als gemaessigt und klug. Friedbert Pflueger, aussenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, haelt ein Vorgehen gegen den Irak durch den Sicherheitsrat fuer notwendig, falls Saddam Hussein nicht selbststaendig abruesten sollte.


Jahreswirtschaftsbericht vorgelegt und beschlossen

Berlin. Das Bundeskabinett hat den Jahreswirtschaftsbericht beschlossen. Demnach rechnet die Regierung erst in der zweiten Jahreshaelfte mit einer Belebung der Konjunktur. Insgesamt geht Wirtschaftsminister Clement nur noch von einem Wachstum von einem Prozent - und nicht mehr von 1,5 Prozent aus. Gleichzeitig befuerchtet die Regierung einen Anstieg der Arbeitslosenzahl im Jahresdurchschnitt auf 4,2 Millionen. Wirtschaftsminister Clement fordert in dem Bericht eine "Allianz fuer Erneuerung", in der sich Regierung, Opposition, Gewerkschaften und Wirtschaft fuer mehr Wachstum und Beschaeftigung einsetzen sollen.


Clement will das Arbeitsrecht reformieren

Bundeswirtschaftsminister Clement will das Arbeitsrecht reformieren. Die kuerzlich von ihm eingebrachte Lockerung des Kuendigungsschutzgesetzes sei nur ein Aspekt, sagte er bei Vorlage des Bundeswirtschaftsberichtes in Berlin. Es werde keine Tabuthemen geben: "Wir muessen in Deutschland alles, was den Arbeitsmarkt und die wirtschaftliche Entwicklung behindern kann, ueberpruefen", sagte Clement mit Blick auf die schwache Konjunktur. Der Minister deutete an, auch ueber das Abfindungsrecht diskutieren zu wollen. Es ginge um die richtige "Balance" zwischen Flexibilisierung und Sicherheit. Der Praesident der Deutschen Industrie, Michael Rogowski, zeigt sich zufrieden mit den Reformen, die Bundeswirtschaftminister Clement angekuendigt hat, sie reichten aber nicht aus.


Aerzteprotest gegen Gesundheitspolitik

Berlin. Mehrere hundert Aerzte in Berlin und Frankfurt am Main haben heute ihre Praxen nicht geoeffnet. Sie protestieren damit gegen die Gesundheitspolitik der Regierung. In beiden Bundeslaendern beteiligten sich jedoch weniger Aerzte an den Protesten als erwartet. Vor allem unter den Hausaerzten sind die Aktionen umstritten. Nach Ansicht des Sozialministeriums sind die Praxisschliessungen rechtswidrig. Die Kassenaerzte muessten die medizinische Versorgung der Buerger sicherstellen. Auch Bundesgesundheitsministerin Schmidt hat die Praxen-Schliessungen kritisiert. Sie sagte, sie habe kein Verstaendnis fuer einen Arzt, der seine Patienten vor verschlossener Tuer stehen lasse. Ausserdem warnte Schmidt die streikenden Mediziner vor einem Eigentor: Denn wenn die Versorgung der Patienten trotz der Praxis-Schliessungen gesichert bleibe, dann gebe es in Berlin eben zu viele Aerzte. Die Protestaktion der Aerzte, die es in aehnlicher Form auch in anderen Bundeslaendern gibt, richtet sich gegen die Gesundheitsreform und speziell gegen das Einfrieren der Arzthonorare.


Aktionsplan zum Schutz vor sexueller Gewalt verabschiedet

Die Bundesregierung hat einen Aktionsplan zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt verabschiedet. Kernpunkte sind eine zwei Mio. Euro teure Aufklaerungskampagne und die von den Koalitionsparteien bereits vereinbarte Verschaerfung des Sexualstrafrechts. Justizministerin Zypries hatte am Wochenende erklaert, jeder, der von einem Missbrauch erfahre, muesse dies der Polizei melden. Nichtanzeige soll kuenftig mit bis zu fuenf Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden. Zur Praevention wird kuenftig der Einsatz der Erbgut-Analyse erweitert werden.


