GERMAN NEWS
DEUTSCHE AUSGABE
Fr, 27.12.1996



* Kaltes Winterwetter bleibt bis Silvester
* Hentsch wirft EU-Staaten Versaeumnisse in Beschaeftigungspolitik vor
* Rauschgiftring in Heilbronn zerschlagen
* DGB-Chef Schulte: Mehr Teilzeit; weniger Ueberstunden
* Mieterbund: Ueberdurchschnittlicher Anstieg der Wohnkosten
* Steuergewerkschaft: Steuerpflicht an Staatsangehoerigkeit koppeln
* Glaeubiger von Juergen Schneider erhalten erstmals Geld
* Immer mehr Feuerwerkskoerper importiert



Kaltes Winterwetter bleibt bis Silvester

Stuttgart. Das kalte Winterwetter in weiten Teilen Europas bleibt erhalten. Meteorologen gehen davon aus, dass es noch eine Woche lang sehr kalt bleibt und dass es auch Neuschnee gibt. Die tiefsten Temperaturen liegen derzeit in der Nacht um -20 Grad Celsius in Bayern. Durch Frost gibt es die ersten Schaeden durch geplatzte Wasserrohre. Im baden-wuerttembergischen Finanzministerium entstand dadurch ein Sachschaden von etwa einer Million DM.


Hentsch wirft EU-Staaten Versaeumnisse in Beschaeftigungspolitik vor

Bruessel. Der scheidende EU-Parlamentspraesident Hentsch hat den Staats- und Regierungschefs der Staaten der EU Versaeumnisse in der Beschaeftigungspolitik vorgeworfen. Sie haetten sich bisher zuwenig um die Zukunft der Arbeit gekuemmert, sagte der SPD-Politiker dem Sender Radio Bremen. Noetig seien neue Formen fuer die Verteilung der Arbeit. Zudem muessten die Bildungspotentiale besser genutzt werden. Hentsch wird sein Amt Ende Januar abgeben.


Rauschgiftring in Heilbronn zerschlagen

Heilbronn. Nach monatelangen Ermittlungen hat die Rauschgiftfahndung in Heilbronn einen Drogenring zerschlagen. Die Polizei nahm zwoelf mutmassliche Rauschgifthaendler fest und stellte 19 Kilogramm Kokain sicher. Nach Angaben der Behoerden gelten ein 28jaehriger Student, ein 30jaehriger Fabrikantensohn und ein entflohener Strafgefangener als Drahtzieher des Drogengeschaeftes. Sie hatten Kontakte zu einem brasilianischen Drogenkartell geknuepft und versucht, das Rauschgift nach Freiburg, Heilbronn und Hannover zu schmuggeln.


DGB-Chef Schulte: Mehr Teilzeit; weniger Ueberstunden

Duesseldorf. Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Schulte hat den Abbau von Ueberstunden, mehr Teilzeit und eine Ausbildungsumlage gefordert. In einem Gespraech mit der Nachrichtenagentur dpa sagte Schulte, die Arbeitgeber koennten mehrere hunderttausend Arbeitsplaetze schaffen, wenn sie die Mehrarbeit verringerten. Es sei ein Skandal, dass sie diese Chance ungenutzt liessen. Notwendig sei auch ein groesseres Angebot von Teilzeit. Die Arbeitgeber wuerden sich jedoch gegen neue Arbeitszeitformen sperren. Ausserdem mahnte Schulte die Unternehmen, mehr Ausbildungsplaetze anzubieten.


Mieterbund: Ueberdurchschnittlicher Anstieg der Wohnkosten

Bonn. Der Deutsche Mieterbund befuerchtet im kommenden Jahr eine ueberdurchschnittliche Erhoehung der Wohnkosten. In einem Zeitungsinterview sagte der Direktor des Bundes Rips, ueber ein Drittel aller Haushalte werde dann mehr als 35 Prozent des Einkommens nur fuer das Wohnen aufbringen. Grund dafuer sei, dass zu den steigenden Mieten ein unertraeglich hoher Anstieg der kommunalen Gebuehren hinzukomme. Als Resultat befuerchtet der Mieterbund, dass die Wohnkosten mindestens doppelt so stark steigen werden wie die normale Preissteigerung.


Steuergewerkschaft: Steuerpflicht an Staatsangehoerigkeit koppeln

Bonn. Die Deutsche Steuergewerkschaft hat vorgeschlagen, die Steuerpflicht an die jeweilige Staatsangehoerigkeit zu knuepfen. Der Vorsitzende der Organisation Ondratschek sagte dazu, prominente Bundesbuerger koennten sich dann nicht mehr der Steuerpflicht entziehen, indem sie ihren Wohnsitz ins Ausland verlagerten. Aus Gruenden der Steuergerechtigkeit muessten die Finanzaemter den Mehraufwand bei einer solchen Regelung in Kauf nehmen.


Glaeubiger von Juergen Schneider erhalten erstmals Geld

Die rund 2.000 Glaeubiger des inhaftierten Bauunternehmers Schneider koennen im kommenden Fruehjahr erstmals mit Geld aus der Konkursmasse rechnen. Drei Jahre nach dem Zusammenbruch des Immobilienimperiums werde es zu einer teilweisen Ausschuettung kommen, kuendigte der zustaendige Konkursrichter an. Moeglich wuerde diese erste Zahlung, nachdem die in der Schweiz blockierten 250 Mio. DM freigegeben wurden.


Immer mehr Feuerwerkskoerper importiert

Wiesbaden/Bonn. Deutschland fuehrt immer mehr Feuerwerkskoerper ein. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im vergangenen Jahr ueber 23.000 Tonnen Feuerwerkskoerper importiert. Der Hauptanteil davon stammt aus China. Vor dem Jahreswechsel riefen die Welthungerhilfe, der Kinderschutzbund und der Tierschutzbund dazu auf, in diesem Jahr weniger fuer Silvesterfeuerwerk auszugeben. Die Aktion "Brot statt Boeller" solle niemanden den Spass verderben. Sie solle aber zum Nachdenken anregen, ob nicht ein Teil des Geldes fuer Projekte in arme Laender gespendet werden kann.


Quellen

DLF    11:00 MEZ    19:00 MEZ
SDR3 09:00 MEZ    15:00 MEZ    20:00 MEZ