Elftes deutsches Todesopfer der Explosion von Djerba |
Luebeck/Berlin. Eine Woche nach der Explosion von Djerba ist ein
weiteres Verbrennungsopfer seinen schweren Verletzungen erlegen. Es
handelt sich um ein 15jaehriges Maedchen. Damit stieg die Zahl der
Toten auf 17, elf von ihnen sind Deutsche. Die Hintergruende der
Explosion sind weiter nicht geklaert. Bundesinnenminister Schily will
nach Tunesien reisen, um sich nach dem Stand der Ermittlungen zu
erkundigen. Waehrend Schily jetzt von Sachbeweisen fuer einen Anschlag
spricht, ist Aussenminister Fischer weiter zurueckhaltend. Er warnte
vor voreiligen Schluessen. Das Auswaertige Amt raet derzeit auch nur
zu erhoehter Vorsicht bei Reisen nach Tunesien, eine Reisewarnung
wollte es aber nicht geben. Verbraucherschuetzer hatten dies
gefordert, weil Buchungen nur dann kostenfrei wegen hoeherer Gewalt
storniert werden koennten. |
Entscheidende Verhandlungen in der Metallindustrie |
Ludwigsburg. In Baden-Wuerttemberg laufen die entscheidenden
Verhandlungen im Tarifstreit der Metall-Industrie. IG-Metall-Bezirkschef
Huber sagte, bis Freitag morgen 6 Uhr sei Zeit, eine Uebereinkunft zu
finden. Die Metaller gingen mit festem Einigungswillen in die
Verhandlungen. Um den Druck zu erhoehen, legten in Bayern 50.000 Metaller
die Arbeit nieder, bei DaimlerChrysler in Sindelfingen waren es 12.000.
Der Chef des Arbeitgeberverbandes Suedwestmetall, Zwiebelhofer,
kritisierte die anhaltenden Warnstreiks als wenig konstruktiv. In
Stuttgart treffen sich heute auch die Fuehrungsspitzen aus
Arbeitgeberverband und Gewerkschaft zu getrennten Sitzungen. |
Familienpolitik als Wahlkampfthema entdeckt |
Berlin. Der Ausbau der Kinderbetreuung ist nach den Worten von
Bundeskanzler Schroeder das wichtigste Ziel in der Familienpolitik
fuer die naechste Legislaturperiode. In einer Regierungserklaerung im
Bundestag sagte der Kanzler, Deutschland brauche ein qualitativ
hochwertiges und zuverlaessiges Netz aus Krippen, Kindergaerten,
Horten und Schulen. Bundesfamilienministerin Bergmann ergaenzte, dass
die Eltern kuenftig mehr Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung haben
sollten. Unionsfraktionschef Merz warf Schroeder vor, die Familien-
und Kinderpolitik erst jetzt entdeckt zu haben. Ausserdem erklaerte
Merz, die Union wolle ein Familiengeld einfuehren und diese Ausgaben
bei der Arbeitslosen- und der Sozialhilfe einsparen. |
Neues Schadensersatzrecht verabschiedet |
Berlin. Unfallopfer koennen kuenftig auf hoehere Entschaedigungszahlungen
hoffen. Der Bundestag verabschiedete mit grosser Mehrheit eine umfassende
Reform des Schadensersatzrechts, die zum 1. August in Kraft tritt. Das
Gesetz beinhaltet jetzt einen allgemeinen Anspruch auf Schmerzensgeld
bei Verletzung von Koerper und Gesundheit, ausserdem wurden die
Haftungsobergrenzen deutlich angehoben. Die Hersteller von Arzneimitteln
muessen kuenftig mehr Auskuenfte ueber Nebenwirkungen erteilen, bei
fehlerhaften Medikamenten ist eine bessere Entschaedigung der Opfer
vorgesehen. |
Milbradt neuer Ministerpraesident in Sachsen |
Dresden. Sachsens neuer Ministerpraesident Milbradt von der CDU will
am Kurs seines Vorgaengers und Parteikollegen Biedenkopf festhalten.
Milbradt sagte nach seiner Wahl im Landtag woertlich: "Biedenkopfs
Politik war erfolgreich und die werde ich fortsetzen." Als vorrangiges
Ziel nannte Milbradt die wirtschaftliche Entwicklung des Freistaates
Sachsen, der sich nach seinen Vorstellungen zu einer fuehrenden
Region in Mitteleuropa weiterentwickeln soll. Der bisherige
Ministerpraesident Biedenkopf hatte nach einer Reihe von Affaeren und
unter dem Druck seiner Partei gestern seinen Ruecktritt erklaert. |
Unternehmen kommen nur schwer an Kredite |
Berlin. Jedes dritte Unternehmen in Deutschland hat Probleme,
Investitionen ueber Kredite zu finanzieren. Dies geht aus einer
Studie der Kreditanstalt fuer Wiederaufbau hervor. Fuer diese Studie
wurden mehr als 6000 Betriebe aller Groessen befragt. Das Ergebnis
belegt nach Ansicht der Kreditanstalt, dass die Banken unaufhaltsam
ihr Verhalten gegenueber kleinen und mittleren Betrieben aendern.