BVG bestaetigt Sorgerechtsregelung

Karlsruhe. Nicht verheiratete Vaeter koennen das Sorgerecht fuer ihre Kinder auch in Zukunft nur mit Zustimmung der Mutter bekommen. Das Bundesverfassungsgericht bestaetigte am Mittwoch eine seit 1998 geltende Regelung. Es wies die Klagen zweier Vaeter aus Baden-Wuerttemberg und Hessen im Wesentlichen ab. Die grundsaetzliche Zuweisung des Sorgerechts an die Mutter eines nichtehelichen Kindes sei verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden und verstosse nicht gegen das Elternrecht des Vaters, urteilten die Richter. Sie begruendeten ihre Entscheidung damit, dass eine Mutter, die mit dem Vater des Kindes unehelich zusammenlebt, schon bei der Geburt des Kindes dem Vater freiwillig ein Sorgerecht einraeumen koenne. Tue sie das nicht, muesse sie dafuer "schwerwiegende Gruende" haben, die womoeglich von der "Wahrung des Kindeswohls" getragen seien. Allerdings muss der Gesetzgeber bis zum Jahresende eine Ausnahme fuer Paare schaffen, die sich schon vor der Reform von 1998 getrennt hatten. Die beiden klagefuehrenden Vaeter hatten mit ihren Partnerinnen und Kindern mehrere Jahre zusammengelebt. Auch nach der Trennung uebernahmen sie Erziehungsaufgaben. Nach einer Reform von 1998 ist zwar das gemeinsame Sorgerecht fuer nicht eheliche Lebensgemeinschaften moeglich. Allerdings muessen sich dann beide Partner einig sein. Wenn die Mutter nicht zustimmt, dann bleibt der Vater dem akutellen Urteil gemaess auch zukuenftig aussen vor.


Fuenfter Wirtschaftsweiser gefunden

Die Bundesregierung ist bei ihrer wochenlangen Suche nach einem neuen fuenften Wirtschaftsweisen in Mannheim fuendig geworden. Das Kabinett billigte den Vorschlag von Wirtschaftsminister Clement, den Praesidenten des Zentrums fuer europaeische Wirtschaftsforschung in Mannheim, Wolfgang Franz, in den Sachverstaendigenrat zu berufen. Franz gehoerte dem Expertengremium schon zu Zeiten der Kohl-Regierung an. Baden-Wuerttembergs Ministerpraesident Erwin Teufel begruesste die Entscheidung.


Kooperationsangebot an CDU und CSU

Berlin. Regierung und Opposition haben sich bereit erklaert, zusammenzuarbeiten. Wirtschaftsminister Clement bot CDU und CSU an, nach den Landtagswahlen am kommenden Sonntag Deutschland gemeinsam zu reformieren. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union, Merz, nahm das Angebot positiv auf. Er knuepfte die Zusage aber an Bedingungen. Auf keinen Fall werde die Union zulassen, dass die Regierung fuer das Schoene und Gute zustaendig sei und die Opposition fuer die bitteren Wahrheiten. Die Regierung muesse ein Konzept vorlegen, forderte Merz. Sowohl Regierung als auch Opposition lehnten aber die Bildung einer Grossen Koalition ab.


Doering stellt Wirtschaftsprognose vor

Stuttgart. Wirtschaftsminister Walter Doering (FDP) hat sich bei der Vorstellung seiner Wirtschaftsprognose fuer das laufende Jahr um Optimismus bemueht. Es gebe einen ganz kleinen Hoffnungsschimmer bei der wirtschaftlichen Entwicklung auf Grund der Ordereingaenge im letzten Quartal vergangenen Jahres, sagte Doering am Mittwoch in Stuttgart. Die Bestellungen aus dem Ausland seien um sieben Prozent, die aus dem Inland um ein Prozent gewachsen. Die Wirtschaft in Baden-Wuerttemberg war 2002 erstmals um ein Viertel Prozent geschrumpft.


