Estonia-Wrack gefunden |
Helsinki. Das Wrack der gesunkenen Faehre "Estonia" ist in 80m Tiefe auf
dem Grund der Ostsee geortet worden. Noch am Wochenende sollen Taucher
das Wrack untersuchen, in dem einige hundert Menschen, darunter auch
Deutsche, den Tod fanden. Als Ungluecksursache wird eine undichte
Bugklappe vermutet, die sich bei schwerer See geoffnet hat. |
Aufbau der neuen Laender hat weiterhin Prioritaet |
Bonn. Der Aufbau in den neuen Bundeslaendern wird laut Bundeskanzler Kohl
in naechster Zeit Vorrang gegenueber den alten Bundeslaendern behalten.
Kohl sagte anlaesslich des vierten Jahrestages der deutschen Einheit, die
am Montag gefeiert wird, diese Entwicklung werde allen deutschen zugute
kommen. Der Kanzler erklaerte, es sei nicht zu uebersehen, dass die
bluehenden Landschaften in den neuen Laendern entstuenden. Das dortige
Wirtschaftswachstum von 9 vH sei in Europa einmalig. Die zentrale Feier
findet am Montag in Bremen statt. Hauptredner wird Bundespraesident
Herzog sein. |
Bonn stundet Russland-Kredite |
Bonn. Die Bundesrepublik wird Russland Schulden in Hoehe von rund 4,2 Mrd.
DM ueber einen Zeitraum von bis zu 15 Jahren stunden. Dabei handelt es
sich um vom Bund verbuergte Kredite an die ehemalige Sowjetunion, die in
diesem Jahr faellig geworden waeren. Ein entsprechendes Abkommen wurde
heute in Bonn unterzeichnet. Finanzstaatssekreater Gruene erklaerte,
damit wolle Deutschland einen weiteren Beitrag zur Unterstuetzung des
Reformprozesses in Russland leisten. Bereits im vergangenen Jahr hatte
Bonn Russland Schulden in Hoehe von 8,2 Mrd. DM gestundet. |
In Berlin weniger Richter und Staatsanwaelte aus der DDR uebernommen |
Berlin. Die deutsche Hauptstadt hat weniger Richter und Staatsanwaelte
uebernommen, als die neuen Bundeslaender. Justizsenatorin Peschel-Gutzeit
sagte, von rund 280 Richtern und Staatsanwaelten, die bis 1990 im Ostteil
der Stadt amtierten, arbeiteten jetzt noch ueber 40. Im Gegensatz zu
diesen 15 vH in Berlin seien in Sachsen beispielsweise 65 vH und in
Brandenburg 54 vH uebernommen worden. Die Senatorin begruendete dies
damit, dass in Ostberlin besonders viele Fuehrungskraefte taetig gewesen
seien, bei vielen habe man nicht davon ausgehen koennen, dass sie kuenftig
die Prinzipien des demokratischen Rechtsstaats vertreten wurden. |
Ein Toter bei Raubueberfall in Berlin |
Berlin. Bei einem Raubueberfall auf ein Geschaeft in Treptow ist ein
Passant erschossen worden. Die Polizei teilte mit, ein Wachmann sei
schwer verletzt worden. Die Taeter seien mit einem Auto geflohen. |
Bergungsarbeiten am Muenchner Ungluecksbus wieder aufgenommen |
Muenchen. In der bayerischen Landeshaupttstadt sind die Arbeiten wieder
aufgenommen worden, um die zwei noch vermissten Maenner aus dem vor zehn
Tagen in eine Grube gestuerzten Bus zu bergen. Arbeiter begannen damit,
den Krater, in dem noch das Heck des Busses steckt, mit Kies
aufzufuellen. Er soll dann trockengelegt, verschalt und spaeter wieder
ausgehoben werden. Nach Angaben der Polizei kann es noch bis zu fuenf
Wochen dauern, bis die beiden Leichen aus dem Krater geholt werden
koennen. |
Schattenkabinett stellt 100-Tage-Programm vor |
Die SPD hat heute die Schlussphase ihres Wahlkampfes eroeffnet. In Bonn
machte die Fuehrungscrew der Sozialdemokraten, d.h. Scharping, Schroeder
und Lafontaine, deutlich, wie sie sich Politik nach einem
Regierungswechsel vorstellt. Aus diesem Grund praesentierten die drei ein
16-Punkte-Programm fuer die ersten 100 Tage nach einem eventuellen Sieg
bei der Bundestagswahl. Der Titel des Papiers: "Fuer ein gerechtes und
friedliches Deutschland". In den ersten 100 tagen einer
sozialdemokratischen Regierung will sich der SPD-Kanzlerkandidat Scharping
ganz auf die Wirtschafts- und Sozialpolitik konzentrieren. Ein Kindergeld
von 250,- DM soll eingefuehrt werden, die Kinderfreibetraege sollen dafuer
gestrichen werden. Fuer den Kauf eines neuen Autos soll ein Jahr lang eine
staatliche Abwrackpraemie in Hoehe von 1000,- DM gezahlt werden, auf ein
Tempolimit wurde verzichtet, angeblich auf Druck von Gerhard Schroeder.
