Paul Spiegel verstorben |
Der Praesident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel,
ist tot. Er starb am fruehen Morgen nach langer, schwerer Krankheit in
Duesseldorf, teilte der Zentralrat mit. Spiegel wurde 68 Jahre alt. Er
hatte das Amt des Praesidenten des Zentralrats nach dem Tod von Ignatz
Bubis im Jahr 1999 uebernommen. Spiegel hatte Anfang Februar einen
Herzinfarkt erlitten und sich zudem eine Lungenentzuendung zugezogen.
Mitte April hatte es noch geheissen, Spiegel sei auf dem Weg der
Besserung.
Fuehrende deutsche Politiker wuerdigten den Verstorbenen als
herausragende Persoenlichkeit. Bundespraesident Koehler nannte Spiegel
einen deutschen Patrioten, dessen Rat ihm fehlen werde.
Bundeskanzlerin Merkel sagte, Spiegels Einsatz fuer Zivilcourage und
Toleranz sowie gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus habe
Massstaebe gesetzt. Der CSU-Vorsitzende Stoiber erklaerte, Spiegel sei
ein Mann des Ausgleichs und des Dialogs und nicht der Konfrontation
gewesen. Der designierte SPD-Chef Beck betonte, im Kampf gegen
Antisemitismus und Rechtsextremismus habe Spiegel niemals resigniert
und trotz deprimierender Rueckschlaege gerne in Deutschland gelebt.
FDP-Chef Westerwelle nannte Spiegel eine politische und moralische
Instanz. Die Vorsitzenden der Gruenen, Roth und Buetikofer, verwiesen
darauf, dass Spiegel sich nach dem Holocaust immer fuer die
Aussoehnung eingesetzt habe. Linkspartei-Chef Bisky sprach von einem
engagierten Kaempfer gegen den Antisemitismus. |
Westerwelle fordert mehr Distanz zur SPD von Merkel |
Berlin. FDP-Chef Westerwelle hat Bundeskanzlerin Merkel zu groesserer
Distanz zum Koalitionspartner SPD aufgerufen. In einem Interview
sprach Westerwelle in diesem Zusammenhang von einer babylonischen
Gefangenschaft Merkels. Er sei von der Rolle der Union in der grossen
Koalition sehr enttaeuscht, sagte der FDP-Vorsitzende. Die Union lass
sich von der SPD vereinnahmen. Im Gegensatz dazu lobte Westerwelle die
Aussenpolitik Merkels. Sie habe es geschafft, Deutschland
aussenpolitisch neu auszurichten. |
Lafontaine begruesst WASG-Votum |
Halle. Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Lafontaine, hat
sich zuversichtlich gezeigt, dass der geplante Zusammenschluss der
Wahlalternative WASG mit der Linkspartei.PDS erfolgreich sein wird.
Auf dem Bundesparteitag der Linkspartei wuerdigte Lafontaine die
gestern gefassten Beschluesse des WASG-Parteitags als Weichenstellung
fuer die Bildung der neuen Linken. Die neue Partei werde einen streng
anti-neoliberalen und anti-kapitalistichen Kurs einhalten und eng mit
der deutschen Gewerkschaftsbewegung zusammenarbeiten. Ein Kampfthema
werde die Forderung nach dem Recht auf einen Generalstreik sein. |
Ver.di rechnet nicht mit schnellem Streikende |
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rechnet nicht mit einem baldigen
Ende der Streiks im oeffentlichen Dienst. Er habe derzeit keine
Signale fuer eine Wiederaufnahme der Verhandlungen, sagte Verdi-Chef
Bsirske im Deutschlandfunk. In den Bundeslaendern gebe es starke
Kraefte, die an Gespraechen nicht interessiert seien und auf tariflose
Zustaende setzten. Daher werde Verdi den Arbeitskampf fortsetzen,
notfalls auch waehrend der Fussball-Weltmeisterschaft, betonte
Bsirske. Die Streikkasse sei gut gefuellt. Die Gewerkschaft koenne den
Konflikt ohne Weiteres anderthalb Jahre durchhalten. |
Arbeitslose zur Erntehilfe bereit |
Die Regionaldirektion fuer Arbeit ist nach eigenen Angaben zufrieden
mit der Bereitschaft deutscher Arbeitsloser zur Mithilfe bei der Ernte
im Suedwesten. Bislang haetten sich 3.800 Menschen zur Mithilfe bereit
erklaert, hiess es. Die ersten Arbeitslosen wuerden jetzt zur
Spargelernte eingesetzt. Vorgabe der Politik sei, dass Betriebe ab
zehn Beschaeftigten 20 Prozent ihrer Belegschaft aus Arbeitslosen
rekrutieren muessten. Fuer Baden-Wuerttemberg seien das 8.600
Menschen. Im letzten Jahr wurden von den landwirtschaftlichen
Betrieben 43.000 auslaendische Erntehelfer in Baden-Wuerttemberg
eingesetzt. Aus Sicht der Regionaldirektion liegen in einer
Beschaeftigung in der Landwirtschaft auch Zukunftsperspektiven. Fuer
kommende Erntezeiten koennten Vereinbarungen ueber eine saisonale
Beschaeftigung vereinbart werden, Jugendlichen wuerden so Chancen in
einem von ihnen bisher vielleicht noch nicht beachteten beruflichen
Umfeld geboten. |
Brandstiftung in Germersheimer Buerogebaeude |
Ein Brand im Buerogebaeude der Arbeitsgemeinschaft Hartz IV des
Landkreises Germersheim hat einen Sachschaden von rund 200.000 Euro
verursacht. Die Polizei vermutet Brandstiftung. Wie die Polizei
mitteilte, brach das Feuer am fruehen Sonntagmorgen im Erdgeschoss des
dreistoeckigen Hauses aus und griff auf andere Etagen ueber. Verletzt
wurde niemand. Rund eine Stunde nach seiner Entdeckung war das Feuer
geloescht. Die Kriminalpolizei sowie die Staatsanwaltschaft Landau
haben nach dem Brand Ermittlungen aufgenommen. |
FC Bayern gewinnt DFB-Pokal |
Berlin. Der FC Bayern Muenchen hat den DFB-Pokal gewonnen und seinen
Titel aus dem Vorjahr verteidigt. In einer an spielerischen
Hoehepunkten armen Partie reichte den Bayern ein Kopfball-Treffer von
Pizarro zum 1:0-Sieg ueber Eintracht Frankfurt. Die Bayern wahrten mit
dem Sieg die Chance, auch in diesem Jahr das Double zu schaffen, also
den Gewinn von Pokal und Meisterschaft. Es waere das erste Mal, dass
eine Mannschaft das Double zwei Mal in Folge gewinnt. Auch bei den
Damen siegte im Pokalendspiel der Titelverteidiger. Turbine Potsdam
schlug den 1. FFC Frankfurt 2:0. |
Krasniqi kann auf neuen WM-Kampf hoffen |
Nach dem 29. Sieg seiner Karriere darf sich Profiboxer Luan Krasniqi
Hoffnungen auf einen WM-Kampf im Schwergewicht machen. Der 34-Jaehrige
aus Rottweil besiegte den Amerikaner David Bostice in der
Hanns-Martin-Schleyer-Halle in einem Zehn-Runden-Kampf einstimmig nach
Punkten. |
Quellen |
|