Kritik an Kuerzungen bei ambulanter Versorgung

Stuttgart. Die Traeger der Sozialpsychiatrischen Dienste in Baden-Wuerttemberg haben die geplanten Kuerzungen des Landes bei der ambulanten Versorgung psychisch Kranker heftig kritisiert. Traeger von 63 Diensten forderten bei einem Fachgespraech mit Verbandsvertretern, Kranken, Angehoerigen und Politikern am Mittwoch die Landesregierung auf, die geplante Streichung von zwei Millionen Euro im Nachtragshaushalt fuer 2003 zurueckzunehmen. Die geplanten Kuerzungen seien "oekonomisch, fachlich und moralisch kontraproduktiv". Nach Angaben der Liga der Freien Wohlfahrtspflege betreuen die Dienste etwa 20.000 psychisch Kranke im Jahr. Ohne ihre Arbeit muessten mehr Menschen in Kliniken versorgt werden, was die Behandlung im Endeffekt teurer mache, und Rueckfaelle vorprogrammiere.


Stoiber greift Bundesregierung an

Muenchen. Bayerns Ministerpraesident Stoiber hat seine Regierungserklaerung auch zu Angriffen auf die Bundesregierung genutzt. Im Landtag sagte Stoiber, die unstete Politik von Dementis und Widerrufen zerstoere das Vertrauen der Buerger. SPD und Gruene haben nach Ansicht Stoibers zudem nicht den Mut, den Menschen auch bittere Wahrheiten zu sagen. Demgegenueber schaffe die serioese Haushaltspolitik der Staatsregierung Spielraum fuer Investitionen. Die Menschen in Bayern blicken daher nach den Worten Stoibers optimistisch in die Zukunft. Auch in schwierigen Zeiten bleibe Bayern ein erfolgreiches und solidarisches Land.


Stoiber kuendigt Aenderungen an bayerischen Schulen an

Muenchen. Der bayerische Ministerpraesident Stoiber hat Aenderungen an den Schulen im Freistaat angekuendigt. Die Schlagworte lauten Disziplin, bessere Foerderung und Elitebildung. Wie Stoiber in einer Regierungserklaerung im Landtag darlegte, sollen an den Grundschulen in der zweiten Klasse wieder Zensuren eingefuehrt werden, auch fuer das Betragen soll es Noten geben. An den Hauptschulen muessen Stoerer damit rechnen, schnell vom Unterricht ausgeschlossen zu werden. An den bayerischen Hochschulen soll nach den Worten Stoibers ein Elitenetzwerk aufgebaut werden. Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnen-Verband und die Opposition kritisierten diese Vorhaben und sprachen von einem Rueckmarsch in die 50er Jahre.


Schlechte Konjunkturaussichten in der Pfalz

Die Wirtschaftslage in der Pfalz wird derzeit so schlecht wie selten zuvor bewertet. Das geht aus der am Mittwoch vorgestellten Konjunkturumfrage der zustaendigen Industrie- und Handelskammer (IHK) hervor. Danach beurteilen nur noch zehn Prozent der Unternehmen ihre momentane Geschaeftslage als gut. Im Herbst seien es noch 15 Prozent gewesen, so die IHK. Die Unternehmen machen hierfuer strukturelle Probleme in Deutschland und die Angst vor einem moeglichen Irak-Krieg verantwortlich. Rund die Haelfte der 1.700 befragten Unternehmen gab an, in den naechsten Monaten Stellen abzubauen. Auch die Gross- und Einzelhaendler stuften ihre Situation als schwach ein. Lediglich bei exportorientierten Unternehmen verbesserten sich die Aussichten gegenueber der Herbstumfrage leicht.


DBB droht Landesregierung nach Sparbeschluessen

Mainz. Der Beamtenbund in Rheinland-Pfalz droht der Landesregierung nach ihren Sparbeschluessen mit einer haerteren Gangart. Die Mitglieder wuerden haeufiger "Dienst nach Vorschrift" machen, kuendigte die DBB-Landesvorsitzende Brigitte Stopp am Mittwoch an. Zudem will die Organisation in den kommenden Wochen mit einer grossen Demonstration in Mainz auf die "Benachteiligung der Beamten" aufmerksam machen. Manche Beamte warteten bereits seit mehr als zehn Jahren auf eine Befoerderung und wuerden nun weiter vertroestet. Die Landesregierung hatte am Dienstag eine Befoerderungssperre fuer die rund 60.000 rheinland-pfaelzischen Beamten in diesem Jahr beschlossen. Das Innenministerium erklaerte zu den angekuendigten Protestmassnahmen, es muesse im Einzelfall geprueft werden, ob Beamte beim "Dienst nach Vorschrift" Bestimmungen missachteten.


