EU beginnt Beitrittsverhandlungen |
Die Europaeische Union hat die groesste Erweiterung ihrer Geschichte in
Angriff genommen. Die 15 EU-Aussenminister kamen in Bruessel mit ihren
Kollegen aus 11 Bewerberstaaten zusammen. Die morgen beginnenden
konkreten Aufnahmeverhandlungen werden aber nur mit 6 Laendern gefuehrt.
Dies sind Polen, Ungarn, die Tschechische Republik, sowie Slowenien,
Estland und Zypern. Der polnische Premier, Busek, stimmte in einer
Ansprache am Abend die polnische Bevoelkerung auf Reformen ein, die auf
dem Weg zur EU-Mitgliedschaft bevorstuenden. Busek meinte, sein Land
habe einen moralischen Anspruch auf den Beitritt. Ohne den 2. Weltkrieg
und die Teilung des Kontinents waere Polen schon laengst in der
Gemeinschaft.
Ueberschattet wird der Erweiterungsprozess weiterhin vom Konflikt
zwischen der EU und der Tuerkei und dies in zweierlei Hinsicht. Die
Regierung in Ankara ist veraergert, dass der Beitrittswunsch der Tuerkei
auch diesesmal nicht beruecksichtigt werden soll. Zweiter Streitpunkt
ist das Zypernproblem. Die Tuerkei droht mit der Annektierung des von
ihr besetzten Inselnordens, sollte die Europaeische Union den
griechischen Teil Zyperns aufnehmen. |
Kohl: keine unmittelbaren positiven Euro-Auswirkungen auf Arbeitsmarkt |
Bundeskanzler Kohl verbindet mit dem Euro keine kurzfristigen Hoffnungen
fuer den Arbeitsmarkt. Die gemeinsame Waehrung werde aber auf Dauer zu
einer Belebung der Wirtschaft fuehren, betonte er im ZDF. Dies werde
dann auch in Deutschland zu mehr Investitionen und neuen Stellen
fuehren. Seinem SPD-Herausforderer Schroeder warf er vor, bislang wenig
an konkreten Vorschlaegen unterbreitet zu haben. Dies gelte fuer die
Wirtschaftspolitik, aber auch fuer den Bereich Innere Sicherheit, wo der
niedersaesische Ministerpraesident als Vater der Chaostage in Hannover
zu Buche stehe. Kohl meinte, er trete fuer eine volle Legislaturperiode
an, aber niemand wisse, was in 4 Jahren geschehe. Mit
Unionsfraktionschef Schaeuble habe er einen geeigneten Nachfolger. |
Glueck kritisiert Wahlkampforganisation des Koalitionspartners |
Der Fraktionschef im bayerischen Landtag, Glueck, hat den Wahlkampf der
Union kritisiert. Es gebe Hasenfuesse, die einen Bogen um das wichtige
Thema Arbeitslosigkeit machten, sagte Glueck der Augsburger Allgemeinen.
Der CSU-Politiker monierte auch die Aussenwirkung von Bundeskanzler
Kohl. Dieser gelte zurecht als Staatsmann auf der internationalen
Buehne. Wichtiger jedoch waeren Fernsehbilder, die Kohl beim Besuch von
Arbeitnehmerhaushalten zeigen wuerden. Der Bundeskanzler hatte heute
CDU-Generalsektretaer Hintze gegen Angriffe aus den eigenen Reihen in
Schutz genommen. Unter anderem Sachsens Ministerpraesident Biedenkopf
hatte Hintzes Kompetenz als Wahlkampfmanager angezweifelt. |
Fischer verteidigt Benzinpreis von 5 DM |
Der Bonner Fraktionschef der Gruenen, Fischer, hat die Forderung seiner
Partei nach einer langfristigen Anhebung des Benzinpreises auf 5 DM
verteidigt. Bei einem Wahlkampfauftritt im sachsen-anhaltinischen Dessau
sagte Fischer, dies sei unverzichtbarer Bestandteil einer oekologischen
Steuerreform. Die Gruenen wuerden die Belastungen der Buerger aber an
anderen Stellen ausgleichen. Fischer forderte, auch die anderen Parteien
muessten den Menschen reinen Wein einschenken und sagen, dass die
Oekosteuerreform notwendig sei. Unterstuetzung finden die Gruenen beim
Umweltsachverstaendigenrat der Bundesregierung. Dessen Leiter, Wiggering
(sp?), plaedierte fuer einen Benzinpreis von 4,60 DM pro Liter. Damit
und mit einer CO2-Steuer liessen sich Anreize schaffen, um die
verkehrsbedingeten Umweltbelastungen nennenswert zu verringern. |
BMW uebernimmt Rolls-Royce/Bentley |
BMW hat den Zuschlag fuer Rolls-Royce und Bentley erhalten.
Vorbehaltlich der Zustimmung der Anteilseigner will der britische
Wickers-Konzern (sp?) dem Muenchner Automobilhersteller die Luxusmarken
fuer umgerechnet etwa 1 Mrd. DM verkaufen. Zu den Mitbewerbern gehoerte
auch Volkswagen. VW will nun eigenstaendig neue Wagen im Luxusbereich
anbieten. |
Drahtzieher der Reemtsma-Entfuehrung gefasst |
Der mutmassliche Drahtzieher der Reemtsma-Entfuehrung, Thomas Brach, ist
in Argentinien gefasst worden. Spezialisten des Bundeskriminalamtes
hatten den 37-jaehrigen in einem Hotel in Buenos Aires gestellt. Im
Laufe des ersten Verhoers gab er seine Identitaet preis. Brach soll die
fuenf Wochen waehrend der Entfuehrung Reemtsmas vor zwei Jahren geplant
haben. Zwei Komplizen sind bereits verurteilt. Von den 30 Mio. DM
Loesegeld ist erst ein Bruchteil sichergestellt. Korrespondenten
berichten aus Buenos Aires, die Pruefung des deutschen
Auslieferungsbegehrens werde mindestens 6 Wochen dauern. |
Mordfall Christina: Taeter verging sich bereits vor 2 Jahren an Kind |
Der noch unbekannte Moerder des 11-jaehrigen Maedchens aus Struecklingen
(sp?) hat bereits vor zwei Jahren ein Kind vergewaltigt. Die Polizei in
Cloppenburg teilte mit, genetische Proben haetten dies ergeben. Im
Januar 1996 ermordete der Mann das missbrauchte Maedchen aber nicht. |
Das Wetter |
Nachts vielfach klar und Abkuehlung auf 10 - 5 Grad. Im Osten und Sueden
oertlich darunter. Morgen vor allem im Norden und Westen zeitweise
bewoelkt. Im Suden und Osten nochmals sonnig. Tagestemperaturen an den
Kuesten 8 - 13 Grad, ansonsten 15 - 22 Grad. An Rhein und Mosel bis 25
Grad. Die weiteren Aussichten: Zunehmend bewoelkt, am Mittwoch nur im
Norden und Westen, am Donnerstag ueberall Schauer. Zunaechst noch
unveraendert mild, am Donnerstag kuehler. |
Boerse |
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Quellen |
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