GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
So, 24.12.1995



* Weihnachtsbrand im Asylantenheim
* Bahnunfall
* Giftmuellskandal mit deutscher Beteiligung
* Poker um den Solidaritaetszuschlag
* Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, die x-te
* Kinkel appeliert an Kaschmir-Geiselnehmer
* Ueberfall auf Spielkasino
* Frankfurter Kunstmaezen verstorben
* Stimmen zum Weihnachtsfest
* Weihnachtsansprache des Bundespraesidenten
* In eigener Sache



Weihnachtsbrand im Asylantenheim

Bei einem Brand in einem Haus fuer Asylsuchende im westfaelischen Bergkamen sind am Morgen drei Kinder im Alter von 2, 3 und 6 Jahren ums Leben gekommen. Zehn Fluechtlinge sind nach Angaben der Polizei verletzt worden, zwei von ihnen lebensgefaehrlich. Unter ihnen soll auch die Mutter der Kinder sein. Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen schloss unterdessen einen fremdenfeindlichen Anschlag mit grosser Wahrscheinlichkeit aus. Dei Fluechtlinge aus dem Kossovo, China und Litauen wuerden rund um die Uhr betreut. Nach dem bisherigen Ermittlungsstand wurde das Feuer durch eine fallengelassene brennende Zigarette ausgeloest; die Polizei nahm einen 32jaehrigen Kriegsfluechtling aus Bosnien fest. Von seinem Zimmer aus hatte sich das Feuer ausgebreitet.


Bahnunfall

Auf dem Gueterbahnhof in Halle ist am Mittag ein mit Dieseloel beladener Kesselwagen umgestuerzt. Rund 60000l der Ladung liefen aus und stellen jetzt eine Umweltbelastung dar. Menschen wurden nicht verletzt. Die angrenzende Bahnlinie nach Magdeburg musste zeitweise gesperrt werden.


Giftmuellskandal mit deutscher Beteiligung

Ein deutscher Unternehmer ist von einem amerikanischen Gericht wegen illegaler Entsorgung chemischer Abfaelle zu einer Geldstrafe von rund 14 Millionen DM verurteilt worden. Das Urteil wurde in Abwesenheit des Unternehmers Wolf Wiesner verkuendet. Er soll sich nach Deutschland abgesetzt haben. Wiesner hatte in der texanischen Stadt Houston mehrere Scheinfirmen fuer die Reinigung von Chemiecontainern betrieben. Die giftigen Rueckstaende der Behaelter habe er unsachgemaess und illegal entsorgt.


Poker um den Solidaritaetszuschlag

Bundesfinanzminister Waigel hat sich gegen Forderungen der FDP ausgesprochen, den Solidaritaetszuschlag bereits ab 1997 zu verringern. Eine Rueckfuehrung des Zuschlags, so Waigel, komme vor 1998 nicht in Frage. Dagegen sagte der Vorsitzende des Bundestagsfinanzausschusses, Thieler (sp?), FDP, wenn Waigel den Zuschlag nicht bereits zu Anfang 1997 absenke, breche er den Koalitionsvertrag. Der Erzbischof von Berlin, Stetsinski (sp?), nannte unterdessen die Forderung nach einem schnellen Abbau des Solidaritaetszuschlages unsolidarisch.


Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, die x-te

Bonn. Der Vorsitzende der Union-Bundestagsfraktion, Schaeuble, und Arbeitgeberpraesident Murmann haben fuer das kommende Jahr eine Entscheidung ueber eine Einschraenkung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gefordert. Dies gebiete die Wettbewerbsfaehigkeit.


Kinkel appeliert an Kaschmir-Geiselnehmer

Bundesaussenminister Kinkel hat an die Entfuehrer der vier westlichen Touristen in Kaschmir appelliert, ihre Geiseln unverzueglich freizulassen. Die Geiselnehmer sollten ein Zeichen der Menschlichkeit und des Grossmuts setzen. An die Opfer gewandt sagte Kinkel weiter, die Bundesregierung werde in ihrem Bemuehen um eine baldige Freilassung nicht nachlassen. In der Gewalt der Entfuehrer befinden sich seit Juli 4 Touristen, unter ihnen der Student Dirk Hasert.


Ueberfall auf Spielkasino

Unbekannte Taeter haben in der vergangenen Nacht bei einem Ueberfall auf das Spielkasino in Bad Homburg ungefaehr eine Million DM erbeutet. Nach Angaben des Darmstaedter Regierungspraesidiums nahmen die drei Taeter eine Angestellte des Kasinos als Geisel und erpressten das Geld an verschiedenen Kassen. Anschliessend liessen die drei Maenner die Geisel frei und fluechteten in einem Auto, das spaeter 500m vom Spielkasino entfernt verlassen aufgefunden wurde. Eine Grossfahndung der Polizei blieb bisher erfolglos.


Frankfurter Kunstmaezen verstorben

Der Frankfurter Kaufmann Alois Ammerschlaeger ist im Alter von 82 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Ammerschlaeger, der auf der Frankfuerter Zeil ein Textilhaus besass, hatte sich auch einen Namen als Maezen fuer soziale und kulturelle Einrichtungen gemacht.


Stimmen zum Weihnachtsfest

Der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland, Engelhardt, hat in seiner Weihnachtsbotschaft auf Weihnachten als Fest der Versoehnung hingewiesen. Davon habe man in diesem Jahr vor allem im Nahen Osten, in Nordirland und in Bosnien etwas spueren koennen, sagte Engelhardt. Der ehemalige Bischof von Berlin-Brandenburg, Kruse, hat sich dafuer ausgesprochen, das Weihnachtsgeld bereits im Sommer auszuzahlen. Die Arbeitgeber forderte er auf, damit etwas gegen den Kaufrausch in der Weihnachtszeit zu tun. Der katholische Caritas-Verband warnte die Regierung vor weiteren Sozialkuerzungen, weil diese den sozialen Frieden zerstoerten und die Betroffenen demoralisierten.


Weihnachtsansprache des Bundespraesidenten

Bundespraesident Herzog hat zum Weihnachtsfest alle Deutschen aufgerufen, zum inneren Frieden beizutragen. In seiner traditionellen Ansprache bat er um Mitmenschlichkeit, Geduld und Toleranz. Frieden auf Erden sei nicht nur die Pflicht, die uns das Fest auferlege, sondern auf die Verheissung, die es uns zuspreche, sagte Herzog.


In eigener Sache

"Ehre sei Gott in der Hoehe, und Friede auf Erden den Menschen, die guten Willens sind." - Hiermit moechte ich fuer das Germnews-Team den Lesern ein frohes, friedliches und stressfreies Weihnachten wuenschen, die ebendieses feiern, und allen, die etwas anderes um die Zeit rum feiern, ebenfalls ein frohes Fest. Feiert feste, und verderbt Euch den Magen nicht gar zu sehr :-)


Quellen

HR 3    9:00 MEZ    12:00 MEZ    15:00 MEZ    18:00 MEZ    22:00 MEZ