GdP kuendigt Protestwelle nach Sparbeschluessen an

Mainz. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Rheinland-Pfalz hat eine Protestwelle gegen die von der Landesregierung geplanten Einsparungen angekuendigt. Dabei geht es um die drohende Streichung von Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie um die Anhebung der Pensionierungsgrenze. Der GdP-Landesvorsitzende Ernst Scharbach kuendigte am Mittwoch eine Sonderaktion "Aktie Polizei" an. Mit dem Kauf der Aktie zum symbolischen Preis von einem Euro koenne die Bevoelkerung den Protest unterstuetzen. Das Geld werde Ministerpraesident Kurt Beck mit der Forderung nach mehr Sicherheit uebersandt. Zudem wies Scharbach auf eine Gross-Demonstration am 13. Februar in Mainz hin. Dazu wuerden rund 5.000 Polizeibeschaeftigte aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet. Vier Tage spaeter wolle die Gewerkschaft mit Vertretern der Landesregierung diskutieren, wie die Sparvorhaben vom Tisch zu bringen seien.


Weitere Landesmittel fuer FCK abgelehnt

Mainz. Die rheinland-pfaelzischen Gruenen lehnen weitere Landesmittel zur Sanierung des Fussball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern ab. Das sagte die Landtags-Fraktionsvorsitzende der Partei, Ise Thomas, im SWR. Ueber den bisherigen Rahmen hinaus duerften keine weiteren oeffentlichen Mittel mehr an den Verein fliessen, verlangte Thomas am Dienstagabend. Dies gelte umso mehr, als im kommenden Landeshaushalt Jugend- und Erziehungshilfen gestrichen wuerden. In den 90er Jahren habe der FCK rund 17 Millionen Euro erhalten. Fuer den Stadionausbau habe das Land jetzt nochmals 28 Millionen Euro in Aussicht gestellt, kritisierte die Politikerin.


Sparplaene stoppen Neubau fuer FH Mainz

Der Neubau der Fachhochschule in Mainz faellt den Sparplaenen der Landesregierung zum Opfer. Die SPD/FDP-Koalition setzte die Plaene am Dienstag auf ihre Streichliste. Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums wurde das Bauprojekt zunaechst um ein Jahr verschoben. Der Praesident der FH, Michael Morath, sagte dazu der "Mainzer Rhein-Zeitung", er rechne jedoch mit einer Verzoegerung von mindestens vier Jahren. Deshalb verlange er vom Land zumindest eine Zwischenloesung, indem ein anderes Gebaeude angemietet werde. Urspruenglich sollte der erste Bauabschnitt auf dem Uni-Erweiterungsgelaende im Jahr 2005 fertig sein.


Kritik an Verbraucherschutzbeauftragter

Mainz. Die CDU hat die Arbeit der rheinland-pfaelzischen Verbraucherschutzbeauftragten Daniela Engelhardt kritisiert. Die Regierung nannte die Kritik der CDU "scheinheilig". Die Taetigkeit Engelhardts, die vor einem Jahr ernannt wurde, liege weitgehend "im Dunkeln", sagte die CDU-Verbraucherschutz-Expertin Dorothea Schaefer. Es gebe keine Kontrolle der Arbeit von Engelhardt. Auf eine Grosse Anfrage der CDU mit mehr als 60 Einzel-Fragen habe es nahezu keine konkrete Antwort gegeben, hiess es. Die Landesregierung koenne offenbar nicht ueber nennenswerte Verbesserungen beim Verbraucherschutz berichten. Die Engelhardt zur Verfuegung stehenden Landesmittel von 100.000 Euro koennten sinnvoller angelegt werden, so die CDU. Regierungssprecher Walter Schumacher warf der CDU vor, die Verbraucherschutzbeauftragte von Beginn an "diffamiert" zu haben. Monatelang habe Engelhardt um einen Gespraechstermin bei der CDU gebeten, was stets abgelehnt worden sei.