Diese Betriebe muessten mehr Eigenkapital sammeln, um von Bankkrediten
unabhaengiger zu werden. |
Untersuchungsausschus bekommt geschwaerzte Spenderliste vorgelegt |
Berlin. Die SPD-Schatzmeisterin Wettig-Danielmeier legte dem
Untersuchungsausschuss eine Liste mit groesstenteils unkenntlich
gemachten Namen vor. Damit bleiben die Empfaenger fingierter
Spendenquittungen weiterhin unklar. Wettig-Danielmeier begruendete
die Schwaerzungen mit den Persoenlichkeitsrechten. Der
Ausschussvorsitzende Neumann von der SPD reagierte mit Unverstaendnis.
Es muessten gleiche Massstaebe wie bei der CDU gelten. Alle Parteien
forderten Wettig-Danielmeier dazu auf, die gesamte Liste des
Wirtschaftspruefers Menger vorzulegen. |
Staedtetag kritisiert Finanzpolitik von Bund und Laendern |
Muenchen. Der Bayerische Staedtetag hat die Finanzpolitik von Bund und
Laendern kritisiert. Staedtetagspraesident Deimer sagte, wegen der
massiven Einnahmeverluste seien vor allem die mittelgrossen Staedte
inzwischen fast nicht mehr handlungsfaehig. Als Beispiel nannte
Deimer Schweinfurt, Regensburg und Augsburg. Ursache der Misere ist
nach Ansicht des Bayerischen Staedtetages die Steuerreform. Die
Einnahmen gingen weiter zurueck, so Deimer. Als Folge davon wuerden
Investitionen gekuerzt und Arbeitsplaetze gestrichen. Diese
Entwicklung steht nach Ansicht des Staedtetags-Praesidenten im
Gegensatz zu den staendig wachsenden Aufgaben der Staedte und
Gemeinden. |
Bertelsmann prueft Zusammenarbeit mit Premiere |
Guetersloh. Deutschlands groesster Medienkonzern Bertelsmann prueft
eine Zusammenarbeit mit dem Bezahlsender Premiere. Bertelsmann-
Vorstandsmitglied Walgenbach habe bereits ueber eine moegliche
Beteiligung verhandelt, berichten mehrere Zeitungen. Gleichzeitig
gibt es Geruechte, dass ein Insolvenzantrag der Pay-TV-Sparte von
Kirch immer wahrscheinlicher wird. Ein moeglicher Einstieg von
Bertelsmann sei nicht kurzfristig zu erwarten, erfuhr die Deutsche
Presse-Agentur. |
Aufgaben der PISA-Studie lassen auch Studenten alt aussehen |
Leipzig. 43 Prozent der BWL-Studenten in Leipzig konnten mathematische
Aufgaben aus der PISA-Studie nicht berechnen. Ein Professor hatte
zwei PISA-Aufgaben in der Vordiplom-Pruefung gestellt. Die Aufgaben
richteten sich urspruenglich an Neuntklaessler an Gymnasien. Der
Professor sah damit seine Einschaetzungen bestaetigt und bezeichnete
das Ergebnis als Katastrophe. |
Neue Altersgrenze fuer Sportschuetzen |
Berlin. Sportschuetzen duerfen kuenftig schon ab dem zehnten
Lebensjahr eine Waffe in die Hand nehmen. Der Deutsche Schuetzen-Bund
setzte sich damit im Sportausschuss des Bundestages durch. Das neue
Waffengesetz sah urspruenglich ein Mindestalter von 12 Jahren vor. |
Kleist-Preis fuer Martin Mosebach |
Koeln. Der Frankfurter Schriftsteller Martin Mosebach erhaelt den
diesjaehrigen Kleist-Preis. Das hat der Praesident der
Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft mitgeteilt. Mosebach, der 1951
geboren wurde, hat Gedichte, Essays und Romane veroeffentlicht,
zuletzt erschienen die Baende "Eine lange Nacht" und "Der Nebelfuerst".
Mit dem Kleist-Preis wurden unter anderem auch Robert Musil,
Bertold Brecht, Heiner Mueller und Ernst Jandl ausgezeichnet. |
Skipass-Verbund mit erfolgreicher Saison |
Oberstdorf. Gleich im ersten Jahr hat sich der groesste deutsche
Skipass-Verbund von 30 Skigebieten im Allgaeu und Oesterreich als
Erfolg erwiesen. Nach Angaben der Liftbetreiber wurde die
"Allgaeu-Gletscher-Card" im Winter insgesamt 60.000 mal genutzt. |
Boerse |
|
Quellen |
|