GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 14.06.1998



* CDU lehnt Fernsehduell ab
* Unterschiedliche Ansichten ueber Kosovoeinsatz in der Bundesregierung
* Deutsche Wirtschaft am Beginn eines Aufschwungs
* Zunehmend Kritik in der CDU am Wahlkampfsziel des Kanzleramtes
* Alle ICE-1-Zuege erneut auf dem Pruefstand
* 93. deutscher Katholikentag endet mit Gottesdienst
* Autos mit Euro-Kennzeichen brauchen im EU-Ausland kein D-Schild mehr
* Ausschluss Jugoslaviens von der Fussball-WM gefordert
* Nokia stoppt Werbekampagne
* Fussball-WM



CDU lehnt Fernsehduell ab

Bonn. Die CDU hat das von SPD-Kanzlerkandidat vorgeschlagene Fernsehduell abgelehnt. CDU-Sprecher Kiefer sagte heute, Schroeder habe nicht begriffen, dass es im Wahlkampf nicht um eine Personalityshow gehe. Es gehe um den sachlichen politischen Wettstreit zwischen der Koalition der Mitte und einem gefaehrlichen Linksbuendnis.


Unterschiedliche Ansichten ueber Kosovoeinsatz in der Bundesregierung

Bonn. In der Bundesregierung gibt es offenbar unterschiedliche Ansichten ueber einen NATO-Einsatz im Kosovo. Dabei geht es vor allem um die voelkerrechtlichen Grundlagen eines militaerischen Eingreifens. Bundesverteidigungsminister Ruehe machte einen Einsatz entgegen frueherer Aeusserungen nicht mehr ausdruecklich von einem Mandat des Weltsicherheitsrates abhaengig. In einem Zeitungsinterview sprach er lediglich von einer ausreichenden rechtlichen Grundlage. Demgegenueber beharrte Aussenminister Kinkel auf einem Mandat der Vereinten Nationen. Alles andere, so der Minister, waere rechtlich nicht haltbar.


Deutsche Wirtschaft am Beginn eines Aufschwungs

Bonn. Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach Einschaetzung von Bundeswirtschaftsminister Rexrodt am Beginn eines sich selbst tragenden Aufschwungs. Als Grund nannte Rexrodt im Sueddeutschen Rundfunk die gute Exportkonjunktur, die sich auf die Binnennachfrage niederschlage. Der Abbau der Arbeitslosigkeit werde beschleunigt vorankommen. Rexrodt meinte weiter, es werde auch in den neuen Bundeslaendern in diesem Jahr zu einer Wende auf dem Arbeitsmarkt kommen. Von einem Durchbruch koenne allerdings nicht gesprochen werden.


Zunehmend Kritik in der CDU am Wahlkampfsziel des Kanzleramtes

Bonn. Innerhalb der CDU gibt es nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" zunehmend Kritik am Wahlkampfsziel des Kanzleramtes. Die Zeitung zitiert in ihrer juengsten Ausgabe den stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Geissler sowie den frueheren DDR-Ministerpraesidenten de Maiziere, die fuer einen argumentativen Wahlkampf plaedieren. Dem Kanzler und seinen Beratern warfen sie vor, mit knappen Parolen die letzten Siegeschancen zu verspielen. Ohne Argumente werde die CDU die kommende Bundestagswahl weder im Westen noch im Osten gewinnen koennen.


Alle ICE-1-Zuege erneut auf dem Pruefstand

Frankfurt. Die erste Generation der ICE-Zuege muss wieder komplett auf den Pruefstand. Alle 59 ICE-1-Zuege werden auf moegliche Radschaeden ueberprueft. Die Bahn reagiert damit auf neue Faelle von Radbruechen im Stadtbahnbereich, die jetzt bekannt geworden sind. Dort werden teilweise baugleiche Radsaetze verwendet. Die Bahn setzt wie schon direkt nach dem Unglueck von Eschede IC-Zuege und zum Teil auch ICE-2-Zuege fuer Ersatzfahrten ein. Bahnreisende muessen sich aber trotzdem auf weitere Verspaetungen einrichten.


93. deutscher Katholikentag endet mit Gottesdienst

Mainz. Mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel ist heute der 93. deutsche Katholikentag zuende gegangen. Dabei wurde eine Botschaft des Papstes verlesen. Die Predigt hielt der Mainzer Bischoff und Vorsitzende der deutschen Bischoffskonferenz Lehmann. Er forderte eine Abkehr vom reinen Materialismus. Vor den rund 50.000 Teilnehmern des Schlussgottesdienstes warnte Lehmann davor, nur noch nach dem Kosten-Nutzen-Effekt zu schauen und, so woertlich, die Moneten zu zaehlen.


Autos mit Euro-Kennzeichen brauchen im EU-Ausland kein D-Schild mehr

Bonn. Autos mit dem neuen Euro-Kennzeichen brauche vom 1. Juli an das sogenannten D-Schild bei Reisen ins EU-Ausland nicht mehr. Das haben die EU-Verkehrsminister vereinbart. Damit entfaellt auch ein Grund fuer haeufigen Autofahreraerger an den Grenzen der Nachbarstaaten. Dort waren fuer fehlende D-Schilder immer wieder erhebliche Bussgelder abkassiert worden, auch wenn das Auto das Euro-Kennzeichen besass.


Ausschluss Jugoslaviens von der Fussball-WM gefordert

Bonn. Vor dem Hintergrund der Kosovo-Krise haben Bundestagsabgeordnete einen Ausschluss Jugoslawiens von der Fussballweltmeisterschaft gefordert. Der CSU-Abgeordnete Zierer sagte, es sei ein Widerspruch, wenn man sich auf dem Fussballplatz sportlich begegne waehrend gleichzeit der jugoslawische Praesident Milosevic eine militaerische Konfrontation mit der NATO heraufbeschwoere. Der SPD-Politiker Lennart betonte, Milosevic muesse Einhalt geboten werden. Deshalb muesse man auch im Sport Konsequenzen gezogen werden. Dagegen meinte der FDP-Abgeordnete Luer, Politik und Sport sollten nicht vermischt werden.


Nokia stoppt Werbekampagne

Helsiniki. Der finnische Telefonkonzern Nokia hat seine Werbekampagne mit dem Slogan "Jedem das seine" in Deutschland gestoppt. Ein Sprecher sagte heute in Helsinki, der Entschluss sei postwendend gefasst worden, nachdem Nokia von den Protesten erfahren habe. Der Spruch "Jedem das seine" hatte am Eingang des Konzentrationslagers Buchenwald gestanden, aehnlich zynisch wie der Spruch "Arbeit macht frei" in Auschwitz.


Fussball-WM

Argentinien - Japan      1:0
Jugoslawien - Iran       1:0
Jamaika     - Kroatien   1:3



Quellen

SDR 3    9:00 MESZ
Radio 7    13:00 MESZ
B5    14:00 MESZ