Den Solidaritaetszuschlag will die SPD kippen, stattdessen ist eine
10-prozentige Ergaenzungsabgabe fuer Spitzenverdiener geplant. Rudolf
Scharping: "Das erste, was wir erreichen wollen, ist die Entlastung der
breiten Mehrheit der Bevoelkerung, die wirtschaftliche Belebung im
Inneren, damit der Konjunkturmotor nicht auf zwei Toepfen laeuft, wie
jetzt, naemlich Auslandsnachfrage und Baukonjunktur, sondern dass er auf
vier Zylindern laeuft und damit rund, dann muessen die Investitionen
besser werden, dann muss die Nachfrage besser werden." Eine
Arbeitsmarktoffensive soll 700.000 Arbeitsplaetze zusaetzlich schaffen.
Die Unionsparteien bewerteten das SPD-Programm erwartungsgemaess aeusserst
kritisch. |
Zwei Polizisten wegen Misshandlung angeklagt |
In Berlin sind erstmals zwei Polizeibeamte wegen der Misshandlung von
Vietnamesen angeklagt worden. Einem Justizsprecher zufolge wird den
Beamten Koerperverletzung im Amt und Strafvereitelung zur Last gelegt.
Ein Termin fuer den Prozess steht aber noch nicht fest. Gegen 46 weitere
Polizisten wird wegen der Misshandlung vietnamesischer Zigarettenhaendler
noch ermittelt. |
Genscher zu Feierstunde in Prag |
Der fruehere Aussenminister Genscher hat bei einer Feierstunde in Prag an
die Ereignisse vor fuenf Jahren erinnert, als die Tschechoslowakei die
Ausreise von mehr als 4000 DDR-Fluechtlingen in die Bundesrepublik
erlaubte. In einer Ansprache dankte Genscher vor allem dem damaligen
sowjetischen Aussenminister Schewardnadse, der in jener dramatischen
Situation nicht nur Hilfe zugesagt, sondern auch Hilfe geleistet habe. |
Streit um Tieffluege |
Bundesregierung un SPD-regierte Laender streiten weiter ueber die
Notwendigkeit militaerischer Uebungsfluege in geringer Hoehe. Im
Verteidigungsausschuss des Bundesrates vertrat die Regierung die
Auffassung, dass solche Tieffluege auch in Zukunft gebraucht wuerden,
wenn Deutschland verteidigungsfaehig bleiben wolle. Die SPD-regierten
Laender dagegen sind der Auffassung, dass in Firedenszeiten Tieffluege in
Hoehen von 300-450 Metern und militaerische Luftkampfuebungen ueber
bewohntem Gebiet absolut ueberfluessig seien. |
Zahnaerzte haben Probleme mit der Gesundheitsreform |
Koeln. Deutschlands Zahnaerzte haben Probleme mit der Gesundheitsreform.
Die kassenaerztliche Vereinigung hat Berichte bestaetigt, wonach
Zahnaerzte Behandlungen aufs naechste Jahr verschieben, weil ihr
Kostenrahmen bereits ausgeschoepft ist. Dies gelte freilich nicht bei
akuten Erkrankungen. In nahezu allen Bundeslanedern zeige sich, dass die
Erstattungsbudgets der Krankenkassen nicht ausreichen. |
Brandanschlag auf Gaststaette in Nordheim |
Auf eine libanesische Gaststaette in der niedersaechsischen Stadt ist in
der vergangenen Nacht ein Brandanschlag veruebt worden. Polizeiangaben
zufolge dranden die Taeter in das Haus ein und legten an mehreren Stellen
Feuer. An die Waende schmierten sie Auslander-Raus-Parolen. Verletzt
wurde bei dem Anschlag niemand. |
Gestern: Schweres Zugunglueck in Bad Bramstedt |
Bereits gestern ereignete sich ein schweres Zugunglueck in bad Bramstedt.
Zwei Regionalzuege waren dabei auf einer eingleisigen Strecke frontal
ineinandergeprallt. Es hatte sechs Tote und 67 Verletzte gegeben. Die
Bergungsarbeiten wurden heute frueh beendet. |
DAX und Dollarkurs |
DAX : 2012 Punkte (-32)
Dollar: 1,5489 DM |
Quellen |
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