Mehr Fachkraefte fuer die Pflege

Bad Kreuznach. Das rheinland-pfaelzische Sozialministerium will sich gemeinsam mit dem Landesarbeitsamt um mehr Fachkraefte fuer die Pflege bemuehen. Ministerin Malu Dreyer und der Vizepraesident des Landesarbeitsamtes, Wolfgang Handschuch, unterzeichneten am Mittwoch eine entsprechende Rahmenvereinbarung. Diese beinhaltet unter anderem eine Werbekampagne und Initiativen fuer mehr praktische Ausbildungsplaetze in der Altenhilfe. Ministerium und Landesarbeitsamt wollen Jugendliche an allgemein bildenden Schulen mit mittlerem, aber auch mit hoeherem Abschluss verstaerkt fuer Pflegeberufe interessieren. Zu einer steigenden Nachfrage nach Pflegekraeften haetten die Einfuehrung der Pflegeversicherung, die demographische Entwicklung und die Veraenderung in den Familienstrukturen gefuehrt, hiess es. Allerdings werde eine Taetigkeit in der Pflege von vielen als unattraktiv empfunden. Zudem fehle es an Ausbildungsplaetzen.


Keine Entscheidung ueber Zukunft der Rheinland-Pfalz-Ausstellung

Eine Entscheidung ueber die Zukunft der Rheinland-Pfalz-Ausstellung in Mainz faellt in diesem Jahr voraussichtlich nicht mehr. Die Prozessbeteiligten vor dem Mainzer Verwaltungsgericht einigten sich am Mittwoch darauf, das Verfahren bis Jahresende ruhen zu lassen. Die Stadt will bis dahin moegliche Ausweichflaechen finden. Gelingt dies nicht, geht der Prozess weiter. Gegen die Ausstellung im Mainzer Volkspark hatte ein Anwohner geklagt. Er sieht sich durch den Laerm der Veranstaltung unzumutbar belaestigt. Nicht nur die Ausstellung selbst, sondern auch die Auf- und Abbauarbeiten erzeugten einen erheblichen Laerm, heisst es in der Klagebegruendung. Zudem faenden neben der Rheinland-Pfalz-Ausstellung regelmaessig andere laermintensive Veranstaltungen im Volkspark statt, die ebenfalls zu einem sehr hohen Fahrzeugaufkommen fuehrten.


Tarifverhandlungen bei der Bahn

Berlin. Mit der Forderung nach 5 Prozent mehr Geld gehen die beiden Bahn-Gewerkschaften Transnet und GDBA in die Tarif-Verhandlungen. Neben der Gehaltserhoehung wollen die Gewerkschaften ausserdem, dass die Ost-Einkommen mit sofortiger Wirkung an das West-Niveau angepasst werden. Der Bahnvorstand hat die Lohnforderungen in dieser Groessenordnung als ueberzogen zurueck gewiesen. Die Konzernspitze ist zwar zu Gehaltserhoehungen bereit, fordert jedoch regional unterschiedliche Tarife.


Tarifgespraeche bei der Lufthansa gescheitert

Moerfelden. Die Tarifverhandlungen bei der Lufthansa sind am Nachmittag gescheitert. Lufthansa und die Gewerkschaft ver.di konnten sich zum Schluss doch nicht auf einen neuen Tarifvertrag fuer das Boden- und Kabinenpersonal einigen. Beide Seiten vereinbarten die Schlichtung. Ausserdem verstaendigte man sich darauf, waehrend der Schlichtung auf Warnstreiks zu verzichten. Urspruenglich hatte ver.di fuer das Lufthansa-Personal neun Prozent mehr Geld gefordert. Die Fluggesellschaft bot zuletzt 2,4 Prozent ab 1. Januar und weitere 1,5 Prozent mehr Geld zum Jahresende an. Ausserdem sollten die Mitarbeiter mit durchschnittlich 1,6 Prozent des Jahreseinkommens am Ergebnis beteiligt werden.


Umsatzrueckgang bei Schuler

Goeppingen. Der Goeppinger Pressenhersteller Schuler erwartet im laufenden Jahr einen Umsatzrueckgang auf 500 bis 600 Millionen Euro. Diese Prognose gab der Vorstandschef Horst Dienstbach am Mittwoch in Stuttgart. Bereits im Geschaeftsjahr 2001/02 hatte Schuler ein Minus von 8,3 Prozent auf 686,7 Millionen Euro verbucht. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen sackte im abgelaufenen Geschaeftsjahr auf minus 8,9 (Vorjahr: plus 25,6) Millionen Euro. Nach dem Sturz in die roten Zahlen erwartet das Unternehmen aber bereits 2002/03 (bis Ende September) die Ertragswende. Hauptgrund fuer den Rueckgang sei der nord-amerikanische Markt, wo die Unternehmen wegen schwacher Automobilkonjunktur Investitionen zurueckstellten.


Hoehere Gewinne der Sparkassen

Stuttgart. Trotz der allgemein lahmenden Konjunktur haben die baden-wuerttembergischen Sparkassen 2002 mehr Gewinn gemacht, als im Vorjahr. Das Betriebsergebnis der 61 Kreditinstitute stieg um 123 Millionen auf 1,3 Milliarden Euro. Verbandspraesident Heinrich Haasis sagte am Mittwoch in Stuttgart, mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung seien die Sparkassen zufrieden, es sei aber keine Entwarnung angesagt. An den Kosten muesse weiter gespart werden.Die Zahl der Geschaeftsstellen verringerte sich 2002 weiter von 2.736 auf 2.631, die der Mitarbeiter ging von 39.289 auf 38.846 zurueck.


Ravensburger Gruppe steigert Umsatz und Gewinn

Ravensburg. Die Ravensburger Gruppe hat ihren Umsatz im vergangenen Jahr um fuenf Prozent auf etwa 293 Millionen Euro gesteigert. Wie der Spielehersteller am Dienstagabend vor Beginn der Nuernberger Spielwarenmesse bekannt gab, ist auch der Ertrag gestiegen. Genaue Zahlen dazu nannte das Unternehmen nicht. 2001 hatte Ravensburger nach zwei Verlustjahren erstmals wieder einen Gewinn von 5,4 Millionen Euro gemacht. Ravensburger kuendigte an, sich mehr im Markt fuer Kleinkinder bis zu drei Jahren zu engagieren. Unter dem Namen "ministeps" soll eine neue Reihe mit Spielen und Buechern fuer die Kleinsten herausgebracht werden, erklaerte Vorstandssprecher Karsten Schmidt. Fuer 2003 rechnet er mit einer weiteren Umsatz- und Ertragssteigerung. Besonders gut verkauften sich im vergangenen Jahr Kinderspiele und Puzzles fuer Erwachsene.


Kunsthalle soll von Stiftung getragen werden

Die Kunsthalle Tuebingen soll kuenftig von einer Stiftung getragen werden. Das gab am Mittwoch der Leiter der Einrichtung, Prof. Goetz Adriani, in Tuebingen bekannt. Das Projekt sei bisher einmalig in Deutschland. Noch nie habe ein Aussteller vier Millionen Euro an Ruecklagen erwirtschaftet. Dieses Geld soll zusammen mit 500.000 Euro des Kunstmaezen Prof. Georg Zundel der geplanten gemeinnuetzigen Stiftung zugefuehrt werden. Der Tuebinger Gemeinderat entscheidet ueber das Projekt am kommenden Montag in nicht oeffentlicher Sitzung. Durch die Stiftung soll die Flexibilitaet und die wirtschaftliche Grundlage der Kunsthalle verbessert werden.


Muenchner Stadtrat will ueber 'Koerperwelten'-Ausstellung entscheiden

Der Muenchner Stadtrat will am Mittwoch entscheiden, ob die international erfolgreiche Wanderausstellung des Heidelberger Anatomieprofessors Gunther von Hagens in die bayerische Landeshauptstadt kommen darf. Nach der Ankuendigung des Mediziners, auch in Muenchen oeffentlich eine Leiche zu sezieren, hatte die Stadt rechtliche Untersuchungen eingeleitet. Danach verstosse die Ausstellung praeparierter Leichen gegen das bayerische Bestattungsgesetz und gegen die Menschenwuerde. Die "Koerperwelten"-Ausstellung sollte vom 28. Februar bis zum 15. Juli in Muenchen gezeigt werden.


Dreifacher Frauenmord bei Muenster

Der dreifache Frauenmord vor einem Fitness-Studio in der Kleinstadt Telgte bei Muenster gibt der Polizei weiter Raetsel auf. Ersten Obduktions-Ergebnissen zufolge wurden aus naechster Naehe mehrere Schuesse auf die drei Putzfrauen abgegeben. Der Staatsanwalt sprach von einer Art "Hinrichtung". Die Hintergruende sind weiter unklar. Offen ist, ob es sich um einen oder mehrere Taeter handelt. Die Polizei war in der Nacht zum Mittwoch von einem Buerger telefonisch ueber das Verbrechen informiert worden. Bei den Frauen handelt es sich um eine Deutsche und zwei Auslaenderinnen.


Mutter von Toetungsvorwurf freigesprochen

Das Landgericht Tuebingen hat eine Mutter von dem Vorwurf freigesprochen ihr Neugeborenes durch unterlassene Hilfe getoetet zu haben. Die Mutter hatte vor Gericht eingeraeumt, im Februar 2000 ihr Baby auf einer Toilette bekommen zu haben. Das Baby habe sie in die Toilettenschuessel hinein geboren und dort nach dem Durchtrennen der Nabelschnur aus Erschoepfung zunaechst allein gelassen. Nach Ansicht der Richter waere jedoch das Ueberleben des Neugeborenen auch dann unsicher gewesen, wenn die Frau sofort um Hilfe gerufen haette. Die Richter glaubten der Aussage der Frau, sie habe von der Schwangerschaft nichts gewusst.


Deutschland gewinnt sechstes Spiel bei Handball-WM

Povoa de Varzim. Bei der Handball-Weltmeisterschaft in Portugal hat das deutsche Team Tunesien mit 30:21 geschlagen und damit den Grundstein fuer den Einzug ins Halbfinale gelegt. Naechster Gegner Deutschlands ist morgen Jugoslawien.


Schwenniger Wild Wings vor der Pleite

Der ueberschuldete Schwenniger Profi-Eishockey-Club SERC hat nach SWR-Informationen am Mittwochnachmittag beim Amtsgericht Villingen einen Insolvenzantrag gestellt. Dieser Schritt war notwendig, weil die Dezember-Gehaelter an die Spieler in Hoehe von 200.000 Euro nicht bezahlt werden koennen. Die Gespraeche, die am Mittwoch mit der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) und der Stadt gefuehrt wurden, endeten ergebnislos. Auch Sponsorengelder von einer halben Million Euro waren ausgeblieben. Die Finanzprobleme der Schwarzwaelder sind bereits seit Herbst 2002 bekannt. Seitdem versuchten die Klubleitung und die DEL einen Insolvenzantrag zu vermeiden.


Boerse

Einige Kurse:
US-Dollar(1 US_$)  0.9203 Euro
Kanada(1 $)  0.6045 Euro
England(1 Pfund)  1.5160 Euro
Schweiz(100 sfr)  68.096 Euro
Japan(100 Yen)  0.7785 Euro
Schweden(100 skr)  10.837 Euro
 
Einige Indizes:
Xetra Dax:2640,55( aktuell )  
Dow-Jones-Index:7969,34( Stand 17:00 MEZ )  
8088,84( Schlussstand Vortag )  
Nikkei-Index:8331,08
 
(Alle Angaben ohne Gewaehr)  



Quellen

DLF    12:00 MEZ    18:00 MEZ
SWR3    12:00 MEZ    18:00 MEZ
BR5    06:00 MEZ    12:00 MEZ    18:00 MEZ